Konzert:
Majesty, Wisdom, Stormwarrior - Nürnberg, Rockfabrik
Konzert vom
Für die Headliner-Tour zur Promotion ihres neuen Albums „Banners High“ holten sich MAJESTY mit den Ungarn WISDOM und den deutschen Veteranen STORMWARRIOR zwei starke Bands ins Boot, die eine zünftige Heavy-Metal-Party versprachen. Und so viel vorweg, keine wurde enttäuscht, weder Bands noch Besucher.
Die Rockfabrik Nürnberg war schon sehr gut gefüllt, als STORMWARRIOR loslegten. Die Truppe ging mit viel Spielfreude ans Werk und freute sich sichtlich über die positiven Reaktionen der Kuttenträger im Publikum, die von Beginn an Fäuste und Haare schüttelten. Der Auftritt von STORMWARRIOR machte einfach Spaß und war ein Einstieg nach Maß.
WISDOM gingen anschließend etwas weniger rau, dafür aber ein Stücke epischer an das Thema Power Metal heran. Die Ungarn boten die meiste Abwechslung in Sachen Show, ihre Abläufe wirkten gut einstudiert und dennoch natürlich. Auch wenn Sänger Gabor nicht immer beim ersten Mal verstanden wurde, schaffte er es mit seiner sympathischen Art, die Fans zum Mitsingen zu animieren. Auch die anderen WISDOM-Jungs ließen sich nicht lumpen und suchten den Kontakt zu ihren Fans. Ja, es war so richtig heiß in der Rockfabrik, als WISDOM nach rund einer Stunde ihre Mission erfolgreich absolviert hatten.
MAJESTY waren zwar erst kürzlich als Support des LINGUA MORTIS ORCHESTRAS in Nürnberg, so dass schon zu befürchten war, damit den Hunger der fränkischen Metalheads gestillt zu haben. Dem war nicht so: MAJESTY wurden als Headliner stürmisch begrüßt und dankten es den Fans mit einer furiosen Show, sichtlich angestachelt durch die Begeisterung im Publikum. Mit ihrem neuen Basser als Nachfolger von Carsten Kettering wirkten MAJESTY wie eine Einheit, die perfekt aufeinander eingespielt ist. Schade nur, dass Jan Raddatz sein unterhaltsames Drum-Solo bei kaum vorhandenem Licht beginnen musste. Erst nach einer Weile merkte der Kollege am Lichtpult, dass dem guten Jan ein paar Lampen mehr nicht schaden würden… Sonst gab es rein gar nichts zu meckern, die Gitarreros Robin Hadamovsky und Tristan Visser beherrschen ihre Instrumente eh im Schlaf, und Sänger Tarek bewies einmal mehr, dass er singen und das Publikum animieren gleichermaßen gut beherrscht. Ein Abend, der wie im Flug verging und für jeden Metal-Fan ein klares Muss ist. Mehr Party geht eigentlich nicht mehr!
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Review: Into The Maelstrom
BIGELF bzw. ihr Mastermind Damon Fox hatten es noch nie besonders eilig, Alben aufzunehmen. „Into The Maelstrom“ ist seit 1996 erst das sechste. Dass seit „Cheat The Gallows“ sechs Jahre vergangen sind, hat aber auch noch andere Gründe, vor allem den, dass Fox das BIGELF-Line-Up fast komplett neu aufbauen musste. Besonders der Drummer-Posten ist jetzt prominent besetzt: Hierfür ist nämlich Mike Portnoy eingesprungen, den Fox 2009 während der Progressive Nation-Tour kennengelernt hat. Inhaltlich geht es auf „Into The Maelstrom“ dann u. a. auch um die schwierige Zeit zwischen den Alben, um die Verarbeitung der Auflösung der Band, des Todes von Fox’ bestem Freund, dem ehemaligen BIGELF-Gitarristen A. H. M. Butler-Jones, und von Schmerzen und Ängsten. Aber es geht auch um die Zukunft und die selbstzerstörerischen Kräfte der Menschheit.
Passend dazu nennt sich der Opener „Incredible Time Machine“, und der befördert einen auch musikalisch in die Vergangenheit, nämlich in den englischen Prog der End-60er, klingt mit seinen surrenden, spacigen Sounds gleichzeitig aber auch ziemlich (retro)futuristisch. Eine perfekte Einleitung in die Welt von Damon Fox und sein neues Werk, das so verspielt wie vertrackt ist, stellenweise aber auch wieder sehr eingängig, bei dem an jeder Ecke alte Orgeln und Synthesizer flirren, genauso aber immer wieder sägende und doomige Gitarrenriffs und schwere Grooves das Kommando übernehmen. Und zwischendurch werden auch große Melodien und Harmonien aufgefahren, die mal an PINK FLOYD oder QUEEN erinnern, mal auch an David Bowie oder die BEATLES. Man höre sich nur das wunderbare „Mr. Harry McQuhae“ mit seinem großartigen, sich steigernden Aufbau und seinem Schlussthema zum Reinlegen an. Immer wieder wird aber auch gnadenlos nach vorne gerockt, wie in „Control Freak“ oder „Hypersleep“. Überhaupt gelingt es BIGELF oft, in fünf bis sechs Minuten alles abzuhandeln, wofür SPOCK'S BEARD doppelt so lange brauchen. Die Produktion klingt dabei angenehm warm und altmodisch, wie sich das für diesen Sound gehört.
Und Portnoy? Spielt natürlich toll – aber doch vor allem songdienlich. Das soll aber gar nicht negativ gemeint sein, denn wenn man ihn nur von DT kennt, mag man kaum glauben, dass es Portnoy ist, der hier so dreckig, tight und schwer groovend in die Felle prügelt. A pro pos: Ob es Zufall ist, dass Song 11 „Theater Of Dreams“ (sic) heißt? Angeblich hatte Fox die Songs schon geschrieben, als er sie Portnoy geschickt hat, aber vielleicht haben die beiden ja später noch an den Lyrics gefeilt. Bei Songzeilen hört wie „Contracts misleading / while friendships are bleeding“ ist das durchaus vorstellbar.
Was BIGELF mit „Into The Maelstrom“ vorlegen, ist wirklich ganz großes Kino. Sicher muss man diesem Retro-Sound und besonders alten Orgeln schon etwas abgewinnen können, sonst nervt die Musik wahrscheinlich kolossal. Wer sich darauf einlassen kann, wird hier aber ein Album vorfinden, das überbordet vor fantastischem Songwriting und tollen musikalischen Einfällen und tatsächlich einen wahren Sog entwickelt - und damit seinem Titel absolut gerecht wird.
Into The Maelstrom
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
62:17 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten