Review:

Skumworks Vol. 1

()

SKUM machen es mir echt nicht leicht, ihren Sound zu beschreiben. Ach, wären sie doch einfach ne Crustband, dann wär’ die Sache geritzt. Aber nix, SKUM bedienen sich aus vielen Töpfen und kochen ihren eigenen Brei daraus. Da gibt es schnelle Hardcore meets Death Metal-Parts, ruhige, entspannte Passagen und viel Thrash Metal Marke alte Sepultura. Ja, ich finde, das trifft es. Generell sehr tief gelegte Gitarren, ein growliger Sänger, ordentlich ballerndes Schlagzeug und jede Menge Aggression. Hört sich oft nach "Chaos A.D." an, auch wenn noch die Mitgröhtauglichen Sachen fehlen, "Refuse/Resist" und so. SKUM sind aber mehr als nur auf dem richtigen Weg und können mit dieser Scheibe schon überzeugen. Sie verlassen sich nicht einfach auf flottes Geballer, sondern bauen in ihre Songs auch ruhige Passagen ein und können auch mit kleinen elektronischen Spielereien was anfangen ("Soul Vortex"). Richtig gut finde ich die Gitarren, die mich oft an Malevolent Creation denken ließen, die haben nen ähnlichen Ansatz. SKUM lassen aber auch mal kleine Soli zu und wissen mehr noch als die Amis mit richtigen Hirnfräsermelodien zu beeindrucken, richtig geil! Sänger Nik gibt auch ne gute Figur ab und zeigt am ehesten Richtung alte Sepultura. Alles in Allem ein frisches Stück Metal aus deutschen Landen, das mich zeitweise echt fesseln konnte und von dem ich gerne mehr hören und vor allem sehen möchte!

Skumworks Vol. 1


Cover - Skumworks Vol. 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 27:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Beautiful Awakening

()

Das Debüt "Underneath The Surface” des schwedischen Quartetts PRIME STH fuhr Anno 2002 allenthalben Lob ein - ging aber wie befürchtet doch ein wenig im Wust des angloamerikanischen Alternative Dauerbeschusses unter. Nuclear Blast haben aber den Glauben an die Stockholmer (daher das "STH" im Bandnamen) nicht verloren und bringen dieser Tage das Zweitwerk "Beautiful Awakening" unters Volk. Die verschiedenen Spielarten des Alternative Rock werden dabei gekonnt ausgelotet: von einfühlsam und einschmeichelt bis zu laut und wütend - leise Passagen und harte Riffs wechseln sich ab. Sänger Noa Modén trägt darüber hinaus mit seiner melancholische Stimme dazu bei den Songs eine eigene Note zu geben - und PRIME STH damit einen gewissen Wiedererkennungswert. Vom fetten, erdigen Sound des Debüts ist man ein Stück mehr ans Radio herangerückt - ob sich das schielen nach der radiotauglichen Massenkompatibilität auszahlt werden wohl auch die Singles "Fishbowl" (ein wenig heftig für ´ne Single) und "Pieces" (ruhiger Song, klingt eher nach einem Hit, einprägsamer Refrain) mit entscheiden. Mit dem rockenden Opener "This Time”, dem darauf folgenden melodischen "She’s In Hollywood” und den hinten heraus platzierten eingängigen "All Of Us”, sowie die an Alternative Rock Anfang der Neunziger angelehnten Songs "Silver Soul" und "Hit The Ground" rahmen die stärksten Song ein gutes Album ein. Dabei gilt noch immer das gleiche wie beim Debüt - PRIME STH lassen einen Großteil der Konkurrenz locker hinter sich - aber ob das Big Business ihnen verzeiht nicht aus den Staaten zu kommen? Wir werden sehen. Bis dahin gilt für alle Liebhaber gut gemachter alternativer Rockmusik - testet PRIME STH auf jeden Fall mal an.

Beautiful Awakening


Cover - Beautiful Awakening Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Thunderball

()

Das neunte Stück Heavy Metal aus dem Hause U.D.O. ist ein ganz Starkes geworden. Gingen schon die beiden Vorgänger "Holy" und "Man And Machine" wieder mehr in Richtung Achtziger-Accept, lässt U.D.O. mit "Thunderball" die eine oder andere Schwäche der Neunziger nun endgültig vergessen. Schon bei den ersten Takten ist klar wer hier regiert - Meister Udo Dirkschneider. Musik und vor allem Gesang hat wieder eine angenehme Rauheit angenommen, welche die Musik von Udo D. schon immer am Besten zur Geltung brachte. Der eröffnende Titeltrack "Thunderball" zeigt schon auf, was man von den Tracks der Scheibe erwarten kann. Klassischer, riffgeladener Heavy Metal, melodisch und schnörkellos und meist auf die Zwölf; dazu ins bombastische gehenden Chöre und kompositorisch gelungene Songs, welche sofort den Zwang zum Bangen auslösen. In dem Tempo des Openers geht es dann auf qualitativ hohem Niveau weiter - ob "The Arbiter" (böses, brutales Midtempo-Opus), "Pull The Trigger" (Livekiller) oder "Fistful Of Anger" - Ausfälle: keine. Mit "The Land Of The Midnight Madness" wird dann erst mal gekonnt das Tempo rausgenommen. Die Midtempohymne hat alle Trademarks welche man von einem Live-Mitgröl-Song Marke Udo Dirkschneider erwartet - treibender Rhythmus, eingängige Melodie, klassisches Gitarrensolo und einen klasse Refrain. "Hell Bites Back" ist dann wieder ein typischer Headbanger vor dem Herrn. Auf die Hommage an die russischen Fans "Trainride In Russia" - ’ne Balalaika-Nummer hätte ich verzichten können. Geht zwar ins Ohr - das geht mancher Schlager aber leider auch. Das nachfolgende, düster angehauchte "The Bullet And The Bomb" ist da schon wieder eher meine Kragenweite - sollte fester Bestandteil der Liveperformance werden. Mit drei weiteren hymnischen Knallern - "The Magic Mirror" (hätte so auch auf der "Balls To The Walls" sein können), "Tough Luck II" und der ungewöhnlichen Ballade "Blind Eyes" (dank Cello) kommt es zum Schluss nochmals richtig hammermäßig. Stefan Kaufmann hat das Teil nicht nur wieder ausgezeichnet fett produziert, sondern auch seine Gitarrenarbeit ist wieder alle Ehren wert. Mit Drummer Lorenzo Milani, Bassist Fitty Wienhold und dem zweiten Gitarristen Igor Gianola scheint U.D.O. eine solide und zukunftsträchtige Formation gefunden zu haben, da kann ich nur sagen: nur weiter so. U.D.O. - Accept / Accept - U.D.O. - Whatever! - Metal rules, und das ist was zählt - da hält mich nicht mal der "Trainride In Russia" von einem Tipp ab.

Thunderball


Cover - Thunderball Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Crossing All Over Vol. 17

()

"Crossing All Over", schöne Jugend als selbiger noch mit einstelligem Index daherkam. Und als Bands wie GUANO APES den nationalen Crossover begründeten und mit diesem Sampler ein Sprachrohr fanden. Und seit jeher mutete die Mischung aus bravoumworbener Charttauglichkeit und härteren Szeneacts zumindest interessant an. Die Qualität des Samplers war schon immer recht hoch, die Bookletfarbe dagegen variierte und man findest sich bei der 17. Ausgabe in schnödem grüngrau gewandet. Dass die Durchstarter des Jahres, OOMPH! den Sampler eröffnet war fast klar, dass Bands wie HIM, WIR SIND HELDEN oder NICKELBACK zu finden sind versteht sich fast von selber. Während die erste CD eine ziemliche Punkrockschlagseite hat und einen recht kompletten Überblick über die angesagten Alternative Hits 2003 bietet, finden sich auch überraschenderweise die grade erst warmwerdenen FRANZ FERDINAND mit ihrem Seventies Rock. Und auch das keine Neuerung: Auf CD 2 geht es härter zur Sache. Neben einem wirklich coolen Trio aus THE COOPER TEMPLE CLAUSE, TURBONEGRO und den BACKYARD BABIES, sowie den beiden Newcomern TAPE und EXILIA treten grade die deutschen Hardcorefeger CALIBAN und die Neothrashgötter MACHINE HEAD mit ihrem Material derbe Arsch. Wer nicht alle Alben ohnehin im Schrank stehen hat, findet hier 36 Tracks, die fast jeder kennt, der ab und an in den einschlägigen Dissen rockt. Lediglich LACUNA COILs "Heaven´s A Lie" ist nicht mehr wirklich aktuell und somit fehl am Platz



Tracklist:

CD1:

1. Oomph! - Augen Auf!

2. Die Toten Hosen - Friss Oder Stirb

3. Jet - Are You Gonna Be My Girl

4. Franz Ferdinand - Take Me Out

5. The Rasmus - First Day Of My Life

6. The Ataris - The Boys Of Summer

7. Busted - Crashed The Wedding

8. Die Happy - Big Boy

9. Underwater Circus - Not You

10.Placebo - This Picture

11.Virginia Jetzt - Von Guten Eltern

12.Wir Sind Helden - Denkmal

13.Beatsteaks - Hand In Hand

14.Nickelback - Someday
15.Within Temptation - Running Up That Hill

16.Dave Gahan - Dirty Sticky Floors

17.Coldplay - Clocks

18.Radiohead - There There


CD2:

1. Wolfsheim - Kein Zurück

2. HIM - Solitary Man

3. Lacuna Coil - Heaven´s A Lie

4. Muse - Hysteria

5. The Cooper Temple Clause - Blind Pilots

6. Turbonegro - Fuck The World

7. Backyard Babies - Minus Celsius

8. Donots - Wretched Boy

9. P.O.D. - Will You

10.Tape - Yeeha

11.Exilia - I Guess You Know

12.Clawfinger - Recipe For Hate

13.Murderdolls - White Wedding

14.Type O Negative - I Don´t Wanna Be Me

15.Sepultura - Bullet The Blue Sky

16.Mudvayne - Not Falling

17 .Caliban - Stand Up

18 .Machine Head - Imperium

Crossing All Over Vol. 17


Cover - Crossing All Over Vol. 17 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Great Collapse

()

Tja, jetzt haben wir wohl auch eine deutsche Band, die Amon Amarth Konkurrenz machen kann. FEAR MY THOUGHTS lassen diesen Gedanken beim Opener von "The Great Collapse" eindrucksvoll aufkommen - wenn der Track nicht nach Schweden, Wikingern und Bartbangern klingt, was dann? Doch schon mit dem nächsten Song, "Rituals" weisen FEAR MY THOUGHTS alle Versuche, sie als Amon Amarth-Abklatsch dahinzustellen, weit von sich, klingt der Song doch nach At The Gates plus Hardcore. Metalcore halt. Melodiös, brutal, schwedisch, modern, druckvoll, treibend, energiegeladen. Das ist Metal dem man sich einfach nicht entziehen kann, wenn man auch nur ansatzweise auf harten brutalen Sound steht! Wenn eine Band Songs wie auf "The Great Collapse" schreibt, wird klar, dass sie sich um Schubladen nicht kümmert und einfach nur brutal-melodiöse Mucke machen will, die live sicher ne echte Granate ist. Gerade das Gitarrendoppel kann locker als Reminiszenz an selige ATG-Zeiten durchgehen, auch wenn deren Genialität noch nicht ganz erreicht wird. Aber Scheiben wie "Slaughter Of The Soul" gibt’s ja auch nicht jedes Jahr. Hagmann/Ruf sind aber nicht weit hinter der melodischen Death Metal-Speerspitze Schwedens, was "Sirens Singing" eindrucksvoll beweist und was sich durch die ganze Pladde zieht. Dazu Sänger Matze, der mal wie ein Hardcore-Psycho klingt, mal growlt wie ein Wikinger, aber auch zu schönen cleanen Parts fähig ist. Thumbs up! Über die Rhythmusfraktion muss man kein Wort verlieren, die machen ihren Job effektiv und stopfen jedes noch so kleine Soundloch. FEAR MY THOUGHTS pendeln die gesamte Spielzeit über zwischen Death Metal und Hardcore, ich sach nur Darkest Hour, die machen das ähnlich. "The Great Collapse" ist ein Leckerbissen geworden, der gekonnt Hardcore und Death Metal vereint und daraus einen Klumpen Melodie und Brutalität zieht, der voller Energie steckt und den Hörer einfach nur mitreißt. Wer hier nicht irgendeinen Körperteil bewegt, ist entweder tot oder taub!

The Great Collapse


Cover - The Great Collapse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Eternity - The Best 93 - 98

()

Hierzulande nicht sehr bekannt, sollten TAKARA zumindest eingefleischten Pell, - Malmsteen, - aber vor Allem Jeff Scott Soto - Fans ein Begriff sein, fungierte der umtriebige Sänger bereits als Produzent und natürlich Sangesorgan für die amerikanischen Melodic Rocker. Nun erscheint dieser Tage eine "Best - Of" - Compilation der Band, die die Jahre 1993 bis 1998 einschließt, was für eine solche Zusammenstellung ein reichlich kurzer Zeitrahmen ist. Aus der Diskographie der Band wird man auch nicht sonderlich schlau, wie ein Blick auf die Homepage beweist. Sonderlich viele "Hits" lassen sich nicht ausmachen, erreichen die Songs nicht das Niveau der oben genannten Größen, zudem oft ein nicht zu unterschätzender "Schmalzfaktor" auszumachen ist ("Lonely Shade Of Blue" oder ""Don’t Wanna Be Alone"). TAKARA besitzen eher den Charakter eines Sideprojects, was umso deutlicher wird, bemerkt man, dass nicht weniger als 10 (!) Musiker auf der "Best - Of" zu hören sind. Als Anspieltipps seien auf alle Fälle der nette Opener "Spotlight" und das echt gute "When Darkness Falls" empfohlen. Für Fans der genannten Herren ist die Scheibe sicher ein adäquater Tipp, aber auf keinen Fall ein Muss.



Songlist:



Spotlight

Two Hearts Together

Restless Heart

Fallen Angel

Colors Fade

When Darkness Falls

Days Of Dawn

Your Love

December

Last Mistake

Lonely Shade Of Blue

Take U Down

Your Love 2 Night

Don´t Wanna Be Alone

Blind In Paradise

Say U´ll Stay

Restless Heart (Acoustic)

Your Love (Acoustic)

Eternity - The Best 93 - 98


Cover - Eternity - The Best 93 - 98 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 77:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Power To Thrash

()

THY GATE BEYOND sind der nächste Vertreter aus Italien, der den Weg in meinen CD-Player findet - und wieder kein Hammerfall-Klon, Gott sei Dank hehe. THY GATE BEYOND haben sich recht old-schooligen Thrash auf die Fahne geschrieben, so Marke Dark Angel oder halt alte Slayer. Der Sound kommt druckvoll und klar aus den Boxen, ist richtig gute Arbeit, vor allem Drummer Luca profitiert davon. Die acht Songs sind allesamt ziemlich aggressiv und straight nach vorne los, getragen von Faustos eigenständiger Stimme (auch wenn er mich einige Male an Bruce Dickinson erinnert hat…), der sich aber ein wenig zu sehr in einer Tonlage bewegt und Abwechslung vermissen lässt. THY GATE BEYOND bemühen sich um Abwechslung im Songwriting und nehmen auch mal den Fuß vom Gas ("The Power To Thrash”), aber so recht hängen bleiben will keines der Stücke, alle acht klingen viel zu ähnlich. Das dürfte live kein größeres Problem sein, aber auf Pladde nervt das dann doch irgendwann. THY GATE BEYOND haben mit "The Power To Thrash” eine solide Platte in der Hinterhand, die zwar kein Highlight ist, aber gerne mal in den Player geschmissen wird. Wenn die Jungs (und das Mädel am Baß - rrrr…) noch ein wenig am Songwriting schreiben, wird’s was mit Italien. Bis dahin können sich Old-School-Thrasher aber ruhig an Hellion wenden, da gibt´s die Scheibe.

The Power To Thrash


Cover - The Power To Thrash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 30:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Leading Far From A Mistake

()

Und die Progwelle aus dem Stiefelland spült eine weitere Combo an den Strand. Ich wage aber mal die nicht allzu wagehalsige Voraussage, daß sich die italienischen Progmetaller mit ihrem wenig catchy sowie eher etwas steif klingenden Namen DAEDALUS (nach einer griechischen Sagenfigur, dem Daddy von Ikaros, ja der mit den Wachsflügeln benannt) keinen so großen Gefallen getan haben. Um für eine deutliche Steigerung des Bekanntheitsgrades zu sorgen kann der Name jedenfalls nichts dazu beitragen. Dies ist an für sich etwas schade, denn laut eigenem Bekunden hat man noch "Großes" vor und dass wichtigste nämlich die Musik auf "Leading Far From A Mistake" hört sich nämlich gar nicht mal so übel an, das eher nichtssagende Coverartwork lassen wir ebenfalls mal lieber beiseite. Die Qualitäten der Band haben sich zuletzt anscheinend auch bis zum italienischen Label LM-Records herumgesprochen und die Jungs zuletzt mit einem Vertrag aus ihrem Underdogdasein erlöst. Für dieses Review ist mir leider nur eine Promocopy bzw. eine schlecht "gebrannte" CD geschickt worden, denn der Sound kommt stellenweise doch etwas dünne rüber. Vor allem der Mann am Mischpult hat aber entweder einen Hörfehler oder er ist bekennender Fan des letzten grausamen METALLICA Machwerks, denn bei dem ansonsten ganz ordentliche Drumsound klingt ständig penetrant ein dumpfer "Hohlton" durch und dies trübt auf Dauer den Genuß der CD schon etwas. Doch nun genug kritisiert, denn die Jungs aus Genua überzeugen rein songtechnisch durchaus mit einigen starken Momenten. Zieht man Intro und Outro ab bleiben letztlich sechs Tracks übrig von denen besonders das flüssige "TIME" mit seinen eingängigen aber trotzdem stets progigen Charakter sowie der 10-minütige atmosphärische Titeltrack herausstechen. Die Songs sind zwar mitunter stark keyboardlastig was aber nicht schlimm ist, da der Tastenmann ein sehr guter seiner Zunft ist und mit vielen abwechslungsreichen Arrangements zu überzeugen weiß (u.a. verwendet er bei "Masquerade" tolle nach 80er Jahre Italodisco klingende Sounds!). Der Gesang von Alessio Brunetti ist leider nicht immer ganz so überzeugend und liefert vor allem gegen Ende der CD ("Raining") so manch schrägen Ton ab. Vielleicht sind deshalb auch so viele längere Instrumentalpassagen auf der Scheibe enthalten?! Er hat zwar nicht das kräftigste Organ aber mit etwas verbesserter Technik könnte durchaus noch ein passabler Sänger aus ihm werden. Weiterhin positiv zu erwähnen ist eine, abgesehen vom Schlagzeug, gelungene Produktion, bei der auch der stets voluminöse Bass positiv zu bewerten ist. Ansonsten wird solider mit symphonischen Versatzstücken angereicherter Progmetal der Marke DREAM THEATER (zu "Images & Words" Zeiten) serviert, der zwar nicht sonderlich eigenständig aber trotzdem recht unterhaltsam ausgefallen ist. Zwischendurch lassen es DAEDULUS dann sogar gitarrenmäßig mal so richtig knallen. Insgesamt also durchaus gute Kost, die uns die Italiener auf "Leading Far From A Mistake" anbieten. Alle Potentiale sind hier jedenfalls längst noch nicht voll ausgereizt. Fans die auf klassischen Progmetal abfahren und denen bestimmte CD’s dieses Genres zuletzt ein wenig zu heftig waren dürfen hier mal reinhören.

Leading Far From A Mistake


Cover - Leading Far From A Mistake Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Psycho Psycho

()

Nach der Vorspeise "Wage Of Mayhem" servieren uns Nasty Ronnie und Co. nun endlich ihren neuen Longplayer, auf den viele Fans schon sehnsüchtig gewartet haben. Und "Psycho Psycho" macht seinem Namen alle Ehre, denn durchgedreht und wild ist immer noch Attribut Nummer eins der US - Kultband. Die Ausrichtung ist ganz auf die "goldenen 80er" zugeschnitten; modern oder zeitgemäß klingt hier absolut gar nichts. Die Produktion lässt sahnigen, t(h)rashigen Rumpelsound durch die Boxen knetern, dem Soundfetischisten garantiert nichts abgewinnen werden. Nix MTV, nix VIVA, nur Metalkneipe und Underground - Festival. Nix Kiddies und nix Trends, nur Rocker und speckige Kutten. Musikalisch orientieren sich die "Savages" an ihren Roots. Nix Prog, nix Epos und nix Pomp, dafür Bang und Rübeschüttel. Die Gitarren sägen herrlich knarzend, die Drums poltern schön vor sich hin und die Songs sind in erster Linie auf Ronnies raues Organ (also das zum Singen…) zugeschnitten, das auch gerne mal in King Diamond - artige Höhen abdriftet oder regelrecht zum Grunzbrüllen missbraucht wird, was einigen der Songs eine "deathmetallische" Note verleiht. NASTY SAVAGE stilistisch einzuordnen ist schwierig, vereinen die Jungs (Techno -) Thrash -, Death - und US Power Metal zu einer ureigenen (in gewissem Sinne sogar gewöhnungsbedürftigen) Mischung, die die Band seit jeher so einzigartig macht. Einziges Manko von "Psycho Psycho" ist die Tatsache, dass man unter den insgesamt 12 Songs nicht viele "Hits", Marke "XXX", findet. Ganz nah dran sind auf alle Fälle etwa der ohrwürmelige Titelsong (geiler Refrain), das stampfende "Human Factor","Return Of The Savage" und natürlich der aufgewärmte Klassiker "Savage Desire" (mit geilem melodischem Mittelteil). Unterm Strich zählt jedoch nur das Gesamtbild und das stimmt bei diesem Album ohne jeden Zweifel. "Psycho Psycho" ist eine tolle, authentische Platte geworden, an der Old Schooler und solche, die es werden wollen, ihre helle Freude haben werden!

Psycho Psycho


Cover - Psycho Psycho Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Goodbye To Dusk Farewell To Dawn

()

Auf diese CD war ich schon einigermaßen gespannt - viele Kritiker haben sich ja beinahe schon überschlagen und THE AMBER LIGHT zur neuen Hoffnung des deutschen Artrocks auserkoren. Mehrmals wurde dabei von einem Referenzalbum zu TALK TALK’s "Spirits in Eden" (ein vielleicht künstlerisch anspruchsvolles aber für meinen Geschmack ziemlich monotones und langweiliges Werk!) gesprochen oder gar eine deutliche Seelenverwandschaft zu RADIOHEAD aufgezählt. Nun dies war schon eine große Vorbelastung nach was "Goodbye To Dusk Farewell To Dawn" denn alles klingen sollte - zum Glück kommen diese Querverweise in der Realität nach meiner subjektiven WaHrnehmung nicht so deutlich zum Tragen! Am ehesten könnte man bei diesen wunderbar, beinahe schwebend leichten Soundpassagen mit diesem typischen "Endloverliercharakter" vielleicht noch COLDPLAY als Vergleich heranziehen ansonsten aber steht die Musik schon für sich selbst. THE AMBER LIGHT kommen aus Wiesbaden und schaffen es mit einer beneidenswerten Lässigkeit gleich auf ihrem ersten Fulltime Werk, trotz ihres noch jugendlichen Alters von so um die zwanzig Lenze, bereits einen durchaus eigenen Stil gefunden gefunden zu haben. Sicher, die Jungs sind viel mehr aus den Prog Hochzeiten der 70’er Jahren geprägt und es geht auch noch so richtig analog zu, technischer Schnickschnack oder gar blinde Effekthascherei sucht man hier gottlob vergebens! Trotzdem schafft es die Band irgendwie nicht verstaubt sondern realtiv modern zu klingen, auch wenn dazwischen vielleicht einige (wenige) Längen versteckt sind. Darüber kann allerdings großzügig hinweggesehen werden, wenn solch tolle Songs wie gleich der Opener "A New Atlantis", der sich zunächst fast zerbrechlich mit schlichter Pianobegleitung zu einem furiosen Finale mit einem endlos ins Hirn treffende Gitarrensolo steigert, um dann wieder fast akustisch zerbrechlich auszuklingen, auftauchen. Auch der nächste Track "Tartaros" überzeugt mit großen Gefühlen und nicht nur hier erinnert mich der italienische Sänger Louis Gabbiani mit seiner falsettartigen Stimme irgendwie stark an STEVE HOGARTH (MARILLION zu "Brave"-Zeiten!), genial wie er diesen beinahe himmlischen Refrain durch die akzentuierten Gitarren steuert. Auch dieser Song lebt wie viele Parts der CD vom abwechslungsreichen Mix aus beinahe schon meditativen Parts, die oft nur minimalistisch gespielt und sich oft im Wechsel mit schnelleren und betont lauteren Abschnitten befinden. Für die wahren Proggies wird dann aber wohl "Gangsters" eines der Höhepunkte der CD darstellen, denn hier zelebrieren THE AMBER LIGHT quasi authentischen Prog Rock aus dem Lehrbuch mit typischen Hammondsounds, ein bischen Gefrickel mit viel Rockappeal, Swing & Jazzanleihen, einige schöne Rhythmusvariationen, viele Tempiwechseln und dann sogar mit spanischen Text (!) gesungen. Alllerdings, wäre es nach mir gegangen, der Song nach fünf Minuten hätte lieber hätte beendet werden sollen, denn diese wirklich grausam schrägen Saxophonsolo im Free-Jazz Stil am Schluß ist für mich lediglich "Katzenmusik" und versaut einem fast den Hörgenuß eines ansonsten formidablen Liedes. Der nächste Killertrack "The Drowning Man In My Hands" mit diesem fast ständig präsenten Weltschmerzfeeling, daß aber trotzdem nie klischeehaft wirkt sondern kongenial in Melodien umgesetzt wird, hat sich zu einem meiner Lieblingssongs entwickelt. Die Jungs können aber auch kraftvolle Rocksongs schreiben wie u.a. das dynamische "Hide Inside" wohingegen "Clock Hands Heart eindeutig etwas zu lang geraten aber der zweite Teil der 10 Minuten ist dafür hammermäßig mit spitzenmäßigen bombastischen Chorgesängen gemacht und läßt das Geplänkel vorher ziemlich vergessen. Summasumarum alle Daumen hoch für THE AMBER LIGHT - diese Formation hat hoffentlich eine glorreiche Zukunft vor sich, mit "Goodbye To Dusk Farewell To Dawn" ist hierfür zweifellos ein wichtiger Grundstein gelegt worden! Muß man sich als interessierter Progfan auf jeden Fall mal anhören.

Goodbye To Dusk Farewell To Dawn


Cover - Goodbye To Dusk Farewell To Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 64:3 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD