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Madmen & Sinners

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Gitarrist, Bassist, etc. Tim Donahue ist einigen von Euch sicher schon durch seine zahlreichen Solo - Eskapaden bekannt. Sein neuestes Projekt nennt sich MADMEN & SINNERS und beherbergt neben Drummer Mike Mangini noch DREAM THEATER - Sirene James LaBrie. Herausgekommen ist dabei ein ausschweifendes Progressive - Werk, das man wahlweise auf sich wirken lassen oder schönhören muss. Selbst nach mehreren Durchläufen ist die Scheibe mit Vorsicht zu genießen, da die zahlreichen Längen nicht Jedermanns Sache sein werden. Viele Passagen werden unnötig in die Länge gezogen und wäre ich gemein (was ich natürlich nicht bin…), würde ich sagen, dass man die Scheibe auf 2/3 kürzen könnte. Eigentlich sind Proggies langen Songs ja zugetan, aber wenn diese zumeist dahinplätschern (die Songs, nicht die Proggies), ohne auf den Punkt zu kommen und gekonnte Spannungsaufbauten vermissen lassen, dann kann man nicht von "Planerfüllung" sprechen. Bevor die Kritik aber wie ein Verriss klingt: "Madmen & Sinners" ist kein schlechtes Album und alle Beteiligten machen ihre Sache ordentlich; die Produktion ist bombastisch und Mr. LaBrie liefert gute Arbeit ab. Aber mit dem Traumtheater kann dieses Album nicht konkurrieren, lediglich das wirklich geile "My Heart Bleeds" und das leicht an "Space - Dye Vest" erinnernde "Wildest Dreams" erreichen (zumindest ansatzweise) das Niveau von La Brie’s Hauptarbeitgeber. Der Gesamtsound erinnert sehr stark an DREAM THEATER zu deren moderner ausgerichteter "Awake" / "Falling Into Infinity" - Phase und wirkt letztendlich sehr konstruiert. Ein Fehltritt ist das Album nicht, aber richtig festzubeißen vermag es auch nicht. Daher sollte sich die Basis gut überlegen, ob sie hier blind zugreift oder doch lieber erstmal den Selbstversuch wagt.

Madmen & Sinners


Cover - Madmen & Sinners Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 63:42 ()
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Second To None

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"Second To None" ist nun schon das zweite Album der schwedischen Hardrocker und sollte den Bekanntheitsgrad der Band deutlich steigern können. Hier wird nichts neu erfunden, aber es macht einfach Spaß, die Platte zu hören. Das liegt weniger am Überraschungsmoment als mehr an den betont simpel gehaltenen, ohrwurmartigen Kompositionen des Quartetts. Nichts gegen hochtechnische Spielereien, aber wenn eine Band versucht, mit wenigen musikalischen Mitteln viel zu erreichen und das Ergebnis immer so klingt wie dieses Album, dann kann sich niemand beschweren. Zwar bietet der Longplayer keine absoluten Übersongs, aber bodenständige, sogar sehr gute Nummern wie der Opener "Always Standing", "All I Do", "Season Of Life" oder die beiden tollen, melancholisch angehauchten "Streets Of Gold" und der Titelsong garantieren Genrefreunden eine gehörige Ladung frischer, positiver Hardrock - Power. Leider trüben ein paar durchschnittlichere Nummern ("Nothing Between Us", "Body And Soul") das Gesamtbild, so dass es dieses Mal noch nicht ganz zu einem "Tipp" reicht. Ich bin aber sicher, dass sich die Jungs noch etwas steigern können und hier mit dem nächsten Album einen draufsetzen werden. So bleibt eine mehr als hörenswerte Platte, die sicher, nicht unberechtigt, ihre Anhänger finden wird.

Second To None


Cover - Second To None Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:32 ()
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Zauberstrassen

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Hey kaum zu glauben den guten alten WOLF MAAHN gibt’s tatsächlich auch noch und die CD ist gar nicht mal so schlecht oder besser so seicht wie erwartet! Nach insgesamt über 20 jähriger Karriere und zuletzt über vier Jahren Pause schimpft sich das aktuelle Werk etwas metaphorisch "Zauberstrassen" wobei aus 40 Songs, die sich thematisch mit "Frauen und Städten" (so der Untertitel des Albums) ausgewählt und schließlich elf Tracks übrig geblieben sind. Stilistisch ist Wolf Maahn endlich wieder stärker zu seinen Wurzeln nämlich erdigen, melodischen Rock wie er ihn schon seit Anfang der 80er Jahre damals noch mit den DESERTEUREN absolut hörenswert praktiziert hat, jetzt in 2004 erfolgreich zurückgekehrt. Glücklicherweise hat er endlich alle Experimente sowie sonstige musikalische Sperenzchen vergangener Jahre, mit u.a. recht schwülstigen Soul, komplett über Bord geworfen. Wäre da nicht, der für meinen Geschmack, der manchmal etwas zu oft eingesetzte Drumcomputer ("Mach’ Es Deins"), der an manchen Stellen einen (zu) deutlichen Popeinschlag aufkommen lässt, man könnte fast sagen Maahn knüpft an solch hervorragende Alben wie "Rosen Im Asphalt" ohne großen Versatz wieder an, natürlich in einem modernem Soundgewand und mit gut abgestimmter Produktion. Trotz der erwähnten kleinen Kritikpunkte ist "Zauberstraßen" eine insgesamt echt gelungene CD mit melodischen Rocksongs geworden, die aber auch in besonderem Maße von den außergewöhnlich poetischen Texten zehrt. Wolf Maahn lebt seine Musik, dies hört man deutlich heraus, er besitzt eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert sowie Ausdruck gleichermaßen und präsentiert seine Songs mit großer Leidenschaft. Inhaltlich wird hier erfrischend und nicht wie heutzutage üblich mit dem Dampfhammer munter drauf losgegangen, es gibt auch keine plakativ leeren Worthülsen sondern reale Geschichten oder besser fein beobachtete Zustände (u.a. "Grüße Vom Mond"). mitten aus dem Alltag unserer aller Fun-Gesellschaft. Als gelungener Opener auf ZAUBERSTRASSEN eröffnet zunächst das etwas schleppende "Eins für die Schwärmer" wobei neben einem pumpenden Bass relativ elektronische klingende Trance Sounds verwendet werden paßt aber trotzdem gut zusammen. Die restlichen Tracks sind dann in der Mehrzahl doch betont rockiger bzw. gitarrenlastiger ausgefallen und haben einen tollen Groove, für die ein oder andere Ballade wird dabei auch die Akustische verwendet. Für mich kommen die Highlights der CD gleich hintereinander als da wären das mit SANTANA Riffing sowie tollen Ethno Toch daherkommende "Karima", "Kathedralen der Zahlen" mit Klasserefrain sowie catchy Chorarrangements sowie das mitreissende "Schlüssel, der zum Himmel passt". Mein Kompliment an WOLf MAAHN - ein schönes Album zum genauer Hinhören.

Zauberstrassen


Cover - Zauberstrassen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:12 ()
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Opus Dementiae

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Avantgarde war schon immer und ist auch heute noch eine Gratwanderung.
Alleine den Anspruch auszusprechen, zu selbiger gehören zu wollen, wird oft
als Mittel missbraucht, um allzu zerfahrene Ideen in den unangreifbaren
Mantel der Intellektualität zu hüllen. Mag ich es nicht, bin ich zu dumm.
Mit ENSOPH wagt sich eine italienische Band auf dieses Terrain. Wenn sich
jammernde Vocals der Sängerin, krächzender männlicher Gesang, gruftiges
Flüstern, Dani Filth-iges Kreischen oder böses Schreien vereint, haben sich
zumindest die Vokalisten von ENSOPH ein trautes Heim erreichtet. Und wie bei
den Landsleuten DRASTIQUE, ist das ganze soweit sehr variabel, bisweilen
amüsant und über weite Strecken auch stimmig und atmosphärisch dicht. Ohne
Gesang ist zwar alles nicht, der Gesang ist aber nicht alles.
Stimmungsvernichtendes Element und gleichzeitig Trademark bei ENSOPH ist
eine Querflöte. Und die trällert munter drauf los, lässt bisweilen wenig
Originalität erkennen und wirkt oft mehr wie das Stehgreifimprovisieren
unter der Dusche zum Song im Radio. Das penetrante Gefühl in jedem Song
zigmal das Thema wechseln zu müssen, wirkt auf Dauer sehr ermüdend und sorgt
eher für Kopfweh als für avantgardistisch-geistige Höhenflüge.
Metalgitarren, Gothic Sounds, Keyboards und Samples, genanntes Gesangchaos,
die Flöte des Grauens... all das ist zu oft einfach zuviel des Guten. In
dieser wirren Black/Gothic Metal Welt ist aber auch Platz für Höhenflüge.
Die Industrialnummer "Salmo A Nessuno" zeigt einen Aspekt ihrer Musik ohne
sich mit Details zu überladen. Easy Listening ist zwar auch das nicht, aber
doch auf eine ganz eigene Weise klarer strukturiert als die konzeptarmen
übrigen Songs. Bruno Kramm hat übrigens einen Remix von "Sophia´s Fall"
beigesteuert, der mit wabernden Synthies zur Tanznummer mutiert. Vielleicht
bin ich für die übrigen Songs echt zu dumm, ich glaubs aber eigentlich
nicht. Definitiv sehr eigenwillig.

Opus Dementiae


Cover - Opus Dementiae Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:1 ()
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Honkin’ On Bobo

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Nachdem die letzte Scheibe "Just Push Play" doch eher eine Enttäuschung war, hatten sich AEROSMITH auf die Suche nach ihren Wurzeln begeben - und was sie dabei ausgegraben haben, hat Gott sei dank mehr mit hartem Rock unter Blueseinflüssen als mit einem lauwarmen Aufguss oller Kamellen zu tun. Zwölf Songs zwischen erdigem Blues und AEROSMITH’s Göttergaben der Siebziger - "Blues Done Aerosmith Style" - und das echt cool. Steven Tyler scheint im Blues zu seiner stimmlichen Höchstform zurückgefunden zu haben und Joe Perry lässt seine Gitarre wieder wie früher kreischen und in Wettstreit zu Mundharmonika und Tylers Stimme treten - the "Toxic Twins" are back. Ein Wermutstropfen dabei ist allerdings das nur ein Song aus der Feder von Tyler und Perry selbst stammt. Die Ballade "The Grind" kommt dabei in bewährter Manier daher und hätte in dieser Form auch einen der besseren Tracks der letzten AEROSMITH-Outputs abgegeben. Rückschlüsse auf zukünftige Großtaten lassen sich deswegen nicht ziehen. Aber man darf Hoffnung haben das Tyler, Perry, Whitford, Hamilton und Kramer beim nächsten Album einiges von "Honkin’ On Bobo" einfließen lassen. Zurück zum aktuellen Longplayer. Hier wurde keine Neuware vertont, sondern Bluesklassiker der Vergangenheit aufgepeppt, welche zu den Einflüssen und Lieblingssong der Band aus vergangenen Tagen zählen und deren ursprünglichen Protagonisten schon längst in den Sümpfen Louisianas liegen. Dabei wurden die Coverversionen nicht nur tempo- und härtemäßig angepasst, sondern auch auf modern getrimmt ohne dabei ihren Charme zu verlieren ("Stop Messin’ Around" und "Eyesight To The Blind"). Der Opener "Road Runner" bläst eine bluesige Rock-Attacke und "Shame, Shame, Shame" ist fast purer Rock’n’Roll. Aber vor allem "Baby, Please Don’t Go" und "You Gotta Move" sind mit solch einer Power ausgestattet worden, dass das was da aus den Boxen schallt einen fast an die Zimmerwand drückt. Für Fans von Steve Tyler & Co. ist "Honkin’ On Bobo” mit Sicherheit ein must-have. Der Rest - Blues Fans hin, Aerosmith-Normalhörer her - sollte erst mal gut reinlauschen ob das Dargebotene seinen Erwartungen gerecht wird. Ich für meinen Teil finde das "Honkin’ On Bobo” eine gelungen Abwechslung mit hohem Spaßfaktor ist - und das Album rockt deutlich mehr als der drei Jahre alte Vorgänger "Just Push Play". Darüber hinaus verbinde ich die Selbstfindung der Luftschmiede mit der (oben bereits erwähnten) Hoffnung, das AEROSMITH den wieder räudiger gewordenen Sound in ihr nächstes reguläres Studioalbum mit hinüberretten und uns wieder mal eine jener Perlen präsentieren, mit denen sie Ende der 80er und in den 90ern zu einer der erfolgreichsten Bands des Planeten Erde aufgestiegen waren.

Honkin’ On Bobo


Cover - Honkin’ On Bobo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 43:55 ()
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Für Eine Handvoll Euro

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Hochgelobt wurden LES HOMMES QUI WEAR ESPANDRILLOS für ihr letztes reguläres Ablum "Moto Fuzz", woraus man schließen kann, dass es einige eingefleischte Fans und Liebhaber ihres verwaschenen Indie-Noiserock geben muss. Ich selbst bin allerdings mit dieser Band nie wirklich warm geworden - und das wird sich wohl mit dem neuen Album "Für Eine Handvoll Euro" auch nicht ändern.
Zugegeben, was das Trio da fabriziert hat, ist sehr eigenständig. Der Sound ist düster und wütend und entbehrt nahezu jeglicher Eingängigkeit oder Möglichkeit der Einordnung in eine Schublade. Das witzige Western-artige Cover-Artwork steht dabei in einem schönen Kontrast zur Musik, ebenso wie der ironische Titel des Openers "Happy happy". Das alles ist sehr intelligent gemacht, aber von den Songs bleibt letztendlich nicht viel hängen. Das ganze Album ist wohl eher als Klang-Malerei, als ein Widerspiegeln von Emotionen zu verstehen. Das ist natürlich ein sehr anspruchsvolles Unterfangen, zum Zuhören aber eben äußerst anstrengend bin nervig.
Vielleicht tue ich der Band unrecht und habe die wahre Schönheit hinter dem Krach nicht erkannt, aber irgendwie klingt alles zu gewollt anders und zu künstlich auf Uneingängigkeit getrimmt. Zu übertrieben wirken die Übersteuerung des Gitarren-Sounds und die dissonannten Harmonien. Avantgardistische Künstler finden sowas bestimmt ganz toll, aber mir fehlt hier ganz einfach Authentizität.
Das grundsätzliche Problem von LHQWE ist aber wohl, dass sie einerseits überhaupt nicht rocken, andererseits aber auch die melancholische Schönheit, die die Musik Genre-naher Bands wie BLACKMAIL ausstrahlt, vermissen lassen. Jaja, ich weiß, so wollen sie ja auch gar nicht klingen...
Der Versuch, anders als alle Anderen zu sein, ist äußerst löblich - aber der Preis, den LHQWE dafür zahlen, ist die beinahe Unhörbarkeit ihrer Musik.

Für Eine Handvoll Euro


Cover - Für Eine Handvoll Euro Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:8 ()
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Pleasureligion

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DRASTIQUE, ehemals DRASTIC, haben nicht umsonst den ex-Sänger der anstrengenden ENSOPH an Bord. Bei DRASTIQUE darf zwar jeder der Band ans Mikro, doch der Gesang ist definitiv einer der Pluspunkte dieser italienischen Band. Kehliges Gegrunze, krankes Gejammer und weiblich cleane Parts passen ganz gut um eine bis dato recht amüsante Mischung aus Gothic und Black Metal zu errichten. Leider passt das aber dann nicht zu den Teils fast trashigen Anwandlungen, die den Drumcomputer und das Keyboard befallen. Es ist wenig eindrucksvoll, wenn die Maschine bollert als wäre der Teufel hinter ihr her oder wenn die Keyboardsounds mit tausendmal gehörtem Kirmesflair klimpert. Hier fehlt die Homogenität, ist der eigene Anspruch zu hoch gewesen und die Umsetzung holprig geraten. Generell liegen sie mit fluffigem Goth Metal mit Schwarzmetallmantel zwar voll im Trend, etwas "weird" muss es heute ja auch sein. Die Songs erreichen aber zu keiner Zeit eine Tiefe, die mich zu intensiveren Gefühlen verleitet und verfehlt damit zumindest bei mir ihr Ziel. Nur ein bisschen düster sein reicht noch nicht, um auch mental eine Kerze anzuzünden und den Hörer auf gotischen Samt zu betten. Wo ein Wille ist, ist sicher auch ein Weg... nur DRASTIQUE haben ihn für meine Ohren noch nicht ganz gefunden.

Pleasureligion


Cover - Pleasureligion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 43:53 ()
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Wagner´s War

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Mein lieber Scholy, da haut aber jemand mächtig auf die (Promotion) Pauke - THE GREAT KAT schimpft sich diese Lady (natürlich) aus Amyland, die ganz offensichtlich mit ihrem trashigen Äußeren zunächst mal kräftig provozieren will. Wahrscheinlich in erster Linie um etwas zu schocken und dadurch größere Aufmerksamkeit für ihr "Produkt" zu bekommen. Zunächst hab’ ich wirklich gedacht, es handelt sich vielleicht um ein neue Art von SPINAL TAP oder sonst ein Fake aber so wie’s nach näherem Recherchieren ausschaut, meint es diese schrille optische Mischung aus MARILYN MANSON sowie der Schwester von ALICE COOPER tatsächlich. Ernst. Egal, ob Lack & Leder, Strapse, Military Bikini es gibt auch noch ordentlich Holz vor der (Burger-) Hütte und klar Musik macht sie dann ja auch noch. Einen ganz eigenen S(il)efel hat die gelernte Violistin hiefür erfunden: Schredder Metal! Dass hört sich dann auch fast so beschissen an wie’s klingt man könnt auch sagen High Speed Metal so schnell wie möglich runtergerissen. Es wird dabei auf bekannte klassische Vorbilder bzw. Stücke zurückgegriffen und diese ziemlich sinnlos in 1 bis zwei Minuten Takes zerlegt, so daß oft vom Original nicht mehr viel übrig bleibt. Klanglich sowie inhaltlich sieht es dabei allerdings doch ziemlich bescheiden aus, denn wenn man die oft melodieführenden Keyboards ganz weglassen würde, bleibt nicht viel hörbares übrig. Schon vor 13 Jahren hat The Great Kat damit angefangen ihre Violinsoli systematisch auf elektrische Gitarren zu adaptieren - eines der Machwerke ist die aktuelle CD t "Wagners War" auf dem sie ihren sogenannten "SHRED CLASSICAL/ METAL" ausgiebig auf insgesamt sieben Songs mit knappen 11 Minuten Albumlänge (!!) präsentiert. Viele bekannte Klassiker u.a. WAGNER´S wunderbarer "Walkürenritt" (hört sich an wie ein mit Dreifachgeschwindigkeit laufender Plattenspieler) werden grausam verhackstückelt, sogar vor BACHS genialer "Tokkata" macht die Dame nicht halt und verunstaltet den Songs so gut es eben geht. Ach ja ein selbst "komponierter" Track Namens "War" mit Black Metal artigen grausamen "Kill ! Kill ! Kill !" Text ist auch enthalten, nach ca. 80 Sekunden ist dann aber zum Glück Schluß mit diesem akustischen Müll. Und wer sich schon immer mal Liszts "Ungarische Rhapsodie" anhören wollte, wie es von einem Instrumentvergewaltiger klingt, ist hier absolut an der richtigen Adresse. Das Mädel hat aber meiner Meinung nach nicht nur musikalisch aber vor allem geistig schwer einen an der Waffel. Ihre tollen Live Shows sind einmalige Ereignisse, die aus shreddernden Gitarrenriffs, dämonischer Virtuosität und Geschwindigkeit auf der Violine, krankhaften, total erniedrigenden Angriffen auf hilflose Sklaven, die blutig missbraucht werden und anderen DOMINATRIX Goodies besteht Zum Beispiel S/M-Spielchen wie peitschen, anketten, in Handschellen legen und andere heiße Dinge ("original Zitat"!) - noch Fragen??! Ich auch nicht - The Great Kat wäre wahrscheinlich am besten im Tierheim oder in einem S&M Studio so richtig untergebracht.

Wagner´s War


Cover - Wagner´s War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 11:2 ()
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Old Scores, New Glories

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So echten, so richtig, so wahren Hardcore findet der geneigte Poger höchst selten. Dem einen ist es zu metallisch, dem anderen zu Emo, wieder jemandem zu old-school, anderen zu neumodisch. Alles Schwanz, wenn ihr die australische Legende hier hört (die mir allerdings noch nicht geläufig war). Die Jungs hier corlen nach vorne wie eine aggressive Wildsau, scheren sich ´nen Dreck um Strömungen, Mode und Zeit. Der Sänger krakelt aggro wie Schwein (und erinnert mich dabei an alte Suicidal Tendencies, vor allem bei "Urban Decay"), das Schlagzeug macht keine Gefangenen und insgesamt fühle ich mich in alte Chucks zurückversetzt. Dazu passt auch die Coverversion mit dem großartigen "Warhead" der UK Subs mit diesem feinen Bass-Lauf, dem immergleichen Chorus und dem unnachahmlichen Charme von damals. Nun sind die Australier aber keinesfalls in ihrer Jugend stehen geblieben, sie verbinden die Wut der früheren Tage vielmehr mit den technischen Möglichkeiten von heute und potenzieren damit die Gewalttätigkeit ihrer Musik. Und dabei verzichten die Jungs von Down Under auf jeden Fall auf allzu große Stumpfheit. Ob HC seine Wurzeln nun im Punk oder im Metal hat, ist mir scheiß egal, so lange ein CD so Arsch tritt wie diese hier.

Old Scores, New Glories


Cover - Old Scores, New Glories Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 20:7 ()
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Liod

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Ernst Horn ist schon jemand Besonderes. Schillernde Gestalt bei DEINE LAKAIEN und ehemals QNTAL machte bereits der Vorgänger seines neuen Kreativitätsventils HELIUM VOLA von sich reden. Doch auch "Liod" wird zu mehr als nur anerkennendem Kopfnicken bei Musikstudenten und demütigem zu Boden blicken der Konkurrenz führen. Horn muss niemandem mehr etwas beweisen, diese Freiheit merkt man "Liod" an, auch wenn thematisch natürlich eher getragenes, dramatisches und ernstes geboten wird. Mit zig Gastsängern und Sängerinnen, Texten in verschiedenen Sprachen und unterschiedlich gewichtetem Einsatz von Elektronik fährt er ein gewaltiges Arsenal an Stilmitteln auf. Als meisterlicher Dirigent und Arrangeur versteht er es jedoch, diese Macht leichtfüßig unter Kontrolle zu halten, die Songs nicht mit Bombast zu überladen und den Hörer nicht zu überfordern. Und doch verlangt "Liod" ein aufmerksames Ohr, denn nicht vieles ist so tanzbar wie die vorab ausgekoppelte Maxi "Veni, Veni". Der Reiz von alten Texten, auf ebensolches getrimmte Melodien und modernster, wenn auch dezenter, Elektronik macht definitiv einen der Reize aus. Das Gesamtkonzept des Albums ist schwer zu erfassen, auch wenn die einzelnen Tracks durchaus nachzuvollziehen sind und sich nicht in exorbitante Gefilde aus vertrackten Strukturen verlieren. Diese Kunst beherrscht Horn wie kaum ein anderer.

Liod


Cover - Liod Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 71:22 ()
Label:
Vertrieb:

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