Walter Trout veröffentlicht mit „All Out Of Tears” weiteren Track aus seinem neuen Album „Ordinary Madness” (VÖ 28.08.2020)
Wer mit Walter Trouts Werdegang und persönlichem Schicksal halbwegs vertraut ist, weiß: Der Blues- und Rockgitarrist hat im Zuge seiner mehr als ein halbes Jahrhundert währenden Karriere mehr erlebt und erreicht, aber auch wesentlich Schlimmeres verkraften müssen, als die meisten seiner Zunft. Der heute 69-jährige US-Amerikaner machte sich zunächst bei JohnLee Hooker, Canned Heat und in der Band von John Mayall einen Namen, bevor er ab 1990 unter eigenem Namen mehr als zwanzig Platten veröffentlichte und seither unermüdlich tourte. Die für Trout bisher am schwersten wiegende Zäsur kam in Form einer unheilbaren Lebererkrankung, die er 2014 nur dank einer von Spenden finanzierten Organtransplantation überstand.
Buchstäblich wie neu geboren und auf der Höhe seiner Kunstfertigkeit als Instrumentalist wie auch als Songwriter präsentierten Walter Trout die anschließend erschienenen Alben „Battle Scars” (2015) und „We’re All in This Together” (2017). Zuletzt interpretierte er auf dem Longplayer „Survivor Blues” (2019) eine Reihe bis dato nur noch selten gehörter Genreklassiker unter anderem von Jimmy Dawkins, Sunnyland Slim, Otis Rush, Luther Johnson, J.B. Lenoir, Hound Dog Taylor und Mississippi Fred McDowell. „Survivor Blues” erreichte den Spitzenplatz der Billboard Blues Charts und wurde von der Zeitschrift Classic Rock zum besten Bluesalbum des Jahres gekürt. Anlässlich dessen hieß es dort: „Walter Trout hat nicht nur überlebt, er blüht jetzt förmlich auf!”.
Im Sommer dieses Jahres ist die Zeit für die Veröffentlichung weiteren Materials aus Trouts eigener Feder reif: Sein neues Album „Ordinary Madness” erscheint am 28. August 2020 auf CD, digital, sowie als Doppel-LP bei der Mascot Label Group. Eingespielt wurden die elf darauf enthaltenen Titel mit Produzent Eric Corne in Los Angeles, im Studio des früheren The-Doors-Gitarristen Robby Krieger. Die auf „Ordinary Madness” zu hörende Band setzt sich neben Walter Trout selbst aus Bassist Johnny Griparic, Teddy Andreadis an den Keyboards und Drummer Michael Leasure zusammen. Neben Trouts Sohn Jon wirken die US-Sängerin Teeny Tucker sowie Skip Edwards (Steel Guitar), Drake „Munkihaid” Shining (Keyboards) sowie Anthony Grisham (Gitarre)als Gastmusiker mit.
Bekanntlich stets für Überraschungen gut, schlägt Trout diesmal einen vergleichsweise weiten musikalischen Bogen über das von ihm gewohnte Bluesrock-Terrain hinaus. Dieser reicht von elektronischen Spielereien beim Intro zum Titeltrack, über Ambient-artige Gitarrensounds („Wanna Dance”) bis zu beinahe schonfloydigen („Up Above My Sky”) und anderen psychedelisch anmutenden Klangmustern („The Sun Is Going Down”). Ab und an brechen sich nach Hardrock oder Metal anmutende Riffs ihre Bahn, wozu versöhnliche, stellenweise gar liebliche Töne wie beim Country-beeinflussten „My Foolish Pride” einen reizvollen Kontrast bilden. In den Lyrics rekapituliert und reflektiert Trout seine den jeweiligen Umständen entsprechenden mentalen Befindlichkeiten während der jüngeren Vergangenheit, von zu Tode betrübt bis himmelhoch jauchzend: Ordinary Madness, den ganz normalen Wahnsinn. Dass unmittelbar nach Fertigstellen dieses Albums die Corona-Pandemie mit voller Wucht und verheerenden Folgen über die USA hereinbrach und damit auch größere Konzerte auf absehbare Zeit unmöglich gemacht hat, ist zwar Zufall – jedoch einer, der ins Bild passt. Aus alldem zieht Walter Trout seine ganz persönlichen Schlüsse. Diese lauten kurz zusammengefasst: „Lasst uns einfach immer auf das Licht am Ende des Tunnels hoffen.”
News:
IN FLAMES mit Video für re-recorded Version von “Bullet Ride”
IN FLAMES veröffentlicht heute ein Lyric-Video für ihre Re-Recorded Version von “Bullet Ride" vom kommenden "Clayman (20th Anniversary Edition)", welches am 28. August erscheint:
»Clayman20th Anniversary Edition« wurde komplett remastered von Ted Jensen (PANTERA, DEFTONES, GOJIRA) und erhielt ein komplett frisches Artwork mit einem 16-seitigen Booklet, einem neuen Instrumentalmedley und 4 neu aufgenommene Versionen von den Fanfavoriten wie 'Only For The Weak' oder 'Pinball Map'. Jene Tracks wurden von Howard Benson (MY CHEMICAL ROMANCE, MOTÖRHEAD) produziert und von Chris Lord-Alge (GREEN DAY, ROB ZOMBIE) gemixt. Das Album erscheint in digitaler Version sowie als CD Digipak, Doppel-LP farbiger Vinyl im Deluxe Trifold und großem Booklet, 11 remasterten Tracks auf einer 12'' und 5 Bonustracks auf einer 10'' im bedruckten Sleeve.
Noch vor der Veröffentlichung von »Clayman 20th Anniversary Edition« werden IN FLAMES eine digitale »Clayman 2020 EP«am 24. Juli veröffentlichen, die die 2020er Versionen von 'Only For The Weak', 'Bullet Ride', 'Pinball Map', 'Clayman' und dem neuen Instrumentaltrack 'Themes and Variations in D-Minor' enthält.
18 Jahre haben NUCLEAR WARFARE auf dem Buckel und wollen mit ihrem sechsten Studioalbum dem Thrash Metal weiterhin frönen und huldigen. Und das geht bei „Lobotomy“ ja mal echt in die Hose. Laut Label-Info sollen wir es hier mit einer Mischung aus teutonischem 80er-Thrash und einer Prise Bay Area zu tun haben. Habe ich eventuell die falsche Platte gesendet bekommen? Schon der Titelsong „Lobotomy“ hat ja nun mal rein gar nichts mit obiger Spielart zu tun. Wir reden hier von Drei-Akkord-Punk-Riffs mit ein wenig Schlagzeuggeholze. Das kann man tatsächlich an jeder Ecke besser haben und hat definitiv nichts mit Bay Area oder altehrwürdigen 80er-Meisterwerken zu tun. Teilweise erinnert es mich ein wenig an THE IDIOTS, und das ist nun mal meilenweit vom Thrash entfernt.
Passend zu den platten Songs findet man auch hochgradig lustig Songtitel wie „Fuck Face“ oder „Death By Zuchini“. Kann ja jeder machen, wie er will, aber ich rechne solche Späße eher einer Schülerkombo zu und nicht einer Band mit 18 Jahren Erfahrung auf dem Buckel. Wo viel Schatten ist, da ist aber auch mal ein wenig Licht. Der Song „Gladiator“ zeigt die Richtung, in die NUCLEAR WARFARE wohl eigentlich gehen wollen: Primitive Riffs, räudiger Gesang und wummernde Drums! Der Song macht nach drei bis vier Kaltschalen bestimmt Spaß und lässt meine negative Stimmung ein wenig abflachen. Warum nicht gleich so? Auch „They Live“ kommt ordentlich aus dem Quark und macht in seiner Primitivität schon Spaß. Natürlich hat man hier alle Riffs und das intensive Tappingspiel der Gitarren schon tausendfach gehört, aber es macht halt immer wieder Laune, auf Bewährtes zurückzugreifen.
OK, ganz schlecht ist „Lobotomy“ jetzt nicht geworden, aber mehr als eine Note im unteren Durchschnitt kann ich hier leider nicht geben. Da gibt es zig Bands, die einen Plattendeal mehr verdient hätten. Sorry, aber immerhin das Cover-Artwork rockt!
Die ALLMAN BETTS BAND hat das offizielle Video zu ihrer Single "Pale Horse Rider" veröffentlicht. Grammy.com hat das Video Anfang dieser Woche exklusiv uraufgeführt und schwärmt, dass "die atemberaubende Optik mit dem filmischen Feeling des Songs übereinstimmt". Das Video wurde von Devon Williams selbst an zwei extrem heißen Tagen im legendären Joshua-Tree-Nationalpark gedreht.
"Pale Horse Rider" beginnt bedrohlich und entwickelt sich schnell zu einem dunklen und dichten Rumpeln, das durch Devon Allmans gefühlvoll-geisterhaft wortlosen Refrain sowie ein donnerndes, ausladendes Outro akzentuiert wird.
"Jede PR ist gute PR". Darüber kann man wohl streiten. Auf der anderen Seite, ich habe das gute Stück zum Review geschickt bekommen, von daher ist es aus journalistischer Sicht nicht nur gerechtfertigt, sondern auch notwendig, darüber eben genau so zu schreiben, wie man es findet.
Ich denke, das erwartet Ihr als Leser auch von uns.
Das gesagt, würde ich Bands vom Einsenden von Demos in solcher Qualität eher abraten. Im Falle der THRASHGANGSTERS empfinde ich den "Gesang" als einen Totalausfall. Es tut mir leid, aber da tun mir, bildlich gesprochen, die Ohren beim Zuhören weh.
Die Produktion entspricht dem Niveau einer mittelmäßigen Proberaum-Aufnahme, und da wir nicht mehr in den 70ern leben, muss man da einfach viel mehr erwarten können.
Toll wäre auch, wenn die Instrumente vor der Aufnahme gestimmt würden, und alle im Takt spielen. Dann käme vielleicht auch so etwas wie Groove auf.
Das professionelle Video dazu möchte ich Euch nicht ersparen, damit Ihr Euch selber ein Bild machen könnt. Bitte bei 3:26 Minuten zurücklehnen und das Solo genießen:
Da ist aber Einiges an mir vorbeigeschossen. Mit „Reflections“ veröffentlichen die Gütersloher ASSIGNMENT ihr bereits fünftes Studioalbum, und ich habe die Band bisher gar nicht wahrgenommen. Schande über mich! Das soll sich jetzt aber schnell ändern, da ASSIGNMENT es definitiv verdient haben, sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Das Label Massacre verkauft die Band unter dem Siegel des Progressive Metals, was ich schon unterschreiben würde, aber sie agiert irgendwie anders als eine typische Prog-Band. Der Kopf wurde zwar beim Komponieren erfolgreich benutzt, aber die Musik ist immer songdienlich geschrieben worden und nicht fokussiert auf Effekthascherei an den einzelnen Instrumenten. Technisch voll auf der Höhe, aber immer den Song als Zielsetzung sehen, so sieht erfolgreiches Musizieren mit einem gewissen Anspruch aus, und dies haben ASSIGNMENT auf „Reflections“ perfektioniert.
Die Platte beginnt mit dem Instrumental „Triologia Balcanica“, welches eine Einheit mit dem folgenden Song „Mercyful Angel“ bildet. Textlich geht es um den Balkankrieg und die Bombardierung von NATO-Truppen gegen serbische Stellungen. Diese Operation wurde damals Merciful Angel genannt. In Anlehnung an MERCYFUL FATE wurde daraus dann aber „Mercyful“. Der Song ist sehr aggressiv gehalten und kommt teilweise einer Mischung aus NEVERMORE, ANGEL DUST und alten BLIND GUARDIAN sehr nahe. Wirklich gut, wie Sänger Diego Valdez seine Stimme immer zielgenau einsetzt. Diego hat wirklich alle wichtigen Stilmittel auf dem Kasten – von dominant-rau bis hauchzart. Diese Vielseitigkeit zieht sich durch die ganze Scheibe, und somit ist man bei den Vocals nie vor einer Überraschung gefeit. Wirklich ein Sänger, der in der Oberklasse einen würdigen Platz einnimmt. Ab der Hälfte der Scheibe wird der Gesang durch zwei Gastsängerinnen verstärkt, wobei man besonders die gesangliche Leistung bei „Endlessly“ nicht genug wertschätzen kann. Auch textlich ein sehr anspruchsvoller Song, der nachdenklich stimmt und musikalisch eher ruhige Klänge anschlägt. Natürlich lässt sich Diego nicht ganz die Butter vom Brot nehmen, aber die gesangliche Abwechslung tut der Scheibe durchaus gut und ist nicht aufdringlich.
Trotz diverser Keyboard-Einsätze wirkt das Album nie überladen und somit angenehm bombastisch. Auch hier wurde wieder songdienlich komponiert und arrangiert. So stelle ich mir eine Band vor, die gemeinsam ein großes Ziel verfolgt, und bei der nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht. Auch die diversen Gitarrensoli driften nicht in Alleingänge ab, sondern dienen immer dem Song, obwohl auf ein sehr hohes technisches Level geachtet worden ist.
Ich kann die Scheibe nur jedem ans Herz legen, der gerne anspruchsvolle, aber immer nachvollziehbare Klänge im Prog-Bereich schätzt und auch einem gewissen Härtegrad nicht ganz abgeneigt ist. Meiner Meinung nach sind ASSIGNMENT eine ganz starke Band im deutschsprachigen Raum, die mit „Reflections“ auch keine internationalen Vergleiche scheuen muss. Ich bin positiv überrascht und hoffe, dass ASSIGNMENT mit diesem Werk einen Teil des Prog-Metal-Kuchens abbekommt. Zu wünschen wäre es der Band und somit eine ganz klare Empfehlung von mir.
Das ist nicht das erste Mal, dass MAD MAX einen Album-Titel recyceln, sprich wiederverwerten (z.B. "Night of Passion" - "Another Night of Passion"). Diesmal ist es der Titel des 85er Albums "Stormchild", der hier eine Regenerierung erfährt. "Stormchild Rising" ist in der gleichen Besetzung wie der Vorgänger ("35") eingespielt, und auch dem Genre des melodischen Hard Rocks blieb man erwartungsgemäß treu.
Dynamisch nach DEEP PURPLE bzw. RAINBOW klingend, eröffnet "Hurricaned" eine Spur urwüchsiger als gewohnt; unterstrichen wird dieser Eindruck durch die Beteiligung des aktuellen RAINBOW-Sängers und Hans Dampf in allen Gassen Ronnie Romero. "Talk To The Moon" indes marschiert vertraut melodisch mit thronendem Refrain und beißenden Gitarren aus dem Tonträger. "Eyes of Love" mahnt ein wenig an DOKKEN, aber das hören MAD MAX sicher nicht zum ersten Mal. "The Blues Ain't No Stranger" macht uns dann ein wenig die Albino-Schlange, aber doch immer mit eigener Note, für die nicht zuletzt Michael Voss' Vocals bürgen. "Take Her" klingt nach ROUGH CUTT, weil es erstens von dieser Band im Original stammt und zweitens auch dessen Sänger Paul Shortino sich die Ehre gibt und den Song erneut (mit)veredelt. Einzig bei "Ladies And Gentlemen" darf man fragen, ob der eigentlich bereichernde Kinderchor unbedingt in Deutsch seinen Beitrag leisten musste; ich würde hier im Sinne des Songs verneinen.
"Stormchild Rising" überrascht kompositorisch nicht wirklich, MAD MAX bleiben sich treu, offerieren interessante Gäste und unterhalten kurzweilig. Somit haben wir ein wertiges, 80er Jahre geschwängertes Hard Rock-Album mit internationalem Flair vorliegen, hergestellt und zusammengezimmert in good old Germany.
DEFECTED DECAY ist das im Spätsommer 2019 gegründete zweite Standbein der beiden SUFFERSYSTEM-Recken Dirk Padtberg (alle Instrumente) und Daniel Funke (Vorgrunzer), die hier nicht etwa ihre B-Ware abladen, die sie bei ihrer Hauptband nicht unterbringen wollten, sondern ein ganz anderes Konzept verfolgen. Wird im Leidenssystem gerne flott Death-metallisch mit derber Thrash-Kante verfahren und etwa DYING FETUS mit MORGOTH, KREATOR und DESTRUCTION verrührt, so steht der Defekte Verfall im Zeichen des gebremsten Todesbleis, der nicht nur Frau Antje aufhorchen lässt: Namen wie HAIL OF BULLETS, GRAND SUPREME BLOOD COURT, natürlich die langsameren ASPHYS, aber auch Karl Willets´ noch recht junge Spielwiese MEMORIAM oder die Ukrainer 1914 sind sehr gute Wegweiser, die Richtung auf diesem eigenproduzierten Debütalbum einzuordnen. Das dynamische Duo walzt und sägt sich eine knappe Dreiviertelstunde lang durch treibende, räudig und furztrocken produzierte Nummern wie den eröffnenden Titelsong, „Baptized In Blood“, „Exposed In Guts“, das großartige „Redefine Darkness“ oder das abschließende „The Gate Of Hell“ und kennt auch hier keinerlei Kompromisse. Als etwas störend empfinde ich lediglich den allzu sterilen, „pappigen“ Doublebass-Sound (sehr schön nachzuhören im Stück „Mangeled Remains“) sowie die Tatsache, dass das kurz zuvor erschienene SUFFERSYSTEM-Album „The End Of Ends“, obwohl stilistisch nicht direkt vergleichbar, die noch stärkeren Songs enthält. Dennoch ist den beiden Herren hier ein vorzügliches Underground-Werk gelungen, das einmal mehr mindestens 20 Jahre Liebe zur (Death Metal-) Szene offenbart und den heimischen Underground um eine starke bis sehr starke Platte reicher macht.
Das Album kann in limitierter Auflage, von gerade einmal 250 handnummerierten 6-Panel-Digipaks, über Bandcamp bezogen werden. Die CDs in Vinyl-Optik sind neben der Standardversion auch in diversen Farben (15x gold, 15x rot, 15x grün, 15x weiß) in einem Bundle erhältlich.
Die Schweizer Thrasher haben mit POLTERGEIST-Gitarrist Chasper Wanner sowie deren Gitarrist und KLAW-Produzenten V.O. Pulver Leute in ihren Reihen, die schnell DESTRUCTION-Zusammenhänge herstellen lassen. Das machen KLAW mit ihrer Musik ohnehin. Und sogar die manchmal schweinetief grunzende Sängerin Lucie Werlen stößt hohe Schreie aus, die auch Schmier nicht besser hinbekäme (hört „They Feel Pain“, das darüber noch feinste Melodien und Soli enthält). „Lightcrusher“ ist 1A-Thrash aus der Schnittmenge des Materials aus Bay Area und deutschen Landen mit allen Einflüssen, die einem von da in den Sinn kommen. Das ist nicht sonderlich originell, aber oft pfeilschnell und wirklich gut gemacht. Ratternde Riffs, superbes Stakkato, donnernde Drums, dicke Double-Bass, starke Soli, blubbernder Bass – all das zusammen wirkt mit Lucies energetischer Stimme und den echt guten Songs so gut wie eine 800er-Kopfschmerztablette. Gute Medizin für Thrash-Patienten, die mit dem Titelstück einen echten Hit enthält! Auch die abschließende Coverversion des RAGE AGAINST THE MACHINE-Klassikers „Killing In The Name Of...“ ist eigenständig adaptiert und in der Thrash-Version wirklich Spitze. Aber, wenn man den Titel im Original als absolut nervig empfindet, dann geht das trotz allen guten Willens immer noch nicht. Im Sinne von „aus Scheiße macht niemand Gold“. Und dennoch: Professioneller als „LightCrusher“ geht es kaum, so gut und kann Thrash der alten Schule klingen, ohne modern auszuwimpen. Wenngleich die absolut eigene Note in den 50 Minuten noch nicht ganz zum Vorschein kommt, dazu muss man die Bande wohl mal auf einem Live-Gig erleben.