Review:

Frequency

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An der Entwicklung so manchen Musikkapellen über die Jahre hinweg merkt man selber erst wie schnell oder wie viel Zeit überhaupt vergangen ist. Mir geht es genauso bei den britischen Neo-Proggern von IQ. Diese Formation hat jetzt tatsächlich schon satte 28 Jahre auf dem Buckel und im Gegensatz zu vielen Bands die sich wie IQ Ende der 70er bzw. Anfang der 80er Jahre formiert haben, klingen IQ auch heute auf dem aktuellen ,„Frequency“ absolut frisch und beinahe unverbraucht. Das mag jetzt zwar etwas flapsig oder auch klischeehaft klingen, aber diese Band muss trotz teilweise sehr starker alter Alben nie diesen erfolgreichen Zeiten nachtrauern und schafft es dabei sich stets irgendwie neu zu erfinden. Dies können „Kollegen“ wie PENDRAGON, ARENA, MARILLION oder auch GLASHAMMER eher nicht so ganz sich behaupten, da gab und gibt es doch einige Durchhänger-Werke. IQ geling trotz fünf Jahren Pause ein klasse Comeback, beeindruckend erobert man sich einen Spitzenplatz gleich neben SYLVAN in der Progressive-Rock Champions-League zurück.

Dabei gab es zum letzten Werk einschneidende Veränderungen, denn mittlerweile ist vom ursprünglichen Gründerduo aus dem Jahre 1981 tatsächlich nur noch Gitarrist Mike Holmes übrig geblieben, denn Keyboarder Martin Orford hat sich bereits Ende 2007 verabschiedet. Doch diesen Abgang hat die Band auf ihrem neuen Output "Frequency " besser gestemmt als erwartet. Orfords typischer und sehr prägnanter Tastensound hat diese Band über die Jahrzehnte entscheidend geprägt aber der neue Mark Westworth (ex-DARWIN'S RADIO) macht einen hervorragenden Job und lässt den Vorgänger beinahe schon vergessen. Er hat einige andere Sounds (z.B. verstärkte Hammondorgellänge) aufgeboten aber zeigt sich insgesamt ähnlich virtuos sowie spielfreudig wie Olford. Weiterhin hat Andy Edwards Drummer Paul Cook (der aber bei der aktuellen Tournee aufgrund einer Babypause Edwards' live ein wenig aushilft) ersetzt und auch dessen etwas offensiverer Stil tut dem Bandsound insgesamt nur gut. Beide neuen Musiker haben sich bestens in der Band integriert, bringen neue Ideen sowie einfach andere Impulse mit in das Album ein.

"Frequency" hat es zunächst mal nicht leicht gegen den bärenstarken Vorgänger "Dark Matter" (2004) anzukommen, da diese Veröffentlichung nicht nur verkaufstechnisch sondern auch wegen der etwas anderen, sprich härteren, Grundausrichtung Maßstäbe gesetzt hat. Diese stilistische Wendung oder Ergänzung findet, ganz entgegen so manchen Kritiken über dieses Album, (leider) keine Fortsetzung. Die Scheibe bietet wieder diese typische Melancholie ist aber nicht so düster wie der Vorgänger. Die Band kehrt wieder etwas mehr zu ihren Urprüngen zurück, was ja auch nicht verkehrt ist, vor allem wenn dies so unverkrampft und spielfreudig aus den Boxen kommt wie hier. Trotzdem gibt es auch einige etwas andere Passagen, wie etwa bei dem eher getragenen „Life Support“, das nach normalem balladesken Beginn sich hinten raus fast schon spacig-ambient-artig entwickelt. Auch das etwas bedrohlich gehaltene „Ryker Skies“ ist gewöhnungsbedürftig und klingt etwas wie moderner Artrock. Mein klarer Favorit neben dem bärenstarken Titeltrack sowie „Stronger Than Fiction“ ist aber ganz klar „Province“ mit diesen ungemein kraftvoll rockigen Parts, satten Drums und fetten Hammondsounds (hat fast schon was von URIAH HEEP). Mit dem gediegenen sowie relativ einfachg und sehr entspannt gehaltenen „Closer“ haben IQ zum ersten Mal seit „Nomzamo“ (1987) und „Promises“ wieder eine Art Radiosingle geschrieben, die fast schon poppig und sehr fließend mit hymnischem Refrain daherkommt.

Insgesamt gelingt IQ erneut ein kompaktes Album mit viel Atmosphäre und relativ unterschiedlichen (klanglichen) Facetten zu kreieren sowie einem etwas ausgeprägteren Hang zu eingängigeren Melodien als zuletzt. Uber allem schwebt natürlich das charismatische-warme Organ Peter Nicholls, der diesmal positiverweise auf zu gezogene Parts verzichtet. Die Produktion mit klarem Sound passt wie immer bei den Briten bestens, die Band macht ihr typisches Ding mit der ein oder anderen kleinen Überraschung. Ansonsten stellt „Frequency“ die gewohnt hohe Qualität dar. Für alle Fans wird somit erneutn ein sehr starkes Album geboten, welches mit jedem Anhören noch weiter wächst, es gehört sicher zu den Top-Five die sie bisher gemacht haben.

Auf der (mir leider nicht vorliegenden) limitierten Version des Albums gibt es noch eine Bonus-DVD mit Liveaufnahmen aus Zoetermeer (2008) und live sind IQ ja immer etwas ganz besonderes.

Frequency


Cover - Frequency Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 62:0 ()
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Juggernaut

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In ihrer Heimstadt Celle sind die DRONE in aller Munde, bekommen ganzseitige Porträts in der örtlichen Presse und sind beim heimischen CRC omnipräsent. Und ihre dortige Releaseparty füllte eine echt große Halle. Nun könnte man meinen, die Band hätte alles nur erreicht, weil sie ein dickes Label in der Hinterhand hat. Doch ob Henne oder Ei – die Frage ist angesichts der Klasse und Motivation dieser Foramtion redundant. Denn wer die Band schon live gesehen hat, weiß, wie sehr sie hinter ihrer Musik steht – kein Wunder, wenn das ein professionelles Label unterstützen will. Doch nicht nur auf der Bühne sind DRONE groß, auch auf „Juggernaut“ haben sich die Niedersachsen enorm weiter entwickelt. Wer sie vorher als bloßes Machine-Head-Plagiat in die Schublade packte, der muss sein (vorschnelles) Urteil heute revidieren. Denn die Herrschaften präsentieren sich vielschichtig – klar, es ist und bleibt Thrash – aber DRONE mischen alle Genre-Ausprägungen sehr geschickt, spannen den Bogen von Fear Factory bis hin zur alten Schule. Sie haben der modernen Schiene quasi ein paar kleine weitere Facetten hinzu gefügt. Neben aggressivem Riffing und hookigen Melodien überzeugt auch Meister Hempel am Mikro, zeigt weder in aggressiven noch gefühlvollen Momenten Schwächen und dürfte seiner Bühnenperformance weitere Pluspunkte hinzuaddieren. Bleibt also eine Scheibe, die eine weiterentwickelte und doch stiltreue Band gleichzeitig zeigt. Einen Minuspunkt gibt es aber dennoch – das sicher eher spaßig gemeinte „No Pattern“ mit seinen Rap-Einlagen erinnert nicht nur an Linkin’ Park es raubt Scheuklappen-Besitzer schnell den letzten Nerv. Was ach-so-tolerante Scheuklappen-Ablehner sicher anders sehen… Dennoch DRONE haben wieder ein gutes Album fabriziert, Alter!

Juggernaut


Cover - Juggernaut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:9 ()
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Carnage Euphoria

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VOMITORY haben in diesem Jahr die 20-Jahre-Marke geknackt, schon abgefahren. Ruhiger sind sie trotzdem nicht geworden, wie der „Terrorize, Brutalize, Sodomize-Nachfolger „Carnage Euphoria“ beweist – im Gegenteil, die Schweden hauen wieder ein dermaßen brutales Death Metal-Album raus, dass den ganzen Möchtergerns die Kinnlade runterklappen wird. Ohne blödes Intro geht das Album gleich in die Vollen, „The Carnage Rages On“ ist die Vollbedienung in Sachen Schwedentod der alten Schule und gibt die Richtung für die folgenden Songs vor. Im Gegensatz zum Vorgänger haben VOMITORY die Songs unterscheidbarer hinbekommen, so dass das Album nicht wie ein langer Song kling. Mittlerweile wissen sie einfach, wie Death Metal zu klingen hat und geben einen Scheiß auf neumodischen Schnickschnack. Hier gibt es keine Beatdown-Parts, keine überflüssigen Breaks und kein Songwriting, das den Namen nicht verdient. Stattdessen auf die Fresse, durchgehen, konsequent, gnadenlos. Die Blastparts sind etwas weniger geworden, ansonsten ist alles beim Alten geblieben, gerade die Growls und das Drumming sind Weltklasse. „Carnage Euphoria“ ist ein ehrliches, rohes Death Metal-Album, dass trotz Old School-Attitüde kein bisschen altbacken klingt und dem Nachwuchs zeigt, wo der Hammer hängt.

Carnage Euphoria


Cover - Carnage Euphoria Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:4 ()
Label:
Vertrieb:
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Blood

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Heute in der Rubrik „Was macht eigentlich…?“: Kevin Moore. Seit seinem Ausstieg bei DREAM THEATER hat man ja nicht mehr viel von ihm gehört. Das heißt aber nicht, dass er nicht untätig war. Immerhin hat er diverse Soloalben aufgenommen – u. a. als CHROMA KEY auch einige Synthie-Pop-Alben – und außerdem auf einigen FATES WARNING-Alben gespielt. Offenbar hat er sich dort mit Mastermind Jim Matheos gut verstanden, denn O.S.I. ist ein Projekt der beiden, und mit „Blood“ haben sie schon ihr drittes Album veröffentlicht. Mit dabei ist hier außerdem PORCUPINE TREE-Schlagzeuger Gavin Harrison, und als Gaststar tritt OPETHs Mikael Akerfeldt auf, der beim Song „Stockholm“ nicht nur singt, sondern ihn auch mitkomponiert hat. Ja, man kennt sich halt in der Prog-Szene. So sind auf früheren O.S.I.-Alben u. a. auch Mike Portnoy und Steven Wilson zu hören. Wer aufgrund dessen aber mit klassischem Prog-Rock rechnet, dürfte wohl enttäuscht werden. Vielmehr handelt es sich bei der Musik von O.S.I. um eine Mischung aus Rock- und Metal-Riffs und elektronischen Klangteppichen. Dominieren etwa beim treibenden Opener „The Escape Artist“ harte Gitarren, kommt das nachfolgende „Terminal“ synthetisch, ruhig und fließend daher. Bei „We Come Undone“ wiederum wird ein schwerer Groove mit elektronischen Elementen und sägenden Gitarren kombiniert, und man fühlt sich an Songs von den letzten ARCHIVE-Alben erinnert. Stellenweise geht es auch fast schon experimentell zu, wie bei „Microburst Alert“, wo über einem gestückelten elektronischen Beat Sprach-Samples liegen, bis ein hartes Gitarren-Riff einsetzt. Den Höhepunkt des Albums stellt aber „Stockholm“ dar. Bis auf ein Stakkato-artiges Riff gegen Ende geht es hier sehr ruhig und ziemlich psychedelisch, fast schon meditativ, zu, und deutlich klingen die alten PINK FLOYD durch. Akerfeldt verhilft dem Song durch seinen Gesang noch einmal in eine höhere Sphäre. Dieses Album ist sicherlich nicht jedermanns Sache, wer sich aber darauf einlässt, findet hier intensive und atmosphärische Musik vor, die einen vom Beginn an fasziniert und sich einem dann immer mehr erschließt.

Blood


Cover - Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:41 ()
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Not Without A Fight

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NEW FOUND GLORY haben einiges durchgemacht in der letzten Zeit. Weg vom Major, mit INTERNATIONAL SUPERHEROES OF HARDCORE beweisen, dass sie ihre Wurzeln im HC und Punkrock haben, dann bei Epitaph gelandet und „Not Without A Fight“ geschrieben. Und wo führt der Weg hin, nach zwölf Jahren? Schwierig einzuschätzen nach den ersten beiden Songs, die zwar soliden poppigen Punkrock bieten, aber noch nicht an vergangene Zeiten anknüpfen können und eher wie ein Überbleibsel aus Sessions zum letzten schwachen Album klingen. „Listen To Your Friends“ ist dann der Weckruf, mit dem NEW FOUND GLORY Hoffnung machen: mitreißend, eingängig und dabei zwischen Harmlosigkeit und Punkrock pendelnd. Aber das war nicht anders zu erwarten und ist von der Zielgruppe nicht anders gewünscht, denn allen Tattoos, allen Edger-Xen und MADBALL-Shirts zum Trotz stehen NEW FOUND GLORY für Poppunk, der für HC-Typen meist zu süß ist und stattdessen auf die BLINK 182-Community abzielt. „I'll Never Love Again“ und „Such A Mess“ sind zwar etwas heftiger (da kommen die HC-Wurzeln mal durch), sonst regiert aber der poppige Kram. Den können NEW FOUND GLORY, das zeigen sie endlich wieder – fast so, als hätte der Weggang vom Major neue Energie freigesetzt, die sich in guten Songs ausdrückt. „Not Without A Fight“ ist nach zwei schwachen ersten Songs ein starkes Album geworden, mit dem NEW FOUND GLORY an vergangene Glanztaten anknüpfen können und ihre Fans vollauf zufrieden stellen werden.

Not Without A Fight


Cover - Not Without A Fight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 36:8 ()
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Vertrieb:
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Avoid The Light

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LONG DISTANCE CALLING legen mit “Avoid The Light” ihr Zweitwerk vor, dessen Titel angesichts des Wetters schwermütig macht, aber zum ebensolchen Einschlag der Songs passt. Die sind weiterhin rein instrumental, mit Ausnahme von „The Nearing Grave“, bei dem Jonas Renske (KATATONIA) am Mikro zu hören ist und für das Album-Highlight sorgt, so atmosphärisch dicht und bedrückend der Song ausgefallen ist. Zudem ist er auch vom Songwriting her der stimmigste des ganzen Albums – vielleicht sollten sich LONG DISTANCE CALLING mal an einem Nebenprojekt versuchen, das in die Richtung geht? Die fünf anderen Songs kommen ohne Gesang aus, lassen den aber auch zu keiner Sekunde vermissen – dafür sorgt die exzellente Gitarrenarbeit, die schon beim Opener „Apparitions“ Akzente setzt. Das überlange Stück ist ein echter Knaller und legt die Messlatte für die folgenden Songs hoch an. „Black Paper Plans“ folgt als zweiter Song und ist rockiger ausgefallen, kann aber das Level nicht ganz halten, erst „359“ kommt da dank schwermütig-dichter Atmosphäre wieder mit. „I Know You, Stanley Milgram!“ baut sich langsam auf, knackt den Hörer aber schlussendlich mit heftigem Rock, während das abschließende „Sundown Highway“ wie die logische Fortsetzung des Renske-Song (minus Gesang halt) wirkt und ein gelungener Abschluss einer guten Scheibe ist. LONG DISTANCE CALLING verstehen es, auch ohne Gesang einen Spannungsbogen aufzubauen, der den Hörer einen Mikroknaben gar nicht für nötig erachten lässt. Wer auf Instrumental-Sachen steht, sollte hier mal reinhören, genauso wie Freunde der diversen Postirgendwas-Sachen.

Avoid The Light


Cover - Avoid The Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 54:56 ()
Label:
Vertrieb:
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Eight Ways

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Mit „Eight Ways“ liefern die aus Norwegen stammenden MADDER MORTEM ihr fünftes Album ab und lassen den geneigten Hörer nach dem ersten Reinschnuppern etwas ratlos zurück. MADDER MORTEM sind die andere Metal Band. Metal-Jazz meets Alternative Rock, progressive Strukturen inklusive - Gothic nur als Stimmung und nicht in Form einer weiblichen Sopranistin. Und dazu die dauerhafte Präsenz von Emotionen welche einen durch die 12 Songs des Albums ziehen. Dies nicht nur instrumentalisiert, sondern insbesondere auch durch Sängerin Agnete M. Kirkevaag, welche zwischen engelhaftem Gesang und harter Kopfstimme die Songs wütend vertont – und in dieser penetranten Intensität sicher nicht jedermanns Sache ist. Die Kompositionen offenbaren bei genauen Zuhören zahlreiche Details, welche sich aber öfters auch zu beißen scheinen – hier wäre manchesmal Weniger sicher nicht verkehrt. Der Opener „Formaldehyde“ mit seinem sanft, träumerischen Beginn und einem aufgebrachten Ende zeigt die unterschiedlichen Facetten von MADDER MORTEM gut auf. „Eight Ways“ ist in Werk das man sich in seiner Gesamtheit zu Gemüte führen sollte – hier darf man den Kopf nicht nur fürs Bangen brauchen. Wer MADDER MORTEM also nicht kennt, sollte sich eher vorsichtig an die Materie „Eight Ways“ rantasten – wer dies ohne Vorurteilsfrei tut, für den könnte sich das lohnen. Wer aber eher NIGHTWISH, EPICA & Co. zugetan ist – Vorsicht. Fans der ersten vier Alben werden mit diesem Werk aber sicher glücklich.

Eight Ways


Cover - Eight Ways Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 64:23 ()
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Best Of – Anniversary Edition

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AXEL RUDI PELL und sein BLACKMORE, DIO und RAINBOW Rock gehört sicher zu den Großen im deutschen Rock- und Metal-Biz, keine Frage. Neben zahlreichen erstklassigen Alben und seinen (sich gut verkaufenden) Balladensamplern überzeugt der Bochumer Gitarrist seit 1989 auch Live und hat nicht nur mit dem aktuellen Frontmann Johnny Gioeli seit jeher ein gutes Händchen für überragende Sänger. Dementsprechend sind die meisten der 12 Songs auf der „Best Of – Anniversary Edition“ über jeden Zweifel erhaben – nicht nur für eingefleischten Fans. Aber es darf auch mal Tacheles geschrieben werden: obwohl die Best of nur die letzen 10 Jahre abdecken soll, sind 12 Tracks trotz Pell’s Vorliebe für lange Stücke nicht gerade üppig (und AXEL RUDI PELL hat sicher reichlich mehr klasse Songs im Petto), wobei drei der Tracks dann auch noch auf der letzten Best of-Scheibe „The Wizard’s Chosen Few“ vertreten waren. Neue Kompositionen gibt es leider keine, dafür aber zwei Stücke der eher umstrittenen Cover-Scheibe „Diamonds Unlocked“. Ungeachtet der Qualität der Songs und des Menschen AXEL RUDI PELL ist das dann doch ein bisschen Mau – trotz des anvisierten Low-Price-Konzeptes. Der einzigste Sinn erschließt sich mir in der anstehenden HEAVEN AND HELL Tour. Dort im Vorprogramm könnte die „Best Of – Anniversary Edition“ als Appetizer für AXEL RUDI PELL Unbedarfte fungieren. Eine umfangreiche Compilation in entsprechender Aufmachung wäre da sicher der bessere Weg gewesen – kommt ja vielleicht noch. Das Teil hier dürfte damit nur für absolute Neueinsteiger und Komplettisten interessant sein.



01. Edge Of The World

02. Carousel

03. Strong As A Rock

04. Beautiful Day

05. Mystica

06. Forever Angel (Acoustic)

07. The Masquerade Ball

08. Rock The Nation

09. Oceans Of Time

10. Tear Down The Walls

11. Ain't Gonna Win

12. In The Air Tonight


Best Of – Anniversary Edition


Cover - Best Of – Anniversary Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 79:18 ()
Label:
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Omnicide – Creation Unleashed

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NEAERA haben mit ihrem dritten Album definitiv alles richtig gemacht und sich dann für den Nachfolger verhältnismäßig viel Zeit gelassen – Zeit, die sie genutzt haben, um sich ordentlich aufs Songwriting zu konzentrieren. „Omnicide – Creation Unleashed” hat das hörbar gut getan, die Schiebe macht von Anfang bis Ende Druck, Druck, Druck und hat keinen einzigen schwachen Song. Der Opener „I Loathe“ ist das Gegenstück zum „Armamentarium”-Auftakt, so gnadenlos heftig wird hier von der ersten Sekunde an losgeprügelt. Wer die Münsteraner immer noch als Metalcore betitelt, wird hoffentlich nach diesem Song damit aufhören, das ist Death Metal in Reinform. Dazu trägt Shouter Benny mehr als je zuvor bei, bietet er doch eine durchweg gute Leistung und deckt das ganze Spektrum ab, das ein Death Metal-Shouter anno 2009 beherrschen sollte. Beim Songwriting haben sich NEAERA von BOLT THROWER und AMON AMARTH inspirieren lassen und verstehen es, Songs zu schreiben, die genauso druckvoll, eingängig und abwechslungsreich sind wie der beiden Vorbilder. „Omnicide” ist ein hervorragendes Metal-Brett, keine Sekunde kommt Langeweile auf oder wird eine Verschnaufpause gegönnt. Saubrutal ziehen NEAERA ihr Ding durch, dass sie das mit soviel Abwechslung in den Songs, so vielen Melodien und so viel Aggression machen, spricht für die Güte der Musiker – in den letzten Jahren haben sie viel gelernt, in „Omnicide – Creation Unleashed“ spiegelt sich das wieder. Eines der ganz großen Metal-Alben des Jahres!

Omnicide – Creation Unleashed


Cover - Omnicide – Creation Unleashed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:7 ()
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The Visitors

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Auf manche Konstante des Rockbiz ist immer verlass – das gilt auch für die mittlerweile in die Jahren gekommenen Herren von UFO. Weiterhin mit drei Originalmitgliedern an Bord, dem Chef und Mann am Mikro Phil Mogg, dem Gitarristen (und Keyboarder) Paul Raymond und Drummer Andy Parker liefern UFO auf „The Visitor“ 10 klassische Hard Rock Nummern, melodisch eingängig, klar arrangiert, mit Blues-Einschlag und schönen Soli, welche der zweite Gitarrist Vinnie Moore (seit 2003 Nachfolger von Gitarrengott Michael Schenker) ohne Starallüren und mannschaftsdienlich präsentiert – und das mit der richtigen Mischung aus Feeling und Rockattitüde. Als Anspieltipps für Fans und UFO-Frischlinge seien mal der hitverdächtige Rocker „Hell Driver“, das fast schon als AOR-Rock daherkommende „Stop Breaking Down“ mit seinem klasse Gitarrensolo, sowie die vom 70er-Blues- Rock getragenen Nummern wie der Opener „Saving Me“ und das cool southern groovende „Living Proof“ genannt. Natürlich ist das alles nichts Neues, und natürlich sind das nicht die 70er. Aber mit „The Visitor“ haben UFO ein echt gutes Rock Album vorgelegt, welches den Fans ausgezeichnet munden wird und das wohl einen anständigen Platz in der umfangreichen Biografie der Band einnehmen dürfte.

The Visitors


Cover - The Visitors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:25 ()
Label:
Vertrieb:

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