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The Color Fury

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Es geht doch - sie können es tatsächlich noch! Beruhigt können sich jetzt alle Fans (inklusive des Schreibers dieser Zeilen) zurücklehnen, einer der besten und erfolgreichsten deutschen Livebands hat sich erfolgreich zurückgemeldet. Nach den beiden letzten mehr oder weniger doch recht schwachen Alben haben die Hannoveraner FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE mit "The Color Fury" endlich mal wieder ein in sich stimmiges Album abgeliefert auf dem sich (fast) keine Ausfälle befinden. Seit dem "The Hearing in the Sense of Balance" Album von 1995 ist dies sicher wieder ein Fortschritt für die Band, denn die Songs gehen trotz ihrer teilweise recht unterschiedlicher Mach-und Klangart gut ins Ohr. Auch die teilweise recht voluminösen und dichten Arrangements mit Streichern, Sounds und vielen musikalischen Einzelheiten bereiten dem Hörvergnügen keinerlei Abbruch. Die Fury’s haben in ihrer 15-jährigen Karriere mal wieder etwas für diese Band ganz neues versucht und in den Peppermint Park Studios unter der Leitung von Jens Krause neben der Musik auch eine visuelle Umsetzung von "The Color Fury" erarbeitet. Dazu passt auch das wirklich gut gelungene Coverartwork von den Pop-Art-Künstlern Andora & Della. Neben der filmischen Umsetzung eines halben Dutzend der insgesamt 14 Tracks gibt es auch eine Dokumentation, die quasi als Tagebuch gleich das gesamte Projekt begleitet. Für die künstlerische Umsetzung waren u.a. Starphotograph Olaf Heine, Kurzfilmregisseurin Franziska Stünkel, der Graphik-Designer Walter Welke und der amerikanische Dokumentarfilmer Robert J. Bova zuständig. Vor der Kamera glänzen Film- und Theaterschauspieler/innen wie Sissy Perlinger, Anna Loos, Dominik Horwitz, Jan Josef Liefers und Peter Lohmeyer sowie Musikerkollegen wie Bela B. und Kim Frank. Beinahe schon traditionell wurden diesesmal sogar gleich zwei Cover-Versionen auf "The Color Fury" mit drauf gepackt "Midnight Rider" (Original von den Allman Brothers 1970) sowie das rockige und schon vielfach nachgesungene "The Shape Of Things To Come" ("The Headboys" aus dem Jahr 1980). Beide sind aufgrund ihres eigenen Furytouches durchaus gelungen. Gleich mit dem tollen Opener "Things like this" legt das Sextett einen genialen Song vor, eine der charakteristisch melancholischen Balladen im Stile von "Time to Wonder" (wird ja gerade technomäßig wieder neu grausam verwurschtelt!). Auch die erste Single "Angels & Saints" mit den schönen Streichern und himmelstürmenden Gitarren kann voll überzeugen. "Vincent & Victoria" ist dann schon mit der schwächste Song einer ansonsten guten CD, da fehlt einfach eine prägende Melodie. Ansonsten herausragend noch das folkige "Can’t Remember" (erinnert ein bisschen an Paddy goes to Holyhead) das melodramatische "Boomtown Babylon" und ein schön entspannter Ghosttrack namens "Fly Sadness fly", der mit seiner chillout-mäßigen Stimmung ein wirklich tolles Stück Musik geworden ist - nur die Diskussion der Band darüber auf der CD hätte man sich sparen können. Fury In The Slaughterhouse sind auf "The Color Fury" ganz einfach in blendender Spiellaune und bieten gute, griffige Melodien mit diesem typischen Mix aus rockigen und melancholisch angehauchten Songs geprägt von der einmaligen Stimme Thorsten Wingenfelders. Die CD bekommt von mir eine Note 2 und ansonsten muß man diese Band einfach einmal live erlebt haben - Rock pure.

The Color Fury


Cover - The Color Fury Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 60:1 ()
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Clarity

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Nachdem das nachfolgende Album zunächst nur Insider-Kultstatus genoß, natürlich auch deshalb, da die CD ausschließlich über den aufwendigen und teuren Importweg in Europa erhältlich war, entschloß sich die Plattenfirma dann nach über 15 Monaten doch noch dazu, auch der europäischen Kundschaft "Clarity", das wirklich ausergewöhnliche Zweitwerk von JIMMY EAT WORLD, nicht mehr länger vorzuenthalten. Diese amerikanische Band schafft es irgendwie eine geniale Mischung aus teilweise etwas melancholisch/spröden aber einfühlsamen Songs im Stile von TRAVIS z.B. "Table for Glasses" und dann wiederum mit so poppig eingängigen Tracks a la NEW RADICALS z.B. "Lucky Denver Mint." unterstützt durch viele Gitarren zu fabrizieren, die einen förmlich zwingt die CD immer wieder von vorne anzuhören. Die schlichte Genialität und Leichtigkeit in den einzelnen Tracks erinnert auch mitunter ein bisschen an WEEZER, allerdings schaffen es JIMMY EAT WORLD meistens etwas mehr als "nur" Zweieinhalb- bis Dreiminuten Songs zu machen, wobei auch die Gesamtdauer mit über einer Stunde Spielzeit, ohne jeglichen Füller, auch wesentlich üppiger ausfällt. Hier gibt’s wirklich viel Klasse (& Masse) für das sauer verdiente Geld. Die sprichwörtliche und so oft gerühmte Vielschichtigkeit kann sicher als eines der Hauptargumente dafür gelten, daß "Claritiy" ein absolutes Hammeralbum geworden ist. Die Jungs bieten einfach alles was gute Musik ausmacht und sprechen mit ihrem Sound sicher nicht nur eine ganz bestimmte (Genre-) Käuferschicht an. Von abgehmäßigen Rocktracks bis hin zu eingängigen Balladen es werden alle Stimmungsfacetten abgedeckt. Teilweise mit viel Pathos bzw. Dramatik ausgestattete Songs, aber trotzdem immer ehrlich und glaubhaft ohne das es zu sehr trieft. Da wechseln sich solch melodische Rocknummern wie u.a. "Your newaesthetic", die durchweg kraftvoll daher kommen ab mit Songs wie "Clarity", das wiederum einen sich langsam immer mehr steigernden Liedaufbau besitzt bis hin zu dem "Finale Grande" mit dem 16-minütigen "Goodbye Sky Harbor", wobei es hier auch etwas kürzer getan hätte, denn die Endlosschleife zum Schluß ist doch etwas nervig!) ". Der Sänger von JIMMY EAT WORLD, Jim Adkins, hat sicher keine so charismatische Stimme wie andere Barden aber die braucht er auch nicht unbedingt, denn die erstklassigen Lieder sind zwar teilweise recht "einfach" gestrickt aber wiederum auch nicht so, daß es nach dem dritten Durchlauf abgedroschen oder gar langweilig wirkt. Die vielen Ohrwürmer auf "Claritiy" behalten trotz aller Eingängigkeit und Melodie stets einen unverbrauchten bzw. aufregenden Charme. Liebhaber guter und zeitloser Rockmusik sei hiermit "Clairity" von JIMMY EAT WORLD nocheinmal wärmstens ans Herz gelegt - ausprobieren die CD läßt den Zuhörer nur schwer wieder los.

Clarity


Cover - Clarity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 64:6 ()
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Rock In Rio Live

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Wenn die Eisernen Jungfrauen aus England ihre Fans schon so lange auf ein neues Studioalbum warten lassen, dann gibt es halt wenigstens eine neue Live CD... und was für eine. Aufgenommen beim legendären Rock in Rio Festival am 19.01.2001 verspricht diese Doppel CD also schon mal ein wahnsinnig lautstarkes Publikum welches einen großen Betrag zu diesem Live Album trägt. Denn immerhin würde ohne deren Mithilfe nicht diese Liveatmosphäre aufkommen. Natürlich hören sich die Songs nicht so perfekt auf wie auf den regulären Alben an und natürlich haben wir keinen astreinen Sound sondern eben einen LIVE Sound von dem jedoch diese Scheibe lebt. Die gesamte Setlist entspricht genau der, welche Iron Maiden auf ihrer gesamten Brave New World Tour gespielt haben. Neben vielen alten Klassikern wie "The Trooper", "Hallowed Be Thy Name" oder "Run To The Hills" gibt es auch viele neue Sachen wie den Titelsong des letzten Albums "Brave New World", "Dream Of Mirrors" oder "Ghost Of The Navigator". Bei mir persönlich ruft diese CD Erinnerungen an meine drei Iron Maiden Konzerte 2000 auf und wenn ich die Augen schliesse und die Fans lautstark Songs wie "Fear Of The Dark" mitgröhlen höre dann fühle ich mich wie mitten auf dem Konzert. Für Fans ein absolute MUSS.

Rock In Rio Live


Cover - Rock In Rio Live Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 116:10 ()
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Anoraknophobia

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Eines gleich vorneweg: Sänger Steve Hogath ist jetzt schon länger bei MARILLION als es FISH je war, allein schon diese Tatsache sollte die ständigen "Vergleiche", nach mehr als 15 Jahren, sowie überflüssige Diskussionen über den derzeitigen Stil und die nervigen Fragen vieler ewig Gestriger (.. wann gibt es wieder Songs der Richtung MISPLACED CHILDHOOD?) u.a. auf der deutschen Fanclub Homepage zu lesen, endgültig beenden. MARILLION werden/wollen nie mehr wie in den frühen Anfangsjahren klingen, denn mit dem Neo-Prog aus den 80ern hat diese Band schon längst abgeschlossen - dies sollte man ohne wenn und aber einmal akzeptieren. Wer auf dieses Genre steht, kann sich ja Gruppen wie PEDRAGON, PALLAS, IQ oder ARENA anhören, dort wird diesem Retrosound noch ausgiebig gehuldigt. MARILLION haben sich in den letzten Jahren stetig musikalisch weiterentwickelt und dabei viel Neuland betreten. Es gab dabei viele Höhen ("Brave" - das eindeutig beste Album bisher oder u.a. "Holiday’s in Eden" - zwar sehr poppig aber gut) und auch einigen Tiefen ("Afraid of Sunlight" oder der absoluter Tiefpunkt das letzte Album Marillion.com mit melodielosem, modernem Soundgebrabbel ala RADIOHEAD’s "Kid A") aber eines kann man MARILLION sicher nicht vorwerfen - berechenbare, sich wiederholende oder gar an Kommerz anbiedernde Musik. Mit dem neuen Album "Anoraknophobia", von den Fans verniedlichend mittlerweile nur noch "Anorak" genannt, machen es MARILLION den Zuhörern wiedereinmal nicht leicht. Gibt es doch viele solch facettenreiche und komplexe Tracks wie u.a. "Quartz" (eine New-Age mäßige ziemlich relaxt, experimentelle Nummer), bei dem innerhalb der über neunminütigen Spielzeit gleich mehrmals Stimmungen, Richtungen und die Intensität wechseln. Hier braucht man definitiv erst einige Durchgänge, um sich die Titel zu erschließen. Aber dieser "Aufwand" lohnt sich dann um so mehr, da die Kompositionen anschließend länger im Gedächtnis haften. Trotz aller modernen Sounds, Samples, Beats oder Loops, die in den Songs Verwendung finden, ist es zum Glück so, daß diese Bestandteile nur als ergänzende Stilmittel genutzt werden. Die Songs gehen daher nicht in der Moderne unter sondern haben, dank ihrer Substanz genügend eigenes Leben, um durch ihre tollen Melodien bestehen zu können. Auch die Gitarren haben MARILLION endlich mal wieder so richtig rausgelassen wie z.B. "Between you and me" - wann haben wir zuletzt so einen richtig fetzigen Rocksong von der Band gehört? Auf "Anorak" gibt es aber nicht nur starken Tobak sondern auch sofort eingängige Nummern wie das beinahe schon poppige "Map of the World" oder die tief-melancholisch, ergreifende Ballade "When I meet God" (hätte auch sehr gut auf "BRAVE" gepaßt!) sowie u.a. das durch die coolen Hammondorgel-Keyboards in einem richtigen DOORS-Soundgewand und mit viel Gitarrenpower versehende, "Separated out". Mit diesem ursprünglich von den Fans über Vorbestellungen (bevor es auch nur eine Note zu dem Album gab!!) finanzierte Album, haben sich MARILLION wiedereinmal ganz neu erfunden. Von leichtfüßig inszenierten Pop-Rock-Songs über jazzig/folkig angehauchte Tracks mit etwas Retro-Flair bis hin zu den atmosphärisch dicht inszenierten, groovigen Soundwänden, wie es etwa bei den U2-Alben Mitte der 90er klang, ist einfach alles vertreten. Was die Jungs um Maestro Steve Rothery hier an Ideen verbraten, ist schon fast akustischer Wahnsinn und hätte bei anderen Bands locker für mehrer CD’S gereicht. Und über all dem steht der intensive, einfühlsame und manche zerbrechlich wirkende Gesang von Steve Hogarth, anders als bei den letzten Werke verzettelt er sich nicht allzu sehr in weinerlichem Selbstmitleid ("The Fruit of the wild Rose"). Hingegen bei dem atmosphärischen "This is the 21st Century" nervt mich der Drumcomputer dann doch etwas - aber egal das wiedererstarkte und abwechslungsreiche Gitarrenspiel entschädigt dann hierfür wieder locker. MARIILION bieten auf "Anorak" eine so vielfältige Instrumentalität, Ideenreichtum und Melodiefülle, die man nicht komplett in die richtigen Worte fassen kann. Trotz aller Einflüsse an die Moderne ist das Ganze immer noch äußerst virtuos gespielter Rockmusik mit tollen Melodien, die irgendwie zeitlos zu sein scheinen und einen aufgeschlossenen Zuhörer nicht überfordert sondern in einer Art Endlosreise immer wieder dazu einlädt, etwas neues zu entdecken.

Anoraknophobia


Cover - Anoraknophobia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:2 ()
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Come With Us

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Vom der Insel kam schon so manch seltsamer Auswuchs zu uns aufs Festland rüber, CHEMICAL BROTHERS waren aber immer einer der Exporte auf die es sich zu warten gelohnt und die es zu hören Spaß gemacht hat. Und auch das vierte Album "Come With Us" gefällt mir mittlerweile außerordentlich gut. Der Opener "Come With Us" beginnt dramatisch, schöne Melodie, martialische und einladende Vocals und nach einem Bassschlag auf den ich jedes Mal von neuem reinfalle ziemlich verspielte Electrolinien aber wohl eine gute Einstimmung auf die nicht immer ganz leicht verdauliche Kost der Londoner DJ´s. Song zwei: "It Began In Africa" ist ziemlich technoid, fast langweilig, wohl auf Clubhit getrimmt, geht in die Ecke LEFTFIELD auf Speed. "Galaxy Bounce" hätte auch auf eines der älteren Alben gepasst, netter Rhythmus und witzige Loops und deutet an, was sich im Laufe der CD bestätigt: "Come With Us" ist an manchen Stellen ziemlich verspielt. "Star Guitar" ist recht harmloser House mit ein paar Ecken und Kanten und ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass auch ältere Semester auf diesen Song auf Tanzfläche abzappeln. "Hoops" kommt mit akkustischen Gitarrenparts daher, die von monotonem Techno abgelöst werden um dann in herrlichen Breakbeats aufzugehen, für mich einer der besten Songs der CD. Der Anfang von "My Elastic Eye" hätte von Faithless sein können, dann kommt ein fies brummender Bass dazu und versucht der süßen Keyboardmelodie Parolie zu bieten. "The State We´re In" verliert sich in musikalischer Belanglosigkeit mit Beth Orton am Mikrofon, viel zu unoriginell, gelbe Karte! Doch dieses kurze Foul ist sofort vergessen, denn mit "Pioneer Skies" wird mal wieder eine Portion Elektronik fürs Hirn serviert, auch wenn vom Pioniergeist der früheren CB Scheiben insgesamt hier recht wenig zu spüren ist. Der letzte Song "The Test" ist getragen und mit schönem Gesang (Richard Ashcroft) versehen, der zwar nach Rock´n Roll klingt, aber auch wunderbar mit Electro harmoniert. Was bleibt ist die vielleicht mal wieder die Erkenntnis, dass früher alles besser war. Die Ideen fehlen Chemical Brothers nicht, vielleicht eher ein bisschen der Mut den sie mit den letzten Alben an den Tag gelegt hatten. "Come With Us" ist dennoch fast uneingeschränkt zu empfehlen - und was anderes hatte ich auch nicht erwartet!

Come With Us


Cover - Come With Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:47 ()
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And Then There Was Silence

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Was lange währt, wird endlich gut, so sagt der Volksmund. Und es hat wirklich lange gedauert, bis die Krefelder Bombast-Metaller uns mit dieser Single das erste Häppchen ihres neuen, für das Frühjahr 2002 angekündigten Albums, präsentieren. Trotz nur zwei Tracks kommt die EP auf eine stattliche Gesamtlänge, was v.a. an dem sehr langen (14min07sek) Titelsong „And Then There Was Silence“ liegt, welches facettenreich das gesamte Spektrum von schnell - langsam, balladesk - episch abdeckt. Zwar eine musikalische weiterentwicklung, hört man den althergebrachten Blind Guardian Stil dennoch heraus, auf Bombast und Melodie liegt der Schwerpunkt. Ein schöner Song, auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass er einige Minuten zu lang geraten ist, etwas Straffung hätte wohl ganz gut getan. Das zweite Stück „Harvest Of Sorrow“ kommt langsam und irgendwie „bedächtig“ daher. Ein schöner Song mit netten Akustik Einlagen. Hier merkt man auch sehr deutlich, dass Hansi Kürsch an seiner Stimme gearbeitet hat. Auch fällt hier angenehm die eher zurückhaltende Produktion auf, während „And Then There Was Silence“ doch eher an die DEMONS & WIZARDS-Produktion erinnert (d.h. ein wenig überproduziert). Als kleines Gimmick ist übrigens ein Live Video enthalten, welches Szenen vom Bühnenaufbau vor einem Konzert, sowie Ausschnitte aus dem eigentlichen Konzert der Band zeigt. Alles in allem ein nette Appetithappen, auch wenn es doch noch etwas länger dauert bis wir das neue Album in all seiner Pracht erleben dürfen. BLING GUARIDIAN leiben sich selbst treu und entwickeln sich dennoch wie immer ein Stückchen weiter. (pemi)

And Then There Was Silence


Cover - And Then There Was Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 17:46 ()
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The Interzone Mantras

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Bei diesem kanadischen Dreier Namens THE TEA PARTY, eine Band, die bereits seit Jahren eine gute CD nach der anderen produziert ohne allerdings den ganz großen Durchbruch beim "Massenpublikum" geschafft zu haben, muß man sich schon etwas mehr Zeit nehmen, um in diese Musik richtig eintauchen zu können Aber keine Angst, hier ist keine typische gitarrenfieselnde oder sich in endlosen Solos verlierende progressive Band am Werk, denn die recht unterschiedlichen Sounds bzw. Richtungen von Klassik Rock, Alternative über Progressive bis hin zu U2-mäßigen Songs (z.B. "Angels") sind nicht nach einem einheitlichen oder gar vordergründig eingängigen Strickmuster gemacht. Über allem weht aber unverkennbar, als eine Art Referenz, ein Hauch von LED ZEPPELIN (u.a. White Water Siren") aber auf "The interzone Mantras" tragen die wuchtigen und voller Emotionen bestehenden Songs mit den klassischen Gitarrenriffs trotzdem noch eine ganz eigene Handschrift. Es ist zwar, gerade am Anfang, schon recht anstrengend bei manchen der sperrigen und komplexen Songs konzentriert zuzuhören aber das gibt sich beim zweiten Durchlauf. Bei sämtlichen Liedern geradezu ein Markenzeichen ist ein etwas schepperndes Schlagzeug das überall durchscheint", aber irgendwie zu den stellenweise recht sperrig/spröden Nummern dazu zu passen scheint. Als einer der Highlights muß eindeutig das epische "Apathy", ein Doorsmäßiger Track mit coolem Groove, genannt werden, wobei das komplette Album darüberhinaus von seinen verschiedenen Stimmungsbildern und den immer wieder im Wechsel vorgetragenen "leichteren" Balladen a la "Soulbreaking" und den im vollen Kontrast dazu stehenden wutverzerrten, aggressiven Songs wie "Cathartik", lebt.
Hier wird zwar auch mit vielen Samplern und Rhythmen experimentiert aber ohne sich zu sehr den modernen Einflüssen hinzugeben, lediglich als Stilmittel. Auch die dynamische Stimme wird öfter mal verfremdet oder verzerrt, trotz dieser "Spielereien" ergibt sich stets ein stimmiges Klanggebäude mit vielen Einzelheiten, dessen Reize sich erst bei mehrmaligem Hinhören voll entfalten können. Der äußerst charismatische Sänger, Produzent & Gitarrist Jeff Martin hat darüber hinaus eine tolle Art den Hörer zu fesseln obwohl er teilweise recht unterschiedliche Songs interpretieren muß. "Requiem" ist dabei so ein Hammersong mit einem tollen Streicherarrangement aber auch "Dust to Gold" haut einen einfach um. Glatte oder gar simpel/subtile Songs gibt’s hier zwar nicht aber deshalb kommen Melodien und die riffige Gitarrenarbeit nie zu kurz, so daß das ganze nicht zu kopflastig wird.. Mit "Mantara" - eine Art 8-minütiger Ethno-World-Musik Schmerzsinfonie - die mich etwas an die melancholischen düsteren Tracks von THE MISSION oder auch an SISTERS OF MERCY erinnert, schließt ein absolut bemerkenswertes Album, daß sich nach anfänglichen Holpern durch Hirn und Herz hindurchfrißt. (maio)

Auch wenn ich The Tea Party pausenlos mit einer befreundeten, leider noch im Underground dümpelnden Band ähnlichen Namens verwechselte, so bin ich jetzt langsam in der Lage die beiden auseinanderzuhalten. Denn "The Interzone Mantra" ist kein Album, das man so nebenbei bei Kaffeekränzchen hört sondern man sollte ihnen schon ein paar oder paar mehr Hördurchgänge widmen. Denn sonst ist die Gefahr groß, sie als ziemlich unspektakuläre Band des Rockgenres abzustempeln, denn die guten und zum Teil auch manchmal so ein kleines bisschen innovativen Ideen offenbaren sich erst wenn man hinter die meist ziemlich simplen Melodien hört. Das Bild eines indischen Gottes auf dem Cover deutet schon an das auch ein paar orientalisch anmutende Klänge auf dem Album sind, aber keine Angst, die meiste Zeit regiert recht solide Rockmusik die keinem Weh tut und sehr angenehm zu hören ist. Keine gewalttätigen Wutausbrüche, sondern ziemlich gefühlvoller Gesang, schöne Gitarren, solide Drums aber ein sehr ausgereiftes Songwriting, den kanadischen Rockern ist vielleicht kein Geniestreich gelungen, aber ein erwachsenes gutes Album allemal. Und irgendwie höre ich The Tea Party jetzt doch beim kaffeetrinken nebenher, aber in dem Wissen, dass THE TEA PARTY mehr zu bieten hat als sie vielleicht beim ersten Hören offenbaren.

The Interzone Mantras


Cover - The Interzone Mantras Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:12 ()
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Believe In Nothing

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„Glaub‘ an nichts“ so oder so ähnlich lautet wohl übersetzt der ziemlich einfach gehaltene Titel „Believe in nothing“ von der aktuellen PARADISE LOST Scheibe. Es könnte sich dabei auch um einen direkten Bezug auf die musikalische „Entwicklung“ der Briten handeln, denn die Jungs sind meiner Meinung nach alles andere als berechenbar. Obwohl gerade an diesem Punkt sich die Meinungen teilen, denn ein Hauptvorwurf von Kritikern war und ist bis heute, die Band würde ihre Musik allzusehr auf Verkaufszahlen trimmen. Besonders nach dem letzten umstrittenen Werk „Host“ mußten PARADISE LOST vielerorts einige negative Breitseiten einstecken, da der Depeche Mode ähnliche Synthie Poprock nicht auf die erhoffte breite Zustimmung stieß. Ich für meinen Teil fand die CD aber trotzdem recht gut gemacht und sogar mit einigen tollen Tracks ausgestattet – DM Anleihen hin oder her – so schlecht war’s nicht. Schnitt – auf „Believe in nothing“ bleiben die Jungs um Sänger und Texter Nick Holmes zwar nachwievor auf der düster/dunklen mit vielen elektronischen Samples erinnernden „Host“-Grundrichtung treu aber Gott sei Dank wurden von Greg Mackintosh endlich die Gitarren wieder stärker in den Vordergrund gerückt und das hat dem Ganzen hörbar gut getan. Eines muß aber auch ganz klar gesagt werden: Eine reumütige Rückkehr zum „wahren“ Heavy Metal der früherer Tage ist auf „Believe in nothing“ -Gitarren hin oder her- keinesfalls zu erkennen. Schöne melancholische Melodien mit einem gewissen 80er Jahre Feeling verbunden mit dunklen grungig-knackigen Gitarren Riffs sorgen trotz der kühlen Atmosphäre des gesamten Albums für den nötigen Kick – es groovt teilweise richtig gut. Auch originelle Streicherarrangements opulent wie bei „Devided wie stand“ oder auf den Punkt konzentriert wie bei „Never again“ versprühen einen ganz gewissen Charme. Die eingängigen Songs werden von der klaren Stimme N. Holmes wie immer hervorragend intoniert und entwickeln so bereits nach einmaligen „Gebrauch“ einen deutlichen Hang zum Ohrwurmeffekt. Die erste Single „Mouth", das epische „I am nothing“ oder auch die Klassegrungenummer „No Reason" haben das Zeug zu potentiellen Hits, natürlich nicht unbedingt für die Normalo-Charts, obwohl „Mouth“ ganz gut gelaufen ist aber warum soll sich die Band dafür schämen? Als Zuhörer kann man sich auf Dauer jedenfalls nicht den catchy Hooks entziehen und auch die vielen cool klingenden Elektronik-Details gepaart mit kraftvoller Riffs können dabei voll überzeugen („Look at me now“). PARADISE LOST haben auf mich mit „Believe in nothing“ und ihren schwermütig/melancholisch schönen Songs jedenfalls einen nachhaltig positiven Eindruck hinterlassen.

Believe In Nothing


Cover - Believe In Nothing Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:53 ()
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Aff Un Zo

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Viele kennen heute von der ursprünglich einmal aus der Kölner Südstadt stammenden Band BAP (leider) nur noch „Verdamp lang her“. Mit diesem Song begann zwar 1979 eine lange und sehr erfolgreiche Karriere mit großen Hochs und nur ganz wenigen Tiefen wobei diese Band aber musikalisch doch wesentlich mehr drauf hatte, als diesen relativ einfach gestrickten ersten Hit. In den 80ern waren BAP zweifellos die beliebteste und auch verkaufsmäßig die erfolgreichste deutsche Rockformation im Land. Vor allem die unbestrittenen Bühnenqualitäten (3-4 stündige Konzerte waren damals eher die Regel als die Ausnahme) mach(t)en BAP bis heute, aufgrund der musikalisch hochkarätigen Besetzung, zu einer richtig tollen Liveband mit ständig ausverkauften Konzerttourneen. An BAP damals wie heute schieden sich schon immer etwas die Geister: Entweder man mochte den Mix aus ungeschminktem Rock und sentimentalen Balladen mit der etwas spröde nörgelnde Stimme von Wolfgang Niedecken (der aber noch immer noch um Längen besser singt als sein großes Vorbild Bob Dylan!) und den kritisch/autobiographischen Texten in Kölsch‘ oder eben halt nicht - dazwischen gib’s nicht viel. Dies wird sich auch mit der neuen CD „Aff un zo" nicht viel ändern auch wenn bei BAP eigentlich nichts mehr so ist, wie es einmal wahr: Das dritte BAP-Album in den letzten zwei Jahren wurde nämlich von einer, bis auf „Wolfjang“, komplett neuen Besetzung eingespielt. Nur zwei Jahre nach dem 20 Jährigen Bandjubiläum strichen mit Gitarrist "Major" Heuser und Keyboarder der ersten Stunde „Effendi" Büchler, wie schon der Rest zuvor, auch die Segel. Einige der Musiker waren schon auf dem letzten BAP „Unplugged-Album" Tonfilm (u.a. mit einigen genialen neuen Mixen alter Hits) und auf der dazugehörigen Tour mit dabei. Dieses jetzt erste „richtige" Studioalbum „Aff un zu“ wurde Anfang diesen Jahres größtenteils in einem alten Gemäuer auf Mallorca aufgenommen. „Wat usser Rock’n Roll" hieß einmal 1990 ein Titel von BAP und treffender kann man es nicht ausdrücken was dem Hörer auf „Aff un zo" geboten wird: Relaxte Rocksongs mit coolen Groove („Shoeshine“), teilweise tollen Hooks („Wat‘e Johr!“) und nur immer wieder mal unterbrochen von einer der typischen Balladen von Niedecken (u.a. das stimmungsvolle „Istanbul“ mit Gänsehautfaktor – klasse!). Die Meinung, daß BAP eigentlich nur Wolfgang Niedecken sei, auch wenn er nachwievor alle Texte schreibt, trifft so nicht zu, denn der beste Text nützt nicht viel wenn das Lied keine gute Melodie hat?!. Alle anderen 6 Bandmitglieder haben genügend Freiraum zur Verfügung, um sich zu präsentieren. So kommen neben Saxophon, Akkordeon, Trompete auch noch die und die altehrwürdige Mundharmonika zum Einsatz. BAP klingen wieder etwas erdiger, die Songs präsentieren sich frisch aus einem Guß, positiv fällt dabei besonders der gute Chorgesang bzw. die Backings von Sheryl Hacket auf kurz gesagt allen Musikern bietet sich genügend Platz zum austoben. Neun der vierzehn Tracks dauern über fünf Minuten – trotzdem wirkt alles entspannt und nicht aufgesetzt. Stilistisch gibt’s vom AC/DC Riff (Gitarrist Helmut Krumminga liefert insgesamt einen überzeugenden Job ab) bei „Irjenden Rock ´n‘ Roll-Band", über den Reggae-Song „Aff un zo" bis zum lässigen „Kilometerweit entfernt" sehr viel Abwechslung. Wolfgang Niedeckens und „seine“ neuen BAP klingen anno 2001 einfach nur gut mit vielen reizvollen Details (z.B. „Noh Zahle Mohle“ mit stranglersmäßigen Keys), die es dabei zu entdecken gilt. Das hohe musikalische Können mit dem richtigen Feeling aller beteiligten Musiker wird absolut banddienlich verarbeitet. Die Umbesetzung hat ihnen hörbar rundum gut getan und wieder ganz neue Impulse verliehen – auf diese Tour kann man sich freuen aber dann bitte nur mit „Dir allein“ am Schluß.

Aff Un Zo


Cover - Aff Un Zo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 75:12 ()
Label:
Vertrieb:
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3

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Endlich, endlich mal kein Newcomer der sich von dem etwas überladenen Crossover/New Metal Markt nen Happen abbeißen will sondern eine der wenigen Bands aus deutschen Landen die schon einige Zeit dabei sind und die nicht krampfhaft versuchen zu klingen wie die ach so coolen Amis. Ich kannte die Band bisher nur von einem Liveauftritt und der hat mir ziemlich gefallen. THUMB setzen auf ihrem neuen Album „3“ genau auf ihre Qualität und schaffen es mit der ziemlich dreckig klingenden Produktion diese Stimmung einzufangen. Die Songs pendeln zwischen heftigem gitarrendominiertem Crossover Rock mit Rock´n Roll Anspruch, hiphoppsigen modernem Hüpfmetall und emotionalen und tiefergehenden ruhigeren Songs, die Mischung machts, die Band klingt sehr ausgereift. Sehr positiv fällt auf dass sie es nicht nötig haben sich mit coolen Sprüchen zu schmücken sondern durch ihre Musik die verdammt ehrlich wirkt überzeugt. Solides Album, keine Überraschungen und keine tollen Innovationen, aber gute Musik allemal!

3


Cover - 3 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:6 ()
Label:
Vertrieb:

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