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Approaching Normal

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BLUE OCTOBER sind hier bei uns in Europa noch eine ganz kleine Nummer, doch jetzt soll mit „Approaching Normal“ und dem bereits fünften Studiowerk dieser US-Band endlich der große Durchbruch jenseits des großen Teiches gelingen. Vier satte Seiten Promotext sollen dies wohl auch noch weiter unterstützen – aber erreichen bei mir zunächst mal eher eine vorsichtige "Habacht"-Stimmung, da könnte ja schon wieder ein Hype weiter gepusht werden wollen.

In Amiland wurde die Scheibe bereits im März 2009 veröffentlicht, war dort auch mit Singles recht erfolgreich - jetzt also versucht die Band folgerichtig auch bei uns ihr Glück.

Für die insgesamt gelungene (da recht ausgewogen) Produktion war dabei der zigfache Grammy-Gewinner Steve Lillywhite (u.a. U2) verantwortlich. BLUE OCTOBER machen ganz grob so eine Art "Indie Rock meets Alternative" mit mehr oder weniger stark auftretenden Pop-Anleihen. Insbesondere gegen Schluss fehlt es etwas an Biss, da flacht die Scheibe doch etwas stark mit zwar schönen aber zu süßen Zuckermelodien in seichtere Gewässer ab. Der Sound, ja man kann wohl sagen auch das Gesicht der Band, ist hier ganz klar die markante Stimme von Mastermind Justin Furstenfeld (Künstlername). Und dieser Junge hat eine ganz eigenen expressionistischen Stil, er singt, spricht und leidet sich auch durch seine sehr persönlichen und detailreichen Texte. Der Mann kann viele Silben sehr schnell hintereinander artikulieren, mal gesprochen dann wieder gesungen aggressiv und schließlich wieder sehr einfühlend. Er klingt dabei wie eine recht coole Mischung aus heißerem PETER GABRIEL sowie dem ehemaligen FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Sänger Kai Wingenfelder. Er hat einfach das gewisse Etwas und diesen ganz eigenen Style bringt er mit seinem besonderen Flair in die Musik bestens mit ein. Die ganze Schose kommt unglaublich packend, gerade heraus, ehrlich und auch sehr emotional rüber, der mir leider unbekannte Vorgänger „Foiled“ (2006) der Texaner erreichte damals in nordamerika Platin-Status. Wenn die Mucke damals schon ähnlich dicht und pulsierend war wie bei „Approaching Nomal“ ist dies schon ein Überraschung, denn ansonsten sind dort eher andere Töne in den Hitparaden angesagt. Den klassischen Mainstream bedient BLUE OCTOBER nämlich eher nicht, trotzdem könnten solche Hammertracks wie der etwas meldodramatische Opener "Weight of the World" und das schmissige "Say It" eine bereitwillige folgende größere Zuhörerschaft finden. Wie gesagt: Diese Stimme mit den tollen Texten, er hat auch irgendwie etwas von Onkel FISH wie er seine vertonten Gefühlswelten vorträgt. Auch das etwas riffig-lärmende
"Dirt Room" ist sehr dynamisch, mitreißend und auch mal recht düster. Aber auch sanftere Klänge, untermalt mit Geige, Mandoline und Keyboardklänge werden gekonnt bei etwas verträumteren Nummern wie z.B. "Been Down" oder auch "My Never" eingebaut, mit wunderbarem Fluss und wohligen Refrains. „Should be Loved" klingt wie 80’er Jahre, THE SMITHS Wavegitarren mit den KILLERS von heute kombiniert, klasse gemacht. Das hymnische "Kangaroo Cry" klingt tatsächlich nach den oben schon erwähnten FURY’s. "Picking Up Pieces" ist ein typisch-luftiger Ohrwurm zwar sehr fröhlich aber gut. "Jump Rope" ist dann schon sehr fröhlich, unbeschwert und lässt einen aber einfach nicht mehr, die gute Laune steckt an. "Blue Skies" ist ein treibender Gitarrensong, den hat Justin für seine kleine Tochter geschrieben - nicht schlecht, er hat was von R.E.M. mit viel Tempo. Die letzen beiden Songs von „Approaching Normal" fallen dann wie bereits geschrieben doch etwas ab. Mit hätten da ein paar mehr riffelastigere sowie fettere Sachen besser gefallen aber was soll’s, dieses Album ist trotzdem außergewöhnlich gut gelungen, nur musikalisch nicht ganz perfekt, es fehlt aber nicht viel zum Tipp.

Insgesamt bietet es viel Gefühlskino mit wunderbaren Schwankungen zwischen zu tiefst betrübt und wütend aber auch dann wieder positive Stimmungen verbreitend, es geht rauf und runter mit einem sehr ausdruckstarken Sänger. Wer mit solchen Bands wie aktuell KINGS OF LEON oder auch den guten alten MANIC STREET PREACHERS etwas anfangen kann, der darf sich BLUE OCTOBER gerne vormerken.

Approaching Normal


Cover - Approaching Normal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:14 ()
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Winterlove

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Mit "Winterlove" präsentieren LIVID HALCYON nun ihre insgesamt dritte Album-Veröffentlichung und das erste Album mit der 2006 geänderten Besetzung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Songs sind allesamt melodiös und werden angenehm vom warmen Gesang Melanie Graules getragen, der einschmeichelnd ist, ohne dabei wie bei vielen Female Fronted Metal-Kombos ins gar zu Elfenhafte abzugleiten. Wie überzeugend diese Kombination aus Härte und melodiöser Weichheit ist macht schon der Opener "On My Own" deutlich, das großartige "Sleeping Beauty", "Stay" und der Titeltrack "Winterlove" haben astreine Ohrwurmqualitäten. Auf "Too Late" zeigt sich die Band wütender und aggressiver, dadurch aber nicht weniger eingängig, bei der Ballade "Another Day" dagegen präsentieren sich LIVID HALCYON von ihrer ruhigen, verträumten Seite. Die Band hat einen stimmigen eigenen Sound geschaffen und "Winterlove" ist eine klasse Platte voll schöner Melodien Wehmut, mehrstimmigem Gesang, die wärmstens zu empfehlen ist.

Winterlove


Cover - Winterlove Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:12 ()
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Vertrieb:
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Mirror Of Retribution

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Die Taiwaner CHTHONIC (der Name spricht sich übrigens schlicht „Thonic“) können bereits auf fast 15 Jahre Bandgeschichte zurückblicken, gehören in ihrem Heimatland zu den metallischen Superstars (unter Anderem „Best Rock Group“) und setzen sich für demokratische Kampagnen wie „Free Tibet“ ein. Und da sich Taiwaner und Chinesen so gut auf den Pelz gucken können wie Dortmund- und Schalke- oder HSV- und St. Pauli-Fans, ist es nicht verwunderlich, dass der Haufen bereits Auftrittsverbot im Reich Der Mitte hat. Mit „Mirror Of Retribution“, dem inzwischen (oder erst) fünften Langspieleisen, hinterlässt die Band auch in unseren Breitengraden einmal mehr ihre Duftnote, nachdem der Vorgänger „Seediq Bale“ schon ein beachtliches Stück symphonischen Black Metals war. „Mirror Of Retribution“ schafft es zwar nicht ganz, den Vorgänger zu toppen, geht aber als sehr starke Platte durch, die erschlossen werden will. Wie auf den früheren Werken braucht es einige Zeit, mit dem teilweise exotischen Material warm zu werden. CHTHONIC erzeugen nach wie vor eine mächtige Breitwand, die stark an die Referenzen CRADLE OF FILTH und DIMMU BORGIR erinnert, aber glücklicherweise die (inzwischen) schwachmatischen Ergüsse von Bands wie AGATHODAIMON oder GRAVEWORM locker in den Schatten stellt. Das Problem ist aber immer noch, dass man förmlich vom Keyboard-Doublebase-Dauerfeuer nahezu erschlagen wird und die Band daraus nur sehr schwer zugängliche, uneingängige Songs strickt, die nicht so ganz zünden wollen. Auch nach mehreren Durchläufen können sich (gelungene!) Stücke wie „Hearts Condemned“, „Sing-Ling Temple“ oder „Rise Of The Shadows“ nicht so recht freischwimmen, was zwar auf der einen Seite einen längeren Hörgenuss garantiert, auf der anderen Seite aber auch quer im Magen liegt. Abgesehen davon liefern CHTHONIC hier eine außerordentlich starke Scheibe ab, die weit mehr bietet als nur Exotenbonus und „Aha-Effekt“. Am „Tipp“ ist die Band wieder haarscharf vorbeigeschrammt, aber zumindest die männliche Hörerschaft bekommt auch was fürs Auge: Bassistin und Background-Röhre Doris Yeh gehört zu den optisch sehr leckeren Damen der Schwermetallwelt und arbeitet nebenher als Schauspielerin und Model.

Mirror Of Retribution


Cover - Mirror Of Retribution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:50 ()
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War Is The Answer

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Wie wahrscheinlich war es eigentlich, dass sich alte Rocker wie die beiden ex-W.A.S.P. Musiker Roberts und Spencer auf ihre alten Tage noch mal umorientieren? Als Nächstes läuft Herr Memme mit HAVE HEART-Shirt rum und Kollege Maio mutiert zum SLIPKNOT-Fan. Ein Schelm, wer bei der FIVE FINGER DEATH PUNCH-Geschichte kommerzielle Beweggründe vermutet (angesichts der Radio- und Konsumentenfreundlichen drei bis vier Minuten Länge pro Song nicht völlig abwegig). Aber sei’s drum. Das Debüt hat Spaß gemacht und auch das (dämlich betitelte) Zweitwerk „War Is The Answer“ bietet einen Haufen gut geschriebener Metal-Songs, die die Fans nicht enttäuschen werden. Groovig, hauptsächlich im Mid Tempo angesiedelt und mit verdamm fetter Produktion ausgestattet zündet der 13-Tracker beim ersten Durchlauf, was angesichts von knackigen Songs Marke „No One Gets Left Behind“ und „Hard To See“ oder des fies-aggressiven Titelsongs kein Wunder ist. Hier waren Routiniers am Werk, die sich lange mit SLIPKNOT, STONE SOUR und den US-Kollegen beschäftigt und dann den Schwenk Richtung Schweden und Europa, hin zu SOILWORK, gemacht haben. Deren Stärken kopiert, beim Songwriting ordentlich gefeilt und einen dicke Produktion, fertig ist die gut Modern Metal-Scheibe. Einzig die Ballade hätte weg gelassen werden können, aber echte Rocker müssen eine auf jeder Scheibe haben. „War Is The Answer“ ist die konsequente Fortführung des FIVE FINGER DEATH PUNCH-Stils und wird die Fangemeinde zufrieden stellen. Der Eindruck ist wieder mal ein guter, be-eindruckt haben die alten Herren auch mit dieser Scheibe nicht gänzlich.

War Is The Answer


Cover - War Is The Answer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:15 ()
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Vertrieb:
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CMXCIX

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Der dicke Mann von Finntroll ist wieder: Tapio just jetzt Basser und muckelt bei SURVIVORS ZERO. Zusammen mit Kollegen, die bereits bei Impaled Nazarene, Deathchain, Machine Men spielten, überredete er Produzent Sami Jämsén (Deathchain, Barathrum) zum Musizieren und gemeinsam lassen sie sich von Jonas Kjellgren (Trillionen Kapellen) produzieren. Wie das mit vermeintlichen All-Star-Bands so ist: Der Hörer vermutet dolle viel Rauch und recht wenig. Und in der Tat: Anfangs macht „999“ einen unspektakulären Eindruck. Mal wieder geht es um eine Mischung aus (melodischem) Death Metal mit Thrash-Einschlag, aber nicht zu modern. Älter In Flames, Arch Enemy und Co. lassen grüßen. Das Album ist aggressiv und durchaus groovig, das namhafte Team der Überlebenden weiß in allen belangen, was es macht. Das Album tut niemandem weh, ist aber gleichzeitig nicht tantig – es hat durchaus das überaus professionell eingetrümmerte Zeug zum Verkaufsschlager (relativ gesprochen) und ist allemal besser als Vergleichsformation der Marke Scar Symmetry. Und vor allem: Was anfangs beinahe langweilig wirkt, entwickelt sich entgegen der eigenen Vermutungen zu einem durchaus spannenden Werk, dem die geneigte Zielgruppe eine Chance geben sollte. All-Star-Band hin, Berechenbarkeit her…

CMXCIX


Cover - CMXCIX Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:53 ()
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Vertrieb:
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Skeletons In The Closet

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Zwei Sachen vorweg: Niemand möchte mehr ein Cover von BILLY IDOLs "Rebel Yell" hören. Und niemand möchte mehr ein Cover von BRITNEY SPEARS "Oops... I Did It Again" hören. Man! Ansonsten zeigen sich CHILDREN OF BODOM einmal mehr als clevere Geschäftsleute, die meisten der Songs erschienen nämlich bereits als B-Sides auf diversen Maxis. Wer die aber nicht sammelt und metallische Partymusik sucht, wird fündig, denn CHILDREN OF BODOM machen das was sie können. Ein bisschen Keyboardkleister, ein paar Soli, ein paar flottere Drumpassagen, gebrüllter Gesang, Überraschungen gibt es wirklich keine. Und von der SPEARS-Langeweile abgesehen gilt auch hier was meistens gilt: Covern klappt gut wenn die Vorlage möglichst weit weg von sonst gespielten Musik entfernt ist (an IRON MAIDEN oder SEPULTURA kommen die finnischen Seerocker nicht ran), gleich der Opener machts vor: "Looking At My Back Door" (CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL) ist richtig cool gelungen. Laune machen (trotz deutlich upgefuckterem Original) "She Is Beautiful" (ANDREW W.K.) oder der RAMONES Klopper "Somebody Put Something In My Drink". Musikalisch interessanter ist - weil auf den ersten Blick kaum vorstellbar - das 80er Werk "Hell Is For Children" (PAT BENATAR, unbedingt auch mal das Original und die Soli anhören!), dem die harten Gitarren erstaunlich gut stehen. Kurzweiliges Coveralbum der Finnen, mit dem Wehrmutstropfen dass es ein B-Seiten Recycling ist.

Skeletons In The Closet


Cover - Skeletons In The Closet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 66:1 ()
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Retribution

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Nach “Threads Of Life” wurde es stiller und stiller um SHADOWS FALL – Drummer Jason Bittner vertrieb sich die Zeit mit BURNING HUMAN, während der Rest wohl im Hintergrund Deals einfädelte und ein eigenes Label aus der Taufe hob. Everblack Industries haben SHADOWS FALL ihr Kind getauft und „Retribution“ ohne Hilfe eines renommierten Labels fertiggestellt, scheinbar war nach „Threads Of Life“ kein guter Deal mehr zu bekommen. Diese sicherlich nicht einfache Zeit hat Spuren im Sound der Bostoner hinterlassen, „Retribution“ ist einen ganzen Zacken härter als der Vorgänger und schlägt den Bogen zu den Frühwerken der Band. Nach einem ruhigen Intro macht „My Demise“ gleich klar, dass anno 2009 im Hause SHADOWS FALL immer noch Metal vorherrscht und die Band es immer noch versteht, arschtretende Songs zu schreiben. Shouter Brian Fair zeigt hier schon seine ganze Vielseitigkeit und setzt seine markante Stimme gekonnt ein, um dem an sich schon guten Song den letzten Kick zu geben. Derweil verprügelt Mr. Bittner sein Kit nach Strich und Faden und glänzt besonders mit seiner Fußarbeit, während die Gitarrenfraktion sehr versiert zur Sache und in diesem Song schon erste Highlights abliefert. So geht es auch im folgenden „Still I Rise“ weiter und steigert sich bei „War“ zum ersten Höhepunkt der Scheibe – der Song ist aggressiv ohne Ende, gleichzeitig Band-typisch melodisch und vollkommen zu Recht die erste Videoauskopplung geworden. „The Taste Of Fear“ und „Picture Perfect“ sind die ruhigeren Songs des Albums geworden, die willkommenen Verschnaufpausen sozusagen, bevor SHADOWS FALL wieder Arsch treten. Das Songwriting ist durchweg gelungen, selbst die längeren Songs ziehen sich nicht, im Gegenteil. Am Ende von „Dead And Gone“ geht der Blick verblüfft zur Anzeige – 45 Minuten bester NWOAHM sind schon vorbei? Repeat, ganz klar. SHADOWS FALL melden sich mit einem echten Kracher zurück, der alle Kritiker, die die Band schon abgeschrieben hatten, einen dicken Stinkefinger zeigt. Listen. Mosh. Repeat.

Retribution


Cover - Retribution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:58 ()
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Sugoi Indeed

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Der Herbst geht gut los! Denn: Ein neues Album meiner drei Lieblings-Japaner flattert ins Haus, und das ist immer ein Grund zum Feiern. Und wie immer kann man gespannt darauf sein, was sie dieses Mal wieder aus dem Hut zaubern werden, denn für Überraschungen sind sie immer gut. Erstmals seit ihrem Debüt saßen sie wieder selbst hinter den Reglern, und dementsprechend geht der Sound auch wieder deutlich stärker in Richtung des Erstlings. Alles klingt wieder roher und auch etwas lärmiger als auf den letzten beiden, stellenweise fast schon überproduzierten, Alben. Genauso geht die Musik des Trios wieder in die Richtung des frühen Sounds. Sprich: Hier gibt es punkigen Garage-Rock zu hören, selbstverständlich wieder angereichert mit Anleihen aus klassischem Metal, aber die Einflüsse aus 70s und Stoner-Rock sind so gut wie verschwunden. Insgesamt kann man sagen, dass die Scheibe dem Live-Sound der Japaner wesentlich näher kommt und die Energie ihrer Auftritte besser transportiert als die letzten Releases. Songtechnisch ist die Scheibe aber deutlich weniger vielfältig als die beiden Vorgänger ausgefallen. Dadurch wird sie dann gegen Ende leider auch etwas eintönig. Dass „Sugoi Indeed“ trotzdem zündet, liegt zum einen an der Energie und der Spielfreude, mit der die Jungs zu Werke gehen, zum anderen aber auch daran, dass sie dann doch immer wieder einen Knaller aus dem Hut zaubern, wie z. B. den brachialen Opener „Metal Man“, der einen direkten Angriff auf die Nackenmuskulatur darstellt, das dreckig swingende „Mr. Toad“ mit seinem Speed-Metal-Schlusspart oder den fröhlich punkigen Titeltrack. Mit dem rock ´n rolligen Mitgröler „M.T.B.“ beweist das Trio dann auch noch einmal mehr seinen Sinn für Humor – bzw. Albernheiten: Der Text im Chorus besteht aus vier mal „la-la-la-la-la“, gefolgt von „my mountainbike“. Was an „Sugoi Indeed“ außerdem auffällt, ist, dass so viel auf Japanisch gesungen wird wie noch nie zuvor, was einigen Songs einen leicht exotischen Touch verleiht. Offenbar will man also endlich mal den Heimatmarkt knacken, worauf auch der zur Hälfte japanische Titel des Albums („sugoi“ heißt so viel wie „super“) schließen lässt. Unterm Strich ist aber mehr oder weniger alles beim Alten geblieben, und dazu gibt es wieder jede Menge Nachschub an Material für die Live-Shows. Und wie das so ist bei ELECTRIC EEL SHOCK: Ihre wahre Energie werden die Songs erst dort entfalten.

Sugoi Indeed


Cover - Sugoi Indeed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:22 ()
Label:
Vertrieb:
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Tear Down Your Fears

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Die Münchener TENSIDE führten mit ihem letzten Album in unserer Redaktion nicht zu Begeisterungsstürmen, der Tenor der Kritik war klar: Zu einfallslos, zu einfach, zu eintönig. Und leider: "Tear Down Your Fears" bringt zwar Besserungen im Detail aber keinen Durchbruch. Es ist alles etwas weniger "New" an ihrem Metal sondern etwas rauer, es bleibt viel EKTOMORF hörbar und es bleibt leider auch der riesige Schwachpunkt: Der Gesang ist so dermaßen gleichförmig, dass es Abwechslung in den Song doppelt schwer hat und es gelingt eigentlich nie, das durch echt originelles Songwriting abzufangen. Abgesehen von den eintönig gebellten Vocals der für mich schon nach einem Song seinen Charme verliert, bleibt ziemlich unverkopft runtergezockter Groove Metal: "Flag Of Destiny" oder "Grenate Of Hate" hinterlassen keine tiefen Spuren aber kurzzeitig gute Nackenlaune. Was auf der Bühne ausreicht, reicht mir auf diesem Album nicht und auch die Produktion hätte für diese Art Musik druckvoller ausfallen müssen. Auch dieses mal: Zu einfallslos, zu einfach, zu eintönig.

Tear Down Your Fears


Cover - Tear Down Your Fears Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:40 ()
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From The Oceanic Graves

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Ich war sehr neugierig, als ich dieses Debüt eines Quintetts aus Neuseeland in den Fingern hielt. Die optisch sehr schöne Aufmachung (Booklet mit abgedruckten Gemälden historischer Seeschlachten mit gewaltigen Segelschiffen, dazu ein passendes Cover-Artwork) ließ mich zumindest musikalisch und thematisch (immerhin deutet dies auch der Albumtitel an) etwas Düsteres im Stil der letzten Platten von AHAB oder GEIST erwarten, die ja ähnliche Konzepte mit finsterem Seemannsgarn auffahren. Aber Pustekuchen! CD rein, was kommt? Metalcore! Echt nicht mehr feierlich, wie inzwischen versucht wird, diese ausgelutschte Mucke an den Mann zu bringen! Und IN DREAD RESPONSE sind nicht mal sonderlich toll – sie agieren nur etwas bombastischer und ausladender (gerne auch mit Longtracks und ein paar Keyboards – wie etwa in „Concrete Sanctuary“, einem der stärkeren Songs des Werks) als ihre Kollegen aus der zweiten und dritten Reihe. Statt atmosphärischem Albtraumtheater bekommt man Abgehangenes von IN FLAMES, SOILWORK, AT THE GATES und Ihr-wisst-schon. Richtig fesseln vermag „From The Oceanic Graves“ zu keiner Sekunde, weil man hier wieder mal das Gefühl nicht losbekommt, alles schon mal woanders wesentlich geiler gehört zu haben. Schimpft ruhig weiterhin auf Genre-Kings wie CALIBAN, MAROON, HEAVEN SHALL BURN und Co., aber die können es wenigstens; IN DREAD RESPONSE zum Beispiel nicht. Schade, denn dieses Album wird seiner wirklich schönen Verpackung bei Weitem nicht gerecht!

From The Oceanic Graves


Cover - From The Oceanic Graves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 61:49 ()
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Vertrieb:

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