"The Art Of Dreaming" - das war mal ein geiles, innovatives, abgefahrenes Black Metal-Album. Hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, bleibt aber weiterhin verdammt geil. Letztens hab ich dann die neue CD von Golden Dawn bekommen (ich dachte, die gäb’s gar nicht mehr) und war entsprechend gespannt, was sich bei den Ösis in der Zwischenzeit getan hat. War ja möglich, dass sie back to the roots gehen oder einen Trip wie The Kovenant fahren. Nach einigen Durchläufen kann ich alle beruhigen, Golden Dawn machen sind weder das eine noch das andere, sondern bleiben eine innovative Band, die Grenzen sprengt und sich nicht um Konventionen kümmert. Auf "Masquerade" regiert die Abwechslung, da vermischen sich Black Metal, Heavy Metal, Folk, leichte Industrial-Einflüsse und sogar ein wenig Klassik zu einer eigenständigen Mixtur. Golden Dawn klingen auf "Masquerade" ein wenig wie Arcturus oder nach "Nexus Polaris", ohne (noch?) deren Genialität zu erreichen. "Masquerade" ist ein brutales Album geworden, trotz cleanem Gesang, Akustikparts oder elektronischer Spielereien, dafür sorgt allein das ziemlich ballernde Schlagzeug und die oft sehr old schoolig klingende Gitarrenfront, wie am Besten im Titelsong zu hören ist. Golden Dawn haben aber vor allem einen verdammt guten Sänger, der einen Großteil der Zeit clean singt, und dabei Vergleiche mit Borknagar oder Vintersorg nicht scheuen braucht, aber auch wunderbar keifen kann und dann richtig fiesböse klingt. Neun der zehn Songs sind ziemlich gute Black Metal-Songs geworden, die bei jedem Durchgang neue Details entdecken lassen und trotz aller Verspieltheit und Kokettierung mit anderen Genres ohne Ende brutal sind, aber ein Song ist einfach nur Scheiße und paßt nicht. "Angel" heißt das gute Stück und bildet den Abschluß der Platte. Eine Sängerin trällert zu irgendwelchen elektronischen Hintergrundgeräuschen und leichten Metal-Ansätzen. Supi. Ganz toll. Konnte ich nun ungefähr soviel abgewinnen wie einem usbekischem Liebesfilm in Originalfassung - gar nix. Für die ersten neun Songs gilt aber meine Kaufempfehlung für scheuklappenfreie Metaller.
Van Williams spielt als Schlagzeuger bei seiner Hauptband NEVERMORE sehr technischen Kram, milisekundengenaue Breaks und vieles so verflixtes Zeug, dass ich noch nicht einmal einen Namen dafür habe. Bei PURE SWEET HELL lässt er zusammen mit seinem Partner in Crime Christ Eichhorn (Multi-Instrumentalist aus New York) dagegen richtig die Sau raus: Es wird gegrunzt und geschrieen wie in den besten Death-/Black Metal Produktionen der letzten Jahre. Die Songs entziehen sich solch engen Kategorien und gehen vor allem: vorwärts. Christ und Van haben sich mit diesem Demo einige ganz alte Songs von der Seele gespielt, die beiden haben schon weit vor Vans Einstieg bei NEVERMORE zusammen Krach gemacht. Als Gast hat unter anderem Jim Colson (gesegnet mit einer Stimme zwischen einem Heldentenor und David Bowie) seine Spuren hinterlassen. Aufgenommen wurde im Studio von Curran Murphy (Ex-Nevermore, jetzt Annihilator), der auch gleich ein paar Gitarren-Licks beisteuerte. Ende Juli wurde "The Voyeurs..." endlich fertig, für 10 $ plus Porto bekommt man eine Dreiviertelstunde großen Spaß!
Endlich mal wieder ein Rock-Album, das das Prädikat "ganz groß" einfahren kann. Ganz groß sind bei THE AWESOME MACHINE erst einmal die Vorbilder. Und da brauchen sich die vier Schweden nicht verstecken, klingen manchmal wie Led Zeppelin, verzichten aber dankenswerter Weise auf ohrenzerreißendem Gegniedel - lehnen sich an bei Black Sabbath, allerdings in einem Moment, in dem Toni Iommi sich gerade für die Geezer Butlers Bassspur ein bisschen zurückgelehnt hat. Wir reden also von ganz klassischem Rock im allerbesten Sinne - und das so frisch, als ob die ganzen Heroen jetzt gerade 18 und nicht paar´n Fünfzig und tatterig wären... Das letzte Album von THE AWESOME MACHINE "Under The Influence" war schon sehr geil, "The Soul Of A Thousand Years" ist es erst recht, kommt eher auf den Punkt, verliert sich nicht im selbst ausgelegten Soundteppich, sondern geht straight geradeaus. Die fette Produktion könnte genauso von Chris Goss in der Wüste aufgenommen worden sein wie im feuchtkalten Schweden. Kiffende Kumpel von mir hoffen hier schon auf das Album des Jahres - seitdem man das Wort Stonerrock nicht mehr in den Mund nehmen darf ohne dass einem die volle Klischeekiste entgegen kommt ist das Angebot eher mau geworden für Rockfans, die auf dröhnende Bollerer-Gitarren und hypnotische Bassläufe stehen. "The Soul Of A Thousand Years" ist für solch ausgedörrte Musikfans da wie die Oase in der Wüste.
Tätätä! Mein 150. Review fürs METAL-INSIDE! Zu diesem kleinen Jubiläum darf natürlich nicht irgendein Review her, nein, ich will diesen Moment nutzen, um eine der großartigsten Bands überhaupt zu würdigen: UNANIMATED!!! No Fashion Records haben ja so manche geile Band unter Vertrag gehabt, Schweden hat eine Menge geiler Combos hervorgebracht (vom Rest der Welt ganz zu schweigen), aber nur ganz ganz wenige Platten kommen an "Ancient God Of Evil" heran. So und nicht anders muss ein Bastard aus Death und Black Metal klingen. Unheimlich geniale, melodische Gitarrenläufe, ein Sänger, der das typische No Fashion-Gekeife zur Perfektion getrieben hat, eine rastlose Rhythmusfraktion und dazu einfach nur geniale Songs, voller Ohrwurmparts, Mitsing-Texten und voller Emotion! Perfekt! Schon der Opener "Life Demise" hat gleich zu Beginn ein Riff, dass sich im Ohr festsetzt und dass man nach zweimal Hören mitsummen kann. Schlagzeuger Peter haut dazu gleich mal auf die Kacke und macht deutlich, wie sinnvoll eine Fußmaschine ist, der Mann hält seine Füße nur sehr selten mal still und baut dadurch einen permanenten Druck auf, der die Songs ohne Erbarmen vorantreibt. Mit Richard Daemon, dem alten Kiffer und Viersaiter bei Dismember, hat der gute Mann auch einen kompetenten Partner, der effektiv spielt und für das letzte Quäntchen Druck und Power sorgt. Sänger Micke Jansson liefert wie gesagt eine Gänsehautleistung ab und steckt die versammelte Konkurrenz seines Genres mal eben locker in die Tasche, egal ob er nun aggro klingt oder in den eher melancholischen Momenten clean-düster-bedrohlich spricht, der Mann hat’s drauf. Melancholie ist das perfekte Stichwort, um die Gitarrenarbeit der Herren Mellberg und Bohlin zu beschreiben. Sie entlocken ihren Instrumenten Töne, die einfach nur schön sind, gleichzeitig aggressiv wie melancholisch, sich dabei immer ins Ohr festsetzend. Das hab ich seitdem bei keiner anderen Band wieder gehört, das haben bisher nur Unanimated zustande gebracht. Die Songs auf "Ancient God Of Evil" sind allesamt Meisterwerke, verbreiten viel Melancholie ("Die Alone"), Wut ("Life Demise") und ballern das Hirn aus dem Schädel. Mr. Swanö hat 1994 echt mal verdammt gute Arbeit geleistet. Wer bei dieser Scheibe nicht mitbangt, die Riffs auffer Luftgitarre nachspielt und nach einigen Durchläufen Zeilen wie "Thirst For Pain, My Hunger Is Cold/ Dark And Misty, I Die Alone" mitgröhlt, wird standrechtlich erschossen. Dieses Album muss man als Metaller einfach lieben! Killerkillerkiller! Leider haben sich Unanimated nach dem Album nicht wieder zusammengefunden, aber so konnten sie wenigstens kein schlechtes Album mehr nachschieben und werden mit "Ancient God Of Evil" für immer einen Platz im Metal-Olymp sicher haben. Oder Walhalla, sind ja Schweden hehe. Mit "In The Forest Of The Dreaming Dead" gibt’s einen Vorgänger der Scheibe, der ist aber nicht annähernd so gut wie dieses Meisterwerk. Kauft euch "Ancient Gd Of Evil", legt sie in den Player, zündet eine Kerze zum Gedenken an diese großartige Band an und springt dann wild onanierend durchs Zimmer! Los!
Brasilien? Knacke-Pos, Fußball, Sepultura! Knack-Ärsche gibt es aber auch woanders, Weltmeister werden die nächstes Mal nicht wieder. Und die SEPs haben das Beste hinter sich. Dachten sich auch diese Brasilianer und veröffentlichten ein Album in bester "back-to-bloody-roots-Manier". Das Gegrunze inklusive Betonung erinnert tatsächlich an die guten, alten Anfangszeiten von "Südamerikas finest" - das Riffing erst recht und viele der an sich aber seltenen Breaks auch. Und der Sound kommt ebenfalls "Eins-A-authentisch" aus den Boxen. Allerdings haben wir es nicht mit einem deckungsgleichen Abziehbild zu tun, die Jungs lassen noch einen kräftigen Schluck Bay Area mit einfließen, nehmen den Fuß nur in Notfällen vom Gas. Vielleicht kommt mir deswegen auch die kompromisslose Rasierklinge aus Kanada in den Sinn. Und dann wären da noch Slayer-kompatible Soli. Insgesamt eine konsequente Veröffentlichung, die absoluten Ästheten sicherlich ein bisschen zu langweilig sein könnte. Hau-draufs jedoch werden ANDRALLS schnell ins Herz schließen. Obendrauf gibt es dann noch drei Bonus-Songs in ihrer Live-Version, die sich die originale Plattenfirma aus Brasilien (Marquee) für die Europa-Eroberung ANDRALLS via Mausoleum aus dem Kreuz leiern ließ. Net schlächt!
Auch wenn es Mastermind Helge Engelke wahrscheinlich eher nicht so gerne hört, muß ich für die neue DREAMTIDE Scheibe, aber nur zur besseren Einordnung, ein weiteres mal die berühmte Schublade ziehen und stelle hiermit amtlich fest: "Dreams For The Daring" ist perfekter Melodic Heavy Rock in Reinkultur. Fast zwei Jahre nach dem gelungen Debüt "Here Comes The Flood" legen die Jungs jetzt endlich was neues nach und dies machen sie äußerst überzeugend, denn die neue CD hat noch viel mehr an Härte bzw. Power hinzugewonnen. Bedingt durch die deutlich stärker in den Vordergrund gemischten Gitarren topt diese CD den sicher auch nicht so üblen Vorgänger, schon ein ganzes Stück. Die streckenweise ziemlich heavymäßig und messerscharf rüberkommenden Riffs sowie ein insgesamt bombastisch/knalliger Sound mit genau dem richtigen Händchen für die eingesetzten Keyboards, sorgen bei mir jedenfalls für absoluten Höchstgenuss. Das fängt schon gleich mit dem hammermäßigen Opener "Dream Real" an, der mit seiner Killerhook den Hörer förmlich wegbläst und dann natürlich "Live And Let Live" ein reinrassiger Power Metal Song sowie als weiteres Highlight "Eden". Alle 12 Tracks sind ohne Ausnahme Knaller außerdem gibt’s noch drei "Alternative Mixes" hintendrauf von bereits vorher verbratenen Tracks, dies waren aber eigentlich schon die Originale, warum das Label dann aber die "schlechteren" Versionen vorgezogen hat wird wohl immer ein Geheimnis bleiben, ein paar Cover wären da sicher besser gewesen! Egal, die Band wirkt jetzt noch kompakter, eingespielter und vor allem der Sänger Ola Senkbeil .. wow macht der einen klasse Job! Er hat sich von dem meinerseits aufgeklepten "Joey Tempest (EUROPE) Verschnitt" des letzten Werkes deutlich weiterentwickeln können, der Junge klingt jetzt wesentlich kraftvoller und variabler in allen Tonlagen. DREAMTIDE haben es hiermit endgültig geschafft sich erfolgreich vom ehemaligen FAIR WARNING Image loszulösen und ein eigenes Profil zu verfestigen. "Dreams For The Daring" ist wirklich äußerst abwechslungsreich geworden, mit genau dem richtigen Mix aus Metal und Rock verbunden mit teilweise neuen etwas ungewöhnlichen Sounds jenseits der langweiligen Stangenware, um die beiden Käuferlager gleichermaßen anzusprechen. Ein homogenes Songwriting mit guten Spannungsbögen sorgt für viel spaß und zwischendurch gibt´s auch mal was zum Durchschnaufen aber selbst dann sind die DREAMTIDE noch originell und strotzen vor Energie und mitreisenden Songs. Beispiele hierfür sind das gefühlvolle "All Of My Dreams" oder "You Can´t Burn My Heart Out" zum regulären Ende der Scheibe - Balladen die nicht wie zum x’ten Male gehört klingen. Gebt den Jungs ne Chance auf Gehör und ihr werdet ebenfalls sagen: DREAMTIDE - Willkommen in der 1. Liga, ihr braucht euch vor niemandem mehr verstecken!
Nein, es handelt sich hier nicht um den Soundtrack zur Fortsetzung des erfolgreichen Zeichentrickfilms, obwohl der Titel PRIDE OF LIONS sowie das blumige Coverartwork durchaus darauf schließen lassen könnten. Ein Blick auf den Besetzungszettel sowie die ersten Höreindrücke machen ganz klar deutlich hier ist kein geringerer als JIM PETERIK seines Zeichens Ex-SURVIVOR Mitglied und prägende Leadstimme auf einer der Rockhymnen schlechthin "The Eye Of The Tiger", am Werk gewesen. Feinster Melodic Rock amerikanischer Prägung mit beinahe fließenden Übergangen zu AOR wird hier innerhalb der 12 recht abwechslungsreichen Tracks dargeboten. Die Qualität dieses Albums lebt aus der sich wunderbar ergänzenden Verbindung mit dem erst 25jährigen Gesangstalent Toby HITCHCOCK frei nach dem Motto 1+1 kann manchmal mehr als "nur" 2 ergeben. Das überzeugende Songwriting von Peterik sowie diese Wahnsinnstimme, die der "Altmeister" quasi aus dem Nichts während einem schlichten Vorsingen entdeckt hatte, bilden eine nahezu perfekte Einheit (u.a auch bei mehreren Duetten der beiden zu hören) und müsste alle Genrefans ohne Ausnahme überzeugen. Es scheint, als habe diese tolle 4-Oktavenstimme, die von ihrem Klangbild irgendwo zwischen BOBBY KIMBALL und JOSEPH WILLIAMS angesiedelt ist, den erfahrenen Songschreiber spürbar neu beflügelt. Aus dieser Motivation, einmal nicht mit etablierten Sängern, wie in der Vergangenheit zu arbeiten, entstanden äußerst melodiöse Rocksongs, die aber keineswegs altbacken rüberkommen sondern für diesen aus den 80er geprägten Musikstil erstaunlich frisch wirken. Von der Vielfalt her betrachtet gibt es sowohl etwas schnellere Power-Tracks wie u.a. das mitreisende "Unbreakable" also auch die obligatorischen Balladen wie das geile "Gone" mit Reinlege-Hook sowie das gewaltige "Madness Of Love mit einem Instrumentalzwischenpart, die aber eine ungeheure Intensität bzw. Gefühl ausstrahlen ohne dabei im geringsten platt zu wirken. Wer also auf solche Bands wie JOURNEY, TOTO ("First Time Around The Sun" ist ein astreine, cooler Totosong, wie ihn diese Band seit Jahren selbst nicht mehr zustande gebracht hat!) oder natürlich SURVIVOR abfährt (beim opulenten Schlußtrack "The Music And Me" hat er übrigends mal bei sich selbst geklaut, denn Schnittstellen zu "Broken Promises" bzw. Jacky Don’t Go" lassen sich nicht überhören aber durch die neuen Bestandteile kommt der Titel trotzdem plagiatsfrei rüber) ist hier absolut richtig. Die Produktion auf PRIDE OF LIONS überzeugt mit Dynamik, der Sound ist nicht so flachbrünstig wie bei vielen Scheiben dieser Art und die Gitarren klingen richtig straight, die Keys sind wohltemperiert und es gibt sogar einige gelungene Soli - allein die Frage nach den Käufern, die sich diese Retro Mucke heutzutage noch reinziehen möchten, wohl leider eher negativ beantwortet werden.
Außer einem mageren Schwarzweißbildchen mit ein bisschen Lack, scheint wenig geblieben vom fetischistischen Lebensstil der englischen Electrogoten MIDNIGHT CONFIGURATION. Ist das Bild also schon wenig spektakulär, so ist es die Musik in noch größerem Maße. Etwas verrostet fehlt mir auf "Sepulchre Rose" in erster Linie der Biss um irgendetwas zu bewegen. Ihr Stil scheint vor einigen Jahren stehen geblieben, manche fast rührseligen Andeutungen an den Gothic Rock der frühen Neunziger inbegriffen. Mir als Hörer fällt es etwas schwer, den angedeuteten Stillstand nachzuvollziehen, da sich der eigene Geschmack im Laufe der Jahre doch schneller änderte als die Engländer den ihren. Unnötig blecherne Gitarrensamples und stumpfe Rhythmen werden nur durch den auch ohne Effekte originellen Gesang gerettet. Und genau dieser, düster und rau, käme auch ohne die weibliche Begleitung aus, die ohnehin zur Statistenrolle verdammt wurde. Selbst aus purer Nostalgie finde ich das Album mit völlig uncooler Elektronik zu langweilig, auch die wenigen witzigen Einsprengsel an Kreativität verblassen vor dem dominanten Nichts. Amen und aus.
Coal Chamber hin, Coal Chamber her: Man muss sie nicht geliebt haben, um DEVILDRIVER zu mögen. Besonders innovativ fand ich Coal Chamber nie, Fafara scheint dafür nicht der passende Kopf zu sein. Und besonders innovativ herkömmlichen Sinne sind auch DEVILDRIVER nicht. Aber sie rocken, und zwar höllisch! In Fafara scheint ein kleiner Death Metaller zu stecken, der seinen Rock´n Roll Drang ausleben möchte. Zwischen dieser harten Seite ("Die (And Die Now)"), Moderne und Melodie ("I Could Care Less") sind die meisten Songs verdammt lässig geraten. Aggressive Gitarren lassen keine Kompromisse aufkommen, Fafaras deathiger Gesang nimmt ebenfalls wenige bis keine Gefangenen. Rock´n Roll für nen echten Mann eben. Sein Hang zur Eintönigkeit zeigt sich aber leider auch bei diesem Album, ein Problem dass er in den Griff kriegen sollte. Für kurze Zeit ist dieses Album aber zweifellos eines der Sorte, das man auch im Winter mit Sonnenbrille hören kann und das einfach Spaß macht. Über die endgültige Produktion kann ich noch keine Aussagen machen, da mir lediglich eine ungemasterte Version vorliegt.
"Unter www.roadrunnerrecords.de findet ihr mit "I Could Care Less" und "Die (And Die Now)" die ersten Songs aus dem aktuellen Album"
Nach den ersten Tönen des sehr guten Openers "Gone To The Wall" schießt dem Hörer nur ein Gedanke durch den metallischen Schädel: STRATOVARIUS. Gehen nach den 27385 mehr oder weniger guten HAMMERFALL-Klonen nun auch die Stratokopisten auf die Pirsch? Nun, jein. "Delirium Veil" wurde von Timo Tolkki, seines Zeichens "Macher" bei den Stratos, adäquat in Szene gesetzt und allein schon aus diesem Grund geht das "Kopieren" in Ordnung und eine Hammerband wie STRATOVARIUS darf auch mal die eine oder andere gute Kopie abwerfen. Dabei setzen TWILIGHTNING auf diesem Debüt zum Glück nicht auf nervige Keyboard-Dominanz, sondern integrieren das Instrument, wie die Vorbilder, nahtlos in den Gesamtsound. Das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen und die Songwritingqualitäten des Sextetts liegen auch nicht gerade unter der Bodenplatte. Zwar fehlen noch die ganz, ganz großen Hits vom Schlage eines "Kiss Of Judas", "Legions" oder "Anthem Of The World", die Tolkki und co. zu einer der besten traditionellen Bands überhaupt werden ließen, aber die Wurzeln dafür sind zweifellos vorhanden. Mit "At The Forge" und "Jester Realm" hat man durchaus schon zu Beginn des Albums, nach dem Opener, zwei Hits am Start, die echte Ohrwurmknobeleinen zulassen und erstklassige Power-Ware bieten. Die restlichen Songs bewegen sich auf gutem, aber nicht herausragendem Niveau, sieht man einmal von dem Schlusstrack "Masked Ball Dalliance" ab, der sich ebenso sehr positiv abhebt und durchaus STRATOVARIUS-Niveau erreicht. Am Ende bleibt ein sehr gutes, aber nicht bahnbrechendes Debüt, das Fans, die die Stratos oder auch THUNDERSTONE mögen, zufrieden stellen sollte und großen Appetit auf mehr macht.