Die ACID DRINKERS sind eine laut Promoflyer in Polen äußert bekannte Meta-l und Rockband. Mit ihrem neuen Album "Fishdick Zwei - The Dick Is Rising Again" veröffentlichen sie eine Scheibe, die ausschließlich aus Coversongs bekannter Metal- und Rockbands besteht. Coverversionen sind ja immer so eine Sache - ist man ein Fan des Originals, ist das Cover meistens anders und daher evtl. schlechter, so dass man doch lieber zum Original zurückkehrt. Mehr als "da höre ich mal rein" lassen sich den Songs oft dann nicht abgewinnen.
Das Album startet mit einer Coverversion von JOHHNY CASH’s "Ring Of Fire". Der Titel geht direkt gut ab und hat mächtig Drive. Man merkt direkt: Das Album ist gut produziert und kommt kraftvoll aus den Boxen. Es folgt "Hit The Road Jack", auch eine bekannte Partynummer, bekannt von RAY CHARLES. Die Nummer zeichnet sich durch kräftige Gitarrenparts aus und will ich ebenso als sehr hörenswert herausheben. Weiter geht es mit "Love Shack", einem Song der Band "THE B-52´s". Auch eine sehr bekannte Nummer. Hier hält man sich doch sehr am Original, so dass man nicht viel falsch macht. Mit der Nummer "New York, New York" von FRANK SINATRA wird es etwas konfuser. Aber auch diese Nummer ist klasse umgesetzt worden. Die Kombination von schweren Gitarrenriffs mit dem melodischen, an Swing und Jazz erinnernden Gesang ist eine tolle Mischung. Mit Track 8 schlägt einem "Et Si Tu N´existe Pais" entgegen, ein französischer Chanson, der nun nahezu gar nichts mehr mit Rock oder Metal zu tun hat. Trotzdem eine schöne Nummer. Es folgt die gelungene KISS-Nummer "2000 Man", wobei der Song ursprünglich von den ROLLING STONES stammt. Herausgreifen will ich noch "Seasons In The Abyss", ein SLAYER-Track, der von den ACID DRINKERS als "Country Song" umgestaltet wurde, sehr strange. Auch METALLICA dürfen nicht fehlen. Erwischt hat es "Nothing Else Matters". Hier ist der schon oft gecoverte Song zu einer genial aberwitzigen französischen Zirkusnummer verwandelt worden, wobei der Refrain dann wieder mit einem kräftigen Gitarrenteppich untermalt wurde. Bestimmt ein Highlight auf der Platte. Zusammenfassend bin ich sehr positiv überrascht. 85 % der Coversongs sind äußerst gelungen. In einige Songs hat man einen neuen Stil einfließen lassen. Da die Scheibe äußerst anspruchsvoll produziert ist, macht das Hören Spaß. Daumen hoch!
Unbekannter Name, gute Musik – ein Phänomen was jeder Hörer von „mittelalterlich“ geprägter Musik wohl vom letzten Mittelaltermarkt kennt; wie hieß die Band vom Vortag noch einmal? IGNIS FATUU könnten das wohl nicht nur wegen ihres etwas wenig markanten Namens kennen.
Denn die Band reiht sich musikalisch in die Riege der Bands ein die mit Dudelsack, Flöte, Geige, Schalmei sowie verzerrter Gitarre und Schlagzeug daherkommen und zwischen reinen altertümlichen Klängen etwas Moderne streuen. Kennt man zweifelsohne von Szenegrößen á la IN EXTREMO, hier wird allerdings mehr Anteil vom akustischen Sektor sowie teilweise von einem Sound der mich an die eine oder andere Nummer von LETZTE INSTANZ erinnert deutlich. Das Ganze ist zwar gut gemacht und die Anteile von bekannteren Bands sind eigentlich nicht einmal störend; genug Eigenanteile wie die charismatische Stimme von Zweitsängerin Irene Gawlik und der zweitweilens hohe Anteil von Metal setzen die Musik schon vom Rest ab. Anspieltipps wären übrigens „Wolfszeit“ und Scherenschnitt“.
Allerdings wurden hier mal wieder viele Titel auf wenig Laufzeit komprimiert; da wundert es nicht das der ein oder andere Titel (u.A. Albums-Namensgeber „Neue Ufer“) etwas flach und plastisch daherkommen und ein wenig an Abwechslung vermissen lassen, gerade zum Ende der Scheibe hin. Manchmal sollte man Tracks die mehr oder weniger auf simplen Lyrics mit einem monotonen Standard-Schlagzeugtakt basieren vielleicht doch lieber weglassen…
Unterm Strich trotzdem ein solides Album mit gutem Mittelalter-Rock der in vielen Belangen zu überzeugen weiß.
BRAINDEAD 5, der Name ist hier durchaus auch Progamm, stammen aus Sachsen und wäre ich gehässig, würde ich nach dem Gehörten auf ihrer Debütscheibe „Guten Tag“ sofort sagen, bitte bleibt auch dort. Seit 10 Jahren ist man also im ehemaligen Osten im Untergrund und dabei laut eigenen Angaben im Death Metal-Genre tätig gewesen. Jetzt wurde der Keiferanteil im Gesang nochmal deutlich reduziert und klingt daher wie eine Mischung aus ein wenig RAMMSTEIN, schlechten MOTÖRHEAD und BÖHSE ONKELZ. Die Drums kommen mitunter recht verwaschen daher, der Sound ist etwas unsauber paßt aber so wieder zu dem räudigen Ambiente.
Der Start mit dem polternden „Poesie“ läßt die Vergangenheit nochmal etwas präsenter aufleben. Kurzer Textauszug hieraus „Zersägt und zerhackt geißelnde Schmerzen, Braindead ist da und nimmt eure Herzen“. Bei mir ist das leider eher umgekehrt, schon das liebevoll gestaltete Coverartwok ganz in Rot mit Maskenmann, schneidiger Kettensäge und zwei vermeintlich sexy Girls verheißt eigentlich nichts Gutes. Aber neben diesem platten Eyecatcher, das Bandfoto im Inneren ist noch schlimmer fünf in SLIPKNOT-Mannier Maskierte, einer ohne aber mit Pickelchen auf dem Rücken - ja so habe ich mir den Untergrund in Sachsen schon immer vorgestellt. Die Band sei blutrünstigen Gewalt-, Grusel- und Sexphantasien nicht abgeneigt, heißt es im Promotext - oh je also billiger geht’s ja wirklich net. Apropos hatte ich schon erwähnt dass die ONKELZ bis auf wenige Ausnahmen so garnicht mein Fall sind aber BRAINDEAD wollen unbedingt auf diese scheinbar unbesetzte Schiene mit aufspringen. Sachen wie „Dinner für Zwei“ oder auch „Domina“ („Domina bring mich dem Himmel nah, Hau mir die Ohren vom Stamm, damit ich kommen kann“) kommen schon drollig dagegen ist die Platte von STAHLMANN u.a. mit ihrem Hit „Stahlflittchen“ feinste Lyrik auf hohem Niveau. Nichts gegen kritische Texte oder wichtige Themen aber dass hier geht oftmals in vielleicht guter Absicht daneben (z.B. ist mir „Bibeltreu“ viel zu flach und pauschal). Auch rein musikalisch überzeugt mich die Truppe wenig da wird vielfach gleichklingendes Riffing mit dem Charme von billigem und wenig variablen Garagenthrash aufgefahren und dann diese meist tiefen und prolligen Grölrefrains, nee Jungs da gewinnt ihr heutzutage sicher keinen Blumentopf mehr mit.
Die ganze Schose hat tatsächlich auch was von diesen Splatterfilmen nach echtem Horror, Kettensägen und Maskensexphantasien klingt „Guten Tag“ natürlich nie. „Theraphie“ ist dann noch ein ganz guter Song geworden mit guter typischer TOTE HOSEN Leadgitarre und auch mal einem ganz gutem Text ohne diese Plattitüden. Lack du Leder meets ONKELZ mit vielen vemeintlich doch so schlimmen textlichen Provationen, das alles bietet „Guten Tag“, wirkt vielfach etwas zu kalkuliert, mal davon abgesehen, dass auch die Musik nur wenig Überzeugendes bietet. Hier gibt es jedenfalls kein Dazwischen, entweder man mag diesen Assi Punk’n’Roll Sound (dann übersteht man die Spielzeit gerade noch so) oder halt nicht. Dann wird es nur schwer erträglich, ich kann dieses ganzen Gehabe und pseudo blutrünstigem Sexgetue nicht wirklich ernst nehmen geschweige denn gut finden. Mit etwas mehr Selbstironie oder leichtem Augenzwinkern wäre die Mucke wohl noch halbwegs hörbar, so gilt eher aber viel eher “Gute Nacht“ als „Guten Tag“.
Auf “Versus” haben THE HAUNTED bereits viel experimentiert, die Zeiten der ersten, sehr Thrash-lastigen Scheiben scheint also vorbei zu sein. Und siehe da, auch „Unseen“ ist ein mutiger Schritt, weg vom brutalen Metal der Vergangenheit. Peter Dolving ist viel mehr in den Fokus gerückt und hat hörbar an seiner Gesangsleistung gearbeitet, was zu Lasten der restlichen Instrumente geht, die spielen oft nur in der zweiten Reihe – prägend für den Eindruck ist das ruhige „No Ghost“, das nach dem New Metal-mäßigem Opener „Never Better“ endgültig alle Hoffnungen auf „…Made Me Do It“ anno 2011 zunichte macht. Mit „The City“ oder „Them“ zeigen THE HAUNTED nochmals, dass sie sich immer noch auf knackigen Metal verstehen, aber die Songs wirken wir ein Fremdkörper auf „Unseen“. Prägender neben dem Eingangstrio („Catch 22“ ist eine sphärige Nummer, die an SAMAEL erinnert) das poppige „All Ends Well“ und der ruhige Rausschmeißer „Done“. Für „Unseen“ sprechen der Groove, dank dem jeder Song im Ohr hängen bleibt, ebenso wie das gelungene Songwriting, so experimentell es auch sein mag, und die Gesangsleistung. Wer mit „Versus“ was anfangen konnte, kann „Unseen“ eine Chance geben. Ähnlich wie ANATHEMA werden THE HAUNTED mit ihrem neuen Album aber viele alte Fans endgültig verlieren, denn an den Sound der Anfangszeit wird es wohl kein Anknüpfen mehr geben. Bleibt zu hoffen, dass sich der Mut der Schweden auszahlt und sie viele neue Anhänger gewinnen können, stark genug dafür ist „Unseen“ allemal!
Wer sich das (erstklassige!) 2008er Live-Dokument „Tobsucht“ (2007er Gig in Wacken mit aktuellen Songs sowie der Gig vom „Party.San“ im selben Jahr, wo nur altes Material der ersten drei Alben gespielt wurde) mal etwas genauer angehört hat, wird festgestellt haben, dass man fast meinen könnte, dort zwei verschiedene Bands zu hören. Seit ihrem Album „Samurai“ wandeln sich DIE APOKALYPTISCHEN REITER von einer herrlich unberechenbaren, wilden Band zu einer immer massenkompatibleren Angelegenheit, die ihre harte Schale mehr und mehr ablegt. Legt man mal „Allegro Barbaro“ und danach das neue Werk „Moral & Wahnsinn“ auf, wird man von dieser „Weiterentwicklung“ schlichtweg erdrückt. Neue Songs wie „Die Boten“, „Hammer Oder Amboss“, das textlich cool umgesetzte „Dr. Pest“, der Titelsong (einer der schwächsten REITER-Songs überhaupt!) oder „Hört Auf“ (ein weiterer Schwachpunkt) klingen, auch ohne „Früher-war-alles-besser-Brille“, wie eine zahnlose Version jener Band, die noch vor nicht mal zehn Jahren pure Magie ausstrahlte. Lediglich bei den Stücken „Gib Dich Hin“, „Dir Gehört Nichts“ und „Erwache“ scheint ein wenig Glanz alter Tage durch, was aber nicht reicht zu behaupten, dass „Moral & Wahnsinn“ mehr – aber auch nicht weniger – sei als ein harmloses, hörenswertes Deutschrock-Album, das von den Fans früher Tage niemand mehr wirklich haben will und muss. Ich habe grundsätzlich überhaupt nichts dagegen, wenn Bands ihren Sound umstellen, neue Facetten hinzufügen und einfach mal stilistisch ausbrechen wollen, aber was Fuchs und Co. hier betreiben, ist nicht nur eine stumpfe Anbiederung an allgemeintaugliche Klänge, sondern auch in Sachen Songwriting offenbaren die Jungs inzwischen hörbare Schwächen. Nennt mich ruhig einen Ewiggestrigen, aber ich „befürchte“, mit dieser Meinung stehe ich nicht ganz alleine da…
Vor gut drei Jahren erschien mit dem SIDEBLAST-Debütalbum "Flight Of A Moth" eine Scheibe, mit der sich das Quartett stilistisch zwischen alle Stühle setzen wollte, aber doch auf dem Allerwertesten landete. Zu wirr war die Mischung aus rasendem Bombast, Death Metal,- und Metalcore-Sprengseln sowie diversen gesanglichen Variationen und sogar Black Metal-Versatzstücken – französisches Allerlei quasi. Auf „Cocoon“ behält der Trupp diese Marschrichtung bei und schafft es wieder nicht, beziehungsweise kaum, daraus anständige Songs mit Wiedererkennungswert zu stricken. Die von den polnischen Wieslawski-Brüdern (die auch schon Alben von VADER und BEHEMOTH veredelt haben) zusammengeschraubte Produktion knallt ordentlich und erfüllt ihren Zweck weitestgehend, nämlich das Nichts an Songwriting-Talent gut zu kaschieren. Hört Euch als Anspieltipp nur mal den Song „Dirge“ an, und Ihr wisst, was ich meine: Soundoverkill, Pseudo-Breaks, Gitarrengefiepe und am Reißbrett durchgestyltes Chaos, dessen Monotonie über die gesamte Spielzeit sogar regelrecht nervig ist. Am Ende steht wieder ein Album, das eigentlich sauber umgesetzt wurde, handwerklich kaum Fragen offen lässt, aber dennoch die berühmte Frage offen lässt, was uns die Künstler damit sagen wollen…
ASYLUM ON THE HILL nannten viele die 1935 in Lexington, Kentucky eröffnete Entzugsklinik Narcotic Farm, in der angeblich recht krude Drogenexperimente an den zu Probanten umfunktionierten Insassen durchgeführt wurden. Das Cover passt zum Thema allemal – der Sound des US-Quartetts durchaus auch; wenn man die zum Teil etwas wirre Stoner–Rock’n’Roll Mischung einem „schönen“ Psychedelic LSD-Trip vorzieht. „Passage To The Puzzle Factory” liefert dementsprechend groovendes zwischen QUEENS OF THE STONE AGE (das hart treibende „La Pistola”), 70er meets Indie Rock („Honey Bee”) und DANKO JONES (der beim flotten „Last Ride” das Mikro schwingt). Die Songs kommen dabei für Stoner-Verhältnisse schnell auf den Punkt – was dem Album über die Spielzeit hinweg sicher gut tut, bietet aber zwischendurch immer wieder recht ungewöhnliche Ansätze (wie das einer United States Narcotic Farm würdige „Seasons Of Hurt“). Die Kollegen David Angstrom (Gesang, Gitarre – HERMANO, SUPAFUZZ), JD Garner (Gitarre - LENNON), Jason Groves (Bass - ROSIE ROSE, SUPAFUZZ) und Phil Kring (Schlagzeug - ROSIE ROSE, LENNON) setzen viel auf Abwechslung und coole Instrumentalisierung; der Gesang erinnert etwas an eine Mixtur aus SOUNDGARDEN und ALTER BRIDGE. Das dabei im ersten Moment manches etwas überfrachtete wirkt, sei dem Debüt ebenso verziehen wie die Tatsache, dass für ein tolles Album die 10 oder 12 besten Songs gereicht hätten. ASYLUM ON THE HILL haben Ideen und den Mut diese zu vertonen - „Passage To The Puzzle Factory” dürfte dem Genrefreund damit durchaus munden.
Bereits 2009 in den Staaten erschienen veröffentlicht Metalville das CYCLE OF PAIN Debüt nun auch hierzulande. Hinter der Band steckt BLACK LABEL SOCIETY Bassist John JD DeServio der zusammen mit Zakk Wylde den Wiskey Affinados in aller Welt ein Begriff sein sollte. Zusammen mit seinen Kumpels Joe Taylor (Gitarre), Rich Monica (Schlagzeug) und Sänger Gregg Locascio tönt es auf dem selbstbetitelten Album recht basisch und dumpf – Groove und Bass regieren. Der hervorragende Gesang erinnert an einen Bastard aus SOUNDGARDEN und ALICE IN CHAINS. Startet das Album in der ersten Hälfte noch in einem dem Verdächtigen nahezulegenden Sound – Ozzy, Zakk und SABBATH – tönt die zweite Hälfte deutlich experimenteller auch mal nach Funk, Jazz und Blues. Sicher auch auf Grund der beteiligten Gastmusiker, darunter u. a. Zakk Wylde (ex-OZZY, BLS), Burton C. Bell (FEAR FACTORY) Ray Luzier (KORN), Hugo Fereria (TANTRIC), Brian Tichiy (BILLY IDOL) und Sen Dog (CYPRESS HILL). Dabei bleibt man meist im ordentlichen Mid-Tempo, einige gelungenen Balladen („I See Heaven“) inklusive. Man höre nur die beiden das Album abschließenden treibenden Banger „Cycle Of Pain“ und „Egypt“ (mit seinen exotischen Tempowechsel), aber auch das von einem schweren Riff getragenen und mit einem tolle Gitarrensolo versehene „Reign Down“ oder das ungewöhnliche (da mit dezenten Rap-Part versehen) „Do My Work“ an – CYCLE OF PAIN macht Laune, auch ohne Innovationspreis. Für Fans trocken erdigen Wiskey’s sicher eine gute Anschaffung.
Aus Irland kommt nicht nur gutes Bier oder Regen – sondern auch Musik. Wie DARKEST ERA mit ihrer aktuellen Pressung „The Last Caress Of Light“ unter Beweis stellen wollen, denn hier verbinden sie ihre irischen Wurzeln mit klassischem, wenngleich auch gemäßigtem Metal im Stil von THIN LIZZY – jedenfalls ist das die Grundidee der Band.
Es geht hier jedoch keineswegs um Irish Folk mit zwei E-Gitarren, viel mehr wird durch die charismatische Stimme von Sänger Krum in Kombination mit einem klassischen Drumset und einigen dezenten Melodie-Elementen seitens der Gitarre mehr oder weniger ganz normaler Metal abgeliefert. Jedenfalls meiner Meinung nach, die atmosphärisch-charakteristische Mystik die ich spontan mit im weitesten Sinne „keltischer“ Musik assoziieren würde will mir irgendwie in einem Großteil der Songs nicht gerade vor die Füße springen, auch nicht nach mehrfachem Hören.
Viel stärker kommt das dafür bei der Akustiknummer „Poem To The Gael“ her, hier werden klassische Instrumente eingesetzt und den Vocals viel Freiheit und Solopassagen gelassen, genau das was die Stimme braucht um ihre Stärken ausspielen zu können. In den Metal-Nummern, so sachte sie im Vergleich auch sein mögen gehen diese Nuancen viel zu stark unter.
Was nun übrigens nicht heißt das die anderen Songs schlecht sind; Krum kann auch hier noch ein halbwegs hohes Maß dessen herüber bringen was er in der Ballade bereits voll präsentierthat, nichts desto trotz will sich bei mir keine entsprechende Stimmung einstellen, kein Song sich richtig festbeißen und nichts so wirklich richtig überzeugen.
Für mich daher nur Mittelmaß, für andere vermutlich die Erlösung: Das generelle Feedback zu DARKEST ERA war seitens der Fans nämlich bei allen Veröffentlichungen sehr gut...
Mit „Beast“ legen die Kalifornier DEVILDRIVER ihr mittlerweile fünftes Album vor. Was die Band um den volltätowierten Ex-COAL CHAMBER-Sänger Dez Fafara hier abliefert, ist alles andere als leichte Kost, sondern vielmehr ein durchgehender Hassbrocken, bei dem es gleichzeitig aber auch komplex zur Sache geht und der sich spieltechnisch auf hohem Niveau befindet. Rasend schnelle Riffs, Mosh- und Groove-Parts werden in wahnwitziger Weise aneinander gesetzt, ein atemberaubendes Gitarren-Solo jagt das nächste, Bass und Drums preschen gnadenlos nach vorne oder grooven böse, und Fafara schreit und brüllt sich dazu die Seele aus dem Leib. Die musikalische Basis ist Thrash Metal, der aber mit einem modernen Sound kombiniert wird, und an jeder Ecke werden auch ungrade, fast schon progressive Parts, Rhythmus- und Tempowechsel eingebaut, die einen immer wieder aus den Latschen hauen. Dabei gelingt es der Band auch immer wieder, melodische Passagen einzubringen, vor allem in den Gitarren-Soli, die zum Teil eher wie Themen wirken. Stellenweise wäre noch etwas mehr Eingängigkeit nicht verkehrt, und die Produktion ist vielleicht ein wenig zu klinisch geraten, was besonders bei den Drums zu hören ist. Trotzdem ist „Beast“ unterm Strich ein herausragendes Album, das vor wütender Energie nur so strotzt, dabei aber auch ausgeklügeltes Songwriting bietet. Stücke wie der Opener „Dead To Rights”, aber auch „You Make Me Sick“ oder „Black Soul Choir“ sind eindrückliche Beispiele dafür und lassen einen die düstere Intensität dieses Albums spüren.