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Divine

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Melodic Death Metal. Aus Schweden. Klingt so spannend wie "Kartoffeln aus der Lüneburger Heide". Nur haben die Erdäpfel den skandinavischen Musikern eins voraus: Sie waren halt immer schon ein Grundnahrungsmittel und es gibt sie in mehliger oder auch festkochender Art. BLINDED COLONY hießen aber nun mal vorher Stigmata, hatten eine Sängerin und haben sich mit einem hochgradigen Stilwechsel von der Frau getrennt, um mal amtliche Mucke zu machen. Amtlich? Oder Kommerziell erfolgreich? Jedenfalls liegt der Verdacht nahe, daß sich hier ein paar Mucker in einen fahrenden Zug geschmuggelt haben. Ganz objektiv betrachtet gibt’s hier halt Todesmetall mit gelungenen Melodien, ein bißchen (aber niemals zuviel) Härte, wirklich recht guten, fast immer clean gesungenen Vocals (Niklas Svensson scheint’s wirklich zu können). Auffällig an diesem Debut? Nicht wirklich viel, vielleicht sollte ich den wirklich ziemlich fetten Sound, den Goran Finnberg dem Album verpaßt hat, noch erwähnen. Was bleibt also unterm Strich? Es gibt sicherlich viele Leute, die finden Kartoffeln langweilig, weil sie immer wieder auf den Tisch kommen. Andere Zeitgenossen hingegen können davon gar nicht genug bekommen. So dürfte es auch mit melodischen Death-Metal-Bands aussehen. Und deswegen wollen wir trotz null Innovation angesichts der zweifelsohne vorhandenen musikalischen Qualitäten nicht zu hart mit den vermeintlichen Nachmachern ins Gericht gehen. (

Divine


Cover - Divine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:42 ()
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Prey On Life

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Burst sind eine weitere Band auf Relapse, die man so leicht nicht einordnen kann. Heavy und brutal sind sie zwar, weigern sich aber, sich irgendeiner Schublade anzuschließen - außer der "typischen Relapse-Band". Eine Mischung aus Metal, Hardcore und ein wenig Punk wird zum Besten gegeben, mal flott ins Tanzbein gehend wie beim Titelsong, mal schleppender ("Iris") oder zwischen beiden Extremen pendelnd wie beim famosen ""The Foe Sublime", welches mit einem ziemlich geilen Gitarrenlauf aufwarten kann und gerade die Saitenfront in absoluter Höchstform zeigt, wobei auch der Sänger (ich liebe diese Infos ohne Namen der Musiker) ein breites Spektrum abdeckt und selbst vor elektronischen Spielereien mit seiner Stimme nicht zurückschreckt. Die meisten Songs auf "Prey On Life" sind aber eher langsam und schleppender und haben mich einige Male an die New Orleans-Connection um Crowbar und Eyehategod erinnert. Nichts für zwischendurch oder romantische Stunden, das ist Musik, die einen intensiven Hörer fordert, dem sonst einiges verborgen bleibt und Burst nur eine weitere Krachkapelle. Wenn man der Platte aber die nötige Zeit gibt und auf abgedrehte, brutale Musik steht, kann "Prey On Life" eine kleine Perle der Sammlung werden. So wie Mastodon, ohne deren Klasse (vorerst) zu erreichen.

Prey On Life


Cover - Prey On Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:45 ()
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Sanguine

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So ein bisschen hatte ich bei HARMFUL schon die Angst, dass sie noch mal Deutschlands ewige Underground-Helden werden: Inzwischen haben die Frankfurter bestimmt schon an jeder Milchkanne gespielt, die Liste der Touren (u.a. mit UNIDA von John Garcia) ist elend lang. Kein Wunder, schließlich wurden bereits vier Alben betourt, darunter der von Dave Sardy produzierte Major-Ausflug "Counterbalance". Mit "Sanguine" ist Aren Emirze, Chris Aidonopoulos und Nico Heimann eine Noiserock-Perle geglückt, das Video zu "Open End" ist als Bonus auf der CD, mein Anspieltipp ist "I Remember You". Herrlich wütend, dezent verzweifelt, und laut. Und obwohl mit Guido Lucas wieder der Haus-Produzent aus Hessen dabei ist, hören sich HARMFUL nicht plötzlich an wie die ohne Frage brillianten Kasseler Kollegen von Blackmail oder Scumbucket, sondern bewahren kantige Eigenständigkeit. Aber was zählt, ist auf dem Platz, und dort, auf der aktuellen Tour, könnt ihr Euch von Harmfuls Qualitäten überzeugen.

Sanguine


Cover - Sanguine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:25 ()
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Zero Order

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Erinnert sich manch einer vielleicht daran, wie er in der Schule beim Nachbarn was peinlich falsches abgeschrieben hat? Das geht auch in der Musik, RE:AKTOR machen es vor. Wenn die Musik wie hier grob in die Ecke elektronischen New Metals gehen soll, ist auch klar wo mit dem kopieren begonnen wird. Zum Beispiel bei FEAR FACTORY. Es tut schon fast weh, dieses Namen im Zusammenhang mit RE:AKTOR zu nennen. Denn bei RE:AKTOR sind nicht nur die Gitarren alles andere als rasiermesserscharf und originell. Simpel bis einfallslos für sich betrachtet. Effektiv, weil gut hörbar als Gesamtbild. Die Drums, natürlich getriggert und mit Loops unterfüttert, komplettieren das Bild einer an mit eigenen Ideen knausernden Combo. Nur dass auch hier wieder an den wichtigen Stellen gespart wurde und sie auch durch die Produktion einiges ihrer Aggressivität einbüßen. Ganz bitter werden die Parallelen wenn sich ihr Sänger in ruhigeren und cleanen Parts versucht und dabei gänzlich jede Eigenständigkeit vermissen lässt. Den Songs könnte man vielleicht ohne die Omnipräsenz der Vorbilder vorurteilsfreier begegnen. Die Songs können aber sogar nett unterhalten, nur irgendeinen wie auch immer gearteten Anspruch hinein zu interpretieren ist zum scheitern verurteilt. Und bei den Alternativen ist ein freiwilliger Griff zu dieser CD unwahrscheinlich. Reagieren war schon immer langweilig und einfacher, agieren wäre deutlich spannender!

Zero Order


Cover - Zero Order Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:33 ()
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Buried Alive By Love

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Diese ganzen HIM Maxis zum letzten Album "Love Metal" sind toll. Man kann die sich wunderschön an die Wand kleben, weil das Design so einheitlich ist und im Kerzenlicht so schön schimmert. Was mich dann aber wirklich erstaunt ist, dass gerade der für mich coolste Song des Albums, das erstaunlich harte und rockige "Buried Alive By Love", als Maxi ausgekoppelt wurde. Ging man doch bisher in der Veröffentlichungspolitik eher konventionelle Wege um keinen Hörer zu erschrecken. So werden doch zumindest die Radiohörer und Kuschelpopper ohne Albumkenntnis der Finnen, ihre Stirn runzeln. Und das ist gut. Vielleicht ist Ville ja doch tief im Innern ein Rocker und bewirbt sich mit dieser Maxi für den illustren Kreis dieser. Bislang die beste Maxi der Band für den mutigsten Song des vergangenen Outputs. Neben dem Radio Edit, einer Liverversion und einem Video des Tracks gibt es noch Liveversionen von "Lonely Road" und "Hand Of Doom".

Buried Alive By Love


Cover - Buried Alive By Love Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: -:- ()
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Home Is Where The Heart Can Never Heal

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Traumhaft schöner Poprock aus Holland - was hat der denn hier zu suchen? Nicht suchen, finden: Wenn es so schlechte Zuckerpopper wie Myballoon aus Berlin auf VIVA plus in die Nachtschleife der Alternative und Heavy-Videos dürfen, dann dürfen Miss Antarctica erst recht auf MI.de. Mit MISS ANTARCTICA sind selbst Gefühlsverwirrungen und Liebeskummer schön, der Klang ist warm, das Keyboard und die Gitarren verspielt, und die Texte zartbitter (Kostprobe: "Home Is Where The Heart Can Never Heal”). Wer Feeder aus England mag, wird auch MISS ANTARCTICA mögen. Zeitlos und ganz groß!

Home Is Where The Heart Can Never Heal


Cover - Home Is Where The Heart Can Never Heal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 15:25 ()
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Nu Folk

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Die Welt wäre so schön und einfach. Einen Schluck Whisky genießen (wenn auch lieber den schottischen) und dann auf einem Bein durchs Zimmer hüpfen. Die Musik dazu kommt dann natürlich von FIDDLER´s GREEN, auch wenn sie natürlich dem irischen gewogener sind. Machen wir also hier Schluss und stellen fest, dass "Nu Folk" tierisch Spaß macht. Die Welt ist aber nicht so einfach und "Nu Folk" vielleicht auch nicht ganz so schön wie die Songs einen zuerst glauben lassen wollen. In ihrer eigenen Welt, die sich vom Folk ohnehin immer mehr in Richtung Pop/Rock entwickelte, versprechen die ersten Songs des neuen Albums noch Großes. "Tarry Trousers", "Wild Life" oder "Shut Up And Dance" sind teils lockere, teils rockige Nummern die einen fast das "Nu” im Albumtitel unterschreiben lassen. Zu dem was dann kommt, lässt sich zwar großteils immer noch locker mit einem Bein durchs Zimmer hüpfen, "Nu" ist daran aber wenig. Wäre nicht ein wirklich klasse Geiger stets dann zur Stelle wenn sonst die Ideen ausgehen, kämen etliche Songs bei weitem nicht so unterhaltsam rüber. Die Cover "Cotton Eye Joe" (würde ich doch nur nicht immer an das dämliche Originalvideo denken), "Goldwatch Blues" (DONOVAN) und das Siebziger Revivalnümmerchen "Popcorn" werden live die Hölle entfesseln. Und hier gehören FIDDLER´s GREEN eben hin. Auf die Bühne, denn da ist es einfach weniger relevant wie originell die Songs nun wirklich sind, Hauptsache sie machen Spaß. Und dass sie das tun, erwähnte ich bereits.

Nu Folk


Cover - Nu Folk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 66:2 ()
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Laments

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DOOM steht als Einziges im Infozettel von Shepherd. Da muss man nicht lange raten, was für Mucke da aus den Boxen kommen wird und wenn das Album dann noch Scott Weinrich gewidmet ist, ist die Sache eh’ klar… Zu meiner großen Überraschung klingen Shepherd aber sehr oft wie Fu Manchu, die Wüstensöhne, was beileibe keine schlechte Referenz ist. Shepherd sind eine ganze Ecke langsamer als die Wüstensöhne, haben aber vor allem im Gitarrensound und beim Gesang eine ziemlich heftige Verwandtschaft, stellenweise klingen sie wie eine 1:1-Kopie der Amis, jedenfalls vom Sound her. Musikalisch gehen sie eigene Wege, hier regiert die langsame Heavyness, nur selten wird mal der Fuß von Bremse genommen, was die Jungs ruhig öfter tun sollen, steht ihnen gut zu Gesicht ("The Oldest Day"), da klingt’s dann sehr nach Wüstenrock, Staub, Kiffen, Kyuss. Der Großteil der Zeit gibt’s aber ruhiger eins vors Kinn, wobei Shepherd auch dabei nie die nötige Schwere vernachlässigen und als Dampfwalze daherkommen. Als Walze freilich, die eine Menge Ohrwurmriffs zu bieten hat und einen sehr charismatischen Gesang, dazu noch (trotz aller Limitierungen) abwechslungsreiches Songwriting. "Laments" ist eine nette Doom-Platte geworden, die einigen Wüstenrockern auch gefallen könnte und sieben ziemlich gelungene Nummern bietet.

Laments


Cover - Laments Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 52:56 ()
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Call It Conspiracy

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Schon ein halbes Jahr auf’m Markt und keiner hier hat seinen Senf dazugegeben? Das muss geändert werden! Dozer sind eine der wenigen schwedischen Bands, die abseits von Geballer, True Metal oder Schweinerock harte Mucke machen. Das Quartett hat schon so einige klasse Stoner-Scheiben rausgehauen und mit "Call It Conspiracy" ihr bisher bestes Werk eingespielt. Getragen von Kyuss- und Black Sabbath-mäßigen Gitarren, die so manche abgefahrene Spielerei machen und den Großteil der Zeit gut braten, veredelt Sänger Fredrik mit seiner unverwechselbaren, manchmal an den jungen Ozzy erinnernden, Stimme einige kleine Perlen des Genres und zeigt sich als mittlerweile erstklassiger Sänger. Egal ob bei Rockern wie "Rising" oder "The Exit" oder eher getragenen, verkifften Stücken wie "Spirit Fury Fire", der Mann weiß immer zu überzeugen. Wie aber schon erwähnt ist die Gitarrenarbeit aber auch nicht von schlechten Eltern und hat so einige Riffs in petto und kann gerade in den schnelleren Stücken überzeugen, während die Rhythmusfraktion durchgehend den erdigen, baßlastigen Sound fabriziert, der für Stoner Rock so schön typisch ist. Dazu gesellt sich noch ein gelungenes Songwriting, dass die engen Grenzen des Genres oft verlässt und sich nicht auf lang wabernde Kiffer-Songs einlässt, und über die gesamte Spielzeit zu unterhalten weiß. So einfach ist das und schon ist ein saustarkes Stoner Rock-Album fertig!

Call It Conspiracy


Cover - Call It Conspiracy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:58 ()
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Best Of

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Warum diese irische Kapelle immer wieder mit der Punkbewegung in Zusammenhang gebracht wurde, das weiß der Geier. An der Musik jedenfalls kann es nicht gelegen haben, präsentieren uns die Dubliner Veteranen um Bob Geldof doch astreinen Mainstream-Rock mit seichtem Pop-Weichspüler. Bekannt geworden sind die Ratten natürlich durch ihren Hit "I Don’t Like Mondays", mit dem sie Millionen Menschen aus der Seele sprechen. Genau wie mit Geldofs Engagement bei Live Aid und weiteren gelungenen Wohltätigkeitsveranstatungen. Musikalisch hat die Scheibe sicherlich nicht viel mit "Metal Inside" zu tun, ist aber zur Nebenbei-Berieselung recht gut geeignet. Als Quervergleiche fielen mit Police ein, sicherlich auch wegen der verwendeten Blas-Instrumente, gemischt mit New-Wave-Elementen und gutem alten Rock a la Springsteen oder so (wenn das auch gewagt scheinen mag). Und es ist doch immer wieder erstaunlich, wie viele "Ohrwürmer" man irgendwo in seinem Hinterstübchen gespeichert hat. Mit "Someone’s Looking At You" oder dem unsäglichen "Banana Republic" habe ich zwei solche Kandidaten. Letztlich ein ordentliches Tondokument einer sicherlich nicht unwichtigen Band. Hier für alle, die’s wissen wollen, die Track-List. Der vorgesehene 20. Song "Hold On Me" hat es dann doch nicht auf die CD geschafft.

1. She’s So Modern

2. Mary Of The 4th Form

3. Rat Trap

4. Looking After No.1

5. When The Night Comes

6. Someone’s Looking At You

7. Joey’s On The Street Again

8. Banana Republic

9. Dave

10. I Don’t Like Mondays

11. Like Clockwork

12. I Never Loved Eva Braun

13. Neon Heart

14. Never In a Million Years

15. Diamond Smiles

16. Drag Me Down

17. I Can Make It If You Can

18. Elephant’s Graveyard

19. Fall Down


Best Of


Cover - Best Of Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 78:58 ()
Label:
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