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Undeceived

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Oha, Extol sind angeblich keine Unbekannten mehr im Death/Black-Metalzirkus. Hm, mir sind sie bisher entgangen und auch die Festivals, die sie geheadlinet haben sollen, hab’ ich wohl übersehen. Könnte auch daran liegen, daß sich die Jungs von Extol eher im christlich orientierten Bereich des Metals bewegen, der mir ungefähr so bekannt ist wie die Polo-Vereine Kalmückiens. Sei’s drum, die Musik allein zählt. Überschwenglich vergleicht das Info die Schweden mit Meshuggah, Opeth, My Dying Bride und Borknagar. Sie haben von allem etwas, das ist wohl wahr. Aber leider wirken die 14 auf "Undeceived" enthaltenen Stücke viel zu verschieden, sowohl untereinander als auch in sich selbst, um den Sound Extols genauer definieren zu können. Mal Black Metal pur, dann mit emotionaler cleaner Stimme gesungene Akustikpassagen und das mit teilweise grauenhaften Übergängen verbunden. Die CD wirkt eher wie ein Sampler einiger verschiedener Bands, von denen manche gut und manche grottig sind. Ist mir zu wirr und viel zu anstrengend. Extol sind an ihren Instrumenten fit, das beweisen sie ein ums andere Mal, vor allem Shouter Peter ist ein Meister insbesondere wenn er clean singt, aber als Songwriter sind sie für’n Arsch. Hätten sie es geschafft, sich auf einige wenige Songs zu konzentrieren, wäre wohl was Gutes dabei rausgekommen, aber so sind in jedem Song nur ein, zwei gute Parts, auf Dauer zu wenig. All fillers, no killers.

Undeceived


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: -:- ()
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Fette Beute

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Es gibt einige, wenige, Bands und Musiker, die können eigentlich machen was sie wollen und keiner nimmt es ihnen krumm. Stendal Blast ist für mich eine dieser Bands. Keine Frage dass sie durch ihr polemisch, kritisches, naives, stupides (ja, man kann das alles durchaus kombinieren) Auftreten nicht nur Freunde haben, und einen Opener wie "Fette Beute" wäre auf fast jeder anderen CD dieser Welt ein Grund gewesen, die Scheibe in die Ecke zu feuern wärend man sich über die Dreistigkeit einer Band aufregt, sich dermaßen selbst zu feiern. Und genau das tun STENDAL BLAST, nicht mit leisen Tönen sondern mit beinahe kindlich ehrlichen/naiven Texten, und im Opener eben derart narzistisch, dass es tierisch amüsant ist, den Tönen zu lauschen. "Fette Beute" würde ich aber fast zu den härtesten Stücken der CD zählen, denn hier regiert Sprechgesang und selbst im Refrain gibt es nicht wie üblich eine schöne Melodie, sondern sperrige Töne. Wie schon auf früheren Alben, zieht sich das ironische, bissige Element durch alle Songs und lässt die teilweise arg platt gereimten Texte in einem anderen Licht dastehen. Stendal Blast vermischen EBM Töne mit kantigen Sounds, verpacken die Texte manchmal in ziemlich monotones Gewand um dann im Chorus in herrlichste Melodien zu verfallen, mitsingen ist spätestens beim zweiten Hören locker möglich. Eine Art Knorkator der elektronischen Spezies, die ihren Humor verbreiten ohne ein extrem extrovertiertes Äußeres zur Schau zu stellen. Mit "Wanze" hat es ein altbekanntes Kinderlied (wie habe ich es gehasst) auf die CD geschafft, dem das vertonte Gedicht "Sind So Kleine Hände" von Bettina Wegner vorausgeht. Selbiges wurde in ein ziemlich monotones und düsteres Outfit gesteckt, was wunderbar den Text untermalt, ich habe dieses Gedicht zum ersten Mal ernstgenommen in der Form die Stendal Blast dargeboten hat, und das will wirklich was heißen. Textlich völlig banal geht es bei "Keine Ahnung" zur Sache, hier kann man den Text schon auswendig bevor man ihn gehört hat, so intuitiv werden die Reime benutzt. "Hinter Den Fenstern" ist eine Mischung aus hyperdüsterem kaltem Beat und Texten aus dem Krankenhaus(alltag?), der Chorus allerdings ist einer der harmlosesten und unschuldigsten der CD. Stendal Blast gehen auf einem furchtbar schmalen Grad zwischen "Musikschrott" und "Geniestreich", doch nach mehrmaligem Hören verliebt man sich förmlich in die Platte, in die offene Art der 3 Musiker, in die Melodien und auch aus den Texten bildet man sich ein etwas sinnvolles rauszuhören. Einbildung? Stendal Blast!

Fette Beute


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:33 ()
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No Name Face

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Ja was kommt denn hier feines und geradezu anschmiegsames aus meinen Boxen? Nun eine weitere junge amerikanische Alternativeband mit dem schlichten Namen LIFEHOUSE liefern uns hier mit ihrem Debüt ein bemerkenswert gutes Album ab. Endlich mal wieder eine CD ohne den abgelutschten "Modernaspekt" d.h. Samples oder Rappteile sucht man hier (zum Glück!) vergebens. Die zwölf Songs, wobei kein einziger Ausfall zu beklagen ist, sind durchgehend im Midtempo bis ruhigen (Balladen-) Bereich gehalten aber dies tut der Qualität keinerlei Abbruch - im Gegenteil. Mit schönen Arrangements, dabei stets gitarrenbetont und wunderbaren Melodien schaffen die Kalifornier auf "No Name Face" eine atmosphärische fesselnde Grundstimmung, die einen tief in ihren den Bann zieht. Die Texte handeln oft von religiösen Themengebieten aber die Musik wirkt trotzdem nicht aufgesetzt oder gar schwülstig. Als stilistische Einordnung könnte man LIFEHOUSE noch am ehesten in die Richtung COUNTING CROWS oder ganz klar die frühen REM nennen. Mit "Hanging by a Moment" landeten die Jungs in good old America sogar schon einen richtigen Single-Hit. Aber auch "Trying", "Cling and Clatter" oder "Somebody Else’s Song" sind richtige Kracher mit klasse Hooks und hohem Wiedererkennungsfaktor. Bandleader, Gitarrist und Sänger Jason Wade verleiht mit seiner teilweise etwas an PEARL JAM erinnernden Stimme zusammen mit der immer mal wieder durchschimmernden leichten Melancholie diesem Album ein prägnantes "Gesicht" mit viel Ausruckskraft. Hier gibt es auch für die Zukunft, gerade was das Songwriting und die musikalischen Fähigkeiten betrifft, sicher noch einiges zu erwarten auf das wir uns freuen können. Manche kritischen Worte in anderen Besprechungen in Richtung, die Band wäre noch nicht reif genug, das Album sei insgesamt auf die Schnelle produziert oder der Sänger wäre langweilig sind meiner Meinung nach absoluter Quatsch. Sicher LIFEHOUSE sind gerade erst am Anfang einer (hoffentlich) größeren Kariere nichtsdestotrotz ist reichlich Entwicklungspotential vorhanden. Man hat jetzt mit "No Name Face" ein wahres Hammeralbum vorgelegt, daß die Messlatte sicher etwas höher ansetzt aber das mußten und haben andere große Kapellen auch schon geschafft. Es wird sich wohl erst beim nächsten Werk herausstellen wie die Band mit diesem Erwartungsdruck umgehen kann und ob sie für weitere höhere Aufgaben bestimmt ist. Genießen wird jetzt erst mal die aktuelle CD.

No Name Face


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:21 ()
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No Daylights Nor Heeltaps

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SKYCLAD ohne Martin? Wenn ich an die sagenumwobenen Wacken-Auftritte denke: Geht gar nicht! Das ist wie Bier ohne Schaum. Doch, genau das geht im britannischen Königreich! Nur ist die Band jetzt anders. Noch "anderser" als ehedem. Auf der neuen Scheibe haben die Engländer zehn ältere Songs neu aufgenommen und geben ihrem neuen Sänger Kevin Ridley so die Möglichkeit, sich angemessen vorzustellen. In der Tat, die Bezeichnung "Sänger" verdient er wohl wesentlich mehr als sein Vorgänger. Er stellt sich überzeugend in den Dienst der Musik, kein Temipwechsel, auf den er nicht fast schon virtuos reagiert. Kurzum: Er kann’s einfach. Und Georgina spielt dazu die Geige schwungvoll wie eh und je. Nur: Das liebenswerte Charisma, von dem SKYCLAD mit Herrn Walkyier lebten, das ist verlustig gegangen. Oder vielleicht besser: Es hat sich völlig verändert. Die Songs klingen, obwohl auch tüchtig Gitarren benutzt werden ("Penny Dreadful", Spinning Jenny") irgendwie viel, viel polierter. Glatter. Oder, um es positiv auszudrücken: Die Scheibe ist richtig schön geworden, auch wenn man schon Folk mögen oder zumindest akzeptieren muss. Auf der Bonus-CD gibt’s fünf Stücke, die vorführen, wie SKYCLAD im Pub klingen könnten. Auch nett. Eigentlich eine prima Scheibe, aber mir fehlt der Martin, ne! Trotzdem: Gebt dem tapferen Rest eine Chance, sie haben es verdient. Darauf ein Bier, denn es gibt jetzt sogar SKYCLAD-Gerstenkaltschale, gebraut in Newcastle! Schaut mal auf die Website der Briten...

No Daylights Nor Heeltaps


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 58:32 ()
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Time Of Despair

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"Besser gut geklaut, als schlecht selber gespielt" - diese Weisheit trifft wirklich wie die Faust auf´s Auge zu ENTWINEs Drittwerk. Zumindest Pate standen die Landsmänner von H.I.M., ich scheue mich nicht, diese Scheibe als Plagiat zu bezeichnen. Hier wird melancholisch-gothisch gerockt, dass es eine wahre Trauer ist. Zwei obligatorische Balladen, davon eine mit Mädelgesang ("Until The End"), schnellere und sogar etwas härtere Stücke wie die Single "The Pit" (in die finnischen Charts eingestiegen), noch poppigere Klänge ("Learn To Let Go"); hier ´ne Geige, da ´ne schwülstige Keyboard-Passage oder ´ne Ville-Valo-Akzentuierung: Die Inhaltsangabe lässt nicht gerade auf die Innovation schlechthin hoffen. Es gibt Leute, die bekommen bei H.I.M. schon das kalte Grausen. Auch, wenn ich mich in Pussy-Gefahr begebe: Ich gehöre nicht dazu. ENTWINE machen nüscht, aber auch gar nüscht Neues und ich muss auch keinen Rotwein trinken oder meine Kippe irgendwo in den Mundwinkel stecken. Ich muss auch nicht Popos dünner Jünglinge anschauen oder ständig traurig gucken. Aber ich muss diese Klon-Scheibe immer wieder einlegen. Vielleicht liegt’s an der totalen Eingängigkeit der Songs oder deren süßen Melodien. Das Diebesgut bleibt einfach hängen. Ich bin ein Lutscher, schnüff...

Time Of Despair


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:58 ()
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Mass Crisis

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Ganz und gar nicht hirn-amputiert kommt die erste Demo-CD der Aalener Band "Mental Amputation" aus dem Quark. Die 1998 gegründete Metall-Verarbeitungs-Innung verbindet mehrheitlichen Ami-Death- mit oppositonellem Thrash Metal und wechselt dabei zwischen vorschriftsmäßigem Gegrunze und sauberen Sangesparts hin und her. Das Tempo liegt mehrheitlich im oberen Bereich, ab und an nehmen die Herren aber auch mal die Geschwindigkeit heraus ("Equinox" kommt atmosphärisch bis balladesk daher). Die Originalität liegen eindeutig im thrashigen Bereich, der den Jungs die eigene Note einbringt. Textlich geht es um "killen, rapen, rippen" und so weiter. Das Übliche halt. Und das Keyboard-Gewaber ("The Inexorable") verzeiht man gerne, weil’s nur noch ein weiteres kurzes Mal vorkommt. Schwächen? Kleine: Der Sound, vor allem, was das Schlagzeug betrifft, kommt ein wenig dünne rüber. Macht aber eigentlich nichts. Denn dem Charme der jungen Band tut das keinen Abbruch. Die Jungs haben sicherlich noch genügend Hirnschmalz in petto für weitere gelungene Elaborate.

Mass Crisis


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 24:51 ()
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Slaughtering The Faithful

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Oh ja: Schön einfacher und passender Name. Denn: Keine schöne Musik. Aber: Soll aber auch nicht sein. Nach 29 Sekunden ruhigem Intro brennt der Baum im Staate Maryland. Die Amis flöten auf sämtliche Konventionen der Moderne und zelebrieren ein Schlachtefest nach US-Death-Metal-Art. Das hat es wirklich in sich: Druckvoll wie erfahren gespielt rumpeln und pumpeln sich die vier Herren aus Elkridge (ja ja der Elch) durch neun Songs und lassen nicht einen Stein auf dem anderen. Doch sie machen nicht nur Krawall, denn mit dem Titelsong haben sie eine richtig geile DM-Hymne geschrieben. Na gut, manchmal hört es sich ein wenig an, als rännen sich die Instrumente gegenseitig weg (Embodiment Of Impurity) oder als grunze Ralph Runyan alias Reaper unter einer Käseglocke. Noch mitreissender wär’s, wenn der Sound genauso druckvoll aus den Boxen käme, wie der Spirit dieses Quartetts. Dennoch: Freunde von Morbid Angel und Konsorten sollten ein Ohr riskieren. Aber Vorsicht, es könnte bluten.

Slaughtering The Faithful


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:31 ()
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Mourning...Resurrect

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Doooooooooooooooooooooooooooooooooooooommmmmm-Metallllllllllllllll find' ich scheißßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßßße. Zumindest, wenn er derart einfallslos rüberkommt, wie von diesen Kollegen. Gar grausige Hammond-Keyboard-Klänge untergemischt, ab und an mal ein bisschen auf’s Gaspedal gedrückt (wenn die Gitarrensaiten nicht gerade stundenlang denselben Ton von sich geben), dazu abgehacktes Death-Metal-Gegrunze und Lieder mit 120 Breaks. Prima. Und wann fängt der Song endlich an? Vorteil: Man versteht mit ein bisschen Anstrengung sogar die Texte. Und man kann weggehen und verpasst nüscht. Ach: Eigentlich gibt’s die Kapelle ja gar nicht mehr. Denn nach zwei Scheiben 1994 und 95 sowie einer Sampler-Teilnahme 1998 war nix mehr zu hören., Rich von Lost Disciple ist diese Scheibe zu verdanken. Und sie enthält das gesamte künstlerische Schaffen der Amis. Supi. DAAAAAAAAAAANKE Rich, vielen DAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAANK. Nur für Die-Hard-Doomer.

Mourning...Resurrect


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 64:52 ()
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Bleed American

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Nach dem letzten, leider nur was den Qualitätslevel und nicht die Verkaufszahlen anbetraf, absoluten Megateil "Clarity" könnte man denken, es würde für JIMMY EAT WORLD schon eine ziemlich undankbare Aufgabe werden, ein "geeignetes" Nachfolgealbum herauszubringen, um den hohen Erwartungen (völlig) gerecht zu werden. Denn welche Vorgehensweisen sind am besten ... für die Band, die Fans oder den Absatz? Das bewährte Erfolgsrezept nocheinmal aufwärmen bzw. fortsetzen oder stilistisch etwas ganz anderes (Neudeutsch: Musikalische Weiterentwicklung - wenn dies in Kritiken drin steht geht’s meistens doch arg in die Hose!) oder es einfach ohne Hintergedanken laufen lassen und dann einfach sehen was dabei rauskommt?
Ich denke letzteres trifft auf das brandneue Album "Bleed American" von JEW durchaus zu. Die CD ist zwar partiell schon etwas anders (nämlich härter) geraten als CLARITY trägt aber trotzdem noch die unverkennbaren Trademarks der Band: Melodischer Alternative Rock mit Gitarrensounds die u.a. ein wenig an die SMITHS/TRAVIS erinnern, eine klare Stimme und coole harmonische Songs mit einem leichten Hang zum Pop. Die JIMMY’S lassen es aber insgesamt schon etwas deftiger krachen und schrecken dabei auch nicht vor richtigen "Brachialbreitwandriffs" zurück man höre nur u.a. "The authority Song". Die Mehrzahl der 11 Songs sind dabei teilweise etwas schneller beinahe schon wütender als auf dem Vorgänger ausgefallen. Trotzdem klingt alles noch ziemlich relaxt, locker und nicht etwa aufgesetzt. Hier gibt’s keine Anbiederung an irgendwelche modernen Trends mit Pseudogeschreie, protzig/heruntergestimmte Gitarrenriffs und auch äußerlich verzichtet man auf Hosen, deren Gesäßteile bis in die Kniekehlen gehen, megacoolen Baseballcaps oder gar die gestrickte Variante des neumodischen Hutschmucks.
Gleich beim Opener und gleichnamigen Titeltrack "Bleed American" legen JIMMY EAT WORLD mit ungewohnt druckvollen Gitarren richtig los und beweißen nachhaltig, daß sie auch so richtig abrocken können. Natürlich sind auch auf "Bleed American" wieder eine Reihe dieser fantastisch leichten Songs wie z.B. "My Sundown" oder "Sweetness" zu finden, die mit ihrem melancholisch/spröden Charme sich diebisch in die Gehörgänge einschleichen. Die erste Single "The Middle" wartet wiederum mit einem sehr eingängig im typischen Powerrockpop-Gewand gehaltenen Sound auf, hat sicher Mainstreamcharakter - ist trotzdem einfach klasse gemacht. Bei einem der besten Titel eines überragenden Albums "Your House" kann man auch wieder einige WEEZER-Anleihen deutlich heraushören, was aber ebenfalls nur positiv zu werten ist. Die etwas verträumt klingenden Akustikgitarren mit dem schlichten Drumming verleihen der Melodie einfach das gewisse Etwas. Die schlichte Genialität und Leichtigkeit mit der Sänger Jim Adkins und seine Mannen auf "Bleed American" dermaßen souverän zu Werke gehen sollte endgültig der Start für eine steile Kariere sein. Damit da auch gar nichts schief geht, muß ich mit allem Nachdruck zum Kauf dieser CD raten - ihr verpasst sonst was.

Bleed American


Cover - Bleed American Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:2 ()
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Trying To Kiss The Sun

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Mit "Trying To Kiss The Sun" stellt sich hier der Zweitling der Freisinger Artrockband RPWL vor. Schon mit ihrem im September 2000 erschienen Debütalbum "God Has Failed" ließ RPWL (über den Namen komme ich schon seit dem Debüt nicht weg!) die deutsche Artrock-Fangemeide jubeln. Auch wenn Anno 2000 alles noch sehr stark nach Pink Floyd klang - die Scheibe zeigte songwriterisches Potential, musikalisches Können und einen herausragend guten Gesang. RPWL selbst steht für die Namen der vier Gründungsmitglieder der 1997 als Pink Floyd Coverband ins Leben gerufenen Formation. Schlagzeuger Phil Paul Rissettio, Bassist Chris Postl, Gittarist Karlheinz Wallner sowie Sänger und Keyboarder Yogi Lang. Vor "Trying To Kiss The Sun" gab es einen Wechsel im Line-Up. Am Bass ist jetzt Stephan Ebner zugange; neu dazu kam Keyboarder Andreas Wernthaler. Und die Herren aus Bayern haben sich in den letzten zwei Jahren hörbar weiterentwickelt. Die Anleihen bei den Übervätern von Pink Floyd sind zwar weiterhin allerorts hörbar (und das ist auch gut so, wie beim fast neunminütigen "Home Again" und dem (meiner Meinung nach) schönstem Track der CD "Believe Me") - aber trotzdem lassen die Songs immer eine eigene Note erkennen ("I Don’t Know (What’s It’s Like)", "Trying To Kiss The Sun"). Das Album ist eine Ecke kantiger und lauter als "God Has Failed" ausgefallen - RPWL haben sich von ihren Vorbildern gelöst, ohne sie zu verleugnen. Besonderes Augenmerk hat man auf die Umsetzung der oft ausgeklügelten Song- und Klangideen gelegt, die einen immer wieder mal an die Siebziger Artrock-Glanzzeiten erinnern. Dabei gehen aber nie die wunderschön komponierten Melodien verloren, man höre sich nur mal den zum Träumen und Abheben einladenden Song "You" an. In den getragenen, perfekt arrangierten Gitarrensolis scheint man alsbald leicht in Richtung Blues abzudriften, nur um recht schnell wieder die Kurve zurück zu kriegen; das Ganze im Wechsel mit sauber abgestimmten Synthieklängen. Zusätzlich sorgen in die Songs sorgfältig eingebaute Geräusche und Klänge dafür, das man ständig neues entdeckt (auch eine Anleihe von Pink Floyd, Beispiel Song Nr. 5 "Side By Side"). RPWL beherrschen ihre Instrumente ungemein gut, dazu ist das Ganze professionell produziert und abgemischt. Aber das größte Plus der Band dürfte die Stimme von Sänger Yogi Lang sein (fast zu gut für eine deutsche Rockband), welche öfters mal deutlich an David Gilmour erinnert und den geneigten Zuhörer in ihren Bann zieht. Schwach ist keiner der zehn präsentierten Tracks. Für Artrock-Fans und Prog’ies, welche an Bands wie Pendragon, Alias Eyes und vor allem an dem letzten großartigen Output von Porcupine Tree (Lightbulb Sun) gefallen fanden, ist das reinhören in "Trying To Kiss The Sun" Pflicht. Pink Floyd Jünger können bedenkenlos zugreifen und wer den Erstling von RPWL des öfteren im Player rotieren lässt hat die Scheibe sowieso schon im Visier (und dies trotz des dämlichen Bandnamens - Sorry Jungs). Dem Rest wird’s eh’ zu ruhig sein.

Trying To Kiss The Sun


Cover - Trying To Kiss The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:36 ()
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