Willkommen zur freundlichen Seite der kreativen Aggression. STRAPPING YOUNG LAD sind nicht nur die Bekloppten an der Seite von Mehrfach-Genie Devin Townsed, sondern jeder für sich mit hinreichend außerirdischen Fähigkeiten gesegnet: Unglaublich, wie Gene Hoglan mal in Hyperspeed dahintrommelt und dann fast Jazz-mäßig umschwingt, Byron Strout scheint bei FEAR FACTORY komplett unterfordert gegen das, was er hier auftischt. "Alien" ist bei allem Wüten und Wut-Loswerden auch ein verdammt lässiges Album. Da ertönt ein Xylofon in "Skeksis", ein Kinderchor sorgt erst für die (gewollte) zusätzliche Dissonanz bei "Shitstorm". Devin brüllt, als müsse er um das letzte Sauerstoffmolekül dieses Planeten streiten - und singt dann doch bei "Love?" wie auf den schönsten Passagen eines seiner Solo-Alben. Wer Haß als Attitüde braucht, soll woanders suchen, wer sich am frühen Morgen mit Adrenalin, aber in Schönheit wecken lassen will, kommt an STRAPPING YOUNG LAD nicht vorbei.
Oh weia, die Zahl der STRATOVARIUS - Kopisten hat in den letzten paar Jahren arg zugenommen… und dabei geben nicht alle so eine gute Figur ab wie etwa TWILIGHTNING. Aber DREAMTALE machen ihre Sache sehr überzeugend, auch wenn man alles hier Vertretene schon x mal gehört hat. Angenehm fällt auf, dass die Keyboards von Turkka Vuorinen nicht auf die Nüsse gehen und Jarkko Ahola nicht versucht, den "Kiske für Anfänger" ´raushängen zu lassen, auch wenn natürlich Parallelen zu Kotipelto vorhanden sind. Auffällig ist die Ausgewogenheit des Songmaterials, das geschickt zwischen Uptempo - Hymnen ("Lost Souls", "Wings Of Icaros", "World’s Child"), Midtempo - Stampfern ("New Life", "Lucid Times") und ruhigeren, balladesken Tracks ("Mirror", "Sail Away", "Green Fields") pendelt. Dabei wird innerhalb der Songs auch gerne mal variiert, so dass diese Kategorisierung nicht ganz leicht fällt. Bis auf wenige, kleine Schwachpunkte ("Sail Away" ist ein ziemlich banaler Kitschsong oder das übertrieben bombastische "We Are One") ist "Difference" also ein durchweg hörenswertes, gutes Album geworden, das musikalisch überzeugt und bei dem über die weitesten Strecken alles stimmt; auch die Produktion, die die dicken Gitarrensalven, den Gesang und den Bombast sehr gut einfängt. Als Anspieltipps seien die genannten "Lost Souls" und "Wings Of Icaros", sowie der coole Ohrwurm "World’s Child" und das abschließende, getragene "Green Fields" (mit "Bard’s Song" - Einschlag) empfohlen. Insgesamt sind DREAMTALE eine der besseren Kopien und auf jeden Fall antestenswert!
"Der Zweck heiligt die Mittel” hieße das Titel-Sprichwort korrekt aus dem englischen übertragen, im Falle unserer Alternative-Rock-Helden aus dem finnischen Jyväskyla sollte man den sprechenden Titel wahrscheinlich eher wörtlich verstehen, denn das Ende entschädigt und versöhnt mit durchwachsenen bis schwer zugänglichen Songs auf dem Weg dahin. Damit man mich nicht falsch versteht, SUNRIDE sind eine großartige Band, aber auf dem ersten Hördurchgang sind die Finnen meilenweit hinter meinen extrem hohen Erwartungen zurückgeblieben - der Vorgänger "Through The Red” hatte sich zu meinem späten 2003er Lieblingsalbum entwickelt, sämtliche Freundinnen von mir mussten schon die Videos zu "Vinegar Fly” und "False Independence” ertragen. Aber Hits von diesem Kaliber sind auf den ersten Hördurchgang nicht auszumachen. "The End...” ist eher das Album der guten Ideen und großen Referenzen: Da wird THIN LIZZY gehuldigt ("Colourblinded”), Michael Moore von HANOI ROCKS spielt auf "One Tragedy" Mundharmonika und Mikko Kotamäki von SWALLOW THE SUN schont Jani Peippos goldene Stimmbänder mit rotzigen Hintergrundgesängen. Also: Tolles Album, hmm ja - aber viel dunkler, melancholischer und ganz anders als der Vorgänger. Vor dem Kauf antesten.
Ich nix Ahnung, warum das Debüt dieser Superformation nicht wie eine Bombe eingeschlagen ist, schließlich bot "Embrace The Galaxy" erstklassigen Stoff der MALMSTEEN / DIO / RAINBOW - Schiene und fuhr mit Nils Patrik Johansson (der auch bei den superben ASTRAL DOORS trällert) einen der besten Nachwuchs - Shouter der Gegenwart auf, der tatsächlich große Ähnlichkeiten mit Dio aufweist. Richard Andersson ist so etwas wie "Yngwie am Keyboard", arbeitet aber längst nicht so selbstverliebt, sondern integriert seine Töne immer sehr geschickt in die durchweg hervorragenden, meist überlangen Songs. Auf seinem zweiten Album "The Astral Episode" überlässt er Magnus Nilsson sowohl Gitarren, wie auch Bass, wobei der alte Bassist Marcel Jacob über Bord ging. Das Album ist auch etwas weniger eingängig als das Debüt, aber wer sich (wie ich) nicht an komplexeren Songstrukturen und ausladenderen Arrangements stört, dürfte den Unterschied zum Erstling marginal finden. Ob man nun den genialen Opener "Through Dreams And Reality", den mit tollen Gitarrensoli veredelten Titelsong, den Stampfer "Dazzle The Devil", das schleppende "Back To The Dark", das geniale, verspielte "The Seventh Star Fantasy" oder das überragende "Lord Of The Winds" (der totale Hammer!!!) nimmt, man bekommt immer das musikalisch maximal Mögliche, das der gute Yngwie oder uns Dio schon seit Jahren (im Studio) nicht mehr auf die Reihe bekommen. Hier wirkt nichts gekünstelt oder auf "intellektuell" getrimmt, obwohl alle Beteiligten alles aus sich herausholen. Es sind alles ganz normale Songs, nur eben von einer Qualität, die im Sektor des bombastischen, traditionellen Hard Rocks / Metal echte Maßstäbe setzen. Stellenweise hat man das Gefühl, es bollere ein ganzes Orchester aus der Anlage, aber es handelt sich tatsächlich nur um diese vier Leute, die produktionstechnisch von Richard Andersson selbst aufs Fetteste in Szene gesetzt und von Jonas Reingold (THE FLOWERKINGS, MIDNIGHT SUN,…) in zweiter Instanz gemixt wurden. Fans der oben genannten Größen, die SPACE ODYSSEY noch nicht kennen, müssen hier zuschlagen und ich betone erneut, dass diese Band eine absolute Hammercombo ist, die (dieses hier eingeschlossen) zwei hervorragende Alben auf dem Gewissen hat. Einfach geil!
Schon mal was von ATTICUS gehört? Nein? Ich auch nicht… Und dafür sollten wir uns alle so was von schämen! Denn hierbei handelt es sich um ein Modelabel von Mark Hoppus und Tom DeLonge von BLINK 182, das laut Promo-Info in Kalifornien "als eine der hippsten Klamottenmarken der Stunde" gilt und außerdem "so etwas wie die Eintrittskarte zum engen Zirkel der Punk/Emo/Heartcore-Szene" ist. Und dazu wollten wir doch immer schon gehören… Vielleicht kann uns ja die vorliegende Compilation aus dem Hause Sideonedummy zu einem Einstieg verhelfen, deren bereits dritter Teil jetzt in den Läden steht. Leider haben die beiden BLINKs die CD aber selbst zusammengestellt, was schlimmstes befürchten lässt - und das dann auch komplett zutrifft: Der Großteil der 24 Tracks besteht nämlich aus typisch US-amerikanischem, glattem Pop-Punk und belanglosem Emocore, wozu u.a. BLINK 182 selbst beitragen (immerhin mit einem bisher unveröffentlichten Song), aber auch Bands wie TAKING BACK SUNDAY oder MXPX (mit einem Akustik-Song, der sogar noch langweiliger ist als das herkömmliche Material der Band). Nur wenige Tracks ragen - mehr oder weniger positiv - aus dem Emo-Brei heraus: THE BLED beispielsweise, die mit ihrem melodischen Metalcore endlich mal ein bisschen Tempo und Energie ins Spiel bringen, aber auch VCR, deren 80er EBM-Sound etwas an DAF erinnert, MURDER BY DEATH, die schön schwermütig und theatralisch von Cello-Gefiedel und Klavier-Geklimper begleitet werden oder auch BEDOUIN SOUNDCLASH, die mit einem akustischen, gospelartigen Reggae-Song den Abschluss der CD bilden. Dann gibt es auch noch einen schönen Pop-Song im 80er Elektro-Soundgewand von MAE, und irgendwo zwischendrin haben sich - man mag es kaum glauben - sogar zwei wirklich gute Songs eingeschlichen: Nämlich der wunderschöne melancholische, aber groovende Ohrwurm "Part Of Your Body Is Made Out Of Rock" von PIEBALD und das dreckige "In Defense Of Dorchester" von den STREET DOGS, deren "Back To The World" das wohl beste aktuelle Streetpunk-Album ist. Lobend erwähnen sollte man aber auch den Ladenpreis der CD, denn mit um die 10 Euro bekommt man hier ein ordentliches Preisleistungsverhältnis geboten. Zugreifen sollten aber wohl doch nur Emo- und Pop-Punk-Fans, denn für die wenigen Songs der CD, die nicht diesen Stilen zuzurechnen sind, sind auch 10 Euro noch zu viel…
"Virtuell" ist laut Definition etwas, das nicht real ist, aber in der Möglichkeit existiert - und ein Wörtchen, das auf "Fraktal" immer mal wieder eingesampelt wird. Und ich wünsche mir ganz nicht-virtuell, dass diese Belästigung meiner Gehirnzellen wieder aufhört. Die Gitarre gaukelt einem erst gar nicht vor, es ginge hier um Songs, sofort folgt auf ein paar pseudo-harte Riffs verbreaktes Schlagzeug und was gewagtes am Bass - eine Schlaumeier-Band mit drei Mathematik-Begeisterten Musik-Alleskönnern ist bei der Arbeit und spielt improvisiertes Gegniedel an Sequenzer-Einsatz mit Jazz-Verschnitten. Muskelspiele unter Hochleistungsmusikern. Nein, nicht die Spielklasse, in der junge Metaller in der Regel irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde brechen wollen, sondern die Art von Freestyle, bei der sich echte Jazzer an der Ehre gepackt fühlen würden, eher mellow in Stimmung und Geschwindigkeit. Schlimm! Als Hintergrund-Berieselung zu anstrengend. Als Metal-Album macht es nicht satt - keine "echten" Songstrukturen, kein Gesang, alles rein instrumental. Nicht einmal als Yoga für Wale kann man "Fraktal" gebrauchen, es sei denn, man will Epilepsie verursachen. Schnell wieder raus aus dem Player - diese CD wird ganz non-virtuell nicht mehr gespielt.
Man könnte alleine schon aus Bandnamen, Titel sowie der Aufmachung ableiten was uns FINAL FRONTIER auf ihrer bereits dritten CD "Hight Tension Wire" präsentieren - typischer AOR amerikanischer Machart, allerdings von der absolut langweiligen und uninspirierten Sorte. Gegen dieses (Mach) Werk war die zuletzt von mir reviewte (und beileibe nicht sehr originelle) MILES ABOVE Scheibe ja noch geradezu innovativ. Diese Jungs hier um ihren Gitarristen Mladen (u.a. VON GROOVE, TRIUMPH) bewegen sich allzu deutlich im Fahrwasser von solchen Rock Ikonen wie z.B. BOSTON oder SURVIVOR (während ihrer popigen Phase) außerdem betätigt man sich bei einem Großteil der Songs als mehr oder weniger schlechte JOURNEY Kopie ohne jegliche eigene Identität. Hier ist jedenfalls nichts echt sondern es wird abgekupfert, was das Zeug hält. Dass fängt schon mit einem klebrigen (Keyboards) und absolut vorhersehbaren Songwriting an, die vorkommenden Hooks glaubt man wirklich schon tausendmal so oder so ähnlich gehört zu haben (spätestens nach 30 Sekunden weiß man i.d.R. wie’s weitergeht). Weiter geht´s mit einer flachen und völlig drucklosen Produktion, Sänger Rob Moratti zieht dem Zuhörer mit seiner, für dieses Genre sehr hoch angesiedelten Kopfstimme, bei zunehmender Dauer des Albums immer mehr den Nerv. Einzig dass ein oder andere gelungene lässige Solo von Meister Mladen (u.a. bei "Something More Than This") kann dann stellenweise über ein insgesamt absolut enttäuschendes Album hinwegtrösten. Als Song konnte bei mir lediglich "Beauty And The Beast" einige Anerkennungspunkte sammeln. Wer also auf konturlosen 80er Jahre AOR ohne jegliche Ecken & Kanten abfahren sollte, der dürfte dem hier gebotenen Sound tatsächlich noch etwas abgewinnen können. Alle anderen können von "Hight Tension Wire" ohne schlechtes Gewissen ihre Finger lassen, denn das braucht heutzutage wirklich kein Mensch mehr. Wenn die Band zukünftig ernst genommen werden will, sollte man besser "eigene" Musik machen.
Die Bremer Jungs von ETERNAL REIGN hatten ja schon vor drei Jahren mit "Crimes Of Passion" ein absolutes Debütschmankerl im Melodic Metal abgeliefert und auch beim letztjährigen BUILDING A FORCE Festival konnten mich die Band mit einem Klasseauftritt von ihren überdurchschnittlichen Livequalitäten voll überzeugen. Da der Erstling, warum auch immer, leider etwas untergegangen ist, versucht man jetzt mit neuem Label und der zweiten Scheibe "Forbidden Path” im Rücken einen neuen Anlauf, um sich im hart umkämpften Metal Bereich einen adäquaten Platz zu sichern. Gleich vorweg, dies haben ETERNAL REIGN souverän geschafft, mehr noch Bands wie BRAINSTORM oder (die für meinen Geschmack etwas überbewerteten) SYMPHORCE müssen sich zukünftig warm anziehen. Trotz einigen stilistischen Kurskorrekturen, die Band klingt wesentlich aggressiver, rauer und kerniger ohne es jedoch an wohl klingenden sehr eingängigen Parts fehlen zu lassen. Trotz dieser Änderungen haben ER nicht völlig ihre Identität gewechselt. Außerdem positiv zu werten sind die vielen immer wieder mal eingestreuten epischen Songstrukturen sowie ein stets etwas unterschwelliger Progressive Touch zu werten - das hebt die Jungs schon etwas positiver von der übrigen Konkurrenz ab. Denn, guten Powermetal machen mittlerweile viele (deutsche) Kapellen aber ETERNAL REIGN haben durch diese stilistische Vielfalt kombiniert mit technischen Können sowie dem Gefühl für packende Arrangements ihren ganz eigenen Charakter noch weiter verfeinert. Kein Song wirkt hier gleich oder nach ähnlichen Strickmustern aufgebaut, die Melodien brauchen manchmal zwar etwas gehen dem Hörer aber schließlich ohne jegliche Kinderliedkeule prägend in die Gehörgänge. Es gibt ansonsten selbst für die kompromisslose Kopfkreisfraktion genügend Material und zwar dann. wenn sich das Grundtempo, meistens eher in mittleren Geschwindigkeiten angesiedelt, mit fulminanten Speedattacken immer mal wieder eingestreut deutlich erhöht. Der etwas härtere Ausrichtung von "Forbidden Path" ging etwas zu Lasten der Keyboards, die jetzt, im Gegensatz zum Debüt, etwas mehr im Hintergrund aber immer noch sehr gelungen, eingesetzt werden. Sänger Dirk Stühmer hat ebenfalls einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, denn sein Stimmvolumen scheint deutlich gewachsen zu sein, denn er kann so ohne Probleme gekonnt zwischen mehreren Oktaven hin und her springen. Egal ob betont melodisch singen oder aggressiveres Shouten, der Junge macht einfach einen klasse Job. Als besondere Anspieltipps auf "Forbidden Path" sind die klasse Hymne "Light The Light", das treibende "Edge Of The World" sowie das episch-balladeske "Les Reves En Plastique" zu nennen. Zum krönenden Abschluß einer starken CD mit super Artwork haben ETERNAL REIGN es tatsächlich geschafft BREAKER’s "Ten Seconds In" ohne Leichenfledderei mehr als nur gut zu covern. Wer also auf die soundliche Querverweise eines etwas amerikanisch geprägteren (Gitarren) Sounds mit formationen wie VICIOUS RUMORS etwa oder was die etwas verschachtelteren Parts betrifft ältere QUEENSRYCHE abfährt, muß hier unbedingt mal reinhören.
Jetzt wildern die Jungs von Metalblade schon bei Relapse. Hoffnungen, dass sich INTO THE MOAT als neue NASUM entpuppen, zerstört allerdings bereits der Blick auf die Tracklist. Neun Songs sind nicht normal für eine Grindband und siehe da, INTO THE MOAT sind auch keine. Hier regiert der komplexe, wirre, abgefahrene Death Metal, den mancher Zeitgenosse auch Mahcore nennt. Die genialen DILLINGER ESCAPE PLAN haben es mit derlei Mucke zu ordentlich Ruhm und sogar einer Tour mit SYSTEM OF A DOWN gebracht, komplexer Metal schient also doch mehr Leute zu gefallen, als man gemeinhein denkt. INTO THE MOAT haben ihre Wurzeln anscheinend im Death Metal und legen darüber jazzige Parts und gnadenlose Prügelattacken, die jeder Grindcombo zur Ehre gereichen würden. Der Gesang bewegt sich im psychotischem Geschrei, dabei aber immer angenehm tief und growlig. Wie beim kürzlich releasten CEPHALIC CARNAGE-Scheibchen muss sich der Hörer auch bei INTO THE MOAT auf eine Achterbahnfahrt einstellen, bei der man nie weiß, was nach dem nächsten Looping kommt. Völlig ruhige, fast schon chillige Passagen wechseln sich mit Geballer pur ab, nur um dann in eine Jazz-artige Phase überzugehen. Oder einfach mal (Death Metal-)Knüppel aus dem Sack? Geht auch, wenn INTO THE MOAT dabei auch nie in SIX FEET UNDER-Groove verfallen, sondern eher Richtung MORBID ANGEL gehen. Auf jeden Fall eine lohnenswerte Platte, für Leute, denen Metal gleichzeitig anspurchsvoll und heftig sein darf.
"Return In Bloodred" ist das Debüt der deutsch - rumänischen Formation POWERWOLF, die ursprünglich von Matthew und Charles Greywolf (wassn geiler Name…) gegründet wurde. Später stieß der rumänische Sänger Attila Dorn zur Band, der zumindest rein optisch wie eine leicht abgeänderte Fassung von King Diamond ausschaut. Stimmlich hat es der studierte Opernsänger aber richtig drauf! Hört man seine Ausbildung oftmals raus, klingt er stellenweise auch mal wie der alte Ozzy ("The Evil Made Me Do It") oder begeistert in bester Gruselhörspiel - Manier mit böser Sprechstimme. Musikalisch wird wenig spektakulärer Power Metal der traditionellen Schiene aufgefahren, der (leider nicht über das gesamte Album) in wirklich gelungen Songs gipfelt. Das Einstiegs - Triple "Mr. Sinister", "We Came To Take Your Souls" und "Kiss Of The Cobra King" ist echt klasse und zeigt das ohne Frage vorhandene Potential dieser (nicht nur gesanglich) fähigen Truppe. Grusel - Horror - Metal mit viel Spaß umgesetzt, so etwas bekommt man nicht alle Tage in die Anlage. Der Rest des Albums ist nur leider nicht ganz so stark wie der tolle Auftakt, aber mit "Black Mass Hysteria" oder "Lucifer In Starlight" befinden sich noch ein paar gelungene Stücke auf dem Werk. Mit noch besserem Songwriting über die gesamte Spielzeit hinweg hätten die Leistungswölfe hier ein echtes Ausrufezeichen setzen können, doch so reicht es immerhin für das Prädikat "hörenswert".