Nur wo SAGA draufsteht ist auch SAGA drin, dieser bekannte Slogan trifft auch auf das neueste Output "Marathon" wieder im positiven Sinne ohne Abstriche zu, was ja in der Vergangenheit leider nicht immer bei solch doch recht seicht-poppigen und teilweise sogar richtig schlechten Alben Mitte der 90er (u.a. "Steel Umbrellas") der Fall war. Doch seit "Full Circle" (1999) ging es deutlich hörbar mit den Songqualitäten wieder bergauf und die Jungs um Ausnahmesänger Michael Sadler haben hier konsequent da weitergemacht, wo bereits das letzte gute Album "House Of Cards" aufgehört hatte. Es geht wieder richtig rockig zu, die Band klingt frisch und voller Elan, wer da von einer stellenweise angeblich uninspirierten CD spricht wie ein Kollege vom "HEAVY oder was", der zeigt nicht unbedingt viel Sachverstand. Die Produktion ist Saga like perfekt, überall fliegen einem diese typischen Stakkatoriffs von IAN CRICHTON um die Ohren und die dichten Keyboardsyntiesounds von Bruder JIM, der übrigends in Personalunion auch den Bass bedient geben dem ganzen diesen unverwechselbaren Charakter. Bereits seit über 25 Jahren sind die Kanadier jetzt um die ganze Welt unterwegs, nach wie vor haben sie in Deutschland ihre treueste Fangemeinde und die dürfte pünktlich zur aktuellen Europa-Tournee mit "Marathon" mehr als zufrieden sein. Ein durch und durch wirklich starkes Album, daß teilweise mitunter für diese Band sogar recht "heavy" daherkommt. Man höre nur der megastarke Opener und Titelsong "Marathon" mit einer leicht ASIA-mäßigen opulenten Songaura oder das rifflastige "How are you". Klar zwischendurch gibt’s dann wieder solche typisch soften Balladen der Marke "Breathing Lessons" oder "Blind Side Of The Heart" oder das mit einer tollen 80er Jahre Feeling versehene und sehr relaxte "Rise and Shine", dieses Stück hätte genauso auf die legendären "Worlds Apart" oder "Images At Twillight" CD’s hervorragend gepaßt. Darüber hinaus gibt es ein sehr gelungene Artwork mit dem bekannten Maskottchen der Ameise, diesmal in einem Spiderman ähnlichen Outfit fehlt nicht und auch die bekannten "Chapter" Parts, die sich über fast alle (guten) Saga-Alben hindurchziehen sind auf Marathon mit drei weiteren Fortsetzungen vertreten. Diese Songs beinhalten diese typischen Klangbilder mit den leicht progigen Songstrukturen SAGA’s, die auch schon früher so hervorragend funktioniert haben. Daher beide Daumen hoch für ein starkes Stück (opulenter) Musik einer legendären Band. Weitere Anspieltipps: Streets Of Gold" (Chapter 14), "You Know I Know" (Chapter 12), sowie "Worlds apart" (Chapter 16).
Neuraxis dürften Fans des kanadischen Death Metals nicht gänzlich unbekannt sein, haben sie doch bereits zwei Alben veröffentlicht, die beide ziemlich geilen technischen Death/Grind Marke Dying Fetus, Gorguts oder Cryptopsy boten."A Passage Into Forlorn", der Vorgänger zum aktuellen Album, ist sicher eines des besten, aber gleichzeitig auch am wenigsten bekannte technische Death Metal-Album der letzten Jahre. Hoffentlich haben die Kanadier mit "Truth Beyond..." mehr Glück, zu gönnen wäre es ihn. Verdient wäre es allemal, zelebrieren Neuraxis auf dem Silberling doch wie gewohnt erstklassigen Death Metal, der tortz aller technischen Ansprüche und Spielereien nie zu abgedreht wird und die ganze Zeit über einen Mördergroove hat. Hitner den bekannten Landsleuten Cryptopsy oder Gorguts müssen sich die Jungs kein bißchen verstecken. Auf "Truth Beyond..." stimmt einfach alles: unheimlich groovende Songs, die trotzdem immer noch heavy as fuck sind und gleichzeitig sehr viele technische Sperenzchen haben, die so manchen Musiker mit den Ohren schlackern lassen dürften. Ausgestattet mit einem druckvollen und gleichzeitig klarem Sound baut die Band eine massive Soundwand auf, die einfach alles wegbläst. Alle Musiker sind mehr als fit an ihren Instrumenten, verstehen sich auf intelligentes Songwriting, welches Geballer ebensoviel Platz zugesteht wie ruhigen, zerbrechlichen Phasen und –ganz wichtig- die Songs immer grooven läßt. Nie arten die Stücke in stumpfes Geballer aus, bei jedem Hören erschließen sich neue Kleinigkeiten, die man bisher übersehen hatte. Hammer!
Juchei, endlich wieder ein Thrash-Album! Schmeißt mir Alben von Terror 2000, The Haunted, Corporation 187 oder Raise Hell mit Random-Play in den Schacht und ich drehe durch. Zwar mag ich die Musik sehr gerne, aber mit der Zeit fällt es immer schwerer, die Kapellen deutlich voneinander zu trennen. Nun gut, dafür können Kjellberg und Konsorten nix. Denn auch "The More You Suffer" knallt wieder mächtig, bereits die ersten beiden Songs "H.B.F. Suicide" (wird wohl kaum ein Selbstmord im Bahnhof sein, brüllprustlach) und "Deathblow" zeigt dem Rezipienten stante pede, wo Schweden-Mann sein Knäckebrot holt. Beim dritten Song ("Ripped And Torn") wird’s dann ein bisschen gemäßigter. Anschließend wechseln sich Knüppelparts, Groover und geile Melodien ab. Moderner Thrash eben, wie ihn die Skandinavier wirklich drauf haben. Und live ist diese Kapelle mit vielleicht einem der besten Vertreter des Genres am Mikro ehedem über jeden Zweifel erhaben. Aber genau das ist vielleicht auch das Problem: Auf der heimischen Anlage fehlt der Platte ein wenig das Aggro-Feeling, das CARNAL FORGE live entwickeln. Dennoch ein wirklich gute vierte Scheibe mit prima Sound und dennoch ziemlich wütender Atmosphäre. Hört und leidet …
Kann sich noch irgendwer an die guten alten Omen erinnern? Oder etwa sogar an Brocas Helm? Wer diese beiden Bands so mag wie ich, der wird diese Underground-Kapelle bereits kennen. Sie werden allgemein als kauzig bezeichnet. Und tatsächlich: Sie ziehen ihr Ding dermaßen antiquiert durch, dass man denken könnte, in Ami-Land seien die musikalischen Uhrwerke jetzt total stehen geblieben (ähem - quasi ähnlich dem Fortschritt des Bush-Geistes). Da hoppeln die Jungs auch auf ihrer vierten Scheibe wieder in guter alter Heavy-Metal-Manier durch die Songs, dass sich der Ur-Metal-Affe jubelnd unter den Armen kratzt. Die Gitarren knarzen wirklich noch richtig durch den Heavy-Mörtel, Sänger Mike Scalzi singt wie ein Metaller und nicht wie ein Eunuch. Singt aber trotzdem, wohlgemerkt, dazu noch ziemlich charakteristisch. Hinzu kommt, dass die Songs trotz ziemlicher Eigenständigkeit einen verdammt hohen Mittwipp-Effekt besitzen. Einzig neumodisch könnte man die gelegentlichen (und dezenten) Folklore-Elemente werten. So klang Metal ganz früher und so kann er auch heute noch klingen: Authentisch, pathetisch, rau, frisch und dennoch herrlich antiquiert. Das ist true. Und nicht die leckenden Heerscharen aus dem Stiefel-Land. Interessante Scheibe. Das einzige, was mich verwirrt: "The Final Gambit" ist ein toller Song, aber warum hört sich der Gesang für mich an wie Fischer Z.?
Ich glaube mich zu erinnern, dass ich die Kameraden aus der Bay-Area mal im Vorprogramm von S.O.D. gesehen habe. Da erinnerten sie mich an eine Mischung aus Machine Head, Pro-Pain und Soulfly und verbreiteten jede Menge Alarm. Was für das Debut "Heads" zumindest von meiner Warte aus, nicht zutraf. Und was macht der Neuling? Er kommt einfach mit Nu-Metal daher. Skandal! Mal ohne Scheiß: Die Jungs können spielen wie die wilde Wutz und nutzten das zu einer härteren Nickelback-Version. Was in diesem Fall gar nicht mal despektierlich gemeint ist. Songs wie "Only Human" (der übrigens auch als Video-Bonus auf der CD enthalten ist) verfügen nicht nur über charismatischen Gesang und coole Riffs, sondern rocken auch. Oder "Bomb Bottom" - das bleibt kleben wie eine Fliege in der Insektenfalle. Alerdings gibt’s auch Songs wie "Last Time Around", in denen es immmer wieder mal Breaks gibt, die in einen halb-balladesken Teil überleiten und somit etwas vorhersehbar sind. Wenn aber wieder losgerockt wird, geht auch bei diesen Songs so einiges. Bei "Because Of You" kommen mir Vergleiche wie Guano Apes in den Sinn. Letztlich wird das Niveau der anfangs erwähnten Songs nicht ganz gehalten, Softies wie "A Part Of Me" sind für mich einfach langweilig. Dennoch: Eine erwachsene Nu-Metal-Scheibe ist es allemal geworden. Oder: Wenn schon dieser Musikrichtung, dann so wie 40 Grit. Da erinnere mich aber in ein paar Jahren trotzdem nicht mehr dran. Freunde dieses Genres hingegen schon.
Nothing To Remember
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:13 plus Video Länge:53:5 () Label: Vertrieb:
Man kann über die Toten Hosen viel sagen, aber die Entscheidung, The Bones als Vorband mit auf ihre letztjährige Tour zu nehmen, war sicher kein Fehler, wenn die Jungs live auch nur halb so heftig abgerockt haben wie auf "Bigger Than Jesus". Eingängige und kraftvolle Nummern irgendwo im Grenzbereich von Rock’n’Roll und Punk hat der Vierer auf dem Silberling verewigt. Die Gitarren braten richtig fett und haben so manche Ohrwurmmelodie, das Schlagzeug ballert ganz gut, aber der Dreh- und Angelpunkt ist sicher der Wechselgesang von Beef Bonanza und Boner. Im ersten Song, "Chrome, Smoke And Thunderroads", noch zurückhaltend, fast schüchtern, gibt’s spätestens bei "Denial" keine Zweifel mehr, daß die beiden auch gut rotzig-aggressiv sein können. Die Mischung stimmt auch in den späteren Songs. Die Songs sind allesamt recht flott und gewinnen durch die beiden Sänger (und die dezenten Backing Vocals der anderen beiden Mitglieder) richtig an Farbe und Charakter. Am Besten hat mir besagtes "Denial" gefallen, was mich sehr an alte Hellacopters erinnert hat, sowie "Casino Knockout" und "Going Nowhere", ob ihrer mehrstimmigen Refrains. Da sind den Schweden echte Ohrwürmer gelungen. Die anderen Songs fallen qualitativ nicht sehr ab, also gebt der Platte ruhig mal eine Chance. Und bei Parties, auf der nicht nur Metaller rumlaufen, kommt die Mucke gut an.
Mad Sin gibt’s mittlerweile verdammt lange, mehr als fünfzehn Jahren. In der Zeit haben sie so ziemlich alle Höhen und Tiefen erlebt, die man als Band so erleben kann, aber es trotzdem geschafft, zu einer festen Größe in der Psychobilly/ Punk-Szene zu werden. Nicht zuletzt durch ausgedehntes Touring und eine ziemlich geile Live-Show wurde ihr Ruf immer besser. Doch auch auf Konserve rocken Mad Sin das heimische Wohnzimmer, was sie mit "Survival Of The Sickest"eindrucksvoll beweisen! Psychobilly, wie er sein muß: laut, schnell und schmutzig! Der Kontrabaß wummert, die Gitarren halten sich ein wenig zurükc, haben aber immer eine geile Melodie am Start und Sänger Köfte ist mit seiner charismatischen Stimme das I-Tüpfelchen. Songs wie "Love Is Dead" oder "1000 Eyes" sind dermaßen rockig und schweinegeil, das es niemand auf seinem Sitz halten dürfen. In bester Rock’n’Roll-Tradition wird ohne Rücksicht auf Verluste straight nach vorne gespielt - gerockt eben. Refrains, die man sofort mitsingen kann, als Beispiel diene nur "Dangerzone", Songs, die rockig aber genauso auch abwechslungsrecih sind, da macht ein Album doch Spaß, oder? Mad Sin hatten spaß bei den Aufnahmen, das hört man. Auch wenn sie zwei Drummer verschlissen haben (mittlerweile ist wieder ein fester Mann hinter den Drums), hat sie das nicht daran gehindert, ein verdammt gelungenes Rock’n’Roll-Album zu schreiben. Daumen hoch!
Bathory-Beginn (Intro: "Dire") und eine gute Minute später bist du im absoluten Inferno "Made In Canada". Angetrieben vom oberphantastischen Trommel-Monster Gene Hoglan brüllt sich Devon den Deibel aussm Hals, dazu liefert Jed Simon die killenden Riffs und Jed Simon den Rhythmus-Teppich. Das hier ist definitiv aggressiv und extrem. Leget auf und staunt. Aber Vorsicht, ihr könntet Angst bekommen, denn dies ist die ernste Variante von Zimmers Hole. Wirklich super-geil: Wenn Herr Townsend mal nicht sarg-tief brüllt oder hysterisch keift, dann kann er richtig melodisch singen und erinnert in manchen Momenten sogar an Dio. Hört euch mal "Relentless" an. Kleine Anmerkung zu ausgewählten Songs: Ebenjenes "Relentless" knüppelt alles nieder, was sich in den Weg stellt, der "Rape Song" ist dagegen fast groovig". Und "Aftermath" so abgedreht, dass es schon wieder eingängig ist und fast in knapp sieben Minuten zusammen, was die Kanadier ausmacht. Von sanften bis zu harten Teilen, von Metal- bis Industrial-Sound, von Midtempo bis zur Raserei. Dieses Album bringt dich der Apokalypse näher. Das hier ist Armageddon, das hier ist die Hölle. Und da will ich hin und ihr solltet alle mitkommen. Unglaublich …
Öder, langweiliger, durchschnittlicher Black Metal. Über eine Stunde lang. Das hab ich mir jetzt dreimal angetan und ich habe damit drei Stunden meines Lebens verschwendet. Der ehemalige Mayhem-Fronter Attila ist letzten November wegen Drogenbesitzes eingeknastet worden (kein Wunder, sowas wie dieses Album kann man auch nur breit ertragen) und als Gastmusiker gaben Leute von Emperor, Carpatian Forest und Anaal Nathrackt ihre mehr oder wenigen guten Namen her. Das ist das relativ Interessante, was man über Aborym sagen kann. Der Rest ist scheiße. Einfach nur scheiße. 0815-Black Metal, wie er momentan den Markt überflutet. Schnell, Kreischgesang, kalte Produktion. Vierzehn Songs, die sich null unterscheiden. Überraschungen, neue Ideen, wenigstens gute Riffs? Fehlanzeige. Immer schön in einem Tempo durchballern, immer schön in einer Stimmlage kreischen, immer schön ein Riff bis zum Erbrechen wiederholen. Tausendmal gehört. Schlechter Black Metal, den niemand braucht und der jeden nach kurzer Zeit anödet.
Das italienische Code666 mag nicht jedem bekannt sein und auch bei uns gibt es erst seit kurzem über ihr Material zu lesen. Da passt es doch beinahe perfekt, mit "Better Undead Than Alive" einen Überblick über das apokalyptische Treiben der Italiener zu erlangen. Code666 haben eine Riege von Bands um sich geschart, die das Ende der Welt musikalisch zelebrieren, bei denen Songs geschrieben werden als könnte es der letzte sein. In düsterem Wechsel zwischen Black Metal, Industrial, Avantgarde und folkigem Anstrich verzieht sich selbst das Sonnenlicht am helllichten Tag die meiste Zeit. Für den Death/Black Metal sind die derben Aborym, Negura Bunget, Bloodshed, Ephel Duath oder Unmoored zuständig. Diabolicum und Thee Maldoror Kollektive schlagen die Brücke zum Industrial (Black) Metal und grade letztere gefallen mir ausgesprochen gut ("Xaos DNA Released")! Rakoth, Enid oder Atrox klingen in diesem Zusammenhang sanfter und traditioneller und fast unwirklich unter all dem derben Schwarzmetall. Void Of Silence haben sich als Meister ihres Fachs bei der Vertonung des Untergangs bereits mit "Criteria Ov 666" prädestiniert. Und auch wenn ich die Aussage des Titels nicht teile so wünsche ich doch viel Spaß mit diesen beiden CDs! Die CDs enthalten darüber hinaus auch Unmengen an Multimediastuff wie Bilder, MP3 und Infos. Das Booklet ist dick und enthält kurze Infos zu allen Bands - ach, und hatte ich erwähnt dass alle Tracks entweder remastert, bisher unveröffentlicht oder remixed sind?