Review:

Reflection

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AS YOU DROWN kommen zwar aus Schweden, orientieren sich aber nicht an einheimischen Größen, sondern setzen auf modernen Death Metal und sind damit näher an BRING ME THE HORIZON als an ENTOMBED. Was die Bande auf „Reflection“ abliefert, geht soweit auch in Ordnung und ist ein anständiges Stück modernen Totmetalls, hat zum Ende hin aber Schwierigkeiten, den Hörer bei der Stange zu halten. Denn auch wenn sich AS YOU DROWN um Abwechslung bemühen, klingt die Chose doch relativ gleich, was neben dem auf Dauer zu eintönigen Gesang am wenig spektakulären Aufbau der Songs liegt, die zudem kaum Parts enthalten, die wirklich im Ohr kleben bleiben. Für ein Debüt geht „Reflections“ in Ordnung, für Album Nummer Zwei müssen sich die Schweden aber noch steigern.

Reflection


Cover - Reflection Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:19 ()
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Review:

Carving Out The Eyes Of God

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GOATWHORE haben sich für ihre zweites Metal Blade-Album einen richtig schönen Titel ausgesucht, der immerhin klarmacht, dass hier schwarzmetallisch gerockert wird. Und wie! Die Mannen um Ben Falgoust (SOILENT GREEN) und Sammy Duet (ex-CROWBAR) haben sich im Vorfeld zu den Aufnahmen zu „Carving Out The Eyes Of God“ wohl mehr Punk und Grind reingezogen, so räudig wie die zehn Songs ausgefallen sind. Dadurch klingt die Scheibe nicht so Black Metal-lastig wie der Vorgänger und geht dadurch noch mehr in Richtung aktuelle DARKTHRONE, mit einem Schuss IMPALED NAZARENE und der ganzen New Orleans-Chose. Dass hier gestandene Musiker am Werk waren, zeigt sich in den gut geschriebenen Songs, die mächtig Laune machen und vor Schwärze triefend rocken. Jeder Song ist auf einem hohen Niveau angesiedelt und trägt seinen Teil dazu bei, dass „Carving Out The Eyes Of God“ eine verdammt gute Black Metal-Platte geworden ist, mit der Puristen zwar nicht viel anfangen können, die aber aufgeschlossenen Schwarzkitteln gefallen wird und auch unter Punks und Grindheads ihre Freunde finden wird. Roh, dreckig, rockig, mitreißend – kann eine Scheibe schöner sein?

Carving Out The Eyes Of God


Cover - Carving Out The Eyes Of God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:45 ()
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The Harbinger

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Mit MOLOTOV SOLUTION haben Metal Blade eine weitere Band unter Vertrag genommen, die sich der Metalcore-Variante des Death Metals verschrieben haben (Deathcore als dümmste Genre-Bezeichnung gibt es nicht). Der Metal Blade-Einstand fängt gut an, „The Harbinger“ kann mit den ersten zwei Songs punkten, da hier nicht stumpf die Beatdown-Growls-Death Metal-Schiene gefahren wird. Aber leider bleiben die Jungs nicht dabei, sondern verfallen im Laufe der Scheibe in tausendmal gehörte Schemata, mit denen sie sich nicht mehr von der Konkurrenz unterscheiden, jeder Song bringt sie näher zur Belanglosigkeit. Dazu kommt ein grandios nervender Sänger, der zwar mit den Screams was retten kann („Monolilthic Apparatus“), aber in der Growl-Stimmlage nur noch auf die Nerven geht. Ergibt mit dem langweiligem Songaufbau eine Scheibe, die nicht wirklich überzeugen kann.

The Harbinger


Cover - The Harbinger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:45 ()
Label:
Vertrieb:
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Let The Dominoes Fall

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Nach dem ersten Durchhören des neuen RANCID-Albums dachte ich mir: Und darauf haben wir sechs Jahre gewartet? Sicher, „Let The Dominoes Fall“ ist kein schlechtes Album, aber irgendwie bekommt man hier das gleiche wie immer geboten – nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger. Wieder gibt es jede Menge dreckigen Punkrock mit hymnischen Mitgröl-Refrains zu hören, wobei der CLASH-Einfluss unüberhörbar ist, und auch ein paar Ska-Songs im mittlerweile gewohnten Sound haben es wieder aufs Album geschafft. Highlight der letzteren ist sicher das flotte „Up To No Good“, bei dem der legendäre Soul-Musiker Booker T. Jones die Hammond-Orgel bedient. Dazu gibt es mit „Civilian Ways“ noch eine ruhige Akustik-Nummer, die etwas an Joe Strummer erinnert und in der Tim Armstrong durchaus textlichen Tiefgang beweist, indem er über seinen Bruder singt, der im Irak-Krieg gekämpft hat und wieder zurückgekehrt ist. An der Produktion, die wieder einmal von Brett Gurewitz stammt, gibt es rein gar nichts auszusetzen, die ist nämlich schön dreckig und rau geraten. Alles beim alten also, und alles gut gemacht, aber irgendwie hatte ich schon etwas Aufregenderes erwartet. Zum Beispiel hätte ich mir gewünscht, dass Lars Frederiksen mehr Einfluss im Stile seiner Alben mit den DIRTY BASTARDS einbringt. Dagegen klingt alles etwas aufgewärmt und mit weniger Energie als auf den vorigen Scheiben gespielt. Aber um noch mal auf den Anfang zurückzukommen: Wirklich schlecht ist das Album nicht. RANCID schreiben immer noch tolle Songs und hauen einen Ohrwurm nach dem anderen raus. Und in jedem Fall haben sie mit „Let The Dominoes Fall“ eine klasse Sommer-Platte abgeliefert.

Let The Dominoes Fall


Cover - Let The Dominoes Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 45:40 ()
Label:
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The God Behind The God

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Ha, wer sagt´s denn?! Im Review zum Vorgänger „Fallen“ war mein Fazit, dass die finnischen Doomer SPIRITUS MORTIS den Pegel ihrer Mitbewerber/Vorbilder CANDLEMASS, COUNT RAVEN oder auch THUNDERSTORM noch nicht ganz mitgehen können, dieses Manko aber spätestens mit dem dritten Album behoben sei. Und so ist es dann auch. „The God Behind The God“ ist noch mal eine Steigerung gegenüber den beiden wirklich hörenswerten bis sehr guten Vorgängern, was auch daran liegt, dass die Band nebst einem neuen Label (Firebox Records) auch einen neuen Sänger auffährt – und zwar niemand Geringeren als den finnischen Doom-Gott Sami Hynninen, auch bekannt als Albert Witchfinder von REVEREND BIZARRE und THE PURITAN. Mit solch einer Superstimme am Mikro werden Stücke wie der flotte, recht untypische Opener „The Man Of Steel“, „Death Bride“, „Curved Horizon“, der Banger „Heavy Drinker“ (cooler Titel!) oder der grandiose, überlange Titelsong schon fast automatisch zu fesselnden Hymnen, denen man sich als traditioneller Doomer kaum entziehen kann. Auch wenn SPIRITUS MORTIS nach wie vor einen Tick dröger und weniger episch klingen als ihre oben genannten Kollegen, so haben sie mit „The God Behind The God“ ein erstklassiges Album aus der Taufe gehoben, das eindrücklich beweist, dass sich eine Band im Laufe ihrer Karriere merklich steigern kann. Super Scheibe!

The God Behind The God


Cover - The God Behind The God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Anno Domini High Definition

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Mein Review Nummer 800 bei Metal Inside, das muss dann schon ein besonderes Album sein und genau ein solches ist „Anno Domini High Definition“ von RIVERSIDE zweifelsfrei geworden. Mit ihrem vierten Werk gelingt den polnischen Progressive-Senkrechtstartern scheinbar mühelos an ihre vorherigen Glanztaten anzuknüpfen, aber unter deutlich veränderten musikalischen Vorzeichen. Die inhaltlichen Vorgaben der "Reality Dream"-Triologie sind Vergangenheit - jetzt werden neue Schwerpunkte gesetzt. Vor allem stilistisch geht es nun sehr viel direkter, kompakter zu und auch eine deutliche Veränderung im Härtegrad ist sofort hörbar. Klar, es ist immer noch kein „reiner“ Progmetal - auch wenn Sänger Mariusz mitunter sogar mal heftig aggressiv wird, sich die Gitarren etwas weniger elegisch sonder eher drauflosrockend zeigen und zusammen mit knackigen Bassparts wie bei „Hybrid Times“ zu einem furiosen Mittelteil hochschaukeln, um dann am Ende in einer Art Sci-Fi-Soundwall zu enden – dafür ist die Musik immer noch etwas zu variantenreich mit vielen Laut-Leise Dynamiken.
Thematisch spiegelt die Musik, diesmal auch relativ kurz mit exakt 44:44 Minuten, die aktuelle Gesellschaft wieder, in der sich alles immer schneller, weiter fortentwickelt und rücksichtslos jeden überholt der da nicht mithalten kann oder will. „Anno Domini High Definition“ soll bewusst kein Konzeptalbum wie der Vorgängerzyklus sein aber der berühmte rote Faden ist allgegenwärtig. Tempo und Geschwindigkeit spielen eine, wenn nicht die wichtigste Rolle, die Ziele müssen erreicht werden. Ständiges Chaos, Wettbewerb, eigene Unsicherheit und viel Stress prägen die Menschen, man kämpft sich durch. Bereits der Opener „Hyperactive“, zunächst mit einem harmlosen Pianopart beginnend,
ist dann durchaus wörtlich umgesetzt: Die Band ledert ungewohnt kraftvoll los, es poltern ungestüm die Gitarren, die Hammondsounds röhren durch das etwas konfuse Klangbild, der Bass grooved etwas unruhig hin und her auch der Gesang ist sehr aufgewühlt und eindringlich – trotzdem klingen RIVERSIDE immer noch nach sich selbst. Es gibt nur wenige dieser bisher so typisch getragenen Parts (die beim Vorgänger „Rapid Eye Movement“ beinahe schon etwas überstrapaziert wurden) es tönt deutlich frischer mit viel pulsierende Energie aus den Boxen. Man bedient sich dabei durchaus aus den 70er Jahren mit Sounds von RUSH oder DEEP PUPLE und vermengt diese mit einem modernen Anstrich. Die Produktion ist absolut klasse und betont eine sowohl inhaltlich als auch klanglich gesteigerte Abwechslung, die so bisher nicht zu hören war. Trotzdem wird jetzt nicht nur einfach gebrettert sondern auch (in etwas dosierterem Einsatz) gefühlvolle Parts miteingestreut. Insbesondere Tastenmann Michal lässt seine sehr variablen Sounds, die aber vornehmlich kompakte Orgelklänge forcieren, ein ums andere Mal die Songlinie vorgeben. Überraschend tauchen dann bei „Egoist Hedinist“ echt coole Bläsersätze auf, die Gitarrenlicks versprühen eine gewissen Funktouch. Perfekt hinein stößt nicht nur hier Gitarrist Piotr mit seinem filigranen Spiel, er liefert wirklich einen klasse Job ab und stellt deutlich klar, dass er viel mehr kann als nur sehr gut floydige Motive wiederaufbereiten. Das spitzenmäßige Gitarrenmotiv von „Driven To Destruction“ geht einem dabei einfach nicht mehr aus dem Ohr aber auch tolle Solopassagen sind überragend geworden. Etwas betont atmosphärischer in Anlehnung an die vorherigen Scheiben geht es dann bei „Left Out“ zu. Der Gesang ist zunächst mystisch aber dann geht es auch hier etwas wilder ab, die Hammonds flirren gegen düster-bedrohliche Riffs. RIVERSIDE haben sich auf neues Terrain gewagt, klingen deutlich härter und extrovertierter als je zuvor, man hat einiges riskiert aber letztlich nur (dazu) gewonnen „Anno Domini High Definition“ ist sicher eines „der“ Alben des Jahres 2009 geworden, nicht nur für den Progbereich.

Anno Domini High Definition


Cover - Anno Domini High Definition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 44:44 ()
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The Flame Within

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Auch wenn sich Seine Prog-Heiligkeit Arjen Lucassen dazu herablässt, in bester Dieter-Bohlen-Manier Sängerinnen für seine (stets erstklassigen wohlgemerkt!) Projekte zu casten, müssen diese neuen „Stars“ nicht zwangsläufig später in anderen Bands geparkt werden, wo sie dann die Hörer zu Tode langweilen! So geschehen mit STREAM OF PASSION-Röhre Marcela Bovio aus Mexiko, die einst „The Human Equation“ des Meisters mit ihren zerbrechlich-zarten Tönen garnierte, aber nun die Oberjaulerin einer mäßigen Gothicband mimen darf. Die erst seit ein paar Jahren aktiven STREAM OF PASSION (das Debüt „Embrace The Storm“ erschien zumindest erst 2005) liefern „romantische“ Klänge für die Samtkleidchen- und Rotweinfraktion – wie (alte) NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION, nur noch schlechter. Mit einem gewissen Zynismus im Allerwertesten kann man sogar behaupten, dass diese Band Extrem-Metal spielt, denn derart extrem langweilig, nichts sagend und banal habe ich schon seit Ewigkeiten keine Band mehr vernommen. Die Songs plätschern gähnend vor sich hin, Dynamik sucht man vergeblich, dafür wird nicht mit Bombast gegeizt. Keyboard auf hohe Drehzahl, und ab geht´s: müde, inspirationslose Gitarren, Midtempo mit angezogener Handbremse, dabei aber kein Doom, sondern nur ein weicher Teppich ohne Highlights oder große Abwechselung. Sorry, aber „The Flame Within“ ist eine Scheibe zum Einpennen… und Madame Bovio, die auch noch penetrant in den Vordergrund gemixt worden ist, nervt sogar auf Dauer mit ihrem Gequietsche. Nee, Leute, geht gar nicht!

The Flame Within


Cover - The Flame Within Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Black Sails At Midnight

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Mit ihrem vor gut eineinhalb Jahren veröffentlichten Debüt „Captain Morgan´s Revenge“ (siehe Review) lieferten die schottischen Piratenmetaller ALESTORM einen echten Feger ab, der der Band nebst zahlreicher Gigs auf Anhieb eine große Fanschar beschert hat. Was also sollte die Band an diesem Erfolg versprechenden Rezept ändern? Eben, nix! Dem Nachfolger „Black Sails At Midnight“ kann man daher nur vorwerfen, die Linie des Debüts ohne große Abweichungen weiterzuführen. Und auch das neue Werk macht nach ein paar Durchläufen und mit nicht allzu ablehnender Haltung partykompatiblen Klängen gegenüber richtig Laune, denn Songs wie der Ohwurmopener „The Quest“, „That Famous Ol´ Spiced“, „Keelhauled“ (sicher ein Livekracher!), „To The End Of Our Days“, der Mitgröl-Titelsong oder „Pirate Song“ (nein, keine Coverversion von RUNNING WILD…) werden auch nach vielen Durchläufen nicht langweilig und schaffen trotz ihrer großen Eingängig- und Hitlastigkeit gekonnt den Spagat zwischen Easy Listening und Langzeitwirkung. ALESTORM beweisen mit „Black Sails At Midnight“ (das trotz allem insgesamt einen kleinen Tick schwächer ist als das Debüt), dass sie keine Eintagsfliege sind und noch viel Potential haben, zu einer der ganz großen Entertainerbands aufzusteigen. Wer den Erstling klasse findet, liegt auch hier goldrichtig!

Black Sails At Midnight


Cover - Black Sails At Midnight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sky Disc

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NEBRA haben weder Bandname noch EP-Titel zufällig ausgewählt, sondern sich Gedanken gemacht, ist doch die Kleinstadt Nebra Fundort der mysteriösen Himmelsscheibe, die Einblicke in das mythische und astronomische Konzept der Mitteleuropäer vor 3600 Jahren gibt – also durchaus geeignet, um musikalisch interpretiert zu werden. Die EP enthält fünf Songs, die allesamt reine Instrumentalnummern sind, die sich beim ersten Durchlauf leicht zugänglich und sehr wuchtig geben. Aber mit zunehmender Beschäftigung mit den Songs wird deutlich, dass „Sky Disc“ mehr zu bieten hat als brachiale Songs und viel Gehirnschmalz in die Strukturen gesteckt wurde – auch wenn die Grundstruktur der Songs auf Wucht und dicke Gitarrenwände setzt, finden sich viele progressive Einschübe, ähnlich wie MASTODON das auch machen. Minus den Gesang, natürlich. Mit den fünf Songs können NEBRA überzeugen, es bleibt allerdings die Frage, wie spannend ihre Musik über Albumlänge ist. Bis dahin können sich Postcorler ruhig die „Sky Disc“ zu Gemüte führen.

Sky Disc


Cover - Sky Disc Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:3 ()
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Reflections - An Act Of Glass

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Dieses Album von ANDREW GORCZYCA „Reflections – An Act Of Glass“ erinnert mich sehr positiv an die etwas popigeren RUSH Alben Mitte der 80er Jahre, als die songs weniger progy, relativ einfach und sehr catchty daherkamen u.a. die Keyboards eine sehr prägnante Rolle bei den Kanadiern spielten. Viele Fans mögen diese Sachen aufgrund ihrer deutlich mainstreamigeren Ausprägung ja eher nicht, aber sei’s drum, genau in diese Kerbe haut jedenfalls dieses feine Album: Der typische Klang der etwas weniger riffigen Gitarren, sehr viele Keyboardsachen und viele in bester AOR-Manier angelegte Refrains, die sofort ins Ohr gehen. Diese unbeschwert, sehr entspannt daherkommenden Mucke läuft von Beginn an relativ geradlinig rein, hat mit progressiver Musik inhaltlich allenfalls in wenigen Ansätzen etwas zu tun und dann hauptsächlich durch die prominenten Mitspieler bei diesem wohl einmaligen Projekt, aber dass alles ist ja nicht weiter schlimm.

Denn der Anlass für dieses Album ist eigentlich ein sehr trauriger: Andrew Gorczyca, der Mann hinter diesen Songs, ist bereits 2004 mit nur 40 Jahren gestorben. Er war ein amerikanischer Gitarrist, Bassist sowie Songschreiber und hat zu Lebzeiten selbst musikalisch nie offiziell etwas veröffentlicht. Aber er hat eine ganze Reihe von Demos hinterlassen, wobei dann sein Bruder (und Drummer) Chris dieses Material aus den 80er Jahren wiederentdeckt hat. Nach ausführlicher Sichtung entstand innerhalb von knapp vier Jahren tatsächlich mit einigen sehr arrivierten Musikern der Progressive-Rock-Szene dieses Album mit acht Tracks. So bekannte Leute wie Adrian Belew (KING CRIMSON), Nick D'Virgilio, Dave Meros und Ryo Okumoto (SPOCK’S BEARD), Ted Leonard (ENCHANT), Mike Keneally (FRANK ZAPPA) und viele andere Gäste waren dabei, um diesem absolut unbekannten Musiker ihren Tribut zu zollen.

Durch diese schöne Geste fanden eingie echt klasse Songs wie der griffige Opener "The Tall-Tale Heart" (Vocals Nick D'Virgilio) und das etwas verprogte aber trotzdem sehr schmissige „Give It Time“, den Weg auf eine CD, übrigens beide Tracks hätten aus den erwähnten Rush-Zeiten stammen können. Manchmal gibt es auch leicht symphonische Ausprägungen, aber meistens geht es relativ straight nach vorne wobei insgesamt meist typischer US-Radiock mit sehr schönen wohligen Refrains geboten wird. Es dominieren überschaubare Arrangements, wilde Progachterbahnfahrten wie mancher vielleicht erwartet hatte, sind nicht zu hören. Nein, die Musiker stellen sich ganz der Musik, bringen ab und an so ganz kleine Prob-Schlenker rein wie etwa bei „Lost In It All“ mit klasse Violineneinsätzen, aber ansonsten gibt es hier eher leichte Kost, dies aber durchaus sehr unterhaltsam präsentiert. Dazu gehört auch "How Can We Go On This Way " (Vocals von Adrian Belew), der Drumcomputer am Anfang ist zwar etwas nervig aber der Track hat schon was.

"The Music Of Andrew Gorczyca" bietet viele schöne groovige Songs mit tollen Basslines und wer diesem präsenten Easy Listening Charakter etwas abgewinnen kann, dürfte hier genau richtig liegen. Die Tasten haben auch diesen gewissen GENESIS Charme aus deren heute noch andauender Pop-Phase, was für mich auch (im Gegensatz zu den "wahren" Progies) nichts negatives ist. Ein schönes Gitarrensolo gibt es dann bei „Curiosity Song“, die Schlussnummer "All Fixed" ist mit einem gewissen YES Flair ausgestattet, hier ist Andrew Gorczyca sogar selbst beim Gesang zu hören.

Wer jetzt meint, dass hier jetzt einfach nur oberflächlich darauf losgerockt wurde, liegt trotzdem falsch, denn die Musik wird äußerst durchdacht vorgetragen, man merkt den
Beteiligten schon durch ihre überzeugende Leistung und den vielen Details an - hier steckt viel Herzblut drinnen. Wer in den 80er Jahren groß geworden ist, dürfte mit diesen coolen zwischen AOR und Classic Rock angelegten Songs keinerlei Schwierigkeiten haben. Wer auf eine Progsupergruppe nur aufgrund der Namen spekuliert, lässt lieber die Finger von diesem Album. Die Produktion ist ebenfalls sehr klar gehalten, nicht zu überfett, dezent abgemischt, natürlich wie schon erwähnt etwas keyboardlastig aber trotzdem nie zu flach oder verwässert, die Gitarren sind präsent. "Reflections - An Act Of Glass" bietet eingänge Rockmusik mit einem gewissen Anspruch und der eigentliche Songwriter Andrea Gorczyca wäre sicherlich sehr zufrieden mit der Umsetzung seiner Ideen sowie dem gelungenen Artwork dieses Silberlings.

Reflections - An Act Of Glass


Cover - Reflections - An Act Of Glass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:0 ()
Label:
Vertrieb:

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