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My God-Given Right

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Nach 12 Jahren kehren HELLOWEEN zurück zu ihrem früheren Label zurück und hauen Ende Mai ihr neues Werk „My God-Given Right“ raus, das mittlerweile 15. Studio Album der Urgesteine. Die hart und schnelle mit Double Bass voll gepackte Nummer „Heroes“ eröffnet die nächsten knapp 61 Minuten brachial. Noch flotter und melodiöser geht es mit der „Battle´s Won“ weiter der zum ersten mal einen Kürbis typischen Ohrwurm Refrain präsentiert.

Eine noch viel fröhlichere Nummer ist „Lost In America“ sowie“ Creature In Heaven“ – hier zeigen die Pumpkins wodurch sie in den letzten 30 Jahren zum Aushängeschild des deutschen Speed-/Power Metals geworden sind. Der Titel Track „My God-Given Right“ geht amtlich nach vorne und erinnert anfangs an das glorreiche “Power” ohne jedoch zu sehr in die Happy Happy Helloween Ecke abzudriften.

Tief gestimmte Gitarren und eine düstere, fast schon doomige Atmosphäre bestimmen „The Swing Of A Fallen World“ welches sich gleichzeitig auch noch zu einer epischen Nummer entwickelt. „Like Everybody Else“ ist eine recht eintönige Halbballade ohne nennenswerte Höhepunkte. Das können Weiki & Co. wirklich besser. Dann darf der Kürbis wieder feiern und es wird mit „If God Loves Rock `N` Roll“ (erinnert schwer an „Final Forture“ und „Living On The Edge“ wieder eingängig. Es dominieren eingängige Leadgitarren und eine schnelle Double Bass Drum. Andi Deris zeigt auf dem gesamten Album all seine stimmlichen Facetten vom hohen Gesang bis hin zu tiefen Vocals. Einen leicht progressiven Einstieg beschert einem dann das abschließende knapp sieben minütige „You, Still Of War“ welches sich im weiteren Verlauf zu einer abwechslungsreichen  Nummer mit melodischem Refrain und düsterem Zwischenspiel entwickelt.  Insgesamt kommt das gesamte Album nicht ganz an das übertrumpfend  starke „Keepers 3“ Album ran, darf sich jedoch getrost in die Reihe der ordentlichen HELLOWEEN Werke einreihen, welche die Hamburger in den letzten Jahren auf den Markt gebracht haben. Klassische Trademarks der vergangenen drei Dekaden sind auf „My God-Given Right“ vertreten und  eine druckvolle Produktion ist dank Charlie Bauerfeinds Mitwirken ebenso obligatorisch wie ein ansprechendes Cover Artwork. Das Digi Pack inklusive 3D Cover kommt mit zwei Bonus Tracks daher.

My God-Given Right


Cover - My God-Given Right Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:15 ()
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666 Weeks Beyond Eternity

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FREEDOM CALL sind DAS Aushängeschild in Sachen Happy Power Metal. Kein Klischee ist den Franken zu peinlich, es in ihrer Musik einzubauen. Keine noch so einfache und fröhliche Melodie schafft es nicht auf ein Album. Es gibt viele die diese Art von Musik nicht gut finden - ja sogar verspotten. Mir gefällt es! Seit Jahren schaffen es die Alben von FREEDOM CALL regelmäßig die Laune der wohlwollenden Zuhörer zu erheitern. 2003 brachten die Callers eines ihrer stärksten Alben heraus - "ETERNITY" welches ausschließlich aus Hits besteht. Schnelle Double Bass Nummern, Stücke im Mitdempobereich und Balladen wie das großartige "Flame In The Night" mit denen ich die Jungs damals schon zum Eurovision Song Contest geschickt hätte.... Und natürlich alles versehen mit freudigen und eingängigen Melodien und Texten über Krieger, Kämpfer des Lichts und die Zeitalter der Macht. Großartig. Dieses Meisterwerk haben FREEDOM CALL nun - 666 Wochen nach Veröffentlichung noch mal neu aufgelegt (Songs jedoch nicht in der Reihenfolge der Erstauflage) und mit einigem Bonusmaterial versehen. Da gibt es zum Beispiel einen neuen Song, nämlich den Namensgeber  - "666 Weeks Beyond Eternity" eine schnelle kraftvolle Power Metal Nummer mit epischen Refrain. Fäuste in die Luft und Mitsingen ist hier Pflicht! Außerdem gibt es ein paar Livenummern wie "Land Of The Light" und "Warriors", welches es zudem als unplugged Version sowie performed von Kissin`Dynamite Fronter Hannes Braun auf das 2CD Digipak Version geschafft hat. Des weiteren spielen Powerworld aus Bayern "Flame In The Night"  und die Engländer von NEONFLY  die Hüpfnummer "Land of Light". Alles in Allem also ein nettes Gimmick für jeden Fan der Band sowie für Genreliebhaber welche die Band noch nicht kennen. Zum Einstieg in die bunte Welt des freudigen Melodic Power Metals dürfte dieses Doppelalbum nämlich eine Punktlandung sein.

666 Weeks Beyond Eternity


Cover - 666 Weeks Beyond Eternity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 93:40 ()
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Haven

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Zu den Urgesteinen symphonisch-melodiösen Power Metals gehören ganz klar die in Deutschland, Schweden (hauptsächlich aber) den USA beheimaten KAMELOT. Seit 1991 gibt es die Band, 11 Alben wurden erschaffen. "Haven" ist dabei das zweite Album mit Sänger Tommy Karevik und eine Fortsetzung zu "Silverthorn" (2012). Die Vocals sind alles in allem sehr stimmig. Tommy ist ein guter Clean-Sänger, kann aber auch ordendlich screamen, wie an der ein oder anderen Stelle deutlich wird. Unterstützt wird er dabei überdies durch Alissa White-Gluy (ARCH ENEMY, Ex-THE AGONIST) und Charlotte Wessels (DELAIN).

So bieten KAMELOT dem Symphonic-Metal-Fan mit "Haven" ein abwechslungsreiches Album, das von der saftigen Power-Ballade ("End Of Innocence"), über mitsingbare Power Metal -ongs ("Citizen Zero") bis hin zu düsteren Stücken mit harten Metal-Einschüben ("My Theraphy", "Beatiful Apocalypse" und "Revolution") nicht zurück schreckt. Schmalzig-Kitschig wird es dabei äußerst selten, "Under Grey Skies" mit Charlotte Wessels wird im weiteren Verlauf des Albums nicht mehr übertroffen. So überwiegen auf "Haven" tatsächlich eher die in "Revolution" vollends ausgereizten Dark-Metal-Passagen, die diesem Symphonic Metal-Werk die nötige Würze verleihen und es Dank stimmiger Instrumentierung, dezenter Orchestrierung und dezenten Background-Samples(/Vocals). Die nötige Abwechslung und viele eingängige Melodien werden hier geboten, des Sängers Stimme ist angenehm und kitschig sind KAMELOT auch nicht wirklich.

So ist "Haven" bei weitem nicht nur Fans der RHAPSODY- / EPICA- / DELAIN- / DAMNATION ANGELS- / XANDRIA-Sparte zu empfehlen. Auch Fans von Bands wie SONATA ARCTICA, STRATOVARIUS, EVERGREY und älterer ANGEL DUST sollten hier dringend mal reinhören. Anspieltipps: "Beautiful Apokalypse", "Liar Liar", "Revolution" und von den ruhigeren "Insomnia". Insgesammt ein sehr stimmiges Album, zu dem der Titeltrack ein instrumentales Outro bildet.

Haven


Cover - Haven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:52 ()
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Pieces Of Fate

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Seit fast 15 Jahren sind ELVENPATH nun schon auf ihrem Pfad unterwegs. Und auch wenn sich um diesen Pfad herum die stählerne Landschaft ein ums andere Mal doch recht drastisch verändert hat, widerstanden die Frankfurter der Versuchung ihren ureigenen Pfad -so holprig er mitunter gewesen ist- für einen weniger steinigen Weg zu verlassen. Und so heißt auch 2015 die Devise: Melodischer Teutonischer Power Metal. Bewusst will man sich von den vielen Retrokapellen abgrenzen, die auf Teufel komm 'raus wie 1982 klingen wollen. ELVENPATH hingegen wollen nur gute Songs schreiben und sich mit einem Augenzwinkern in Metalklischees suhlen. Dass letzteres kein Problem darstellt machen schon Songtitel wie „Wild Boars Of Steel“ oder „Battlefield Of Heaven“ klar. Aber auch die zweite Mission darf als geglückt angesehen werden und ELVENPATH liefern mit „Pieces Of Fate“ ihr bestes und abwechslungsreichstes Album ab. Auch wenn vieles bei ELVENPATH vertraut anmutet, gibt es keine Band, die man als Haupteinfluss heranziehen kann. Ein bisschen HAMMERFALL hier, ein wenig HELLOWEEN da und ab und zu schimmert auch die eiserne Jungfrau durch („Sentinel Of The Past“). Diese Einflüsse werden gekonnt zu einem eigenständigen und vor allem zeitlosen Ganzen vermengt. Es wird sich hier nicht dem Underground angebiedert und trotzdem oder vor allem deshalb ist „Pieces Of Fate“ eine sehr untrendige und vor allem ehrliche Platte. Sänger Dragutin Kremenovic hat noch einmal einen Sprung nach vorne gemacht und pendelt gekonnt zwischen Heldentenor und Blaze Bayley. Vom speedigen Opener „Mountain Of Sorrows“ über den Stampfer „Wild Boars Of Steel“, die Ballade „Testament Of Tragedy“ bis zum 13-minütigen Mini-Epos „On The Elvenpath“ hat hier alles Hand und Fuß und muss sich keinen Zentimeter hinter der Konkurrenz mit Plattenvertrag verstecken. Die kraftvolle Produktion von Uwe Lulis setzt dem Ganzen dann noch die Krone of Steel auf. Ich kann mich nur wiederholen: Eine klassische deutsche Power Metal Scheibe hat 2015 was wirklich Erfrischendes und in dieser Qualität macht das dann auch richtig Spaß.

Pieces Of Fate


Cover - Pieces Of Fate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 68:30 ()
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My Misanthropia

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ILIUM, das ist das Darmbein am Beckenknochen, ein ein Titularbistum der römisch-katholischen Kirche und ein Science-Fiction-Roman von Dan Simmons. Wieso eine australische Power Metal-Band sich so nennt bleibt fraglich. Und hier ist nun deren Album „My Misanthropia“. Das Art-Work ist dabei im kitschigen Comic-Stil gehalten und zeigt eine dürre Dame mit Corpsepaint und Phantasy-Hintergrund.

Musikalisch orientieren die vier Australier im melodischen und progressiven Power Metal-Bereich und glänzen vor allem durch ihren Sänger Lance King, der über ein enormes Stimmspektrum verfügt, sowie ausladene Gitarrenpassagen. Bei dem Opener geht die Progressive-Power-Mischung auch gleich auf und weiß mit gutem Refrain und düsterer Stimmung zu begeistern. Doch was bei „Quetzalcoatl“ und „Penny Black“ noch funktioniert stellt den ein oder anderen bald auf eine enge Zerreisprobe – Nicht nur die Gitarrenpassen wirken bei ILIUM ab einem gewissen Punkt wie wiederholt und ausgegraben, auch der anfänglich bemerkenswerte Gesang trifft schließlich einen gewissen Nerv. Mit „The Cryptozoologist“ hauen die Australien abschließend noch einmal was Besseres heraus. Doch klar bleibt: ILIUM sind nur etwas für eingefleischte Fans, die hinter dutzenden sich imitierenden Bands die eine „Underground“ -Band suchen, die sich halt in gewissen Sachen ein Stück weit unterscheidet. Das sind ILIUM.

Zieht man die Tatsache hinzu, dass „My Misanthropia“ deren siebter Output ist, und die Band seit 1998 aktiv ist, hätte man sich hier echt mehr erhofft. So mag ILIUM auch hier der große Fang nicht gelingen.

My Misanthropia


Cover - My Misanthropia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:0 ()
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Secret Garden

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ANGRA haben sich eine recht lange künstlerische Pause gegönnt (das letzte Album „Aqua“ erschien bereits 2010) und dabei auch ihr Line-Up verändert. Natürlich ist Gitarrist Rafael Bittencourt weiter Chef im Ring, aber mit Fabio Lione hat man eine neue, von RHAPSODY OF FIRE bekannte Stimme nunmehr am Mikro. Ganz so neu ist der Neue aber doch nicht – den Fans der Band konnten die Qualitäten und die Stimme des Italieners bereits beim 2013er Live Album „Angels Cry - 20th Anniversary Tour“ antesten. Nun also das Studiodebüt. Und das vorneweg – „Secret Garden“ ist weder Ausfall noch Überflieger, sondern ein gutes, durchaus typisches ANGRA-Album in seiner anspruchsvollen Mixtur aus progressiven Songwriting und Melodic Power Metal. Wobei meines Erachtens die ganz guten Songs diesmal am Ende des Albums stehen: „Upper Levels“ kommt als Midtempo-Nummer voll Prog, Power, Folk & Co. und macht einfach mächtig Laune, „Perfect Symmetry“ setzt dann als schnelle Melodic Metal Komposition Akzente und „Silent Call“ schließt als melancholische Ballade mit Blues- und Akustik Touch das Album ab. Nicht alle Songs haben aber zugegebenermaßen diese Qualität – vor allem „Final Light“ und „Violet Sky“ sind allenfalls Durchschnittskost, bei denen auch Neusänger Fabio nicht die beste Figur abgibt; und auch „Black Hearted Soul“ lebt nur von seinem klasse Gitarrensolo. Da ist noch Luft nach oben.
Erwähnenswert sicher noch die beiden Gastsängerinnen - mit Simone Simons (EPICA) und DORO PESCH hat man sich da namhaftes ans Mikro geholt. Letztere liefert mit „Crushing Room“ einen richtig tollen Metal-Kracher ab – wobei hier als Duettpartner Rafael Bittencourt fungiert. Beim Titeltrack „Secret Garden“ darf dann EPICA-Frontdame Simone Simons ran, welcher der Song auf die Stimme zugeschneidert wurde. So wundert es nicht, dass es hier auch deutlich mehr nach EPICA wie nach ANGRA klingt. Davon abgesehen gehört der balladeske Track mit seiner orchestralen Instrumentierung zu den Highlights von „Secret Garden“. Auch das POLICE-Cover „Synchronicity II“ haben ANGRA gut im Griff. POLICE waren in Südamerika schon immer eine große Nummer, „Synchronicity II“ hört man aber eher selten, so dass das gute Cover Lust auf mehr macht. Ergo – ein gutes und typisches ANGRA-Album – mit neuem Sänger.

Secret Garden


Cover - Secret Garden Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:53 ()
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Ion Vein

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Leider etwas untergegangen ist das neue Werk der amerikanischen Power Metal Formation ION VEIN. Aber besser spät als nie. Da dies mein erster Kontakt mit ION VEIN ist, kann ich nicht wirklich sagen, inwieweit sich die neue Scheibe von den beiden Erstlingswerken unterscheidet, in einschlägigen Foren wird aber über die härtere Ausrichtung diskutiert. Und in der Tat qualmen bei ION VEIN ziemlich die Saiten und auch Sänger Scott Featherstone ist eher ein angepisster Russel Allen denn ein Geoff Tate. Musikalisch lassen Acts wie NEVERMORE, VAIN GLORY und in den melodischen Parts auch Formationen wie RADAKKA, REDEMPTION oder MAGNITUDE 9 grüßen. Oder um es anders zu sagen: Anspruchsvoller Metal mit Eiern und 90er Schlagseite. Wobei mich persönlich die Nummern, die ein wenig mehr Wert auf Melodie legen, mehr packen als die Vollgas-Geschosse, siehe z.B. das mitreißende „Enough“. Dass Neil Kernon (u.a. NEVERMORE, REDEMPTION) das Album aufgenommen und gemixt hat, kommt da nicht von ungefähr, und er sorgt auch für einen recht fetten Gesamtsound. Was mich an ION VEIN wirklich begeistert, sind die zerbrechlichen Melodien, welche immer wieder die kilometerdicke Gitarrenwand durchbrechen. Das ist anspruchsvoller, mitunter sehr harter Heavy Metal, welcher absolut zeitlos klingt und sich keinem gängigen Trend anbiedert. Well done.

Ion Vein


Cover - Ion Vein Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:55 ()
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Sacred Fire

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Die schwedischen Geschichtenerzähler segeln aus dem hohen Norden in unsere Breiten mit Album Nummer 6 im Gepäck. "Sacred Fire" ist der Titel, und enthalten ist kreuztraditioneller Power Metal.

Der wuchtige Titelsong vereint gekonnt Kraft und Melodie und ruft Erinnerungen an seelige VICIOUS RUMORS zu "Soldiers of the Night"-Zeiten in mir wach. Was positiv auffällt, sind die mächtigen Chöre - insbesondere bei dem starken "Son of the North" und "Ferryman" ist ein Hauch von MANOWAR in der Atmosphäre zu spüren. Auch die leicht wackelig beginnende Ballade "Coming Home" hat ihre Momente und wird von Hördurchgang zu Hördurchgang "hübscher".

Produktionstechnisch wie auch handwerklich gibt es an dem Silberling nichts zu bemängeln. Die Gitarrenarbeit stellt sich immer mal wieder positiv in den Vordergrund und auch Sänger L.G. Persson beherrscht seine Kunst und ist gut bei Stimme. Allerdings ist die Power Metal-Geschichte, die uns THE STORYTELLER erzählen, nicht wirklich neu, und eben diese Story haben unzählige Bands schon weit früher und eigenständiger erzählt. Gleichwohl machen Fans des Genres hier keinen Fehlgriff, wenn sie sich "Sacred Fire" in die gute Stube holen.

Sacred Fire


Cover - Sacred Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:37 ()
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Absolute World

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Heute möchte ich die Chance nutzen eine meiner absoluten Lieblingsbands vorzustellen: ANTHEM. Die Japaner sind seit mittlerweile 30 Jahren (mit einer kurzen Unterbrechung) im Geschäft und haben das Kunststück vollbracht in dieser Zeit nicht eine schlechte Scheibe zu veröffentlichen. Album Nummer 16 nennt sich „Absolute World“ und ist wieder ein echter Knaller geworden. Im Gegensatz zu ihren Landsleuten LOUDNESS, welche schon so einige musikalische Verwirrtheiten hinter sich gebracht haben, blieben ANTHEM immer auf Kurs und begeistern damals wie heute mit unkitschigem aber immer hochmelodiösem Power Metal. Bassist Naoto Shibata hält seine Mannen dabei immer auf Kurs. Auch wenn es Ende letzten Jahres wieder einen Sängerwechsel gab (Yukio Morikawa ersetzte Ur-Sänger Eizo Sakamoto – allerdings gab es genau diesen Wechsel auch 1988 schon einmal), klingt auch „Absolute World“ unverkennbar nach ANTHEM. Mit dem treibenden Opener „Shine On“ wird schon mal die Marschrichtung vorgegeben und die heißt „mit Vollgas voraus“. Das folgende „Stranger“ geht dann noch mehr aufs Gas, während es danach mit „Pain“ zwar etwas melancholischer, nicht aber weniger heftig zur Sache geht. Im melodischen „Love Of Hell“ zeigen ANTHEM, dass sie auch ein Gespür für entspanntere Tracks haben und garnieren das Ganze mit einem Gänsehaut-Refrain. Auch in der zweiten Hälfte schwächelt das Album nicht wirklich und bietet mit u.a. „Run With The Flash“ einen fiesen Riffrocker und mit „Edge Of Time“ eine weitere kraftvolle Power Metal Nummer. Dass das Ganze auch noch fett produziert ist, versteht sich da von selbst. Wer also Bands wie VICIOUS RUMOURS oder ARMORED SAINT in den frühen 90ern zu seinen Faves zählt, der sollte ANTHEM eine Chance geben. 

 

 

 

Absolute World


Cover - Absolute World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:19 ()
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Ravenhead

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Grob zwei Jahre ist es her, dass ORDEN OGAN mit "To The End" mächtig auf's Holz kloppten und sich in unerwartet kalte Welten vorwagten. Nun wird es mit "Ravenhead" gar richtig düster. Tatsächlich erinnert das blau-grüne, thrashige Art-Work mit Zombie-Mönchen und Sumpf-Monster kaum an heroisch klingenden Power Metal. Wie aber haben die Arnsberger sich klanglich entwickelt? Zunächst leitet ein (für Power Metal recht) düsteres Instrumental die neue Scheibe ein, gefolgt von neun Songs und einem Interlude. Man könnte sagen, dass "Deutschlands Neue Nr. 1 des Power-Metal" da weitermacht, wo 2012 aufgehört wurde: Eingängige Songs, die nicht zu sehr in Kitsch und Drachenblut versinken, dafür mit einer gewissen Düsternis und Epic aufwarten können. Viel Klavier, Background-Vocals, Samples, aber auch mächtiges Schlagzeug und fette Gitarren erfreuen hier das Ohr. Die Vocals sind wie gewohnt sehr angenehm tief. So bietet "Ravenhead" dem Hörer besten Power Metal. ORDEN OGAN hatten schon immer ein wahnsinniges Talent, wenn es darum ging eingänge Riffs und mitsingbare Refrains zu kreieren und haben es auch 2015 nicht verloren: Songs wie das schon vorab veröffentlichte "F.E.V.E.R", das mystische "The Lake", den unüberwindlichen Ohrwurm "Evil Lies In Every Man" oder die Energie geladene Ballade "A Reason To Give" beweisen das. Viel stärker ausgeprägt als noch auf den Vorgänger-Aöben ist jedoch diese omnipräsente Finsternis, welche durch geschickte Instrumentierung jede Menge Athmosphäre in die Songs bringt. Gerade "The Lake" und das finster Outro "The Soon" profitieren sehr hier von. In "Evil Lies In Every Man" und "Here At The End Of The World" wird etwas mehr mit dem Gesang experimentiert, was im ersten Fall (Intro) doch etwas gewöhnungsbedürftig ist, im zweiten Fall mit den etwas rauheren Vocals doch recht gut funktioniert. Ohne Frage haben ORDEN OGAN mit "Ravenhead" ein weiteres großes Album geschaffen und wissen nach wie vor zu gefallen. Fans der Band können hier ohne zu Überlegen zuschlagen, und Fans von Bands wie BLIND GUARDIAN, GRAVE DIGGER und FREEDOM CALL sollten sich das Album auf jeden Fall mal durch den Kopf gehen lassen! Anspieltipps: "F.E.V.E.R", "The Lake" und "Ravenhead".

Ravenhead


Cover - Ravenhead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:24 ()
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Vertrieb:

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