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World Keeps Sinking

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NORTHLESS legen nach ihrer Split mit LIGHT BEARER einen neuen Longplayer nach, den sie mit "World Keeps Sinking" passend betitelt haben, denn was der Milwaukee-Haufen in den mehr als 50 Minuten auf den Hörer loslässt, ist der passende Soundtrack für eine nihilistische Sicht auf die Welt. Bedeutet auch, dass sich an der Grundausrichtung im NORTHLESS-Sounds nicht viel geändert hat, weiterhin wird mit schweren, schleppenden Riffs und einer Eingängigkeit beim Songaufbau gearbeitet, die in dieser Kombination selten sind. Zwar finden sich auf "World Keeps Sinking" hier und da kleine Postrock- oder Black Metal-Einflüsse, aber diese dominieren den Sound an keiner Stelle, sondern ergänzen ihn nur. Die in der Regel überlangen Songs scheinen den Hörer dabei förmlich zu erdrücken; an anderer Stelle wird er niedergeschlagen, wieder und wieder. "Communion" und "Passage" mit ihren elf und 15 Minuten Länge entpuppen sich dann auch als die Highlights des Albums, ziehen NORTHLESS hier doch alle Register und lassen die Songs zu facettenreichen, dabei immer beeindruckenden Klangwerken werden. Für den vor der Tür stehenden Herbst ist dieser Longplayer der perfekte Soundtrack; für NORTHLESS zugleich die Chance, sich einen Namen zu machen. Verdient haben sie es.

World Keeps Sinking


Cover - World Keeps Sinking Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 53:29 ()
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Hail To The King

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AVENGED SEVENFOLD hatten bei ihrem letzten Album besondere Umstände zu verarbeiten, verstarb doch ihr Drummer mitten während der Aufnahmen. "Nightmares" war somit das letzte Album, auf dem er zu hören war und an dessen Songs er mitgearbeitet hatte. "Hail To The King" ist somit auch ein Neuanfang für die Amis, die sich mit Arin Illejay (CONFIDE) verstärkt haben - Aushilfsdrummer Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER) blieb der Band ja nicht erhalten. "Hail To The King" zeigt aber schnell das Potential des neuen Schlagwerkers auf, in den meisten Songs spielt er songdienlich, weiß sich in den richtigen Momenten in Szene zu setzen und sein Können zu zeigen. Beim Songwriting haben sich AVENGED SEVENFOLD dieses Mal hörbar von alten METALLICA inspirieren lassen ("Planets") und auch IRON MAIDEN haben ihre Spuren hinterlassen ("Coming Home"). Dazu gesellen sich - gerade beim Gesang - starke Progressive-Einflüsse. Leider ist der Start in das Album nicht gelungen, die ersten vier Songs sind dafür zu ähnlich und können nur stellenweise packend klingen ("Doing Time"). Erst ab der Mitte wird "Hail To The King" abwechslungsreicher und lassen die Musiker die Muskeln spielen. Ab da macht die Scheibe dann auch richtig Spaß, die Chose klingt positiver (während in den ersten Songs doch sehr viel Schwermut regiert) und die Gitarristen schütteln sich klasse Riffs aus dem Ärmel. In den ruhigeren Songs klingen AVENGED SEVENFOLD zwar arg brav, aber im Großen und Ganzen kann die zweite Hälfte mit knackigem Metal überzeugen. Als "Nightmares"-Nachfolger kann "Hail To The King" die hohe Messlatte zwar nicht überspringen, reißt aber nur knapp. Wenn sich die Band endgültig gefunden hat, wird das Ergebnis noch überzeugender als das schon gute Material des neuen Werks. Geduld und Ausdauer sind jetzt gefragt, bis dahin können "Nightmares" und "Hail To The King" gemeinsam überzeugen.

Hail To The King


Cover - Hail To The King Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:15 ()
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Tempest

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Verheißungsvoll leiten die Newcomer von RISING STORM ihren ersten Silberling mit einem überraschend starken Instrumental ein. Das darauffolgende "Shine" punktet mit klasse Refrain, der auf - wir sagten in den 80ern - Speedmetal (plus leichten Prog-Anteil) gebettet ist. Handwerklich und produktionstechnisch gibt es nicht´s an dem Teil auszusetzen. Zu bemängeln ist, dass die Jungs den Zuhörer, in diesem Fall meiner einer, zu sehr mit Quantität zuschütten, mich aber leider zu wenig mitnehmen auf ihre teilweise ausufernde Reise durchs peitschende Meer. Unter den 13 Nummern sind mal balladeske, rein instrumentale wie auch knackig harte Tracks, die immer mit Leidenschaft und Herzblut vorgetragen werden.

Die vier norddeutschen Musiker haben für Metal Fans einiges aufgefahren und wenn diese auch mal ein wenig Trash und Prog vertragen, so können sie sich gerne mal "Tempest" vorknöpfen.

Mich haben die Jungs nur erreicht, als sie wie zu Beginn ihren Plot direkter und kompakter rausknallten.

Tempest


Cover - Tempest Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 71:35 ()
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Waldschrein

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Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass die Bayern EQUILIBRIUM zu den hierzulande erfolgreichsten und beliebtesten Wikingertruppen gehören, immerhin ließen sie bereits 2005 mit „Turis Fratyr“ ein richtig starkes Debütalbum los. Aber auch wenn die Band ihren Stil längst gefunden hat, dümpelt sie schon seit einigen Jahren in der kreativen und kompositorischen Belanglosigkeit, was „Waldschrein“, das erste Lebenszeichen seit „Rekreatur“ aus dem Jahr 2010, mehr als deutlich macht. Der Titelsong dieser EP ist eine bombastische, fett produzierte Uptempo-Hymne mit schön mitsingkompatiblem Refrain, nicht weniger, aber eben auch nicht mehr. Dazu gesellen sich mit „Der Sturm“ eine neu aufgenommene Nummer von erwähntem Debüt, mit „Zwergenhammer“ ein banaler, bislang unveröffentlichter Happy-Hörner-Vollgas-Song und mit „Himmelsrand“ eine wenig essentielle Vertonung der Titelmelodie des Videospiels „Skyrim“. Am Ende steht noch eine völlig unnötige Akustik-Version des Titelstücks, was diese EP alles in Allem ausschließlich für EQUILIBRIUM-Fans qualifiziert. Nach drei Jahren hätte man mehr erwarten können, falls man denn überhaupt noch Erwartungen gehabt hätte…

Waldschrein


Cover - Waldschrein Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:3 ()
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Legions Of The North

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Mit knapp 20 Jahren auf dem Buckel gehören die Schweden MANEGARM schon zum alten Eisen der Viking/Pagan Metal-Zunft, haben es jedoch bis heute nicht geschafft, daraus großes Kapital zu schlagen und sind eher Geheimtipp denn kommerziell erfolgreich. „Legions Of The North“, ihr mittlerweile siebtes Album, wird an dieser Tatsache höchstwahrscheinlich kaum rütteln, obwohl die Jungs hier ihr bislang mit Abstand stärkstes Werk vorgelegt haben. Schon die letzten Alben „Vargstenen“ (2007) und „Nattväsen“ (2009) waren nicht von schlechten Hörnerträgern, aber mit eingängigen, druckvollen (Midtempo-) Hymnen wie dem überragenden Opener und Titelsong (Ohrwurm mit Killerrefrain!), „Eternity Awaits“, „Hordes Of Hel“, „Sons Of War“ (absolute Mitgrölnummer und live sicher ein Highlight!), „Echoes From The Past“, „Fallen“ oder „Forged In Fire“ zeigt sich das Quartett in Sachen Songwriting von seiner versiertesten Seite. Mit dem abschließenden „Raadh“ hat sich sogar eine sehr gute, schmalzfreie Akustikballade eingeschlichen. Die große Hitdichte und Zugänglichkeit von AMON AMARTH oder SUIDAKRA erreichen MANEGARM hier zwar nicht ganz, dafür haben sie mehr denn je ein Gespür für den gezielten Einsatz von Klargesang, Chören und erneut weiblichem Stimmvolumen. Alles in Allem ist „Legions Of The North“ daher unterm Strich den „Tipp“ wert. Das darf auch in Zukunft ruhig so bleiben.

Legions Of The North


Cover - Legions Of The North Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:15 ()
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Fire Meets Ice

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Auf ihrer eigenen Hackfressenbuchseite geben die Schweden an, „Epic Scandinavian Metal in the vein of BATHORY“ zu spielen, was man „Fire Meets Ice“, dem inzwischen vierten Album der seit zehn Jahren existierenden Band, absolut überhaupt rein gar niemals nicht anhört. Darauf käme man im Leben nicht, wenn es nicht bei Hackfressenbuch stünde… aber nun mal hinfort mit Ironie und gar munter Lästerei. EREB ALTOR gehören tatsächlich zu den fähigeren Huldigern Quorthons und liefern ein gelungenes Album ab, das sich in zumeist schleppenden, epischen, teilweise überlangen und mit glasklaren Chören versehenen Kompositionen ergießt und die „Hammerheart“/“Twilight Of The Gods“-Phase des 2004 verstorbenen Meisters zitiert. Wer sich zwischen diesen Genre-Meilensteinen stilistisch heimisch fühlt, darf sich hier über starke Kompositionen wie den knapp zehnminütigen Opener und Titelsong, das monumentale „Nifelheim“ oder das melancholische „The Deceiver Shall Repent“ freuen, die in Summe ein hohes Gesamtniveau halten, aber am Stück auch ein wenig langatmig und ermüdend ausgefallen sind. Atmosphärische Düsterhymnen dieser Machart schaffen Bands wie MOONSORROW, PRIMORDIAL oder ATLANTEAN KODEX noch eine Ecke packender, charismatischer und mitreißender. Dennoch ist „Fire Meets Ice“ unterm Strich eine gute Scheibe, nicht mehr und nicht weniger.

Fire Meets Ice


Cover - Fire Meets Ice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 56:17 ()
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Dialectic Disorder

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Lang ist es her, dass ich mal wieder Post von einer "Underground"-Band bekommen habe. Was mir dabei als erstes ins Auge fällt, ist das aufwändig gestaltete Cover-Artwork und das prall gefüllte Booklet. Die Jungs stammen aus dem deutschsprachigen Raum, soweit ich das recherchieren konnte, ist Aachen wohl ihr "Hometown" - aber ohne Gewähr.

Das Album "Dialectic Disorder" ist ein Konzeptalbum, Nummer zwei der Discografie und in Eigenregie entstanden. BOWNECK bieten einen leicht rumpeligen, punkigen Melodic Metal, der vor allem zu Beginn mit starken Momenten zu gefallen weiß. Um eine grobe Richtung zu markieren, würde ich mal LIZZY BORDEN nennen. Handwerklich ist das Ding in Ordnung, auch wenn sich manchmal ein paar schiefe Töne auf's Album schleichen.

Was mir nicht gefällt, sind die Sprechpassagen zu Beginn mancher Songs (Konzept-Album hin oder her) und dass sich gegen Ende der musikalische Faden aufzulösen beginnt, sprich die Nummern schwächer werden und teilweise das Ziel verfehlen. Alles in allem aber ein durchaus gelungenes und eigenständiges Teil.

Dialectic Disorder


Cover - Dialectic Disorder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:4 ()
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The Fearless Vampire Killers

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Da sage einer es hat im Metal schon alles gegeben. Von wegen. Frank Badenhop von der Bremer Cover Band „Headbangers Nightmare“ hat sich da was Spezielles ausgedacht. Er nahm mit einer illustren Riege an Gastmusikern den 60er Jahre Soundtrack des Polanski Klassikers „Tanz Der Vampire“ in metallisierter Form neu auf. Für dieses Unterfangen konnte er unter anderem Jeff Loomis oder Jennifer Batten als Kontributoren gewinnen. Bei aller musikalischen Brillianz, welche die beteiligten Akteure ohne Frage mitbringen, stellt sich natürlich die Frage: Braucht man so etwas? Wenn man ein metallisches Standardwerk haben möchte sicher nicht. Ist man aber auf der Suche nach etwas Außergewöhnlichem, hat man die Geduld sich ein stimmungsvolles Instrumentalwerk zu erarbeiten oder ist sogar ein Fan des Originalsoundtracks (bei einer gleichzeitigen Liebe für Heavy Metal), dann kann „The Fearless Vampire Killers“ die richtige Wahl sein. Für die Metaller hat Badenhop dann auch immer wieder kleine, aber feine Zitate von IRON MAIDEN, SLAYER oder JUDAS PRIEST eingewoben, welche perfekt in das Gesamtbild passen und dem Hörer ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern. FB 1964 ist ganz klar ein Nischenprodukt, welches auf Grund seiner Originalität und Qualität aber ganz klar eine Daseinsberechtigung hat.

The Fearless Vampire Killers


Cover - The Fearless Vampire Killers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 52:18 ()
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Pissed And Driven

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Na ganz neu ist die Idee auf dem Cover, Auto in Flammen mit Totenkopf, nicht - aber endgeil umgesetzt. Ähnlich ist es mit der Musik der New Yorker Band BLACK WATER RISING, welche mit "Pissed and Driven" Nummer zwei ihrer Discographie veröffentlichen. Die fetten Gitarren erinnern an BLACK LABEL SOCIETY, ALICE IN CHAINS kommen mir mehr als einmal in den Sinn und auch ein wenig Würze aus der PANTERA-"Pfeffermühle" ist zu schmecken. Also bekannte Zutaten, aber stimmig und knackig gemischt und dargeboten.

Der mächtige Groove der Band packt mich direkt am Schlawittchen und zieht mich in ihren heißen, zähflüssigen Heavy-Sud. "Dance with the Devil" kommt atmosphärisch, entspannt, fast luftig leicht herangeschwebt, aber tonnenschwer aus den Speakern. Allein diesen Widerspruch hinzubekommen zeigt, dass die Jungs wirklich Klasse haben. BLACK WATER RISING verschmelzen auf "Pissed and Driven" die besten Momente des Grunge mit purem reinen Metal und machen daraus ein cooles, modernes und kochend heißes Heavy Rock-Scheibchen. Wenn man auf die oben genannten Bands steht, sollte man sich das nicht entgehen lassen.

Pissed And Driven


Cover - Pissed And Driven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:52 ()
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Turisas2013

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Ich war wirklich gespannt darauf, was diese neue Scheibe eines der größten Zugpferde der Waldläuferszene zu bieten hat, immerhin haben die Finnen mit ihrem sehr hörenswerten „Battle Metal“ (so auch der Titel des Debütalbums von 2004) seinerzeit mehr als aufhorchen lassen und mit „The Varangian Way“ drei Jahre später ein richtig starkes Werk vorgelegt. Um es gleich vorwegzunehmen: das schlicht und lieblos „Turisas2013“ getaufte Werk ist ein absoluter Schuss in die Heizvorrichtung. Oberflächlicher, pappig und poppig tönender Bombast paart sich mit weichgespülten Melodien und songschreiberischer Totalbelanglosigkeit. Zugegeben, richtig „böse“ waren TURISAS nie, aber mit diesem Album können sie nicht mal mehr einen Dreijährigen erschrecken und sind zur völligen Parodie ihrer selbst verkommen. Hört Euch mal die dezent an SIEGFRIED (!) oder RHAPSODY OF FIRE im Endstadium erinnernden „Ten More Miles“, „Piece By Piece“, „Run Bhang-Eater, Run!“ (mit „Benny Hill“-artigem Mittelpart und Frauengestöhne), „Greek Fire“ (TURISAS´ Beitrag zur Schuldenkrise?) oder das bodenlos peinliche „No Good Story Ever Starts With Drinking Tea“ (Textauszug: „Alcohol All Night Long, Same Old Song“ plus bekifftem Kinderchor) an, und vergesst anschießend nicht, Eure Kinnlade wieder von der Auslegeware zu wuchten. TURISAS sind mit „Turisas2013“ zu reinen Witzfiguren geworden, die hier den Begriff „Weiterentwicklung“ ad absurdum führen. Für mich die übelste Enttäuschung einer „großen“ Band seit dem „Moral & Wahnsinn“-Desaster der REITER!

Turisas2013


Cover - Turisas2013 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:41 ()
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