Egal was Ihr vielleicht teilweise schon an Negativem von dieser CD gehört habt - vergeßt es schnell wieder. Denn „Gone“ von ENTWINE ist einfach ein ganz tolles Gothic Rock/Metal Album mit fetten etwas düsteren Gitarren, akzentierten Keys, einer äußerst charismatischen Stimme und sehr eingängigen Songs geworden. Geht man mal von dem HIM’schen Erfolgspotential aus (hat sich aber wahrscheinlich mittlerweile etwas tod gelaufen!) müßten hier mindestens vier Top-Ten Singles („Losing the Ground“, „Snow white Suicide“, „New Dawn“, Silence is Killing me“ – alles schnellere Songs mit Killerrefrain) herausspringen. Bei „Gone“ handelt es sich bereits um das zweite offizielle Werk der finnischen Truppe um Sänger Mika Tauriainen. Laut Bandinfo lagen die eigentlichen Ursprünge der Band vor ca. 6 Jahren sogar einmal im US Death-Metalbereich, wovon heute aber Gott sei Dank nichts mehr übrig geblieben ist. Nach vielen Besetzungswechseln hat sich jetzt ein Quintett mit einer Keyboarderin Namens Riitta Heikkonen (macht nicht nur optisch was her!) herausgebildet. Ein offensichtlicher, aber aufgrund des u.a. herausragenden Songwritings zu vernachlässigender Kritikpunkt, sind die ganz klar vorhandenen Parallelitäten zu den Landsmännern von HIM. Aber deshalb nur von einer „billigen“ Kopie zu sprechen wäre doch etwas zu einfach und wird ENTWINE nicht wirklich gerecht. Sicher die Jungs aus dem Skispringer-Eldorado Lathi sind klar im Windschatten der ebenfalls Gothic-Rocker HIM unterwegs aber wie? Meiner Meinung tun sie dies besser als das vermeintliche Original, dessen letztes Werk trotz aller (guter) Hits doch ziemlich poppig daher kam. ENTWINE sind hingegen vom Sound her betrachtet viel eher der Metalschiene zuzuordnen vergleichbar in etwas mit der letzten Spitzen CD von Sentenced, denn gerade die Gitarren sind bei aller Eingängigkeit relativ heavy ausgeprägt und auch die Keyboards klingen abwechslungsreicher und verkommen nicht zu reinen Hintergrundsynthieteppichen. Allen beteiligten Instrumenten wird hörbar etwas mehr musikalischer Freiraum und Individualität eingeräumt, was den Songs nur gut tut und womit sich ENTWINE auch mehr nach einer richtigen Band anhören. Klar Frontmann Mika bietet zum Teil ebenfalls recht schmachtvolle Gesangsteile mit viel Pathos (besonders bei den Balladen „Close (my Love) oder „Blood of your Soul“, hat aber nicht ganz das Volumen wie Kollegen Ville Valo, was er aber auch nicht nötig hat. Denn die einzelnen Songs, alle mit wunderbarem Ohrwurmcharakter, sprechen letztlich für sich selbst. Düster „mollige“ Abgehtracks wie „New Dawn" (in Finnland ein Top 10 Hit in den Singlecharts!) oder „Snow white Suicide" sind echt richtige Knaller geworden. Hier passt eigentlich alles perfekt zusammen, Ausfälle gibt es schlichtweg keine, soundtechnisch super produziert, ein charismatischer Sänger, Brettgitarren und verträumt melancholische Melodiebögen vereinen sich zu einem stimmigen Ganzen. Das alles kommt natürlich ohne große Ecken und Kanten daher fönt aber trotzdem recht ordentlich rein. Leider sind die 8 Tracks, trotz zum Teil langen Spielzeiten, viel zu schnell wieder vorbei aber es gibt da ja noch die Repeattaste. Wem Kapellen wie HIM, Lacuna Coil, Sentenced oder und auch die letzten beiden Paradise Lost CDs gefallen dem wird „Gone“ sicher ebenfalls zu sagen. Wer auf tiefergehende, komplexere Songs ohne standardmäßigen einfachen Songaufbau steht, dem wird ENTWINE etwas zu mainstreamig sein und sollte daher lieber die Finger davon lassen.
Die Messlatte liegt in diesen Tagen dank TOOL sicherlich sehr hoch. Und grade jetzt veröffentlichen DOWNER ihr neues Album. Ob sich das als Segen oder Fluch rausstellen wird bleibt abzuwarten, denn verstecken müssen sich DOWNER sicherlich nicht und ein direkter Vergleich der beiden Bands scheidet aus, denn Ähnlichkeiten müsste man schon sehr akribisch suchen und doch könnte das Fanklientel ein ähnliches sein, auch wenn DOWNER lange nicht den düsteren und mystischen Stil haben und man ihre Hardcorevergangenheit beim Songwriting und der Instrumentierung raushört. Doch auch wenn sie ihre Wurzeln nicht ganz verbergen können oder wollen, so regieren heute doch ganz klar crossovertypisches Riffing und viel viel alternativerer Rock. Der Sänger passt mit seiner tollen Stimme super zu den meist hochmelodischen Songs und wenn einem die fetten Gitarren, die groovigen und laut gemischten Bässe und das originelle Drumming entgegenschlagen so sehnt man sich nach mehr von solcher Musik, die ohne große Umwege herrliche Melodien produziert und ins Ohr geht und dort so schnell nicht verschwinden möchte und doch nicht so flach wirkt wie das alltägliche Radiogedudel. Bei fast allen Songs wechseln sich ruhigere Passagen mit heftigen Parts ab und grade wenn man sich ein wenig entspannt hat drischt einem wieder ein Riff in die Fresse und dahin sind die Träume. Direkt und gnadenlos, fast schon hinterhältig und zu jeder Zeit mitreißend, das sind DOWNER im neuen Jahrtausend!
Die lange Zeit des Wartens hat endlich ein Ende: Es ist für die US Band SHADOW GALLERY anscheinend üblich gewordenen im drei Jahres Rhythmus eine CD zu machen und nun liegt mit „Legacy“ wieder ein nagelneues Album vor. Bereits nach einem Hördurchgang, über 72 Minuten äußerst abwechslungsreicher Musik hinweg, kann beruhigt festgestellt werden: Die Jungs haben sich noch einmal gesteigert und nach dem herausragenden „Tyranny“ ein weiteres Meisterwerk für den Prog-Rock/Metal Bereich abgeliefert. Ohne Übertreibung handelt es sich hierbei bereits jetzt um einen ganz heißen Anwärter auf die CD des Jahres 2001 für dieses Genre. Obwohl ich solche Vergleiche oder Typisierungen normalerweise nicht all zu sehr mag, muß in diesem Fall einfach zum Wohle der Band folgendes bemerkt werden: Fans von Savatage und Dream Theater Mucke sollten nach deren letzten eher nur durchschnittlich geratenen Outputs hier unbedingt einmal ein (besser zwei) Ohren riskieren. Ihr werdet keine Enttäuschung erleben – ganz im Gegenteil. Auf „Legacy“ verstehen es SHADOW GALLERY einmal mehr tolle Melodien mit viel Atmosphäre durch originell umgesetzte Klangbilder auf der Grundlage eines sehr ideenreichen Songwritings zu präsentieren. Verbunden mit einer druckvollen Produktion und dem nötigen Härtegrad ergibt sich ein harmonisch perfektes Album. Geradezu charakteristisch sind dabei die mehrstimmigen Harmoniegesänge, episch anmutende Pianoballaden wie z.B. das wunderbare „Colors“, die in sich selbst schon kleine Opusse darstellen sowie melodisch/zweistimmige Gitarrenläufe die SHADOW GALLERY ein absolut eigenständiges Profil sowie einen hohen Wiedererkennungswert verschaffen. Nach dem bereits 1992 erschienen selbstbetitelten Debüt „Shadow Gallery“ (im Wohnzimmer aufgenommen, daher mit etwas bescheidener Soundqualität) folgten 1995 „Carved in Stone“ (etwas komplexer mit vielen epischen Momenten) sowie das 1998 von der Kritik mit viel Lobeshymnen überhäufte „Tyranny“ (war etwas mehr heavy ausgeprägt). Grundsätzlich ist nach jedem neuen Album eine konsequente qualitätsmäßige Weiterentwicklung festzustellen bzw. auch die heavyness nahm, wenn auch nur um kleine Nuancen, etwas zu. Die Songs des Sechsers aus Pennsylvania werden in der Hauptsache von Mastermind Carl Cadden James (Bass, Vocals, Flute), Gary Wehrkamp (Guitars, Keys, Bass, Sound Efffects) sowie Brendt Allmann (Guitar, Vocals, Keys) geschrieben, wobei besonders die abwechslungsreiche Instrumentierung für sich selbst spricht. Die angenehme und prägnante Stimme von Mike Baker hebt sich äußerst wohltuend von den vielen ähnlich klingenden, mit sirenenartigen Timbre versehenen, Vokalakrobaten anderer Formationen ab. SHADOW GALLERY beweisen eindrucksvoll ihr gutes Händchen für feine Melodien, Komplexität und absolut mitreißende Chorpassagen. Gegenüber dem letzten Album wirkt „Legacy“ etwas gemäßigter und pendelt stilistisch zwischen melodischem Prog-Metal und atmosphärischem Prog-Rock hin und her. Für die ganz harten Progressive-Fans sind aber immer noch genügend Breaks, Tonart- und Tempowechsel vorhanden wie u.a. beim zweiten Teil des Openers „Cliffhanger 2 – The Crusher“. Selbst hierbei verzetteln sich Shadow Gallery, im Gegensatz zu anderen Bands in diesen Bereichen, nicht in endlosem Gefrickel oder Soloorgien, und verlieren so auch niemals die Bodenhaftung d.h. den Bezug zu ihren Songs. Hier kommen sowohl (anspruchsvolle) Musiker als auch „normale“ Fans auf ihre Kosten trotz aller Komplexität. Die hohen technischen Fertigkeiten stehen nicht allein im Mittelpunkt (DT) sondern alle Mitglieder stellen sich mit ihren Instrumenten voll in den Dienst der Songs. Dies schafft Atmosphäre und nähe anstatt Sterilität und Distanz. Gerade die leicht, fließend daherkommenden kanonartigen versetzten Choruspassagen und Gesänge sorgen für Höhrvergnügen pur und verleihen der Band das gewisse Etwas. So erinnert bei „Destination unknown“ die etwas düstere Grundstimmung sowie der mittelalterlich anmutende Songaufbau etwa an eine typische Blind Guardian Nummer – einfach nur toll gemacht! In dem abschließenden 34 Minuten Teil „First Light“ zeigen SHADOW GALLERY noch einmal die ganze Breite ihres musikalischen Könnens, weitausufernde Melodiebögen kombiniert mit riffigen Gitarren und wohldosierten Keyboardsounds. Nach gut 24 Minuten scheint der Song zunächst auf zu hören um dann aber nach weiteren vier Minuten und einer kurzen „Türklopfklingeleinlage“ (was ein Wort aber selbst anhören) in ein furioses soundtrackmäßiges Finale zu münden – genial. Bisher waren SHADOW GALLERY leider einer der unterbewertesten Bands auf diesem unseren Planteten aber mit „Legacy“ sollte der endgültige Durchbuch gelingen. Die eingängigen Refrains erzeugen teilweise ein gewisses Mainstream Feeling (was ich nicht grundsätzlich schlecht finde!) und machen die Band daher auch für Leute interessant, die üblicherweise sonst mit metallisch/progressiven Klängen im weitesten Sinne nicht so viel anfangen können. Doch der Worte sind nun aber genug gewechselt. Aus all dem Gesagten folgt nur eine logische Konsequenz: Sofort die CD besorgen, zurücklehnen, anhören, staunen und einfach genießen!! Bleibt jetzt zum wirklichen Schluß noch zu hoffen, daß die Jungs jetzt endlich mal für ein paar Konzerte zu uns nach Europa kommen und wir diese genialen Musik livehaftig erleben dürfen.
Selten habe ich ein Cover gesehen, dass besser Ausdrückt was einen musikalisch erwartet. Mehr oder weniger krampfhaft versucht die Band sowohl von ihrer Musik her als auch was das Booklet/Cover angeht alles zu verbinden was grade auf dem Black Metal Sektor zum Erfolg führen kann, nur dass diese Rechnung nicht aufgeht, eigentlich auch gar nicht aufgehen kann und die CD vielleicht aber grade mit diesem Hintergedanken im Kopf doch teilweise seine Reize entfalten kann. Auch wenn ich bei den Blutspritzern auf der CD an die grottenschlechten WEENA MORLOCH denken muss, eins vorweg: Von diesem tiefen Niveau sind DIABOLICUM jedoch zum Glück ein Stück entfernt. Auch wenn u.a. Knacki Nodveit (DISSECTION) Texte beigesteuert hat, so stehen diese doch das Album über sehr im Hintergrund und das krächzige Gegröhle von „Sänger“ Blackblood trägt höchstens zum ohnehin reichlich hohen Lärmfaktor bei. Aber um die ganze Sache noch etwas höllischer zu machen musste mehr, R2Amath nennt sich viertes Bandmitglied und Drumcomputer, dessen Geknüppel dem Tempo eines Maschinengewehrs nahe kommt und ohne größere Pausen hämmert was der Computer hergibt. Aufgrund der sehr flachen Produktion kommen auch die Gitarren selten in den Genuss Melodie beizusteuern sondern gehen, von einigen solistischen Ausflügen abgesehen, im allgemeinen Brei der Oldschoolsoundmischung unter. Im Gegensatz zu mittlerweile einigen anderen Schwarzmetallkapellen geht bei DIABOLICUM die angekündigte Mischung aus Industrial und Metal nicht wirklich auf, es gibt zwar Industrial Passagen, diese kommen dann aber als noisige Parts ohne Gitarren vor und sind von der Qualität eher einschläfernd als anspruchsvoll, und nur wegen einigen Samples ihre Musik so zu bezeichnen geht mir etwas zu weit. Keyboards klimpern zwar manchmal rum, einige technoide Stellen sind witzig, aber die ganze CD ist zu anstrengend und nicht abwechslungsreich genug um begeistern zu können. Und Black Metal Puristen können die Sache gleich ganz vergessen, denn dafür ist DIABOLICUM wieder zu modern, auch wenn Texte von Dirge Rep (ENSLAVED) und Gastvocals von Martin Shirenc (PUNGENT STENCH/HOLLETHON) und Wraath (NAGLFAR/SETHERIAL/BEWITCHED) vielleicht anderes erwarten lassen! DIABOLICUM sind weder Fisch noch Fleisch und nur der Song „A War Tide“ ist originell (und auch simpel) genug um im Ohr zu bleiben, mit fatalen Folgen für den Rest der CD, die nun noch eintöniger scheint.
Hier ist es schliesslich. Das mehr als verspätete Comeback einer der erfolgreichsten und Einflussreichsten Bands der 90er, WEEZER. Es gab einen haufen Wirbel um den Release dieser Scheibe, aber viele der einstigen Weezer fans glaubten nicht mehr daran. Man sollte nicht erwarten das dieses Album irgendwie an "Pinkerton" erinnert, oder die Eigenschaften und Elemente des "Blauen Albums" wiederspiegelt das Weezer Ihren Namen und einen Platz in unseren Herzen gab. Aber man sollte dem ganzen auch nicht zu kritisch gegenüberstehen. Denn nach dem Ausfall von Matt Sharp (jetzt "The Rentals") an dessen unvergleichliche Fistelparts sich die meisten Fans sicher noch erinnern, lag alle erwartung auf Rivers, der ntürlich alle Songs auf diesem Album alleine Schrieb. Die erste Single "Hash Pipe", gehört mit Sicherheit zu den besten Tracks auf diesem Album. Weiter Nennenswert sind "O Girlfriend", "Island In The Sun" und "Knock-Down Drag-Out". Die Scheibe startet mit einer einfache Popmelodie "Don´t Let Go", die sich wie ein typischer Radiosong anhört und nicht sehr viel für die Band tun wird, aber dennoch ein schöner Song der auf jeden Fall die alten Zeiten aufleben und auf mehr hoffen lässt. Es sieht aus als ob der Fistelstimmen Stil mit den schmeichelnden, süssen Back up Vocals des neuen Bassisten, Mikey Wlesh getauscht wurden. Vielleicht zur Freude neuer, aber auch Trauer alter Fans. Ich denke diese Platte ist für wirkliche Weezerfans keine Enttäuschung und man kann schon in Ruhe zugreifen. Aber auch die, die noch nie etwas mit Weezer zu tun hatten, sollten hier auf alle Fälle reinhören, denn gute Laune verbreiten die Songs allemal, für mich ein Release passend zur Jahreszeit, Sommer Sonne Sonnenschein und zuckersüsse Melodien! Hoffen wir das es bis zum nächsten Release nicht wieder 5 Jahre dauert!!! (spick)
Vorab gleich zum einzig wirklich negativen Punkt an diesem neuen Album von WEEZER: Nur eine knappe halbe Stunde Musik (die allerdings absolut vom Feinsten!) auf 10 Titel verteilt ist in der heutigen Zeit, wo der hörfreudige Konsument über 30 "Steine" für eine normale CD abdrücken muß, schlicht weg eine Frechheit. Andererseits was nützt eine vollgepacktes Album, wenn keine guten Songs drauf sind - die Qualität ist halt doch entscheidend und nicht die Masse. Von diesem Gesichtspunkt her betrachtet haben WEEZER über fünf Jahre, nach dem letzten Output mit diesem schlicht wie das "blaue" erste Album auch "Weezer" betitelten Werk voll zugeschlagen. Sänger und Songschreiber Rivers Cuomo hat es irgendwie fertiggebracht, eine Mischung aus Songs zwischen Punk, Pop, Rock und Pop zu schaffen, wobei ich den Stil insgesamt als Indie-Rock bezeichnen würde. Manche werden dies wahrscheinlich so ablehnen, weil die Tracks zu eingängig ("Mainstream") und ein bischen simpel gestrickt sind aber gerade das zeichnen Klasse-Songs doch aus - einfache ins Ohr gehende Melodien, die teilweise sogar genial ausgefallen sind! Ich kenne leider die ersten beiden Werke von WEEZER nicht aber die können sein wie sie wollen - "Weezer" mit giftgrünem Cover ist einfach super gemacht. Für die Metalfraktion unter uns ist natürlich das verzerrte "Hash Pipe" (Single) geradezu prädestiniert aber auch das megageile "Island in the Sun" (Hip Hip) oder die etwas poppigere Nummer "Photograph" und das melancholische "Oh Girlfriend" werden bei Rockfans breiten Anklang finden. Die ersten 6 Tracks sind sowieso alles nur absolute Knaller, wenn auch grundverschieden in ihrer Machart sowie im Sound. Geht es zum Beispiel beim noch etwas gemächlichen Opener "Don´t let go" noch etwas gemäßigt zu hauen die Jungs bei "Hash Pipe" so richtig rein mit rockig/punkmäßigen Wahnsinnsakkorden und einem Peter Gun ("Blues Brothers") mäßigem Basslauf. Knapp 30 Minuten typischer Weezer-Gitarrensound, mit tollen Hooks lassen keine Wünsche offen. Einfache Musik zum genießen, klar auch ohne größeren Tiefgang aber wozu auch? Dies ist nicht der Stil von WEEZER, dafür gib?s andere Bands. Das Debut soll ja angeblich noch besser gewesen sein, kann ich mir zwar immer noch nicht vorstellen, werd? aber auf jeden Fall mal rein hören. Ansonsten gilt für alle Gitarrenrockfreunde WEEZER rules und daher muß das Ding einfach auf die Platteneinkaufsliste mit drauf. Die kleine Europa-Tour im Herbst wurde ja leider abgesagt aber bei den neuen Terminen für das Frühjahr denke ich sollte man unbedingt einen Blick riskieren, diese Band hat großes Potential.
Wie eine Seuche haben sich viele der Skater und Boarderacts ausgebreitet, immer gleich klingend, vom Songwriting her stets stur den selben Weg gehend und immer mit dem selben Sound. Langweilig ist diese Musik geworden, ich habe sich totgehört daran. Da freut man sich doch immer über die wenigen Lichtblicke die es dich noch gibt, CROSSCUT gehören dazu. Getragen von einem abwechslungsreichen und guten Drumming fällt vor allem der melodische und sowohl im cleanen Bereich als auch bei aggressivem Geschreie souveräne, manchmal sogar zweistimmige Gesang positiv auf. Schöne Melodien und nicht zu penetrantes Samplen und Scratchen gepaart mit fetten Gitarren und ohne einen „Ich-bin-ja-so-cool-Anspruch“ machen aus „God Given Time“ ein erfrischendes und ehrliches Album, dass zum abfeiern animiert. Während die Gitarren und das Schlagzeug die meiste Zeit keine Gefangenen machen und draufdreschen was das Zeug hält, ist grade der Kontrast zu der manchmal sehr wohlklingenden Stimme faszinierend, was sich gemeinsam mit originellen Ideen zu einem sehr guten Gesamtbild formiert. Noch etwas mehr Abwechslung und die Band wird ein noch heisseres Eisen als sie ohnehin schon ist. Mich freut es umso mehr, dass mal wieder eine deutsche Band aus dem Schatten tritt, hoffentlich hören wir mehr von CROSSCUT!
Es gibt doch nix Schöneres, als wenn man schon zum Radio hören genötigt wird, die wenigen Momente zu genießen, in denen Rockmusik durch den Äther strömt. Richtige sommerliche, Gute Laune machende, nicht angestaubte Rockmusik - Gitarren und unverbrauchte Stimmen, geniale Melodien und Ohrwürmer abseits des Einheitsbreis. „Rocken“ fängt genau diese Momente ein und bannt in weit über einer Stunde 20 tolle Songs auf eine CD. UNCLE HO´s „I Don´t Care If You Like Me” sollte genauso bekannt sein wie OPM´s “Heaven Is A Halfpipe” oder NICKELBACK´s “Leader Of Men” - um nur einige zu nennen. Auch wenn es bei vielen der vertretenen Bands schade ist, wenn man nur den „bekannten“ Song kennt, so bietet „Rocken“ dennoch eine absolut hochkarätige und fetzige Mischung aktueller Songs für Fahrten bei offenem Fenster oder die Grillparty am Wochenende. Die anderen 17 der insgesamt 20 Songs: FEEDER „Seven Days In The Sun“, STEROPHONICS „Living In The Sun“, DONOTS „Superhero“, JIMMY EAT WORLD „Lucky Denver Mind”, BLACKMAIL “Amelia”, ASH “13th Floor”, CHESTER “Something´s Gotta Change”, DUM DUMS “Can´t Get Out Of My Thoughts”, PEACHES “Rock Show”, APRIL DAZE “Watching The Walls”, LOWGOLD “Counterfeit”, TINFED “Immune”, ESKOBAR “On A Train”, GOLDFINGER “Margaret Ann”, BRISKEBY “Propaganda”, THE SUICIDE MACHINE “Sometimes I Don´t Mind” und SLUT “It Was Easier”.
Da mir von dieser hoffnungsvollen deutschen Nachwuchsband NEON SUNRISE lediglich eine Demo CD mit vier Tracks incl. einem Livetiteltrack (Keine gute Soundqualität, vermutlich nur schlecht gebrannt) vorlag, hab ich noch einen kurzen Blick auf die Homepage (www.neon-sunrise.de ) der Jungs aus dem Pott geworfen, um etwas mehr über diese Gruppe zu erfahren. Das Ding kann man durchaus empfehlen – die Website ist nicht schlecht gemacht (incl. Downloads!) und auch sonst sehr informativ. Ich würde die musikalische Richtung dieser EP (?) „Twisted Nerve“ in etwas so beschreiben: Anspruchsvoller etwas düsterer, melodischer Progressiv-Power-Metal, der nicht allzu sehr verspielt (d.h. mit erträglichem Frickelanteil!) aber mit prägnanter Gitarrenarbeit sehr druckvoll und teilweise aggressiv rüberkommt. Der Fünfer aus Bochum hat bereits im letzten Jahr ein vielbeachtetes und von der Fachpresse äußerst positiv beurteiltes Debut unter dem Titel „Burning in the Focus“ hingelegt, daß ich aber leider noch nicht gehört habe. Nur durch Zufall hab‘ ich dann noch die originelle futurmäßige Videoanimation zu Beginn der CD mit ausführlicher Bandvorstellung (lustige Hintergrundlalamusik!), Lyrics, Reviews usw. auf meinem PC mitbekommen. Die vier dargebotenen neuen Songs sind technisch durchaus anspruchsvoll gemacht, wobei besonders die abwechslungsreichen Gitarren positiv zu Buche schlagen, allein die Songs haben trotz viel dunkler Atmosphäre leider etwas zu wenig Linie bzw. der Wiedererkennungsfaktor ist auch nach mehreren Durchläufen relativ gering. Am besten gefällt mir hier von NEON SUNRISE übrigends das epische „Swallow the Minute“. Ein weiteres, wenn auch nur kleines Manko ist der Sänger, der vor allem bei den tiefen Passagen für meinen Geschmack etwas zu gröllmäßig agiert und auch sonst scheinen die Gesangslinien nicht so recht zu den Tracks zu passen. Vielleicht liegt es aber auch daran, daß den Songs etwas die Eingängigkeit sprich einfach ein Schuß mehr Melodie fehlt. Wenn dieses zukünftig noch verbessert wird, müßte bei dem sonstigen durchaus großen vorhandenem musikalischem Können der einzelnen Musiker noch einiges von NEON SUNRISE zu erwarten sein.
Ja, ganz definitiv. Der Sänger hat wohl eine schwere Krankheit, anders kann ich mir nicht vorstellen, wie man die Vocals beim Opener „Fallen Into Oblivion“ dermaßen auskotzen kann, dass es klingt als hätte man ein Reibeisen mit einer schweren Magenverstimmung gekreuzt. Doch der werte Herr beherrscht sowohl das abnorme Grunzen wie auch raues Gekeife oder tiefes Gegrummel und gibt der Musik trotz aller Melodik ein ziemlich aggressives Erscheinungsbild. Die Gitarren kommen nämlich sehr melodisch daher, erinnern nicht selten an die bekannten Vorzeigemetaller der melodischen Death Schiene und geben einen herrlichen Kontrast zu den Vocals ab. Die Drums sind ebenso abwechslungsreich wie der Gesang, beschwörende Rythmen treffen auf lärmiges Geknüppel, PAIMON haben ein gelungenes Mittelmaß aus Aggression und düsterer Stimmung gefunden. „Autumn Grief“ verdeutlich sehr schön die stilistische Bandbreite von PAIMON, von getragenen Passagen, über groovige Gitarrenparts bis hin zu heftigem Gegrunze ist alles in einem Song untergebracht ohne überladen zu wirken. Gute Produktion aus dem Hause Krull macht aus „Terra Oblivionis“ interessantes Stück düsteren Metals. Daumen hoch!
Die Mischung machts. Einmal mehr zeigt eine Band, wie man sich nicht an ausgetrampelte Wege halten muss um Musik zu machen die begeistert. Gehört das Intro noch zu den Sachen die man schon öfter gehört hat, so beginnt mit „Sword Of Grisdom“ eine interessante Reise durch die kreative Musik von CIRCLE OF GRIEF, die ihren Stil selbst als Dark Fantasy Metal nennen. Aber auch dieser Versuch ihre Musik in Worte zu fassen kann lange nicht das ganze Spektrum abdecken, das sie auf „Into The Battle“ darbieten. Ihre Stärke liegt in Melodien, die im Ohr bleiben, ihre Kombination aus vielen Elementen macht die Sache spannend. Cleane Vocals aus einer sehr natürlich klingenden Kehle erzählen Geschichten während tiefes Growlen Aggressivität erschafft. Das musikalische Fundament für die Texte bilden Gitarrenriffs, Keyboards und mittelalterliche Instrumentierung - Klingt zwar nicht neu, und doch wirkt CIRCLE OF GRIEF anders als die bekannten Mittelalter Combos, denn dieser Aspekt macht nur einen Teil ihrer Musik aus, sie zeigen aber im Verlauf der CD dass sie auch in anderen Bereichen sicher zu Hause sind. Der Höhepunkt für mich ist „Die Nacht der Söldner“, das sich mit deutschem Text und Ohrwurmmelodie, sowohl tragisch als auch mitreißend präsentiert. Keine Klischees, keine altbackenen Ideen, die Kulmbacher machen einen Metal der es in sich hat! Der einzige Haken: Die gut produzierte CD ist jedoch leider ausverkauft, so dass Ihr auf das nächste Werk der hoffnungsvollen Band warten müsst!