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Saarland Underground Metal Sampler 2009

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Seit 2005 bringt das Label Micro Phonics den „Saarland Underground Metal Sampler“ heraus, auf dem regionale Bands zu hören sind, die jeweils einen Song kostenlos zur Verfügung stellen, sich mit einem kleinen Geldbetrag an den Produktionskosten beteiligen und dann ca. 20-30 Exemplare zur eigenen Verfügung erhalten, die sie dann weiterverbreiten dürfen. Ebenso ist den Käufern der Sampler ausdrücklich erlaubt (und sogar erwünscht!), ihn beliebig zu vervielfältigen und nicht-kommerziell in Umlauf zu bringen, damit die vertretenen Bands möglichst viel Gehör bekommen. Die Qualität der Bands und des Sounds schwankt natürlich in einem gewissen Rahmen, wobei es hier kaum Ausfälle, dafür aber sehr viel Hörenswertes zu vermelden gibt. Die Death Metaller THODTGEHOELZ und ACHAIA, die etwas an alte DIMMU BORGIR erinnernden Gothics ARCTHURIS, die melodischen, Frau-gefronteten EXTINCTION AVENUE, die ohrenscheinlich mit dem Schaffen Tobi Sammets aufgewachsenen NEMESIS oder die ein wenig mit AGATHODAIMON kokettierenden SOCIETAS NOCTIS (mit dem Riff von ICED EARTH´s „Burning Times“ im Mittelteil) etwa liefern wirklich hörenswerte bis gute Kost ab, während sich der Rest einen Tick darunter befindet, und nur JOKER´S DRIVE liefern mit ihrer unfreiwillig komischen Sozialkritik „Asyl“ eine Vorlage zum Fremdschämen ab. Insgesamt ist diese Compilation-Reihe eine echt gelungene Aktion von Fans für Fans, der man als Underground-Supporter definitiv Gehör schenken sollte. Cool! Erhältlich ist die Reihe über die teilnehmenden Bands.

Saarland Underground Metal Sampler 2009


Cover - Saarland Underground Metal Sampler 2009 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:23 ()
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Full Of Hell

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HOWL zeigen sich auf ihrem Debütalbum nicht nur als geschmackssicher, was das Coverartwork angeht, sondern auch musikalisch mit zweifellos guten Vorbildern gesegnet: (frühe) MASTODON, die momentan zurecht gehypten BARONESS und EYEHATEGOD sind unüberhörbar im Sound der Ostküstler zu finden. Entsprechend schleppend und stellenweise abgefahren geht es auf „Full Of Hell“ zu, old schoolige Produktion inklusive (unter der die Drums etwas zu leiden haben, mehr Durchschlagskraft wäre ihren zu wünschen gewesen). Die Songs gehen geradewegs nach vorne raus, der Gesang ist schön aggressiv (gerade die immer wieder eingebauten Screams wissen zu gefallen) und die Musik insgesamt rotzig-scheppernd. Große Highlights fehlen zwar noch, aber als Debütalbum und zur Konsolidierung des eigenen Sounds ist „Full Of Hell“ völlig in Ordnung – mit dieser Scheibe wird sich das Quartett bei Fans einschlägiger Bands und Labels einen Namen machen, mehr will und kann eine Band mit einem Debüt anno 2010 kaum erreichen. Für Album Nummer Zwei ein paar mehr eigene Ideen und das Ding läuft.

Full Of Hell


Cover - Full Of Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:11 ()
Label:
Vertrieb:
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Live At Roadburn 2007

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Warum NEUROSIS gerade jetzt ein Live-Album herausbringen, ist mir nicht so wirklich klar. Schließlich haben die Kalifornier schon seit drei Jahren kein Studioalbum mehr veröffentlich. Und warum haben sie dafür ein Konzert von 2007 ausgewählt und keines neueren Datums? Wahrscheinlich dient der Release vor allem zur Überbrückung, bis die nächsten Studioaufnahmen im Kasten sind, und das Konzert hat sich wohl deshalb angeboten, weil es auf dem Roadburn-Festival in Holland aufgenommen wurde, das zwar erst seit 1999 existiert, mit seinem Programm zwischen Stoner, Sludge, Progressive, Doom und Psychedelic aber schon jetzt einen legendären Ruf genießt. Warum auch immer diese Scheibe entstanden ist – sie hat auf jeden Fall ihre Berechtigung. Hier wird ein NEUROSIS-Konzert authentisch und mit all seinen Facetten wiedergegeben, von den ruhigen, fließenden über die schleppend psychedelischen bis hin zu den harten und lärmigen Passagen. Der Sound ist ziemlich ungeschönt, dadurch stellenweise auch etwas undifferenziert und weniger mächtig als auf den Studioalben, dafür kommt die intensive Live-Atmosphäre aber wirklich gut und eindrücklich rüber. Der Grossteil der Songs stammt von den letzten beiden Alben „Given To The Rising“ und „The Eye Of Every Storm“, aber es gibt auch weiter zurückliegendes Material zu hören, wie „The Doorway“ von „Times Of Grace“ (1999) oder „Crawl Back In“ von „A Sun That Never Sets“ (2001). Fans sollten die Scheibe sowieso ihr Eigen nennen, aber auch Einsteigern sei sie empfohlen, denn sie bietet einen guten Überblick über das Schaffen der Band.


Tracklist:

Given To The Rising
Burn
A Season In The Sky
At The End Of The Road
Crawl Back In
Distill
Water Is Not Enough
Left To Wander
The Doorway

Live At Roadburn 2007


Cover - Live At Roadburn 2007 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 77:38 ()
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Shredcore

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Ich dachte eigentlich, die Zeit der instrumentalen Gitarristen-Alben sei schon lange vorbei. Umso erstaunter war ich, als ich feststellte, dass das neue Solo-Album des griechischen Gitarren-Wunderkindes Konstantinos Kotzamanis alias CONSTANTINE tatsächlich ausschliesslich rein instrumentale Musik enthält. Hauptberuflich Lead-Gitarrist bei den deutsch-griechischen Power-Metallern MYSTIC PROPHECY, darf er sich hier neun Songs lang nach Lust und Laune an seinem Instrument austoben. So wird hier in bester Satriani/Vai-Manier durchgehend gegniedelt und gedudelt, was das Zeug hält, Hookline reiht sich an Hookline, Solo an Solo. Stilistisch bewegt sich das Album dabei zwischen melodischem und Power Metal, wobei auch immer mal wieder progressive Elemente eingesetzt werden. Klar, was der Typ technisch drauf hat, ist sicher über jeden Zweifel erhaben. Echtes Feeling fehlt aber völlig, und dazu wird die Musik mangels „echter“ Songs ziemlich schnell eintönig. Im Prinzip ist „Shredcore“ vor allem eine 36-minütige Fingerübung, die für Metal-Gitarristen bestimmt ganz spannend sein könnte, zum bloßen Anhören aber totlangweilig ist.

Shredcore


Cover - Shredcore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:17 ()
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Poetry For The Poisoned

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KAMELOT standen und stehen für tolle Alben, außergewöhnliche Songs, für überragende Melodien und herausragenden Gesang. Da macht auch das neue Werk „Poetry For The Poisoned” keine Ausnahme. Nein! Es setzt noch einen drauf. KAMELOT 2010 bewegen sich atmosphärisch am Rand des Machbaren im symphonischen Metal – sogar an düsteren Gothic fühlt man sich bei den neuen Kompositionen erinnert. Dazu komplexe Strukturen, wie man sie ansonsten nur bei Bands mit progressiven Attributen findet, sowie experimentelle, meist elektronische Spielereien welche die zum Teil herrschende melancholische Bedrückung verstärkt. Khan und Youngblood auf kreativem Höhenflug, Songwriting der Extraklasse. Das dabei die metallenen Wurzeln der Anfänge schon etwas unter die Räder kommen muss man ebenso erwähnen wie die nicht mehr ganz so offensichtliche Eingängigkeit - kein Stoff mehr für die reine Power Metal Fraktion. Dafür sind auch die orchestralen Arrangements zu deutlich im Vordergrund. Trotzdem bilden Songs wie das riffbetont stampfende, durchaus gewöhnungsbedürftige „The Great Pandemonium“ (mit harten Gastvocals von SOILWORK Shouter Björn Strid), das leicht orientalisch anmutende, geschwindigkeitsmäßig pendelnde „If Tomorrow Came“, sowie das fette und ungewöhnliche „The Zodiac“ (mit Master Jon Oliva als gesanglicher Bösewicht) ein heftig gutes Anfangstrio. Aber auch das bandtypische „Hunter’s Season“, der mit tollem Refrain versehene, schwarze Mid-Tempotrack „Necropolis“ und der vierteilige, atmosphärisch dichte, episch anmutende Titeltrack „Poetry For The Poisoned” (mit EPICA’s Simone Simons als weibliche Gesangsstimme) ziehen einen in den Bann. Ob KAMELOT mit „Poetry For The Poisoned” das Überwerk „The Black Halo” toppen muss man aber trotz allen Lobes verneinen – was aber keinen Abbruch tut. Denn „Poetry For The Poisoned” ist die gelungene, da qualitative weiterentwickelte Fortsetzung von „Ghost Opera“, wächst mit jedem Durchlauf und entfaltet eine geradezu hypnotische Langzeitwirkung. KAMELOT gehen ihren Weg – ob jeder Fan der Band ihn mitgeht bleibt zu hoffen - für all jene ist „Poetry For The Poisoned” eine klares must have.

Poetry For The Poisoned


Cover - Poetry For The Poisoned Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 50:7 ()
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A Discord Electric

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Uhoh. Der Anfang des neuen RAUNCHY-Albums „A Discord Electric“ lässt Böses ahnen: „Dim The Lights And Run“ ist klebrig-süßer Mid Tempo-Rock, der sehr auf poppige Massenkompabilität gepolt ist, ganz schlimm und vom gewollt-aber-nicht-gekonnt gefühlvollen Gesang nicht besser gemacht. Manman, was soll das werden? Das nachfolgende „Rumors Of Worship“ versöhnt das nach Stromgitarren und Schweiß sehnende Herz mit knackigeren Gitarren, böserem Gesang und einem kompakterem Songaufbau. Gut so. „Night Party“ geht in die gleiche Richtung und lässt Hoffnung aufkommen. Klar, richtig Metal sind RAUNCHY nicht mehr; das ist schon seit vier, fünf Jahren klar, aber in die gleiche Ecke wie neuere IN FLAMES dürfen sie ruhig gehen. So bemüht-peinlich poppig wie im Opener wird es dann auch nicht mehr, auch wenn „Big Truth“ schwer schlucken lässt ob seiner im Vordergrund stehenden 80er-Jahre-Keyboardtöne und des soften Gesangs. Immerhin braten die Gitarren und schlagen die Brücke zum Metal. Aber auch hier wieder der Wunsch nach ehrlicherem Gesang. Oder einfallsreicherem Songwriting, denn was die Dänen hier auf mehr als 60 Minuten aufgeblasen haben, wiederholt sich zu oft und beschert dem Album einige Filler. Fokussierteres Arbeiten und mehr Ehrlichkeit beim Bewerten der eigenen Leistung wäre wünschenswert gewesen, auch wenn „A Discord Electric“ dann nur neun oder zehn Songs gehabt hätte. RAUNCHY vermasseln sich so einen versöhnlichen Abschluss, zumindest in Sachen Abwechslungsreichtum. Den Spagat zwischen modernem Metal und Pop haben sie nicht ganz geschafft, denn zu oft scheinen sie selbst nicht zu wissen, auf welche Zielgruppe sie nun endgültig abzielen wollen. Vielen Metalheads dürften „A Discord Electric“ zu soft und zu berechenbar sein, zu vielen Rockfans dagegen (immer noch) zu hart. IN FLAMES, SOILWORK und Konsorten haben vorgemacht, was für ein harter Weg die Hinwendung zum großen Publikum bei gleichzeitiger Beibehaltung so vieler alter Fans wie möglich ist. Ob RAUNCHY das mit diesem Album schaffen, ist fraglich. Erst der Nachfolger wird zeigen, wohin die Reise wirklich geht, denn entschieden haben sich die Dänen noch nicht, anders als nach „Wasteland Discotheque“ zu erwarten gewesen wäre.

A Discord Electric


Cover - A Discord Electric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 64:43 ()
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Kiske - Somerville

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Michael Kiske hat, trotz der heftig von den Fans diskutierten Abschwüre an die Szene, in den letzten Jahren anscheinend wieder Bock auf Rock bzw. macht sogar wieder in Sachen Metal. Dafür hat der ehemalige HELLOWEEN Sänger ja unlängst die Formation UNISONIC gegründet und dabei auf dem SWEDEN ROCK-Festival sogar zwei alte Kürbiskopfnummern ("A Little Time" und "Kids Of The Century") gezockt. Zwischendurch hatte ja ein Soloalbum am Start und war stimmlich bei diversen Bandprojekten beteiligt u.a. bei AVANTASIA (mit Sammet geht er im Dezember ja sogar auf Tour) aktiv. Jetzt hat der rührige Vokalist mit diesem urtypischen Timbre auch noch Zeit gehabt, ein weiteres Projekt einzusingen, diesmal ein ganzes Album mit der amerikanischen Sängerin Amanda Somerville zusammen als KISKE - SOMERVILLE.

Diese Lady war solo ja bereits ganz passabel unterwegs, sang schon bei KAMELOT, AVANTASIA oder dem AINA-Projektalbum und jetzt trällert sie also mit Meister Kiske im Duett. Dies soll jetzt nicht despektierlich klingen, denn die Lady ist wahrlich nicht übel, aber für meinen Geschmack taugt die Stimme für diese Art Mucke nicht so wirklich. Sie hat keine echte Rockstimme, ist dafür eher mit einem schönen Sopran (EPICA & co. Fans wissen bescheid) gesegnet, die sich viel besser für Episch-Orchestrale bzw. Gothic Sachen eignet. Gut, einige Nummer hat man ihr hier bestens auf den Leib geschneidert wie u.a. „Silence“ das ist epischer Bombast-Metal mit etwas Gothictouch und viel Streichern, ja da werden die alten NIGHTWISH-Fans sicher Tränen in den Augen haben. Es gibt hier einige sehr balladeske Geschichten (bei 12 Tracks ist dies fast die Hälfte und des Guten etwas zuviel) wie das etwas folkig geprägte "End Of The Road", das deutlich besser punkten kann als der arge Schmachtfetzen „A Thousand Suns". Da kommt der eher weniger aufgedonnerte Melodic Rocker „One Night Burning“ doch deutlich stärker rüber.

Seit’s drum, Herr Kiske ist hier wie gewohnt stimmlich bestens in Form, dagegen wirkt Frau Somerville mitunter etwas blas und kann nicht wirklich kontinuierlich Paroli bieten. Damit das Paket auch ganz sicher funktioniert waren mit Matt Sinner (SINNER; PRIMAL FEAR) als Songwriter sowie Basser Magnus Karlsson (u.a. PRIMAL FEAR, ALLEN/LANDE) als Gitarrist zwei sehr erfahre Musiker mit dabei.

Das Ganze kommt gegen PLACE VENDOM (war ja eher „nur“ Hardrock) nur etwas heavier daher - natürlich kein echter Metal, aber eine gut anzuhörende Schnittmenge aus Melodic Metal und Melodic Rock. Der schnelle Opener mit schöne kernigen Riffs macht Lust auf mehr „Nothing Left To Say“ ist ein guter Einstieg. Ein richtiger Kracher ist dann "If I Had A Wish" mit schönen doppelläufigen Leadgitarren, sehr straight ohne Tastenbekleisterung, fast schon ein Kürbiskopf-Dejavu. „Don’t Walk Away“ ist ähnlich aufgebaut aber einen Tick weniger packend.

Das Duo KISKE/SOMERVILLE bietet viele schöne Melodien, viele gediegene Duette auch mal etwas riffigere Riffs und sehr viel atmosphärische Sachen. Mit ist das alles deutlich zu ruhig, auch überzeugende Sachen gegen Ende wie das solide "Second Chance" oder das pulsierende "Devil In Her Heart" (klasse Gitarrensolo) machen diesen Eindruck nicht mehr wett. Was hätte durchaus gehen können, zeigt die letzte Nummer „Set A Fire“, etwas düster aber recht riffig mit etwas mehr Metalfeeling.

Bei aller teilweise guter Songqualität wirken die Wechselgesänge doch auf die Dauer etwas zu eintönig, manches klingt zu gewollt und die zweite Stimme oft etwas nach Schema-F eingebaut. Wie gesagt, Frau Somerville is net schlecht, aber eine Rocksängerin isse halt nicht. Sie wird oft auch eher als schlichte Backgroundstimme eingesetzt. Mir hat sie bei dem superben AINA-Projekt deutlich besser gefallen. Der ein oder andere reine Kiske-Sologesang hätte dem Album sicher auch besser getan. Dafür hat es leider auch der ein oder andere nur etwas halbherzig ausgetüftelten Song („Arise" oder „Rain“) auf die Scheibe gepackt.

Trotzt dieser leichten Einschränkungen wird hier durchaus solider Melodic Metal geboten, der aber ab und an etwas konstruiert wirkt und etwas mehr Biss vertragen hätte. Für echte Kiske–Fans wohl eher nur ein nettes Häppchen für Zwischendurch, aber eher keine Pflichtveranstaltung.

Kiske - Somerville


Cover - Kiske - Somerville Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:14 ()
Label:
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Phobia

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ATHORN kommen aus Hannover, spielen eine krude Mischung unterschiedlichster Stile und werden landauf landab als das nächste große Ding abgefeiert. Bereits die im September 2009 erschienene erste Eigenproduktion EP „Livable Hatred“ ließ stark aufhorchen und führte direkt zu einem Plattenvertrag mit AFM. Mit „Phobia“ steht nun das Albumdebüt in den Shops und die Mischung aus deftigem US-Metal (die Band nennt nicht von ungefähr NEVERMORE und deren Vorgänger SANCTUARY als Vorbilder) und Thrashparts auf der einen, progressiven und alternativen Ansätzen auf der anderen Seite kann trotz, oder gerade wegen einer gewissen Sperrigkeit überzeugen. ATHORN legen es definitiv nicht auf easy listening an. Der Opener „Angel Of The Fall” zeigt mit seiner thrashig melodischen Ausrichtung bereits richtig gut was ATHORN ausmacht und groovt was das Zeug hält. In der Folge machen Songs wie das abwechslungsreiche, düstere „Humanize The Demon“ (war bereits auf der EP und lässt Vergleiche zu alten ICED EARTH zu) und der fantastischen nach vorne preschende Titeltrack „Phobia” mächtig Dampf. Ganz klar – ATHORN haben meist ein Händchen dafür ihre gewaltigen Riffs songdienlich zu verpacken, Ohrwurmmelodien unterzupflügen und trotz allgegenwärtiger Heavyness eine angedunkelte Atmosphäre zu verströmen. Ob „Phobia“ damit schon der ganz große Wurf war lasse ich mal dahingestellt sein, denn hinten raus werden die Ideen dann schon noch etwas dünner. Trotzdem starkes Debüt. Sänger Carsten Frank (mal clean mal growl), die Gitarristen Stefan Schönebeck und Tobias Liedke, Bassist Thomas Maiwald und Schlagzeuger Sören Becker liefern mit „Phobia“ allemal ein gutes, interessantes Album ab - von ATHORN werden wir sicher noch mehr hören.

Phobia


Cover - Phobia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Dawn Of Reckoning

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Es war lang Zeit recht still um die Bremer Stadtmusikanten sorry meinte natürlich Power Metaller von ETERNAL REIGN geworden, zumindest was neues Material betraf. Die Herren hatten zuletzt 2005 ein wirklich klasse Album „Forbidden Path" am Start, auch der Vorgänger war nicht minder überzeugend. Auch live hatte ich die Band absolut überzeugen in Erinnerung, vor allem mit einem megastarken Sänger Dirk Stühmer der mit seinem mächtigen Organ und einem mehroktavigen Timbre irgendwo zwischen DIO und Bruce DICKINSON (zu besten Zeiten) gesegnet ist.

Stilistisch war die beiden ersten Alben schon relativ unterschiedlich, die aktuelle Scheibe „ The Dawn of Reckoning" ist nochmal anders ausgelegt aber nicht nur deshalb eine konsequente Weiterentwicklung.

Mit Pure Steel Records wurde erneut ein Labelwechsel vollzogen, mal sehen, ob die Band jetzt endlich etwas mehr Beachtung findet, verdient hätte man es allemal. ETERNAL REIGN machen gutklassigen Power Metal in bester US-amerikanischer Prägung. War der Vorgänger deutlich stärker durch progressive Elemente geprägt, ist die neue Scheibe etwas straighter, riffiger und auch soundlich direkter produziert. Zwar haben viele Tracks auch eine gewisse epische Ausprägung und Länge aber halt nicht so komplex im engeren Sinne. Sehr positiv dabei - hier es keinerlei typisch europäisch geprägte Happy-Melodie-Kinderlied-Tralala-Melodien sondern hier geht es deutlich härter, kraftvoller mit fast schon thrashigen Gitarrenriffs (sehr spielfreudig Michael Sebastian und Torsten Fünfhaus) zu. Natürlich bieten die Norddeutschen auch prägnante Hooks sowie Melodien aber halt viel weniger mit der Tür ins Haus fallend, gerne auch mit vielen Shouts und manchmal leicht schrägen Überschlägern sowie langgezogenen mächtigen Screams.

Keyboards sind nicht in jedem Track vorhanden und auch meist eher nicht so prägnant aber wenn eingesetzt dann kommen die Tasten sehr variabel und einfallsreich daher. Wie bei dem mit gefühlvollem Piano und behutsamen Vocals startenden Intro "Drowned“. Dann kracht "Beyond the Black" mit MAIDEN-artigen Leads mit gutem Tempo kraftvoll nach vorne, eine schöne Hymne zum Start. Bei "Lords of Chaos" gibt es zwischendurch sogar ein Tastensolo, aufwühlende Gitarrenleads ebenfalls etwas auf Jungfrauenart getrimmt, gelungene Backingchöre und langgezogene Vocals im Stile von Ronny James Dio. "Shadows of the Past" mit massig wirbelndem Doublebasseinsatz ist dann eher etwas rauer gehalten sowie reduzierter, was die Details angeht, der Refrain ist eher mittelmäßig, für mich der einzige etwas „schwächere“ Song des Albums. Ganz im Gegenteil zu „Emptiness Devours" ein siebenminütiges kleines Epos, das mit vielen Breaks sowie unterschiedlichen Tempi und vor allem wechselnden Atmosphären aufwartet.

Noch etwas besser das ähnlich lange „Forgotten Sunrise" mit mehr Keyboardbetonung (schöne Hammondsounds) etwas vielschichtiger aufgebaut, etwa im Stile von SYMPHONY X, sehr melodiegeprägt, schnelle Riffs im Hintergrund
Auch ein Cover ist diesmal wieder vertreten. ETERNAL REIGN haben echt Mut und wagen sich tatsächlich an "Devil and Daughter" (aus dem 1989er BLACK SABBATH Werk „Headless Cross" mit Tony Martin am Mikro) heran. Eines meiner absoluten Lieblingsalben (mal so beiläufig eingestreut), und die Band schafft es tatsächlich mit betont groovigem Basseinsatz und klasse Vocals, zwar auch relativ nahe am Original und trotzdem einer Portion eigenem Charisma den Song sehr überzeugend rüberzubringen. Ein weiteres Highlight des Album ist ganz klar das wunderbar balladesk startende "Still Remains", erneut mit einer höchst wandelbaren Stimme zunächst sehr gefühlvoll, um dann mit klasse doppelläufigen mitunter leicht düster fortfahrenden Gitarrenparts bzw. Läufen sowie einem kraftvoll-hymnenhaften Refrain und mit schönen Streichern auszuklingen – ein klasse Arrangement. Sowas kann sicher nicht jede Powermetalband. Kein Kitschplüsch sondern absolut überzeugend mit viel Tiefgang und Authenzität.

Mit dem sehr abwechslungsreichen „The Dawn Of Reckoning“ haben ETENAL REIGN erneut nochmal einen Schritt nach vorne gemacht und erneut locker internationales Niveau erreicht. Die Band zockt dabei ihren ganz eigenen Power Metal, stilistisch sehr breit angelegt mit vielen zusätzlichen Elementen wie US-Metal bzw. aus dem NWOBHM Bereich. Aber auch die klasse Instrumentalparts (nie zu kopflastig kühl) sowie die über allem liegende kraftvolle Stimme, quasi alles zusammenhaltend und die gelungene Produktion sorgen für einen sehr positiven Gesamteindruck.

The Dawn Of Reckoning


Cover - The Dawn Of Reckoning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:36 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Volbeat

Band anzeigen
InterviewHallo Jon, zunächst habe ich ein paar obligatorische Fragen zum neuen Album "Beyond Hell / Above Heaven" an dich. In der Vergangenheit war bislang immer Michael Poulsen für das Songwriting und die Texte verantwortlich. Hat sich daran etwas verändert?



Vom Grundsatz her hat sich daran nichts verändert. Michael ist derjenige der die Songs singen muss, die er fühlen muss. Mit der Musik ist das ähnlich. Er bringt hier das meiste ein. Wir ergänzen dann hier und da etwas oder schlagen Änderungen vor. Manche Sachen setzen wir dann um und manche eben nicht.



Bevor ihr mit dem Songwriting beginnt, überlegt ihr euch da, wie viel Songs in die härtere Richtung, wie viel in die Rockabilly Richtung und vielleicht auch wie viel Songs in die punkigere Richtung einschlagen sollen


Als wir mit den Proben für das neue Album beziehungsweise für die neuen Songs anfingen, hatten wir zunächst viel mehr poppigere, punkigere und Rockabilly lastige Songs am Start, die von den Melodielinien und dem Gesang von Michael leben. Dann haben wir aber gesagt, ok wir brauchen noch ein paar härtere Sachen mit kräftigen Gitarrenriffs und so. Und diese Songs hatten wir dann lustigerweise am schnellsten fertig da es Michael irgendwie am einfachsten fällt, Metal Songs zu schreiben. Ich meinte damals, wir brauchen ein oder zwei Songs die sich irgendwie an unserem ersten Album orientieren und nach einem Tag hatte Michael die Songs fertig, abgesehen von den Vocals.



Das heißt, ihr schreibt die Songs fast alle im Proberaum?


Nicht fast, sondern tatsächlich alle, ja! Wobei viele Ideen jedoch schon beim Soundcheck auf einem Gig entstandenen sind.



Mit Mille von KREATOR und Barney Greenway von von NAPALM DEATH, habt ihr zwei hochkarätige Gastsänger auf dem Album, vertreten, die bei "7 Shots" und "Evelyn" gesanglich mächtig, sagen wir
mal ihre nicht unbedingt massentauglichen Gesänge präsentieren. Wie kam es denn dazu? War das eine Idee der Plattenfirma
.



Nein, ganz und gar nicht. Die Idee kam auf, als wir 2006 das erste mal in Deutschland getourt haben. Mille kam auf eine unserer Shows, bei der HATESPHERE Headliner waren. Mille sagte zu uns, er hätte unser erstes Album gehört und findet es cool. Da dachen wir uns – „Wow cool – das ist Mille von KREATOR und er findet unsere Songs cool!“ Wir haben uns dann halt unterhalten und Mille kam gelegentlich zu unseren Konzerten wenn er daheim war und wir in seiner Nähe gespielt haben. Ich glaube zwei Jahre später haben wir dann gemeinsam auf einem Festival in Norwegen gespielt. Wir hingen da so rum und haben ein bisschen gequatscht und irgendwann fragten wir ihn, ob er sich nicht vorstellen könnte, bei einem Song von VOLBEAT Gitarre zu spielen oder zu singen. Naja – und er sagte ja, das könnte lustig werden.


Als Michael den Song „7 Shots“ geschrieben hat kam ihm dieser Gedanke wieder und wir meinten – cool, das könnte wirklich passen wenn Mille hier mitsingen würde. Michael fragte ihn, er sagte ja und das Resultat kann man sich auf dem Album anhören.

Fast genauso hat es sich mit Barney von NAPALM DEATH zugetragen. Wir haben die Jungs vor zwei Jahren bei einer Show in Frankreich getroffen. Wir fanden heraus, dass seine Freundin VOLBEAT cool findet und ihn dazu drang, sich die Songs anzuhören. Als wir dann wussten, dass bei „Evelyn“ Growl Vocals mit rein sollten sagte Micheal: „Wäre es nicht großartig, wenn Barney das machen würde“ Ich meine, hey – er ist definitiv der beste Growler in diesem Genre. Michael schrieb ihm und Barney sagte ja.



Das Vorgänger Album "Guitar Gangsters..." beinhaltet eine Story über einen Jungen namens "Cadillic Blood" der ermordet wird und als Geist zurück kommt um sich zu rächen. Diese Story wurde jedoch nicht abgeschlossen. Geht es auf dem neuen Album mit der Story weiter?.



Aber ja. "7 Shots" und "The Mirror And The Ripper” vervollständigen die Geschichte vom Vorgängeralbum.
Aber mehr will ich dazu gar nicht verraten. Einfach anhören oder den Text durchlesen.


Willst Du uns nicht von dem einen oder anderen deiner Lieblingssongs verraten um was es geht?


Nunja, ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich nicht mal bei allen Songs weiß wo von sie handeln. Ich mache mir ehrlich gesagt meistens nicht allzu viel aus den Texten in Songs sondern interessiere mich mehr für die Musik. Aber meine Favourites sind die beiden oben genannten Songs und eben auch „Evelyn“. Aber das ändert sich auch von Zeit zu Zeit.



Die Konzerthallen in denen ihr weltweit gastiert, haben sich innerhalb kürzester Zeit von recht klein auf recht groß verändert, Da sind Locations mit einem Fassungsvermögen von 5.000 Personen und mehr keine Seltenheit. Wo macht es Dir mehr Spaß zu spielen ?



Das hängt meistens von vielen Faktoren ab und unterscheidet sich jedes Mal. Zum Beispiel hat man in kleinen Locations eine viel bessere Möglichkeit mit dem Publikum zu kommunizieren. In einer großen Arena ist es sehr schwierig das Publikum in den hinteren Reihen zu erkennen. Dafür kann man hier oftmals eine volle Show mit wesentlich besseren Effekten fahren. Grundsätzlich bevorzuge ich somit eigentlich weder noch, da es tatsächlich von den Räumlichkeiten abhängt.



Ihr habt kürzlich in den USA zusammen mit METALLICA getourt. Da gibt es doch bestimmt die eine oder andere Anekdote zu berichten.


Ja, allerdings. Lars Ulrich (Drummer von Metallica, Anm. d. Red.) hat ja ebenfalls dänische Wurzeln.
Da liegt es natürlich nahe, daß wir von VOLBEAT uns mehr und mehr mit Lars auf Dänisch unterhalten haben. Das ging irgendwann James Hetfield gewaltig auf die Nerven und er hat überall Schilder aufgehängt "No Dänish speaking" oder "No Danish people". Da haben wir uns alle einen Spaß daraus gemacht.


Kann man euren Erfolg den Staaten schon mit dem Erfolg in Europa vergleichen? .



Nein, das kann man nicht sagen. Wir selber spielten vor 300 -1.000 Leuten am Abend. Das war sehr cool, aber eben noch nicht so groß wie in Europa. Wir arbeiten jedoch daran.


Euer prívates Leben hat sich mittlerweile wohl komplett verändert. Ist es genau das wovon ihr geträumt habt? .


Oh ja, wir haben unser Hobby zum Beruf gemacht. Wir können von der Musik leben. Davon träumen so viel Leute und wir hatten einfach das Glück auf unserer Seite.



Ok Jon, jetzt lockern wir das ganze noch ein bisschen auf:



McDonalds oder Burger King?


Burger King



Pizza oder Pasta?


Pizza




Bier oder Wein?


Bier



Sommer oder Winter?


Sommer




Fussball oder Eishockey?


Fussball




“7Shots“ oder „Evelyn“?


„Evelyn“





Videospiele oder Brettspiele?


Video Games





D:A:D: oder Pretty Maids?


Pretty Maids





Ok Jon, dann bedanke ich mich für das Interview und die letzten Worte gehören dir.


Ja, ebenfalls vielen Dank und geht raus, kauft unser Album und dann sehen wir uns demnächst auf Tour!





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