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Memento Mori

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Eine Schweizer Uhr ist wirklich nichts dagegen. Keine andere Band hat eine solche Konstanz über Jahre bewahrt wie UMBRA ET IMAGO. Ob das auch nur ansatzweise wünschenswert ist, sei dahingestellt. "Memento Mori" ist das neueste Album des Bühnenexzentrikers Mozart und zeigt sich einmal mehr als Referenz des Plattreims. Was manchmal kaum auffällt, äußert sich an anderer Stelle dermaßen penetrant dass sich selbst bei nur halber Aufmerksamkeit die Ohren zusammenziehen. Mag die Deutlichkeit der Texte einzigartig sein, so ist es auch die plumpe Poesie mit der Mozart die Texte aus dem Ärmel schüttelt. Die Elektronik wurde weniger, die Gitarren stehen etwas mehr im Vordergrund. Und ebendiese sind variabler geworden ohne dass man jedoch großes Kino beim Songwriting erwarten kann. Ein etwas düsterer Sound dieser Instrumente und eine etwas weniger staccatooritierte Riffbasis führt zu einem rockigeren Gesamteindruck. Sein pathetischer Gesang, das zurückgreifen auf weibliche Backingvocals und bekannte Themen, machen das Album aber eben zu genau dem Eingangs erwähnten. Einer Konstanten, wie nicht anders erwartet, bei der lediglich an einigen Stellen beinahe eine Art Reife zutage tritt, weil weniger nervös auf ständiges Pathos geschielt wird. Der Opener "Märchenlied" besticht mit anfangs ehrlichem Gefühl, bei "Money" gefallen die heavy Gitarren. Doch wenn man in seinen Texten nicht wirklich die Rebellion sieht, kann man wie immer bei dieser Band nur schmunzeln über das was man hört. Banal - trivial - eindimensional - um mich mal dem Bandslang anzupassen.

Memento Mori


Cover - Memento Mori Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:19 ()
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Stockholm Syndrome

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MUSE waren zwar einen Tick früher bei der musikalischen Aufarbeitung des "Stockholm Syndrome". Und doch klingt der Titel bei den BACKYARD BABIES "Stockholm Syndrome" massiv zweideutiger und ist sicher nicht ohne Augenzwinkern auch als kleiner Tritt in den Arsch der landeseigenen Konkurrenz gedacht. Nach ihrem grandiosen Album "Total 13" konnte "Making Enemies Is Good" nur verlieren. Auf dieses Album einige Schippen draufzulegen, haben sie definitiv geschafft. Die Zutaten sind die gleichen, nicht zuletzt der prägnante Gesang macht einige Songs des neuen Albums austauschbar mit einigen des Letzten. Lasst euch keine zu Große Veränderung einreden. Rotzig sind sie, der Blick nach vorne und nie zur Seite, wenig Liebe zum Detail wenn die Gradlinigkeit darunter leiden würde. Da Komplexität nie auf ihre Fahne geschrieben war, müssen die Jungs durch Simplizität und Anmut des Drei-Akkord- Songwritings bestechen. Das gelingt manchmal, manchmal ermüdet es aber auch weil zu viele Bands zu lange schon die gleichen Ideen haben. Denn nicht nur der immer noch glatte Sound hat den Whisky Appeal in eine Art Sherry Chic geändert und die Musik gesetzter wirken lassen. Generell scheint es, als hätten die Schweden das ein ums andere Mal einen Akkord aus dem verstaubten Kästchen bekannter Zutaten gekramt und ihren Songs damit die Kanten geraubt. Auch wenn die Jungs im Booklet dem Widerling Jack Daniels huldigen, könnte der Allstarrocker "Friends" fast in irischen Bargefilden zuhause sein. Einigen der punkigen Singalongs geht leider jede Kreativität ab und sie machen trotzdem oder grade deswegen Spaß. Phänomenal dagegen ihr Gespür für abartig effektive Melodien bei "Minus Celcius", dem Übersong des Albums. Und fatalerweise erwischt man sich bei all der entspannten Atmosphäre die das Album verbreitet, immer wieder beim mitwippen. Bei lächerlichen 38min Gesamtspielzeit sind mir aber die rar gesäten Perlen ein bisschen wenig. Andere rocken da mittlerweile cooler... leider!

Stockholm Syndrome


Cover - Stockholm Syndrome Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:37 ()
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The Morning Never Came

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Finnen müssen irgendwas im Blut haben oder zuviel Zeit, keine Ahnung. Aber warum kommen bitte so viele coole Bands aus Finnland? Hm? SWALLOW THE SUN haben Ende 2002 ein gelungenes Demo rausgebracht und prompt mit Firebox Records ein williges Label gefunden. "The Morning Never Came" heißt das erste Werk der finnischen Kooperation und lässt SWALLOW THE SUN gleich mit einem Hammer starten! Ich würde die Mucke der Finnen als Mischung aus Death Metal und Doom bezeichnen, was natürlich gleich Vergleiche mit My Dying Bride, gaaaanz alten Paradise Lost oder auch Amorphis (früher) erlaubt. SWALLOW THE SUN verfallen dabei nicht in Monotonie, sondern haben bei aller Schwermütigkeit und Langsamkeit immer noch eine Portion Groove und vor allem wunderschöne Gitarrenmelodien drin ("Swallow"). Doch jeder noch so kleiner Fingerzeig Richtung Lebensfreude wird durch den Gesang des Herrn Kotamäkis im Keim erstickt - Depression pur vermittelt seine Stimme, egal ob nun growlend, clean oder keifend. Der perfekte Mann für den Mikroposten einer solchen Band. Die Scheibe braucht einige Durchläufe, bis sie wirklich zündet, aber dann wird man mit Perlen wie besagtem "Swallow" (dieses Anfangsriff!) oder "Silence Of The Womb" belohnt, die "The Morning Never Came" so richtig klasse machen und aus der Masse an guten Songs der Scheibe herausstechen. A propos gute Songs: SWALLOW THE SUN haben es geschafft, eine Scheibe einzuspielen, auf der alle Songs überzeugen kann und bieten so bei ner knappen Stunde Spielzeit echt Mucke für’s Geld. Vielschichtig, komplex, atmosphärisch, ohne Füller: Cooles Debüt!

The Morning Never Came


Cover - The Morning Never Came Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 56:32 ()
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Fistful Of Hate

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PRO-PAIN sind und bleiben PRO-PAIN. Von daher muss man über den Stil des Quartetts kein großes Wort mehr verlieren. Es groovt riffbetont an allen Ecken und Kanten, wobei melodische, teilweise bluesige Soli nicht zu kurz kommen. Die Einen nennen es Hardcore, andere Groove - oder Nu Metal, obwohl chartkompatible Auswüchse auf der Platte nicht zu erkennen sind. Und so sind es unterm Strich doch wieder Metaller, die sich für diesen Sound begeistern können. PRO-PAIN haben einmal mehr ein gutes Album abgeliefert, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Oftmals wirkt die Mischung aus Riffs, Growls und gelegentlichen Soli statisch und farblos. Echte Abwechslung garantieren der mit bombastischen Synthies unterlegte Banger "Godspeed" und das aufgrund seines melodisch gesungenen Refrains an FEAR FACTORY erinnernde "American Dreams". Mit "Aftermath", "Lost Horizons" oder dem coolen Instrumental "The Better Half Of Forever" sind noch andere hörenswerte Stücke zu finden, vom Hocker zu reißen oder das Herz höher schlagen zu lassen schaffen diese Songs aber leider nicht. Der Rest des Materials bewegt sich durchgehend auf gutem, aber beileibe nicht überragendem Niveau, so dass "Fistful Of Hate" die Anhänger der Band zwar weitgehend zufrieden stellen sollte; ein echtes Ausrufezeichen kann das Album aber nicht setzen.

Fistful Of Hate


Cover - Fistful Of Hate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:57 ()
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Animal

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"Animal" ist bereits das fünfte Album der Formation aus Madrid. Ich bezweifele allerdings, dass die Jungs in unserem Lande eine große Fangemeinde haben, sind die Vorgängeralben doch mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit erschienen. Und ich bezweifele, dass sich dieser Umstand beim neuen Album ändern wird, auch wenn die Band ihr kleines Stück vom Kuchen verdient hat. "Animal" ist Retro pur, ohne Anbiederungen an irgendwelche "modischen" Erscheinungen. Als stilistischer Vergleich fallen mir spontan die US Power Metaller CAGE oder auch EXCITER ein, die ähnlich spartanisch - aggressiv und mit hohem, schneidenden Gesang agieren. Und genau hier kann man den einzigen Kritikpunkt anbringen, der besagt, dass EASY RIDER das Niveau der "Konkurrenz" nicht immer ganz halten können. "Animal" bietet mit "Visions", "Casting The Shadows Of Sin", dem Titelsong, dem geilen "Sacrifice", dem treibenden "Suddenly" oder dem balladesken "The Dream Lives On" ordentliches Futter für die Ohren, das schön rauh produziert ist, jedoch können einige Kompositionen das hohe Niveau nicht ganz halten, wie zum Beispiel die verzichtbaren "Neverworld" und "Watch Your Step". Für ewig Altgebliebene, die PRIEST anno ´84 vergöttern, besagte US Metal - Buben lieben und generell herrlich altbackene Sounds mögen, sollten "Animal" ruhig mal anchecken. Es gibt insgesamt bessere Alben dieser Machart, aber enttäuscht wird sicher niemand.

Animal


Cover - Animal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:39 ()
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Cure The Pain

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Hardcore Metal Bastarde scheint unsere Zeit zu begünstigen. Der rotzige Hass gepaart mit tonnenschweren Riffs hat auch bei REDRUM INC. wohltönende Früchte getrieben. Inspiriert sicher von Schwergewichten wie CROWBAR lärmen sich die Gitarren träge durchs Land. Mid-Tempo dominiert das Bild, die Gitarren stehen wie eine Eiche im Sturm, die Produktion schmeichelt den fetten Sounds noch mehr. Beim Gesang zeigt die Band ihre variabelste Seite. "Over The Years" beginnt sehr clean und melodisch, über weite Strecke schimmert fast skandinavischer Rock´n Roll durch, den Rest füllt hardcoredurchtränktes Brüllen. Leider ist die Groovegeilheit der willenlosen Gitarrensounds eine Bremse für die Abwechslung und zu viele Songs verlieren sich im selben Schema. Die Rhythmen sind etwas zu unflexibel und trüben das Bild des ansonsten sehr professionellen Auftritts. Aber Gott bewahre, "Cure The Pain" ist derbe fett und alles andere als schlecht, nur liegt hier noch einiges an Potential brach.

Cure The Pain


Cover - Cure The Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:59 ()
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Red Ocean

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Wenn TRISTANIA und LACUNA COIL in Irland mit Hilfe von Miraculix´ Zaubernüssen einen keltischen Zauberwald wachsen lassen und dort drin dann lustiger Weise Anne Clark treffen, hört sich das Gewisper der Zweige wahrscheinlich an wie NEVER COMES SILENCE. Melancholisch und episch, mit Hochebenen, Lichtungen und einem kleinen Strand. An dem entkorkt die Rasselbande dann eine angespülte Flaschenpost mit uralten ANATHEMA-Riffs vom Anfang der Neunziger und der Wind verweht diese mit genauso alten Riffs von MY DYING BRIDE. Leider rostete der Schraubverschluss schon ein bisschen, so dass "Raven" und "My Spirit" noch ganz schön rumpeln. Macht nichts, sehr geile Zeitreise mit Rückfahrkarte ins jetzt.

Red Ocean


Cover - Red Ocean Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:29 ()
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Fall´s Passage

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Brizzel, brizzel… da glühen meine Synapsen! Nichts ahnend wurde mir DEVIATED PRESENCE als "Melodic Death" angekündigt, das "anspruchsvoll" hatte ich eilig überlesen. Extrem verproggt und verbreakt das ganze also, oft frag ich mich, warum gerade irgendwo im Off eine schöne Melodie rumdüdelt, wenn sie im Vordergrund eh schon von pfeilschnellen Drums und Gitarren gejagt wird. Versteht mich nicht falsch, die Sache ist so gut gemacht, dass die Melodie gerade in den langsamen oder akustischen Parts sich voll entfalten dürfen. Die Spielzeit ist mit deutlich über einer Stunde bei nur 9 Tracks auch reichlich üppig bemessen - und über diese lange Zeit wiederholt sich die eine oder andere Idee das eine oder andere Mal. Einzelne Songs sind vielseitig, "Amok" wird richtig böse. Der "Herbstdurchgang" als solcher ist nicht nur ambitioniert, vielleicht sogar ein bisschen überambitioniert, sondern auch melancholisch. Unter den eher sentimentalen Stücken ist "Meaning Of Loss" mein Anspieltip. Wie ich die wilde Jagd durch meinen 4.-Klasse-Lieblingssong "The Riddle" von Nik Kershaw finden soll, weiß ich allerdings noch nicht...
Absoluter Könner-Kram für Leute, die auf Wettläufe zwischen der extrem frickeligen Gitarre und dem verbreakten Schlagzeug stehen.


Apropos Schlagzeug: Ob der alte einer Sehnenscheidenentzündung erlegen ist, wurde nicht bekannt, DEVIATED PRESENCE suchen auf jeden Fall einen neuen "fähigen und sehr engagierten Schlagzeuger".

Fall´s Passage


Cover - Fall´s Passage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 68:15 ()
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Between Shadows And Light

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Children Of Bodom. Wer die Finnen nicht mag, braucht ab hier nicht mehr weiterlesen. WARCHILD X orientieren sich stark ab CoB-Sound und dürften damit Fans der Finnen munden. Ähnlich wie bei CoB spielt auch bei WARCHILD X das Keyboard eine starke Rolle im Sound der Band und liefert sich teilweise aberwitzige Duelle mit den Kollegen ("Shadows From The Past"), kann sich aber auch mal zurücknehmen ("Vanquished The Light"). Die Promo erinnerte mich oft an die Frühphase der finnischen Einflussgeber, als Alexi und Co. noch leichten Blackie-Touch hatten und nicht so ausgelutscht daherkamen wie heute. WARCHILD X hauchen der eigentlich in einer Sackgasse verharrenden Mucke neue Ideen ein, brettern öfter mal richtig schön los und können der Versuchung widerstehen, alle fünf Sekunden ein Solo einzubauen. Die Saarländer gehen noch ein wenig ungestümer zu Werke als ihre Vorbilder und haben einen stärkeren Schlag Richtung Black Metal, was vor allem am Gesang und an so einigen Riffs liegt - wobei die Gitarristen aber auch vor klassischen Solis nicht zurückschrecken. Für ne Promo geht der Sound mehr als in Ordnung, jedes Instrument ist schön klar zu hören, der Sound kommt druckvoll aus den Boxen und mit über ner halben Stunde Spielzeit gibt’s auch genug Mucke für’s Geld. Wer mit CoB was anfangen kann, sollte bei WARCHILD X mal nach der Promo fragen oder sich ihre Songs von der Band-Homepage runterziehen, lohnt sich auf jeden Fall.

Between Shadows And Light


Cover - Between Shadows And Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 31:58 ()
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No Gods No Masters

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Alter, Anton Reisenegger, der Exil-Chilene in Britannien legt los wie ein Feuerteufel. "Aberration" hat alles, was eine amtliche Death-Thrash-Granate braucht. Allerdings nicht mehr nur zwischen Slayer, Testament und Death, sondern weit über die Grenzen hinaus. Beim zweiten Song "Consumed" nimmt das chilenisch-englische Konglomerat nicht nur Geschwindigkeit raus, sondern auch Keyboards mit dazu. Keine Angst, nur zur dezenten Untermalung harter Klänge. Angenehm, nicht verkehrt und immer mal wiederkehrend. Song drei knüppelt wieder fürchterlich vorwärts - und siehe da: da wären wir beim Problemchen der Scheibe. Den ganz knallroten Faden, das einheitlich ganz hohe Niveau, das hat die Scheibe nicht. Von leichten Industrial-Anklängen ("Dark Half") über normalen und Nu-Metal bis hin zum absoluten Brett verschmelzt der Anton aus Santiago hier die verschiedensten Bestandteile zu einer ordentlichen Legierung. Hört euch nur einfach mal an "Deconstruction" an, fett und mit geiler Stimme gesegnet. Bei "Violent Change" kommt auch noch dezenter Punk-Einschlag hinzu, was den Song zu einer echten Hymne macht. Vielleicht ist das alles ein bisschen viel für mich persönlich, letztlich aber verhindert das insgesamt nicht ganz einfach zu verdauende Mischmasch eine noch höhere Wertung. Aber der Anton, der kommt nicht aus Tirol, sondern noch größer raus - hoffe ich zumindest - und sorgt für weitere Flächenbrände.

No Gods No Masters


Cover - No Gods No Masters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:11 ()
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