Review:

Built to Last

()

HAMMERFALL melden sich wieder auf der Bildfläche zurück –die schwedischen Ikonen des guten, alten Powermetals wollen mit einem neuen Label und Album Nummero 10 „Built tT Last“  erneut zeigen, was sie musikalisch noch zu sagen haben.
Gute zwei Jahre nach dem Vorgängerwerk "Infected" eröffnet die Speednummer „Bring it“ recht solide diese Scheibe, ja der Song hat was von JUDSÁSb PRIEST zu "Painkiller"-Zeiten. Auch das ganz starke „New Breed“ geht grob etwas in diese Richtung und überzeugt sowohl mit markantem Riffing als auch starker Hook - von dieser Sorte Tracks hätten es insgesamt ruhig etwas mehr sein können.

Die erste Single „Hammer High“ ist dann zwar schon eine typische HAMMERFALL-Hymne, von den Mannen um Sänger Joacim Cans auch handwerklich gut umgesetzt, aber das Songwriting und der Refrain klingen doch eher durchschnittlich sowie einfach etwas zu beliebig. Diesen eher etwas blassen Eindruck können die restlichen Songs beim Durchhören der 10 Tracks zwar schon noch etwas verbessern aber insgesamt ist mir das einfach zu viel Durchschnittsware. Dass mag jammern auf  ordentlichem Niveau sein aber an alte Glanztage der Bandhistorie kommen die Herren songmäßig nach meinem Dafürhalten einfach zu selten heran. Fast 20 Jahre nach dem genialen „Glory To The Brave“ hat man zwar auf Experimente der Vergangenheit verzichtet (2011 wollte man mit dem angeprogten „Infected" etwas aus dem Genre ausbrechen) und ist zur reinen Lehre zurückgekehrt aber selbst die gelungene und sehr fette Produktion von Wunschreglerdreher James Michael (SIXX AM) kann dies nicht ausgleichen.. Die beiden balladesken Nummern kann man ebenfalls als gelungen bezeichnen. Twilight Princess“ ist ein reinrassiger Metalschmachtfetzen mit viel Pathos und Gänsehautfaktor – so was haben MANOWAR schon seit Jahren nicht mehr hinbekommen. Der melodramatische Epictrack „Second To None“ überzeugt mit einer guten Mischung aus getragenen sowie schnelleren Gitarrenparts, dieser eher ungewöhnliche Songverlauf sorgt gegen die ansonsten eher schlichteren Songkonstruktionen für positive Abwechslung  Darüber hinaus dominieren natürlich die typisch hochmelodischen Doublebass-Kracher das Klangbild von HAMMERFALL. Wobei ein Song wie „The Star Of Home“ bei mir nicht so recht zu zünden vermag oder auch „Dethrone And Defy“ etwas zu abgedroschen daher kommt. Zum Glück gibt es auch noch Sachen wie „The Sacred Vow“, ein klasse Midtempo-Stampfer mit mächtiger Mitgrölzeile (geht live sicher voll gut ab) oder die wunderbar treibende Uptemponummer „Stormbreaker“.


Als Fazit gilt festzuhalten: für alle HAMMERFALL-Fabs ist „Built To Last“ sicher ein Pflichtkauf, True-Metal Anhänger müssen zumindest mal reingehört haben - die Band macht stilistisch alles richtig und unterstreicht nach wie vor ihre Bedeutung für das Genre. Bei etwas näherem Hinsehen und ohne Fanbrille muß man jedoch auch zugeben, dass  die Band beim Tempo & Songwriting schon leicht geschwächelt hat und an der ein oder anderen Stelle einfach der letzte Kick mit dem ganz großen, packenden Hit irgendwie fehlt.         

Built to Last


Cover - Built to Last Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Never Surrender

()

Aus Australien kommen DARKER HALF und servieren blitzsauberen Power Metal, der mal episch aber oft auch rasend schnell aus den Boxen pfeift. Dabei erinnern die Herren immer wieder an Bands wie PRIMAL FEAR, STRIKER, HELKER oder auch an die ersten Werke der Brasilianer HIBRIA. Also klassischen Metal, ohne zu starke 80er Schlagseite. Sänger Steven Simpson hat eine kraftvolle Röhre und seine vereinzelten Screams passen perfekt ins Gesamtbild. In den melodischen Soli offenbart sich eine Virtuosität, die DARKER HALF international konkurrenzfähig macht. Das überlange „As Darkness Fades“ zeigt mit einigen gekonnten Tempowechseln, dass die Jungs auch in Sachen Songwriting und Arrangements so einiges auf dem Kasten haben. Auch wenn z.B. bei „Heads Are Gonna Roll“ oder „Never Surrender“ richtig auf die Tube gedrückt wird, so hört man die angebliche Thrash Vergangenheit DARKER HALF nicht wirklich an. Denn sogar bei Höchstgeschwindigkeit werden die -oft zweistimmigen- Gitarrenmelodien nicht vernachlässigt. Nach LORD und BLACK MAJESTY offenbart sich mit DARKER HALF eine dritte starke Power Metal Macht aus Down Under. Sehr gut.

Never Surrender


Cover - Never Surrender Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Other World

()

Mit ANCIENT EMPIRE hat HELLHOUND Sänger Joe Liszt gleich noch ein zweites heißes Eisen im Feuer. Schon das 2014er Erstlingswerk „When Empires Fall“ war nicht von schlechten Eltern. Mit „Other World“ setzen ANCIENT EMPIRE dann aber noch einen drauf. Power Metal der unkitschigen Sorte, eingebettet in ein Sci-Fi Konzept, steht auf dem Speiseplan. Und das dargebotene Menü mundet vortrefflich. Anhänger von frühen ICED EARTH oder PHARAOH sollten hier ganz lange Ohren bekommen. Nummern wie „Resistance“ oder das treibende „Dark Before The Dawn“ verdeutlichen die Stärken ANCIENT EMPIREs. Als da wären: hymnisches Songwriting, tolle, nicht zu aufdringliche Melodien, feine Leads und eine melancholisch-mystische Grundstimmung, die perfekt zum Konzept passt. ANCIENT EMPIRE haben es geschafft auch ohne elektronische Spielereien und nur mit einer klassischen Metalinstrumentierung dem Sci-Fi Gedanken gerecht zu werden. Die natürliche und gelungene Produktion unterstreicht das Ganze dann noch.

ANCIENT EMPIRE gehen mit dem zweiten Album einen wichtigen Schritt nach vorne und brauchen sich qualitativ auch vor den großen Namen des Genres keineswegs zu verstecken. Bin mal gespannt, ob es ANCIENT EMPIRE auch auf die Bühnen der alten Welt schaffen werden. Zu gönnen wäre es ihnen.

Other World


Cover - Other World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blue Lightning

()

Wie fange ich diese Review am besten an? "Wow!" ist, glaube ich, ein ganz passender Einstieg. Der deutschgriechische Gitarrist EVAN K. brennt mit seinem Debütalbum ein Feuerwerk an Inspiration, Fingerfertigkeit und songwriterischer Güte ab, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte. Mir war der erst 21 Jahre alte Gitarrist bis vor wenigen Wochen noch vollkommen unbekannt, und sicher bin ich da nicht der einzige.

"Blue Lightning" enthält sieben instrumentale und drei gesungene Titel, zweien davon leiht der italienische Sänger Fabio Lione (RHAPSODY OF FIRE) seine Stimme. Aber der Reihe nach.

Das leichte Intro "Rising" bläst sanft Wind in die Segel, ehe mit "Into The Light" stürmische Metal-Fahrt aufgenommen wird. Überragend, wieviel Abwechslung, Drive und Unterhaltung das rein instrumentale Stück über 5 Minuten lang bieten kann. EVAN K. zeigt nicht nur bei dieser Nummer, dass er sich sowohl songwriterisch als auch technisch mit den ganz großen Gitarristen messen kann. Sein Stil ist hart und virtuos - John Petrucci, Jeff Loomis und bei den ruhigeren Parts Michael Schenker kommen mir als hörbarer Einfluss in den Sinn.

"Blue Lightning" ist mal fröhlich verspielt ("Picking The Stars"), mal schwankt es zwischen rasender Wut und nachdenklicher Melancholie ("Skies of Shred"), und trotzdem wirkt alles wie aus einem Guss. Ich bedauere fast, dass beim letzten Drittel der Scheibe der Gesang von Fabio Lione einsetzt. "One Last Time" ist purer Power Metal, das Mischungsverhältnis von Härte und Melodie ist perfekt gewählt, trotzdem kann es nicht ganz mit den voran gebotenen reinen Instrumentalstücken mithalten. Zuguterletzt darf die Coverversion von BLACK´s "Everything is Coming up Roses", passend intoniert von dem Amerikaner Markus Johansson, nochmal düster und leicht dramatisch in THE SISTERS OF MERCY-Manier das kurzweilige Meisterwerk schließen.

Ich bin begeistert und irgendwie auch ein bisschen von den Socken; selten habe ich einen berechtigteren Tipp vergeben. Also liebe Leser, hier gibt es wahrlich was zu entdecken, hört in "Blue Lightning" einmal rein und ihr werdet verstehen, was ich mit "Wow!" gemeint habe.

 

 

 

 

Blue Lightning


Cover - Blue Lightning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hammer Damage

()

OMEN. Der Name alleine lässt US-Metal Lunatics feuchte Augen bekommen. Die drei Frühwerke „Battle Cry“, „Warning Of Danger“ und „The Curse“ sind absolute Pflichtalben in der Geschichte amerikanischen Heavy Metals. Alles was danach noch kam war teils OK („Escape To Nowhere“ & „Eternal Black Dawn“) und teils gar grauenvoll („Re-Opening The Gates“). Zudem hatte Mastermind Kenny Powell ein ausgewachsenes Sängerproblem. Egal ob es Schwierigkeiten mit dem eigenen Sohn, dem ausgeprägten Ego eines Möchtegern-Rockstars oder gar der Tod des Original-Fronters J.D. Kimball waren: So richtig klappen wollte es mit den Barden nicht. Auch der aktuelle Frontmann Kevin Goocher hat es schon in der Vergangenheit bei OMEN probiert (sang auf der „Eternal Black Dawn“ Scheibe und ist ansonsten bei PHANTOM-X in Lohn und Brot). Jedenfalls ist Kevin wieder mit an Bord und nach langer…sehr langer Ankündigung steht 10 Jahre nach dem letzten Album „Eternal Black Dawn“ das neue Langeisen „Hammer Damage“ endlich in den Regalen. Immerhin noch vor WATCHTOWERs „Mathematics“, dem anderen US-Metal Treppenwitz.

Die beiden etwas unangenehmen Tatsachen zuerst: Leider hat Kenny „Hammer Damage“ nicht den organisch wuchtigen Sound verpasst, den die Songs verdient haben. OMEN umgibt seit jeher eine mystische, mittelalterliche Aura und dazu passt der bollernde Drumcomputer leider nicht wirklich. Man gewöhnt sich zwar etwas daran, nur das Gefühl, dass das alles noch viel geiler sein könnte, geht eben nie ganz flöten. Zweiter Haken: Kevin gibt gesanglich bei den härteren Passagen meiner Meinung nach etwas zu viel Gas und wird dann etwas gröhlig. Dass das anders geht, zeigt er beim zum Niederknien schönen „Eulogy For A Warrior“. Da werden Erinnerungen an großes Emotionskino à la „Eye Of The Storm“ wach. Aber auch sonst hat sich Kenny nicht lumpen lassen und lässt seine besten Songs seit 1986 auf die willige Hörerschaft los. Mit dem etwas sperrigen Titelstück, dem leicht schleppenden „Chaco Canyon“ und dem schnellen „Cry Havoc“ geht die Platte zwar sehr gut los, aber die 100%ige Begeisterung will sich noch nicht einstellen. Das ändert sich mit besagtem „Eulogy For A Warrior“. Denn alles was danach kommt verdient das Prädikat „grandios“. Egal ob flott wie in „Hellas“ und „Era Of Crisis“ oder eher episch wie „Knights“ und „Caligula“. Das sind OMEN wie man sie liebt und vergöttert. Besonders die ausgefeilten Gitarrenpassagen sind so unfassbar „OMEN“, dass es eine wahre Freude ist. Gerade im abschließenden Instrumental „A.F.U.“ holt Kenny in bester „S.R.B.“ Manier nochmal alles aus seiner Klampfe heraus.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich sehr froh bin, dass „Hammer Damage“ nun doch endlich das Licht der Welt erblickt hat. Zwar ist noch nicht alles zu 100 % perfekt, aber so nah dran an den Überwerken der 80er waren OMEN noch nie und haben mit „Hammer Damage“ eines der besten US-Metal Alben des Jahres abgeliefert. Well done!

Hammer Damage


Cover - Hammer Damage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

War Brigade

()

“War Brigade” ist das 9te Studioalbum der Formation um den schwäbischen Griechen R.D. Liapakis. Und auch dieses Werk fällt im Gesamtkontext der bisherigen Veröffentlichungen keinen Millimeter ab. MYSTIC PROPHECY haben ihren Stil gefunden und perfektioniert. Was soll man an solch mächtigem Power Metal mit leichten Thrash-Zitaten auch ändern wollen. Was mich nur wundert ist, dass die Qualität in keinem Verhältnis zum bisherigen Erfolg von MYSTIC PROPHECY steht. Ähnlich den „Leidensgenossen“ von BRAINSTORM hauen MYSTIC PROPHECY einen zeitlosen Hammer nach dem anderen heraus und scheinen kommerziell nicht wirklich voranzukommen. Was man ihnen hoch anrechnen muss, ist die Tatsache, dass sie sich davon weder entmutigen noch verbiegen lassen. MYSTIC PROPHECY stehen zu ihrem Sound und das ist auch gut so.

„War Brigade“ startet standesgemäß mit dem flotten „Follow The Blind“, das folgende Quasi-Titelstück „Metal Brigade“ ist ein „Fistpumper“ der Güteklasse A und das an dritter Stelle platzierte „Burning Out“ liebäugelt schon sehr mit dem Thrash Metal. In diesem Spannungsfeld geht es dann auch freudigst weiter. Lias kräftige Stimme gewinnt mit den Jahren immer mehr an Ausdruck und Power. Beim abschließenden -und überaus gelungenen- Tom Jones-Cover „Sex Bomb“ kann er sogar richtig glänzen und beweist, dass er nicht nur nach metallischen Maßstäben ein toller und variabler Sänger ist. Nebenbei ist er auch ein begnadeter Produzent und hat seiner Stammformation wieder einen fetten und trotzdem transparenten Sound auf den Leib geschneidert.

Wenn man bei MYSTIC PROPHECY überhaupt etwas kritisieren möchte, dann vielleicht, dass es eine Spur zu professionell tönt. Das mag dem einen Hörer zu wenig undergroundigen Charme besitzen, aber dem anderen gefällt genau das. Wer also zu seinen Faves Bands wie die genannten BRAINSTORM, PRIMAL FEAR oder auch VICIOUS RUMORS zählt, der kann „War Brigade“ blind eintüten. MYSTIC PROPHECY Fans tun das ohnehin.

Ach ja….eine kleine Schelte gibt’s doch noch: Die deutsche Textzeile im ansonsten sehr schönen Melody-Groover „10.000 Miles Away“ hätte nicht sein müssen!! Bitte als einmaliges Experiment abhaken.

„War Brigade“ ist aber auch so eines der ersten richtigen Power Metal Highlights 2016. 

War Brigade


Cover - War Brigade Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Lemming Project

()

Female-Fronted Power Metal gibt es von INISHMORE aus der Schweiz auf die Ohren. „The Lemming Projekt“ ist der Titel des vierten Albums der sechsköpfigen Band und macht schon einmal neugierig. INISHMORE sind längst keine Neulinge mehr auf ihrem Gebiet. Mit ordendlichen Riffs und mehr Wums als erwartet lassen INISHMORE das Projekt beginnen. Immer wieder gibt es hier Heavy Metal-Anleihen, dafür keinen Orchestral-Chor-Kitsch wie bei vielen Genre-Kollegen.

Das eingängige „Better Off Dead“ ist zwar kein SODOM-Cover, aber doch herrlich eingängig und rockig. „Finally A Love Song“ ist keine schnöde Liebesballade sondern ein mit Irish-Folk-Klängen beginnendes, sich stätig entwickelndes Konstrukt dass letztlich gegen Ende wieder auf „Better Off Dead“ zurückgreift und so einen roten Faden aufrecht erhält. Gerade auf der zweiten Hälfte des Albums bekommt Sängerin Michalela Parata immer wieder männliche Unterstützung am Mikro. Ist die Luft raus? Wohl kaum, denn Songs wie „Red Lake“ preschen voller Power und mit eingängigem Refrain nach vorne. Ruhigere Songs haben die Schweizer mit „Manifest“ und „Wkere Lonely Shadows Walk“ und „Where Lonly Walks“ in Akustik-Version aber auch am Start. Der Titelsong selbst greift in satten dreizehn Minuten noch einmal so ziemlich alles auf und präsentiert sich als progressives Monster in Duett-Form.

Auch wenn ich finde, dass „The Lemming Project“ in der zweite Hälfte mit dem ganzen ruhigen Songs ein wenig abflaut hat man es hier doch wieder einmal mit einer Band zutun die man zurrecht als „underrated“ bezeichnen kann. INISHMORE spielen mit viel Herzblut und liefern mit „The Lemming Projekt“ ein abwechslungsreiches Power Metal-Album in anständiger Produktion ab.
Anspieltipps: „Better Off Dead“, „Finally A Love Song“ und „Red Lake”.

The Lemming Project


Cover - The Lemming Project Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 59:30 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lifetime In Hell

()

Es ist immer wieder faszinierend wer alles nach vielen Jahren aus seinen Löchern gekrochen kommt. In diesem Fall die New Yorker WICKED MARAYA, die es 18 Jahre nach ihrem letzten Album „Counterculture“ (unter dem Namen MARAYA) noch einmal wissen wollen. Jedoch stellt „Lifetime In Hell“ mitnichten ein neues Album dar, vielmehr handelt es sich um das nie veröffentlichte Debut der Herren aus dem Jahre 1991. Angereichert mit zwei neuen Songs steht es für den noch etwas roheren Beginn WICKED MARAYAs. Aber schon auf „Lifetime In Hell“ zeigte sich die Klasse, die sich auf dem Zweitwerk „Cycles“ (`94) zur vollen Blüte entfalten sollte. Der düstere Power Metal, welcher zwar den Geist der 90er atmet und doch die Antithese zu damaligen Trends darstellt, sollte US Metal Gourmets mit der Zunge schnalzen lassen. Bei den melodischeren Stücken lugen ab und zu CRIMSON GLORY um die Ecke, härtere JACOBS DREAM aber auch Combos wie SYRIS, WARRIOR, VICIOUS RUMORS und RADAKKA lassen Vergleiche mit WICKED MARAYA zu. Dabei soll aber nicht verschwiegen werden, dass WICKED MARAYA immer mit einem Höchstmaß an Eigenständigkeit unterwegs waren und sich bis heute nicht haben verbiegen lassen. Getragen wird das Ganze von der extrem wandlungsfähigen Stimme eines Lou Falco, der singt, schreit, flüstert und vor allem so glaubhaft leidet, dass es eine wahre Freude ist. Melodien wie im Refrain von „Tomorrow’s Child“ sind ganz große Kunst und zeigen wie weit WICKED MARAYA anno dazumal schon waren. Allerdings müssen die Jungs schon damals recht selbstbewusst am Weg gewesen sein, denn von den unveröffentlichten 9 Nummern ihres Debüts schaffte es einzig und allein der Megahit „Johnny“, in einer etwas überarbeiteten Fassung, auf das „richtige“ Erstlingswerk „Cycles“.

Auf der aktuellen Veröffentlichung von „Lifetime In Hell“ finden sich mit dem flotten „Far From Grace“ und dem düsteren „Suicidal Dawn“ zwei aktuelle Stücke, die perfekt zum alten Material passen und keinerlei Bruch darstellen.

Ich erinnere mich noch gut an die schweißtreibenden Shows im Vorprogramm von METAL CHURCH 1994 oder ein paar Jahre später zusammen mit SKYCLAD. Da die Songwritingfähigkeiten ohrenscheinlich nicht gelitten haben, kann ich es kaum erwarten WICKED MARAYA wieder auf einer Bühne zu sehen. Welcome back!   

Lifetime In Hell


Cover - Lifetime In Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sword And Sorcery

()

Was auf NÚMENORs neuem Album drauf steht, ist auch zu 100 % drin. Magie, Helden, Drachen und der allgegenwärtige Tolkien. Auch wenn die Herren aus Serbien und nicht aus Italien stammen, so „rhapsodyd“ es doch an allen Ecken und Enden. Leider fehlt den Herren das nötige Kleingeld um eine ähnliche Breitwandproduktion wie Turilli oder Staropoli aufzufahren. Das trübt dann das Hörerlebnis merklich, da die Orchesterparts schlicht billig klingen. Ebenfalls etwas befremdlich ist der Gesangstil von Marko Miranovic, der zwischen elbischem Heldentenor und Gollum mit Halsentzündung hin und her wechselt. Und gerade das Black Metal-artige Gekeife passt meiner Ansicht nach nicht wirklich zu den hochmelodischen Bombastepen. Leider erreichen aber auch die Songs weder das Niveau der allmächtigen Vorbilder RHAPSODY (welche Variante jetzt auch immer) noch das von Epigonen wie frühen DARK MOOR, MAGIC KINGDOM oder FARYLAND. NÚMENOR scheitern am Anspruch sich mit artfremden Stilmitteln von ihren Vorbildern zu lösen. Stattdessen wirkt das Ganze etwas zerfahren und unentschlossen. Da die Herren ja nicht gänzlich talentfrei sind, würde ich einfach empfehlen nochmal in Klausur zu gehen und mir genau zu überlegen in welche Richtung NÚMENOR in Zukunft gehen kann. Da NÚMENOR ursprünglich aus dem Black Metal kommen, kann ich mir vorstellen, dass „Sword & Sorcery“ eine Art „Übergangsalbum“ darstellt. Bin gespannt, wie es klingen wird, wenn die Metamorphose endgültig abgeschlossen ist.

Sword And Sorcery


Cover - Sword And Sorcery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Starwolf – Pt. II: Novastorm

()

Solider Power Metal aus Deutschland? Da muss man an ORDEN OGAN denken. Doch auch die Saarländischen MESSENGER (die es übrigends schon seit 1990 gibt) haben sich in den letzten Jahren gemacht. Nun bringt die Band endlich mit „Novastorm“ endlich „Teil 2“ ihrer Weltraum-Saga raus. Das Art-Work ist dieses Mal etwas weniger kitschig ausgefallen als auf der „Starwolf – Pt. 1: The Messengers“ von 2013.


Textlich dringen MESSANGER wieder in ferne Sphären vor, verkörpert die Band doch die Hauptcharaktere eines von Victor L. Pax eigens für die Band geschriebenen Science Fiction Romans. Musikalisch wird hier solider, relativ unkitschiger Power Metal mit Heavy Metal-Schlagseite geliefert. Die Chöre und das Orchester sind hier nicht so dominant und mehr im Hintergrund gehalten, so dass man sich MESSENGER auch als nicht Power Metal-Fan gut anhören kann. Die Refrains sind dafür meistens recht hymnisch ausgefallen, Francis Blakes vier Oktaven umfassende Stimme setzt dabei markante Akzente. Die Gitarrenarbeit ist ordentlich, das Songwriting und die Melodien der Refrains bleiben auch oft im Ohr, wie es vor allem bei „Privateer’s Hymn“, „Captain’s Loot“ und dem Bonus-Song „In Morgan We Trust“ der Fall ist. Mit „Frozen“ gibt es noch eine schöne Ballade obendrauf.


Als Genre-Fan wird man an dieser Band wohl nicht vorbeikommen. Zu beklagen gibt es hier nicht viel. Doch klingt das was MESSENGER hier liefern leider ein Wenig austauschbar – ein Wenig mehr Eigenständigkeit und noch etwas mehr Power in den Refrains und variablere Songstrukturen könnte man sich hier wünschen. Anhören kann man sich „Starwolf – Pt. II: Novastorm“ aber allemal.

 

Starwolf – Pt. II: Novastorm


Cover - Starwolf – Pt. II: Novastorm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:56 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Power Metal