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Silverthorn

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Ob KAMELOT mit ihrem neuem Werk „Silverthorn“ und mit ihrem neuen Sänger Tommy Karevik die Vorgaben der überragenden Vorgängeralben wieder erreichen können, war eine der Fragen welche sich die Fan-Gemeinde stellte. Und Ja – Sie können. Das der Neue am Mikro was kann, fiel ja schon 2008, beim dritten Werk von SEVENTH WONDER („Mercy Falls“) auf. Dass er aber sein eigenes Stimmvermögen mit den ausgefeilten Gesanglinien des bisherigen Sängers Roy Khan in nahezu perfekter Symbiose kombiniert, dürfte alle KAMELOT-Affinados in Verzückung versetzen. Mit dem Schweden haben Youngblod & Co. sicher den perfekten Ersatz gefunden; wer nicht sehr genau hinhört, wird oft keinen Unterschied bemerken.

Und auch musikalische überzeugt „Silverthorn“ auf ganzer Linie. Man geht Anno 2012 wieder weniger düster zu Werke – obwohl das Konzept des Albums eher eine melancholisch dunkle Geschichte zugrunde liegt: Die Geschichte von einem Mädchen, welches in den Armen ihrer Zwillingsbrüder stirbt und dabei ein Geheimnis mit ins Grab nimmt. Verzweiflung, Schuldgefühl, Wahrheitsfindung sind die Themen. Um den „Silverthorn“ rangt sich dabei ein Geheimins, das der Hörer selbst ergründen muss. Weniger düster kommt „Silverthorn“ also daher – und auch die auf den letzten beiden Werken zunehmende Progressivität wird nun songdienlicher eingesetzt. KAMELOT stehen wieder für große Melodien in epischer Breite – „Epica“ und „The Black Halo“ sind die Alben mit den sich „Silverthorn“ messen darf. Ausgefeilte Arrangements verstärken die symphonische Ausrichtung des Gesamtwerkes – das Intro „Manus Dei" und das Outro „Continuum haben richtiges Monumentalfilm-Format. Für noch mehr Abwechslung sorgen auch wieder die für manche Parts eingesetzten weiblichen Vocals - Amanda Somerville, Elize Ryd von AMARANTHE und Alissa White-Gluz von THE AGONIST(mit starken Growls beim Opener). Songtechnisch ist hier alles Topp. „Prodigal Song“ mit seinen drei Teilen („Pt. I - Funerale, Pt. II - Burden of Shame, Pt III - The Journey“) setzt dabei den Höhepunkt – der am Ende platzierte 9-minütige Track startet verhalten mit Orgel und zartem Gesang, nur um sich dann über harte Gitarrenriffs zu einem bombastischen Ende mit superben Refrain zu entwickeln. Aber auch die melancholische Klavier-Ballade „Song For Jolee“ (Gänsehaut) oder vor allem das dramatische „Torn“ mit einem der besten KAMELOT-Refrains ever sorgen für verzücktes Staunen. „Silverthorn“ ist eines der Alben, die für 2012 in Erinnerung bleiben werden. KAMELOT manifestieren sich hier auf unheimlich hohem Niveau - der TIPP für alle Genrefans daher unausweichlich.

Silverthorn


Cover - Silverthorn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:54 ()
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Interspheres<>Atmospheres

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THE INTERSPHERE melden sich wieder zurück! Diese Band hat aus zwei Gründen einen Eindruck bei mir hinterlassen: Zum einen wegen ihres Albums „Hold On, Liberty!“, welches uns Anfang dieses Jahres erreichte. Der Mix aus Alternative, Prog, Rock, Pop und Ambient hatten es mir damals nämlich durchaus angetan. Und zum anderen weil die Band einfach einen unglaublich eigenen Stil hat – und so was bleibt erst Recht im Gedächtnis.

Nun laufen wir steil auf die Winterzeit zu und THE INNTERSPHERE beglücken uns mit einem vorweihnachtlichen Datenträger: „Interspheres<>Atmospheres“ (inklusive Sonderzeichen) ist der Vorgänger zu „Hold On, Liberty!“ und erscheint erstmalig auf CD – vorher war das Teil nur als LP oder Download (eher mager) erhältlich. Fernab von stumpfen Vergleichen (mit fallen bis auf Anspielungen auf MUSE nicht einmal welche ein) spielen die vier Musiker aus Deutschland einen abwechslungsreichen, tiefsinnigen Track nach dem anderen. Wo der Musikstil galant zwischen bissigerem Rock („Ghostwriter“), fetzigen Nummern mit Live-Potential („Early Bird“), etwas hipsterigem wie progressivem („In Sattelites“) sowie ruhigem, etwas poppigem Material („Interspheres<>Amtospheres“) wechselt wird einem alles - nur nicht langweilig. Und das bei einer Platte die mächtige 67 Minuten läuft sagen zu können ist schon ein beachtliches Stück.

Aber: Die Jungs brauchen ihre Einspielzeit. Wer versucht sie die Platte nebenbei zu hören wird vermutlich nichts mitnehmen – ich spreche aus Erfahrung. „Hinsetzen, Zeit nehmen“ ist hier die klare Devise. Das hält einen gerade bei den Nummern mit etwas Nachdruck allerdings nicht vom Mitgehen ab – THE INTERSPHERE machen schließlich immer noch Musik mit absoluter Gig-Eignung! Das Ganze übriges wieder auf einem musikalisch exzellenten Niveau, technisch wie von der schieren Kreativität her. Produzent Fabio Trentini (Guano Apes) mag man dabei sicherlich auch seinen Anteil zusprechen.

Ich fasse es jetzt halt mal salopp zusammen: „Interspheres<>Atmospheres“ ist einfach eine faszinierend scharfe Platte – und daher eine Empfehlung von mir!

Interspheres<>Atmospheres


Cover - Interspheres<>Atmospheres Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 67:41 ()
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On The 13th Day

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Der Titel der neuen MAGNUM-Scheibe "On The 13th Day" sollte wohl genau wie der aber voll gescheiterte „Versuch“ mit diesem komischen Zauberer-Männchen auf dem Cover (die bunte Farbegebung ist völlig daneben) einen etwas düsteren Grundtenor vermitteln. Die Band will dies laut eigener Aussage auch so verstanden wissen aber keine Angst: die Melodic Bombast Veteranen haben mit ihrem aktuellen Werk natürlich kein depressives oder gar stimmungsmäßig trauriges Werk eingespielt sondern mit ihrer ureigenen immer mal wieder typisch eingeflochtenen Melancholie als Grundton über den Songs, sich recht überzeugend wieder neu erfunden. Bereits der Vorgänger war ja stellenweise relativ heavy, diesmal tönen die Riffs von Meister Clarkin wieder eher erdig-hardrockend aus den Boxen, die Keyboards haben wieder etwas mehr Raum insofern haben MAGNUM den Sound der letzten Alben nur etwas variierter fortgesetzt.

Nur das beste Album seit dem Comeback 2002, wie vielfach zu lesen, ist es dann doch nicht ganz geworden aber ähnlich stark und voll überzeugend wie alle Studiowerke seit dem Überwerk „Princess Alice And The Broken Arrow“ (2007).

Die ersten vier Tracks im Paket sind hintereinander tatsächlich echt der Hammer - egal ob der Start mit „All The Dreamers“ ist MAGNUM pur etwas mystisch viele Uhhus vom summenden Bob Catley dann folgt der Song als mitreissender Stampfer. Oder auch „Blood Red Laughter (eine schnelle Nummer wie Magnum der 80er Jahre zu seeligen „Day’s Of No Trust“- Zeiten) mit einer Killerhookline. Auch „Didn't Like You Anyway“ kommt klasse mit etwas abgehackten Gitarren, schöner Melodie und einem der besten Solos seit langem. Der Titelsong „On The 13th Day“ gefäält ebenfalls als schön groovender Midtemporocker. Dann ein erster Stopper des Albumflußes, dass mir viel zu süßlich-fröhliche „So let it rain“ ist mir einfach zu kitschig. Dann das melodramatische „Dance Of The Black Tattoo“ wieder besser, ja hat was von "How far Jerusalem", klasse Song. Die getragene Ballade für alle Feuerzeugschwinger „Putting Things In Place“ nicht schlecht, plätschert mir aber etwas zu ruhig ohne echten Höhepunkt dahin. „Broken Promises“ ist mir zu sehr nach Schema-F komponiert, da dann doch lieber „See How They Fall“ eine echte Magnum-Granate und beschert uns tatsächlich ein „Vigilante“-Dejavu. Ganz klar der Höhepunkt des Albums und auch der Ausklang mit dem melancholisch-hymnischen „From Within“ ist mehr als würdig.

Insgesamt kann „On The Thirteenth Day“ erneut als recht abwechslungsreiches und schön rockendes MAGNUM-Werk bezeichnet werden. Dass gute Niveau der Vorgänger wird weiter gehalten, da können hier auch die zwei/drei Durchschnittsnummern nichts dran ändern. Nur deshalb reicht es nicht ganz für einen allgemeinen Tipp. Fans müssen zuschlagen und tatsächlich haben die Briten seit dem Comeback noch kein wirklich schwaches Werk veröffentlicht - Respekt.

Auf der Limited Edition ist auf einer zweiten CD "Eyes like Fire", gab es schon auf der "Visitation"- DVD sowie einen unveröffentlichten Demosong aus der "Wings of Heaven"- Ära, zwei "13th Day"-Songs im unplugged Format sowie zwei Liveversionen bereits bekannter Songs.

On The 13th Day


Cover - On The 13th Day Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:51 ()
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Darkness Visible &#8211; The Warning

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Nachdem sich die Veröffentlichung ihres neuen, erst zweiten Longplayers nun doch in den Herbst verschiebt, scheinen HOLY HELL ein Lebenzeichen setzen zu wollen. „Darkness Visible – The Warning“ nennt sich die 4-Track EP welche erst mal nur digital erscheint und mit drei Songs vom neuen Album „Darkness Visible“ und einer Liveversion des Songs „Armageddon“ (im Original der Abschlusssong des Debütalbum) aufwartet. Geboten werden erwartungsgemäß weibliche, engelhafte Vocals am Rand der Operette, viel Keyboard und harte, recht deftige Gitarren – das alles sehr bombastisch komponiert und arrangiert. EPICA und Tarja’s NIGHTWISH bleiben hier die Referenzen, wobei HOLY HELL durchaus versuchen mehr Härte ins Spiel zu bringen. Die drei neuen Tracks starten episch („Lucifer’s Warning“ – klasse Teil), lassen die o.g. Härte raus („Accept The Darkness“, aber weniger eingängig als der Opener) und zeigen progressive Ansätze mit düsterer Grundstimmung („Haunted“). Der Bonus „Armageddon“ zeigt, dass sie es auch Live können und die Dame am Mikro durchaus Volumen und Kraft hat. Wem die Mucke zusagt, kann sich hier einen Appetizer für das Album holen – oder aber getrost die Festival-Saison genießen und im Herbst das Album selbst anchecken.

Darkness Visible &#8211; The Warning


Cover - Darkness Visible &#8211; The Warning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 25:28 ()
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Another Night Of Passion

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Michael Voss ist überall: Bei Vengeance als Schreiber, bei Schenker nicht als Fahrer, sondern auf Tour und eben und sowieso bei seinem Baby MAD MAX. Und natürlich fahren die Maxes wieder die typische Hardrock-Schiene – zumindest teilweise sogar aus Metall. Back to the Roots? Der Titel erscheint durchaus als Reminiszenz an das vierte Album „Night Of Passion“ (1987) – das letzte Werk vor der zwölfjährigen MM-Pause. Die Stammbesetzung um Voss und Breforth dürfte heute die Zielgruppe zu 100 Prozent entschädigen. Und zwar mit diesem: Ein harter Opener „Rocklahoma“, ein posiger Stadionrocker „40 Rock“, ein stampfige „Metal Edge“, das coole Gray-Moore-artige Outro „True Blue“ und so weiter und so fort. Leider kann die Coverversion des Sweet-Klassikers „Fever Of Love“ das gute Niveau von „Another Night Of Passion“ nicht ganz halten, was aber nicht an einem wirklich guten, abwechslungsreichen und vollkommen zeitlosen Hardrock-Album ändert. Die Digipak-Version kommt zudem angeblich mit einem kompletten Berlin-Konzert aus Berlin - eine DVD mit Video gibt es derzeit aber nicht.

Another Night Of Passion


Cover - Another Night Of Passion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:43 ()
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Living Like A Runaway

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Die letzte Scheibe von LITA FORD („Wicked Wonderland“, 2009) war, gelinde gesagt; bescheiden. Demnach kann es nur besser werden – und wird’s auch! Auch wenn „Living Like A Runaway” noch immer ein ganzes Stückchen weg ist, so scheint LITA FORD sich auf den 80er-Sound zu besinnen, der sie erfolgreich machte, wie u.a. „Gotta Let Go“, „Kiss Me Deadly“, „Close My Eyes Forever“ (mit OZZY). Dabei darf man den Titel „Living Like A Runaway“ durchaus programmatisch verstehen, startete LITA FORD (Jahrgang 58) in den 70ern doch in der Band THE RUNAWAYS (u.a. mit Kollegoin JOAN JETT) und hatte über die letzen Jahrzehnte nicht immer leichtes Spiel – ein reges (vor allem auch privates) Auf und Ab. Wobei, wie schon erwähnt, dass 2009er Comback ein richtig Schwaches war und damit ein großes „Ab“. Auf „Living Like A Runaway“ zeigt LITA FORD sich nun wieder eher rockig – wie der gut nach vorne gehende Opener „Branded“ oder auch das direkt folgende, rhythmische „Hate“ – könnte sicherlich Airplay bei einschlägigen US-Stationen kreigen. Womit die stärksten Songs aber auch bereits gleich zu Anfang verbraten werden; gelungen auch noch die gefühlvolle Akustik-Ballade „Mother“. Bei den restlichen Songs wechseln sich weitere typische Rocknummern mit einer gewissen Härte und (leider) auch etwas belanglosere Kompositionen ab. Nicht bei allen Songs hat man das Gefühl, dass sie LITA FORD repräsentieren, manches wirkt musikalisch zu aufgesetzt, auch wenn die Texte meist autobiografische Züge tragen. „Living Like A Runaway” ist definitiv kein Album auf welches die Hard Rock Gemeinde gewartet hat. Guter Durchschnitt, that’s all. Wer von seinen 80er Schwarm Neues hören möchte, darf aber durchaus ran. Ansonsten ist man mit den ersten LITA FORD Platten immer noch bestens bedient.

Living Like A Runaway


Cover - Living Like A Runaway Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:52 ()
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The Magic Circus

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Wer ohne jegliches Hintergrundwissen nur den Bandnamen liest, könnte möglicherweise auf die Idee kommen, dass es sich bei 18 SUMMERS um eine rechte Band handelt, was natürlich völliger Blödsinn ist. Die „18“ steht für den 18. August 1988, an dem die erst 18 Jahre alte Silke Bischoff beim Geiseldrama von Gladbeck getötet wurde. Gitarrist und Sänger Felix Flaucher benannte seine frühere Band nach dem Namen dieses Mädchens, da er nicht Effekthascherei betreiben wollte, sondern weil der Fall wie kein zweiter in der Geschichte der Nachkriegszeit für die Unfähigkeit des Staates steht, seine Bürger zu beschützen. Es gab Zeiten, da hatte Gothic noch eine anspruchsvolleren politischen Anstrich, aber diese Zeiten sind wohl vorbei. 18 SUMMERS führen das Erbe der Vorgänger weiter und spielen weitestgehend ruhigen, angenehm Elektronik-befeuerten Gothic Rock, der Metallern aber nach wie vor abgehen dürfte. Man kann der Band auch einen Hang zum Gotenschlager nachsagen („Deep In Your Heart“ oder der Titelsong – furchtbar!), aber unterm Strich gewinnt die Atmosphäre über das arg poppige, schmalzige Songwriting. Gegenüber dem ultimativen Kommerz-Techno-Rotz, der heutzutage in gängigen Gothic-Schuppen runtergenudelt wird, besitzen Stücke wie „Underworld“, „The Strange Fruit“, „Radio S.A.T.A.N.“ oder „Secretly“ viel von der ursprünglichen Melancholie, die die Szene früher gebrandmarkt hat. Man kann „The Magic Circus“ als Headbanger ganz schnell in die Kitsch-Tonne treten, aber wenn man sich ein wenig mit dem Werk beschäftigt, kann man ihm auch als Nicht-Goth einige Momente abgewinnen. Szenegänger, die SILKE BISCHOFF bereits in den 90ern mochten, werden hier sicher nicht enttäuscht!

The Magic Circus


Cover - The Magic Circus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:1 ()
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New Breed Of Godz

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MALICE gibt es tatsächlich seit den 80gern, dann gab es sie scheinbar nicht mehr, dann kamen sie 2006 wieder zusammen. An mir sind sie aber irgendwie fast vollständig vorbei gegangen – warum eigentlich? MALICE spielen das was man so gerne als „US-Metal“ bezeichnet, im Grunde also Heavy- bis Power Metal unter Stars & Stripes. Auf „A New Breed Of Godz“ haben sie insgesamt zwölf Songs eingespielt, davon vier neue Songs, acht davon aus ihrer Zeit um bis 1989 neu aufgenommen.

Bei den alten Titeln finden sich Teile wie „Against The Empire“, welches ganz böse (textlich und musikalisch) gegen das galaktische Imperium aus Star Wars wettert, „Chain Gang Woman“ flieht in die Ecke des härteren Hard Rocks und „Godz Of Thunder“ klingt wie JUDAS PRIEST mit MANOWAR in einem Studio. Bei den vier neuen Titeln haut man mit „New Breed Of Godz“ in eine doch eher dem Power Metal nähere Ecke (ICED EARTH) und bei „Wind Of Death (Angel Of Light)“ hat man sogar rausgefunden, dass auch dicke Fullstack-Amps ihre Verzerrung ausschalten können. Jedenfalls für ein Intro…

Allgemein haben alle Songs ihren Stil doch ziemlich nah beisammen: Klassischer Metal mit vielen dicken Powerchords, galoppierenden Läufen, ganz zweifelsohne bei vielen der Metal-Größen (IRON MAIDEN, BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD) abgeschaut, ohne großartige Variationen in Melodie, Spielweise oder Sound-Charakter. Will man es etwas bissig ausdrücken klingt das dann wie sehr professionelles und musikalisch versiertes Proberaum-Songwriting, umschreibt man es netter hat man bei „New Breed Of Godz“ nun einmal mehr als die Hälfte 80er-Jahre Klischee-Metal, mit allen seinen Vorzügen und Nachteilen: Zweifels ohne macht die Musik was her, zweifelsohne könnten nicht wenigen Leuten die mitunter sehr einfachen Riffs (E-E-E-E…) auch auf die Nerven gehen. Da rettet auch das abgefahrenste Solo nichts dran.

Ob man das nun empfehlen kann? Ich weiß ja nicht – einerseits ist dieses simple, bekannte Prinzip ab und an wirklich eine gern gehörte Sache (Kutte und Bierdose inbegriffen), allerdings wird es hier mitunter etwas übertrieben mit dem simpel. Das ist vor allem nicht ganz verständlich wenn man sich anschaut wie professionell der Rest, insbesondere Vocals und Soli, gespielt sind.



Loben muss man übrigens trotzdem noch das CD-Layout: Doppel-CD/DVD-Box mit Overall-Print-Design, umfangreichem Booklet und die DVD mit Making Off und Live-Titeln. Sehr cool!

New Breed Of Godz


Cover - New Breed Of Godz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:17 ()
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Best And More

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Mensch FAIR WARNING sind auch so ne Truppe, die in der Heimat Deutschland (warum auch immer) nie über den Status des Geheimtipps oder sogar als völlig unbekannte Combo hinauskamen. Bei den Japanern stand diese Kapelle um Sänger Tommy Heart & Gitarrist Helge Engelke dagegen schon immer recht hoch im Kurs, dort sind die Herren tatsächlich eine relativ große Nummer und zwar bis heute.

Jetzt gibt es also eine Best-Of unter der absolut innovativen Firmierung „Best And More”, eine durchaus recht üppige Doppel-CD mit 32 Tracks zum fairen Preis einer normalen CD.

Diese Zusammenstellung aus 22 Jahren (seit der Gründung 1991 bestehen die Hannoveraner mit Unterbrechungspausen bis heute) zeigt zweifelsfrei: FAIR WARNING haben schon was drauf und die Musik mit ihren vielen hookline-geschwängerten Tracks und auch soundlich recht gut rein. Stellenweise fast schon eine Ecke zu perfekt, insbesondere da die Herren gleich mehrere Songs aus zwei Livewerken „Live At Home“ und „Live in Japan“ hier mit rein verwurstelt haben, hört sich bis auf ein paar Ansagen alles wie aus einem Guss an. Ohne allzu großartiges Livefeeling vermischen sich dieses Songs mit den andern Studioaufnahmen zu einem stimmigen Ganzen.

Mit „Burning Heart“ geben die Herren auf CD1 gleich ordentlich Gas, der Refrain ist aber irgendwo von „Fame“ geklaut oder nicht – egal FAIR WARNING wissen wie man ordentliche Hooks schreibt, teilweise sehr radiotauglich manchmal penetrant mainstreamig aber trotzdem irgendwie einfach gut gemacht. „Longing For Love“ ist auch so ein Kracher (oder wäre dies in den 80er gewesen), der Keyboardanteil ist je nach Schaffensphase (die älteren Sachen eher mehr) mal stärker dann wieder etwas sparsamer gehalten. Und zu einem ordentlichen Song gehört auch ein richtiges Gitarrensolo, das hier bei fast keinem Track fehlt. Natürlich darf auch balladeskes Material nicht fehlen und so sind etwas leicht zu viele „hüstel“ emotionelle Sachen dabei aber Geschichten wie „All On Your Own“ oder das akustische „Rain Song“ passen da schon. Mir hätten ein paar weniger ungeschliffene und schnellere Songs wie der bisher unveröffentlichte Track „Rock’n’Roll“ aber noch besser gefallen.

Wer also auf sehr eingängigen Melodic Rock/Metal sowie Hard Rock abfährt wird hier sehr viel lohnenswertes finden meist sehr catchy gehaltene Refrains, manchmal zwar hart an der Grenze zum Kitsch („Long gone“) und auch vielfach irgendwie gut geklaut - aber handwerklich solide. Mit einem schon recht starken und präsenten Sänger werden inhaltlich alle bisherigen sieben Studioalben abgedeckt und man bekommt einen soliden Querschnitt geboten. Die Jungs machen ihr Ding (trotz des ein oder anderen Füllers auf der Scheibe) auch nicht schlechter als Kapellen wie BONFIRE & Co. daher könnten Fans dieser Richtung hier sicher einige unentdeckte Perlen des Genres finden.


Best And More


Cover - Best And More Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 148:12 ()
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Intersections

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Schade, „Intersections“ ist kein neues Album der deutschen Metal-Pioniere MEKONG DELTA. Mit ihren frühen Alben wie „The Music Of Erich Zann“, „The Principle Of Doubt“ und „Dances Of Death“ haben sie Meilensteine im technischen, progressiven Thrash-Metal gelegt und immer wieder auch Verbindungen mit klassischer Musik neu ausgelotet, und auch mit dem letzten Album „Wanderer On The Edge Of Time“ von 2010 konnten sie Fans wie Kritiker von ihrem immer noch außergewöhnlichen Status überzeugen. Auf „Intersections“ finden sich jedoch ausschließlich Songs älterer Alben, die mit der aktuellen Besetzung neu eingespielt wurden. Abgesehen von Mastermind Ralf Hubert – in früheren Zeiten als Björn Eklund bekannt – hat die Besetzung mittlerweile nämlich komplett gewechselt. Hat das Album trotzdem Berechtigung? Hat es. Zum einen, weil es Späteinsteigern eine Art Best-Of der Frühzeit bietet, was hoffentlich als Zugang zu den alten Scheiben dient. Zum anderen, weil man so in den Genuss einiger Klassiker in zeitgemäßem Sound kommt. Den alten Alben hört man ihre End-80er/Anfang-90er Produktion eben schon an. Hinzu kommt, dass der aktuelle Frontmann Martin LeMar ein fantastischer Sänger ist und auch in tieferen Tonlagen zu Hause ist als seine teilweise schon recht schrillen Vorgänger. Öfter mal klingt die Bruce Dickinson-Schule durch, was den Songs überaus gut tut. Beim Hören von „Intersections“ wünscht man sich daher ab und zu, MEKONG DELTA würden ihren gesamten Back-Katalog noch einmal neu aufnehmen. Aber auch so macht das Album wieder Lust darauf, die alten Scheiben durchzuhören und macht einem auch wieder einmal bewusst, wie wegweisend, zeitlos und einzigartig diese Band immer schon war.


Tracklist:


1. The Cure (von „Mekong Delta“)

2. Shades of Doom (von „The Principle Of Doubt”)

3. Sphere Eclipse (von „Kaleidoscope“)

4. The Healer (von „Vision Fugitives“)

5. Innocent (von „Kaleidoscope“)

6. Memories of Tomorrow (von „The Music Of Erich Zann“)

7. Heroes Grief (von „Mekong Delta“)

8. Heartbeat (von „Kaleidoscope“)

9. Transgressor (von „Dances Of Death“)

10. Prophecy (von „The Music Of Erich Zann“)


Intersections


Cover - Intersections Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:0 ()
Label:
Vertrieb:

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