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Cognitive Note Of Discord

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Wien… Ich lasse hier mal eine kleine Pause, damit jeder seine ganz eigenen Klischees der Stadt aufzählen kann, die ihm so in den Sinn kommen… Ok, das reicht jetzt. Gibt ja auch einige metallische Truppen in der Stadt, LORDS OF DECADENCE sind die neueste, die mir ihre CD geschickt haben. Melodic Thrash/ Death, von IN FLAMES, CHILDREN OF BODOM und SOILWORK beeinflußt. Steht so auf ihrer Website und so kann man das auch getrost übernehmen. Eingängige Riffs, ordentlich Melodie, leider auch ein Kleister-Keyboard ("The Dream Catcher"), das stellenweise hart an der Grenze zum Nintendo-Metal knabbert, sich aber oft genug auch mal verpisst. Das sind schon mal Zutaten, mit denen man heutzutage als Metal-Band für Aufsehen sorgen kann, zumindest in den Lagern der Göteborg-Combos. Sänger Andy kann sowohl aggro als auch schön clean singen und macht seinen Job verdammt gut. Sicher, LORDS OF DECADENCE machen keine großartig neue Mucke, aber was soll’s? "Cognitive Note Of Discord" ist ein cooles Melodic Death-Album, das auch moderne Einflüsse gekonnt verarbeitet und vor allem mit zehn Songs aufwartet, die komplett ohne Fehl und Tadel sind. Hohe Songwriterschule. Melodic Death wie er sein soll und allemal zur Überbrückung bis zum neuen SOILWORK-Album gut, wenn nicht sogar darüber hinaus!

Cognitive Note Of Discord


Cover - Cognitive Note Of Discord Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:12 ()
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MistorMelancholy

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Death-Thrash aus Holland, genauer gesagt aus Gouda. Ja, da kommt der Käse her. "Käse" ist das Album der seit 2000 lärmenden Köpfe nicht, aber eben auch nich so richtig Klasse.Die Stilbeschreibung trifft die Eigenproduktion zwar eigentlich ganz gut, reicht aber auch nicht aus. Die Musik basiert im Grunde auf simplem Metal, Death-Einflüsse kommen vor allem beim zeitweisen Gegrunze zum Tragen. Und das Tempo entspricht eigentlich kaum einer Thrash-Band, ist vornehmlich, wenn auch nicht ausschließlich mittig gehalten. Es gibt zwei sache, die mich persönlich nerven: Das ist zum einen der Wechsel-Gesang ("Grunz" und dann abgestochen keifend), wobei vor allem letzteres wirklich manchmal auf die Nüsse geht) und zweitens die bisweilen doch sehr hölzern klingenden Gitarren. Das ändert allerdings wiederum nichts an der vorhandenen Eingängigkeit der Songs. Fazit: Nett anzuhören, mit ordentlichem Underground-Sound versehen, aber auf jeden Fall ausbaufähig. Ach: "Relentless” beginnt doch tatsächlich mit "Sin City”-Riff… Tsetsetse. Passt also insgesamt noch nicht genau wie die "Vuist" aufs Auge.

MistorMelancholy


Cover - MistorMelancholy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:29 ()
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Decades Of Decapitation

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"This album is dedicated to DEATH Metal” - das stimmt, verlöre aber auch ohne das letzte Wort keine Berechtigung. Was als erstes ins Ohr fällt , ist dieser unglaubliche fette Sound - ich weiß nicht, was für ein Budget die Kameraden aus Baden-Baden hatten, aber für eine Band ohne Label im rücken hört sich das wirklich mehr als knorke an. Vier Songs sind drauf auf dem Datenträger und die haben es wirklich in sich. Death Metal isses, klar, bretthart, aber kein Stück stumpf. Wie gesagt, Death standen sicherlich Pate, aber Mario und seine Freunde geraten aber nie in Plagiats-Verdacht. Treibendes Double-Bässken, interessant eingestreute Breaks, ungenormte Riffs, hörenswerte, nie ausufernde Soli und ein Grunz-Röhrer, der alle Hirsche der Heide in den Schatten stellen kann. Fazit: Vier Songs auf wirklichem hohem Niveau. Der Vierer aus der Spielbank-Stadt macht Ami-Death-Metal, ohne den Nervfaktor der Vorreiter. Sehr gute Scheibe, leider viel zu kurz.

Decades Of Decapitation


Cover - Decades Of Decapitation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:35 ()
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Hartes Land

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Bei ihrem letzten Label Spinefarm wurden TIMO RAUTIAINEN JA TRIO NISKALAUKAUS zärtlich Niskis abgekürzt - das ist aber schon das niedlichste, dass man über diese finnische Band erzählen kann. "Trio Genickschuss" bedeutet der Bandname. Schwer, gesetzt und erdig ist die Musik, schwer verdaulich die Texte. Und obwohl "Hartes Land" bereits das zweite Album dieser Band in deutscher Sprache ist, muss man wahrscheinlich ziemlich tief in der finnischen Weltanschauung buddeln, um die Texte verstehen zu können - sie handeln von Einsamkeit und Weltabgewandtheit, Schmerz, Tod und einem sehr eigenen Stolz. Und haben noch eine weitere, sehr ernste Ebene, nämlich Krieg und Vertreibung, oder im weiteren Sinne Heimat und Identität. In Deutschland ist dieses Thema ein Minenfeld, in Finnland immerhin noch schwierig, und wahrscheinlich ist es heilsam für die inzwischen zweite und dritte Nachkriegsgeneration, ein Lied wie "Schneewanderer" vor den Latz geknallt zu bekommen. Die recht eigene und für einen Finnen ziemlich hohe Erzähl-/Singstimme von Timo Rautiainen liegt über der permanent pumpenden Rhythmus-Gitarre und vereinzelten Melodien. Vier Lieder sind auf finnisch bereits auf dem Album "Rajaportti" veröffentlicht, sechs auf dem Album "Kylmä tila". Während auf beiden Alben relativ straight rockende Tracks daneben stehen, ist auf "Hartes Land" das Tempo extrem zurück gefahren und fast durchgehend langsam - dadurch bekommt die Musik eine zusätzliche Schwere und Intensität. Ein Album also für einsame Wölfe, Tage ganz ohne Licht, eine handfeste Winterdepression und richtig harte Männer. Dennoch oder deswegen sind Timo Rautiainen und Co. in Finnland Superstars. Knödelkönig Herbert Grönemeyers erste Alben könnten für Deutschland ein Pendant sein - "Niskis" drücken anscheinend mit hoher "Credibility" aus, was viele ähnlich fühlen oder mitfühlen können. Und so gehört Ville Valo von HIM zu den größten Fans, Tuomas Holopainen von NIGHTWISH kommt aus demselben Kaff in Ostfinnland wie Rautiainen und freut sich über seinen Gastauftritt genauso wie Eicca Toppinen von APOCALYPTICA oder Tapio Wilska von FINNTROLL. Und diese international berühmten Bekannten nehmen Timo Rautiainen auf Europatour mit. Die vergangene Tour im Vorprogramm von HIM war vor kreischenden deutschen Teenies eine mittlere Katastrophe, und ich wäre nicht sehr überrascht, wenn die Fans des NIGHTWISH-Pomp ähnlich auf die schroffen Leidenssongs reagieren werden. Es ist halt ein ernstes Album. Aber wer nicht nur oberflächlich von Finnland schwärmen will, sollte es sich anhören.

Hartes Land


Cover - Hartes Land Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:19 ()
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A World Through Dead Eyes

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Risiken und Nebenwirkungen? Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder am besten Metal Inside. Denn KROHM bringt Krankheit und Tod, Verdammnis und Fäulnis, zumindest aber Angst und Todessehnsucht. Nach Shining (deren Mastermind Kvarforth übrigens für das Artwork verantwortlich zeichnet) dürfte KROHM vielleicht die ekligste "Band" der Welt sein. KROHM , das ist kalter, depressiver Black Metal, der in seinen quälendsten Momenten einfach nur schleichend daher-doomt. Echte und rasende Knüppel-Passagen muss man mit der Lupe, ähem mit dem Hörgerät, suchen. Aber das macht diese Scheibe halt noch unerträglicher, noch böser. Sieben schleppende Titel nehmen den Hörer mit auf die Reise in Richtung Friedhof, der letzte trägt passender Weise den Titel "My Hearse". Sieben Titel, die verschmelzen zu einem Soundtrack für die Selbstmord-Orgie. Es ist schlichtweg unglaublich, wie man mit derart sparsamer Instrumentierung, mit sägenden Gitarren, schmalem Drumming, Keyboard-Hintergrund-Mucke und quälenden Vocals eine derartige ergreifende Atmosphäre schaffen kann. Dem Ami Numinas ist das mit seinem Ein-Mann-Projekt gelungen. Nichts für zarte Gemüter sicherlich, und vielen vielleicht auch fast langweilig, aber wer sich drauf einlässt, um den ist es geschehen. Wir haben auch gewarnt…

A World Through Dead Eyes


Cover - A World Through Dead Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 53:19 ()
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At The Gates Of Dawn

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Aus Österreich kommen die Musikanten von IMPURITY. Die Steiermarker machen auf ihrem zweiten Scheibchen Death Metal, soviel ist mal klar - auch, wenn Logo und Cover nach Black Metal miefen. Wobei die Stimme in den höheren Bereichen durchaus in Schwarzwurzel-Kreisch-Bereiche abdriftet - und ich amtlichen Grunztiefen auch viel besser klingt. IMPURITY musizieren auf der Basis der einfachen, alten Schule und mischen "progressivere" Elemente der Marke Aspyhx dazu - und eben ein wenig Black Metal. Was manchmal klappt, öfters aber auch daneben geht und dann bisweilen arg zerfahren wirkt. Was die einen als wirklich eigenständig bezeichnen mögen, könnte anderen extrem an den Nerven zehren - ich persönlich sehe wohl dazwischen. Es gibt wirklich gelungene Parts, einige missratene - insgesamt aber wohl keinen ganzen Reisser. Das einzige, das wirklich über die gesamte Spielzeit beibehalten wird, ist der fürchterliche Drumsound (mal abgesehen vom äußerst "gewöhnungsbedürftigen" Drumming an sich). Insgesamt ein allenfalls durchwachsenes Werk.

At The Gates Of Dawn


Cover - At The Gates Of Dawn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:51 ()
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Immense Affliction

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Vor knapp dem Jahr fiel mir der Vorgänger dieser Scheibe in die Hände und bereits auf dem Silberling konnten EPICEDIUM sich als coole Death Metal-Band präsentieren, die klasse groovigen Florida-Stuff spielt, der SIX FEET UNDER in nichts nachsteht. Jetzt also endlich das neue Album der Frankfurter und - um das Fazit mal vorwegzunehmen - sie haben mich nicht enttäuscht! Von vorne bis hinten nur geile Songs, die jedem Fan amerikanisch-groovenden Totmetalls gefallen werden! EPICEDIUM haben es einfach raus, mitreißenden Groove in ihrem Death Metal zu bringen, so dass man einfach mitwippen muss. Mit Sänger Sascha ist ein Grunzer am Mikro, der wie Chris Barnes auf der genialen "Haunted" klingt und das alles in eine erstklassige Produktion verpasst. EPICEDIUM sind meistens im Mid Tempo unterwegs, so kann die Mucke ordentlich Wucht aufbauen und alles niederwalzen. BOLT THROWER auf Speed hehe. In Zeiten von Schnellschuss-Alben ist "Immense Affliction" ein erfreulich durchdachtes Album, auf dem sich kein Ausfall befindet und jeder Song einfach nur cool ist. Ne Tour mit SIX FEET UNDER, das wär’s. Aber wahrscheinlich hat Chris Barnes Angst vor der Klasse der Jungs…

Immense Affliction


Cover - Immense Affliction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 33:52 ()
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The Ill Shotgun EP

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Komische Scheibe der fleißigen Stadtstaatler. Die jungen Hamburger versuchen sich eben nicht, wie befürchtet, am Nu Metal, sondern mischen im Grunde echten Metal mit leichten Punk-/Hardcore-Anleihen. Und das zahlt sich tatsächlich aus, denn irgendwie haben die Nordlichter ein Gespür für nette Melodien. Allerdings überraschen einige Breaks, weil sie einfach holpern - aber das kann ja einer jungen Band durchaus passieren. Dafür ist der Song für eine Eigenproduktion wirklich prima gelungen. Irgendwie komme ich mit der CD aber dennoch nicht wirklich klar: Nehmen wir "Burn Out" - der Refrain kommt extrem griffig daher - aber halt auch irgendwie leierig. Oder den Opener "Agression" - auch schön eingängig, mit einem ruhigen Part, der bass-seitig die Atmo des alten Mariners aufkommen lässt. Nur dann reisst einen die Stimme El Bourbons wieder aus den Träumen - und man ist so klug wie zuvor. Bester Song: "Death Row", zwischenzeitlich ein echter Thrasher, mit klebrigem Chorus und eigentlich ständig mit Dampf nach vorne ausgestattet. Auf jeden Fall haben ILL SHOTGUN keine langweilige Nu-Metal-Platte gemacht. Und das ist ja schon mal was.

The Ill Shotgun EP


Cover - The Ill Shotgun EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 16:21 ()
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Four Short Weeks

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Das Problem des zweiten Release der deutschen Band SHIGA WIRE ist schnell erkannt: Hier fehlt jede persönliche Note. Die Songs sind komplett zusammengesetzt aus altbekannten Grunge-, Alternative Rock- und vor allem Stoner Rock-Klischees. Doch zur Verteidigung der Band muss man sagen: Das machen sie gar nicht schlecht! Im Gegenteil - passagenweise rocken sie wie Hölle, und dann ist es einem auch egal, wenn man das alles so ähnlich irgendwo schon mal gehört hat. "M. I. 8" beispielsweise geht mit seinem schnellen KYUSS-Riff tierisch ab. Gut, man kann im Grunde alle Parts bestimmten Bands zuordnen, und es gelingt der Band nicht immer, die Vorbilder überzeugend zu kopieren. So krankt "High On Earth" trotz seines guten Refrains an einer langweiligen an QOTSA erinnernden Strophe, während die PLACEBO-Strophe aus "Final Endeaver" ganz OK geht, der uninspirierte Refrain dann aber den ganzen Song wieder runterzieht. Überhaupt können SHIGA WIRE am besten KYUSS nachspielen, zu hören z. B. beim großartigen Wüsten-Kiffer-Rock-Instrumental "Urban Life", das leider nach zweieinhalb Minuten viel zu früh zu Ende und auch eher eine Art Intro ist, um über einen weiteren 48sekündigen Zwischenteil zum eigentlichen Stück zu führen. Das musikalisch beste Stück ist wohl das letzte auf der CD, "Along My Way". Hier werden melodisch-ruhige Teile und ballernde Stoner-Riffs aneinandergesetzt, jedoch ohne dass ein Bruch entsteht, sondern der gesamte Song wie aus einem Guss wirkt. Trotzdem besitzt "Four Short Weeks" für eine wirklich gute Platte zu wenig Eigenständiges, aber live gehen SHIGA WIRE bestimmt ab wie Schmidt´s Katze...

Four Short Weeks


Cover - Four Short Weeks Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:6 ()
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The New What Next

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HOT WATER MUSIC ist in ihrer bislang 10jährigen Bandgeschichte gelungen, was sonst fast nie eine Band schafft: Jedes ihrer bislang 5 Alben ist nicht nur ein ganz bisschen anders als die anderen, jedes ist auch noch besser als das vorher gehende. Und dabei ging nie ihr einzigartiger Sound verloren, der Härte und Melodie verbindet und dabei immer zu sehr im Punk und Hardcore verwurzelt blieb, als dass sie eine Emo-Band sein könnte. "The New What Next" führt diese Entwicklung fort, wenn vielleicht auch einige Fans zunächst enttäuscht sein könnten, da es hier alles in allem etwas ruhiger zugeht. Aber diesen sei gesagt: Hört Euch erst Mal rein - und dann sprechen wir uns wieder. Was der Vierer aus Florida hier abliefert, ist wohl eines der besten Alben diesen Jahres, jeder Song eine Perle für sich. Die Mischung ist im Prinzip die gleiche wie eh und je: Mal wird treibend nach vorne gerockt, wie in "This Early Grave", mal werden eher getragene Töne angeschlagen, wie im hymnischen Refrain von "The End Of The Line", zwischendurch gibt´s aber auch mal verstörend-aufreibende Klänge zu hören, wie z. B. in "Keep It Together". Ab und zu wird´s dann aber auch mal richtig ruhig und fast ein bisschen alternative-poppig, wie in "Ink And Lead". Alles ist durchzogen von dunkler Melancholie, die sich in wunderschönen Harmonien und Melodien manifestiert, die aber aufgrund des rauen Gesangs von Chuck Ragan und Chris Wollard nie ins Seichte abdriften. Insgesamt gehen HOT WATER MUSIC hier sicherlich bedächtiger zu Werke, weniger rau als früher, sie sind nachdenklicher und ernster geworden. Und grade das verleiht ihnen eine Tiefe, die Bands nur selten im Stande sind hervorzubringen. Großartige Musik von einer großartigen Band, die mal wieder ein großartiges Album gemacht hat.

The New What Next


Cover - The New What Next Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:24 ()
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