Review:

Chemistry Of Consciousness

()

by Gast
Schön ist das Albumcover ja nicht grade und wenn man nicht weiß, womit man es zu tun hat könnte man als Außenstehender ja lange rumrätseln um das Bandlogo: wer oder was will hier uns etwas sagen? Warum zur Hölle hat diese Kobra einen DNA-Strang verschluckt? Und diese Augen! Was ist da los. Kenner können darüber nur lachen und wissen sofort was Sache ist: Artwork ganz im Stile der 80er, das kann nur eine Trash Metal-Band sein, so hässlich wie das ist! Naja, nicht ganz.
Als einziges beständiges Mitglied von TOXIC HOLOCAUST seit der Gründung 1999 hat Joel Grind auch in seinem fünften Album "Chemistry Of Consciousness" eine Verschmelzung von Crust Punk und Trash Metal hingehauen in repräsentativen elf Tracks.; CONVERGE-Gitarrist Kurt Ballou hat auch bei diesem Baby zugeschlagen und buchstäblich mitgemischt. Herausgekommen ist ein rasches und kurzweiliges, trashiges Punkalbum das wahrscheinlich den hartgesottenen Fans gibt was sie erwartet haben und diese nicht enttäuscht- gleichzeitig überrascht es aber auch nicht. Genau wie man hier den bösartigen Vorwurf in den Raum stellen könnte, wie wenig Originalität es offenbart. Dabei ist es auch nicht komplett langweilig, besonders in Erinnerung bleiben tut's dafür aber auch nicht. Es fehlt einfach die Abwechslung und sowieso: meh. Wenn's sein muss.

Chemistry Of Consciousness


Cover - Chemistry Of Consciousness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 28:6 ()
Label:
Vertrieb:
News:

SEPULTURA mit neuem Video

Das neue SEPULTURA-Video "The Vatican" gibt es hier zu sehen- "The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart" ist Ende Oktober erschienen.

News:

CALIBAN zeigen Coverartwork

CALIBAN werden ihre neue Scheibe "The Ghost Empire" am 24.01.2014 via Century Media veröffentlichen; jetzt gibt es das Coverartwork zu sehen.

Band:

Chelsea Wolfe

KEINE BIO! www
Konzert:

Russian Circles, Chelsea Wolfe - Hamburg, Logo

Konzert vom

Eines der faszinierenden Labels der letzten Jahre müsste wohl das in Los Angeles residierende Sargent House sein: eine Vielzahl variierender Künstler und Band hat eben dieses sich angenommen. Mathrock im Sinne von TERA MELOS, FANG ISLAND und ABIDISI SHANK findet sich dort, ebenfalls das neue Projekt BOSNIAN RAINBOWS von AT THE DRIVE-IN und THE MARS VOLTA Chef Omar Rodriguez Lopez, von dem ebenfalls seine Sologeschichten dort veröffentlich werden. Aber auch die zurzeit überall präsenten DEAFHEAVEN, die sogar in Deutschland ausverkaufte Konzerte bespielen mit ihrem Post Black Metal sind dort unter Vertrag - man ahnt: da hat jemand Gespür für großartige und vor allem innovative Bands. „Wir nehmen keine Bewerbungen von Künstlern an - wenn ihr gut seid, finden wir euch schon!“ lautet die Vorgehensweise des Bosses Cathy Parrow, die oft genug betont dass die Glücklichen welche sie managed und unterstützt auch wirklich zu 100% ihre Lieblingsbands sind. Dazu gehören dann wohl auch RUSSIAN CIRCLES die dort "Memorial" rausbrachten, nur paar Tage bevor dem Konzert im Logo Hamburg. Mitgenommen haben sie natürlich auch noch jemanden aus der Labelfamilie: CHELSEA WOLFE, die auf dem Titeltrack des neuen Albums (natürlich dann auch das einzige mit Vocals) singt und mit ihrem düsteren, Ambient Folk sich auch in Deutschland anscheinend eine Fanbase erschlichen hat: auffällig sind die die jungen, in schwarz umhüllten Damen in den ersten Reihen, mit dazugehörigen Lippenstift, die sich vermutlich modisch Lady Wolfe annähern wollen. Die Faszination welche diese ausübt kann man, wenn man sie spielend gesehen und singen gehört hat aber schon nachvollziehen: anmutig und bescheidend zugleich schwebt sie über die kleine Bühne, nah an den Hörern vorbei, die den Blick nicht abwenden können von dieser wunderliche Kreatur. Ruhig, bedächtig und trotz allem bestimmend führt sie mit ihrer engelsgleichen Stimme und präzisem Gitarrenspiel das Publikum durch den ersten Teil des Abends. Begleitet von einem Trio an Bass, Gitarre und Schlagzeug, sind diese nur Mittel zum Zweck und wirken neben der imposanten Erscheinung in (diesmal weißen) Gewand blass und wie Marionetten. Wirken die wenigen Frauen im Publikum entzückt über ihre neu entdeckte Stilikone, sind die Männer entweder gleich begeistert und können den Blick nicht abwenden oder wirken überfordert. CHELSEA WOLFE wird mit ihrem eigenen Stil der sich irgendwo zwischen Ehereal Dark Folk Drone bewegt, sicherlich den einen oder anderen Anhänger des skandinavischen Metals ansprechen. Oder jeden der sich von der jetzigen Jahreszeit auch gefühlsmäßig hinreißen lässt und dazu die passende Hintergrundmusik braucht. Das einzige was man hoffen kann ist dass sie mit ihrem Modern Gothik Look und dem Image der Unberührbaren nicht zu einer Styling Queen hochgebauscht wird und die Musik an Stellenwert verliert, die Wahrscheinlichkeit ist ja wie oben angedeutet nicht ganz so gering. Auf jeden Fall eine eigenwillige Künstlerin welche Experimentierfreude zeigt, die sich hören lassen kann.

Als Vorprogramm wird jedoch nicht der gleiche Grad an Intensität erreicht wie von den RUSSIAN CIRCLES. Denn hier wird ohne viel Schnickschnack oder Inszenierung sofort im Anschluss über eine Stunde ehrliche Musik gemacht die als solche auch im Mittelpunkt steht und ohne nichts Weiteres auskommt. Das Instrumental Post Rock/ Metal-Trio galt schon immer vom Hören und Sagen zu einer krassen Live Erfahrung, aber nach diesem Abend lässt sich definitiv festhalten: wow, was für eine Wucht. Songs, facettenreich wie sämtliche Gefühlslagen welche ein Mensch durchweg erleben kann, bringen RUSSIAN CIRCLES einen eben in dieses Karussell der Emotionen. Man sieht nur die Umrisse der Bandmitglieder im Licht, aber die meiste Zeit sind die Augen eh geschlossen und am besten lässt man den hervorragenden, klaren Sound in sich hineinströmen. Metallastig und ruhig und beschaulich zugleich ist die ganze Setlist und wird ohne große Unterbrechungen in einem Zug runtergespielt, so das ein harmonisierendes Ganzes entspringt. Es ist schwer über diesen Abend zu schreiben, ohne dass die Euphorie merkbar durchsickert. Aber man kann wohl sagen, dass es ein gutes Zeichen ist, wenn man danach mit Herzklopfen und schwitzigen Händen den anderen Fans sprachlos gegenüber steht und nach Worten sucht um das grad Erlebte zu beschreiben. Auch der gemeinsame Auftritt beider Acts bei MEMORIAL gegen Ende sorgt für bemerkenswerte Stille und man denkt sich: Danke für diese außergewöhnlichen Künstler. Sargent House wissen was sie tuen. Und sie tuen es gut.



Mehr Infos:

Review:

The Current

()

MIDDAY VEIL sind eine weitere Band, die schwurbelige an Kifferprog erinnernde Klänge mit (im besten Fall) hypnotisch-abgedrehtem weiblichen Gesang verbindet. Auf "The Current" geben sich die US-Amerikaner eine gute Dreiviertelstunde lang Mühe, geneigte THE DEVIL'S BLOOD-Fans und versprengte Scott Weinreich-Jünger von ihren sechs Songs zu überzeugen, so ganz gelingen wird das aber nur bei wenigen. Zu unspektakulär ist das Ergebnis; zu oft wabern die Songs vor sich, ohne dabei den Charme guten Stoner Rocks oder Psychedelic-Sounds zu erschaffen. Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht. So kommt "The Current" selten einmal über Belanglosigkeiten und Mittelmaß hinaus, am Ende bleibt beim Hörer der Eindruck, alles schon einmal gehört zu haben. In besser. Bei anderen Bands.

The Current


Cover - The Current Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 43:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Resistance

()

by Gast
WINDS OF PLAGUE ‒ so nennt sich die Symbiose aus Symphonic Metal und Deathcore. Das klingt nach einem schönen Bastard. Symphonische Elemente sind auf „Resistence“ vorhanden, was allerdings überwiegt, sind die Hardcore-Elemente, denen ein Hauch von Death Metal eingefügt wurde. Nervig ist das Gegrowle in Sprechgesangmanier. Während in den ersten Songs noch einigermaßen mit Melodien gespielt wird, nimmt dies (und damit auch der Wiedererkennungswert der Lieder) ab Höhepunkt „Left For Dead“ mehr und mehr ab. Die Aggressionsschiene wird voll aufgefahren, kalifornischer Hass schlägt dem Hörer entgegen. Der angepisste Gesang der häufige Gebrauch des Wortes „Mother Fucker“ zeigen an: Bei WINDS OF PLAGUE handelt es sich um eine moderne, harte Core-Band aus den USA.
Weder gesangstechnisch, noch lyrisch sind auf „Resistance“ Wunder zu erwarten. Musik am Rande der Anspruchslosigkeit, für irritierte, genervte Teenager oder frustrierte Erwachsene. Doch „metallische Erbarmungslosigkeit“ kann man die Erzeugnisse der Musiker nicht nennen. Erbarmungslos? Es gab Härteres. Es gab besseres ‒ meine Meinung. Nu-Metaller, Hardcoreler und Fans des urbanen, amerikanischen Klangs können einen Versuch wagen.
Ein Anspieltipp für solche: „Sewer Mouth“ und das lustige Musikvideo zum Opener. (:D).

Resistance


Cover - Resistance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Feast Of Iquinity

()

by Gast
Früher einmal hatten PYREXIA lange Haare und spielten Brutal Death Metal, der arg nach SUFFOCATION klang. Nun, davon hat man sich stark distanziert, nahmen doch im Laufe der Jahre die Haarlänge immer weiter ab und der Einfluss von Hardcore-Elementen in die Musik von PYREXIA stetig zu. Kurz um, mit der Band, die 1991 das rohe Demo Tape einspielte und 1993 die noch sehr gutturale Full-Length „Sermon Of Mockery“ veröffentlichten, haben die heutigen PYREXIA nicht mehr allzu viel zu tun.

So endet „Feast Of Iquinity“ dort wo “Age Of the Wicked” sechs Jahre zuvor geendet hat: Deathcore. Technisch gibt es hier wirklich nichts zu bemängeln, knallt der Stoff doch ordentlich aus den Boxen. Etwas weniger Hardcore wäre ja cool gewesen. Dennoch gibt es Tracks auf der Platte, die man sich gut anhören kann. PYREXIA funktionieren vor allem, wenn Sänger Eric das Tempo drosselt und nette Melodien einfließen, wie es in „Cryptic Summoning“ oder „The Feast“ der Fall ist. Deathcore-lastige Material wie „Infliction“ oder „Panzer Tank Lobotomie“ mögen jedoch jedem Old School Death Metal-Fan schändlich erscheinen.

Feast Of Iquinity


Cover - Feast Of Iquinity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 30:47 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Pyrexia

www
Konzert:

End Of Green, Undertow - Hamburg, Knust

Konzert vom

Die Schwaben von UNDERTOW sind viel zu selten in Hamburg auf der Bühne. Und so sollten sie sich auch nicht wundern, als im Knust nicht nur die Goth auf Michelle Darkness warteten, sondern einige Fans extra gekommen waren, um zum Doom/Postrock/Sludge - wie auch immer man den Sound der vier labeln mag - ordentlich abzugehen. Schon mit dem Intro stimmte die Band in ihr erst im Dezember erscheinendes Album "In Deepest Silence" ein. Wie immer hat Bassist und Filmliebhaber Tom Jentsch ein besonderes Zitat in den Opener des Albums hineingesampelt. Hier in Hamburg musste niemandes Schädel eingeschlagen werden, Fans und Band groovten sich zusammen munter ein. Mir ist dabei einmal mehr aufgefallen, um wie viel brillanter diese Band in den langsamen Stücken ist, die Stimme von Sänger Joschi kommt dann einfach besser zur Geltung und changiert zwischen der ihm so eigenen, recht hohen Stimmlage und Kirk Windstein und Zakk Wylde. Joschi redete lustigen Scheiss mit dem Publikum, und der neue zweite Gitarrist Markus Brandy Brand verstärkt die Band ganz ordentlich. So, mehr Bier her, es kommt noch ne Band!




Setlist UNDERTOW

Barefaced (Intro)

Stomping Out Ignorance

The Bitter Taste

BoxShapedHeart

Threedouble Chime

Art Of Falling

Smoke Garden

These Boots Are Made For Stalking

34CE



Die ersten paar Reihen veränderten sich zu END OF GREEN nun doch. Hängt bei UNDERTOW die Gitarre tief, geht man zu "eog" wegen der uuunglaublich tiefen Stimme von Michelle Darkness. Und das war die erste Überraschung, denn der Opener von deren neuem Album "The Painstream" spielt mit einer für Michelles Verhältnis fast schon hohen Stimmlage. Das führte dazu, dass eine Frau in der letzten Reihe sich die Augen rieb und fragte, ob da überhaupt END OF GREEN auf der Bühne stünden. "Ach, die Mütze ist doch da!", konnte sie erleichtert feststellen. Die Lightshow tat ihr übriges, dass man die Band nicht gleich von weitem erkannte. Da ich mich auch zum hinteren Teil der Bar zurückgezogen hatte, ein paar Beobachtungen zur Meta-Ebene dieses Konzertes: Klar, beide Bands kommen aus Schwaben, und da das Umfeld stimmt, war das eine stimmige Tour. Und irgendwie passte das Billing auch bei der musikalischen Unterschiedlichkeit. Aber noch unterschiedlicher war das Stageacting der beiden Bands. Während UNDERTOW auch im langsamsten Song noch nach vorn gehen, bleiben END OF GREEN selbst in den schnelleren, rockigeren Songs gotisch unterkühlt im Habitus. Mir war ihr Flug durch die letzten zehn Jahre ihrer Discografie fast ein bißchen zu lang, aber im zweiten Teil des Sets kamen dann alle ihre Hits. Hatte ich schon erwähnt, dass das Publikum in Hamburg beide Acts jeweils abgefeiert hat? Denkwürdiger Gig, und definitiv in der engeren Auswahl für meine Top 10 dieses Jahr!



Setlist END OF GREEN

Hangman's Joke

Dead City Lights

Pain Hates Me

Evergreen

Final Resistance

Killhoney

Hurter

Tragedy Insane

Goodnight Insomnia

Tie Me A Rope...

Degeneration

Don't Stop Killing Me

Death In Veins

--

Holidays In Hell

Weakness

Drink Myself to Sleep

Die Lover Die

Dead End Hero

Emptiness / Lost Control

---

Death Of the Weakender



Mehr Infos:

Seiten

Subscribe to metalinside - Das Rock und Metal Online-Magazin RSS