Review:

Norrøn

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EINHERJER haben nach ihrem fulminanten „Blot“-Album 2004 die Segel gestrichen und als BATTERED die Thrash-Welt unsicher gemacht. Aber das hielt nur ein paar Jahre, jetzt sind die Norweger wieder zurück im Viking Metal und zeigen den ganzen Flöten- und Humpa-Kerlchen, wie roh und mächtig diese Musik sein muss. Nichts mit Trollgehampel und Fröhlichkeit, stattdessen Kampf und Härte. "Norrøn Kraft" ist dafür der perfekte Einstieg in das Album, bietet er doch 13 Minuten epischen Viking Metal, der gerade im extrem heftigen Mittelteil dem Nachwuchs zeigt, wo die Wikingeraxt hängt. Der Gesang ist wie gewohnt (und erhofft) grimmig-bösartig und damit stilprägend für die Atmosphäre, die diesem Album innewohnt. Dazu passen natürlich die immer wieder mit epischen Riffs aufwartenden Gitarren genauso wie der treibende, majestätische Grundton der Songs. Mit dem im wahrsten Sinne des Wortes donnernden Schlagzeugspiel zusammen wird „Norron“ endgültig zu einem monumentalen Werk, das allen KORPIKLAANI/ ENSIFERUM-Jüngern gut einen vor die Kauleiste geben wird. An die Wuchtigkeit eines Tracks wie „Malmting“ oder das an BATHORY gemahnende „Balladen Om Bifrost“ kommt so schnell keine Band heran, die sich selbst im Viking/ Pagan-Genre verortet. EINHERJER sind mit Paukenschlag und Donnerhall zurück aus ihrer Abstinenz und beweisen mehr als eindrucksvoll, wie wichtig und stilprägend sie für ein Genre sind, das in den letzten Jahren von viel zu viel belanglos-fröhlichen Bands überlaufen wurde.

Norrøn


Cover - Norrøn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Killeralbum

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Puh, Leute, J.B.O. ist wieder da. Immer so eine Sache für sich – soll ich nun voller Skepsis oder mit Vorfreude ans Hören gehen? Immerhin weiß man nie was einen nun erwartet. Das hat immer etwas von ALESTORM: Eigentlich denke ich mir seit Jahren es gäbe keine Themen mehr für die Fun Metaler aus Bayern, trotzdem kommt immer wieder was raus. Meistens rosa. Kriegen sie es trotzdem auf den Haken?

Nun, kommt nun völlig auf die Betrachtungsweise an. Vorher muss man etwas wissen: das Album hat trotz Name und Cover nichts mit dem IRON MAIDEN Album „Killers“ aus dem Jahre 1981 zu tun. Ganz im Gegenteil; ein überwiegender Großteil der Songs sind Eigenkompositionen der Jungs. Und genau das stößt bei mir mitunter nicht unbedingt auf große Freude. Diverse Songs sind dabei echt lustig und haben Texte die zwar etwas arm an Sinn, dafür reicht an Schmunzlern und guter Laune sind, andere sind einfach nur verhauen worden.

Aber das Beste zu Erst: „Rock ‘n‘ Roll Märtyrer“ ist ein Song über die Band an sich, wie der Name schon andeutet. Mit viel Witz und Elan wird das Leben als Rockmusiker auf die Schippe genommen, mit einer Mischung aus Selbstkritik und vermutlich einem leichten Ansatz von Ernst. „Dadadiadadadei“ ist dann zum Beispiel eine Ballade mit, ja, das Folgende meine ich Ernst, sozialkritischem Hintergrund. Hannes und Vito lassen sich über eine bunte Mischung aus Themen wie dem Irakkrieg, strunz-dämlichem Fernsehen oder der Kirche aus. Ungewohnt, definitiv aber eines der Album-Highlights. Etwas mehr Dampf hat dann ein Song wie „Drei Akkorde“ (wozu mehr als 3 Akkorde für einen Song?) oder eine Baller-Nummer wie „Kalaschnikow“. Textlich besonders geil fand ich allerdings den Titel „Download“ der sich mit dem Thema „illegaler Saugerei“ (das war nun ein Zitat) auseinandersetzt. Und weil ich den Witz nicht vorweg nehmen will: Googelt doch einfach mal nach „J.B.O. – Download“. Es funktioniert bereits! Schade nur das das alles war was ich MAIDEN-mäßig auf der Scheibe gefunden habe… („Download be thy name…“).

Leider waren das schon so die Titel die ich positiv erwähnen kann ohne meinem Gewissen zu widersprechen. Denn sowohl der Opener „Dr. Met“ oder Titelsong „Killer“ sind meiner Meinung nach einfach nur schwach und langweilig, gleiches gilt für die J.B.O.-typischen kurzen, gesprochenen Einspieler zwischen den Tracks – die waren irgendwie seit „Sex, Sex, Sex“ nicht mehr lustig. Mag auch an mir liegen. Aber: von den 16 Titeln auf der CD sind daher eigentlich nur 12 richtige Lieder. Und eine Nummer wie „3 Tage Blau“ wirkt einfach wie ein Partysong der nicht geworden ist wie er sollte. Separat erwähnt wird nun übrigens Abschlusstitel „Nein Mann“. Das Ding ist so ein 3/4-Cover von „Laserkraft 3D – Nein Mann“, einem ziemlich, wirklich ziemlich flachen Radio-Techno-Titel. Da ich das Original fürchterlich finde will mir auch die Metal-Interpretation nicht so 100%ig zusagen, das werden aber diverse Leute anders sehen.

Was soll man nun hier als Fazit geben? Okay; einige Songs sind echt lustig und machen durchaus Freude, Live muss ich mir davon nicht unbedingt viel anhören. Andere, leider die die ich bereits live hörte (u.A. „Dr. Met“), finde ich einfach nur schwach. Bedenkt man nun das die Scheibe aktuell für gerade mal 10¤ in die Runde geworfen wird fällt das Fazit positiver aus; mehr wäre mir das „Killeralbum“ nicht wert. Für das Geld ist dann aber durchaus der ein oder andere Lacher zu haben…

Killeralbum


Cover - Killeralbum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 49:47 ()
Label:
Vertrieb:
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Electric Ministry

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DC4 haben mit ihrem Debüt Kollege Heavy auf dem richtig falschen Fuß erwischt, wer sich amüsieren will, liest sein damaliges Review nach dem Genuss von „Electric Ministry“. DC4 ist das Baby von Jeff Duncan (ARMORED SAINT) und seiner beiden Brüder, sowie Rowan Robertson (ex-DIO). Die Herren können ja quasi nichts anderes als ehrlichen, handgemachten Metal abliefern, was sich nicht nur in ihren Hauptbands zeigt, sondern auch auf „Electric Ministry“, dem mittlerweile dritten DC4-Album. Schön straight nach vorne geht es dann in den elf Songs, was in guten Nummern wie dem BLACK SABBATH-lastigen „Broken Soul“, dem Titelsong oder dem mächtig stampfenden „25 To Life“ kulminiert. Handwerklich sind alle Mann topfit, Jeff Duncan überzeugt zudem als sehr guter Rock/ Metal-Sänger und erinnert immer wieder an John Bush (ex-ANTHRAX). Leider haben sich die Herren auch ein paar lahme Songs geleistet, allen voran die Ballade „Dirty Hands“ oder dem zu ICED EARTH-mäßigen „People“ fallen im Vergleich mit den guten Songs ab. Trotz der Schwächen bleibt „Electric Ministry“ ein ehrliches, schnörkelloses Metal-Album, mit dem DC4 einen guten Einstand beim neuen Label haben.

Electric Ministry


Cover - Electric Ministry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

In Waves

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Auf dem fünften TRIVIUM-Album „In Waves“ ist mit Nick Augusto der neue Mann am Drumkit zu hören, der ja 2010 den nach elf Jahren aus der Band geworfenen Travis Smith“ ersetzte. Der neue Mann macht einen guten Job, wenn er auch in den 13 Songs keine großen Akzente setzt, das bleibt weiterhin Bandkopf Matt Heafy vorbehalten. Immerhin sorgt Mr. Augusto mit seinem energischen Spiel dafür, dass die neue Platte nicht nur einen Ticken härter als der Vorgänger klingt, sondern auch variabler und komplexer. Das wird gleich beim Opener und Titeltrack deutlich, der sich schnell im Ohr festsetzt und der erste Hit der Platte ist. Die Gitarrenarbeit des am klassischen Metal orientierten Gitarrendoppels Heafy/ Beaulieu kann hier erste Ausrufezeichen setzen, wird das aber in den folgenden Songs noch mehr machen, allen voran beim bissigen „Inception Of The End“ und dem Groove-lastigen „Black“. Matt Heafy zeigt sich zudem als sehr variabler Shouter, besonders die von ihm clean gesungenen Sachen beißen sich beim Hörer fest und prägen die „In Waves“-Songs. TRIVIUM machen mit dieser Platte alles richtig, auch wenn sie mit dem fast schon poppigen „Built To Fall“ und dem zu ruhigen „Of All These Yesterdays“ zwei nur mäßig gelungene Nummern geschrieben haben. Dafür räumen die anderen elf Songs gut ab und halten die Balance zwischen metallischer Härte, Eingängigkeit und Massentauglichkeit. TRIVIUM werden mit den guten Songs sicher neue Fans hinzugewinnen, ohne dabei ihre Metal-Roots zu verschleiern oder auch nur im Ansatz softer zu werden. „In Waves“ ist ein gutes Metal-Album, das sich in eine Reihe mit kommerziell erfolgreichen Scheiben der Vorbilder stellen kann, ohne aufzufallen.

In Waves


Cover - In Waves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Full Circle

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Um THE QUILL wurde es nach dem letzten Album „In Triumph“ in 2006 erst mal richtig ruhig – nach Bassist Roger Nilsson (in 2005) verließ Sänger Magnus Ekwall 2007 die Band. Letzterer ist jetzt wieder zurück an Bord und THE QUILL mit einem neuem Album am Start. „Full Circle“ setzt dabei zwar weiterhin auf typische Stoner-Trademarks (wie es zum Beispiel auch die vergleichbaren SPIRITUAL BEGGARS tun, auch KYUSS gehören hier sicher zu den Urvätern), lassen aber auch dem Metal raum (MONSTER MAGNET, DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN seien da mal genannt). THE QUILL lassen es in den besten Songs des Albums (das riffige „Sleeping With Your Enemy“, das eingängige „Black Star“, das fett-flotte „Medicine“ und der Rock’n’Roller „Bring It On“ – allesamt zu Beginn des Albums platziert) ordentlich krachen und können auch balladesk (die Halbballade „River Of My Childhood“ und das wunderschöne „No Easy Way Out“) überzeugen. Und natürlich lebt die Band auch vom herausragenden, alternativ angehauchten Gesang von Magnus Ekwall - ganz großes Kino was der drauf hat. Allerdings darf man auch nicht verschweigen, dass es vor allem die oben genannten Songs sind, die was reißen. Es kommt doch über die komplette Distanz etwas zu Ermüdungserscheinungen und „Full Circle“ kann so nicht vollends punkten. Aber mit „Full Circle“ als das Album zur Widerauferstehung sowie dem Überflieger „Hooray! It's A Deathtrip“ im Back-Katalog sollten sich THE QUILL damit wieder in eine gute Position für die Zukunft manövriert haben.

Full Circle


Cover - Full Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Remains Alive & Chasing The Grail

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Was bei diesem Package die offizielle Veröffentlichung ist und was die Bonus-Scheibe will sich mir nicht so recht erschließen. Egal! Sänger und Wrestler Chris Jericho kommt nach langer Zeit mit seiner Band FOZZY wieder mal nach Deutschland, was als Grund für diesen Doppeldecker herhalten muss. Hinter „Remains Alive“ steht eine Liveaufnahme aus dem Jahre 2005 aus Brisbane/Australien welche bisher nur digital zu kriegen war. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Band drei Alben im Petto, „Fozzy“, „Happenstance“ – beides voll mit reichlich Metal-Coverversionen, und „All That Remains“ – das erste Album mit überwiegend Eigenkompositionen. Im direkten Vergleich zu den oft melodischen Songs des letzten Jahr erschienenen Albums „Chasing The Grail“ (CD 2 des Doppeldeckers – siehe unten) klangen FOZZY zu Beginn ihrer Karriere doch recht direkt und roh, was den 13 Livesongs gut zu entnehmen ist. Mit dem heftig groovenden Opener „Nameless Faceless“ und dem fett ins Ohr gehende „Daze Of The Weak“ sowie dem abschließend stark auftrumpfenden „With The Fire“ und „Enemy“ bietet FOZZY (fast) alle Highlights. Dazu die beiden Cover „Freewheel Burning“ (JUDAS PRIEST) und „Eat The Rich“ (KROKUS). Das Jericho gesangstechnisch seine Studioperformance Live nicht ganz packt ist keine Überraschung, macht man aber durch geile Gitarrensoli und ordentlichen Druck der Rhythmusfraktion wett, so dass man bei „Remains Alive“ von einer durchaus guten Veröffentlichung für die FOZZY Freunde sprechen kann.

Als Bonus-CD liegt das bereits letztes Jahr in den Staaten erschienene recht hörenswerte Album „Chasing The Grail“ bei, welches bei metal-inside.de ja bereits damals besprochen wurde – siehe Review. Wem das Live-Cover zu „Remains Alive“ wenig hergibt – das Booklet gibt sich als Wendecover mit „Chasing The Grail“.



„Remains Alive“:

01 Nameless Faceless

02 Don't You Wish You Were Here

03 Daze Of The Weak

04 Wanderlust

05 Crucify Yourself

06 End Of Days

07 Freewheel Burning

08 Eat The Rich

09 Ignition

10 Feel The Burn

11 With The Fire

12 To Kill A Stranger

13 Enemy

Remains Alive & Chasing The Grail


Cover - Remains Alive & Chasing The Grail Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 25
Länge: 133:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

And Hell Will Follow Me

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A PALE HORSE NAMED DEATH interessieren einen direkt schon allein wegen der Besetzungsliste. Sal Abruscato, ehemaliger TYPE O NEGATIVE-Schlagzeuger und bei LIFE OF AGONY hinter der Schießbude ist hier als Frontmann, Sänger und Gitarrist aktiv. Matt Brown als Gitarrist kennt man wie Johnny Kelly von SEVENTH VOID, wobei letzterer auch bei TYPE OF NEGATIVE aktiv war. Bobby Hambel von BIOHAZARD wird als weiterer Gitarrist genannt und ein unbekannter Eric Morgan spielt den Bass in der Combo. Laut Bandwebsite hört man sich an wie ALICE IN CHAINS, die sich mit einem Fleischermesser an TYPE OF NEGATIVE heranschleichen, wobei man eine neue Episode von "Law & Order" drehen würde. Das klingt skurril. Der Vergleich der Musik mit den beiden genannten Bands ist aber sicherlich passend. Man hört hier deutlich entsprechenden Roots und Einflüsse heraus. Schwere und tief gestimmte Gitarren, ein rauher Gesang, alles etwas langsamer und depressiv dahergespielt. Herausgreifen will ich "Heroin Train", das eine schnellere und gelungene rockige Nummer ist, trotz eines depressiven Textes. "Serial Killer" höre ich auch gern wieder, da er treibende Gitarrenriffs bietet. Die letzte Nummer mit über 7 Miniten "Die Alone" ist ein typischer TYPE O NEGATIVE Song. Lediglich am Gesang kann man erkennen, dass der Song zuvor nicht auf einem CD der benannten Band um den zu früh verstorbenen Peter Steele vorhanden sein kann. Alles in allem kein schlechtes Album. Freunde von TYPE O NEGATIVE oder ALICE IN CHAINS sollten hier in jedem Fall reinhören. Mir persönlich fehlen die Highlights. Die Songs sind mir zu geradlinig und bringen in das Genre nichts Neues. Die Scheibe bleibt letztlich auf gleichem Niveau, rockt sich durch die Zeit, ohne jedoch besonders mitzureißen. Ob die Band daher die Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn die bekannten Namen nicht aktiv wären, darf man daher hinterfragen.

And Hell Will Follow Me


Cover - And Hell Will Follow Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Marching On Timeless Tales

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STONELAKE sind mit neuem Label im Rücken und dem Silberling „Marching On Timeless Tales“ wieder zurück auf der Bildfläche - und was soll ich sagen, die Scheibe ist besser als der doch relativ mittelmäßige Vorgänger aus 2009, „Shades Of Eternity“ (was aber eigentlich keine große Kunst war), muss sich aber qualitätsmäßig immer noch deutlich hinter dem guten 2008er Album „Uncharted Souls“ einordnen.

Die Musik ist sehr traditionell geprägt, eine Mischung aus Melodic und Power Metal der seligen 80er a la HELLOWEEN. Mitunter sind einige epischere bzw. symphonisch angehauchte Tracks vorhanden, leider etwas zu wenig konsequent umgesetzt, wie ich finde und die auf dem erwähnten 2009er Album deutlicher vorhandenen Progeinflüsse sind leider auch so ziemlich beim Teufel. Ein bisschen viel „leider“, aber genau dies sorgte damals einfach für mehr Abwechslung, jetzt geht es doch relativ unspektakulär zu. Auch die Keyboards sind aktuell noch relativ präsent, nerven aber zum Glück unkleistrig nicht zu stark. Was ich von der allgegenwärtigen Kopfstimme nicht immer so ganz sagen möchte, dieses meist in Kiske-Manier eingesetzte Organ kommt nicht immer ganz so passend rüber und ist auf Dauer irgendwie anstrengend. Die Produktion bei den Schweden ist insgesamt ganz o.k., wenn auch mitunter etwas arg poliert sowie kühl wirkend. Der meist melodische Metal im überwiegenden Midtempoformat bietet sicher einige gute Refrains, aber leider keinen so richtigen Knallersong. Obwohl der leicht düstere Opener „Red Canyon“ sicher vielen Kürbiskopf-Jüngern gefallen könnte, vor allem wenn nach einem verschrobenen Solo zum Schluss endlich richtig Gas gegeben wird und die Nummer Doublebassmäßig gut abgeht, das wäre von Anfang an noch besser gewesen. Ist jetzt nur etwas blöd, dass man den besten Song gleich zu Beginn verheizt hat. Bei „Liar“ nimmt mich dann fast beim Wort, aber das schöne hohe Tempo kann nicht über die höchst schwache Melodie und mittelmäßiges Songwriting hinwegtäuschen. Bei „Sound Of Whisper” wird dann die große symphonische Keule ausgepackt, mit synthetischen Streichern und leicht Gothic geprägten „Ambiente“ ja das paßt schon so. Sänger Peter Grundström müht sich zwar schon hörbar ab und versucht schon auch mal etwas tiefer zu agieren, aber selbst bei dem etwas nach aufgemotzten Hardrock klingenden "SnakeChild" mit einer fast schon fröhlichen Hookline und viel Gitarrenakrobatik, reißt dies den Song trotzdem nicht raus und er paßt irgendwie nicht so recht zum Restmaterial.

Insbesondere die zweite Hälfte von „Walking On Timesless Tales“ ist eben nicht zeitlos sondern eher langweilig, Sachen wie „Fool With No Denial“ oder „Lay Down The War“ sind eher Füllmaterial, das recht konturenlose „Give It Up“ ist sogar ein kompletter Totalausfall. Positiv anrechnen muß man den Herren aber, dass es keine peinliche oder pathetisch aufgesetzte Ballade, bei dem mit viel Geplätscher und recht atmosphärisch startenden "Rain" wird mal ein ruhiger Part angedeutet, der dann aber schon mit viel Gitarrenwirbel in einen eher doomigen Rocksong mündet allerdings mit eine schief-schrägen und etwas dünnen Refrainzeile. Als Gastmusiker ist bei "Winds of Fire" zwar Tommy Denander an der Gitarre zuhören aber auch der rettet den Track so nicht aus seiner inhaltlichen Mittelmäßigkeit mit dieser furchtbar gezogenen Hookline.
Der Schluß mit dem epischen “Enter The Temple" ist dann noch einigermaßen versöhnlich.

"Marching on timeless Tales" überzeugt mich handwerklich schon, aber inhaltlich nur in wenigen Teilen, dafür wird zuviel Bekanntes einfach nur baukastenmäßig aufgewärmt. Der Spaßfaktor hält sich daher stark in Grenzen, oldschool muss definitiv authentischer klingen und mit mehr eigenem Esprit versehen sein.

Marching On Timeless Tales


Cover - Marching On Timeless Tales Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:42 ()
Label:
Vertrieb:
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Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01

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„Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01” zeigt TWISTED SISTER jeweils zu Beginn ihrer Karriere und zum Comback im klassischen Line-Up - Dee Snider (Gesang), Eddie „Fingers” Ojeda (Gitarre), Jay Jay French (Gitarre), Mark „The Animal” Mendoza (Bass) und A.J. Pero (Schlagzeug). Der Re-Union-Gig im Jahre 2001 zur Benefizveranstaltung für die beim Terroranschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001 umgekommenen Feuerwehrleute und Polizisten führte die Band wieder in Originalbesetzung zusammen und wurde die Initialzündung für die bis heute anhaltende Live-Präsenz der Metal-Urgesteine. Die Setlist der 13 dargebotenen Songs darf man durchaus als Best of der Band bezeichnen (siehe unten), einschließlich der „Stay Hungry“ Hits wie „I Wanna Rock“, „The Price“ und natürlich „We‘re Not Gonna Take It“.

Richtig klasse aber sind die Aufnahmen aus dem Jahre 1982, die TWISTED SISTER völlig unverbraucht und auf einem ungemein hohen Energielevel zeigen. Der Auftritt im New Yorker North Stage fand direkt vor den Aufnahmen zu ihrer Debüt-LP statt und beinhaltete Songs des späteren Debüts „Under The Blade und Coverversionen, darunter selten gespieltes wie „Destroyer“ und „Lady’s Boy“. Das damalige Outfit und volles Make-Up lassen den Geist der 80er aufleben – Rock’n’Roll at it’s best. „North Stage ’82” präsentiert TWISTED SISTER als Band mit Feuer, ohne offizielle Veröffentlichung und vor vollem Haus! Der Auftritt zeigt warum Dee Snider und TWISTED SISTER innerhalb kurzer Zeit zu den angesagtesten Metal-Bands der Mid-80er aufstiegen. Wer da als Altvorderer nicht direkt zum Vinylschrank greift, dem ist nicht zu Helfen.

Die Bildqualität der beiden erstmals auf DVD veröffentlichte Mitschnitte ist nicht optimal; für 1982 hat man auf der DVD 1 noch das Format 4:3, auf DVD 2 und 2001 zeigt man sich schon im 16:9 Format. Von der Tonqualität, beides in Dolby Digital Stereo scheint sogar der ’82er Auftritt die Nase vorne zu haben,

Zu beiden Auftritten gibt es reichlich aktuellen Interviewstoff der extra für diese Veröffentlichung aufgenommen wurde, welches als Bonusmaterial die DVD „Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01” für TWISTED SISTER Fans endgültig zu einer runden Sache macht.





DVD 1: North Stage Theater 1982

1) What You Don’t Know (Sure Can Hurt You)

2) Destroyer

3) Tear It Loose

4) Bad Boys Of Rock ‘n’ Roll

5) Lady’s Boy

6) Leader Of The Pack

7) Under The Blade

8) Shoot ‘Em Down

9) Sin After Sin

10) I’ll Never Grow Up Now

11) You Can’t Stop Rock ‘n’ Roll

12) You Know I Cry

13) It’s Only Rock ‘n’ Roll (But I Like It)

14) Shoot ‘Em Down (Reprise)



DVD 2: New York Steel 2001

1) What You Don’t Know (Sure Can Hurt You)

2) The Kids Are Back

3) Stay Hungry

4) Burn In Hell

5) You Can’t Stop Rock ‘n’ Roll

6) Under The Blade

7) Shoot ‘Em Down

8) Come Back

9) You Know I Cry

10) I Wanna Rock

11) We’re Not Gonna Take It

12) The Price

13) S.M.F.



Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01


Cover - Double Live: North Stage ’82 / New York Steel ’01 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 194:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ruining It For Everbody

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Als ich vor einigen Wochen zum ersten Mal von der Band IWRESTLEDABEARONCE hörte, war ich geflasht. Ein wahnsinnig brutaler durchgeknallter Crossover, irgendwo angesiedelt im Death-, Math- und Grindcorebereich, gewürzt mit Elektroparts und ruhigen melodischen Passagen unterschiedlichster Stilrichtungen. Klar, sowas kann man nicht ständig hören, wenn man nicht den Verstand verlieren will. Trotzdem ein absoluter Geheimtip. Insbesondere die weibliche Sängerin Krysta Cameron gibt der abgedrehten Musik noch eine ganz besondere Note, so dass sich Songs wie "Tastes Like Kevin Bacon" oder "You Ain´t No Family" vom Erstlingswerk "It´s All Happening" direkt in mein Herz knüppelten. Nun stand der zweite Longplayer namens "Ruining It For Everybody" ins Haus. Meine Erwartungen waren daher verdammt hoch. Nach mehrmaligem Hören muss ich aber leider feststellen, dass das Album zwar keine Schwächen hat, aber auch keine wirklichen Highlights beinhaltet. Es ragen zwar Songs wie der Opener "Next Visible Delicious" und die Singleauskopplung "Karate Nipples" heraus, trotzdem plätschert das Album an mir zu sehr vorbei. Kein Song ist einfallslos, sondern gefüllt mit zahlreichen genialen Riffs und mitreißendem Doublebassgebolze, am Sound gibts insgesamt auch nichts zu meckern. Auffällig und charakteristisch für alle Songs sind dabei die häufigen Breaks, in denen sich melodische Passagen mit cleanem Gesang und Blastbeatpassagen abwechseln. Trotzdem mag sich kein Track wirklich in meinem Ohr festsetzen. Schade. Es fehlen schlichtweg die Songs, die einen mitreißen. Gesanglich ist das Album ein kleiner Meilenstein. Der Wechsel der melodischen Passagen zu den Kreisch- und Growlparts kommt ultrakrass, wobei sich Krysta nicht selten anhört, als würde man sie schlachten oder ihr bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren ziehen. Damit steckt sie so manchen männlichen Kollegen dreimal in die Tasche. Hier gibt es definitiv die Höchstnote. Es verbleibt aber ein Album, das man zwar musikalisch als gelungen ansehen muss, aber bei weitem nicht der weite Wurf ist, denn man nach der ersten CD erhofft hat. Schade, denn für mich hat die Band ein riesiges Potential und ich hoffe sehr, dass der dritte Longplayer der Band dann endlich die Ausnahmesongs liefert, die ich schon auf "Ruining It For Everbody" erhofft habe. Musikalisch hat die Band nämlich einzigartiges Potential.

Ruining It For Everbody


Cover - Ruining It For Everbody Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 31:46 ()
Label:
Vertrieb:

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