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The Sceptre Of Deception

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Nachdem ich so viel gutes über die ersten beiden
FALCONER Scheiben gehört habe, musste ich doch mal ein
Ohr in das neue Werk "The Sceptre Of Deception"
werfen. Der Band Bio entnehme ich auch schnell das der
ursprüngliche Sänger Mathias Blad aus Zeitgründen
nicht mehr dabei ist. Nun, vergleichen kann ich das
Können des Herrn Blad mit dem der neuen Frontröhre
Kristoffer Göbel leider nicht. Jedoch versichere ich,
dass Vielfältigkeit eine Stärke des neuen ist.
Dominieren tun jedoch ganz klar cleane und hohe Töne
die ausgezeichnet getroffen werden. Musikalische
Einflüssen zu verschiedenen Bands aus dem Genre lassen
sich übrigens nicht abstreiten, dennoch überzeugt die
Eigenständigkeit der epischen Power Metal Songs. Hier
wird keineswegs einfach irgendein Kitsch kopiert und
es fehlt auch nicht an der nötigen Härte, wie bei
anderen Bands, die sich gerne zum Power Metal Lager
zählen.
Fast alle Songs besitzen fette Lead Gitarren Solis und
krachende Riffings. "Ravenlord" wirkt durch die Chöre
im Mittelpart und die zeitweise in Erscheinung
tretende Frauenstimme sehr mystisch. Auch Double Bass
Drums sind natürlich keine Seltenheit. Mit fast 8
Minuten Spielzeit ist der Titelsong "The Sceptre Of
Deception" nicht nur der längste sondern gleichzeitig
auch einer der besten Songs auf dem Album. Er beginnt
schon mit einem packendem Solo und krachenden Drums.
Schnell wird´s dann sogar noch eine Spur schneller,
bevor überhaupt mal die Vocals einsetzen. Hier zeigt
Kristoffer auch sein Können was eine kräftig, nicht
nur cleane Stimme anbelangt. Im Mittelpart tritt ein
groovendes Gitarrebild in Erscheinung.
Im Anschluss an dieses kleine Meisterwerk folgt die
Ballade "Hear Me Pray", bombastisch und gefühlvoll
zugleich überzeugt nicht nur der eingängige Chorus.
Insgesamt würde ich Falconer nicht als neue Überband
bezeichnen aber auf jeden Fall als Band mit einer
guten Zukunft. Reinhören ist Pflicht.

The Sceptre Of Deception


Cover - The Sceptre Of Deception Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:3 ()
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Running Out Of Lies

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"Running Out Of Lies" nennt sich das Debütwerk der süddeutschen AOR-Newcomer MIDNITE CLUB aus dem Stall von Escape Music. Geboten wird Rockmusik mit engem Bezug zu den Achtzigern, tendenziell sich eher in die weniger harte Ecke orientierend. Nichts desto trotz machen MIDNITE CLUB mit dem melodischen Opener "Neon Dreaming" einen energischen, recht harten Anfang, welchem der nicht minder gelungene 6-minütige eingängige, leicht stampfende Rocksong "Too Close To The Sun" nachfolgt - echt starker Auftakt. Das Duran Duran-Cover "The Wild Boys" hätte man dann allerdings besser sein lassen sollen, denn mir persönlich ist das Original da eindeutig lieber - passt nicht so toll. Danach geht es erst mal etwas ruhiger weiter und man kann das Niveau des starken Starts nicht ganz halten. Die ruhigen Midtempotracks sind zwar nicht schlecht und gehen schnell ins Ohr - bleiben da aber nicht allzulange hängen. Mit den Titeltrack "Running Out Of Lies" und "Midnite Club" haut man dann aber gegen Ende der Scheibe doch noch zwei weitere echt gute AOR-Hämmer raus - wobei vor allem der Gesang zu überzeugen weis - wie eigentlich über das komplette Album hinweg Vocals und Chöre einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen. Noch was kurz zur Band selbst: Bandleader ist der Gitarrist Stephen Seger, welcher seine ersten Erfahrungen im Jahre 1997 mit der Truppe "Mr. Hate" machte. Die Besetzung seiner aktuellen Combo besteht aus Sänger Carsten Schulz (ebenfalls ex-Mr. Hate, Domain, Evidence One), am Schlagzeug sitzt Bernd Hermann (Hunter, Söhne Mannheims), Keyboarder Holger Seeger (Cameron) und Bassist Andy Keller (Scarlet Rose). Dazu kommt noch beim Namensgebersong "Midnite Club" Frontline-Gitarrist Robby Boebbel, der auch sonst noch als Songwriter tätig war. Wie schon angedeutet; der Sound der Band orientiert sich an dem Keyboardlastigem AOR der Achtziger und Bands wie House Of Lords, Craaft, Journey und Verwandtschaft. Fans genannter Bands können bei MIDNITE CLUB also ruhig mal ein Ohr riskieren.

Running Out Of Lies


Cover - Running Out Of Lies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:32 ()
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Mourning

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Mensch, ich dachte solche Mucke würde niemand mehr machen, spätestens seit dem Ende vom Theatre Of Tragedy und Crematory (über deren Dahinscheiden ich nicht wirklich traurig war). Tja, Irrtum, es gibt sie noch, die Bands, bei denen sich ein growlender Sänger und eine Elfen-Stimme Duelle liefern, bei denen das Keyboard dauerpräsent ist und eine düstere Atmosphäre verbreitet wird. Eternal Grieve halt. Die erfüllen alle Standards, die man als ToT-beeinflußter Act haben muss, außer das ihre Sängerin nicht blond ist. Die Band gibt’s schon länger, 1998 erschien ihre erste MCD, aber bis 2003 musste die Welt auf ein komplettes Album warten. Irgendwo in den Weiten des Netzes hab ich einen Link zu ihrer Homepage gefunden und war der festen Meinung, dass hier melodischer Death Metal regiert. Aber Nix is, Essig mit In Flames-Kopie. Stattdessen halt Dark Metal, jedenfalls nennt das Sextett seine Mucke so. Nach einem, wie so oft langweiligem, Intro geht’s mit "Nameless Cross" gleich richtig in die Vollen und die Marschrichtung für die nächsten 40 Minuten wird klargemacht: permanent klimperndes Keyboard (das aber zum Glück nicht dominant im Vordergrund steht), ein growlender Sänger, der sich aber auch nicht scheut clean zu singen und sich mit einer typischen weiblichen Gothic-Stimme duelliert. Das Ganze wird oft ruhig und melancholisch vorgetragen, was manche Passagen recht langatmig macht, aber meistens ziemlich gut funktioniert und eine düstere Stimmung entstehen lässt. Die Anfänge als Death Metal-Combo schimmern aber auch oft genug durch, vor allem wenn das Gaspedal doch mal durchgetreten wird, wie bei "Nightmare", bei welchem die Sängerin eine schöne Sprechstimme offenbart. "Mourning" ist insgesamt ein atmosphärisches Album geworden und dürfte für Leute interessant sein, die halt mit Crematory, ToT oder Tristania was anfangen können und dazu noch professionell aufgemacht ist.

Mourning


Cover - Mourning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:13 ()
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Tuf Luv

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"Grassroots”, der Vorgänger zu "Tuf Luv” war einfach nur geil und meiner Meinung nach das bisher beste Album der Berlin-Amerika-Connection. Pothead haben sich lange Zeit gelassen, einen Nachfolger für dieses Album einzuspielen, aber es jetzt endlich geschafft. "Tuf Luv" heißt das gute Stück und ist sperriger und ein bisschen weniger eingängig geworden. Konnte man "Grassroots" schon nach dem ersten Hören mitsummen, braucht das neue Album einige Durchgänge. Anfangs war ich sogar ein wenig enttäuscht, da die Songs nach den ersten beiden Durchläufen langweilig und austauschbar klangen. Aber das legte sich schnell, mit jede Mal hören wurden die Songs besser und ließen ihr wahres Potential aufblitzen. Der Baß wummert immer noch so schön druckvoll wie eh und je, aber das Einzigartige Pothead’scher Musik ist und bleibt die charakteristische Stimme von Brad. Egal ob er rockende Songs veredelt ("Kunquat" oder "Stadium"), bei "Troops" einen düsteren Song richtig düster macht oder mit "Tuf Luv" einen typischen Pothead-Stampfer mit variablem Gesang die richtige Würze gibt, des Mannes Stimme hat Ausdrucksstärke, Charisma und ist höllisch variabel! Pothead haben die "Grassroots"-Hürde nicht ganz genommen, aber mit "Tuf Luv" ein Album geschaffen, dass Freunden entspannter Rock-Musik (oder Stoner-Rock oder wie auch immer man das nennen will) sicher gefallen wird und das mit jedem Durchlauf besser wird.

Tuf Luv


Cover - Tuf Luv Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 36:24 ()
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Psycho One Hundred

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Das einzige mir bekannte Werk der Holländer war eines jener Platten, die man irgendwann mal bei einem Kumpel zufällig greift, hört und denkt: wow! "Psycho One Hundred" heißt das gute Teil, bietet Death Metal vom Allerfeinsten, eine gnadenlose Version von "Bulldözer" und das einzige Instrumental, das ich wirklich mag, nämlich "Modo Grosso". Eine unglaublich druckvolle Produktion presst "Psycho One Hundred" aus den Boxen und bläst einfach alles weg, wozu sich schon der Opener "Kill Them" bestens eignet. Nembrionic setzen aber nicht einfach auf stumpfes Geprügel, sondern gehen immer wieder in catchy Passagen über, meistens dann, wenn man es nicht erwartet. Als bestes Beispiel sei nur "Strength Through Power" genannt, das rockt einfach! Oder "15 Minutes". Geil! Knüppel aus dem Sack herrscht dagegen bei "Strength Through Hate" oder "Coffin On Coffin" vor, ohne dass die Kifferköppe dabei ihre Eingängigkeit verlieren. Jaja, blödes Klischee, ich weiß, aber wer auf eine solche brutale Scheibe zwanzig Minuten Lava-Songs packt, der kifft. Ab Track 11, dem Titelsong, wird’s nämlich arg komisch. Da nehmen die Jungs das Tempo richtig zurück, klingen wie eine Mischung aus Bolt Thrower, Neurosis und jazzig-psychedelischen Parts. Strange, sehr strange. Aber bekifft in einem dunklen Raum sehr geil. Da stören auch die beiden sehr ruhigen Tracks mit Frauengesang nicht wirklich. Auch wenn die gute Dame nicht zur Speerspitze weiblicher Sangeskunst gezählt werden sollte. Bevor man dann aber selig lächelnd in seinen Sessel sinkt, wird aufgedreht und "Bulldözer" weckt wieder jeden! Perfekt!
"Psycho One Hundred" ist eine verdammt abwechslungsreiche und brutale Death Metal-Scheibe geworden, da stören mich die Kiffer-Parts kein bisschen, die machen die Platte eher noch besser. Der Rest ihrer Veröffentlichungen (die letzte ist von 1998) ist mir bisher noch nicht untergekommen, aber ich halte die Augen auf, dann gibbet hier mehr.

Psycho One Hundred


Cover - Psycho One Hundred Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 49:30 ()
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Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth

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O.k. wir haben es hier mit einem weiteren Album aus der scheinbar unendlichen Tribute Reihe zu tun, diesmal unter der maßgebenden Federführung bzw. Produktion von ERIC MATTSON (CONDITION RED), der eine stattliche Anzahl ziemlich unbekannter Gitarristen sowie Vokalisten um sich geschart hat, um dem legendären deutschen Saitenhexer ULI JON ROTH zu huldigen. Den meisten dieser Riffakrobaten wird es wohl ähnlich ergehen wie ihrem großen Vorbild selbst, denn auch Roth ist zwar in Musikerkreisen, ob seines unvergleichlichen Stils, bei dem er als einer der ersten die Verbindung zwischen Klassik und Rock suchte, ein anerkanntes Genie aber für die "breite" Masse blieb er bis heute ein völlig Unbekannter. Dabei spielte Roth bis 1977 bei den SCORPIONS (von dieser Phase ist auch ein Track "Pictured Life" auf der CD enthalten), die er dann aber kurz vor dem kommerziellen Durchbruch nach vier Alben verlies, um seine eigene Formation ELECTRIC SUN aufzubauen. Sowohl als Komponist als auch Gitarrist war Uli Roth stets experimentierfreudig, wagte sich oft in musikalisches Neuland vor ohne jedoch seine eigenen Roots wie z.B. Jimmy HENDRIX zu vergessen. Auch auf dem vorleigenden Werk "Beyond Inspiration - A Tribute to Uli JON ROTH" sind diese "Grundlagen" deutlich herauszuhören, wenn auch die beteiligten Musiker (jeder Song ist in einer anderen Besetzung eingespielt) versuchen das ausgesuchte Material, eine Mischung aus Progressiv und 70er Jahre Hard/Artrock, einen moderneren Anstrich zu verpassen, der teilweise sogar in die Metalrichtung abzielt. Die Mehrzahl der Tracks sind richtig gut geworden (ob deren Qualität im Original besser ist entzieht sich größtenteils meiner Kenntnis) aber der Anspruch lag sowieso nicht darin es besser zu machen wie der Meister selbst. Die Interpretationen sollen eine Art Danksagung für die großartige Musik sein. Klar, der Schwerpunkt liegt auf den vielfach mehrstimmigen Gitarren aber keine Angst, es gibt keine allzu starke Selbstbeweihreucherung oder nervige Solos ohne Ende, nein die Melodien sind stets im Vordergrund und die Jungs lassen ihre Gitarren stellenweise richtig schön "singen". Die Produktion ist manchmal etwas holprig geraten, was aber auch an den dumpfen und wenig dynamischen Drums liegt. Bei den Sängern gib es ebenfalls nicht nur positive Beispiele so trifft Torgny Stjaernfelt (wer immer das auch sein mag) bei seiner schrägen Interpretation von "Firewind" selten mal einen richtigen Ton oder Ella Grussner hat einfach zu wenig Timbre in ihrer Stimme, daher klingt "I’ll Be Loving You Always" ziemlich flach und emotionslos. Wirklich gut geworden dagegen sind "Polar Nights" oder "Sails Of Charon" mit Lance King am Mikro sowie die instrumentale "Paganini Paraphrase" zum Schluß. "Beyound Inspiration - A Tribute To Uli JON ROTH" kann zwar abschließend als ein recht solides Album bezeichnet werden, nur frage ich mich ernsthaft - wer das bitteschön soll das kaufen?!

Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth


Cover - Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 65:26 ()
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II

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Ein gelungenes Artwork sowie ein ziemlich cooles Intro a la APOCALYPTICA mit melancholischen Violinenparts so nimmt eigentlich recht ordentlich die neue, nunmehr zweite Scheibe von CONDITION RED, schlicht mit "II" betitelt, ihren Lauf. Tja, aber dann wird auf über 65 Minuten einer dermaßen auf die neoklassische progressive Schiene gekloppt, daß es schon schwer fällt einen roten Faden zu finden. Hier ein Instrumental (u.a. eines mit ziemlich danebenen PHIL COLLIN’S Bläsersounds), dort ein Frickelsolo, viele Noten in hoher Geschwindigkeit und sogar vor einem völlig uninspirierten Drumsolo (die man schon live zu 90%, egal bei welche Band, vergessen kann!) schrecken hier die Macher nicht zurück. Fast ständig diese unbarmherzig, nervigen Läufe von den Keyboards bzw. Gitarren rauf/runter wie in einer Achterbahn u.a. bei "The Eagle’s Return", nur wirklich gute Melodien sind dabei etwas zu rar gesät. Dieses Projekt um Lars Eric Mattsson (Gitarre) und Alexander King an den Keys bewegt sich im weitesten Sinne im Bereich des Progressive Metal aber man hat beim Anhören etwas den Eindruck, daß selbst die gesungenen Stücke oder Parts irgendwie zu stark konstruiert wirken und so mit eingebaut wurden, daß die Stimme fast wie ein Fremdkörper wirkt. Es scheint so, als hätten die Komponisten lieber alles in Instrumental gemacht, denn es wirkt stellenweise wie notdürftig zusammengeschustert. Und schon sind wir beim beim nächsten (wunden) Punkt, der neuen Sängerin Ella Grussner (sie spielt außerdem noch einige schöne Violinenparts auf dem Album), die von ihrem etwas begrenzten Stimmvolumen leider nicht überzeugen kann z.B. bei "Eye Of A Storm", sie klingt in etwa wie BJÖRK auf Metal, nur noch etwas dünner. Wenn sie dann aber mal so richtig aus sich raus gehen "darf", wie etwa bei dem leicht folkig angehauchten "It’s not To Late" kommt sie sogar richtig gut rüber. Weitere Pluspunkte auf dieser CD sind das durchaus gelungene Instrumental "Cycles" mit tollen Fugenstrukturen, die wohl selbst BACH nicht viel besser hinbekommen hätte oder dem wunderbar melancholischen "Time Passes By". Dies reicht allerdings nicht, selbst für den Die Hard Prog Konsumenten, daß die Pladde uneingeschränkt empfohlen werden könnte, da der Gesamteindruck doch etwas zwiespältig ausfällt. Wie gesagt, das Songwriting haut mich insgesamt nicht vom Hocker, da gibt es derzeit einige starke Platten wie u.a. SECTION A "The Seventh Sign" oder auch ERIC NORLANDER mit "Music Maschine" die mit ihren ebenfalls symphonisch geprägten Songs besser zu überzeugen wissen. Daher sollte man bei CONDITION RED am besten selbst mal ein Ohr riskieren.

II


Cover - II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:48 ()
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Gaia

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Die Spanier von MÄGO DE OZ sind recht fleißige Leutchen, servieren sie uns doch innerhalb von 14 Monaten schon das dritte Werk. Das Neuste nennt sich "Gaia" (aus der griechischen Mythologie - "die Mutter Erde") und schließt nahtlos an die starken Vorgänger an - Folk Metal - eingängig, melodisch und mit genügend Raum für Gitarre auf der einen und Violine, Flöte und anderen Folkelementen auf der anderen Seite. Mit der gar nicht mal so üblen instrumentalen Einleitung "Obertura MDXX" (ich mag an sich keine Intros) und dem über 11-minütigen Titeltrack "Gaia" startet das Teil echt souverän. "Gaia" ist ein überlanger Song der nie langweilig wird und fast alles vereint, was MÄGO DE OZ ausmacht: ruhiger Start, wuchtiger von Gitarren begleiteter Übergang zum eigentlichen Song und folkigen Instrumentalpassagen welche geradezu zum mithüpfen auffordern. Das nachfolgende "La Conquista" ist dann schon eher ein schneller Rocksong, bei welchem vor allem der Einsatz einer Deep Purple-mäßigen Hammondorgel noch für zusätzliche Aha-Effekte sorgt. Die fast poppige Mitsinghymne "La Costa Del Silencio" welche mit ihrem hypereingängigen Refrain gar nicht mehr raus aus dem Ohr will ist ein weiterer Höhepunkt des durchweg gelungenen Silberlings. Und danach schlägt "El Arbol De La Noche Triste" in die gleiche Kerbe - Ausfälle gibt’s hier keine zu verbuchen. Die Balladen "Si Te Vas" und "La Rosa De La Los Vientos" gewinnen durch spanische Texte (natürlich - was auch sonst!) noch zusätzlich an Intensität und versetzen uns Mitteleuropäer in eine (wie immer auch geartete) sehnsüchtige Stimmung. Und auch die beiden reinen Instrumentalstücke sind tanzbare Nummern ersten Grades. Nach wie vor ein (wenn an sich auch zu vernachlässigendes) Problemchen bei MÄGO DE OZ ist die Tatsache, dass José Martínez Arroyo’s (gen. José "Black Pie") Stimme, welche bei den überwiegend im Midtempo gesungenen Parts und bei Balladen hervorragend passt, bei den schnelleren und "lauteren" Passagen doch an und zu etwas überschlägt. Das kann dann doch schon mal für ein kurzes Heben der Augenbrauen sorgen - vermag aber den positiven Gesamteindruck nur minimal zu trüben. Und ob man dann den Ausflug in fast schon progig zu nennende Gefilde am Ende des wiederum 11-minütigen Schlußtracks "La Vengaza De Gaia" unbedingt gebraucht hätte ist wohl eher Geschmackssache. Aber eigentlich bietet der Rausschmeißer noch mal einen klasse Querschnitt durch das Album und rundet 70 Minuten ab, welche einen automatisch die Repeat-Taste drücken lassen. Folkige Klänge, deren Wurzeln hörbar im metallenen Bereich der Achtziger liegen - MÄGO DE OZ machen auch auf "Gaia" keine Geheimnis daraus, dass sie wohl desöfteren die alten Heroen vergangener Tage auf dem heimischen Player rotieren lassen. Für alle mit einem offenem Ohr für eine gelungene Mischung aus Metal und Folk ist "Gaia" ein Pflichterwerb - und die spanischen Lyrics setzten dem Ganzen dann noch das sogenannte Sahnehäubchen auf - passt und Tipp. Und noch einen Tipp - wer ein bisschen des spanischen mächtig ist: die Homepage der Band ist echt gut gemacht.

Gaia


Cover - Gaia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 72:41 ()
Label:
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The Agony Scene

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"The Agony Scene” ist das Debütalbum von –Überraschung- THE AGONY SCENE. Diese kommen aus Oklahoma, sind amerikanisch und klingen äußerst schwedisch, was mir sehr spanisch vorkommt. Die Band ist ohrenscheinlich mehr vom aufstrebenden Elchtod als von diversen Trends jenseits des Teiches inspiriert und klingt über weite Strecken wie ARCH ENEMY, ohne deren Klasse jemals auch nur zu streifen. Zwar bewegt sich der melodische Death Metal der Jungs auf solidem Boden, aber Bäume ausreißen werden sie mit diesem Album nicht. Dafür klingt alles zu austauschbar und gleichförmig und echte "Hits" kann man auch keine ausmachen. Am Meisten stört mich jedoch das nervige Gekeife von Sänger Michael Williams, der tönt wie ein defekter Keilriemen oder wie jemand, den man unterhalb der Gürtellinie mit einer Rohrzange abhält, was für "The Agony Scene" weiterhin Abzüge in der B-Note bedeutet. Zwar hat die Coverversion von "Paint It Black" damit dann doch seine Reize, aber herausragend ist sie auch nicht. Wie gesagt: das Album ist solide, aber unspektakuläre Hausmannskost, nicht mehr und nicht weniger. Ob das heutzutage aber für eine Kaufempfehlung reicht, müsst Ihr selbst entscheiden.

The Agony Scene


Cover - The Agony Scene Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:4 ()
Label:
Vertrieb:
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Dead At Dawn

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Bereits die fünfte Veröffentlichung der Remscheider liegt vor, allerdings ließen sich für die "Dead At Dawn" gleich fünf Jahre Zeit. Zu hören gibt´s vier Songs, die mich vom Feeling her an die Bay Area der mittleren Phase erinneren - Vio-Lence oder Forbidden seien mal als Vergleich genannt. Die Wurzeln der Bergischen liegen also im Thrash, die Band verwendet aber durchaus Zutaten anderer Metal-Sparten. Vor allem der Gesang, den sich der hauptamtliche Sänger Harald und Teilzeit-Schreihals und ansonsten Klampfer Marco teilen, zeigt sich variabel und reicht von Black-Metal-beeinflusstem Gekeife über klaren Power-Metal/Thrash-Gesang bis hin zum ultra-tiefen Gekeife. Musikalisch wird der staubtrockene Thrash gerne angereichert mit Power-Epic-Metal mit US-Ausrichtung, was alles zusammen eine recht interessante Mischung ergibt, die den selbst genannten Schubladen-Begriff "Brutal Power Metal" durchaus rechtfertigt. Ein ordentliches Album (bei professioneller Aufmachung inklusive Texten) einer Band, der man die 13jährige Erfahrung durchaus anmerkt. Lediglich der Drum-Sound hätte etwas fetter sein können. Interessenten wenden sich an Jens Butzbach, Unterreinshagen 47, 42857 Remscheid, info@obnoxious.de .

Dead At Dawn


Cover - Dead At Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 21:14 ()
Label:
Vertrieb:

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