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Backroads To Byzantium

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Die Iren GLYDER veröffentlichen mit „Backroads To Byzantium“ ihr bereits viertes Album. Auch wenn sie soundtechnisch auf der Höhe der Zeit liegen, so gibt es musikalisch doch einige Querverweise zur großen Nachbarinsel. Oder anders ausgedrückt: Wäre dieses Album zur Hochphase der NWoBHM erschienen, wäre es niemandem aufgefallen und High Roller würden es Heute auf Vinyl re-releasen. Neusänger Jackie Robinson hat außerdem einen coolen Southern Rock-Touch in seiner Stimme. „Long Gone“ könnte von einem alten DIAMOND HEAD-Album sein und ein Song wie „Even If I Don't Know Where I'm Gonna Go“ klingt tatsächlich wie eine nächtliche Truckerfahrt über einen einsamen US-Highway und kurioserweise handelt er genau davon. Hier gehen Musik und Text wirklich Hand in Hand. Aber auch politische Themen wie die Nordirland-Problematik oder Obdachlose in London werden angepackt ohne dass es aufgesetzt wirkt, denn zum erdigen Sound GLYDERs passt eben keine Lyrik über den nächsten Drachentöter. Coole Scheibe.

Backroads To Byzantium


Cover - Backroads To Byzantium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:7 ()
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Buena Vodka Social Club

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Die LENINGRAD COWBOYS sind der Fixstern im Polka-Klamauk-Rock-Universum. Keine Band schafft es so skurril, verwirrt, grenzenlos, autark, dennoch authentisch und so arschcool zu sein wie der Finnen-13er. Mal wird klassisch die Polka gegeben, mal rocken die Finnen das Haus. Multiinstrumental - Blasinstrumente neben Geigen, Balalaika und krachenden Gitarren. Mal im Bigband Sound der 20er Jahre, mal im Stile einer sleazigen L.A.-Band der 80e, und dann wiederum wird gerockt, wie das die Beatles vor einem halben Jahrhundert taten. Bindeglied ist die variable, sympathische und melodiöse Stimme von Ville Tuomi, welche die Songs zielsicher zum Hörer transportiert. "Mule" mit seiner Dramatik und deren Inszenierung könnte gar als neuer James Bond-Song durchgehen. Jede der elf Nummern hat seine eigene Färbung, doch zusammen ergeben sie ein megacooles Swinging Polka-Rock-Bild, welches einfach Spaß, Kurzweil und gute Laune verbreitet.

Meine Laune wird allerdings getrübt durch den schwachen, leisen und unsauberen Sound. Im Gegensatz zur musikalischen, kreativen und songwriterischen Klasse, welche die Cowboys 2011 bieten, ärgere ich mich über die unzeitgemäße Produktion, da sie den Genuss der klasse Scheibe erheblich eintrübt.

Buena Vodka Social Club


Cover - Buena Vodka Social Club Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:6 ()
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Age Of Hell

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Darf ich auch einen halben Tipp geben? Mit "Age Of Hell" haben CHIMAIRA nämlich ihr variabelstes Album seit acht Jahren fabriziert. CHIMAIRA hören sich anno 2011 viel eher nach einer Synthese aus den frühen Tagen von STRAPPING YOUNG LAD und FEAR FACTORY gemischt mit der Rotzigkeit skandinavischer Deathrock-Kapellen als nach PANTERA an.

Das hat mehrere Gründe: Zum einen ringt Mark Hunter seiner Stimme den größtmöglichen Umfang ab. Die klingt also immer noch wie ein sehr großer und sehr böser Hund, aber präziser und voluminöser. Zudem experimentiert die Band mit einer zweiten Singstimme und zahlreichen Vokaleffekten darauf. Unklar bleibt aber, wer dieser zweite Sänger ist. Hat Matt außerdem seine Fähigkeit zu cleanen Vocals entdeckt? Ich konnte es kaum glauben - aber Mark Hunter muss tatsächlich singen gelernt haben, und das beweist er bei "Beyond The Grave". Wer soll es auch sonst gewesen sein? Matt Hunter und der CHIMAIRA-Leadgitarrist Rob Arnold waren nämlich mit dem Produzenten Ben Schiegel allein im Studio und haben bis auf einige Gastauftritte alles, also zwei Gitarren, Bass, Keyboards und Effekte allein eingespielt. Und dabei konnten sie sich endlich mal so richtig austoben: Es gibt Gitarrensoli, Duette zwischen der cleanen und der Reibeisen-Stimme, rasende Gitarren, die sich vom Keyboard-Sampler die Melodie abholen um sie anschließend in einer Raserei mit dem Schlagzeug wieder zu verlieren. Es gibt so sehr auf Maul, dass sich CHIMAIRA immer noch dazu eignen, einen Nachbarschaftsstreit mit der aufgedrehten Stereoanlage zu gewinnen. Es gibt in jedem Song andere Strukturen zu entdecken.

Was es nicht gibt, ist ein Hit. Und darum bekommt dieses Album keinen Tipp. Dabei - und das ist dann der halbe Tipp - wird es so ein Album wohl von dieser Band nicht wieder geben: Rob Arnold und der zweite langjährige Rhythmus-Gitarrist Matt DeVries werden die Band zum Ende des Jahres verlassen, an Bass, Sampler und Schlagzeug hat die Band schon rund um Aufnahme und Release des Albums durchgetauscht.

Auf der Sommer- und Herbsttour in den USA soll das halb-neue Line-up zuverlässig für Moshpits gesorgt haben. Es wird abzuwarten sein, wie das dann runderneuerte Line-Up mit zwei völlig neuen Gitarristen diese Songs live umsetzen wird. Für "Age Of Hell" werden wir vorher noch mal mit einem Feuerwerk aus Bleebs und Blubs verwöhnt, wir hören Gitarrenspuren, die bis auf den einzelnen Anschlag synchron ineinander laufen (Kunststück, wenn sie von demselben Gitarristen gespielt werden). Irgendwie schade um dieses Line-up! Anspieltipps: "Clockwork" und "Year Of The Snake" für FF/SYL-Liebhaber, "Age Of Hell" für Thrasher.

Age Of Hell


Cover - Age Of Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:21 ()
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Eat Dog Eat

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FASTWAY 2011 klingen rauer, erdiger und bluesiger als vor der Jahrtausendwende. "Eat Dog Eat" hat nichts mehr gemein mit den amerikanisch gefärbten, Keyboard-betonten Hardrock-Scheiben der späten 80er sprich 90er, deren trauriger, unfreiwillig komischer Höhepunkt "Bad Bad Girl" (1990) war. Sicher, "Waiting For The Roar" und "Trick Or Treat" waren gute Scheiben, doch richtig ins Herz konnte man die Band, die unter ständigen Besetzungs-Wechseln litt, nicht schließen. Zu unbeständig war der Sound, und nach Dave King`s (Vocals) Weggang verlor FASTWAY endgültig an Ausstrahlung.

Nun, über zwanzig Jahre später gibt sich ex-MOTÖRHEAD-Urgestein Fast Eddie Clark noch mal die Ehre, verstärkt von Bluesrock-Vocalist Toby Jepson (LITTLE ANGELS, DIO DISCIPLES) und Drummer Matt Eldrige. Geboten werden 10 Songs, die ihre Wurzeln in den Siebzigern und auf der größten und verregnesten Insel Europas haben. LED ZEPPELIN, BAD COMPANY und THUNDER schimmern durch die Nummern, vorgetragen von der kräftigen und charaktervollen Stimme von Herrn Jepson, gebettet auf Eddis krachender und bluesbetonter Gitarre. Yep, Retro ist angesagt, und was THE ANSWER können, kann FASTWAY schon lange - ist der Gitarrist doch selber eine Legende, und mit 61 Jahren ist man(n) ja irgendwie sowieso Retro. Das Songwriting ist Klasse und die Tracks rocken authentisch und kantig nach vorne. Wer auf englischen Hardrock im 70er Jahre Flair steht, kann mit dieser Scheibe, die wie ich finde noch dazu ein klasse Cover hat, nix falsch machen.

Eat Dog Eat


Cover - Eat Dog Eat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:35 ()
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World War III

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MADINA LAKE treten hierzulande kaum in Erscheinung, obwohl ihre Mischung aus Alternative Rock, Post-Hardcore und Pop-Punk durchaus das Zeug hat Airplay zu kriegen und im Umfeld von Bands wie MUSE, THE KILLERS, PANIC AT THE DICSO oder 30 SECONDS TO MARS zu bestehen. Das Quartett aus Chicago um die Gebrüder Leone serviert dabei auf dem letzten Teil ihrer konzeptionellen Trilogie über die fiktive 1950er City MADINA LAKE leichte Muse mit Anspruch – kaum anders lässt sich die Melange aus eingängigen Material mit tollen Refrains und emotionaler Tiefe auf „World War III“ beschreiben. Einer Scheibe, welcher eine soundtechnisch differenziertere und klarere Produktion gut getan hätte, manch gut arrangierte Finesse verliert dadurch ihre Durchschlagskraft. Nichts desto trotz sollten Anhänger obiger Referenzen in Kompositionen wie „They’re Coming For Me“, das mit seinem Pop-Appeal etwas an die MANIC STREET PREACHERS erinnert oder auch „Across 5 Oceans“ und dem rockigen „Imagineer“ (hier hatte SMASHING PUMPKINS Billy Corgan die Hönde mit im Spiel) mal reinhören. „World War III“ ist ein schönes Album geworden, dass MADINA LAKE auch in Europa einen Schritt weiter bringen sollte.

World War III


Cover - World War III Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:47 ()
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Immortal Soul

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Mein Gott, wie lange habe ich darauf gewartet? Erst war es nur ein Wunschtraum und als dann vor ein paar Jahren die offizielle Reunion von RIOT im legendären „Thundersteel“ / „The Privilege Of Power“ Line-Up bekannt gegeben wurde, sitze ich auf heißen Kohlen. Gehören beide Alben doch zum Besten was jemals im Bereich Heavy-/Power-/Speed Metal veröffentlicht wurde. Qualitativ an diese Meilensteine aus den Jahren '88 und '90 anzuknüpfen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Aber nachdem ich schon beim Hyperspeed Opener von „Immortal Soul“ -schlicht „Riot“ betitelt- die ersten Tränen der Freude in den Augen habe, ist klar, dass da nicht mehr viel schief gehen kann. Und das tut es auch nicht. Weiter geht’s mit dem an „Black Leather And Glittering Steel“ erinnernden „Still Your Man“, was für ein geiler Refrain. Mit „Crawling“ wird erstmals das Tempo etwas rausgenommen, und mit orientalischen Melodien versehen schleppt sich dieses Meisterstück düsterer Musizierkunst voran, nur um im Refrain förmlich zu explodieren. Bei „Wings Are For Angels“ wird das Gaspedal wieder durchgedrückt und Meisterdrummer Bobby Jarzombek zeigt wie man Hochgeschwindigkeitsdrumming mit halsbrecherischen Breaks und Fills anreichert. Auch Tony Moore hat keinen Deut seiner Stimme in den letzten Jahren eingebüßt. Don Van Staverns Bass pumpt wie blöd und streut immer wieder kleine Kabinettstückchen ein. Das Herzstück im Sound RIOTs bildet aber die Out-Of-This-World Gitarrenarbeit von Mike Flyntz und RIOT Gründer Mark Reale. Egal ob es die aberwitzigsten Riffs, die genialsten Soli sind, ob sie einstimmig oder perfekt harmonierend zweistimmig sind, alles hat Weltklasseniveau.

Nach dem Speedorkan von „Wings Are For Angels“ geht es mit der Melodicperle „Fall Before Me“ weiter, welche auch gut auf das leider ziemlich untergegangene „FAITH AND FIRE“ Album gepasst hätte, welches Tony Moore und Mike Flyntz 2006 veröffentlichten. „Sins Of The Father“ präsentiert sich vom Riffing als aufgepimpte Version des Bandklassikers „Warrior“ von 1977. Natürlich ohne plump zu klauen. „Majestica“ ist ein kurzes, unspektakuläres Instrumental, welches direkt in den stampfenden Titelsong übergeht. Bei „Insanity“ wird dann nochmal Gas gegeben und mit originellen Gesangs-und Gitarrenmelodien nicht gegeizt. RIOT schaffen es immer wieder Anspruch mit Eingängigkeit optimal zu verbinden. Der „Whiskey Man“ lässt Erinnerungen an die „Nightbreaker“ Phase der Band wach werden. Mit „Believe“ gibt es eine erneute erstklassige Verzahnung von Melodie und metallischer Härte mit einem großen Refrain. Im abschließenden „Echoes“ wird Tony Moore dann nochmal richtig von der Leine gelassen. Was für Screams...nur geil.

„Immortal Soul“ wird keinen „Thundersteel“-Fan enttäuschen und es wird Zeit, dass eine der originellsten und langlebigsten Metalbands dieses Planeten endlich die Anerkennung widerfährt, die sie eigentlich schon seit 1981 verdient hätte. Nur zur Erinnerung: RIOT hatten schon 1977 Stücke im Programm, für die man 5-6 Jahre später Schubladen wie US Metal oder Speed Metal erfinden sollte. HAMMERFALL haben dies erkannt und wollten RIOT mit auf Tour nehmen, leider machte eine Kieferentzündung Tony Moore's diese Pläne zunichte. Dennoch ist eine Eurotour für Anfang 2012 in Planung.
„Immortal Soul“ wird es auch auf Vinyl geben. Auf dem limitierten Digi-Pack finden sich Livecuts von „Metal Soldiers“ und „Johnny's Back“, auf der Japan-Variante hingegen ist eine Liveversion von „Fight Or Fall“ zu hören. Der 28.10.2011 ist ein Pflichttermin für all diejenigen, die auch nur im Entferntesten etwas mit klassischem Metal anfangen können.

Immortal Soul


Cover - Immortal Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:55 ()
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The Ballads IV

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“Never change a winning team” dachte sich wohl AXEL RUDI PELL, denn was bisher funktioniert hat, wird vermutlich auch weiterhin funktionieren und so geht die Balladensammlung jetzt in die vierte Runde. Für große Überraschungen wird dabei freilich nicht gesorgt, da die überwältigende Mehrzahl der Songs bereits auf vorherigen Alben erschienen ist und sich somit schon in der Plattensammlung des geneigten Fans befindet, aber als Schmankerl sind immerhin drei neue Lieder mit am Start. Der erste davon „Where The Wild Waters Flow“, eröffnet das Album und ist eine klassische, episch angehauchte AXEL RUDI PELL-Ballade. „Holy Diver“ stammt eigentlich aus der Feder JAMES DIOs, fügt sich aber harmonisch ins Gesamtwerk ein und mit „Hallelujah“ wird LEONARD COHEN Tribut gezollt, wenn auch die AXEL RUDI PELL-Version an die wunderbar melancholisch-leise Fassung von JEFF BUCKLEY nicht heranreicht. Alles in allem ist „The Ballads IV“ ein hübsches Album für entspannte Abende geworden, an denen man es nicht ganz so sehr krachen soll, weil man sich gemütlich zurücklehnen und schwelgen möchte.

The Ballads IV


Cover - The Ballads IV Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:57 ()
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And Hell Will Follow Me

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A PALE HORSE NAMED DEATH interessieren einen direkt schon allein wegen der Besetzungsliste. Sal Abruscato, ehemaliger TYPE O NEGATIVE-Schlagzeuger und bei LIFE OF AGONY hinter der Schießbude ist hier als Frontmann, Sänger und Gitarrist aktiv. Matt Brown als Gitarrist kennt man wie Johnny Kelly von SEVENTH VOID, wobei letzterer auch bei TYPE OF NEGATIVE aktiv war. Bobby Hambel von BIOHAZARD wird als weiterer Gitarrist genannt und ein unbekannter Eric Morgan spielt den Bass in der Combo. Laut Bandwebsite hört man sich an wie ALICE IN CHAINS, die sich mit einem Fleischermesser an TYPE OF NEGATIVE heranschleichen, wobei man eine neue Episode von "Law & Order" drehen würde. Das klingt skurril. Der Vergleich der Musik mit den beiden genannten Bands ist aber sicherlich passend. Man hört hier deutlich entsprechenden Roots und Einflüsse heraus. Schwere und tief gestimmte Gitarren, ein rauher Gesang, alles etwas langsamer und depressiv dahergespielt. Herausgreifen will ich "Heroin Train", das eine schnellere und gelungene rockige Nummer ist, trotz eines depressiven Textes. "Serial Killer" höre ich auch gern wieder, da er treibende Gitarrenriffs bietet. Die letzte Nummer mit über 7 Miniten "Die Alone" ist ein typischer TYPE O NEGATIVE Song. Lediglich am Gesang kann man erkennen, dass der Song zuvor nicht auf einem CD der benannten Band um den zu früh verstorbenen Peter Steele vorhanden sein kann. Alles in allem kein schlechtes Album. Freunde von TYPE O NEGATIVE oder ALICE IN CHAINS sollten hier in jedem Fall reinhören. Mir persönlich fehlen die Highlights. Die Songs sind mir zu geradlinig und bringen in das Genre nichts Neues. Die Scheibe bleibt letztlich auf gleichem Niveau, rockt sich durch die Zeit, ohne jedoch besonders mitzureißen. Ob die Band daher die Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn die bekannten Namen nicht aktiv wären, darf man daher hinterfragen.

And Hell Will Follow Me


Cover - And Hell Will Follow Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:11 ()
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Iron Crossroads

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Wenn sich eine Band V8 WANKERS nennt und ihr neuestes Album „Iron Crossroads“ heißt, dann ist es nur konsequent, wenn dieses mit dem Starten eines Motors beginnt. Subtilitäten waren noch nie eine Sache der Hessen, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 zu einer echten deutschen Institution in Sachen Punk ´n´ Roll hochgespielt haben. Schon die Tracklist des mittlerweile siebten Albums zeigt, dass sie ihrer Linie weiterhin treu bleiben: Titel wie „I Am The Kind Of Guy Who Gets Away With Murder“, „Sweet Blood“ oder „Live By Rock ´n´ Roll, Die By Rock ´n´ Roll” greifen zwar tief in die Klischeekiste, aber das gehört bei dieser Band nun mal einfach dazu. Musikalisch geht es auf „Iron Crossroads“ aber weniger kompromisslos zur Sache als erwartet. Mit Songs wie „Lone Wolf No Club“, „Your Name“ und „Ride The Rocket“ gibt es zwar ein paar Hochgeschwindigkeitsgranaten, der Großteil des Materials befindet sich aber in zahmem Mid-Tempo. Weniger Punk also und mehr Biker-Rock, wobei über allem auch ein leichter Hauch von Alt-Herren-Rock liegt. Hinzu kommt, dass einige Stücke auch etwas langatmig geraten sind, und überhaupt hätte es dem Album gut getan, wenn noch ein paar Stücke gestrichen worden wären, denn spätestens nach dem zehnten zieht sich die Scheibe ganz schön hin. Klar, spielerisch gibt es hier nichts zu meckern, so gehen die Jungs durchgehend mit gewohntem Dreck und Druck zu Werke. Und überhaupt sind die V8 WANKERS ja vor allem eine Live-Band, und dass auf der Bühne auch das neue Material ordentlich kicken wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Iron Crossroads


Cover - Iron Crossroads Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:50 ()
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Juggernaut Of Justice

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Seit inzwischen 30 Jahren aktiv, gehören die Kandier zum alten Eisen der traditionellen Metal-Szene und können getrost als "zäh wie Hosenleder" bezeichnet werden, denn von den kommerziellen Erfolgen der Marke PRIEST oder MAIDEN war das Trio immer mindestens genauso weit entfernt wie vom Einschlagen experimenteller musikalischer Kurse. Selbst als der Metal in den 90ern als mausetot galt, machten Lips und Co. mit ihrem schnörkellosen Edelstahl weiter, saßen sämtliche Trends aus und brachten sich zuletzt mit ihrer saucoolen DVD-Biografie "ANVIL-The Story Of ANVIL" wieder ins Gespräch, was den Jungs anscheinend auch in kreativer Hinsicht wieder einen ordentlichen Schub bescherte. "Juggernaut Of Justice", das gefühlte 795. Album der Band, übertrifft viele der Vorgängerplatten aus den 90ern und ganz speziell den 2000ern problemlos (spätestens nach "Speed Of Sound" hatten sich deutliche Abnutzungserscheinungen im ANVIL-Sound bemerkbar gemacht) und klingt nicht nur überraschend frisch, sondern auch in Sachen Produktion angenehm modern-kraftvoll und nicht künstlich auf "Retro" getrimmt. In erster Linie überzeugen aber die Songs, wie zum Bleistift der eröffnende Titelsong, der Stampfer "New Orleans Voodoo", die Mitgröl-Nummer "On Fire" (live sicher ein Oberhammer), die geile Hymne "Fukeneh!" oder die flotten "Turn It Up" (Killer!) und "Running", die die allerbesten Argumente liefern, dass ANVIL doch noch nicht aufs Abstellgleis gehören. Hätten sich nicht auch ein paar leicht schwächere Stücke wie das banale "Not Afraid" oder das schleppende, langatmige "Paranormal" eingeschlichen, wäre "Juggernaut Of Justice" der "Tipp" sicher. Aber auch so haben wir es hier insgesamt mit einer sehr starken Scheibe zu tun, die sich Traditionalisten definitiv anhören sollten und die etwa auch die frischen Werke von EXCITER oder FLOTSAM AND JETSAM locker überholt. Echt cool!

Juggernaut Of Justice


Cover - Juggernaut Of Justice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:55 ()
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