Review:

Live Rails

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STEVE HACKETT gehört seit Jahrzehnten ganz sicher zu den weltbesten Prog-Gitarristen der Szene. Diese Erkenntnis ist an sich nicht wirklich Neues, nur wenn man sich den aktuellen Output „Live Rails“ so anhört, muß man diese Schlussfolgerung zwangsläufig erneut ziehen. Dieser Musiker scheint ein schier unerschöpfliches kreatives Potential sowie Stilvariationen zu besitzen, davon zeugen auch wieder diese beiden üppigen Silberlinge.

Diesmal zeigt sich Meister Hackett wieder deutlich mehr Prog-Rock orientiert - will sagen nachdem er sich auf den beiden Scheiben „Wild Orchids“ (2006) und „Metamorpheus“ (2005) eher dem etwas ruhigeren, verspielten Art Rock beziehungsweise eher betont klassischen Elementen widmete, war das Vorgängerwerk „Out Of The Tunnel’s Mouth“ (2009) doch schon deutlich mehr an die alten Prog-Rock-Zeiten als GENESIS-Gitarrist angelehnt. Diese Entwicklung wird daher auch auf diesem Doppel-Livealbum „Live Rails“ deutlich Rechnung getragen. Im Vordergrund steht zunächst die erwähnte recht abwechslungsreiche Scheibe „Out Of The Tunnel’s Mouth“, hier sind sechs von acht Songs vertreten aber bei der Vergangenheit darf natürlich auch altes Material von den glorreichen GENESIS-Tagen nicht fehlen.

Überhaupt war der Gitarrist schon immer recht fleißig, was Alben anbetrifft neben den 14 GENESIS-Veröffentlichungen (sowohl mit PETER GABRIEL als auch mit PHIL COLLINS am Mikrophon) hat er seit 1970 sage und schreibe 22 Solowerke unter Volk gebracht die über Jazz, Weltmusik, Blues, Folk, Artrock und Klassikanleihen sehr viele unterschiedliche Facetten aufweisen.Jetzt also Livealbum Nummero 12 des mittlerweile 61-jährigen Briten - genügend Stoff ist wieder zusammen gekommen, er und seine wirklich tolle fünfköpfige Begleitband machen dabei einen tollen Job. Die Produktion ist typisch klar gehalten, eine echte Liveatmosphäre kommt eher selten durch, die Fans sind nur ab und an schon deutlich zu hören wobei die Songs von verschiedenen Konzerten der letzten Tour zusammengeschnitten wurden. Ist jetzt aber nicht negativ zu werden, denn mit seiner Truppe um u.a. Drummer Gary O'Toole, Keyboarder Roger King, Bassist Nick Beggs oder dem Saxophon-und Percussionspezialisten Rob Townsend wird knapp zwei Stunden lang ein wahres Progfeuerwerk an Spielfreude sowie auch vielfach sehr atmosphärische Rockmusik geboten.

Die erste CD startet mit einem tollen orientalischen Intro dann folgt „Every Day“ das typisch neoprogig wie zu besten IQ-Zeiten daherkommt, der Song stammt aus dem
1979er Werk „Spectral Mornings“, dieser ebenfalls recht gelungene Titelsong befindet sich dann auf Seite zwei zum Start. Insgesamt sind mir aber auf dem ersten Teil einige zu langatmige Sachen drauf, da passiert etwas zu wenig, relativ ruhig wie u.a. „Fire On the Moon“ oder auch „Emrald and Ash“ hier wird erst nach 5 Minuten der richtige Proghammer ausgepackt. Bei „Ace Of Wands“ überteibt man es etwas mit den katzenmusik-schrägen Instrumentalparts. Dafür sind „Serpentine“ u.a. mit einem klasse Saxophonsolo sowie das gut abgehende „Tubehead“ als tolle Improvisationsnummer absolute Pluspunkte.

Die zweite Scheibe kommt für meine Empfinden natürlich deutlich stärker rüber (auch weil man die Songs halt schon ewig kennt), denn hier werden eine ganze Reihe reinrassiger GENESIS-Klassiker wie natürlich das genialen "Firth Of Fifth" (aus „Selling England By The Pound“) in teilweise etwas überarbeiteten Versionen gespielt. Völlig entstaubt, mit teilweise neuer Dynamik und auch moderner klingen Sachen wie "Fly On A Windshield" trotz des natürlich fehlenden Stimmcharismas von Originalsänger Peter Gabriel überzeugend rüber. Insbesondere bei "Blood On The Rooftops" („Wind & Wuthering"/GENESIS) sogen der kräftige Gesang sowie ein neues Arrangement für einen sehr positiven Eindruck. Ansonsten hat er sich auch noch eine weibliche Stimme für die Harmonieparts dazu geholt, ebenfalls sehr gelungen. Klar kann HACKETT gesanglich mit seinen ehemaligen Kollegen nicht so ganz mithalten aber mehr als ein Verlegenheitssänger ist er allemal. Das Publikum reagiert bei den alten Kracher dann entsprechend begeistert und als dann noch „Broadway Melody Of 1974“ (aus dem Klassiker „The Lamb Lies Down On Broadway“ sowie neben einen Drumsolo natürlich das grandiose „Los Endos“ die Scheibe beenden, kann man dem Altmeister insgesamt erneut ein sehr solides Livewerk attestieren.

Steve Hackett beweißt hier teilweise eindrucksvoll, dass alter Progrock im modernisierten Gewande zusammen mit seinen neuen Sachen bestens funktionieren können, er musikalisch immer noch was zu sagen und vor allem viel Leidenschaft zu geben hat.



Live Rails


Cover - Live Rails Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 115:52 ()
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Ballads 'N' Bullets

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Dass eine Band ein neues (Unter)Genre im eh schon mit zig Varianten gesegneten Rock/Metalbereich kreiert kommt ja nicht alle Tage vor aber IN LEGEND haben es tatsächlich geschafft. Ähnlich wie seinerzeit mal APOKALYPTICA mit ihren von Cellos getragenen Sound etwas ganz neues schufen, sind es jetzt IN LEGEND die unter der Firmierung „Piano Metal“ ein wirklich durchgängig tolles und vor allem innovatives Stück Musik aufgenommen haben. Tatsächlich steht hier dass Piano im Mittelpunkt der Songs und ist neben Bass und Schlagzeug das tragende Instrument, keine Gitarre die riffig, verzerrt oder klar die Songs antriebt sondern hier regiert das Klavier. Typisch treibende Heavy Metal Songs mit Piano und dies funzt aber der ersten Minute mit dem Opener „Heaven Inside“ zunächst noch leicht perlig kommen die Töne aber dann wird richtig reingehämmert, da klingt jede Saite durch, die Hämmerchen klingen richtig fett, die Produktion ist sehr transparent und volumig gehalten also bestens, um dieser Instrument in Szene zu setzen. Die Drums geben ordentlich Dampf, der Bass kommt tight aus den Boxen und auch gesanglich zeigt sich Bastian Emigs auf der Höhe standfest kämpft und singt er sich durch hochmelodische Refrains. Bei “Pandemonium” (bedeutet soviel wie Hölle/Inferno) wird das gewisse Händchen für die Wechsel von gefühlvollen Parts und dann dieser besonders kraftvoll-dynamische Klavieranschlag sehr deutlich. Überhaupt ist die englische Beschreibung für diese Power, die von diesen Tasten ausgeht noch viel besser - „Hand Hammered Piano Craft“ ja dies trifft es genau. Emig hat es sich zunächst ohne Noten selbst beigebracht für dieses „Nebenprojekt“, denn ansonsten ist er Drummer bei den A-Cappella-Metallern von VAN CANTO. Was er aus diesen schwarzen und weißen Tasten herausholt ist echt der Hammer. „Ballads ‘N’ Bullets“ zeigt - ja man kann zu Klaviermusik tatsächlich richtig abbangen und die Matte kreisen lassen, denn hier geht es größtenteils alles andere als ruhig oder gar balladesk zu.

Kracher wie “The Healer (inkl. Remedy), „Prestinate“, „A Hanging Matter“ oder mein Favorit das pulsierende „Heya“ (hier klingt der etwas kehligere Gesang etwas nach J. Hetfield) schonen wahrlich kein Material, da wird richtig Gas gegeben und es kracht und ätzt förmlich der Flügel. Furiose Stakkatogriffe wühlen sich durch klasse Tracks mit tollen Melodien, die sich unweigerlich ins Hirn fräsen. Emig und seiner Mitstreiter stehen für eine ungeheure Intensität, leben kraftvoll-energetisch ihre Musik die voller Leidenschaft den aufnahmebereiten Zuhörer förmlich mitreißt. Und wer bisher glaubte, ein Piano sei nur ein weiches Instrumente für schnuckelige Melodien zu haben, der irrt gewaltig. IN LEGEND lassen es wirklich abgehen, vor allem wird das Schlaginstrument Klavier in einer ungeheure soundliche Breite präsentiert. Da gelingen wunderbare Wechsel in den Betonungen. Man hört die verschieden angeschlagenen Tasten mit den eher riffigen Parts der linken und den krachenden Melodien der rechten Hand deutlich heraus, die Songs atmen förmlich die Musik. Und egal ob Moll oder Dur man kann sich den Derwisch der auf den schwarzen Kasten einhaut geistig förmlich vorstellen. Andere Songs wie „Elekbö“ bieten zur Abwechslung mal einen stärkeren Epictouch, sehr druckvoll mit einem hymnischen weitläufigen Refrain. „At Her Side“ ist dann mal eine waschechte Ballade auch vom Gesang sehr gefühlvoll, mit schönen Gesangparts, gelungenem Chorarrangement und herrlich tragend mit schönen Streichern versehen aber völlig ohne Kitsch. Auch der Schlusssong „Universe“ geht nochmals in die Richtung mit sehr viel Einfühlvermögen, das toll-fließende Klavierspiel hat was von BRUCE HORNSBY und dann wieder diese feine Melodielinie. Weiterhin herausragend ist auch „Stardust“ geworden so ein Art typisch fetter Pianometal, griffiger Refrain aber doch etwas mit leichten Gothicvibes versehen locker aber nicht zu schwer. Dies wird durch Van Canto-Sängerin Inga als tolle Verstärkung an den Vocals erreicht – so ist ein super Duett entstanden.

Als kleiner Kontrast bietet sich dann ”Vortex” an, fängt an wie ein Livesong, die Stimme ist etwas künstlich maschinell wie durch eine Flüstertüte gehalten, klingt dann tatsächlich wie Scooter auf dem Metaltripp. Wie beschreibt Emig doch seine seinen Musik „Tori Amos auf Koks” ja stimmt tatsächlich nur sind IN LEGEND irgendwie noch verrückter. „Life Is Up to you“ erinnert mich mit seiner Melodramatik und den tollen Satzgesängen voll an SAVATAGE, ja das stell ich mir live absolut: geil vor JON OLIVA am Flügel mit dieser Band zusammen und man spielt „Believe".

Ja und so könnte man noch viel positives über dieses tolle Werk erzählen (auch ein geniales Instrumental „Yue“ mit einer gewissen 80er Jahrestimmung ist dabei) insgesamt muß man vor IN LEGEND nur respektvoll den Hut ziehen diese Idee durchgezogen zu haben: Das Album bietet eine ungeheure Dichte, verströmt eine wahnsinns Energie und kommt absolut unverbraucht und voller Eingängigkeit daher und ja der Beweis ist hiermit endgültig erbracht: Klavier kann Metal sein!

Ballads 'N' Bullets


Cover - Ballads 'N' Bullets Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:9 ()
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Heavenly Ecstacy

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Nachdem PAGAN’S MIND mehrere richtig guten Alben am Start hatten, war nach 2007 erst mal Schluss mit neuem Stoff. Mit neuem Label im Rücken (Steamhammer) und reichlich Power soll Album Nr 5, „Heavenly Ecstacy“ nun da anknüpfen, wo man mit „God’s Equation“ aufgehört hatte. Und das norwegische Quintett enttäuscht seine Fans nicht. Auch wenn man in 2011 noch mehr wie früher auf eine melodische Ausrichtung bei ausreichender Härte setzt und die progressiven Elemente etwas zurücknimmt, klingt „Heavenly Ecstacy“ ganz typisch nach PAGAN’S MIND – nur die dominierende Farbe des Cover ist jetzt orange statt blau. Ob das schwere, zum Teil doomige, zum Teil auf Power Metal getrimmte „Into The Aftermath“ mit seinem Ohrwurmrefrain oder das folgende „Walk Away In Silence” das mit seinem treibenden Rhythmus einen formidabeln Hit abgibt – um nur mal zwei Highlights zu nennen – PAGAN’S MIND liefern ausnahmslos hochwertigen Stoff. Mit dem über 8-minütigen „Revelation To The End“ und dem überragenden „Follow Your Way“ (hier hört man für was Keyboards wirklich gut sind) hat man sogar zwei teilweise heftigere Mid-tempo Bolzen die „Heavenly Ecstacy” ebenfalls auf den nächste Level heben – klasse. Die Verbindung von schweren, bassigen Riffs und härteren Passagen, mit dem oft spärlicher instrumentalisiertem klaren Gesang von Nils K. Rue (der in der Double-Bass Attacke „The Master’s Voice“ verstärkt die Growls auspackt) und nicht zu dominanten Keyboards geht bei PAGAN’S MIND auch auf „Heavenly Ecstacy“ vollends auf. Der Überraschungseffekt der ersten Alben ist zwar weg, aber die Entwicklung der Band gen Melodic Power Metal mit progressiver Ausrichtung kann man gut nachvollziehen – PAGAN’S MIND genügen hohen Ansprüchen, haben Power und Biss – und PAGAN’S MIND gehen trotzdem ungemein gut ins Ohr. Es macht einfach Spaß „Heavenly Ecstacy“ durchzuhören, die Band lebt ihr hohes Niveau dabei konstant auf Albumlänge aus und lässt nun so gar nichts anbrennen. Wer die (alten) DREAM THEATER vergöttert, aber auch mit THRESHOLD etwas anzufangen weis, kommt an der Scheibe (wie auch an den Vorgängeralben) kaum vorbei. -----

Heavenly Ecstacy


Cover - Heavenly Ecstacy      Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:1 ()
Label:
Vertrieb:
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The Scourge Of The Light

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Auch wenn es dem Haufen aus Colorado - um das Fazit mal vorwegzunehmen - dieses Mal nicht ganz gelungen ist, seiner überragenden Diskografie einen neuen Meilenstein hinzuzufügen, ist "The Scourge Of The Light", nach sieben Jahren seit dem letzten Werk "Casting The Stones", zumindest eine Scheibe, die dem in diesem Genre kaum zu schlagenden Anspruch des Quintetts mehr als gerecht wird. Das soll eigentlich nur heißen, dass das Niveau von Alben wie "The Fourth Judgement", "Thane To The Throne" oder "Mechanized Warfare" hier "nur" öfter gestreift und eben nicht durchgehend gehalten wird. Mit dem recht sperrigen "Condemned To Fight" wird "The Scourge Of The Light" ein wenig schwerfällig eröffnet, bevor das schleppende "The Setting Of The Sun" den Eingängigkeitsfaktor auch nicht gerade in die Höhe schraubt, was teilweise aber auch Erinnerungen an Harry Conklins Zweitband TITAN FORCE aufkommen lässt. Aber spätestens hier verfällt man wieder dem nach wie vor unglaublich geilen Gesang des Tyrant, der auch in fortgeschrittenem Alter viele seiner Kollegen (und Vorbilder!) in die Tasche und wieder raus singt. Mit der kurzen, kompakten Mitsinghymne "Call To Arms", dem mit einem geilen Killerrefrain ausgestatteten "Overlord", dem treibenden "Union", der epischen JUDAS PRIEST-Verbeugung "Burn" und dem opulenten, überlangen Abschluss "The Book Of Kells" haben JAG PANZER wieder Material der Königsklasse am Start; lediglich die etwas banal daherkommenden "Cycles" und "Let It Out" wirken leicht bemüht und hätten zu besten Vinyl-Zeiten sicher passable B-Seiten abgegeben. Das ändert aber nix daran, dass "The Scourge Of The Light" problemlos den "Tipp" bekommt, da der Gesamtpegelstand des Albums weit über dem liegt, was der traditionelle, bisweilen theatralische Metal in der letzten Zeit verbrochen hat. Trotz kleiner Kritikpunkte wieder echt Spitze!

The Scourge Of The Light


Cover - The Scourge Of The Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:47 ()
Label:
Vertrieb:
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Rendered Waters

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Einst zog ein Lenny Wolf aus, um die Welt zu erobern und beinahe hätte es geklappt. Nach dem formidablen Debüt ging es dann doch leider verkaufszahlenmäßig stetig Berg ab. Daran zerbrach letztlich die "Band". KINGDOM COME blieb uns dennoch erhalten, wenn auch zwischenzeitlich nur als One Man Show.

Nun fast 25 Jahre später halte ich so etwas wie eine "Best Of" von Kingdom Come in den Händen, aufgehübscht mit drei neuen Songs.

Wie auch schon auch bei JOURNEY, MOLLY HATCHET oder TEN wurden die Songs für diesen Zweck neu aufgenommen und überarbeitet, teilweise sogar mit neuen Textzeilen ausgestattet. Macht das Sinn?

Ja, man bekommt einen zeitgemäßen Sound und alle Track erscheinen im selben Licht, daß macht das Album homogener. Bei früheren Werken von KC war oft der Schlagzeugsound eher mäßig oder synthetisch. Das ist diesmal anders; nur hat es Hanan Rubinstein der für das Mastering zuständig war zu gut gemeint. Mir ist der "Beil auf Holz" Drumsound zu dominant. Honorieren muss man den Aufwand und die Liebe zu den Songs, welche irgendwie ihren Charme beibehalten und an Power und Groove gewinnen.

Die Songauswahl ist ordentlich "Pushing Heart" und "Living Out Of Touch" sind natürlich vertreten, nur wo ist "What Love Can Be", "Stargazer "oder "Twilight Cruiser" Diese Hammernummern gehören auf einen "Best Of" von KINGDOM COME wie der Papst nach Rom. Dafür sind drei neue Songs mit auf dem Silberling. Diese passen sich klasse in "Rendered Waters" ein, "Blue Trees" groovt mächtig nach vorne und "Don`t Remember´" bringt Lenny`s melancholische Seite zum scheinen.

Fazit: Der Sound ist mir etwas zu überproduziert, und ich vermisse schmerzlich einige Songs. Locker hätte man da noch was drauf packen können und so eine reizvollere und noch rundere Sache daraus gemacht. Dennoch freue ich mich über die neuen Songs und die "alten" im neuen Gewand. KINGDOM COME ist eine Band mit Charakter und Profil, welche immer noch klasse Nummern und Alben abliefern und für "unsere Musik" eine echte Bereichung darstellen. Schön das es Sie gibt



TRACKS

01. Can´t Deny (neu aufgenommene Version)

02. The Wind (neu aufgenommene Version)

03. Blue Trees (brandneuer Song)

04. Should I (neu aufgenommene Version)

05. I´ve Been Trying (neu aufgenommene Version)

06. Pushing Hard (neu aufgenommene Version)

07. Seventeen (neu aufgenommene Version)

08. Is It Fair Enough (brandneuer Song)

09. Living Out Of Touch (neu aufgenommene Version)

10. Don`t Remember (brandneuer Song)

11. Break Down The Wall (neu aufgenommene Version)



Vocals: Lenny Wolf

Guitars: Eric Foerster

Bass: Frank Binke

Drums: Nader Rahy

Rendered Waters


Cover - Rendered Waters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:36 ()
Label:
Vertrieb:
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Glorious Collision

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Tom S. Englund hat vor den Arbeiten zu „Glorious Collision“ ordentlich Leute getauscht, vom Line-Up des Vorgängers ist nur der Keyboarder übrig geblieben. Neu dabei sind mit Marcus Jidell (Ex-ROYAL HUNT) und Johan Niemann (Ex-THERION) zwei gestandene Musiker, die um Karl-Hannes van Dahl an den Drums erweitert werden. Wie weit sich die neuen Kollegen auf den Sound von EVERGREY ausgewirkt haben, bleibt naturgemäß unklar, allerdings ist festzustellen, dass „Glorious Collision“ deutlich mehr elektronische Einschübe hat als von der Band bisher gewohnt (Leave It Behind Us", "Restorin The Loss" oder "To Fit The Mold") und gleichzeitig knackiger, heftiger geworden ist, quasi mehr Metal. EVERGREY haben aber ihr Gespür für hymnenhafte Songs voller Emotion und Dunkelheit behalten, wie jeder Song des Albums beweist, allen voran das knackige „Frozen“ und das nicht aus dem Ohr gehen wollende „Out Of Reach“. Tom liefert die erwartet grandiose Leistung am Mikro ab und schüttelt sich zudem einige sehr gute Riffs aus dem Ärmel, aber das war ja zu erwarten. Spannender ist die Frage, wie sich die Neuen einfügen und wie ihre Leistung ist. Sehr gut und sehr gut kann die Antwort nur lauten, wenn die gute Stunde Metal mehrmals im Player rotiert ist. Die Songs sind sehr stark und profitieren von der Routine und dem hohen spielerischen Niveau der Neuzugänge ungemein, was „Glorious Collision“ zu einem sehr guten Metal-Album werden lässt. EVERGREY sind auch im Gewand ein Garant für gute Musik, die zudem abwechslungsreicher als je zuvor geworden ist. Chapeau!

Glorious Collision


Cover - Glorious Collision Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mercy & Misery

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THE VERY END lieferten mit “Vs. Life” in 2008 ein echt starkes Debüt ab – leider beim falschen Label. Den Dockyard 1 musste zwischenzeitlich die Segel streichen. Untergekommen ist man nun bei Steamhammer/SPV – ein Label mit Tradition welches auch ausreichend Support verspricht. Und das dass Ruhrpott-Quintett um Frontröhre Björn Goosses (auch NIGHT IN GALES) diesen Support rechtfertigt, kann man bereits dem ersten Durchlauf entnehmen. Das neue Werk nennt sich „Mercy & Misery“, kommt im gewohnt düsteren Cover und bietet erneut Thrash welcher den Spagat zwischen Moderne und Oldschool gekonnt meistert – was hier meint dass man sich beim Power Metal ebenso bedient wie aus dem Hardcore und Death Metal Bereich und dazu noch mit einem äußerst variablen, gut aggressiven Gesang punkten kann (von clean über Growls und derbe Shouts bis zum tiefen Thrash).

Was die Zutaten hoffen lassen, setzt THE VERY END dann um – „Mercy & Misery“ präsentiert sich äußerst abwechslungsreich, auch mal vertrackt, bewegt sich meist im Mid-Tempo und liefert tolle Refrains. So dürfte das Album auch den Zeittest bestehen. Das gelungene Intro „Momento“ überführt zum mächtigen Opener „Ball And Chain“, welcher nach deathig-thrashigen Start mit doomig-bluesigen Mittelteil glänzt – klingt interessant, kommt gut. Das nachfolgende „The Leper“ grooved Hölle - inklusive hitverdächtiger Melodie. Direkt im Anschluss zelebriert „Rat Nation“ mit akustischem Part und konventionellen (tollem) Solo die hohe Kunst des Songwriting. Das kompakte und harte „Letters To The Living“ zeigt mit am Besten alle Facetten des Könnens von THE VERY END auf. Ganz so stark bleibt es zwar nicht, aber von Ausfällen ist auf „Mercy & Misery“ nun so gar nicht die Rede. Über die beiden Coverversionen darf man dann aber durchaus geteilter Meinung sein – während „Immigrant Song“ (LED ZEPPELIN) kurz und absolut gelungen aus den Boxen schallt (was bei LZ-Cover seltenst der Fall ist), überzeugt „Maniac“ (Michael Sembello, Flashdance) weniger.

Fazit: Saubere Arbeit und hörenswertes Album, welchem Produzentenikone Waldemar Sorychta (TIAMAT, SENTENCED, SAMAEL, MOONSPELL) dann noch einen ultrafetten Sound verpasste. Das macht das Hörvergnügen für den geneigten Banger perfekt. THE VERY END und „Mercy & Misery“ - starkes Stück!

Mercy & Misery


Cover - Mercy & Misery Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Visitation

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Sie sind einfach nicht unterzukriegen, die Rede ist von den britischen Melodic Rock-Veteranen MAGNUM. Die Band um die beiden Hauptprotagonisten Tony Clarkin (Gitarre) und Sänger Bob Catley haben mit „The Visitation“ ihr sage und Schreibe 15tes Album in knapp 40 Jahren Bandgeschichte am Start. Der Fünfer schafft es dabei beinahe mühelos noch frisch und authentisch zu klingen ohne jeden Ansatz von kompositorischen Staub oder gar irgendwelche Alterverschleiserscheinungen.

Catley singt dabei charismatisch mit typischen Pathos wie zu seinen besten Zeiten, Clarkin schüttelt scheinbar mühelos knackige Riffs, tolle Songideen und die typisch eingängigen MAGNUM-Refrains aus dem Ärmel. Die Gitarren dürfen diesmal sogar etwas stärker den Sound dominieren. Bereits der etwas düstere Opener „Black Skies“ ist ein bassgetränter Groover, zwar in etwas verhaltenem Tempo aber die Riffs sind für Clarkin-Verhältnisse ungewohnt fett und fast schon echt heavy. „Doors to Nowhere“ ist ein Beispiel für klasse melodischen Hardrock im Stile von MAGNUM - hätte auch auf alte 80er und 90er Alben gepaßt.
Die Produktion ist ebenfalls betont druckvoll ausgefallen, nicht zu flach wie bei einigen Werken aus der Vergangenheit. Die Band zeigt sich enorm auf Abwechslung bedacht auch was die Stimmungslagen oder tiefergehende Atmosphären der Songs betrifft wie u.a. beim Titelsong mit diesem klasse ruhigen Mittelteil und den dann sich wieder hochsteigernden Songverlauf, die Arrangements sitzen wie ne Eins. Der einzigen beiden Songs, die mich nicht so recht überzeugen, sind das eher simpel gehaltene „Wild Angel’s“ zwar nicht übel aber dieser zu zuckrig-süße Refrain paßt einfach nicht zu dem vielfach etwas melancholisch gehaltenen Restmaterial. Auch der lahme Rausschmeiser „Tonight's The Night' der ist diesem Album nicht würdig. Ohne diese beiden Einschränkungen hätte es nen Tipp gegeben.

Einer der Albumhighlights ist dann ganz klar „Spin like a Wheel“, der Song fängt relativ unspektakulär an bietet aber ein grandioses Gitarrensolo sowie einen klasse etwas aufgemotzt-epischen Schlusspart mit tollen Gitarren. Auch das etwas breiter angelegte, fast schon etwas progressiv angelegte mit Mörderrefrain und tollen Schlagzeugsounds versehene „Freedom Day“ ist stark gemacht und erinnert an beste „Wild Swan“ oder „Don’t walk the Lion“-Zeiten. Bombast-Rock as it’s Best wie ihn wohl nur MAGNUM machen können! Als Hitsingle würde ich ganz klar „Midnight Kings“ favorisieren, die Hookline ist klar die griffigste und der Song hat diesen typischen MAGNUM-Schmiss.

Die Mischung aus ruhig-balladesken Sachen („The Last Frontier“ mit viel Streichern umschifft den Kitschstempel souverän), dann wieder dynamisch eingängigen losrockenden Tracks und diese tollen kleinen Mini-Epen voller Leidenschaft wie zuvor schon beschrieben, ist durchgehend gut bis sehr gelungen. „The Visitation“ ist damit auf die gleiche hohe Stufe, wie das bisher beste Album seit der Reunion „„Princess Alice And The Broken Arrow“ zu stellen. Auf diesem Niveau kommt man sogar an Klassiker wie „VIGILANTE“ (1986) oder „On A Storyteller´s Night“ (1985) wieder heran ohne diese natürlich ernsthaft zu erreichen.

Die Fans können sich auf diese neue Album wirklich uneingeschränkt freuen - alle „Nachwuchskräfte“ in diesem Genre müssen sich an diesem starken Werk im noch frühen Jahr 2011 erst mal orientieren, denn MAGNUM haben die Messlatte hoch angelegt.

Die Limited Edition im Digipak erscheint mit einer 50-minütigen Bonus-DVD und einem tollen anderen Cover ebenfalls von Graphiker Rodney Matthews geschaffen.

The Visitation


Cover - The Visitation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Deep Rooted

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Das sich die Wurzeln des auf dem Cover abgebildeten Baumes tief in die MOTÖRHEAD-Erde graben ist dem gewählten Bandlogo ja durchaus zu entnehmen – subtil ist anders. Der Sound des Quartetts aus Niedersachsen verbindet den Hardcore der Anfangstage – immerhin gibt es ENGRAINED seit 1992 – mit dem dreckigen 80er Punkrock der RAMONES sowie eben jener covermäßig angedeuteten MOTÖRHEAD Affinität und generiert dabei ein erfrischend groovendes Rotz’n’Roll Scheibchen dass zwar kein Innovationspreis gewinnen wird (und bewusst auf Oldschool getrimmt wurde), welches aber den einschlägig auf Party ausgerichteten Pogofreund sicherlich überzeugt. Meist kurz und auf den Punkt gebrachte Hämmer wie das angerockte „Holiday Prostitute"sowie die erdig flotten „Sweet Vampire Girl" und „You’re Are The One For Me“ seien da mal als Hinhörer genannt. Der von Tommy Newton fabrizierte schön fette Sound macht den Spaß um die aggressiven Gitarren und den derben Gesang dann komplett. Nur die abschließende Ballade „For All ...“ hätte man sich ruhig sparen können; und das „Deep Rooted“ mit 13 Songs auf 35 Minuten recht kompakt daherkommt sei dem Genre geschuldet und ENGRAINED damit verziehen.

Deep Rooted


Cover - Deep Rooted Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 35:5 ()
Label:
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On Divine Winds

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“… Of Frost And War”, das 2008er Debüt der holländischen All-Star-Deather, war ein echter Abräumer, dem man nicht nur die Verwandtschaft speziell zu ASPHYX (Martin Van Drunens abgrundtiefe Growls sind einfach unverkennbar) deutlich anhörte, der aber auch sonst qualitativ locker mit den Highlights mithalten konnte, die sämtliche Mitglieder von HAIL OF BULLETS im Lauf ihrer Karriere mit ihren jeweiligen Bands abgeliefert hatten. Daher verwundert es auch nicht wirklich, dass das Zweitwerk des Quintetts, „On Divine Winds“, mit seinem Vorgänger locker mithalten kann und sich auch nicht vor dem aktuellen ASPHYX-Album „Death… The Brutal Way“ verstecken muss. Granaten wie der flotte und sehr gute Soli auffahrende Opener „Operation Z“, das groovige Riff-Massaker „Strategy Of Attrition“, das fast schon progressive „Unsung Heroes“ oder das doomig-atmosphärische „Tokyo Naplam Holocaust“ (klasse!) sind einfach Gourmethappen des europäischen Erstliga-Death Metal und gehören in ihrem Genre definitiv zu den Highlights des Jahres. Mehr Worte muss man über „On Divine Winds“ auch gar nicht verlieren; was HAIL OF BULLTES machen, machen sie mit nahezu perfekter (wenn auch hin und wieder scharf an purer Monotonie kratzender) Präzision, die ihnen hoffentlich noch etliche Alben mehr aus dem Kreuz leiert – solange sie so geil sind wie dieses hier!

On Divine Winds


Cover - On Divine Winds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:7 ()
Label:
Vertrieb:

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