Konzert:
War From A Harlots Mouth, A Traitor Like Judas, The Bleeding - Bremen, Tower
Konzert vom
WAR FROM A HARLOTS MOUTH haben sich im Laufe des Jahres dazu entschieden, in den Sack zu hauen, allen sehr positiven Kritiken zu "Voyeur" zum Trotz. Über die Gründe schweigt die Band, aber das es als deutsche (bzw. europäische) Extrem-Metal-Band nicht einfach ist, von der Musik leben zu können, dürfte klar sein. Zum Ende des Jahres haben die Berliner eine letzte Tour gebucht, die am 30.12. ihren Abschluss in der Heimat finden sollte. Am Tag vorher waren WAR FROM A HARLOTS MOUTH in Bremen zu Gast, wo der Tower zwar gut gefüllt, aber nicht ausverkauft war. Bremen, was soll das?
THE BLEEDING aus Hamburg waren auf ausdrücklichen Wunsch von WAR FROM A HARLOTS MOUTH an diesem Abend mit dabei, musikalisch passten sie mit brutalem Metalcore gut ins Bild. Spannend war es aber leider nicht, was die Band darbot - zu unspektakulär die Songs, zu statisch die Band auf der Bühne. Und zu brav aussehend, vom Sänger (der auch der einzige wirkliche Aktivposten war) einmal abgesehen. Wenig verwunderlich, dass vor der Bühne recht wenig los war.
Bei A TRAITOR LIKE JUDAS ging es von Beginn an auf und vor der Bühne mehr zur Sache: die Braunschweiger Band scheint nur aus Musikern mit erhöhtem Bewegungsdrang zu bestehen und hat mit Sänger einen sehr aktiven und redefreudigen Frontmann aufzubieten. Nach der wechselvollen Bandgeschichte scheint bei A TRAITOR LIKE JUDAS endlich wieder ein stabiles, gut funktionierendes Line-Up am Start zu sein. Dessen gute Laune übertrug sich schnell auf das Publikum, das fleißig mitsang und sich zum ersten Circle Pit des Abends überreden ließ. Eine Lücke vor der Bühne, wie es so oft in Bremen der Fall ist, gab es hier nicht, die Stimmung war entsprechend gut. Viel zu schnell gingen die gut 40 Minuten Stagetime vorbei, eine Zugabe gab es von A TRAITOR LIKE JUDAS leider nicht. Sympathisches Auftreten, gute Ansagen, viel Spaß inne Backen: hier stimmte alles.
WAR FROM A HARLOTS MOUTH zogen das Brutalitätslevel ordentlich an, schon mit dem ersten Song wurde den Bremern der Dreck aus den Ohren gepustet. Shouter Niko erinnerte das Publikum unnötigerweise an die Tatsache, dass die Band heuer zum letzten Mal in Bremen zu sehen sein würde, das Publikum ging auch schon vorher ordentlich steil. Es war immer beeindruckend, mit welcher Präzision und Spielfreude WAR FROM A HARLOTS MOUTH vorgehen und wie sehr sich die Band zu einer hadnwerklich auf höchstem Niveau vorgehenden Einheit entwickelt hat - "Voyeur" ist dafür der ultimative Beweis und auch auf den letzten Touren wurde das bestätigt. Wenig überraschend, dass auch an diesem Abend alles passte und WAR FROM A HARLOTS MOUTH einen beeindruckenden Gig ablieferten. Mit einer Träne im Knopfloch musste ihre Leistung gewürdigt werden. Zu schade, dass die Band (erstmal) das Handtuch wirft!
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Cooler Bandname, ja echt diese Band nennt sich 3 DAYZ OF WHIZKEY und auch die Musik auf „Black Water“ geht stilistisch in diese Richtung. Meist astreiner Blues Rock mal mit etwas Boogie, auch Western und Country verfeinert sowie (leider) eher selten etwas straighterer Rock. Keine Angst, es geht soundlich nicht zu versifft, staubig oder antiquiert zu, die Schose hat durchaus auch mal einen gewissen Drive, die Produktion is ganz o.k. könnte aber etwas knackiger sein (vor allem die Drums). Nicht nur deswegen tut sich meinereiner, trotzt altersbedingter Affinität, bei den ersten paar Durchgängen des Albums nicht sofort so ganz leicht mit dem Material. Insgesamt sind bei den 15 Tracks und knapp 46 Spielzeit auch ein paar wenige unspektakuläre Füller dabei. Schlecht ist die CD deswegen aber trotzdem nicht.
Hört man diese Scheibe, egal wie oft, man glaubt nicht das dies eine deutsche Band aus Regensburg sein soll, neuerdings sind die Herren mit lustigen Pseudonymen als Quintett unterwegs und was Brad The Snake (G) und Myles Tyler (V), Copperfield (G), Big Tony (B) und Little Chris (Drums) auf diesem Zweitling abliefern ist klar authentischer Südstaaten Blues Rock. Man versucht auch nicht die stets unterschwellig hörbaren Vorbilder nur zu kopieren sondern schon die eigenen frischen Ideen damit zu verbinden. Nur beim Songwriting treffen sich zumindest nicht immer die Zwölf, da geht schon der ein oder andere Refrain daneben oder zündet eher mäßig. Handwerklich haben 3 DAYZ OF WHIZKEY keinerlei Schwächen, im Gegenteil bei den richtigen Liveevents wie Motorrad-oder Westerntreffen dürfte diese Musik bestens passen.
Sachen wie der gelungene Opener "The Gambler" mit schöner Slide-Gitarre oder das etwas zurückgenommenere „All Night Long“ mit schönen Hammonds bieten natürlich nicht die riesigen Temponummern aber immer schön gediegen ebenso wie „Bad Luck Woman“ mit coolem Gitarrensolo. „Rock and Roll kommt für so einen Titel etwas zu brav und beliebig daher. Nur wenn mal das Tempo ganz flöten geht wie bei dem tranigen „Now that your'e Gone“, sorry geht gar nicht da schlafen mir die Füße ein, da war die Vorband der BLUES BROTHER's in Bobs' Country Bunker nicht so schwül-warm nervig unterwegs. Deutlich besser aber mit trotzdem etwas zu „Amibiedermeier-Country“-artig gerät "Devil Woman" ja die wahren Fans werden es wohl mögen.
Ansonsten ist relativ viel Abwechslung geboten bluesrockige Elemente mit ein bisschen mehr Southern Boogie ("Blues is King" bietet u.a. ein astreines ZZ TOP-Dejavu) wechseln wieder mit eher rein bluesigen Sachen. Der Sänger ist solide, besitzt kein besonders auffälliges Timbre aber er weiß durchaus mit verschiedenen Stimmeinsätzen und auch variabler Intonierung viele Akzente gegenüber der tighten Rhythmusgruppe zu setzen. Das instrumentale "Rattlesnake Brake" gehört ganz klar auch zu den Gewinnersongs, genauso wie das etwas riffigere „No escape from the Night“ oder „Black Rider“ (sehr starker Sologitarrist). Etwas dünner und songlich net der wirkliche Reißer dagegen ist „Mick Jagger“ daher, auch „Love's gone bad“ kommt nicht richtig in die Pötte, da fehlt das gewisse Etwas. Der Schluß hingegen mit der echt coolen Banjonummer "Got No Time" inklusive dem gelungenen Mitsingfeeling ist wieder sehr stark.
3 DAYZ OF WHIZKEY bieten deutschen Bluesrock und das sicher frischer wie so mancher Amiact - MUDDY WATERS wäre zufrieden gewesen. Am Songwritung (Stichpunkt: „Refrain“) müßte an der ein oder anderen Stelle zukünftig noch etwas mehr gefeilt werden und der Sound insgesamt noch etwas erdig-rockiger klingen.
Black Water
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
15
Länge:
45:42 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten