Diese Band mit dem etwas seltsamen Namen ist die neue Spielwiese der beiden New Yorker Stephen Flam und Tony Pinnisi, die seinerzeit bei den großartigen WINTER tätig waren, welche es leider (nach einem Demo) auf lediglich ein Album („Into Darkness“) und eine EP („Eternal Frost“) brachten. Mit Sängerin Vas Kallas sowie diversen Gastmusikern wollen die beiden Urgesteine nun an alte Großtaten anknüpfen und sehen GÖDEN sogar offiziell als „spirituellen Nachfolger“ von WINTER – was der Albumtitel zusätzlich dezent unterstreicht. Und über weite Strecken gelingt ihnen das sehr gut, wobei „Beyond Darkness“ hörbar verspielter als sein „Vorgänger“ daherkommt. Der straighte Death-Doom ist in seinen Grundzügen noch vorhanden, kommt aber nicht mehr ganz so kellertief daher und überrascht mit allerlei Spoken-Word-Intermezzi („Manifestation I – VIII“), die die Stücke gekonnt miteinander verbinden, von der Idee her ähnlich den „Temples“ von NECROS CHRISTOS. Auch der flüsternde Krächzgesang von Frau Kallas fügt dem Klangbild eine neue Facette hinzu, zumal teilweise in recht unfallfreier deutscher Sprache (!), wobei er jedoch deutlich gewöhnungsbedürftiger daherkommt als die Growls von John Alman seinerzeit. Stücke wie „Cosmic Blood“, „Komm Süsser Tod“, „I Am Immortal“ oder – was sonst?! – „Winter“ sind als einzelne Nummern etwas schwerfällig und entfalten ihre bedrohliche Atmosphäre im Kontext als Gesamtkunstwerk deutlich besser. „Beyond Darkness“ ist rein gar nix für das kleine Hüngerchen zwischendurch, sondern ein sehr eigenwilliger, schwarzer Lavastrom, der über einen längeren Zeitraum entdeckt werden will, sich dann aber umso mehr lohnt!
Sachen gibt’s… Jetzt kommt ein uralter Schwedenklassiker aus Japan und verwirrt somit den Autor. FROSTVORE aus Tokyo haben den alten Sound der Meilensteine von DISMEMBER, GRAVE und ENTOMBED scheinbar mit der Muttermilch aufgesogen. An „Drowned By Blood“ kommt kein wahrer Nostalgie-Todesmetaller vorbei. Die Gitarren sägen, Frontmann Satoshi Fukuda brüllt sich die Seele aus dem Leib, und die Kompositionen wirken wie aus einem Guss.
Klar, hat man bei obigen Bands alles schon vor Jahren gehört, aber wie lange ist das her? Eine solche Death Metal-Qualität ist selten und bringt einen tatsächlich ins Schwärmen, und man vermisst irgendwie die gute, alte Zeit. Tja, musikalisch ist somit alles im mehr als grünen Bereich, aber wir haben noch nicht über den Sound gesprochen. Dies sollten wir aber dringend nachholen. Die Band hat „Drowned By Blood“ selber produziert und gemastert. Da kann natürlich viel schief gehen und den Genuss an der Musik empfindlich schmälern. Aber, keine Chance! Das schwedische Sunlight Studio ist scheinbar nach Japan gezogen und versorgt die Jungs mit dem altbekannten Schwedensound. Wahnsinn, wie die Band hier genau die richtigen Knöpfchen gedrückt und die Regler in Position gebracht hat. Der Sound ist einfach 1:1 eine perfekte Kopie des bekannten und geliebten Sunlights und macht den Nostalgietrip noch eine Ecke schöner.
Mir gefällt diese Reise in die Vergangenheit wirklich bestechend gut. Die Songs treiben immer nach vorne, und geschickt gesetzte Breaks und Midtempo-Parts machen die Sache gleich doppelt interessant. Von mir gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung. Wer auf rohen und unverfälschten Death Metal steht, der kann bei FROSTVORE wirklich gar nichts falsch machen. Tolle Scheibe!
Nein, die BLUES PILLS sind nicht mehr Everybody's Darling. Irgendwie haben sie ihre Unschuld verloren, nicht zuletzt als ihr hochgelobter Gitarrist Dorian Sorriaux die Band verlässt. Die BLUES PILLS sind nun, oder waren es vielleicht schon immer, Zack Anderson und Elin Larsson. Die beiden haben alle Songs geschrieben sowie produziert, und Zack hat neben dem Bass auch gleich die Gitarre eingespielt. Das überraschende hierbei ist, dass ein Bassist mal locker einen so talentierten Gitarristen wie den jungen Franzosen ersetzt, ohne dass es groß ins Gewicht fällt.
Die Leichtigkeit, Opulenz und der Hammond-Orgel Soul von "Lady in Gold" sind nahezu verschwunden und werden auf "Holy Moly!" ersetzt durch eine muskulöse und fast schon gereizt ("Low Road") aufspielende Band. Die Gitarre dient eine Spur mehr als Rhythmus und härtendes Instrument; im Zentrum der musikalischen Darbietung steht ein weiteres Mal Elin Larsson. Die halbnackten Mädchen gebettet auf Blumen-Artworks ersetzt heuer ein schwarzbeiges Teufelsgesicht - das allein drückt doch ganz gut visuell aus, was auch inhaltlich angesagt ist. Das düstere, geheimnisvolle, wahrlich irgendwie im Rauch stehende "Dust" zeigt dann ganz neue Facetten der Band und weiß zu gefallen. Weniger Blumen im Haar, psychedelischer und dunkler geben sich die BLUES PILLS 2020.
Die "Band" hat ihre Hirarchien geklärt. Der dritte Longplayer ist selbstbewusst und will vielleicht geweckte Erwartungen bewusst nicht gänzlich erfüllen; das allein macht "Holy Moly!" sympatisch.
Das zweite Full-Length-Album von ETERNAL CHAMPION wird weltweit am 20. November 2020 über No Remorse Records auf CD, LP und als Box-Set veröffentlicht werden. Auf dem US-Markt wird die Vinyl-Version exklusiv von Sword Worship veröffentlicht und vertrieben.
Produziert, gemixt und gemastert von Arthur Rizk (SUMERLANDS, CRYPT SERMON, CAVALERA CONSPIRACY, POWER TRIP, SACRED REICH), hat "Ravening Iron" laut Info "den massiven Sound, den Epic Heavy Metal heutzutage benötigt; der Vergangenheit verpflichtet, dennoch frisch und aufregend, mit der einzigartigen Identität und Ästhetik von ETERNAL CHAMPION in voller Präsenz. Die acht Tracks sind prächtig und erhaben, mit schweren Riffs, Synths, einer harten und pumpenden Rhythmus-Sektion, und sie erzählen Geschichten und Legenden aus den Tiefen von Zeit und Fantasy. Es gibt eine atemberaubende und wegweisende Aura auf "Ravening Iron" - ein meisterhaftes und historisches Epic Heavy Metal-Album".
Ein Lyrics-Video des Titeltracks kann hier gestreamt werden:
DasCover-Artwork stammt von Ken Kelly.
Tracklist:
1. A Face In The Glare
2. Ravening Iron
3. Skullseeker
4. War At The Edge Of The End
5. Coward's Keep
6. Worms Of The Earth
7. The Godblade
8. Banners Of Arhai
Line-Up:
Jason Tarpey: Vocals, War horn, Hammer & Anvil
Arthur Rizk: Drums, Guitars, Synth, Backing vocals
Mit "Sleepless Forever" präsentieren die deutschen Düster-Death-Metaller ARROGANZ einen zweiten Track von ihrem anstehenden Album "Morsus", das am 02. Oktober 2020 über Supreme Chaos Records veröffentlicht wird.
Der Song kombiniert laut Info "Wut und Chaos mit Melancholie und Atmosphäre, ganz im Stil der Band. Der experimentelle, selber produzierte Video-Clip betont den speziellen Charakter des Songs sowie des gesamten Albums":
Die legendäre New Yorker Formation HOLY MOTHER um Wunderstimme Mike Tirelli und Powerdrummer Jim Harris ist wieder da. Greg Giordano ist der neue Mann an der Gitarre und wer die Nachfolgfe des viel zu früh verstorbenen Randy Coven antreten wird, wird demnächst bekannt gegeben.
Neben einem Deal beim deutschen Label Massacre Records, gibt es auch schon einen ersten Song zu bestaunen. "Wake Up America" ist ein moderne und kraftvolle Mid-Tempo Hymne geworden, die HOLY MOTHER von einer neuen Seite zeigt. HOLY MOTHER sind keine weitere Retrokapelle, sondern stehen mit beiden Beinen fest im Jahr 2020, haben sich aus früheren Tagen aber das Verständnis für catchy Melodien bewahrt.
"Wake Up America" mach auf jeden Fall neugierig auf mehr und ist ein gelungenes Lebenszeichen nach 17 ruhigen Jahren.
Coveralben sind bekannter Maßen ja nicht jedermanns Sache und mein Fall sind sie eigentlich auch nicht. Nachdem ich mir aber “Origins Vol. 1“ von ACE FREHLEY schon gegönnt hatte, war ich mehr als gespannt, was uns der gute ACE nun auf “Origins Vol. 2“ präsentiert.
SPACE ACE ist definitiv die coolste Socke im Rockuniversum und dementsprechend haben nicht nur seine eigenen Kompositionen viel mit Groove zu tun, sondern auch die Nummern, die ihn und seinen Stil, nach eigener Aussage, nachhaltig geprägt und beeinflusst haben. Da er in der Vergangenheit schon etliche Male auf die Ergüsse von anderen Künstlern zugegriffen hatte und Hits wie “New York Groove“, "Do Ya“, “Into The Night“ und zuletzt “The Joker“ und “I Wanna Go Back“ veredelte, scheint das mit dem Covern wohl irgendwie sein Ding zu sein. Mr. FREHLEY hat nicht nur ein Händchen, was die Auswahl der Songs betrifft, er transferiert die Tracks quasi in sein eigenes Sonnensystem – er assimiliert sie förmlich. Wie bereits beim ersten Streich sind Interpretationen von LED ZEPPELIN (Good Time Bad Times), den ROLLING STONES (Jumpin' Jack Flash) und JIMI HENDRIX (Manic Depression) ganz weit vorne. Gerade die STONES Nummer mit Lita Ford, bei dem ACE gesanglich größtenteils den Background beisteuert, ist richtig klasse. Diese Songs liegen ganz und gar auf seiner Wellenlänge. Sowohl der Schnoddergesang als auch die ACE-Gitarre passen wie die Faust aufs Auge. Zu meinen persönlichen Highlights zählen indes noch “Space Truckin'“ von DEEP PURPLE aus dem kurzer Hand “Space ACE Truckin'“ wird, “Never In My Life“ von MOUNTAIN, bei dem sein unnachahmliches Gitarrenspiel dermaßen abräumt, sowie das CREAM-Cover “Politician“. Selbstverständlich darf eine Reminiszenz an seine KISS-Vergangenheit nicht fehlen und findet sich im Klassiker “She“ am Ende der CD, allerdings als Bonustrack, wieder. Es sind abermals diverse Gäste mit am Start. Lita Ford und John 5 waren derzeit bei “Origins Vol. 1“ mit dabei, Robin Zander (CHEAP TRICK) und Bruce Kulick (GRAND FUNK RAILROAD, ex KISS) dürfen dieses Mal darüber hinaus noch mitmischen. “Origins Vol. 2“ ist eine Platte, die durch und durch ins Raumkontinuum vom Spaceman passt. Im Vergleich zum Vorgänger, ist die Auswahl der Stücke ebenso wie die Interpretation derer noch einen Tick stimmiger und organischer.
Meine Auffassung war bis dato, dass man klassische Rockperlen nicht besser machen kann, das kann ich an dieser Stelle nur bedingt bestätigen, cooler geht hingegen allemal.
Vielleicht muss man so krank gewesen sein, um so entspannt und gelöst zu klingen wie WALTER TROUT. Ohne Zweifel hat sein gesundheitliches Comeback den 69jährigen auch karrieretechnisch aufgeladen und beflügelt. Der ganz alltägliche Wahnsinn geht weiter, aber der Fokus ist ein anderer, ein milderer. "Ordinary Madness", so heißt des Amerikaners neues Werk. Und der Titelsong erzählt von Ängsten und Zweifeln, in musikalischer Abgeklärtheit und dem Wissen eines alten Mannes. Ein Bluessong, der entschleunigend, relaxed und doch inhaltsschwer und melancholisch ist. Kontrastreicher sowohl vom Titel als auch vom Sound könnte die folgende Nummer "Wanna Dance" kaum sein: fröhlich, beschwingt und fast trotzig gegen alle Wolken und dunkle Gedanken antanzend. Ein Song, der wie Brandbeschleuniger auf einen Funken guter Laune wirken kann - großartig! "All Out Of Tears" ist eine epische Trauerballade, welche die Spannweite von GARY MOOREs "Still Got the Blues" in sich trägt und durchaus auch dessen "Flughöhe" erreicht. Das athletische "Final Curtain Call" könnte auch von LENNY KRAVITZ sein, und "The Sun is going Down" ist ein psychedelischer Sonnenuntergang, den man am besten in einer liegenden Hörposition genießen kann.
WALTER TROUT legt mit "Ordinary Madness" ein Album vor, das die Messlatte für alle Blues-Alben in diesem Jahr definiert: abwechslungsreich, inspiriert, auf der einen Seite melancholisch, empfindsam und auf der anderen hoffnungsvoll, markig und beschwingt.
Die Schlagzahl bei den Ladies aus Tokyo bleibt ungebrochen hoch. Knapp 13 Monate nach ihrem ersten Live Doppel-Album „Daughters Of The Dawn“ legen LOVEBITES mit einem weitern Livepackage nach. Dieses gibt es wahlweise als DVD, BluRay oder Doppel-CD zu erwerben. Der Sound ist fett aber dennoch mit genug Haken und Ösen versehen, um das Livefeeling nicht missen zu lassen. Auch wurden die Publikumsreaktionen sehr gut eingefangen.
Und wenn schon die CD ein fettes Statement darstellt, so richtig beeindruckend wird das Ganze mit visueller Unterstützung. Die BluRay verfügt über ein gestochen scharfes Bild, verzichtet dankenswerterweise auf allzu hektische Schnittfolgen und es ist eine Freude zu beobachten mit welchem Spaß und Virtuosität LOVEBITES zu Werke gehen. Auf 5.1 Spielereien wurde zu Gunsten eines kraftvollen Stereosounds verzichtet.
Die Show vom 20.02.20 steht zwar im Zeichen des neuen Albums „Electric Pentagram“, bietet aber einen guten Querschnitt aus allen bisherigen Veröffentlichungen. Angefangen beim Thrasher „Thunder Vengeance“ über die allererste Single „Don’t Bite The Dust“, den kleinen Hit „Rising“ bis hin zur aktuellen Single „Golden Destination“. Es ist unglaublich welche Entwicklung LOVEBITES in ihrer noch jungen Karriere gemacht haben. Spielen konnten sie ja schon immer, aber nun fühlen sie sich auch auf größeren Bühnen sichtbar wohl. Midori erinnert in ihrem wilden Bühnengebahren ein ums andere Mal an Jeff Waters, Haruna liefert Schwerstarbeit hinter dem Kit, Miho ist auch im weißen Rüschenkleidchen Metal durch und durch, Sängerin Asami ist noch stärker geworden und dirigiert die Fans vor der Bühne mehr als souverän und sogar bei der eher introvertierten Miyako kann man ab und zu ein Lächeln erkennen.
Gerade was Midori und Miyako für ein Feuerwerk an gnadenlosem Shredding und doppelstimmigen Soli abliefern ist mehr als beeindruckend. Den Vogel schießt aber Miyako ab, als sie sich ans Piano setzt und die Etude Op. 10, No. 12 von Chopin spielt als sei es das Normalste der Welt. Und beim folgenden „Swan Song“ wechselt sie innerhalb des Songs von einem Instrument aufs Andere. Hut ab.
„Five Of A Kind” ist eine Machtdemonstration einer der besten melodischen Power/Speed Metal Bands, die die Szene aktuell zu bieten hat. Ich bin sehr gespannt, wohin der Weg LOVEBITES noch führen wird.