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The Odyssey

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SYMPHONY X präsentieren ihrer ständig wachsenden Fanschar nach fünf regulären Alben und einer Live-Scheibe mit "The Odyssey" endlich ihr neustes Werk. Und mit Studioalbum Numero sechs wurde auch ein (mehr oder minder) starker Stilwechsel vollzogen - auf "The Odyssey" dominiert eindeutig mehr Metal als Prog. So brauchte es bei mir erstmals drei, vier Durchläufe bis ich mit dem Material richtig warm wurde. Nicht, dass mir das was ich hörte nicht sofort gefiel, aber viele der Kompositionen und musikalischen Details erschließen sich doch erst beim intensiveren reinziehen. Und das Ganze ist durchaus gewollt. Bandleader und Gitarrist Michael Romeo erklärte letzt: "Wir wollten nicht Album für Album das gleiche machen, wir wollten es härter, aggressiver und roher klingen lassen." Mehr als beim Vorgänger dominieren hier harte Gitarrenriffs welche teilweise an Dream Theater erinnern und sogar trashige Züge annehmen. Das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen. Bereits der Opener "Inferno (Unleash The Fire)" zeigt, wie auch die beiden nachfolgenden Stücke, diese zum Teil schroffe, ruppige und abgehackt wirkende Songstruktur, ohne das dabei auch nur annäherungsweise die Melodie verloren geht. Es ist dieser Spagat den Romeo und Freunde gekonnt meistern und die "The Odyssey" so interessant machen. Mit "Accolate II" wurde dann ein würdiger zweiter Teil des auf der 96er Überscheibe "The Divine Wings Of Tragedy" enthaltenen Klassikers "The Accolate" auf den Silberling gebrannt, welcher die überaus melodische und epische Seite von SYMPHONEY X betont. Das folgende "King Of Terrors" dürfte wohl eines der härtesten Teile sein welche SX bisher unters Volk gebracht haben und mit dem von Edgar Allen Poe inspirierten Text birgt es eine dunkle und schwermütige Stimmung - hat das Zeug zu einem absoluten Live-Killer. Das achtminütige, mit einer ruhigen Keyboard- und Gesangspassage eingeleitete und mit einigen überraschenden Ideen versehene "Awakenings" bildet dann die passende Einleitung für den das Album abschließenden Höhepunkt. Und das ist ganz sicher der 24-minütige Titeltrack "The Odyssey", welcher in sieben Parts unterteilt die Odysseus-Saga herrlich vertont und bei dem SYMPHONY X fast Wagner’sches Flair und Tiefe erreichen. Hier schafft es SX ihre alten Trademarks mit ihrem "neuen" Sound auf äußerst eindrucksvolle Art zu verbinden. Von Instrumentalpassagen in bester Soundtrackmanier, über Akustikpassagen, dem heftigen Mittelteil (mit der einen oder anderen Verschnaufpause) bis zum melodischen, mit vielen musikalischen Appetithappen versehenen Abschluss, passt hier alles - ein wahrlich traumhafter Schlussakkord. Dabei bringt vor allem Sänger Russell Allen sein Ausnahmeorgan voll zur Geltung - oft aggressiver und rauer wie früher, bekommt er immer wieder die Kurve hin zu einschmeichelnden und melodischen Passagen und trägt damit seinen Teil bei, nicht nur den Song "The Odyssey", sondern das ganze Album zu einem äußerst abwechslungsreichen Hörgenuss zu machen. Das 2003er Teil von SYMPHONY X ist wieder mal was ganz Großes, hat dabei aber nicht ganz die Klasse der Vorgängerscheiben. Da es aber ist immer noch um Längen der Konkurrenz voraus ist, bleibt nur eins zu sagen - Pflichtteil!

The Odyssey


Cover - The Odyssey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 66:57 ()
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Past Time With Good Company

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Das ich mich mit dieser Review schwer tun würde war mir schon vorher klar, dass das so haarig wird nicht. Also vorneweg: Mein Ding ist BLACKMORE’S NIGHT nicht und wird es auch nicht werden. Das Andenken eines der besten Gitarristen und Songwriter der Rockgeschichte will ich aber damit keineswegs schmälern - ist halt Geschmackssache. Denn die 15 Songs auf "Past Time With Good Company” haben Melodie und Seele und werden von Ritchies Lebensgefährtin Candice Night mit ihrer wirklich außergewöhnlichen, leicht melancholischen und klaren Stimme eigentlich wunderbar vorgetragen. Aber die Darbietung in Form akustischen, mittelalterlich angehauchten Liedgutes ist nun mal etwas gewöhnungsbedürftig - und bedient wohl auch ein anderes Marktsegment als meines. Nichtsdestotrotz beginnt CD Numero 1 mit "Shadow Of The Moon" richtig stark und zeigt dass BLACKMORE’S NIGHT ihre Songs Live hervorragend rüberbringen und auch Atmosphäre erzeugen. Auch "Past Time With Good Company" und "Under A Violent Moon” können überzeugen. Der Rest ist meist aber doch - wenn vielleicht auch recht hochwertiges - Gitarrengeklimpere und fröhliches Trallala mit starkem Folkeinschlag; mit Ausnahme des abschließenden "Soldier Of Fortune". Der alte Deep Purple Track ist richtig gut geworden und zeigt das gute Songs auch in anderem Gewande nichts an Qualität und Faszination einbüßen - Klasse. Der Opener der zweiten CD "16th Century Greensleeves" ist eine recht gelungene Adaption eines alten Rainbow-Songs, jetzt allerdings als ein Stück Popmusik mit Akustik, E-Gitarre und weiblichen Vocals unterwegs - macht Spaß. Und der folgende Instrumentaltrack könnte auf einer Kuschelrock-CD ebenfalls eine herausragende Rolle spielen. Dann kommen aber mit "Morning Star" und "Home Again" (kann mir mal einer Sagen welches Volkslied hier Pate stand?) zwei Songs welche auch in den Musikantenstad´l passen würden (soweit ich das beurteilen kann) und ziehen mich nach dem guten Start von CD Numero 2 wieder nach unten. Danach wird es zwar ein ganzes Stück besser, bleibt aber im stark mittelalterlichen Sound mit entsprechender Instrumentalisierung verhaftet. Erst im Mittelteil von "I Still Remember" erbarmt sich Meister Blackmore wieder und lässt uns etwas von seinen Gitarrenkünsten erahnen. Wie gesagt - Kompositionen und Musik sind qualitativ (natürlich) nicht von schlechten Eltern (Blackmore halt) - mit Rock hat es aber leider nichts mehr zu tun und man muss als Fan harter Klänge schon weit über den Tellerrand hinausschauen können um hieran gefallen zu finden. Wer aber die ersten drei Scheiben von BLACKMORE’S NIGHT desöfteren auflegt, wird sich auch diese Doppel-CD zulegen. Ich denke für kalte, verschneite Wintertage auf Bärenfell vor offenen Kamin (wenn gerade beides zur Hand!) mag das ja geeignet sein, wer Gitarrenriffs bevorzugt kann sich BLACKMORE’S NIGHT aber sparen. So, und ich hole mir jetzt was altes von Rainbow oder Deep Purple aus dem Schrank - mir ist jetzt einfach danach.

Past Time With Good Company


Cover - Past Time With Good Company Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 94:25 ()
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Fallen

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Was da jetzt genau zwischen dem Mann mit der unverwechselbaren Stimme - Carl McCoy -und dem Label - Jungle Records - im Vorfeld ablief weiß ja irgendwie keiner. Fakt ist aber, dass "Fallen" irgendwie doch das Licht der Welt erblickt hat. Ein sicherlich von vielen heiß herbei gesehntes Werk und die beiden werden wohl keinen ihrer bisherigen Hörer damit vor den Kopf stoßen. "Fallen" wird aber ihren Thron etwas zum wackeln bringen und die Diskussion darüber ob Bands nach 10 Jahren Abstinenz unbedingt zurückkehren müssen neu entfachen. Denn ein wegweisendes Album ist "Fallen" in keiner Weise geworden. Generell klingen sie härter, haben von THE NEFILIM einiges auf die Fields übertragen. Aber ohne die Atmosphäre, von denen diese Band immer lebte, zu bewahren. Einige Parts waren so oder so ähnlich auf "Zoon" zu hören, einige sind einfach nur simpel und die Glanzzeiten, sowohl was die Gitarren als auch das Songwriting angehen sind vorbei. Der gute Herr Coy scheint ein bisschen vergessen zu haben was die Trademarks der Band waren. Einzig musikalischen Fortschritt hätte man als "Ausrede" gelten lassen können, aber von modernem Sound sind sie auch meilenweit entfernt. Eigentlich vor 10 Jahren stehen geblieben geblieben, etwas hilflos neue Errungenschaften verwurstet und das ganze zu eintönig kombiniert. Man ging mit großen Erwartungen an dieses Album heran, meine wurden definitiv nicht erfüllt.

Fallen


Cover - Fallen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:17 ()
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Survivor

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Sie sind nicht tot zu kriegen. Einer der unangefochtenen Meister des uninspirierten Vier-Viertel Takts melden sich zurück. FUNKER VOGT werfen mit "Survivor" wieder einmal ein Album auf den Markt, das in Punkto Tanzbarkeit seinesgleichen sucht. Provoziert und ein wenig polarisiert haben die deutschen EBM/Electro Recken aber schon immer. Ihr martialisches bis militaristisches Auftreten widert schon manchmal an, gehört aber eben auch einfach dazu. Und langsam aber sicher haben sie auch gezeigt wie ihr Herz schlägt, und zwar sicher nicht rechts - Ideologieprüfung bestanden. Sie möchten "Survivor" gerne als Konzeptalbum verstanden haben. Damit tue ich mich aber etwas schwer, denn textlich wird schon reichlich Schwachsinn bis kein Sinn verbreitet, thematisch dreht sich alles um Krieg und deren Folgen - welches Konzept sollte bei ihnen auch sonst ansatzweise glaubhaft vermittelt werden. Deutlich besser dagegen die Stimmung: Düster, bedrohlich, apokalyptisch. Und von ganz kleinen Ausnahmen abgesehen stampft sich der erwähnte Takt auch hier durch alle Lieder, wenn auch etwas weicher als in der Vergangenheit. Dazu lässt es sich eben einfach wunderbar marschieren. Doch sie wären nicht FUNKER VOGT, wenn sie nicht wüssten, wie man eine Granate nach der anderen zündet. Und so sieht man ihnen gewisse Einfallslosigkeit durchaus nach, denn die Songs gehen dermaßen in die Beine, dass man gar keine Eskapaden experimenteller Elektronik wünscht. Langweilig sind die Songs nicht, etliche gute Ideen wurden verwurstet, weit von den Wurzeln entfernt man sich jedoch nicht. Herauszuheben sind zwei willenlos einfach gestrickte aber effektive Songs: das sehr schleppende "Compulsions" und "Fallen Man", bei dem eine Gitarre (!) zum Einsatz kommt - keine Freudensprünge bei der Langhaarfrajtion, es handelt sich nur um ein sehr stupides Riff - das dem Song reichlich Druck und gewissen hymnenhaften Charakter verleit. Handwerklich sauber, trotz allem Geballer melodisch, hochgradig suchterzeugend und tanzbar, kein nerviges Gepiepe sondern bodenständige Sounds, mächtig und ohne ständigen Effekten auf den Vocals. Eigentlich doch nicht so alltäglich... Das Album erscheint auch als limitierte 2-CD!

Survivor


Cover - Survivor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:5 ()
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Unfold The Future

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Mit dem über 30 Minuten langem Opener "The Truth Will Set You Free" eröffnet die neue Doppel-CD "Unfold The Future" der skandinavischen Formation THE FLOWER KINGS furios. Und auch die folgenden Songs des Progrock-Opuses haben es in sich ("Monkey Business", "Black And White"). Das Teil hat mit 16 Songs und über 140 Minuten Spielzeit einiges zu bieten - zwar nicht unbedingt von der leichtverdaulichen Sorte - was aber bei den FLOWER KINGS ja durchaus als gewollt angesehen werden darf. Mit dem Instrumentalstück "Christianopel" kommt dann an Numero vier der erst harte Brocken, mit dem ich persönlich nicht so recht was anfangen kann. Musikalisch wohl über jeden Zweifel erhaben ist es mir persönlich dann doch zu "jazzig" und "kompliziert" geraten - als Rockfan kann man sich nur schwer mit teilweise bis ins atonale driftende Songstrukturen anfreunden. Ähnliches gilt auch für einige Tracks im Mittelteil der zweiten CD. Dabei soll hier keinesfalls die kompositorischen und musikalischen Fähigkeiten der FLOWER KINGS in Frage gestellt werden (kann man ja gar nicht!). Denn hier sind unüberhörbar absolute Meister ihres Faches am Werk. Aber Gitarrist und Sänger Roine Stolt setzt auf "Unfold The Future" noch weit mehr als bei Spock’s Beard auf eine Mischung aus Progressivem Rock, Blues, Jazz und Latino-Rythmen und sprengt den oft engen, manchesmal störenden "Rock-Rahmen" doch erheblich - und dies ist zugegebenermaßen nicht mal jeden Proggies Fall. Wer auf Frickeleien, komplizierte Songstrukturen und äußerst abwechslungsreichen Sound mit desöfteren überraschenden Stilwechseln steht liegt hier durchaus richtig. Und es gibt dazu eine ganze Reihe überragender Songperlen zu entdecken - allesamt ausgestattet mit schönen Melodien welche man im Gegensatz zu früher nicht immer erst beim x-ten Durchlauf entdeckt; wunderschönen Refrains und natürlich einem hervorragendem Gesang. Langweilig wird "Unfold The Future" nie. FLOWER KINGS Freunde wird das alles die Freudentränen ins Gesicht treiben. Wer aber eher die rockigere Ausprägung dieses Genres mag, dem kann ich persönlich nur empfehlen sich neben den erstklassigen Songs wie dem Opener, "Vox Humana", "Genie In A Bottle", "Man Overboard" und dem 24 minütigen "Devils Playground" (leider zum Schluss auch etwas zu abgefahren), auch mal "Silent Inferno", "Soul Vortex" oder "The Devils Danceschool" anzuhören. Nur so kann man entscheiden ob "Unfold The Future" passt und ob man sich die durchaus lohnende Mühe machen möchte, zu dieser Klangwelt Zugang zu finden.

Unfold The Future


Cover - Unfold The Future Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 140:26 ()
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PSI

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PSI soll also die Einflüsse von Punk, Drum & Bass, Hip Hop, Electronic und Metal verbinden - ahja. PSI enthält zudem einen CD-ROM- Bonustrack inklusive MPEG-Vides, Desktop-Images, Links, 50 Audiosamples, eine Fotogalerie und eine Seite, auf der Band-Web-Sites besprochen werden. Soso. Zum Höreindruck: PSI rockt, und zwar teilweise echt wie Hölle. Ich finde, dass die neue Scheibe der Tommies kein Stück mehr mit der Industrial-Härte früherer Tage zu tun hat. Es handelt sich vielmehr um moderne Musik: Ein bisschen neueres Metall, ein wenig Alternative, einen Tuck Elektonisches, einen Haufen Samples - alles, was Kollege PC so hergibt. Und dennoch klingt das Ganze ein bisschen wie handgemacht, weil die Songs geil sind und - ja eben - rocken. Ein typisches Merkmal der PITCHSHIFTER-Titel bilden ausufernde Wellenbewegungen. Ruhig bewegen sich die Lieder auf ihren Wutausbruch hin, um nach der Eruption geradezu diabolische Ruhe zurückkehren zu lassen. So geschieht’s mit dem Opener "Stop Talking So Loud", so wiederholt es sich auch bei "Eight Days". Womit wir beim absoluten Höhepunkt der CD wären. Das zweite Stück ist sowas von einem Ohrwurm... dasjibbetjarnich. Aber auch das restliche Material eignet sich ganz prima als Tanzmusik, als Hintergrundmucke bei einem Sit-In oder zum Autofahren. Aber auch zum genauen Hinhören und Entdecken vieler stilistischer Feinheiten. Lockere Platte, irgendwie entspannt, irgendwie - ich sag’s ja ungern - "erwachsen".

PSI


Cover - PSI Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:36 ()
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Through The Cracks Of Death

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Also das hier ist was für Ewig-Gestrige, Death-Geknüppel alter Schule. Dabei sollte sich allerdings niemand davon verwirren lassen, dass Autopsy-Member mitmischen. Der bekannteste ist sicherlich Chris Reifert, der auch schon bei Death die Knüppel schwang. Denn die Qualität dieser Trendsetter wird mit Sicherheit nicht erreicht. Also: Der Bass geht nicht tiefer, die Gitarren sind auch ganz schön weit unten, der Sound auch. Ich finde persönlich , dass der Klang alter Venom ("Serpent Of Dementia" hört sich sogar ganz genauso an....) durchaus seinen Charme versprüht. Und ich finde auch, dass die Jungs ordentlich Dampf machen, kräftig nach vorne, mit ganz kleinen Päuschen, die ich nicht unbedingt schon als US-Progressiv-Death-Metal bezeichnen würde. Nur glaube ich nicht, dass es außer mir noch viele andere gibt, die auf diesen Grütze-Sound stehen und sich auch an den äußerst bekloppten Titeln wie "Raping The Multiverse" oder dem Titelstück nicht stört. Vom Cover blutig-skelettierten Cover und Klischee-Schriftzug mal ganz abgesehen. Irgendwie gefällt’s mir trotzdem ... lalala... in the "Tomb Of The Unknown Junkie" lalalalalalalala. Jaja, ich weiß, ich nicht ganz dicht....

Through The Cracks Of Death


Cover - Through The Cracks Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:40 ()
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Critical Mass

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Nicht erst mit ihrem letzten, wirklich erstklassig ausgefallenen Longplayer "Hypothetical" haben sich die britischen Progmetaller von THRESHOLD an die internationale Spitze dieser Szene vorgekämpft, zu der u.a. solche außergewöhnlichen Bands wie ENCHANT, SHADOW GALLERY, PAIN OF SALVATION oder MAGNITUDE No. 9 gezählt werden müssen. Nein, denn bereits mit der Debüt-CD aus dem Jahre 1993 "Wounded Land" gelang Threshold für viele Kenner nämlich schon ein amtlicher Klassiker des Genres.
Inzwischen ist viel passiert, die Band hat einige Besetzungswechsel überstanden, wobei als eine der entscheidensten Veränderungen, dabei sicher der 1998er Zugang des "neuen" Sängers Andrew McDermott genannt werden muß. Mittlerweile dürfte niemand mehr ernsthaft den unbestritten starken stimmlichen Vorgängern (Damian Wilson/Glynn Morgan) am Mikro nachtrauern, denn dieser charismatische und ausdrucksstarke Frontmann hat sich über die Jahre hinweg bis heute, stets immer noch ein bischen mehr auf Weltklasseniveau gesteigert. Auf dem aktuellen Werk "Critical Mass" kommt dies im Gesamteindruck besonders stark zur Geltung, wobei auch die geschlossene musikalische Homogenität innerhalb der gesamten Band so deutlich wie zuvor zum Ausdruck kommt. Critical Mass ist trotz einiger Instrumentalteile und zum Teil recht langen Stücken kein Konzeptalbum und textlich befassen sich die Jungs wieder mit einen ihrer Lieblingsthemen, der Reinkarnation. Einer der entscheidensten Unterschiede zum Vorgänger ist dann aber die teilweise, zumindestens für dieses Band, recht düstere Grundstimmung verbunden mit einem deutlich härteren, noch mehr metallastigeren Sound. Die Eingängigkeit der Melodien in den Songs ist dabei natürlich trotzdem allgegenwärtig aber zunächst nicht so vordergründig präsent, wie noch auf den früheren Alben. THRESHOLD haben außerdem besonderen Wert darauf gelegt, ihren typischen Stil beizubehalten und angereichert durch viele neue Sounds und noch variantenreichere Arrangements, sich nicht einfach "nur" selbst zu kopieren. Songtechnisch sauber strukturierte Tracks mit vielen anspruchsvollen Kabinettstückchen, klasse Gitarren -und Keyboardduellen, tollen Solis, wunderschönen/hitverdächtigen Hooks - das alles zusammen in einer fetten bombastischen schmissigen Produktion verpackt ohne dabei aufgesetzt oder gar steril zu wirken - dieses gelungene Resultat in Summe bringen Threshold auf "Critical Mass" in jeder Minute überzeugend zu Gehör. Wie gesagt, die Scheibe ist vielleicht nur auf den ersten Kick nicht ganz so gut, wie der Vorgänger "Hypothetical" aber bei näherem Hinhören dürfte mir sogar die Heavyfraktion zustimmen, nie waren diese Band härter, anspruchsvoller und melodischer zugleich.
Bei aller Liebe zu den teilweise recht schroffen Riffbreitseiten, mein ganz persönlicher Favorit ist aber die wirklich megastarke Ballade "Avalon", hier hat die Band ein absolut perfektes Stück Musik geschaffen. Auf der mir leider nicht vorliegenden limitierten Version von "Critical Mass", gibt es eine Bonus-CD auf der neben dem Radio-Edit von "Phenomenon" noch 2 weitere neue Tracks enthalten sind. Weiterhin sind noch Multimedia-Sessions als Video, ein Studio-Tagebuch, eine Threshold-Dokumentation sowie ein Backstage-Bereich mit Photos, Demo-Clips inklusive Bildschirmschoner dabei. Nicht nur wegen dieser tollen Draufgaben gilt hier schlichtweg die Anweisung: Geht nicht über "Los" sondern direkt in den nächsten Plattenladen und besorgt euch das Teil!.

Critical Mass


Cover - Critical Mass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:57 ()
Label:
Vertrieb:
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Spray

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Das Element des Teufels, Schwefel... müssen ja mächtig böse Jungs sein, diese SULPHER von der britischen Insel. Sind sie aber nicht. Sind eigentlich sogar ziemlich zahm, denn wo "Industrial-Metal" draufsteht ist noch lange keiner drin. Nordamerikanischer Industrial, der ja ohnehin den Namen NIN trägt, spielt bei diesen vier eine sehr große Rolle, um nicht zu sagen die dominierende. Aber Metal und damit implizierte Härte ist bei SULPHER nicht im Vordergrund. Teilweise erinnern die ganzen Strukturen so sehr an die Methoden die Herr Reznor anwendet, dass man meint bisher unveröffentlichtes NIN Material vor sich zu haben. Ich spreche SULPHER damit absichtliche eine gewissen musikalische Klasse zu, ihnen gute eigene Ideen aber weitestgehend ab. Aber immerhin haben sie durchschaut wie man einen interessanten Song schreibt, und so finden sich - neben einigen belanglosen Stücken - auch etliche wirklich schicke Industrial Rock Nummern darunter. Die vorab ausgekoppelte Single "One Of Us" ist Futter für alle Freund alternativen Krachrocks. Penetrante ruhig/hart Spielereien und permanente laut/leise Parts wirken auf Dauer etwas ermüdend - bietet diese Musikrichtung doch durchaus auch andere Stilmittel zur Klimaxerzeugung - aber darüber kann man hinwegsehen. Denn es ist schön mal wieder eine Band zu hören, die sich kantiger Musik verschrieben hat; und genau von diesen Kanten brauchen sie noch ein paar mehr. Rockt!

Spray


Cover - Spray Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:16 ()
Label:
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Another Sunday Bright

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Ich weiß nicht, was los ist. Erst Entwine, dann MARBLE ARCH. Wer das hört ist Lutscher und Weichei. So wie ich also. Ich Neckermann ich... Natürlich haben die Herren (und die Dame; Tanja Lainio von Lullacry sang einige Background-Vocals ein) nicht Neues erfunden. Sie wandeln auf Pfaden der finnischen Vorreiter, kommen nicht ganz so schwülstig daher (Keyboard wird zugunsten der Gitarre geopfert, wenn ich‘s Tasteninstrument nicht überhört habe) und streuen in das Entwine/HIM-Gemisch noch ein wenig Paradise Lost ein. Und promptement haben sie super-schöne Melodien beisammen, die einem gestandenen - sagen wir mal - Schwarz-Heimer natürlich viel zu poppig daherkommen, "weicheren" Musikgenießern aber nicht nur in knisternder Kamin-Atmo gefallen sollten. Was mich ganz dolle wundert: Da kommen die Schweden doch aus dem wehrhaften Power-Metall-Dörfchen Bollnäs (Morgana LeFay und so) und müssten deswegen doch eigentlich Kraftfutter herstellen. Sind denn die Finnen jetzt schon Herr über die skandinavischen Nachbarn? Reicht da ein Produzent (Anssi Kippo) und das Studio (Lappeenranta), um den Blau-Gelben ihre Wurzeln in Weiß-Blau zu färben? Was ist denn los? Und geht in mir vor? Ganz großes Audio-Vergnügen auf meiner Seite. Verstehe ich nicht ...

Another Sunday Bright


Cover - Another Sunday Bright Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:28 ()
Label:
Vertrieb:

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