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Damnation

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Es ist mal wieder so weit: Es steht eine neue RUNNING WILD Scheibe an und insgeheim hofft man, dass Rolf mal wieder einen Kracher wie „Death Or Glory“ oder „Pile Of Skulls“ auf die Freibeuter dieser Welt loslässt. Aber irgendwie bleibt es immer bei einem „gut“ und so hofft man das nächste Mal einfach wieder. Wer im Gegensatz zu Rolf verstanden hat, dass das Element „wild“ essenziell für den originalen RUNNING WILD Sound ist und das zu viel entspannter AC/DC Groove einem RUNNING WILD Album nicht guttut, ist der Schwede und RUNNING WILD Superfan Cederick Forsberg. Aber anstatt einfach über die gute alte Zeit zu jammern, packt der gute Mann seine Klampfe und sagt sich: „Dann mach ich es eben selbst“. Gesagt getan und so ist „Damnation“ schon der sechste reguläre Longplayer unter dem Namen BLAZON STONE.

Wie schon auf den Vorgängern wird man auch dieses Mal nicht enttäuscht. Mittlerweile sind BLAZON STONE auch dem Projektstatus entwachsen und präsentieren sich als komplette Band (neben dem zweiten Gitarristen Emil Westin Skogh, dem Drummer Karl Löfgren, dem Sänger Matias Palm ist mittlerweile Marta Gabriel von CRYSTAL VIPER als feste Bassistin dabei).

Nach dem kurzen Intro geht es mit „Endless Fire Of Hate“ auch gleich in die Vollen: Rasende Doublebass, die typischen pfeilschnellen Gitarrenläufe und ein hymnischer Chorus. Ahoy!  „Chainless Spirit“ nimmt zwar etwas das Tempo raus, geht trotzdem steil nach vorne und könnte als der kleine Bruder von „Uaschitschun“ oder „Little Big Horn“ durchgehen. „Bei Black Sails On The Horizon“ habe ich echt Gänsehaut und Pippi in den Augen. Ich bin wieder 15 und höre zum ersten Mal „Black Hand Inn“. Es ist unfassbar wie nah Forsberg dem Original kommt und das aber ohne plakativ zu kopieren. „Hell on Earth ist eine weitere Speednummer, die im „Powder & Iron“ Gewand alles ummäht. Aber so langsam wird klar, dass Forsberg noch ein Kunstück geschafft hat: Auch wenn der Einfluss jederzeit klar hör- und erkennbar bleibt, BLAZON STONE beginnen sich zu emanzipieren und die eigene, bandtypische Klangfarbe setzt sich an immer mehr Stellen durch, was ich persönlich bemerkenswert finde. Das finale Highlight setzt das fast 10-minütige „Highland Outlaw“. Die „Rob Roy“ Gangshouts im Refrain machen das Stück geradezu prädestiniert für die Livesituation. Auch hier wird wieder deutlich was BLAZON STONE RUNNING WILD voraushaben: statt langweiligem Power Chord Geschrubbe, gibt es geniale Gitarrenläufe vom Fass und einfach eine Fülle an mitreißenden Harmonien und Melodien.

BLAZON STONE haben auch mit Album Nummer 6 einen Kracher am Start, der sämtliche anderen RUNNING WILD Epigonen (inkl. dem Original) mit einem lässigen Grinsen über die Planke schickt.

Damnation


Cover - Damnation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:7 ()
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Holy Are We Alone

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2003 landete eine junge Frau nur mit einem Koffer und einem Traum in Hamburg. Sie wollte als Heavy Metal Sängerin die Menschen berühren. In METALIUM’s Lars Ratz (welcher parallel zu den Aufnahmen zu „Holy Are We Alone“ tragischerweise tödlich verunglückte) fand sie jemanden, der ihre „Alles oder Nichts-Attitüde“ sehr zu schätzen wusste und so entstand bald ein erstes Album mit dem Titel „Above Heaven; Below Heaven“. Es folgte eine Tour mit Doro und ein Auftritt in Wacken. SAEKO’s Traum schien Wirklichkeit zu werden. Aber das Leben hat mitunter andere Pläne und nach nur einem weiteren Album („Life“) musste SAEKO ihre Ambitionen erst einmal wieder hintenanstellen. Die wenigsten Menschen gehen in ihrem in Leben so ein Wagnis ein und wenn, dann machen sie das nur einmal. Aber SAEKO lässt sich nicht mit normalen Maßstäben messen und das Wort „Aufgeben“ existiert in ihrem Wortschatz nicht. Also packte sie ein weiteres Mal ihre Koffer landete 2019 in der süddeutschen Provinz. Dieses Mal an ihrer Seite befindet sich der italienische Gitarrist Guido Benedetti (TRICK OR TREAT), welcher SAEKOs musikalische und lyrische Vision teilt und an den richtigen Stellen ergänzt. Das Quartett komplett machen Alessandro Sala (RHAPSODY OF FIRE) und Michael Ehré (Primal Fear, Gamma Ray, The Unity…) welcher auch schon 2004 mit von der Partie war.

Neben einer (erfolgreichen) Crowdfunding Kampagne mussten im letzten Jahr die unterschiedlichsten Steine aus dem Weg geräumt werden. Und auch wenn Freud und Leid manchmal eng beieinander lagen, ist es nun geschafft: Album Nummer 3 „Holy Are We Alone“ erblickt die Welt.

Im Vorfeld zu den Aufnahmen führe SAEKO Interviews mit den unterschiedlichsten Menschen auf der ganzen Welt. Das Album ist eine Art Weltreise, deren Destinationen nicht Städte, sondern die unterschiedlichsten Schicksale der Menschen in ganz verschiedenen Winkeln der Welt sind. Die musikalische Basis dafür ist zwar immer noch melodischer Power Metal, dieser wird jedoch mit einer Vielzahl an genrefremden Einflüssen zu etwas Neuem und Aufregendem. Hauptaugenmerk wurde nicht auf Stromlinienförmigkeit, sondern auf Authentizität gelegt. Die Songs sprühen vor kleinen und großen Ideen, Tempowechseln und ethnischen Einsprengseln, welche die akustische Verbindung zum Herkunftsland des / der jeweiligen ProtagonistIn herstellt. Da geht es u.a. um einen syrischen Musiker, welcher in den Wirren des Krieges seine Familie beschützen muss. „Syria: Music My Love“ fällt dementsprechend derber aus mit massivem Doublebass Einsatz und einer wütenden, aber entschlossenen SAEKO am Gesang. In „Germany: Rebellion Mission“ wird gekonnt Mozart zitiert und das von Depressionen geprägte Auf und Ab der dort beschriebenen Frau spiegelt sich schön in den fröhlichen, aggressiven und teils auch verzweifelt klingenden Parts wider.

In der kraftvollen Hymne „Brazil: Splinters Of The Sun“ stellt sich eine Chemikerin die Frage wie es sein kann, dass Moleküle in absoluter Harmonie mit anderen Molekülen sind, während ihr Land im politischen Chaos versinkt. Im abschließenden Uptempo-Feuerwerk „Russia: Heroes“ kommt musikalisch eindeutig die gute alte „Hamburger Schule“ zum Vorschein. Der junge Mann, um den es hier geht, hat in seiner Kindheit mit vielen Krankheiten zu kämpfen und flüchtet sich in die Welt der Bücher und Computerspiele. Später macht er aus der Not eine Tugend und wird ein gefragter IT Ingenieur.

Auch die restlichen Stücke sind voller Kraft, Spielwitz und kleiner musikalischer Easter Eggs. Man hört zu jeder Sekunde, dass SAEKO dem Hörer ihre Seele präsentiert. Hier ist nichts verstellt oder gekünstelt. Das ist alles echt und zu keinem Moment berechnend. Was auch schon 2004 galt, gilt heute immer noch: SAEKO möchte berühren und nicht auf Teufel komm raus Rockstar werden.

„Holy Are We Alone“ sei allen ans Herz gelegt, die intelligenten Melodic Metal abseits der ausgelatschten Pfade suchen, der mit starker Stimme und individuellem Songwriting glänzt. „Holy Are We Alone“ ist da nur der Anfang auf einer noch lang andauernden Reise.  

 

Holy Are We Alone


Cover - Holy Are We Alone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:12 ()
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Jekyll & Hyde

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Bereits letztes Jahr erschien das neue Werk der tschechischen Metallegende ARAKAIN. Da es aber wie immer keinen internationalen Release gibt dauerte es etwas bis das Album den Weg ins Regal des Rezensenten fand.

ARAKAIN enttäuschen auch mit „Jekyll & Hyde“ nicht. Der moderne Power Metal an der Grenze zum Thrash rollt ultra heavy und wuchtig aus den Boxen und schon der Opener „Dnes Ještě Ne“ mach keine Gefangen. Die rauen, aber dennoch melodischen Vocals von Fronter Honza Toužimský haben nichts von ihrer Brillianz verloren undauch seine Mitmusiker geben sich keine Blöße und überzeugen mit starkem Riffing, filigranen Soli und einer auf hohem Niveau agierenden Rhythmustruppe.

Bei aller Ernsthaftigkeit haben ARAKAIN auch noch Zeit für kleine Späßchen wie das kurze Zitat von KISS‘ „Detroit Rock City“ bei „Znal Bych Rád“. Weitere Highlights sind das mit vielen Tempowechseln versehene „To Co Chceš Mít“, die fiese Walze „Kompromis“ oder das schnelle „Hřích“.

Seit frühen Demotagen („Satanica“) verbindet ARAKAIN eine enge Freundschaft mit der in Tschechien sehr erfolgreichen Sängerin Lucie Bílá, die von Rock, Pop, Schlager bis hin zu Nina Hagen-artigen Sounds alles im Soloportfolio hat. Ihre Leidenschaft für Metal lebt sie bis heute mit ARAKAIN aus und die neuste Kollaboration hört auf den Namen „Jen Vaše Ruce“ und ist ein gemeines Groovemonster geworden.

ARAKIAN klingen auch auf ihrem regulären Album Nummer 16 und im 38ten Jahr ihres Bestehens frisch, modern, hungrig und absolut heavy und hätten es verdient auch endlich außerhalb Tschechiens entdeckt zu werden. Wer z.B. neuere MORGANA LEFAY mag, der sollte auch mit ARAKAIN etwas anfangen können.

Jekyll & Hyde


Cover - Jekyll & Hyde Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:23 ()
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Electric Pentagram

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Sie haben es wieder getan. Innerhalb von nur 3 Jahren haben LOVEBITES nun drei Studioalben, drei E.P.s und eine Live CD/DVD/BluRay veröffentlicht. Außerdem tourten sie einmal als Headliner in Deutschland, begleiteten DRAGONFORCE in England und spielten unzählige Shows in ihrem Heimatland Japan. So was muss sich doch irgendwann auf die Qualität auswirken. Und in der Tat kann man einen Effekt auf „Electric Pentagram“ wahrnehmen: Die Ladies klingen noch besser, noch härter und noch hungriger als auf den Vorgängeralben.

 

 

Angefangen beim knallharten Thrasher „Thunder Vengeance“ über reinrassige Melodic Speed Boliden wie „When Destinies Align“ bis hin zu überraschenden Nummern wie dem locker melodisch dahingroovenden und an beste STRATOVARIUS Zeiten erinnernde „A Frozen Serenade“.

Über weite Strecken jedoch kreist gnadenlos der Hammer. Drummerin Haruna und Bassistin Miho leisten Schwerstarbeit und grooven präzise wie ein Uhrwerk. Dazu kommt die mittlerweile unfassbar virtuos gewordenen Gitarrenarbeit von Miyako und Midori. Was die beiden Ladys hier abziehen ist aller Ehren wert und sorgt ein ums andere Mal für offene Kauleisten. Und über allem thront der zu gleichen Teilen gefühlvolle wie kraftvolle Gesang Asamis. Im Vergleich zum Vorgänger „Clockwork Immortality“ haben LOVEBITES härtetechnisch sogar wieder ein paar Briketts nachgelegt und geben richtig Gas. Kitschig ist hier nichts, die Riffs knallen und die Soli sind explosiv. Da dürfte Herman Li auf der gemeinsamen Tour so richtig seine Freude gehabt haben.

Eine fette Empfehlung für alle die speedigen Power Metal mögen und wert auf technische Finesse gepaart mit Eingängigkeit legen.

 

  

 

Die Euro Version gibt es bei jpurecords.com und wer etwas mehr Geld ausgeben will, der kann sich eine der beiden limitierten Japan-CDs gönnen. Type A kommt mit einer 6-Track DVD mit dem letztjährigen Auftritt aus Wacken und Type B mit einem kompletten Doppel-Livealbum.

Electric Pentagram


Cover - Electric Pentagram Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 70:31 ()
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Tales Of Fire And Ice

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CRYSTAL VIPER gehören ohne Frage zu den fleißigsten Bands unserer Tage. Neben unablässigem Touren und massiver Social Media Präsenz, erscheint nun ihr ihr 7tes Studioalbum „Tales OF Fire And Ice“.

Schon im Vorfeld sorgte die Ankündigung des neuen Albums im Netz für heiße Diskussionen. Als CRYSTAL VIPER das geplante Coverartwork veröffentlichten, schlug der Band ob des Kitschfaktors (Frontfrau Marta ersteigt als brennender Dark Phoenix einer Eislandschaft) eine Welle Hohn und Spott entgegen. CRYSTAL VIPER reagierten prompt und schoben wenige Tage später ein düsteres, etwas neutraleres Cover hinterher. Witzigerweise ist mein Promo Download immer noch mit dem Original-Artwork versehen. Und auch dass der Fotograf, welcher für das finale Artwork zuständig ist, vorher mit Bands wie NIGHTWISH, DELAIN oder EPICA gearbeitet hat, lässt die Vermutung zu, dass es bei CRYSTAL VIPER einen Kurswechsel geben könnte. Stehen die genannten Bands doch für die andere Seite harter Musik und hatten mit CRYSTAL VIPER bis jetzt eigentlich gar nichts zu tun.

Und ja: es gibt einen Kurswechsel. Allerdings fällt dieser nicht so drastisch aus, wie man es ob der Vorzeichen hätte befürchten können und dennoch bin ich gespannt in wie weit die Fanbase diesen Schritt bedingungslos mitgeht. Mit „Tales Of Fire And Ice“ entfernen sich CRYSTAL VIPER noch einen Schritt mehr von der „Keep It True-Basis“ und wenden sich einem massenkompatibleren Gesamtsound zu, den das Info nicht ganz falsch als „Dark Power Metal“ bezeichnet. Und in der Tat wurde der Anteil der flächigen Hintergrundkeys deutlich erhöht und auch die eingängigeren Melodien könnte die Band nun auch für Fans von BLOODBOUND, BURNING POINT oder HAMMERFALL interessant machen.

Auf der anderen Seite ist das natürlich immer noch klassischer Metal, über dem Martas kraftvolle Stimme thront. Der Kitschfaktor hält sich in Grenzen und die Ohrwürmer sind einfach gut gemacht. Angefangen beim hymnischen Up-Tempo Opener „Still Alive“ über Speed Abfahrten wie „Crystal Sphere“ oder „One Question“, hin zu epischem wie „Neverending Fire“ und dem balladesken Abschluss „Tears Of Arizona“ liefern CRYSTAL VIPER die volle Bandbreite an melodischen Metal Sounds. Bei letztgenannten kommen CRYSTAL VIPER NIGHTWISH und Konsorten dann doch noch erstaunlich nahe.

Dafür erinnert mich die zweite Single „Bright Lights“ in Teilen an die alte HELICON Nummer „Junk“ und das ist dann schon wieder echter Underground. Dass sie diesem immer noch eng verbunden sind zeigen zum Beispiel auch Aktionen wie die Teilnahme als einzige nicht ungarische Band an einem OSSIAN Tribute Sampler, wo sich Marta sehr beachtlich bei der auf Ungarisch vorgetragenen Speed Hymne „Az Iteletnap“ schlägt.  

Auf eine weitere Tradition müssen treue CRYSTAL VIPER Fans jedoch nicht verzichten: Das auch hier abschließende Cover. Diesmal werden DOKKEN mit der Freddy Krüger Hymne „Dream Warriors“ verwurstet und das Resultat steht CRYSTAL VIPER sehr gut zu Gesicht.

„Tales Of Fire And Ice“ ist stimmiges und rundes Metal Album, dass eine dem reinen Metalunderground entwachsene Band zeigt, welche nach höheren kommerziellen Weihen strebt, ohne sich komplett zu verbiegen. Ob der Plan aufgeht werden die nächsten Wochen zeigen. Persönlich habe ich viel Spaß mit „Tales Of Fire And Ice“ und würde der sympathischen Formation den nächsten Schritt auf der Karriereleiter mehr als nur gönnen.  

 

Tales Of Fire And Ice


Cover - Tales Of Fire And Ice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:4 ()
Label:
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The Path Of The Dark King

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Frankfurts Power Metal Band Nummero Uno veröffentlicht mit „The Path Of The Dark King“ ihr 5tes Full-Length-Werk. Dass dies einmal mehr in Eigenregie geschieht, ist Angesicht dessen, was jeden Monat an minderwertigen Alben von Labels auf die Menschheit losgelassen wird schon fast etwas tragisch. Auf der anderen Seite redet so den Mannen um Gitarrero Till Oberbossel auch niemand in ihre Vision von Heavy Metal hinein. Und diese fängt mit CAGE-lastigem Painkiller Geballer an („Combat Zone Europe“), geht über MAJESTY-Pathos („On Strong Voice“) hin zu MAIDEN-Epik („The Sword Of Gideon“), leichten DOMINE-Kauzanleihen („Devil’s Game And God’s Masquerade“) und HELLOWEEN-Speed („Black Wings“). In diesem Spannungsfeld bewegen sich ELVENPATH mittlerweile sehr sicher und geschmackvoll. Was noch mehr als auf den Vorgängern zum Vorschein kommt, ist ihre Vorliebe für ausufernde Longtracks. 9 Songs in 74 Minuten sind eine klare Ansage und ein Indiz dafür, dass hier kein musikalisches Fast Food serviert wird. Und ELVENPATH schaffen es trotzdem den Hörer über die gesamte Distanz bei der Stange zu halten. So wirken auch die beiden absoluten Longtracks „The Sword Of Gideon“ und „The Mountain Curse“ mit 11 bzw 15 Minuten zu keiner Sekunde überladen oder künstlich aufgeblasen. Wie oben beschrieben hört man natürlich den einen oder anderen Einfluss, was ELVENPATH selbst sicher auch nicht verleugnen werden, jedoch werden diese durch den bandeigenen Fleischwolf gedreht und so bekommt das alles ein eigenes Gesicht und ist nicht zuletzt durch die recht eigene Stimme von Fronter Dragutin Kremenovic mit viel Wiedererkennungswert ausgestattet.

Der direkte Sound, für den sich ACCEPT Gitarrist Uwe Lulis verantwortlich zeigt, passt dann wie die Faust aufs berühmte Auge.

Auch textlich haben ELEVENPATH einiges zu sagen. Klar, gibt es auch Liebeserklärungen an den Heavy Metal für die Joey DeMaio die Jungs wohl am Liebsten hinter die Bühne nehmen würde aber daneben spielen Tagespolitik, Geschichte, Game of Thrones, weiterer Filmstoff und der ewige Kampf zwischen Gut und Böse in den Texten eine Rolle.  

Wer also zeitlosen Power Metal jenseits der puren 80er Verehrung sucht, der sollte ELVENPATH ein Ohr leihen.

The Path Of The Dark King


Cover - The Path Of The Dark King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 73:48 ()
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Ice Breaker

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Power Metal, Schweden….da war doch schon mal was. Gefühlte 5000 Bands haben sich diesem Stil ja schon verschrieben und auch der Sound REXORIAs gewinnt jetzt nicht gerade Originalitätspreise (jaja…ich weiß: ein 5er in das Rezensionsphrasenschwein). Dennoch macht mir „Ice Breaker“ ne Menge Laune. Was einerseits daran liegt, dass diese Art von melodischem Power Metal mit leicht folky Melodien im Moment nicht wirklich im Trend liegt und andererseits daran, dass REXORIA ein gutes Händchen für gefällige, aber nicht allzu aufdringlichen Melodien haben. Außerdem gibt es eine schöne Balance zwischen Härte und Kitsch.

Frontfrau Frida Ohlin hat eine kräftige Stimme, die nichts mit irgendwelchen Gothic-Chanteusen gemein hat, sondern richtig Druck macht. Manchmal neigt sie etwas zum Knödeln, was aber nicht weiter schlimm ist, sondern ihr im Gegenteil noch mehr Wiedererkennungswert verleiht. Produziert hat die Band selbst, während der Mix und das Mastern von DREAM EVILs Fredrik Nordsröm erledigt wurde, so dass auch an dieser Seite nichts anbrennt. Beschwingte Mid-Tempo Nummern wie „In the Wild“ stehen Seit an Seit mit melodischen Hymnen wie dem Titeltrack „Ice Breaker“ und positiven Up-Tempo Tracks à la „Brothers of Asgaard“.

Wer sich also einen Mix aus HAMMERFALL, BATTLE BEAST, CELESTY, NOSTRADAMEUS, PYTHIA und den Russen ANDEM vorstellen kann, dem sei REXORIA nahegelegt.

 

 

Ice Breaker


Cover - Ice Breaker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:36 ()
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Nucleus

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ANTHEM sind ein Phänomen. Seit fast 40 Jahren (mit kurzer Unterbrechung in den 90ern) aktiv und trotz sensationeller Scheiben hierzulande fast unbekannt. Im Gegensatz zu ihren Landsleuten LOUDNESS, welche in ihrer Karriere auch einige, sagen wir mal, „schwierige“ Scheiben veröffentlicht haben, wichen ANTHEM nie von ihrem Kurs ab. Alle 16 regulären ANTHEM Studioalben bieten melodischen und doch knackigen Power Metal der Sonderklasse. Auch international gibt es da nicht viel was ähnlich konstant Qualitätsware abliefert. Dennoch wiederholen sich ANTHEM nicht und modifizieren ihren Sound in genau dem richtigen Ausmaß, um es für den langjährigen Hörer spannend zu haltent.

Nach den ersten drei Alben verlies Original-Fronter Eizo Sakamoto die Band und wurde auf dem 88er Fabelwerk „Gypsy Ways“ durch Yukio Morikawa ersetzt. Dieser blieb für weitere 4 Alben, bis es für ANTHEM 1992 erst einmal „Goodbye“ hieß und man die Segel strich. 8 Jahre später war man mit Graham Bonnet als Sänger wieder da und veröffentlichte mit „Heavy Metal Anthem“ eine englischsprachige und neu eingespielte Best Of ihrer größten Hits. Ein Jahr später übernahm Eizo Sakamoto ein weiteres Mal das Mikro und sang weitere 7 Alben mit ANTHEM ein, bevor es zu einer wiederholten Staffelübergabe an Yukio Morikawa kam, welcher auf den letzten beiden Alben zu hören ist.

Im Herbst ihrer Karriere konnten ANTHEM nun tatsächlich einen Deal mit Nuclear Blast abgreifen und veröffentlichen mit „Nucleus“ ein Album, welches ihre besten Songs seit der Reunion beinhaltet. Natürlich wie schon auf „Heavy Metal Anthem“ komplett neu eingespielt und auf englisch von Morikawa gesungen. Einzig „Venom Strike“ ist von „Domestic Booty“, dem letzten Album vor dem Split in den 90ern.

 

 

Das von Jens Bogren gemixte und gemasterte Album tönt fett und doch dynamisch und setzt den kraftvollen Stil ANTHEMs perfekt in Szene. Neben Powerhouse-Vocalist Morikawa ist es vor Allem Saitenhexer Akio Shimizu, welcher mit virtuosen Soli aufhorchen lässt. Drummer Isamu Tamaru und Bandchef Naoto Shibata zimmern darunter ein bretthartes Rhythmusfundament.

Auf „Nucleus“ binden ANTHEM alle ihre Stärken. Von Speedkrachern wie „Stranger“ über kräftiges Up-Tempo Futter bei „Venom Strike“ oder „Immortal Bind“, hin zu flotteren Melodic-Nummern wie bei „Black Empire“ oder „Awake“ oder der überlangen Epic Perle „Ghost In The Flame“. Die echten Highlights heben sich ANTHEM aber bis zum Schluß auf: Da wäre das an IMPELLITTERI erinnernde „Echoes In The Dark“ sowie der melancholische Oberknaller „Unbroken Sign“. Als Einstieg bietet „Nucleus“ einen super Überblick über das neuere Schaffen ANTHEMs und müsste bei jedem der auf VICIOUS RUMORS, IMPELLITTERI, RAINBOW oder RIOT steht Lust auf mehr machen.

Der Eurovariante liegt sogar noch eine Live CD bei, auf der einige der frühen Kracher aus der langen Geschichte ANTHEMs zu hören sind. Ende April werden ANTHEM auf dem KEEP IT TRUE Festival das erste Mal europäischen Boden betreten. Hoffen wir, dass bald danach eine reguläre Tour folgen wird.

 

 

Nucleus


Cover - Nucleus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 63:33 ()
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Original Vinyl Classic: The Rivalry + Victory

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Der Hype um das Vinyl in der Szene darf man durchaus als beendet ansehen – allerdings stabilisiert sich der Markt wohl auf einem ansprechenden Niveau. Das dabei ein Großteil der Veröffentlichungen teure, wertige Editions sind dürfte bekannt sein. Ob es auch Nachfrage nach „einfachen“, zum Teil vergriffenen oder noch nie als Vinyl veröffentlichten Re-Releases in Vinyl gibt – nur dem „warmen“ Klanges wegen – das versucht Sony mit seiner neu aufgelegten Serie „Original Vinyl Classic“ zu ergründen. Dabei gibt es immer 2-LPs in einem einfachen Gatefold – die Innenseiten mit dem Originalcover versehen; ohne Booklet oder Inlay, Texte oder Linernotes, das Inner Sleeve ungefüttert. Dafür aber wohl preislich im Rahmen.
Tja – wenn das alles wäre. Aber um das Album „The Rivalry“ auf Vinyl zu kriegen, wurden einfach mal drei Songs unterschlagen („The Poison“, „Adventure Galley“ und „Man On The Moon“) – das geht gar nicht – und ist an sich nicht mal durch den Preis zu rechtfertigen. Hier waren augenscheinlich echte Amateure am Werk, die weder mit der Musik von RUNNING WILD noch mit der Heavy-Szene etwas anzufangen wissen. Davon abgesehen ist „The Rivalry“ eine tolle Scheibe die RUNNING WILD auf einem musikalischen (lassen wir mal „Black Hand Inn“ und „Death Or Glory“ außen vor) und kommerziellen Höhepunkt zeigt. RUNNING WILD perfektionierten hier ihren treibenden Stil, und blieben sich treu obwohl sie im Unterschied zu den Vorgängerwerken bei manchen Tracks vom Gaspedal gingen – und gerade solche Songs wie „Return Of The Dragon” oder „Ballad Of William Kidd” avancierten zu Klassikern der Band. So gilt „The Rivalry“ als ein Höhepunkt des Schaffens von Rocking Rolf – aber auch als das letzte „richtig gute“ Album von RUNNING WILD.
Der Nachfolger „Victory“ hatte schon mit weniger zündenden Ideen und einer Drum-Computer-Diskussion zu kämpfen (ich sage nur Angelo Sasso). Und auch wenn „Victory“ keine Totalausfälle enthält; im Kreise der Vorgängerwerke lassen die 12 Kompositionen das Feuer vermissen, das zum wiederholten Auflegen der Scheibe animiert. Das Beatles-Cover „Revolution" ist da noch eine der positiven Überraschungen; ansonsten kriegt man gewohnt nach vorne gehende, harte Kost – der leider das gewisse Etwas fehlt. Ausnahmen der Opener „Fall Of Dorkas“ und der abschließende Titeltrack „Victory“. Und auch vom Sound her war dieses Werk nicht auf der Höhe der Zeit und nahm den Songs noch mehr an Power. So ist „Original Vinyl Classic: The Rivalry + Victory“ kein Must-have.

Rivalry

1. March Of The Final Battle

2. The Rivalry

3. Kiss Of Death

4. Firebreather

5. Return Of The Dragon

6. Resurrection

7. Ballad Of William Kidd

8. Agents Of Black

9. Fire & Thunder

10. War & Peace

 

Victory

1. Fall of Dorkas

2. When Time Runs Out

3. Timeriders

4. Into The Fire

5. Revolution

6. The Final Waltz

7. Tsar

8. The Hussar

9. The Guardian

10. Return Of The Gods

11. Silent Killer

12. Victory

Original Vinyl Classic: The Rivalry + Victory


Cover - Original Vinyl Classic: The Rivalry + Victory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10 + 12
Länge: 0:0 ()
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From Hell With Love

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Schon mit ihrem Debüt haben BEAST IN BLACK rund um Gründer Anton Kabanen (Ex-Battle Beast) für Furore gesorgt, jetzt folgt der zweite Streich. Auch „From Hell With Love“ präsentiert sich wieder energiegeladen und eingängig – schon der Opener „Cry Out For A Hero“ tritt voll aufs Gaspedal und ist einer der härteren Tracks des Albums. Der Spaßfaktor wird bei dem finnischen Quintett großgeschrieben: melodischer Power Metal wird fröhlich mit 80er-Rock-Keyboards und gelegentlichen Disco-Einschlägen gemischt – der eine oder andere stutzt da vielleicht mal kurz oder mag gar etwas die Nase rümpfen (Pop-Appeal ist schließlich gerade in Metal-Kreisen nicht jedermanns Sache), aber es lässt sich nicht leugnen, dass „From Hell With Love“ mächtig gute Laune macht. Der Titeltrack beginnt disco-mäßig, was von den einsetzenden Gitarren aufgegriffen wird – ungewöhnlich, aber die Melodie krallt sich gnadenlos ins Ohr und macht den Song definitiv Metal-Party-tauglich. „Sweet True Lies“ erinnert auf angenehm-rockige Weise an die frühen Bon Jovi, „Repentless“ präsentiert sich härter und martialischer. Mit „Die By The Blade“ fährt die Band erneut die 80er-Breitseite, um dann auf dem anschließenden „Oceandeep“ eine astreine, mit elegischen Flötentönen untermalte Ballade zu präsentieren, die durchaus auch den Landsleuten von Nightwish (mit denen Beast In Black schon auf Tour waren) gut zu Gesicht stehen würde. Spätestens dies ist auch der Moment, um exemplarisch auf die mehr als  beachtliche Bandbreite von Sänger Yannis Papadopoulos hinzuweisen: wüsste man es nicht besser, würde man hier über weite Strecken glauben, das Lied würde von einer Frau gesungen, so einschmeichelnd und sanft flötet sich Papadopoulus da ins Ohr, bevor er zum Ende hin aufdreht und wieder den Metal-Sänger herauskehrt. „Unlimited Sin“ gibt wieder Vollgas, „This Is War“ liefert astreinen Power Metal mit einer ordentlichen Portion Heldenpathos und auch „No Surrender“ rockt zum Abschluss noch einmal groovig drauflos. Kurz: BEAST IN BLACK denken gar nicht daran, sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, sondern liefern ein Power Metal-Album mit viel Pop-Appeal ab, das vor Spielfreude nur so trieft und klar macht, dass die Finnen in Zukunft noch deutlich mehr von sich reden machen werden.

From Hell With Love


Cover - From Hell With Love Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:15 ()
Label:
Vertrieb:

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