Review:

Ballads Of A Hangman

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Mit ihrem letzten Werk “Liberty Or Death” feierten Onkel Reaper und seine Totengräber-Rasselbande ihren Einstand bei Locomotive Records, der allerdings nicht ganz so zugänglich ausfliel wie viele frühere GRAVE DIGGER-Alben und gleichzeitig das Geschäftsverhältnis mit Locomotive auch schon wieder beendete. Da sich die Band auch gerne mal gebremster gibt und nicht immer nur Götterhymnen verbricht, hat schon die selbst betitelte 2001er Scheibe gezeigt, doch anno 2009 lodert die Flamme nur noch auf Zimmertemperatur. Der Einstand bei Napalm Records ist nochmal einen ganzen Tick schwächer ausgefallen als der bei den Spaniern; vom grandiosen Bratgitarrensound des letzen Albums ist nichts mehr übrig geblieben, alles hier klingt zwar immer noch nach GRAVE DIGGER, aber auch irgendwie matschig und lieblos. Auch die Songs tönen über weite Strecken wie eine Sammlung von „B-Seiten“ der Band. Was der schwache Titelsong („Ohoho – Hangman – ohoho – Hangman“) andeutet, wird mit „Sorrow Of The Dead“, „Grave Of The Addicted“, “Lonely The Innocence Dies” (im Duett mit Veronica Freeman von BENEDICTUM gesungen, aber kompositorisch sehr mäßig), “The Shadow Of Your Soul“ (Totalausfall!) und „Funeral For A Fallen Angel“ nahtlos fortgesetzt. Lediglich „Hell Of Disillusion“ , die flotten „Into The War“ und „Stormrider“ sowie der vorab veröffentlichte Stampfer „Pray“ halten das hohe Niveau, das wir von dieser Band kennen und erwarten. Gerade im Bereich der Refrains, die man früher in göttlicher Form im Dutzendpack rausfeuerte, schwächeln die Jungs wie auf keinem (!) Album zuvor. Auch Neuzugang Thilo Hermann (Ex-RUNNING WILD) ändert nichts an der Tatsache, dass „Ballads Of A Hangman“ zwar stilisitsch typisches GRAVE DIGGER-Futter bietet, in kompositorischer Hinsicht jedoch das bislang schwächste Album dieser wegweisenden Band darstellt. Ich bin jedenfalls ziemlich enttäuscht!

Ballads Of A Hangman


Cover - Ballads Of A Hangman Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:38 ()
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The Great Revival

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Mit „Southern Born Killers“ gelang den Groove Metal-Pionieren aus Atlanta nach sechs Jahren ein mehr als überzeugendes Comeback. Dass STUCK MOJO heutzutage kaum weniger Feuer im Allerwertesten haben als zu ihren großen Zeiten („Pigwalk“, „Rising“, „Declaration Of A Headhunter“), stellt auch „The Great Revival“ unter Beweis, das sich kaum hinter seinem Vorgänger verstecken muss. Wieder einmal zelebrieren die Jungs ihre Vorlieben für staubigen Südstaaten-Dampf, melodischen Druck und intelligente Hörspiele/Soundcollagen, die zwar nicht Jedermanns Sache sind, die Atmosphäre aber um ein ganzes Stück bereichern. Auch Lord Nelson hat sich als Frontmann ein ganzes Stück weiterentwickelt und agiert noch abwechselungsreicher als auf „Southern Born Killers“, wobei man sich natürlich immer noch streiten kann, ob er seinem Vorgänger Bonz das Wasser reichen kann. Objektiv macht er einen super Job und passt perfekt zu Stücken wie dem grandiosen, nach vorne wummerndem Opener „15 Minutes Of Fame“, dem zwar etwas kitschigen, aber sehr effektiven Ohrwurm „Friends“, der relaxten Hymne „Now That You´re All Alone“, dem Stakkato-Geschoss „The Fear“ (Gastsängerin Christie Cook, die bei einigen Songs zu hören ist, passt als Begleitung sehr gut ins Bild) oder der coolen Cover-Version des John Denver-Klassiker „Country Road“. Lediglich das zweiteilige „Superstar“ ist eine Spur ZU schmalzig geworden, doch trübt das den sehr guten Gesamteindruck von „The Great Revival“ nur wenig. Das Album kommt im Ganzen sehr verspielt und weniger hart daher, doch Hörer ohne Scheuklappen sollten erkennen, dass es in diesem Bereich (wenn überhaupt) kaum eine stärkere Band als STUCK MOJO gibt, die sich zudem extrem spielfreudig präsentiert. Hut ab!

The Great Revival


Cover - The Great Revival Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:10 ()
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Damned To Blindness

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Das Demo, das THE MODERN AGE SLAVERY vor einiger Zeit abgeliefert hatten, kam bei der Presse erstaunlich gut an. Das ist von daher verwunderlich, dass die Band auf ihrem Debüt „Damned To Blindness“ nicht wirklich die Wurst vom Teller zieht. Die Italiener wüten sich durch eine Mischung aus Hardcore und Death Metal mit ultra-aggressivem, monotonem „Gesang“ (Fronter Giovanni Berselli kennt nur eine einzige Tonlage, die aber richtig!) und legen ein Hassbrett vor, das sich gewaschen hat. Mit Metalcore hat die Band recht wenig am Hut, denn die genretypischen, MAIDEN-beeinflussten Schwedentod-Gitarren bleiben überraschenderweise aus. Die Jungs fahren eher Oldschool-Antikapitalistenmucke mit einer Prise High Tech-Todesblei der Marke HATE ETERNAL oder JOB FOR A COWBOY (inklusive einiger Growls) auf, schaffen es aber, fast völlig ohne Dynamik auszukommen - nur Gebrülle, nur Stakkato-Riffs, (fast) nur Vollgas. Das alles klingt absolut statisch und nervt nach einer gewissen Zeit sogar regelrecht! Da machen stilistisch verwandte Truppen wie HEAVEN SHALL BURN oder NEAERA einen deutlich besseren Job, eben weil sie nicht hochtechnisch aggro ohne Plan durch die Gegend rotzen, sondern erkannt haben, dass mächtige Midtempo-Walzen, geringe Abwechselung und vor Allem nachvollziehbare Songs nicht ohne sind. Da bleibt den Italienern, wie leider so oft im Leben, nur die Schlussleuchte.

Damned To Blindness


Cover - Damned To Blindness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:19 ()
Label:
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Jazzraptor's Secret

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Viel Progpuristen werden bei dem hier dargebotenen sicherlich etwas die verwöhnte (Anspruchs-) Nase rümpfen, denn dieses Trio Namens JACK FOSTER III wagt es doch vornehmlich Progrock geprägte Songwritertracks mit ab und an sehr stark akustischen Gitarrenparts und mainstreamartigen Melodien sehr einschmeichelnd miteinander zu kombinieren. Und dies gelingt dann auch noch fast über die gesamte Spielzeit anstandslos.

Schon dreimal hatte sich JACK FOSTER (Vocals, Guit.) zusammen mit Robert Berry (Bass, Drums - war in den 80er Jahren mit Carl Palmer und Keith Emerson (ELP) gemeinsam als THRRE sowie bei GTR aktiv) sowie Trent Gardner (Keys - u.a. MAGELLAN sowie Explorers Club) zusammengetan und auch dieses neue Werk „Jazzraptor's Secret“ kann durchaus überzeugen. Mit reinem Jazz hat die Musik (zum Glück) so gut wie rein gar nichts zu tun, es finden sich wenn überhaupt mal leichte Versatzstücke wie bei „Sometimes When You Win“ mit cool schrägen Bläsersätzen al la CHICAGO. Ansonsten sind diese Musiker im "Alte Herren"-Bereich sehr entspannt unterwegs, verstehen es einfach den Zuhörer auf eine abwechslungsreich-entspannte Reise von knappen 60 Minuten zu nehmen und dabei geschickt eingängige Refrains mit vertrackten, manchmal leicht opulenten kleinen Instrumentalepen zu vermengen. Ein paar ganz nette soundspielerische Effekte wurden ebenfalls noch geschickt mit eingebaut, so dass hier in keinster Weise ein angestaubter Retrotouch aufkommen kann.

Nach dem eher sinnlosen Intro legt die Band los mit „The Corner“, nach einem heftigen Beginn folgt hier ein etwas sehr handzahmer Part mit Akustikgitarre und dann geht es los: Fette Keyboard sowie heftige Gitarrenriffs mit sattem Schlagzeug und üppigem Bombast sowie schräge Solis und dieser klasse mehrstimmige Gesang. Mich erinnern dabei diese typischen mehrstimmigen Chorarrangements sowie der Hammersound an YES zu ihren kommerziellsten Zeiten mit dem 1984er Album „90125“ (ein für mich nach wie vor hammergeiles Album auch wenn dies viele Hardcore-Fans dies eher negativ sehen).

Die Stimme von FOSTER kommt dabei sehr positiv wandelfähig daher, mal rau fast, schon bluesig, dann wieder glatt poppig mit deutlichem "Christopher Cross"-Feeling - kaum zu glauben, dass dies der gleiche Sänger sein soll. Egal, die Band setzt auf schöne Harmonien beim Gesang sowie der Musik, es gibt leicht chillige Sache wie „To Have And To Hold“ oder auch das sehr atmosphärisch-bedrohlich ansteigende „Mandelbrot World“ mit seinen etwas vertrackteren Songaufbauten. Insbesondere das mit einem superb a capella startende "God And War" (hat was von einem Kirchenmusikstück) ist ebenfalls sehr gelungen gemacht und zeigt was diese Jungs sowohl kompositorisch als auch handwerklich noch alles so drauf haben. Für Radionormalhörer dürfte diese leicht angeprogte Mucke mit "Mainstream-Rock meets Singer/Songwriter" sowie Folkrock Charakter sehr angenehm klingen, wenn auch die ganz großen Momente vielleicht fehlen und der ein oder andere Part etwas zu lang bzw. zu seicht geraten ist.

Wer auf solche Sachen abfährt, dem muss eher die aktuelle Scheibe „The Tall Ships“ von IT BITES empfohlen werden, die ist noch ne ganz Ecke besser als „Jazzraptor's Secret“. Aber auch JACK FOSTER III sind so übel nicht, man kann sie sich gut nebenbei anhören - nichts Weltbewegendes aber doch sehr solide gemacht.

Jazzraptor's Secret


Cover - Jazzraptor's Secret Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:56 ()
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Step in 2 My World

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Manchmal geht es schon etwas verquert zu in der Musik, denn da muss erst über ein amerikanisches Label eine Scheibe aus heimischen Landen zu mir auf den Rezensionstisch flattern. Die Rede ist hier von SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR die mit ihrem aktuellen Zweitwerk „Stepp in 2 My World“ ein wirklich sehr beachtliches Stück Prog Rock abgeliefert haben. Wobei diese Kategorisierung es nur zu einem ganz kleinen Teil trifft, denn die Musik bietet inhaltlich und stilistisch noch sehr viel viel mehr. Zum einen sehr gelungene Gesangsparts von zwei hervorragenden Sängern und einer Sängerin, selbst crossoverartige Rapparts sind hier zu finden und auch musikalisch schrecken diese sieben Vollblutmusiker vor fast nichts zurück. Nur eines ist hier ganz bestimmt nicht zu hören, wie andernorts zu lesen war: Neo Prog. Nee, also wirklich nicht, da seid ihr komplett auf dem Holzweg. Die 2004 gegründete Band hat schon diverse Nachwuchspreise abgesahnt wie u.a. den "German Rock and Pop Award" und dies bereits mit ihrem 2006er Debüt "The Puzzle". Eine Platte die leider, wenn man das hier Gehörte bewerten darf, an unserer Redaktion komplett vorbei ging. Macht ja nix, genießen wir eben die neuen CD.
Hier sind schöne Wechsel was Arrangments, Ausdruck oder die Musik selsbt betrifft zu finden. Sanftmütige Melodien im Klassik-Rock Gewande folgen auf heftig brachiale Riffs, dann wieder gehen groovig fließende Sachen nebeneinander einher oder ineinander über mit geradezu popig eingehenden Hooks (wie bei dem hammermäßigen „Stay Beside“). Dieses Hin- und Herspringen ist hier nicht die Ausnahme sondern die Regel. Aber auch jazzartige Improvisationen (klingt zumindest so) wie das schon vom Titel her etwas abgefahrene „My Lovely Mr. Singing Club“ sind hier zu finden, hab’ mich mit diesem Titel schon etwas schwer getan, da der Dudelfaktor recht ausgeprägt ist, aber hinten raus hat der Song doch noch etwas cool-lässiges.

Auch die instrumentelle Besetzung ist absolut vielseitig und nur scheinbar auf dem Papier nicht stimmig, denn hier können Saxophon, Klarinette, abwechslungsreiche Drums, pumpende Basslinien, modernes Programming und auch Rockgitarre miteinander harmonieren ohne zu aufgesetzt nach „hey, seht her was wir alles so können“ zu klingen. Bestes Beispiel hierfür ist der grandiose Titelsong. Nein, diese Musik von SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR hier hat Hirn, Herz und vor allem viele packende Songs die vor Ideen nur so strotzen aber nie den goldenen Faden verlieren. Ambitioniert klingt es zwar schon, auch aber nicht auf Teufel komm aus mit zu viel technischem Kalkül: Unterhaltung mit viel Esprit, tollem Gesang, Harmonien („Attract Me“), Chorarrangements und einer Leichtigkeit was die Melodien angeht, die beinahe schon unverschämt gut ist. Auch etwas balladeskere Töne wie bei dem relativ einfach gehaltenen „Melissa“ werden authentisch rübergebracht. Verschiedenste Stimmungen auch innerhalb eines Songs werden mal mit Streichern, dann wieder riffig oder auch elektronisch getragen und stimmig ineinander verwoben.

Für den Tastenmann Marek Arnold (ist seit 1997 bereits mit den Progmetallern von TOXIC SMILE unterwegs) muss ich außerdem eine Lanze brechen, der Junge hat es echt voll drauf, sehr breit was die Sounds angeht, fette Hammondklänge treffen auf ungeheuer perlige Klavierparts wie „Paid For Glance“, da ist schon etwas von TOTO zu deren besten Zeiten durchzuhören. Zusammen mit den ebenfalls sehr variantenreichen Gitarren von Andreas Gemeinhard, die sich zu Recht oft solimäßig austoben dürfen, denn hier klingt nie der egomanische Saitenhexer durch sondern es wird sehr songbetont gespielt. Weiter Highlights sind neben „Moon Talks To Me“, der Song klingt für mich gesanglich irgendwie nach STEVE WINWOOD meets PETER GABRIEL, das unheimlich ambient-chillig meets P.O.D. daherkommende „Closer“ sowie das vorwiegend funkig geprägte „Out Of Clouds“ mit vielen Gitarrenparts und diesem „An Englishman in New York“ (STING) Dejavu in der Mitte sowie gegen Ende des Tracks.

Gratulation an die Kapelle, “Step in 2 My World” ist wirklich eine äußerst kreative absolut abwechslungsreiche sowie inhaltlich sehr spannende Scheibe geworden, die den zusätzlichen CD Aufkleber „Modern Progrock made in Germany“ verdient hat. Bitte unbedingt so weitermachen.

Step in 2 My World


Cover - Step in 2 My World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 65:49 ()
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Rock S’hool Vol. III “A Spanking Good Clip Collection”

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Steamhammer veröffentlicht mit dem Video-Sampler „Rock S’hool Vol. III - A Spanking Good Clip Collection” nunmehr die dritte DVD mit Clips bekannter Labelacts wie WHITESNAKE, ICED EARTH, MOONSPELL, u.v.a., wobei viele Künstler gleich zweimal bedacht wurden und von SAXON gar drei Videos vertreten sind - mir hat es dabei besonders der KREATOR-Hammer „Phobia“ unter den 24 Tracks angetan. Wie gewohnt ist die Zusammenstellung ausgewogen aber Geschmackssache (siehe Tracklisting unten) und deckt mit Ausnahmen die Jahre 2007 und 2008 ab. Interessant ist das Ganze wohl vor allem für Rock-VJ’s, Sammler und wer auf einer Party statt Scheiben lieber die Kiste mit harter Mucke laufen läßt. Ansonsten dürften die Meisten entweder lieber auf die Musik „stand alone“ oder als komplettes Album stehen oder kennen die Clips schon von diversen Bonusscheiben der regulären Veröffentlichungen.

Bildformat ist 4:3, der Sound im Dolby Digital 2.0 und das Booklet Standard - als Bonus gibt es einen DVD-Rom Part für iPods und über 1.000 Song Samples sowie die Banddiskographien.



Tracklisting



Lay Down Your Love - Whitesnake

September Sun - Type O Negative

Ten Thousand Strong - Iced Earth

I´ve Got To Rock (To Stay Alive) - Saxon

As Long As I Fall - Helloween

Rule The World - Kamelot

Scorpion Flower - Moonspell

Haze - Skinny Puppy

Phobia - Kreator

Into The Storm - Gamma Ray

Floating - Hatesphere

Next Closed Door - Engel

If I Was You - Saxon

Magic Of The Wizard`s Dream - Rhapsody

Luna - Moonspell

Ostia - Sepultura

Neon - Amplifier

Casket Closing - Engel

Your Number Is One - Rollins Band

Lionheart - Saxon

Postcards From Hell - Zebrahead

Panic Room - Riverside

Serpent's Kiss - Symphony X

Black Horizon - Unleashed


Rock S’hool Vol. III “A Spanking Good Clip Collection”


Cover - Rock S’hool Vol. III “A Spanking Good Clip Collection” Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 120:0 ()
Label:
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Paradise Lost 5.1

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Knapp 1 ½ Jahre nach Erscheinen des SYMPHONY X-Überfliegers „Paradise Lost“ gibt es dieses Album nun in der Version „5.1“ – was soviel heißt das es neben der damaligen regulären CD noch eine DVD des kompletten Albums im 5.1 Mix gibt, das Ganze im schicken Digipack und mit den beiden gut gemachten Videos zu „Serpent’s Kiss“ und „Set The World On Fire“ - allerdings mit dem alten Booklet und bekannten, hochklassigen Artwork. Der bereits auf CD ultrafette Sound erhält damit zusätzliche Weihen. Zum Album selbst verweise ich auf die Review des Kollegen „maio“ von Mitte 2007, der ist an sich nichts hinzuzufügen – außer daß das Album mittlerweile bei den Fans wohl auch den Langzeittest bestanden hat – die Scheibe kann man immer wider auflegen und wird von Neuem auf Enddeckungsfahrt mitgerissen.

Ärgerlich erweist sich das Ganze nur für jene, welche echt Wert auf gen 5.1 gesteigerte Soundqualität legen und bereits die CD im Regal stehen haben. Aber über Plattenlabels und deren Veröffentlichungspolitik ist ja nun auch schon genügend diskutiert und (oft zurecht) polemisiert worden. Mag jeder für sich entscheiden.

Paradise Lost 5.1


Cover - Paradise Lost 5.1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 61:4 ()
Label:
Vertrieb:
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Decadent Light

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Rein beim ersten Lesen des Bandnamens könnte man denken JEAN MICHEL JARRE hat mal wieder ne neue Scheibe draußen, denn diese britisch-amerikanische Formation nennt sich ähnlich wie ca. 99% der Alben des Franzosen. Aber dann ist schnell klar dieses Album „Decadent Light“ kommt von ProgRock Records und ist natürlich ganz weit entfernt von monströsen Keyboardorgien. Vielmehr bietet diese Musik... ich würdee es jetzt mal Easy Listening Songwriter Prog Rock nennen. Ein Mix aus STEVE MILLER BAND, DIRE STRAITS, DOOBY BROTHERS (siehe u.a. „Must Have Been The Future“) und BOB DYLAN (vor allem wegen des eher unspektakulären, recht flachen Gesangs).

Zu diesem Debütwerk hat man sich per Internet gefunden, die beiden Hauptprotagonisten sind Peter Matuchniak (Gitarre und Tasteninstrumente) und Michael Eager (Gesang und Rhythmusgitarre) und haben sich neben Bass, Drums noch ein paar Gastmusiker (u.a. Violine, Flöten, Saxophon sowie weibliche Sphären-Leads) mit dazu geholt.
Wie schon angedeutet geht es hier recht traditionell zu: Ein wenig 70er Jahre-Rock kombiniert mit Folk- und Country sowie diesen Songwriterfeeling, das immer mal wieder bei den einfacheren Songs durchklingt. EVOLVE IV haben hier auf Spielzeit ein paar ganz coole Tracks zusammengebastelt, mit viel Retroflair aber auch der deutliche Versuch diese eher vergangenheitsorientierte Musik mit neuen bzw. ungewöhnlichen Ideen zu kombinieren ist erkennbar.

Im Endeffekt ist der Sound nur wenig spektakulär aber ganz gut anzuhören, die Refrains sind nicht übel, nicht zu einschmeichelnd der relativ gleichförmige Gesang von Eager plätschert zwar oft nur so vor sich hin, aber er kann im Gegensatz zum erwähnten BOB DYLAN wenigstens einigermaßen singen. Die Songs an sich sind meist eher schlicht gehalten, an der ein oder anderen Stelle werden etwas längere Gitarrensolos wie z.B. bei dem recht abwechslungsreichen „War“ eingestreut. Das zunächst leicht psychedelisch angehauchte „Listen Up“ mit Saxophonklängen entwickelt hinten raus sogar ein leicht jammiges Finale. Dann kommen wieder solche eher biedere Sachen wie „Judgement Day“ mit einfachen Songstrukturen al la TRAVELLING WILBURYS aber auch etwas furioseren Gitarren als bei dieser All-Star Band. „Baby Comeback“ mit Violineneinsatz ist so eine Art handzahmer Folkrock. Recht cool hingegen ist das improvisiert wirkende „Rolling Along“ mit diesen tollen weit-sphärischen weiblichen Lauten im Hintergrund und dann wieder diesen üppigen Gitarren. Überhaupt scheinen auch PINK FLOYD mit ihren Einfluss bei den Herren ausgeübt zu haben, die ein oder anderen Hommage-Momente sind deutlich. Produktionstechnisch klingt die Scheibe zwar ganz solide aber alles wirkt irgendwie sehr brav ohne die großen songlichen Höhepunkte, so dass bei mir vom Dargebotenen irgendwie auch ein gewisses Independent-Feeling aufkommt. Nicht schlecht, aber auch nicht weltbewegend - klar das ein oder andere aus dem typischen Rahmen fallende gönnt man sich dann schon, aber keine Flickereien. Man bietet insgesamt eher schlichtes Handwerk. Es läuft alles so mehr nebenbei an einem vorbei, viel hängen bleibt da eher nicht. Die zuvor genannten Vorbilder aus der Vergangenheit sind omnipräsent, die selbst genannten neuen Einflüsse von Kapellen wie COLDPLAY, KILLERS oder gar RADIOHEAD kann ich (leider) allerdings in keinster Weise irgendwo heraushören. Wer also wirklich Neues im Sinne von Progressive erwartet wir hier enttäuscht sein. Selbst für Rockverhältnisse fehlt es „Decadent Light“ einfach am nötigen Biss, das ist mit zuviel Easy Listening Pop Rock ohne Langzeitwirkung.

Decadent Light


Cover - Decadent Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:34 ()
Label:
Vertrieb:
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Murder The World

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Die blutigen Belgier motzen ihren Band-Namen mit einem dahinter-gehängten BXL auf - haben sie aber gar nicht mal nötig. Auch auf ihrer dritten vollen Scheibe verwursten sie ihren Hardcore mal wieder gekonnt mit jeder Menge Death Metal und mutieren so zu einem Bastard aus Pro-Pain und Hatebreed auf der einen und Six Feet Under auf der anderen Seite. Das schmeckt im Vergleich zur 2006er-Scheibe „Ulitmate Hatred“ ein wenig kompakter, es rockt und groovt noch dicker. Natürlich verwendet die Band aus Brüssel jede Menge typische Merkmale wie Breakdowns oder hie und da einen gebrüllten „Backing-Chorus“ – Biohazard lassen grüßen, FUCK – werden aber nie zu klischeelastig. Dafür entfachen sie ziemlich Druck und machen so einfach einigen Spaß, wirken aber eben nie zu infantil. Erwachsene Hardcore-Assis aus dem kleinen Belgien – das ist ja auch mal was. Zumindest ist das allemal ein dreifaches FickFuck-Uralt wert… Good work, Motherfuckers!

Murder The World


Cover - Murder The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:54 ()
Label:
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Invitation To Forever

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Wenn man eine Band des Progrock Labels zur Begutachtung bekommt, rechnet man nicht unbedingt mit so etwas na sagen wir mal höflich „gewöhnlichem“. Denn was uns hier die Formation TAKARA aus den Boxen präsentiert haut ist (leider) meist nur sehr hausbackener 80er Jahre Hard bzw. Melodic Rock, der nur in den wenigsten spannenden Momenten (falls es die überhaupt gibt) inhaltlich einigermaßen überzeugen kann.

Das selten kitschige Albumcover verheißt bereits wenig Gutes und so kommt auch die Musik daher, größtenteils völlig inspirationslos - will sagen keine neuen Ideen sondern nur bereits Bekanntes nochmal neu aufgewärmt. Die Kapelle hat jetzt gerade sechs Jahre Pause hinter sich und kommt mit neuem Line-up mit Album Numero 5 „Invitation To Forever“ wieder zurück auf die Showbühne. Gitarrist sowie Bandgründer Neal Grusky hat sich dabei mit den YNGWIE MALMSTEEN-Herren Patrick Johannson (Schlagzeug) und Bjorn Englen (Bass), Brook Hansen (Keys), sowie dem brasilianischen Vocalisten Gustavo Monsanto zusammengetan. Außerdem konnte man JEFF SCOTT SOTO (u.a. ex-JOURNEY, AXEL RUDI PELL) den früherer Leadsänger der Band nach zehn Jahren Pause wieder für ein paar Backingvocals gewinnen.

Mensch klar, gibt es hier knufflige Refrains und schöne Melodien in Serie, auch ein paar gelungene Gitarrensolos (insgesamt sind mir die Klampfen aber doch etwas zu handzahm) und auch handwerklich gibt es am relativ gitarrenbetonten Sound nur wenig zu kritisieren. Nur wirkliche Höhepunkte sind auf diesem Album leider ebenfalls ganz spärlich zu finden, kompositorisch null auf Risiko gesetzt, herrscht irgendwie oft gepflegte Langeweile („555“), trotzdem muß man als Pluspunkte sind aber mit dem schmissig-flotten „Spotlight“, “This Story Has To Be Told“ (AOR in Reinkultur) und das etwas aus dem übrigen Schema-F fallende „Still A Mystery“ (mit fetten Flächenkeys in leicht epischer Ausprägung) noch ein paar ganz solide Songs dabei. Den Rest kann man wirklich vergessen. Sänger Gustavo Monsanto hat zwar eine ganz kraftvolles Organ aber dies bewahrt nicht von der ein oder anderen schiefen Lage („Angel Of Lies“) und auch die hohen Parts sind sein Sache eher nicht, die Backingchöre sind mal gut dann eher einfach nur schwachbrünstig. Der Drummer übertreibt es ab und an mit dem Beckeneinsatz, was den Sound etwas rumpelig macht. Für den scheinbar nötigen Kitschfaktor hat man mit dem unsäglichen „This Photography“ eine Lagerfeuernummer dabei, die nicht nur stimmungsmäßig ziemlich von POISEN’s „Every Rose Has It’s Thorn“ abgekupfert wurde, fast schon überdreist. Zum Schluss wird es dann noch übler mit „I Can't Hold On“ (SURVIVOR für Arme) und „Nowhere To Run“ will man eigentlich schon nicht mehr zuhören, die haben irgendwie Democharakter und wirken wie nicht fertig produziert.
Nee also „Invitation To Forever“ muß es nun wirklich nicht sein, größtenteils sehr belangloses Material - auf diese Einladung kann man daher getrost verzichten!

Invitation To Forever


Cover - Invitation To Forever Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:13 ()
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