Review:

2000 Jahre J.B.O.

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20 Jahre Spaß Metal aus Franken, 20 Jahre JBO! Genau das wurde Ende 2009
in der Bamberger JAKO Arena im Rahmen von einem Jubiläums Konzert gefeiert. Nach einer ausgiebigen Tour zum letzten eher mittelmäßigem Album „I Don't Like Metal - I Love it“ wurde eben dieses Konzert für eine neue Live CD / DVD genutzt, die mit „2000 Jahre J.B.O.“ den erst Blödsinn bereits in der Namensgebung des Rundlings findet. Eher gemach geht es mit „Head Bang Boing“ in den Ring und das flotte „Dio in Rio“ lässt mich als Hörer zumindest nach dem tragischen Tod von Ronnie James Dio auch eher kalt. Doch die Stimmung in der Halle, der ebenso gut wie der Sound zur Geltung kommt, lässt auf Besserung hoffen. Doch zunächst folgen weitere Songs aus der mittleren JBO Schaffensperiode. „Sex Sex Sex“ und „Das Eine“ können mich auch live nicht überzeugen wobei es bei „I don´t like Metal“ und „Fränkisches Bier“ auf jeden Fall besser aussieht. Alleine von den Publikumsreaktionen her merkt man mit „Ein bisschen Frieden“ sowie „Bimber Bomber Dödel Die“ noch mal einen gewaltiger Schub. Und spätestens zu treuen Hymne „Verteidiger des Blödsinns“ versetzt man sich doch gerne virtuell in den Konzertzahl und steckt seinen rechten Zeigefinger in die linke Hand. Von nun an wird man von einem Highlight ins nächste katapultiert. „Ein guter Tag zum Sterben“ und „Könige“ hauen alles weg. Am Ende von „Bolle“ dann der Gag des Abends: „Wollt ihr endlich hören woran Bölle wirklich gestorben ist….“ - „Wir werden es euch nun verraten - scheiss auf das Verbot - der Bolle PIEEEEEEP“ und Applaus….. Das wars also - starb Bolle nun an einem Piepton? Ich vermute die Wahrheit kommt frühestens zum 3000. Jahrestag der Band ans Tageslicht. Und bis dahin erfreuen wir uns noch an einem gelungenem Abschluß mit „Wir sind die Champignons“ sowie „Ein Fest“.
Unterm Strich ein gelungenes Livealbum welches eher mittelprächtig beginnt aber dafür umso stärker endet. Der eine oder andere Klassiker der ersten beiden Alben hätte dennoch nicht geschadet.

2000 Jahre J.B.O.


Cover - 2000 Jahre J.B.O. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 68:50 ()
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Dio

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JORN Lande, seines Zeichens nach Ausnahmesänger und neben seinem Soloprojekt JORN noch bei MASTERPLAN und ALLEN/LANDE (mit SYMPHONY X Fronter Russel Allen) sowie auch schon bei ARK („Burn The Sun“), BRAZEN ABBOT, MILLENNIUM, bei NIKOLO KOTZEV’S, AYREON und aktuell bei AVANTASIA am Mikro huldigt mit „Dio“ seinem großen Vorbild. Dass Lande’s Stimme jener des erst kürzlich verstorbenen Ronnie James DIO (16. Mai 2010 – R.I.P.) gleicht dürfte allseits bekannt sein. Das er einer der ganz großen Metalstimmen des Jetzt sein eigen nennt auch. Auf „Dio“ gibt es nun Cover-Versionen von DIO, RAINBOW und BLACK SABBATH zu hören, wobei JORN sich glücklicherweise nicht auf die zum Teil leider schon recht abgehörten Klassiker stützt, sondern eine ausgewogenen Auswahl aus bekannteren und weniger geläufigen Stücke zusammengetragen hat (siehe unten). Dazu kommt noch mit dem über 8-minütigen epischen Tribute „Song For Ronnie James“ eine zwischen SABBATH und frühen DIO liegende, mit bekannten Zitaten versehene Hommage an seinen Mentor. Gut rüber kommen die fett produzierten Songs allemal; ob man allerdings immer so nah am Original bleiben musste darf man durchaus mal in den Raum stellen. Deutlicherer Neuinterpretationen hätte ich mir schon gewünscht. Ganz davon abgesehen, macht JORN Lande hier, eigentlich wie immer, einen ausgezeichneten Job. Fans des Altmeistern DIO wie auch von JORN selbst machen mit „Dio“ sicher nichts verkehrt.

Aber - „Wer arges dabei denkt“ !!! Serafino Perugino, Präsident von Frontiers Records teilte mit, dass an dem DIO-Tribute Album bereits seit Frühjahr 2009 gearbeitet wurde und ein Zusammenhang mit dem doch recht unerwarteten Tod des Ronnie James Dio wird vehement verneint. Ob das auch für den Zeitpunkt der Veröffentlichung gilt? Ein fader Beigeschmack bleibt alle male, wobei es fern liegt dem Künstler etwas zu unterstellen. Zu bekannt sind seine Verehrung für DIO. Aber auch wenn alles schon vor längerer Zeit auf dem Wege oder gar fertig gestellt war, man hätte mit der Veröffentlichung durchaus noch warten können.



1 Song For Ronnie James

2 Invisible

3 Shame on the Night

4 Push

5 Stand Up And Shout

6 Don't Talk to Strangers

7 Lord Of The Last Day

8 Night People

9 Sacred Heart

10 Sunset Superman

11 Lonely Is The Word - Letters From Earth

12 Kill The King

13 Straight Through The Heart (live)




Dio


Cover - Dio Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 66:47 ()
Label:
Vertrieb:
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Poisoned Blood

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Schön räudig kommen EL CAMINO auf ihrem zweiten Album „Poisoned Blood“ daher – die Mischung aus erdigem Hard Rock und einer gehörigen Portion Stonersound funkt gehörig. DANZIG und THE CULT kommen da einen auch in dem Sinn (dafür sorgt alleine schon der Gesang). Die 2006 gegründete Band aus Löningen (LK Cloppenburg) hatte nach einer Demo-EP Ende 2008 ihr Debüt „Hit The Road“ veröffentlicht und kommt nun mit ihrem wiederum selbstproduzierten zweiten Album „Poisoned Blood“ um die Ecke. Der Titeltrack „Poisoned Blood“ bietet noch eingängigen Hard Rock bevor es im Nachgang deutlich staubtrockener zugeht. „Stolen Horses“ mit seinem geilen Gitarrenparts und „All That Will Remain“ mit seinen gelungen Thrash-Anleihen seien mal als Reinhörer genannt. „Poisoned Blood” bietet dabei einiges an Abwechslung (was für das Songwriting des Quintett spricht), bedient Freunde lauter Gitarrenklänge und grooved recht cool aus den Boxen. Die Aufmachung der über die Band-Page zu beziehenden CD geht in Ordnung, die Produktion passt zum Sound von „Lower Saxonys Finest Rock" (klare Ansage der Band). Genrefreunde dürfen in das wohl auch Live gut kommende EL CAMINO Material gerne man reinhören. Ein Label ruhig auch mal.

Poisoned Blood


Cover - Poisoned Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:3 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Charred Walls Of The Damned

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Interview Für CHARRED WALLS OF THE DAMNED hast du ja einige bekannte Namen rekrutieren können. Warum hast du gerade Steve DiGiorgio (b.) und Tim Owens (v.) zur Band geholt?



Ich kenne Steve seit 1997, al ser mit uns auf dem „Sound Of Perseverance”-Album von DEATH spielen sollte und nach Florida zum Proben kam. Seitdem ich „Individual Thought Patterns“ von DEATH gehört hatte, war Steve mein Lieblings-Bassist und auch wenn er auf dem „Sound Of Perseverance“-Album dann doch nicht dabei war, haben wir auf CONTROL DENIED „The Fragile Art Of Existence“ zusammengearbeitet, worüber ich sehr erfreut war. Beim „Horror Show“-Album von ICED EARTH waren wir wieder zusammen dabei. Spätestens seitdem ist Steve ein enger Freund von mir, was ihn zu meiner ersten Wahl als Bassist für CHARRED WALLS OF THE DAMNED machte – und glücklicherweise war es sehr leicht, ihn zum Mitmachen zu bewegen. Wir haben immer viel Spaß, wenn wir zusammen arbeiten und er mochte die Musik des Albums.

Tims Gesang mag ich seit seinen JUDAS PRIEST-Zeiten und seitdem wir 2003 und 2004 zusammen bei ICED EARTH waren, sind wir gute Freunde. Tim ist ein sehr cooler Typ und sehr bodenständig, was ihn zu meiner ersten Wahl als Sänger machte. Zum Glück war auch er schnell zu überzeugen.



Ihr lebt nicht alle in der gleichen Gegend, oder? Wie läuft die Bandarbeit da ab?
Wir sind tatsächlich über die gesamten USA verstreut: Steve lebt in San Francisco, Tim in Akron, Ohio, Jason in Orland und ich in New York City, was es sehr macht, uns zum Proben zu treffen. Dank des Internets können wir unsere Ideen per Email austauschen. Ich schreibe die Musik und die Texte und schicke sie dann den anderen, damit sie Input geben können. Die meiste Arbeit haben wir im Studio in Florida erledigt, als wir alle gemeinsam dort waren. Bis dahin war es eher meine Vorstellung, die sich in der Musik fand. Ich hatte alles in meinem New Yorker Appartement geschrieben und aufgenommen.



Hattest du denn eine klare Vorstellung davon, wie das Album klingen sollte?



Ja. Ich wusste, dass ich die Band sehr heavy und sehr melodisch haben wollte, der Rest ist dann einfach ganz natürlich passiert. Ich wollte einfach ein Metal-Album schreiben, dass alle Leute, die wie ich alle Spielarten des Metal mögen, lieben werden. Ich wollte jeden Typ des Metal in den Songs haben, da ich alle liebe. Blast Beats, melodischer Gesang, heavy und catchy Riffs, technisches Bassspiel, alles was ich am Metal mag. Alles fing mit dem Schreiben von Gitarrenriffs an, die sich für mich gut anhörten und melodisch und heavy gleichermaßen waren. Der Ursprung der Songs ist also sehr simpel.



Wie lange hast du an den Songs geschrieben? Wieviel haben die andern letztendlich dazu beigetragen?



Ich habe ein Jahr mit dem Schreiben der Musik verbracht. Ich habe anfangs alles gespielt und auch gesungen und als Demo augenommen, was ich dann an die anderen geschickt habe. Ich wollte ihren Input haben, um die Songs besser zu machen. Jason [Suecof] hatte dann einen sehr großen Einfluss auf das Songwriting. Mit ihm arbeite ich seit zehn Jahren zusammen und wir haben eine großartig Chemie beim Songwriting, von daher wusste ich, dass mit ihm die Songs nur besser werden können. Jason und ich haben dann zwei Tage Pre-Production in Florida gemacht, einige Sachen bearbeitet und bei ihnen Songs das Tempo geändert.



Fällt dir das Songschreiben denn mittlerweile einfacher als noch vor einigen Jahren? Hast du eine Art Routine entwickelt?




Es ist auf jeden Fall nicht einfach, aber wie beim Spielen eines Instrumentes: je mehr Zeit investiert wird, desto besser wird man. Ich schreibe gerade das zweite Album, was mir gut von der Hand geht, was sicherlich damit zusammenhängt, dass ich als Songwriter besser geworden bin. Ich schreibe Songs, seitdem ich 12 war, aber es fing erst vor drei Jahren an, dass ich mich als gut genug ansah, ein eigenes Album zu schreiben, woraus dann CHARRED WALLS OF THE DAMNED entstanden.




Wie viel Energie hast du in die Texte gesteckt?



Viel. Es ist sehr schwierig, originelle und mitreißende Texte zu schreiben. Als ich mich hinsetzte, um die Texte für das Album zu schreiben, war es sehr schwer, da ich anfangs nicht wusste, worüber ich schreiben wollte. Dann entschied ich mich, über persönliche Dinge zu schreiben, die sehr wichtig für mich sind und in denen viel Herzblut steckt. „Fear In The Sky“ zum Beispiel handelt von meiner Flugangst und welche Emotionen in mir sind, wenn ich in einem Flugzeug sitze. „Blood On Wood“ drehen sich um eine Leidenschaft für das Drumming: ich habe einmal geprobt und mir die Hände blutig gespielt, da mir eine Blase aufgeplatzt ist. Ich denke, dass viele Leute damit was anfangen können, denn jeder hat Dinge, für die er sich mit Leidenschaft einsetzt.



Wie viel Freiraum hatte Tim beim Einsingen der Songs?



Er hatte sehr viel Freiraum. Ich habe ihm die Demos geschickt, auf denen mein Gesang war und ihm gesagt, dass er seine eigenen Ideen für Gesang und Gesangsharmonien nutzen sollte. Jason, Tim und ich haben dann im Studio gemeinsam an den Vocals gearbeitet, wobei Jason tonnenweise gute Ideen hatte, die uns sehr weiterbrachten. Ich sagte beiden, dass wir alle Ideen gemeinsam diskutieren und entwickeln werden, damit die Songs so gut wie möglich werden können.



Werdet ihr auch Touren?



Ich werde meinen Job behalten, da es heutzutage sehr schwierig ist, von einer Band zu leben. Wir werden aber im Sommer touren, worüber ich sehr aufgeregt bin. Wir planen einige Shows und Festivals für den Sommer. Ich kann es nicht abwarten, wieder on the road zu gehen und die Musik vor den Fans zu spielen. Ich bin so stolz auf dieses Album und kann es nicht erwarten, die Songs auf der Bühne zu spielen!



Wie kam der Kontakt mit Metal Blade zustande?



Metal Blade-Chef Brian Slagel und ich sind schon seit langem Freunde. Er ist ein toller Kerl und eine Legende im Heavy Metal. Vor zwei Jahren erzählte ich ihm von meiner Idee, eine Band zu gründen und er sagte, dass er die Musik liebend gerne einmal hören würde. Ein Jahr später habe ich ihm die Demos geschickt, die er sehr mochte und mir daraufhin einen Deal angeboten hat. Ich bin ein großer Fan des Labels und seiner Bands wie KING DIAMOND, AMON AMARTH und CANNIBAL CORPSE und sehe es als eine Ehre, auf dem gleichen Label zu sein wie viele meiner Lieblingsbands.



Also können wir noch einiges von euch erwarten?




Ja, wir spielen Live im Sommer und ich habe bereits neun Songs für das neue Album gechrieben und schreibe mehr. Die Songs klingen toll und ich kann es nicht abwarten, sie die Fans hören zu lassen. Wir werden hoffentlich Ende des Jahres ins Studio zu gehen, um das zweite Album aufzunehmen.



Greetings, Shout-outs, weise Worte?




Thank you very much for interviewing me!!!! For all CHARRED WALLS OF THE DAMNED information and tour dates you can go to www.CharredWallsoftheDamned.com and www.RichardChristy.com. Thank you and take care!




Review:

Zalvatore Caine Incorporated

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Mit „Zalvatore Caine Incorporated“ liegt das zweite Album der NIFTERS vor, und darauf lassen es die Schweden mächtig krachen. Ihre Mischung aus Alternative, Nu Metal, Metalcore und Schweden-Death ist bis oben hin randvoll mit Energie und wird einem in fettestem Sound mit jeder Menge Druck um die Ohren gehauen. Neben diversen Nackenbrecher-Riffs und Hochgeschwindigkeits-Passagen kommen auch immer wieder eingängige Melodien zum Tragen, die für diverse Ohrwürmer sorgen. Die Bandbreite reicht dabei von Uptempo-Krachern wie „Next Stop Devastation“ über böse Mosh-Riffs wie in „Adolescent Plague“ bis hin zu fast schon poppigen Songs wie „Parrhesi´a“. Einige Abstriche muss man allerdings machen: Zum einen wird es für meinen Geschmack stellenweise einfach zu poppig, zum anderen nervt der cleane Gesang auf Dauer, der klingt nämlich ziemlich quäkig. Und etwas länger als die etwas über 30 Minuten hätte die Scheibe auch sein können. Trotzdem: Was der schwedische Fünfer hier vorlegt, ist ein vielseitiges, druckvolles Album, das hervorragend eingespielt und produziert wurde und dessen Energie ansteckend wirkt.

Zalvatore Caine Incorporated


Cover - Zalvatore Caine Incorporated Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:11 ()
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Fire and Water

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Die Zeit ist stehen geblieben. Und dennoch schmeckt bei WILD CHAMPAGNE nichts schal – im Gegenteil. NWOBHM trifft German Metal, wie Faust ins Ohr. Die Ostfriesen stehen in der Tradition von Priest, Saxon, Running Wild und anderen – und scheuen sich keineswegs, abgegriffene Klischees aufzugreifen. Komischerweise funktioniert das wie’s Brezelbacken in Bayern. Ein hymnischer Song wie „United Heavy Metal“ bietet zwar rein gar keine Innovationen oder Überraschungen, Spaß macht er einem wahren Metaller aber allemal. Zumal der Sound auf der ganzen Scheibe recht dick und transparent klingt und die Stimme trotz ohrenscheinlicher deutscher Herkunft unpeinlich daherkommt – ein standesgemäßes, echtes Metal-Organ. Und so geht’s irgendwie mit der ganzen Scheibe und den doch recht platten Texten („Do you what you want, do what you feel…“): Eigentlich sagt das Szenepolizei-Gen in dir drin, WILD CHAMPAGNE ist abgelaufene Grütze – aber im Grunde schmeckt es wie ein frisches Bierchen. Jeder weiß genau, was kommt und dennoch gibt es keinen Grund, nicht noch eins zu süppeln. Prost.

Fire and Water


Cover - Fire and Water Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:48 ()
Label:
Vertrieb:
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Walk Through Fire

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Der Rabe flattert wieder. Seit 36 Jahren fliegen die Briten durch die Metal-Gegend, setzen Trends („Rock Until You Drop“ usw.), blamieren sich („The Pack Is Back“) und liefern unverzichtbare Live-Tondokumente (vor allem „Live… At The Inferno“) und sind vor allem für viele Szene-Urgesteine eine vollkommen unverzichtbare Band. Warum? Die Gallagher-Brüder und das Ex-Pentagramm Joe Hasselvander bieten mit RAVEN absolut eigenständigen, super Athletic Rock. Der old-schoolige Speed-Metal der Kapelle lebt von der charismatischen, oft sehr schrillen Stimme Johns, der mal hektischen, mal groovigen Gitarre Marks und einem sehr erdigen Sound. RAVEN lebt, ihr Metal lebt – jetzt muss nur noch die Szene zeigen, dass sie nicht nur auf Festivals lebt. Gleich 15 Songs haben die älteren Männer auf den Datenträger gekloppt (darunter das auf coolsten RAVEN-Style getrimmte Montrose-Cover „Space Station Number 5“ und der Live-Bonus „The King“), das Artwork schlägt auch in die typische Blitz-und-Donnerkerbe – einfach alles wie gehabt (abgesehen von RAVENS unrühmlichen Ami-Ausrutschern…). Dass sich RAVEN (wie auch Anvil) dermaßen treu bleiben, wird die alten Fans erfreuen, heißt aber andererseits genauso, dass Kritiker das Ganze als zerfahrene Alt-Herren-Musik abqualifizieren werden. Mal gucken, wer Recht hat, und ob die Szene wirklich das Gesicht zeigt, dass sie so oft beschwört – nämlich die hübsche Fratze der guten, alten Schule. Die RAVEN-Jungs jedenfalls haben das Ihrige getan!

PS: Es soll wirklich Menschen und Reviewer geben, die von RAVEN noch nie etwas gehört haben. Gipsdochgarnich. Es ist eine Schande.

Walk Through Fire


Cover - Walk Through Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 57:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

After The Fall From Grace / Ride Into The Night (Re-Release)

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Mit dem Re-Releases der schwer zu beschaffenden Veröffentlichungen der 80er Kult-Combo SAVAGE GRACE beweisen Limb Music ein feines Händchen. Die US Metaller um Bandleader Christian Logue gehörten mit ihrem Sound zwischen Power und Speed zu den einflussreicheren Bands des Genres und prägte viele aus dem Underground kommende Musiker. Die Geschichte von SAVAGE GRACE war aber auch durch ständige Besetzungswechsel gekennzeichnet, was wohl einer der Gründe für die Kurzlebigkeit der Band war. Trotzdem (oder gerade deswegen) macht eine Wiederveröffentlichung der Scheiben der für recht „frauenfeindliche“ Cover berüchtigten Westcoast-Band Sinn. SAVAGE GRACE gehören zu jenen Bands die den oft missbrauchten Begriff Kult durchaus rechtfertigen. Das die Songs dabei soundtechnische meist auf einen guten aktuellen Stand hochgezogen wurden, werden wohl nur die ganz harten Fans als „untrue“ verdammen.

Nach dem Referenzwerk „Master Of Disguise“ veröffentlichten SAVACE GRACE 1986 ihr zweites Album „After The Fall From Grace“ – und wieder mit einer bedeutsamen Änderung im Line-Up. Wie schon auf der Tour zum Debüt übernahm Gitarrist Christian Logue das Mikro; dessen Gesangsstil man getrost als Geschmackssache bezeichnen kann (was ja ein typisches Merkmal für 80er-Kultcomobos ist). Auch musikalisch hat sich was getan – SAVAGE GRACE gehen nunmehr etwas melodischer und epischer zu Werke – mehr Power statt Speed. Starke Tracks wie „We Came, We Saw, We Conquered” (Speedhymne zum Mitgrölen), das sich von ruhig auf Sauflott steigernde „Trial By Fire" oder das klasse „Destination Unknown" lassen Bangerherzen gen höheren Frequenzen schlagen (und den Schädel dazu). Den Status des Vorgängerwerkes erreicht „After The Fall From Grace“ aber trotzdem nicht. Die 1987er EP „Ride Into The Night“ schwächelt auch etwas. Vor allem das DEEP PURPLE Cover „Burn“ ist voll daneben, nur der Titeltrack kann an alte Taten anknüpfen und so schließt die 4-Track-EP die Diskographie von SAVAGE GRACE ab. Die Band selbst zieht nach New York und wieder zurück nach L.A., das Wechselspiel geht bis auf Bandchef Chris Logue munter weiter, 1992 löst man sich dann offiziell auf.

Ergänzt wird die gelungene Zusammenstellung durch drei Bonustracks, wobei die beiden bisher unveröffentlichten Livetracks („Bare Bottom Blues“, „Such A Dirty Mind“) 1991 zum Repertoire der Band gehörten und zu einem Demo mit dem man wieder einen Plattendeal ergattern wollte. Der Songs „Mainline Lover“ war bisher nur auf einen Sampler vertreten. Solide, aber leider nicht mehr – dafür gibt es Live neues zu berichten - den Auftritt von SAVAGE GRACE beim diesjährigen Keep It True Festival wird ja wohl der eine oder andere erlebt haben. Schauen wir mal, ob daraus zukünftig was wird.

After The Fall From Grace / Ride Into The Night (Re-Release)


Cover - After The Fall From Grace / Ride Into The Night (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 68:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Master Of Disguise / The Dominatress (Re-Release)

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Mit dem Re-Releases der schwer zu beschaffenden Veröffentlichungen der 80er Kult-Combo SAVAGE GRACE beweisen Limb Music ein feines Händchen. Die US Metaller um Bandleader Christian Logue gehörten mit ihrem Sound zwischen Power und Speed zu den einflussreicheren Bands des Genres und prägte viele aus dem Underground kommende Musiker. Die Geschichte von SAVAGE GRACE war aber auch durch ständige Besetzungswechsel gekennzeichnet, was wohl einer der Gründe für die Kurzlebigkeit der Band war. Trotzdem (oder gerade deswegen) macht eine Wiederveröffentlichung der Scheiben der für recht „frauenfeindliche“ Cover berüchtigten Westcoast-Band Sinn. SAVAGE GRACE gehören zu jenen Bands die den oft missbrauchten Begriff Kult durchaus rechtfertigen. Das die Songs dabei soundtechnische meist auf einen guten aktuellen Stand hochgezogen wurden, werden wohl nur die ganz harten Fans als „untrue“ verdammen.

Der Doppelpack „Master Of Disguise” und „The Dominatress” greift die Anfänge von SAVAGE GRACE auf. Die 1983 erschienene EP „The Dominatress” zeigt dabei auf, dass die Band zu Beginn ein noch etwas unausgegorenes Songwriting hatte. Herausragender Track der 5-Song EP ist „Curse The Night“ die für einiges Aufsehen im Metal Underground sorgt. „The Dominatress” wurde noch von John Birk eingesungen, der aber von Michael John Smith abgelöst wurde; welcher mit seinen hohem Gesang den ersten Longplayer mit prägte. Das Debüt der Band erschien dann 1985 unter dem Titel „Master Of Disguise” und schlug ein wie ein Hammer. Das Album präsentierte 9 Songs die Speedstandard setzten – unterlegt mit frühen MAIDEN-Riffs, coolen Breaks, Melodie und dazu der fast schon sirenenmäßige Gesang - und SAVAGE GRACE traten dabei (fast) durchweg aufs Gaspedal. Das Openerdoppel „Lions Roar“ und „Bound To Be Free“ (Speedgranate), das ebenfalls pfeilschnelle, aber etwas melodischere „Into The Fire“, den Titeltrack „Master Of Disguise” (Hymne) und der gedrosseltere Metalsong „Betrayer“ seien da mal aus einem durchweg starkem Album heraus gehoben. „Master Of Disguise” ist sicher das Gesellen- und Meisterstück von SAVAGE GRACE in einem. Wer auf Speed-Metal abfährt sollte das Album zumindest kennen – zusammen mit den ersten Alben von METALLICA, OVERKILL, AGENT STEEL & Co. ist „Master Of Disguise” etwas für das Klassikerregal.

Weitere 4 Songs von Demos aus 1982 und 1984 („Sceptres of Deceit", „Genghis Khan", „Curse Of The Night" und „No One Left to Blame", soundtechnisch natürlich im Grenzbereich) komplettieren eine wertige Veröffentlichung in schicker Aufmachung und ausführlichem Booklet.

Master Of Disguise / The Dominatress (Re-Release)


Cover - Master Of Disguise / The Dominatress (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 75:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Machines Of Grace

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Kommt einen der Name Zak Stevens in die Quere fallen einem sofort SAVATAGE und CIRCLE II CIRCLE ein. Der Bostoner Junge hat nun zusammen mit ex-SAVATAGE Kollege Jeff Plate (Drums) sowie Matt Leff (Gitarre) und Chris Rapoza (Bass) eine weitere Combo unter dem Namen MACHINES OF GRACE am Start. Und auch wenn sie auf ihrem selbstbetitelten Debüt immer wieder ansatzweise beide genannten Band streifen, so hat man es hier doch mehr mit Hard Rock zu tun. Allerdings kommt der Opener „Just A Game“ schon recht bekannt daher und könnte ebenso wie „Between The Lines“ (beide firmieren als traditionelle Rocksongs) aus einer der letzten CIRCLE II CIRCLE Sessions stammen. Ansonsten bemühen sich MACHINES OF GRACE modern zu klingen ohne den Pfad des melodischen Metal ihrer Wurzeln vollständig zu verleugnen. Als gelungen kann man dabei noch das richtig gute ins Ohr gehende „Fly Away”, die bedächtige Powerballade „The Moment“ und das ebenfalls balladeske „This Time“ benennen. Denn irgendwie fehlt einem doch die tiefergehende Emotionalität welche insbesondere Zak andererorts schon öfters lieferte. Vor allem die gewollt auf Neu getrimmte Powersongs lassen Tiefgang missen. Alles in Allem konnten MACHINES OF GRACE die (allerdings recht hohe) Erwartungshaltung so nicht erfüllen und liefern mit ihrem Debüt nicht den erwarteten Reißer sondern ein eher nur solides Album ab.

Machines Of Grace


Cover - Machines Of Grace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:2 ()
Label:
Vertrieb:

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