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Todgeweiht

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Mit ihrer 2003er Promo wollten DISPERSION einen Deal an Land ziehen, was aber anscheinend nicht geklappt hat. So wird das neue Album "Todgeweiht" eben im Eigenvertrieb unter die Leute gebracht. Und wie schon bei der Promo können DISPERSION auf ganzer Lini überzeugen: feiner brutaler Death Metal wird hier gezockt, garniert mit deutschen Texten, was natürlich sofort den Gedanken "JACK SLATER" aufkommen lässt. Ist aber wurscht, weil Growler Tim so tief grunzt, dass man eh nix versteht - genau so muss ein guter Grunzer sein hehe. Die Produktion ist sehr fett, wobei die Gitarren und Gesang an SFU erinnern, während die Drums so abgenommen wurden, dass sie wie die ganzen Blastgötter Marke BRODEQUIN klingen. Sehr gelungene Mischung, die dem Sound von DISPERSION eine eigene Marke gibt. Die zwölf Songs auf dem Longplayer können durchweg überzeugen und gut gemachten amerikanischen Death Metal bieten, mit allem was dazugehört. Keine Ahnung, warum DISPERSION nicht bei nem Label unter Vertrag sind, verdient hätten sie es mit der Scheibe allemal. Also unterstützt den deutschen Underground und kauft euch diese Pladde. Es wäre eine Schande, wenn DISPERSION noch länger ohne Deal und Supporter im Underground versauern müssen!

Todgeweiht


Cover - Todgeweiht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:22 ()
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Tales From The Soul (To Those Who Understand)

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Holland ist auf der metallischen Landkarte noch nicht sehr stark vertreten, schickt aber jetzt mit dem Prog - Quintett NOVACT eine bärenstarke Band ins Getümmel, die für mich zu den besten Newcomern seit Langem zählt. Der Stil auf "Tales From The Soul" ist nicht leicht zu beschreiben. Einerseits zelebrieren die Jungs ihre Vorliebe für ausladende, tiefer gelegte Soundteppiche mit recht dominanten, aber nicht klimpernd - nervigen Keyboards, andererseits wirkt diese Progressive - Mischung sagenhaft eingängig. Eine wilde, aber stets nachvollziehbare und kompakte Mischung irgendwo in der Schnittmenge aus Power, - Gothic, - und Prog Metal. Weiterhin haben NOVACT ein Gespür für ungeheuer düster - treibende Songs, die sich zum Glück niemals in "Rasierklingen - Goth - Trauer - Kitsch" entladen, sondern immer zwischen verspielter Träumerei und auf den Punkt gespielter Präzision pendeln. Die Songs kommen selten total auf den Punkt und schippern immer gekonnt drum herum, was bewirkt, dass man sie immer und immer wieder hören möchte und einfach süchtig wird (das klingt seltsam, ist hier aber tatsächlich so!). Abrupte Headbanging - Sessions und vordergründige Härte sucht man auf "Tales From The Soul" vergeblich, aber darauf legen die Niederländer ohrenscheinlich auch keinen großen Wert. Warum einen Kleinwagen bis zum Anschlag drehen, wenn man mit einer Oberklasselimousine viel besser und bequemer reist und trotzdem sein Ziel noch schneller erreicht?! Als Einfluss gibt das Info DREAM THEATER, RUSH, PAIN OF SALVATION und VANDEN PLAS an, was irgendwo zutrifft, aber mir persönlich drängen sich auch PARADISE LOST (ab "One Second") und BLAZE auf, was primär an Eddy Borremans’ Vocals liegt, die denen des Ex - MAIDEN - Sängers verdammt ähnlich sind. Songs wie das geile Opening - Triple "Sharply Condemned" (Ohrwurm hoch zehn mit Gänsehautgarantie), "Hope And Fear" und "Eternal Life" (potentieller Clubhit) hat das Verlorene Paradies intensitätsmäßig seit Jahren nicht mehr auf die Reihe bekommen, während die komplexeren "Path Of Daggers" und "So Help Me God" dann die proggige Seite der Band hervorkehren. Das superbe "Flower" ist Melancholie pur und ein weiterer Klassesong mit tollen Melodien, gefolgt von den beiden etwas sperrigen "The Rider" und "Nothing Worth Fighting For". Am Ende des Albums werden mit den geilen "Promises" und "Bad Religion" noch einmal sämtliche Trademarks und Stärken der Band aufgefahren, die es zum puren Hörgenuss und für mich zum bisher stärksten Debüt des Jahres nach dem überirdischen COMMUNIC - Longplayer werden lassen. Derart facettenreiche und intensive Musik findet man leider viel zu selten. Mit Bands wie NOVACT im Gepäck fährt Holland definitiv zur WM!!!

Tales From The Soul (To Those Who Understand)


Cover - Tales From The Soul (To Those Who Understand) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:10 ()
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Embrace.Destroy

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Ziemlich unbekannt sind FULC in Deutschland, die 2001 im britischen Leeds gegründete Kapelle hat auf der Insel aber bereits eine Full-Length veröffentlicht. Bei ihrer Deutschland-Premiere erinnern die Engländer nicht selten an eine moderne Nirvana-Variante vor allem Sänger Duane Walker erinnert an den "Sich-den-Kopf-Weggeballerten". Natürlich könnte man auch Referenzen wie Alice In Chains nennen, muss man aber nicht. Denn während AIC schon immer auf den Kommerz geschielt haben, konzentrieren sich FULC auf den eigenen Schwermut, auf Härte, auch auf mangelnde Tanzflächen-Kompatibilität. Denn wenn sich die rockenden Alternative-Modern-Metal-Jünger aufmachen, um neu einstudierte Schrittchen zu präsentieren, dann, prompt und überraschend kommt eine Wendung - und aus dem rockigen Ohrwurm wird ein trauriges Statement gegen alle Ungerechtigkeiten auf der Welt. Das hier ist Musik für alle die, denen Metal zu uncool ist. Wer auf der Schanze in Hamburg coole Klamotten trägt und (nicht wirklich) harte Mucke hören will, der ist bei FULC optimal bedient. Falls die Jungs weiter machen, sich eben nicht erschießen oder anderweitig umbringen, dann ist hier einiges drin. Zumal die Herrschaften aus der britischen Arbeiterstadt die Energie ihrer Urväter auf der Bühne umsetzen. Also: "Alternative" sollten reinhören.

Embrace.Destroy


Cover - Embrace.Destroy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 26:32 ()
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Composter Of Death

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Manchmal kennt die Witzischkeit keine Grenzen. Da wird gelacht und sich auf die Schenkel geklopft, dass man Deutschland als die echte Hümörbömbe wahrnehmen müsste. Aber nein, wir bleiben auf unserem Image als verkniffene Arbeitstiere sitzen. Liegt vielleicht auch am sehr bemühten Witz, der schnell ins Nervige umschlagen kann. JBO können das ja fantastisch. OPERATION COUNTERSTRIKE sind auch so Kandidaten, jedenfalls textmäßig. "Stronger Than Sauerkraut". "Muh-Muh Land". "Death Metal-Owls From Hell”. Ich lach’ mich tot. Irgendwann ist halt mal gut. Musikalisch setzt sich die Wizitschkeit aber nicht großartig fort, statt Heiterkeit gibt’s die alte Death Metal-Keule, ganz annehmbar runtergezockt. Sänger Meikel bemüht sich um Abwechslung, growlt auch ganz anständig, stinkt aber bei den normaleren Parts eher ab und erinnert an einen Testosteron-Kenny. OPERATION COUNTERSTRIKE haben für meine Ohren einen amerikanischen Einschlag und erinnern an Groove-Monster wie OBITUARY, ohne deren Klasse zu erreichen. Die lustig betitelten Songs rumpeln so vor sich hin, ohne aus dem Schema auszubrechen. Das klingt kurzzeitig ganz nett, auf Dauer aber eintönig und belanglos. Gute Ansätze sind schon da, aber auch zu viele Durchhänger.

Composter Of Death


Cover - Composter Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:18 ()
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Hammerfrost

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Ich frag mich immer noch, welcher Teufel Torben geritten hat, mir die neue Scheibe von NOMANS LAND zu schicken. Ich meine, FINNTROLL nerven mich nach einer halben Stunde, MOONSORROW finde ich peinlich und ENSIFERUM schlicht kacke. MITHOTYN waren ganz lustig, aber die gingen ja leider den Weg allen Irdischens. Meine Erwartungen an "Hammefrost" waren demnach nicht sonderlich hoch. Aber siehe da, NOMANS LAND sind gar nicht mal so schlecht. Flotte Gitarren, die ihre Wurzeln im klassischen Metal haben und super-eingängig sind, werden durch Polka(?)-Melodien verfeinert und laden sofort zum lustigen Schunkeln ein. Kratziger Gesang wird unterstützt von epischen Chören, was manchmal bizarr anmutet, aber in den meisten Fällen zu gefallen weiß. Irgendwie kann man nicht anders, als die melodischen Kompositionen der Russen durch Kopfnicken zu würdigen, selbst wenn sie mit Keyboards oder Flöten daherkommen, wird es nicht peinlich oder nervig, sondern passt einfach wie Arsch auf Eimer. Wenn schon mir Ignoranten in Sachen Pagan/ Viking "Hammerfrost" gefällt, werden eingeschworene Fans des Genres ganz sicher ihren Spass daran haben.

Hammerfrost


Cover - Hammerfrost Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:25 ()
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The Middle Of Nowhere

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Für viele inklusive mir ging mit dem ersten CIIC Album ein kleiner Traum in Erfüllung: endlich wieder einen der besten Metal Sänger überhaupt auf einem Silberling. Nach dem Ausstieg von Zak Stevens bei Savatage konnte niemand ahnen, dass es schon bald mehr Zak Stevens als Savatage Veröffentlichungen in Folge geben wird. Mit "The Middle Of Nowhere" knüpft CIIC auch nahtlos an ihrem Debütalbun an und das, obwohl die gesamte Mannschaft um Zak ausgetauscht wurde.

Musikalisch klingen manche Songs auch schon mal etwas härter und moderner - so wie "All That Remains" oder auch "Cynical Ride". Gleichzeitig finden wir jedoch auch die Verbindung zu den eingängigen Gitarrensoli und spannenden Riffs wieder. Die Songs sind allesamt zwar nicht so eingängig wie noch auf "Watching In Silence" und brauchen quasi zu Beginn noch ein paar Anläufe bis sie zünden. Doch die Stimme von Zak hilft schnell in die Songs hinein zu finden. Und sind wir ganz ehrlich, dann erinnern die Songstrukturen hier und da an Meilensteine wie z.B. der "Handful Of Rain" Platte. Der bombastische Titelsong "In The Middle Of Nowhere" vor allem mit dem genialen Keyboardpart und Gitarrensolo im Mittelteil ist zweifelsohne DAS Highlight des Albums und der mehrstimmige Ausklang verrät uns dass die Ähnlichkeiten zu Savatage beabsichtig aufrecht erhalten werden sollen. Und wen stört das? Mich nicht!

The Middle Of Nowhere


Cover - The Middle Of Nowhere Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:57 ()
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Stranger & Strangers

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Die Progart Rockband des vergangenen Jahres 2004 war für mich ganz klar THE AMBER LIGHT mit dem spitzenmäßigen Longplayer "Goodbye To Dusk Farewell To Dawn". Jetzt verkürzen uns die Jungs um ihren superben Sänger Luis Gabbiani die Zeit bis zum nächsten Album mit einer weiteren EP Namens "Stranger & Strangers", die es musikalisch in sich hat. Mit vielleicht etwas weniger "Weltschmerzattitüde" und etwas stärkerer Rockbetonung, was die Machart der Songs angeht, zeigt sich der Vierer etwas variabler und weniger experimentell aber nichtsdestotrotz die Band agiert auch hier äußerst überzeugend. Trotz relativ unterschiedlicher Songstrickmuster schaffen THE AMBER LIGHT den Spagat zwischen Artrock und Post Rock auf den knapp 25 Minuten ohne jede Schwäche. Es beginnt mit zwei herrlich unkomplizierten Songs im typisch 80’er Jahre Indierockstyle in deutlicher Anlehnung an THE SMITHS wobei die Jungs ihre Gitarrenriffs hierbei ordentlich schrammlen lassen und einfach Rockmusik pur zelebrieren. Der EP Titeltrack "Stranger & Stranger" hingegen ist ein opulentes 15 Minuten Hammerteil dass zunächst relativ ruhig und unscheinbar beginnend sich zu tollen sphärisch ausufernden Gitarrenparts sowie dicht-opulenten Keyboardwänden in bester ELOY Manier zu einem furiosen Finale entwickelt. Die rockenden Komponenten wandern dabei langsam in den Vordergrund und das Hauptthema Melodie läßt einen schließlich nicht mehr los. Den Schluss dieser wirklich nicht als Lückenfüller zu betrachtenden EP macht ein Livemitschnitt einer Akustiksession mit "Hide Inside" (aufgenommen beim Hessischen Rundfunk) auf der Vorgänger CD noch als rockige Version, wird der Track hier als eine wunderbare Ballade dargeboten.

Stranger & Strangers


Cover - Stranger & Strangers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 26:16 ()
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Energetic Disassembly

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In einer Kinowerbung (war von "Star Wars - Episode 1", glaub ich) hieß es vor ein paar Jahren ganz groß: "Jede Saga hat einen Anfang!". Mit den Metal - Genres läuft es ähnlich; fast jede Art von (harter) Musik kann meist, wenn man sich zurückarbeitet, auf ein Referenzwerk zurückdatiert werden. ALLES, was heute mit technischem Progressive Metal aufwartet, ist von WATCHTOWER direkt oder indirekt beeinflusst worden, Punkt, Ende, Aus! Während FATES WARNING Mitte der 80er auf der anderen Seite die wesentlich eingängigere, MAIDEN - beeinflusste Variante wählten und damit ebenfalls Götterwerke schufen, schnallten sich WATCHTOWER ihre Instrumente um und spielten, als sei der Deibel selbst im Proberaum. Das Trio White (Gitarre), Keyser (Bass) und Colaluca (Drums, Percussion) schuf Songs, die so dermaßen krank waren, dass sie auch 20 Jahre später die Lager spalten. Viele Fans nahmen und nehmen Reißaus beim Gedanken an die Übersongs "Violent Change", "Asylum", das arschgeile "Tyrants In Distress", "Social Fears", den Titelsong, "Argonne Forest", "Cimmerian Shadows" und "Meltdown", wobei ein Song durchgedrehter als der andere klingt. Musiker hingegen lieben die Band dafür bis heute umso mehr, tragen doch viele Größen den übermächtigen Schatten dieser Wahnsinnstruppe, - und Platte mit sich herum. Ein gewisser Mike Portnoy (u.A. DREAM THEATER) etwa gehörte zu den ersten beinharten Fans des Quartetts. Gekrönt wird die überirdische musikalische Leistung nur noch von Jason McMaster’s gleichberechtigt wahnsinnig klingenden Vocals, wobei seine hohen Schreie die Band noch sperriger klingen ließen, als sie schon von Haus aus war. McMaster klang noch etwas fieser und aggressiver, dabei aber (noch!) höher als der spätere WATCHTOWER - Shouter Alan Tecchio. Das überhaupt so Brillante an dem Album ist, dass es sich hier trotz aller fast schon unüberschaubaren technischen Details um aggressive, von vorne bis hinten durchdachte Metal - Granaten, sprich: Songs, handelt, die durchaus oft Thrash, - oder Speed Metal - Niveau erreichen. Nix mit verkapptem Freejazz oder typischer Selbstdarstellungs - Session. Man kann das ganze Album 100 Mal hören und entdeckt immer noch diverse Feinheiten! Um so dermaßen viele technische Finessen einzubauen, benötigen die meisten anderen Bands ihre halbe Diskografie und schaffen es nicht mal! Mathematischer, mitreißender Metal (!!!), wie man ihn besser nicht mehr machen kann. Oder doch? Ja, es gibt ein einziges Album, das dieses in Sachen Techno - Progressive Metal noch übertrifft, und zwar "Control And Resistance", das zweite Album von WATCHTOWER. Welches der beiden grandiosen Alben man aber letztendlich bevorzugt, liegt allein im Auge des Betrachters, wobei "Energetic Disassembly" lange Zeit nur zu Schweinepreisen auf Börsen oder im Internet erhältlich war. Nun stellen Monster Underground diesen absoluten Meilenstein hochtechnischer, wahnsinniger und wegweisender Musik von 1985 erneut in die Läden. Am Sound wurde nicht groß gefrickelt, denn die neue Version klingt genau so alt, wie sie ist, was auch in Ordnung geht. Das sehr schön aufgemachte Booklet enthält sämtliche Texte des Albums, etliche Presse - Auszüge (Reviews, Magazincover, Berichte,…) von damals und Liner - Notes von Doug Keyser und Jason McMaster. Für jeden Progressive Metal - Fan, der das Werk noch nicht kennt / im Schrank stehen hat, ein ausdrücklicher Pflichtkauf!!!

Energetic Disassembly


Cover - Energetic Disassembly Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:47 ()
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Empire Of Dark Salvation

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Die norwegischen GOTHMINISTER backen keine kleinen Brötchen. Ein Auftritt mit Pauken und Trompeten, noch fulminanter in Szene gesetzt als beim Debut. "Empire Of Dark Salvation" geht zwar ziemlich genau dort weiter, wo "Gothic Electronic Anthems" aufgehört hat, hinterlässt aber einen etwas anderen Eindruck. "Empire Of Dark Salvation" ist in gewisser Weise härter, vielleicht etwas kompromissloser als das Debut, auf der anderen Seite leider aber auch deutlich monotoner geworden. Die Abwechslung spielt sich fast ausschließlich beim Tempo ab ("Nachtzehrer" schleicht fast im Doom umher), der Gesang ist hochgradig unflexibel und konstant monoton tief. Das ist ebenso wie der inhärente Pathos sicherlich genauso gewollt wie die musikalische Mischung aus neuer deutscher Härte, Keyboardkitsch und düsterer Grundstimmung. Auf höherem Niveau ist Effekthascherei sicherlich kaum mehr zu betreiben, viel tanzbarer sind die Gitarren nicht mehr mit stampfenden Beats zu kombinieren - wo etwa KOVENANT aber erst anfangen, hören GOTHMINISTER schon auf, denn die Grenzen ihres Sounds sind schnell erkannt und werden zu penibel eingehalten. In massive Sounds verpackt, werden von bombastischen Chören über massiven Keyboardeinsatz bis hin zu hochmelodischem Chorus alle Register gezogen, die einen Track eingängig machen, auf der Strecke bleiben aber die Ecken und Kanten, die einen Song auch langlebig gestalten. Hätten GOTHMINISTER die gradlinige Umsetzung dieses Albums mit den originellen Ansätzen des letzten Werks kombiniert, hätte die Sache richtig gerockt. So macht das Album eben nur Spaß aber ist nichts für die Ewigkeit.

Empire Of Dark Salvation


Cover - Empire Of Dark Salvation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:12 ()
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Metamorpheus

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Ex-GENESIS Gitarrist der 70er Jahre Frühphase Steve HACKETT, scheint ein wahrer Workaholic zu sein, benötigt er doch augenscheinlich musikalisch keinerlei größere kreativen Pausen. Diese Vermutung ist allein dadurch belegt, dass er nach dem gelungen und noch nicht so lange zurückliegenden regulären Album, diverse Live-DVD Konzertmitschnitten sowie Best Of's, Clubtouren usw. jetzt schon wieder eine neue Produktion aus dem Ärmel schüttelt: Steve Hackett & The Underworld Orchestra spielen zusammen "Metamorpheus".

Hört sich nach klassischem Material an? Stimmt auch absolut wobei der Meister mit diesem Songzyklus bei weitem kein Neuland betritt sondern dies bereits sein fünftes akustisches Album in Verbindung mit orchestraler Instrumentierung während seiner 30-jährigen Karriere darstellt. Die hier zelebrierte größtenteils neoklassisch geprägte Musik zeigt einmal mehr einen brilliant aufgelegten Hackett, natürlich an seiner geleibten Konzertgitarre, begleitet von einem wunderbar harmonierenden achtköpfigen, extra für dieses Projekt zusammengestelltes, Kammerensemble inklusive seinem Bruder John an der Flöte. Mit Rockmusik hat dies auch im weitesten Sinne natürlich überhaupt nichts zu tun, dennoch könnten etwas aufgeschlossenere sowie neugierigere Rockfans durchaus gefallen, an dieser äußerst erfrischenden Art klassischer Musik zu interpretieren, finden. Die 15 Songs sind beseelt vom perlig-klaren und äußerst packenden Spiel Hacketts sowie den abwechslungsreich mit viel Kreativität und Begeisterung vorgetragenen Orchesterarrangements. Die beteiligten Mitmusiker überzeugen sowohl bei monumental opulenten als auch in den ruhigeren eher etwas melancholischeren Passagen und schaffen so wunderbare Stimmungen zu vermitteln. Es gelingt bei tieferem Eintauchen in die Songs den Zuhörer in eine ganz andere Welt voller lohnenswerter Klangerlebnisse zu entführen.

"Metamorpheus" ist daher auch nur auf den ersten Blick der oft gerne etwas angestaubt eingeordnete Kategorie E-Musik zuzuordnen ansonsten dürften auch Liebhaber dezenter Saitenakrobatik genauso wie Soundtrackfans, bei den äußerst detailreichen sowie melodieverliebten Klangbildern, ihre wahre Freude haben. Die zu großen Teilen perfekt umgesetzte sowie leichtfüßige Verschmelzung der Gitarre mit den orchestralen Passagen ohne jegliche aufkeimende Schwülstigkeit oder gar effekthascherischen Klassikbombast machen diese CD zu einer sehr gelungenen Angelegenheit. Herausragende Kompositionen wie u.a. "To Earth Like Rain", das barockhafte "The Dancing Ground", das fast schon düster mit ORF-haften Breitseiten "Under The World- Orpheus Lokks Back" oder auch das fließende "Lyra" bestechen durch einen ganz eigenen Charme und hinterelassen als bleibender Eindruck eine unaufdringliche romantische Eleganz.

Wer also mal was ganz anderes weit jenseits sämtlicher Rock Genres hören möchte, sollte sich einfach mal "Metamorpheus" reinziehen - ein schönes Stück klassische Musik.

Metamorpheus


Cover - Metamorpheus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:55 ()
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