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Erste Hilfe

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Die Mädels in pink-schwarz-weiß traten bei Raabs Song-Contest auf, mitnichten ein echter Qualitäts-Nachweis für beinharte Mörtel-Maniacs, aber immerhin sollte so eine Band den Zeitgeist präsentieren. Tun die Berlinerinnen dann auch - nämlich den der neuen deutschen Welle. Das nach einer wohl riechenden Kalaschnikow benannte Girl-Projekt klingt wie eine Mischung aus Ideals Humpe-Gesang und einer nüchternen Nina Hagen. Dazu ein bisschen rockiges Zeug, hier Reggae, da Schlager, Pop und überhaupt. Das alles vermengt, und nicht richtig dick, aber professionell produziert (was übrigens auch für die Aufmachung zutrifft) - ein wenig kommerz-punkiges Gehabe gibt´s gratis dazu. Dann ein paar Witze, ein paar vermiedene Anzüglichkeiten, hier ein wenig Tiefsinn, da ein bisschen Plattes. Manches poppt, manches rockt, manches läuft vorbei. Klingt insgesamt wie ein gut gemachtes Verkaufsobkjekt, das auf rotzigen Mädchen-Rock macht, insgesamt aber kontrolliert-kommerziell-kalkuliert klingt. Eine Scheibe für angehende Emanzen, Pubertätspunkerinnen, ewig junge Strickstudentinnen und notgeile Konsensrocker. Nicht wirklich schlecht, aber belanglos. Was aber so richtig verwundert: Warum haben die vier Damen bloß das mit Abstand furchtbarste Lied "Kein Schönerer Land" für diesen Raab-Contest gewählt haben???

Erste Hilfe


Cover - Erste Hilfe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:1 ()
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Don´t Fear The Reaper

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Ganze fünf Jahre hat sich das Allstar - Team für sein neues Album Zeit gelassen, vermutlich eine Konsequenz dessen, dass die Musiker mit ihren Hauptbands (unter Anderem ARCH ENEMY, MERCYFUL FATE, OPETH und THE HAUNTED) genug um die Ohren haben. Somit bleiben WITCHERY auch im Jahr 2006 nicht davon verschont, in gewissem Sinn als "Side - Project" durchzugehen. Am Stärksten ist man nach wie vor mit genannten THE HAUNTED (Jensen an der Gitarre) vergleichbar, obwohl auch vermehrt Parallelen zu Sharlee D´Angelos Arbeitgebern ARCH ENEMY auftauchen. Leichte Änderungen gibt es jedoch beim Gesamtsound zu vermelden, der etwas moderner und progressiver klingt als zuletzt, was "Don´t Fear The Reaper" etwas sperrig wirken lässt. Genau das ist es aber, was für mich den Reiz an dem Album ausmacht. Anstatt stets eingängig und straight drauflos zu lärmen, haben THE HAUNTED ihre neuen Stücke gegen den Strich gebürstet und gehen dabei nicht wie erwartet auf Nummer sicher. Erst nach mehrmaliger Einfuhr zünden die Songs, die vor handwerklicher Raffinesse nur so strotzen. Man höre nur mal den rhythmisch genialen Opener "Stigmatized", den Stampfer "Draw Blood", das sogar mit DIMMU BORGIR flirtende, ungewöhnliche "Ashes", den Doomer "Crossfixation" oder Riffmassaker wie "Plague Rider", "Damned In Hell" und "Cannonfodder", die allesamt keine Gefangenen machen! Mit "Immortal Death" hat man zudem noch eine alte Kamelle der WITCHERY - Vorgängerband SATANIC SLAUGHTER ausgepackt, die eineinhalb Minuten lang echtes Hochgeschwindigkeits - Knüppelfutter bietet! Fans von anspruchsvollem Schwedentod müssen hier zugreifen und werden nach einer gewissen Warmlaufphase einen echten, zudem ultrafett produzierten Hammer vorfinden. Klasse!

Don´t Fear The Reaper


Cover - Don´t Fear The Reaper Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:0 ()
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AssassiNation

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Die brutalen brasilianischen Brüder braten wieder! Nachdem ihr letztes Werk "Works Of Carnage" in Sachen Hochgeschwindigkeit und technischer Perfektion nicht mehr zu übertreffen war, gerieten die neuen Kompositionen auf "Bloodshed" überraschend langsam und Midtempo - lastig. Vermutlich hatte die Band eingesehen, dass sie zwar in ihrem Sektor das Nonplusultra darstellt, sich damit jedoch in eine stilistische Sackgasse bewegt. Darum hat man den eingeschlagenen Pfad mit "AssassiNation" teilweise verlassen und setzt verstärkt auf die Macht und Heaviness etwas gebremsterer Parts. Das soll nicht heißen, dass KRISIUN den Fuß jetzt völlig vom Gas nehmen, ganz im Gegenteil, aber wenn man sich Volltreffer (von denen das Album bis oben hin voll ist) wie den überragenden Opener "Bloodcraft", das irre "Vicious Wrath", "Father´s Perversion", "Suicidal Savagery", "Decimated" oder den abschließenden, geilen Stampfer "Sweet Revenge" anhört, dann erkennt man eine erhöhte Variabilität, die auf den letzten Alben lange nicht so ausgeprägt war. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass KRISIUN eine der am besten aufeinander eingespielten Extrembands der Welt sind, denn sowohl die Riffs, als auch die oft völlig abgedrehten Soli sind nicht mehr von dieser Welt, und was Max Kolesne an seinem Drumkit auffährt, zaubert einem nur noch kollektive Maulsperre ins Gesicht! "AssassiNation" ist das absolute Meisterwerk einer Band, die schon längst zur Speerspitze des Death Metal zählt. Ganz große Kunst!!!



Genug der überschwänglichen Freunden, man könnte es auch so sehen: Die Brasis sind sowas wie die AC/DC des brutalen Death Metal. Sich selbst treu, immer schön "gib ihm", schön schnell und nur ein paar Ausnahmen. Das sind kleine Zwischenspiele wie ,Doomed’ (Gitarrensoli mit Power-Metal-Mief) und das Tribal-infizierte ,Summon’ sowie die Motörhead-Verneigung ,Sweet Revenge’, das erholsam lahmarschig an ,Orgasmatron’ erinnert. Ansonsten regiert hier oft Genosse Geschwindigkeit: Maxes Drums ballern wie bekloppt, dazu bellt Alex intensiv wie monoton - naja und Moyses fiedelt sich den bösen Wolf. Das ist alles unglaublich kompetent gemacht, knallt auch dank Classen-Sound wie ein D-Böller, im Ohr gezündet. Die unglaubliche Kompromisslosigkeit aber ist auch (immer noch) das Problem der Zuckerhut-Totmacher. Sie klingen absolut perfekt - aber sie muten so glatt an wie stinkender Teer, nachdem die Walze drübergerollt ist. Und so ähnlich wie dem Teer geht es auch euch: KRISIUN sind ein echtes Brett, machen euch platt, die Südamerikaner sind vollkommen rücksichts- aber irgendwie auch seelenlos. Und dadurch fehlt nicht selten der Widererkennungswert der Songs. Der zufällige Gebrauch der Skiptaste verdeutlicht es, jede Wette. Angus macht auch immer denselben Schmonz, aber er zeigt Identität. KRISIUN hämmern brutal und spielen fast perfekt wie eine Maschine - das kann nicht alles sein. Live sind KRISIUN eindrucksvoller.

AssassiNation


Cover - AssassiNation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:31 ()
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All Things To All People

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CARPARK NORTH scheinen in ihrer dänischer Heimat mittlerweile Dauergast in den vorderen Chartsrängen zu sein und so verwundert es kaum, dass das zweite Album "All Things To All People" nun auch in Deutschland veröffentlicht wird. Die Melange aus Alternative Rock, Achtziger New Wave und eine gehöriger Portion Pop (samt Gothic-Anleihen) funktioniert bei Songs wie dem mit Hitpotential ausgestattetem Tanzflächenfeger "Human" (da hatten CARPARK NORTH beim komponieren sicher The Knack im Ohr), "Best Days" (Depeche Mode treffen The Rasmus) und dem traurigen "Fireworks" echt gut. Nach hinten hin können die jungen Dänen (Lau Højen, Søren Balsner und Morten Thorhuage) aber das Niveau nicht bei allen Kompositionen halten und manche Passage klingt dann doch einen Tick zu gelangweilt. Das abschließende "Heart Of Me" lässt dann trotz der melancholischen Grundstimmung wieder Hoffnung keimen - einen Tick ruhiger steht der Band nämlich mehr als gut zu Gesicht. Nicht desto trotz rechtfertigt die Pop-Single "Human" alleine mal ein reinhören bei CARPARK NORTH.

All Things To All People


Cover - All Things To All People Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:21 ()
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Séance

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Mit ihrem 2004er Meisterwerk "Stab Wounds" haben die Landshuter Bläckies wohl eine der besten Schwarzmetall - Platten aufgenommen, die jemals in Deutschland erschienen sind! Düster wie die Nacht, richtig aggressiv und dabei höchst anspruchsvoll! Drei Wünsche auf einmal? Das geht nun wirklich nicht! Ha! Doch, denn DARK FORTRESS machen uns auch Anfang 2006 vor, wie echter Black Metal zu klingen hat; düster wie die Nacht, richtig aggressiv und höchst anspruchsvoll! Dabei hat sich auf "Séance", so der Name der neuen Wunderwaffe, noch ein weiteres Attribut eingeschlichen, nämlich die für Black Metal - Verhältnisse ungewöhnlich hohe Experimentierfreude. Keine Sorge, Elektronik und tanzbarer Dark Wave - Schnickschnack sind natürlich nach wie vor kein Thema, aber Fans, die ausschließlich auf pures Gehacke abfahren, könnten mit "Séance" leicht überfordert sein. Songs wie das böse, schleichende und mit Tribal - artigen Sounds und Streichern versehene "While They Sleep" oder das ebenfalls entartete "Incide" (mit coolen Schreien) sind im schwarzen Genre "business as unusual"! Natürlich gibt´s mit dem Opener "Ghastly Indoctrination", "To Harvest The Artefacts Of Mockery" oder der überragenden Abschlusskeule "Insomnia" auch Material, das größtenteils in bewährter Tradition losdonnert, trotzdem jedoch auch alles andere als leichtverdaulich ist. "Séance" ist anders als "Stab Wounds", aber doch unverkennbar DARK FORTRESS! Die Weiterentwicklung fand hier ganz klar in Richtung Weltoffenheit und Progressivität statt, und nur die Fraktionen der "pseudo - truen" Pandas und der Gehörlosen dürften sich einig sein, es hier nicht mit einer der vielleicht wegweisendsten Black Metal - Bands unserer Zeit zu tun zu haben! Ganz, ganz groß!!!

Séance


Cover - Séance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 62:5 ()
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Their Rock Is Not Our Rock

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James A. Rota, seines Zeichens Großmeister (Gitarrist und Sänger) der "First Church Of Rock’n’Roll" und seine Kapelle FIREBALL MINISTRY legen mit "Their Rock Is Not Our Rock” bereits Album Nummer fünf vor. Und noch immer konzentriert sich das Quartett aus Los Angeles auf unverwüstlichen, ehrlichen und erdigen Rock’n’Roll im Stile der Siebziger - Doom meets Stoner, um beim beliebten Schubladendenken zu bleiben. Allerdings wurde im Vergleich zum Vorgängeralbum doch einiges an temporeichem und dreckigem Rock’n’Roll einer gewissen Black Sabbath-lastigkeit geopfert. Kommt der stampfende Opener "It Flies Again" und vor allem das nachfolgende, fetzige "Sundown" noch sehr eingängig daher, so wird es nach hinten heraus doch teilweise schwerer. Wobei hier "Hellspeak" und "Under The Thunder" mit ihren drückenden Gitarren und dem wummernden Bass durchaus als Anspieltipp dienen. Ein paar weniger gelungene, nach Schema F klingenden Kompositionen haben sich aber auch eingeschlichen. "Their Rock Is Not Our Rock” hat Qualitäten und man muss dem Album wohl auch ein wenig Zeit zugestehen - die Erwartungen, welche man in FIREBALL MINISTRY nach dem fetzigen "The Second Great Awakening" stecken konnte werden aber nicht gänzlich erfüllt. FIREBALL MINISTRY haben sich erst mal seitwärts bewegt. Trotzdem, gute Retro-Scheibe - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Their Rock Is Not Our Rock


Cover - Their Rock Is Not Our Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:52 ()
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Tinnitus + Live Live In Paris

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Dass bei einem Best Of Album mit knapp kalkulierten zwöl Tracks kaum persönliche Perlen dabei sein werden ist eigentlich klar. Und so hat "Tinnitus" der schwedischen Vorzeigerocker BACKYARD BABIES nicht viel mehr zu bieten als die üblichen Verdächtigen: Ausgerechnet der Bandsong schlechthin, "Brand New Hate" eröffnet den Reigen, "Minus Celcius" oder "A Song For The Outcast" sind und bleiben im Ohr. Und kommen leider nicht gegen Tracks des heiligen "Total 13" Albums an: Das flotte "Made Me Madman" oder die klasse Gitarren in "Highlights" sind ein ganz anderes Kaliber. Neben der Best Of Zusammenstellung "Tinnitus" gibt es mit "Live Live in Paris" bei fast gleicher Trackauswahl auch einen Eindruck davon, wie die Songs live klingen. Bei gutem Sound und authentischer Atmosphäre überzeugt dieser Teil der 2-CD deutlich mehr und ist auch für BACKYARD BABIES Anhänger ein Hörerlebnis - während die erste CD wohl nur für Neulinge des Schwedenrocks sagen kann. Zwiespältig also im wahrsten aller Sinne.



"Tinnitus"

1.Brand New Hate

2.U.F.O. Romeo

3.Highlights

4.A Song For The Outcast

5.Minus Celsius

6.The Clash

7.Colours

8.Made Me Madman

9.Star War

10.Friends

11.One Sound

12.Look At You



"Live Live In Paris"

1.L´Intro

2.Look At You

3.Earn The Crown

4.Payback

5.Heaven

6.Powderhead

7.A Song For The Outcast

8.The Clash

9.One Sound

10.Made Me Madman

11.U.F.O. Romeo

12.Year By Year

13.Highlights

14.Star War

15.Brand New Hate

16.Minus Celsius

Tinnitus + Live Live In Paris


Cover - Tinnitus + Live Live In Paris Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12+16
Länge: -:- ()
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Dreimal Zehn Jahre

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Tatsächlich dreißig Jahre einer durchaus beeindruckenden Karriere haben BAP jetzt schon hinter sich gebracht und dies allein wäre schon Anlass genug mit der Scheibe "DREIMAL ZEHN JAHRE", als eine der erfolgreichsten "deutsch bzw. kölschsprachigen" Rockbands entsprechend Rückschau zu halten. Obwohl, der Blick zurück trifft hier musikalisch nur auf die Namen der Titel zu, denn sämtliche Tracks wurden für dieses Doppelalbum komplett neu eingespielt, außerdem gibt’s noch drei ganz neue Songs. Da ja mittlerweile bei BAP (leider) einzig Uns-Wolfjang Niedecken von der Urbesetzung noch übriggeblieben ist und er mit seinen neuen musikalischen Mitstreitern in den letzten Jahren bereits auf der Bühne die ollen Kamellen in etwas veränderten Interpretationen umgesetzt hat (aufsteigend geordnet nach dem Entstehungsjahr), ist dies durchhaus ein legitimes und nachvollziehbares Unterfangen. Die Idee wurde zwar auch schon vor Jahren mal auf der "Tonfilm" CD mit ein paar Stücken umgesetzt aber nicht mit dieser, sagen wir mal fast schon teilweise recht radikalen Konsequenz. Wie da von vielen Kritikern behauptet wurde, denen falle nichts mehr ein wir hier eines besseren belehrt, ob die neuen Versionen allerdings jedem Fan so gefallen werden, darf man fast sicher bezweifeln. Denn als weiteren Gag haben sich BAP für die neuen Interpretationen Bekannte, Freunde, Vorbilder ins Studio geholt u.a. Martha (DIE HAPPY), Henning Wehland (H-BLOCKX), Ray Davies (THE KINKS), Thomas D. (Fanta 4), Xavier Naidoo, Nino Skrotzki (Virginia Jetzt!), Meret Becker, Laith Al-Deen, Hubert von Goisern sowie das Berliner Worldmusic-Kollektiv Culcha Candela und an so manchem Partner werden sich die Geister sicher scheiden. Als besonderen Bonus gibt es dann ganz zum Schluß der zweiten Seite ein ungewöhnliches Geburtstagsständchen von Herbert Grönemeyer, der "Einmal Nur In Unserem Leben", eine Klavierballade mit einem Gedichttext Goethe’s, zur Musik von Christoph Willibald Gluck interpretiert. Das Doppelalbum gibt es auch mit einer Bonus-DVD, die randvoll gepackt mit Filmen, Videos und Interviews rund um das Album "Dreimal zehn Jahre" ebenfalls die Anschaffung lohnt.

Natürlich erklärt Niedecken uns alten oder auch den jüngeren Fans im gelungenen Booklet ganz genau die Entstehung bzw. die Hintergründe zu den einzelnen Songs und manchmal auch warum die neue Version eigentlich so viel besser sei, als die Urfassung(en). Darüber kann man ebenfalls manchmal sogar etwas schmunzeln oder nur die ungläubig Schultern zucken, bei der Zusammenstellung der Songs an sich gibt es eher wenig zu bemängeln. Dass "Verdamp lang her" gleich zweimal vertreten ist, hätte man sich aber zugunsten eines anderen Tracks aber lieber schenken sollen. Für die insgesamt neun Duette kann man gerade noch das Prädikat "gelungen" aussprechen wobei mich vor allem Thomas D. als nicht rappender sondern recht respektabler Sänger bei eben erwähntem "Verdamp .." überzeugt. "Widderlich" hat dann tatsächlich mit H-Blockx’s Henning gegenüber dem Original deutlich hinzugewonnen, dies gilt übrigends genauso für das ansonsten recht unspektakuläre "Rita, mir zwei" mit Hubert von Goisern, er gibt diesem Song erst den richtigen Kick. Der Versuch "Kritstallnaach" etwas moderner klingen zu lassen, gelingt wiederum nicht so ganz (was aber bestimmt nicht am soliden Gesang von Al-Deen liegt), der Song wird zu sehr verwässert, die harten Gitarren fehlen einfach, der vormals bedrohliche Charakter geht leider stark verloren. "Dir allein" mit Soulheulboje Naidoo überzeugt mich mit am wenigsten aber auch die etwas schwülstige Barversion von "Paar Daach früher" mit einer soliden Meret Becker ist nicht so packend wie dass Original. Da kann das coole "Lena" mit Martha Jandová schon eher ein paar Punkte machen. BAP haben viel jedenfalls viel Mut bewiesen, die eigene Vergangenheit doch deutlich zu entstauben und zu versuchen mit neuen Ideen frisch und innovativ zu klingen. Getreu dem aktuellen Bandmotto "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu" sind viele gelungene Beispiele herausgekommen u.a. "Frau, Ich Freu Mich", "Wellenreiter" (als geile Bob Marley Gedächtnisversion), "Nemm mich met" rockt klasse genauso wie "Ahl Männer", "Ne schöne Jrooß" oder "Alexandra, nit nur do". Das kultige "Anna" geriet eher etwas daneben, kommt einfach zu hektisch rüber auch das zu bombastische "Du kanns zaubere" ist eher etwas lauh geworden. Mir fehlen, nicht erst seit dieser CD, die melodischen und kraftvollen Gitarren des Major und so kann mich gerade der andere neue Track "Nähxte Stadt" nicht so toll überzeugen. Um so besser ist dafür aber neue der Opener "Dreimohl Zehn Johre" geworden, eine wunderbar melancholische Zeitreise auf der wichtige politische Ereignisse aber auch BAP eigene Themen oder denkwürdige Konzerte/Tourneen verarbeitet wurden. Viele Bands hätten sich diese Aufgabe zum 30’ten sicher etwas einfacher gemacht aber BAP waren in ihrer Karriere noch nie wie "Andere" oder gar berechenbar, das macht die Jungs nach wie vor irgendwie sympathisch.

Dreimal Zehn Jahre


Cover - Dreimal Zehn Jahre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 148:12 ()
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See You On The Other Side

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Das Video zu "Twisted Transistor" mit Xzibit oder Snoop Dog gehört sicherlich zu den originelleren in diesem Jahr. Ebendieser Song zu einem der eingängigsten von KORN überhaupt. Dass darauf aber nicht auch noch das großartigste Album der Bandgeschichte folgt ist nun leider auch klar. Und nach dem guten "Take A Look In The Mirror" ist der hier gegangene Schritt umso unverständlicher. Ohne ihren Gitarristen Welsh fehlen der Band offensichtlich nicht unbedingt die Ideen, wohl aber eine Struktur oder die große Vision. Und so ist "See You On The Other Side" zwar nicht unhörbar, über weite Strecken aber viel zu wirr, manchmal aber auch schlichtweg einfallslos: Klingt der Opener "Twisted Transistor" hochgradig poppig, so hat er etwas was anderen Songs dieses Albums fehlt: Eine grade Linie und Potential. "Politics" fehlt zweites und es gehört in die Liga "einfallslos". KORN experimentieren auf diesem Album gerne und viel, integrieren Samples ("Open Up") oder gehen sehr düster und schwer ("Throw Me Away") ihren Weg, gewohnt tiefe Bässe und eher einfache Rhythmen inklusive. Der letzte Song "Tearjerker" ist dann gänzlich elektronisch und hätte interessant werden können wenn Davis Stimme nicht allzu dünn die cleanen Vocals vermitteln würde. Grade KORN sollten eigentlich genug Erfahrung haben um zu erkennen, dass dieses Album überladen ist von unausgegorenen Ansätzen und dass Enden wie das von "10 Or 2 A Way" beinahe hereinoperiert klingen. Der Band fehlt ganz definitiv jemand der eine Richtung vorgibt - ein seltsamer Zustand für eine genredefinierende Band.

See You On The Other Side


Cover - See You On The Other Side Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 61:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Trooper

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Wie zuvor schon "Run To The Hills" und "The Number Of The Beast", wird jetzt auch "The Trooper” als neu aufgelegter Klassiker in die Regale gestellt. Welchen Sinn diese Aktionen haben soll(t)en (außer, dass einige der Erträge gespendet wurden - Ihr erinnert Euch?!), ist mir bisher nicht ganz klar geworden, denn einer Band wie IRON MAIDEN sollte man zutrauen, dass sie es nicht nötig hat, ihren Backkatalog derart auszuschlachten, auch für humanitäre Hilfe nicht. Da gäbe es viele andere Möglichkeiten, die denselben Effekt hätten und für die Fans viel wertiger wären. Aber gut: diese Maxi hier enthält den Originalsong von 1982 in natürlich remasterter Fassung und mit einer Live - Version von "The Trooper" von 2003 einen Vorgeschmack auf die demnächst erscheinende DVD der "Death On The Road" - Tour. Auf meinem Exemplar nicht vertreten, aber laut Amazon auch noch enthalten, sind eine Live - Aufnahme von "Prowler" aus dem Jahre 2005 und das original Promo - Video von "The Trooper". Man kann es drehen und wenden, wie man will; ich für meinen Geschmack halte dieses Package, wie auch die Vorgänger, für reine Promotion ohne nennenswerten Sinn für die Fans. Es sei denn, man muss einfach alles besitzen, was die Jungfrauen einpupen. Neues oder unveröffentlichtes Material? Fehlanzeige! Lieber noch ´ne Tour, noch ´ne DVD davon, noch ´ne Live - CD, noch ´ne Tour… damit bekommt man langfristig auch seine Rente durch!

The Trooper


Cover - The Trooper Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 8:28 ()
Label:
Vertrieb:

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