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Desensitised

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Party San Open Air 2003, Samstag

Konzert vom Heute ist es noch schwerer - in Bezug auf Kopf und Hitze. Muß aber, gibt nämlich FALLEN SAINTS zu sehen. "Heute ist erst unser zweiter Open-Air-Auftritt, gestern der erste. Ist also noch nicht so lange her", verriert Sänger Olli. Merkte man ohnehin, machte den Auftritt aber nicht wirklich schlechter. Klar, da spielte eine junge Band, der man die "Amon Amarth"-Einflüsse deutlich anmerkt ("Dead Man Walking") und die manchmal ein wenig hölzern wirkt. Aber wie für die Scheibe "The Source Of Decease" gilt auch live für die Norddeutschen: Weiter so, das kann was werden. Wenn man dann noch die frühe Anstoßzeit und wenigen Anwesenden bedenkt, zählt das Lob sicherlich doppelt.


Als nächstes wurd’s düster, also jedenfalls auf der Bühne. Mit DARK FORTRESS kam Black Metal, das merkt man schon am bösen Intro. Warum mir diese Band bis dato völlig durchgerutscht, bleibt mir ein Rätsel. Mit ihrer coolen Mischung aus Dissection und Cradle (und das meine ich nich despektierlich!), einer wirklich engagierten Bühnenshow und ansprechendem Outfit sorgten sie für eine mehr als ordentliche Black-Metal-Show und bewiesen so, dass diese Art von Musik auch im heißen Hellen durchaus funktionieren kann. Zumindest dann, wenn eine Band über Songs mit Wiedererkennungswert verfügt. Alle Daumen hoch für die Schwarz-Wurzeln. Die Herren sollten sich allerdings mal hinter den Ohren waschen, denn sonst erkennt man sie abgeschminkt auch noch beim Bier bestellen Backstage an den Farbresten um die Hörmuschel herum.


"Hallo Schlagerfreunde" begrüßte Sänger Wokkel die Zuschauer und kündigte damit ein heiteres holländisches Pferd aus dem "Cold Blood Industries"-Stall an. Einer der Reiter war vielleicht der putzigste von allen: Jurjen, körperlich kaum höher als eine Maggi-Flasche, bewies an seinem Bass wirklich ganz große Fingerfertigkeit und eine außerordentlich fröhliche Ausstrahlung. KATAFALK entfachten einen "Storm Of The Horde" und bewiesen mit ihrer an At The Gates angelehnten Mucke durchaus Power. Auch, wenn es zeitweise - auch auf Grund des laschen Sounds - ein wenig eintönig dauer-krachlattete, Songs wie "Aesthetic Vampires", "Hatred" oder "Baptized In Fire" haben ihre amtlichen Qualitäten. Die Holländer bewiesen, dass sie beileibe kein "Cannonfodder" darstellen.


Immer noch früh am Tage und schon eilt der nächste Hammer aus Nachbars Landen auf die geilste Bühne der Republik: THORIUM - die vielerorts gefeierten Death-All-Stars von Taetre, Withering Surface und anderen - aus Dänemark. Und sie ließen Bad Berka eintauchen in ihren "Ocean Of Blasphemy". "Crest For War" oder "Impaled" sorgten für akkurate Stimmung unter todesmetallischen Liebhabern. Klar, dass da auch Deicides "Lunatic Of God´s Creation" abgefeiert wurde. Warum nur guckt denn Ryberg, der Gitarrist nur so böse wie ein Mitglied der japanischen Jakuza? Vielleicht, weil seine langen Haare flöten gegangen sind? Dabei hatten die Dänen doch allen Grund zum Fröhlich sein, weil der Auftritt doch ganz ordentlich ankam.


Dann baten die Freunde des gepflegten Renaults zum Tanz: ABORTED. Mit einem Van und einem Kombi (gelb und rot, um genau zu sein) fielen die Pommes-Vernichter aus dem Bierbrauer-Land in Thüringen ein. Die Belgier hatten extrem brutalen Death Metal im Gepäck und hämmerten ihr Mitbringsel fies und kompromisslos und ein bisschen grindig in den Haufen vor der Bühne. Gnadenlos kloppten sie Songs wie "Parasitic Flesh Resection", einen neuen Titel mit Slayer-Anfang, fiese Horror-Intros und was weiß ich nich raus. Und dann zickten sie die holländischen Kollegen noch ein wenig an: "Dutch bands spill their beer all the time…". Mir fiele da noch ein anderer Kollege aus Holland ein, der ganz gerne mal gespuckt hat. Rache für Rudi;-)! Äh ja. Jetzt aber noch mal ausdrücklich ABORTED waren Geilomat! Wir treiben ab nach "Goremageddon" …


Dann stieg also meine DESASTER-Live-Premiere. Und musikalisch sollte es sich lohnen. Sie posten wie die Weltmeister, allen voran Sataniac, Häuptling aufgepumpter Oberarm. Als Meister großer Gesten guckte er böse in die Crowd und vergaß seine originäre Aufgabe, das Singen, natürlich auch nicht. Infernal und Odin ließen sich ebenfalls nicht lumpen, kreuzten die Gitarren und spielten ganz gestenreich mit dem Publikum. Über allem stand aber die geniale Mischung aus Black-, Death- und Thrash-Metal. Ob nun Songs vom neuen Album "Divine Blasphemies" (das Titelstück regelt so was von ohne Ende!) oder aber Klassiker in der Tradition der Bandhymne "Metalized Blood", die Fans feierten DESASTER ab wie die Hamburger ihren HSV bei einem Sieg über die Seppel. Wirklich schwer geile Mucke.


Von Koblenz ging’s dann rüber nach Irland, zu PRIMORDIAL. "It’s to hot for irish people", stellte der charismatische Sänger A.A. Nemtheanga fest. Machte aber nix, im Gegensatz zu seinem axt-spielenden Kollegium rannte er wie von der Tarantel gestochen von einer Seite zur anderen, jammerte seine tragischen Vokal-Linien ins erstaunt bis begeisterte Publikum. Und das ließ sich einfangen von der einmalig-kranken Atmosphäre der Jungs von der grünen Insel. Man fragte sich nur, wann sich der melancholisch-leidende Barde umbringt, angesichts von so viel Trauer in seinem Gesicht. Epen wie "Sons Of The Morrigan”, "Spirit The Earth Aflame”, "Gods To The Godless” oder "The Burning Season” machten den Auftritt der Iren zu einem der Besten des gesamten Festivals. Fein, fein, fein.


DIMENSION ZERO haben mit Jocke Göthberg den Mann mit dem schlechtesten Friseur (vorne lang, hinten kurz) am Mikro (früher Marduk) und mit Abstand das unbeweglichste Stage-Acting des ganzen Tages am Start. Vor allem die Herren, die mit Saiteninstrumenten aktiv sind, bewegen sich ausschließlich mit den Fingern. Macht aber auch nüscht. Denn als der Sound besser wurde, da hörte man auch, mit was für einer Ausnahmeband man es zu tun hatte. Die Schweden zockten auf einem (Schnelligkeits-)Niveau, dass einem Hören und Sehen verging. Und als sie zum Abschluss das Titelstück von "Silent Night Fever" abfiedeln, da weint der Freund des harten, melodischen und verdammt schnellen DZ-Sounds -weil es schon wieder vorbei ist. Schade, dass Glenn Ljungström (Ex-In Flames) die Band verlassen hatte.


Und wieder mal nach Polen, zu BEHEMOTH. Endlich war es dunkel und es kamen auch ordentlich pyrotechnische Artikel und Licht-Effekte zum Einsatz. Dafür nicht dabei war Novy, der sich ja wohl Vader angeschlossen hat. Bei den ganzen Polen-Hin-und–Her hatte ich persönlich ganz andere Probleme, nämlich die mit der Auffassung - wegen der weißen Russen. Ich weiß aber noch, dass BEHEMOTH mächtig gerockt haben und dass sie ne Menge von "Zos Kia Cultus" gespielt haben. Und dass ich’s besser als Vader fand.


Besser? Am besten? KATAKLYSM. Das war das aller-aller-größte. Wenn Jagger keine Kinder will, dann nehmen wir sie eben von Maurizio. Diese Band hat so einen Druck produziert, so viel Energie frei gesetzt. Wie schon in Wacken begannen die Kanadier mit "Shadows And Dust" vom gleichnamigen neuen Album, setzten mit dem schier unglaublichen "Beyond Salvation" nach und überraschten abermals mit dem selten gespielten "Enhanced By The Lore" vom 96er-Album "The Temple Of Knowledge". Widerum gab’s nen Appetizer vom angekündigten Scheibchen "Serenity In Fire". Besser geht nicht. Glaub ich jedenfalls.


Was sollten da die Vielspieler von MARDUK noch ausrichten, zumal ich vom Super-Duper-extra-Gig nix mitbekommen hab. Wenn’s wer besser weiß, dann her mit den Fakten. Mir sind die Songs as ever ("Jesus Christ Sodomized", "Wolves" und so) im Gedächtnis geblieben, dass die Kollegen diesmal keine Eisernen Kreuze spazieren trugen und dass sie viel Licht und Donner mitgebracht haben. Und irgendwie war’s auch nicht schlecht. Als Draußen-Ausklang vielleicht genau das Richtige.


Dann gab’s noch VERSTÄRKERTOD innen Zelt drin. Hier gab’s jede Menge Cover-Versionen, Krach, Spaß, Allohol und überhaupt verschwimmen allmählich die Erinnerungen. Eins bleibt zu sagen: Dies war mal wieder das mit Abstand geilste Festival des Jahres. Damit sei nichts gegen irgendwelche anderen Open Airs gesagt. Aber gegen dieses stinkt niemand an. Hugh! Dass Menschen ein Grundstück in der Nähe des Festival-Geländes kaufen wollen, dass sie an den folgenden Wochenende in leichte Depressionen verfallen sind, weil dieses Jahr nie mehr so wird wie an diesen Tagen im August - das stimmt!


Bericht vom Donnerstag, 07.08.2003



Bericht vom Freitag, 08.08.2003




Deine Meinung zum PartySan 2003?



(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)




Konzert:

Taubertal Festival 2003 - Samstag

Konzert vom Den undankbaren Start am Samstag kurz nach 13 Uhr mussten UNION YOUTH machen. Denn sie spielten mangels Fans vor der Bühne fast für sich alleine, vielen steckte der heiße und lange Freitag noch in den Gliedern, so dass fast alle Festival-Besucher diesen Start verschliefen. Und das trifft auch auf mich zu. Mea Culpa (oder so) und Schande über mich.


Aber auch mit der zweiten Band des Tages, SUIT YOURSELF erwischte man eine guten Start in den Festival-Samstag. Leider war es wie letztes Jahr (die Band ist bereits gut Bekannt auf dem TTOA), es fanden sich recht wenige Fans vor der Hauptbühne, und auch am Hang waren nur die Schattenplätze besetzt. SUIT YOURSELF lieferten einen ähnlich guten und engagierten Auftritt ab wie bereits im Vorjahr, als sie uns mit ihrem Debüt voll überzeugten. Man merkte der Band aber auch dieses Jahr das deutliche Mehr an Erfahrung an, da alles etwas routinierter und gefestigter wirkte. Das Set bestand aus einer Mischung von älteren Tracks und Songs ihrer neuen CD, welche in der Woche nach dem TTOA aktuell erscheint. Davon konnten besonders "Persona Grata" und das rhythmische "Not In Our Name" in der Mittagshitze überzeugen. Diese Hitze schien auch auf den Sänger durchzuschlagen, oder wie soll man sonst folgende Ansage an die Fans kommentieren: "Scheiß Heiße da unten, oder?". Den Anwesenden war es egal; und bei dem passenden Track "Summer Sun" ging es dann gut (und ziemlich staubig) vor der Bühne ab.


Mit KETTCAR folgte darauf ein nicht nur für mich für mich unbeschriebenes Blatt. Vor der Bühne waren wieder mal recht wenige Leutchen versammelt - der schattige Hügel füllte sich jetzt aber zusehends. KETTCAR setzten fast ausschließlich auf deutsche Texte und die jüngere Fanschar sang und klatschte da recht eifrig mit. Für meinen Teil war es aber etwas harmlos und zu brav was da aus den Boxen kam - aber das ist ja immer bekanntlich "reine" Geschmacksache.


Mit BLACKMAIL ging es dann aber endlich etwas mehr zur Sache. Ihr dargebotener kerniger Gitarren-Alternative-Rock bestand aus einer gelungen Mixtur des Erfolgsalbum "Bliss" und Stücken des diesjährigen Majordebüts. Sie hatten einen verdammt guten Sound, entsprechende Lautstärke und fuhren ein volles Brett für die jetzt doch recht zahlreichen Fans im Glutofen vor der Centerstage. Abkühlung gab es dank "Uwe" - er war bei der Grubenbesatzung vor der Hauptbühne für die Wasserberieselung aus dem Schlauch zuständig und stieg während des Weekends zu einem der heimlichen Stars des TTOA 2003 auf. Ähnlich "Stars" wurden die orangenen Jägermeisterkappen - der BLACKMAIL-Shouter konnte sich nicht verkneifen auf Grund der Dominanz dieser Kopfbekleidung einen Gruß an den Sponsor loszuwerden (na ja, die sahen aber wirklich weder toll noch cool aus). Bei dem darauf folgenden Zwischenruf aus dem Publikum, musste sich der etwas "kleinere" Frontmann der Band doch tatsächlich wegen seines Bauchansatzes verteidigen - hat man auch nicht oft ;-) . Die 45 Minuten BLACKMAIL waren echt überzeugend - für guten Gitarrenrock braucht man wirklich keine Bands von der Insel.


Nun ja, man war ja in Bayern, besser Franken, und so gab es wieder mal was lokales auf der Bühne: HANS SÖLLNER & BAYAMAN’SISSDEM. Entweder man liebt ihn (also ich find’ den Man musikalisch grausam/Maio!)– oder auch nicht. Hier im Taubertal hatte der Barde ein Heimspiel und dementsprechend war es auf einen Schlag proppevoll vor der Bühne. SÖLLNER’s aus dem Leben gegriffene, humorvolle und Missstände anprangernde Texte taten ein übriges um das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Bis auf einen - da hatte ein Zuschauer doch tatsächlich eine Socke (ungewaschen) auf die Bühne geworfen. SÖLLNER spielte den Song noch zu Ende, aber dann kam eine einzigartige Schimpfparade im Originalton Süd. Dabei musste der Sockenwerfer sich sinngemäß folgendes anhören: "Socken auf die Bühn’ werfe’, macht man das heut? Ich hab’s g’sehen - du warst das, der Punk da. Jetzt denke’ aber alle wieder, die Scheiß Punks. Is’ aber ’net so. Denn nur du bist das Arschloch, ’net die anderen." Der Beifall war ihm gewiss.


Und dann kam schon mal einer der Festivalhöhepunkte. Denn was die Braunschweiger Crossover-Legende SUCH A SURGE ablieferte war einfach ein geiles Set. Sie stürmten auf die Bühne und schrieen den Fans ein "Geht’s noch?" entgegen - und tausendfach schallte es zurück "Es geht noch!". Und es ging noch. Unmassen von Crowd-Surfen wurden zur Bühne durchgereicht - hier war Schwerstarbeit für die Security zu verrichten. Mit bekannten Tracks als Opener und zum Ende des Sets, dazwischen von den Fans gut aufgenommener neuer Stoff - SUCH A SURGE waren mit ihrem deutschen Crossover und der gelungen Mischung aus Rap-Einlagen, Gesang und harten Riffs voll der Bringer. Und mit "Jetzt ist gut" wurde die Stimmung bis in die letzen Reihen gebracht (und auf dem oft schwerfälligen Hang hinauf). SUCH A SURGE hatten die Messlatte für die DONOTS recht hoch gehängt - und alle waren gespannt, ob die DONOTS das packen würden.


Die 5 Punkrocker gehören bekanntlich zu den besten Liveacts in Deutschland, und hatten damit einen Ruf zu verlieren. Aber darum müssen sich die DONOTS keine Sorgen machen. Denn was sie in dem einstündigen Programm boten war Fun pur. Mit Hits wie "Superhero", "Whatever Happened In The 80s", "Today" und "Room With A View" waren sie der Abräumer des Tages und brachten das nun übervolle Taubertal zum kochen (und das bei ohnehin schon viel zu hohen Temperaturen). Der Mann am Schlauch (Uwe) war im Dauereinsatz, um die ersten Reihen wieder auf Normal herunterzukühlen. Als dann die DONOTS das Joe Jackson/Anthrax-Cover "Got The Time" auf die Menschheit abfeuerten, gab es kein Halten mehr. Ein grandioser Circle-Pit war die Folge (und dabei kamen auch einige, Gott sei dank unbeschadet, unter die "Räder"). Als daraufhin die DONOTS eine Abstimmung inszenierten, ob man aus dem TTOA ein Metal-Konzert machen sollte, war die Zustimmung überwältigend. Und als dann die Frage kam, wer in Wacken war, war vielen klar, welche Stunde jetzt geschlagen hatte: das mitgebrüllte Twisted Sister-Cover "We’re Not Gonna Take It" bildete den Schlusspunkt eines erstklassigen Sets, den der agile Frontmann als Crowd-Surfer inmitten seiner Fans beendete. Ach ja, außerdem ließ er noch die Info vom Stapel, das die DONOTS direkt am Anschluss an das TTOA wieder mal ein Studio entern werden, um uns mit einem neuem Longplayer zu erfreuen - na dann schaun’ ’mer mal.


Ok, Schluss war damit aber immer noch nicht - die Mönchskutten von SEEED spielten um 23 Uhr dann auch noch. Meins ist das nicht so recht und ich befolgte als alter "Rocker" den Rat der DONOTS und hörte mit MY BALLON im Zelt an.


Bericht vom Freitag, 08.08.2003



Bericht vom Sonntag, 10.08.2003




Deine Meinung zum Taubertal Festival 2003?



(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

News:

Crematory

Am 1.3.2004 soll das neue Album, bisher "Revolution" getauft, veröffentlicht werden.

News:

Iced Earth

by Gast
Ob Ex-Priest-Röhre Tim “Ripper“ Owens wirklich bei Iced Earth bleibt, ist noch unsicher. Laut John Shaffer hat er bei der neuen Scheibe “The Glorious Burden“ nur als Gastsänger mitgemacht.

News:

Hatebreed

by Gast
Die neue Scheibe wird den Titel “The Rise Of Brutality“ tragen und Ende Oktober in den Läden stehen.

News:

Primus

by Gast
Die Originalmitglieder Les Claypool, Tim “Herb“ Alexander und Larry “Ler“ Lalonde läuten nach einer Pause von vier Jahren mit einem neuen DVD/CD-Set ihre Reunion ein. Das Package soll “Animals Should Not Try To Act Like People“ heissen und am 7. Oktober erscheinen. Die DVD wird unter anderem alle Primus-Videos und eine Banddoku beinhalten. Auf der CD werden fünf neue Songs zu hören sein.

News:

Devildriver

by Gast
Die Combo um Ex-Coal-Chamber-Shouter Fez Fafara hat den Titel ihres kommenden Albums von “Straight To Hell” in “DevilDriver“ umbenannt.

Konzert:

Party San Open Air 2003, Freitag

Konzert vom "Cold Sweat" heißt ein Lied der Jungs vom Schleizer Dreieck, FALL OF SERENITY, die am Freitag den Anfang machten. Den Titel allerdings sollte niemand nie umsetzen können, jedenfalls nicht auf dem PSOA 2003. Dass sie jüngst den Drummer gewechselt haben, merkte man den Jungs nur bedingt an, allerdings war der Sound der Old-School-Deather mächtig für’n Fuß. Die neuen Stücke von "Royal Killing" (hieß eins nicht "World Giant"?) zu beurteilen, fällt schwer. Auch, weil es soo früh und noch wärmer war.


Anschließend gaben sich die "Ruhrpott-Kanacken" von RESURRECTED die Ehre. Eine zweifelhafte, denn auch hier hatte der Soundmensch so große Probleme, dass die Zebras aus Duisburg ihren Set um zwei Stücke kürzen mussten. Eigentlich konnten die Jungens froh sein, überhaupt beim PSOA am Start zu sein, denn ein Unfall auf der Autobahn Wochen zuvor hätte beinahe nicht nur das Musizieren verhindert, sondern unter Umständen sogar das Weiterleben. Nun gut, sie sind wieder gesund (wobei ich bei Thomas’ Fratzen daran ersnthafte Zweifel hege) und trümmerten ihren durchaus anspruchsvollen Death-Grind in die noch recht lichten PartySanen-Reihen. ”Prepare For The Siege" machte den Anfang eines energiegeladenen Gigs, der einen Höhepunkt sicherlich bei "Infecting The Crypts (Suffocation-Cover) hatte. "The Rapist” und das Titelstück der aktuellen Scheibe "Blood Spilled" hießen weitere Kracher, die auf Grund der technischen Probleme leider ein wenig untergingen. Schade eigentlich um eine interessant Band, die im Klub sicherlich obergeil kommt.


MUCUPURULENT heißt laut medizinischem Wörterbuch soviel wie "schleimig-eitrigLecker. Genau wie der Titel ihrer zweiten CD "Horny Like Hell". Die Schwaben konzentrierten sich allerdings in erster Linie auf Material ihrer neuen Scheibe "Soulreaver" - was allerdings schwerlichst auszumachen war, denn auch der Todesmarken-Grindcore litt enorm unter dem grützigen Sound. Dazu gesellte sich recht schlappes Stage-Aacting (verständlich bei dem Wetter), was zum Prädikat "ging so" führt.


Viertel vor Sieben im Sommer - viel zu früh, viel zu hell für die norwegischen Kettenhemden-Träger von HELHEIM. Sie spielten viel von "Yersinia Pestis", wollten einen Vorgeschmack geben auch die angekündigte "Helsviti"-MCD, doch irgendwie woltle die Band bei mir nicht zünden. Dabei mag ich die Scheiben der Jungs gerne und finde sie live nach den bisherigen Erfahrungen richtig geil. Ob’s daran liegt, dass H´Grimnir, Hrymr, Lindheim, Thorbjorn und V´Gandr bei der Legacy-Autogrammstunde gar nicht evil wirkten, sondern ehr wie die Schulbuben. Also so, wie der Pappen, äh Lind-heim auch auf der Bühne aussieht? Egal die Kettenhemden sind geil, die Songs echt Pagan. Wie gesagt, vielleicht wieder nur zu warm? Sorry!


Wie Metal doch allgemein mitreißend wird, dass zeigten anschließend DISBELIEF. "Misery"?, No Control"? Egal!. Sie konnten spielen, was sie wollten: Diese Herren grooven as hell, fuck, alles. Große Kunst. Nicht nur Frauen wollten Kinder von Jagger. Pfui, Schweinkram, aber man kann sich seine Groupies nun mal nicht aussuchen. Diese Band ist eigen, diese Band ist sympathisch, diese Band ist klasse. Disbelief it or not.


Wenn es darum geht, mal irgendwo einzuspringen, dann ist der Henri zur Stelle und sattelt sein Pferd, in diesem Fall GOD DETHRONED. Allerdings war diesmal ein wenig Sand im Getriebe, denn während der Gitarrist Jens bereits Stunden in Bad Berka zur Stelle war, gehlte Mastermind Sattler und traf recht kurzfristig ein: Was für ihn kein großes Problem darstellte. "Ich wusste, ich komme pünktlich", meinte der Holländer auf Nachfrage. Nachdem die Schweißperlen bei Verantwortlichen und Wissenden vertrocknet waren, machte sich "Tulpenländles Finest" auf die Bretter und verwüstete die thüringische Wiese erneut. Stücke von der neuen Scheibe wie "Art Of Immolation", "The Warcult" oder "Soul Sweeper" wurden genauso euphorisch angenommen wie die Hits (ihr wisst schon, "Villa Vampiria" und so). Die netten Jungs von nebenan hatten die Posse im Griff, hatten und machten Spaß und sorgten für den zweiten absoluten Höhepunkt des PSOA hintereinander.


Es gibt zwei Bands, die spielen für meinen Geschmack ein wenig häufig. Das sind VADER und Marduk. Beide beim Party.San, nun ja. Und dann waren die Polen ja auch schon die woche zuvor in Wacken. Aber eins muss man ihnen ja lassen: Sie kloppen sich dermaßen tight durch ihre Gigs wie - Achtung Wortspiel - eine Mauser in die Brust des Opfers. Und so wippte Fuß und Kopf automatisch mit, in Bad Berka überstieg der Sound im Gegensatz zu Wacken auch Zimmerlautstärke. Was mir noch auffiel: Die Jungens schienen endlich mal wieder richtig Bock zu haben, knüppelten sich arsch-aktiv durch ihren Set. Ob’s sie das Party.San genauso mögen wie die Fans? Als sie dann zum Abschluss noch "Rainig Blood" coverten, war’s um alle Beteiligten geschehen.


Nach einem kleinen Missgeschick (irgendwie häuften sich diese mit zunehmender Zeit und mit häufigeren White Russians) in Sachen Kamera - danke hier noch mal an Markus Mirschel, der netterweise aushilft), bemerkte ich gerade noch rechtzeitig, dass MALEVOLENT CREATION die Headliner-Postion an abgegeben haben. Vielleicht ganz gut so, denn während die musikalischen Fähigkeiten der Amis über jeden Zweifel erhaben sind, lässt ihre Stage-Acting doch einiges an Aktivität vermissen. "Inferno Desire" gefällig? Die Amis sorgten dafür und für "Malevolent Creation". Danke auch.


So, dann also NAGLFAR. Ob sie den Standard ihre Auftritts vor zwei Jahren halten könnten. Oder sogar toppen, angesichts der überschwänglichen Kritiken für "Sheol"? Ich weiß nicht. Die Begeisterung von damals wollte sich bei mir nicht so recht einstellen, vielleicht sitzen die neuen Songs einfach noch nicht so wie die alten? Oder hatte ich einen sitzen? Wahrscheinlich zweimal ja. Die Band war ein mehr als würdiger Headliner, schon allein wegen des satan-gleichen Materials von "Vittra". Breitbeinig steht er da, der Jens Rydén, schmettert seine Hymnen ins Publikum, reckt die Faust. Und Tausende tun es ihm gleich. Party.San, heute war’s mal wieder schön mit dir!


Bericht vom Donnerstag, 07.08.2003



Bericht vom Samstag, 09.08.2003




Deine Meinung zum PartySan 2003?



(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)



Konzert:

Taubertal Festival 2003 - Freitag

Konzert vom Das achte Taubertal Festival vom 08. bis 10. August 2003 war wieder mal eine echt runde Sache. Wir von METAL-INSIDE.de waren jetzt auch schon zum dritten Mal mit von der Partie und freuten uns schon Tage im Vorfeld auf diese unvergleichliche Stimmung sowie diesen typischen Festivalduft, der sich aus einer herben Mischung zwischen Feld-, Wald-, und Würstchenbudengeruch sowie ausgiebig Besucherschweiß zusammensetzte! Wie immer klappte organisationsmäßig alles wunderbar, solche nervige Geschichten wie Fotokameras einschließen usw. wie bei den TOTEN HOSEN im Vorjahr entfielen diesmal glücklicherweise (fast) komplett, es war auch für die Presse eine sehr entspannte Atmosphäre. Nicht nur die bekannt malerische Kulisse und die einzigartige Umgebung des idyllischen Taubertales unterhalb von Rothenburg o.d.T. auf der Eiswiese wußten zu überzeugen - sondern auch die meisten Bands, Fans, Stimmung und das Ganze "Drumherum" - und vor allem die mal wieder insgesamt einigermaßen anständige Festival-Preise. Wobei hier aber schon erwähnt werden muß, daß bei einigen gastronomischen "Leistungen" das Preis/Leistungsverhältnis an den vergeben Ständen nicht in Ordnung war, denn ein Mini Döner für satte 4€ und eine mittelmäßige Currywurst für 3€ - das ist dann doch etwas heftig-deftig! Allein "nur" das Wetter hielt (viel) mehr, als es versprach - drei Tage Sonneschein und Hitze mit Temperaturen an der 40°C-Grenze ließen die Körper jener Festival-Besucher in rot und braun glänzen, welche dachten sie bräuchten keinen Sonnenschutz. Eigentlich kühlte man sich nur in der Tauber mal so richtig ab (die aber auf Grund der diesjährigen Hitzewelle stellenweise eher zu einem flachen Rinnsaal verkommen war!). Das war dann doch teilweise zu viel des Guten - und man merkte das Wetter dementsprechend auch nachmittags beim etwas geringeren Andrang vor den Bühnen.


Die letztjährigen Neuerungen, dass es zusätzlich zur Hauptbühne und zum hochklassigen Emergenza-Nachwuchswettbewerb (dessen Finale zum vierten Male im Rahmen des TTOA stattfand) auch noch eine Zeltbühne mit guten und interessanten Bands gab (My Ballon, Superstarfuckers, Terrorgruppe, Miles, Sincere, usw.) wurde beibehalten. Leider muss man bei so einem Angebot Schwerpunkte setzen; und da wir personell auch nur einen limitierten Zugang hatten haben wir uns während der drei Tage (fast) nur auf die Hauptbühne beim TTOA 2003 konzentriert. Ach ja, neu war auch noch eine Videowand rechts von der Bühne - echt gut das Teil, wenn es auch vor allem Freitag einige längere Aussetzer gab.


Beim Zusammenstellen des Programms arbeiten die Veranstalter mit einer Agentur in Hannover zusammen. Nicht immer gehen dabei die Wünsche bei der Auswahl der Bands in Erfüllung. Schließlich gibt es in Europa jede Menge Festivals, zu denen die Gruppen unterwegs sind. Trotzdem gelingt es immer wieder, bekannte Stars nach Rothenburg zu holen. Wer Hiphop, Techno oder Elektrobands beim Taubertal-Open-Air vermisst, darf nicht vergessen, dass es sich um ein Rockfestival handelt und danach das Programm ausgerichtet ist. Bei den "Headlinern", den Zugnummern für die Festivals, ist die Nachfrage größer als das Angebot, erzählt Florian Zoll, ein Mitarbeiter von KARO Konzerts. Umso mehr freute man sich über die Zusage von "HIM", die in diesem Jahr den einzig wahren Headliner des Festivals bildeten. Ansonsten war es eher ein bisschen dünne, was da an "großen" Gruppen am Samstag oder Sonntag gegen Ende geboten wurde, denn SEEED oder auch FARIN URLAUB waren, bei allem Respekt, zwar musikalisch nicht schlecht aber als HEADLINER sicher nicht so der wahre Bringer. Da hoffen wir im nächsten Jahr wieder auf eine Steigerung.


Mit neuntausend Besuchern pro Tag auf der Eiswiese gehört das Taubertal-Open-Air zu den kleineren Festivals, obwohl es inzwischen mit den großen europäischen Rockkonzerten verglichen wird. "Für uns eine große Herausforderung, dem guten Image gerecht zu werden," erläutert Volker Hirsch (KARO). Siebzig Prozent der Festival-Besucher bleiben drei Tage. Um das Gelände siedeln nach seiner Einschätzung "zwischen fünfzehn- und zwanzigtausend Besucher" an, die kein Ticket mehr bekommen haben oder keins wollten.


Neu war auch die Zusammenarbeit des Veranstalters mit dem Bundesamt für Naturschutz. Da das Taubertal zu den sensiblen Naturzonen gehört und die Tauber zu den schützenwerten Gewässern, führte man mit dem BfN einige Maßnahmen durch, z.B. umstellen von Dieselgeneratoren auf Energie vom Festnetz, Müllvermeidung und Mülltrennung, Toiletten mit Bio-Tabs statt Chemie, u.ä. So was kann und muss man unterstützen - die Sensibilisierung der Festivalbesucher bzgl. der Umweltproblematik ist dabei aber ein Kernpunkt. So, aber jetzt zum Festival und den Bands:


FREITAG


Nach dem wir den Eingangsbereich auf der Eiswiese bereits im Blickfeld hatten schon eine erste kleine Enttäuschung, der schnuckelige Biergarten aus dem Vorjahr war leider nicht da aber dafür gab einen Kräuterschnapsstand (die mit dem Hirsch - ihr wisst schon!) welcher außerdem so viele orangene Gratiskappen verteilt hatten, so dass man sich fast wie in einem holländischen Fußballstadion fühlte - echt grausam, aber man gewöhnte sich daran.


Manche der Musiker wohnen und schlafen in ihren komfortablen Tour-Bussen. Anlaufstelle ist dabei ein Parkplatz an der "Molkerei". Von dort aus koordiniert der Veranstalter den Weg zum Festivalgelände. Da es nur eine schmale Zufahrtsstraße müssen alle Bands durch dieses Nadelöhr irgendwann mal mit einem der zahlreichen kleinen "Shuttle-Busse" durch.

Die englische Gruppe SERAFIN, die das Festival am Freitagmittag eröffnete, ließ sich sogar direkt von Stuttgart abholen. Aus verkehrstechnischen Problemen konnten wir diesen Auftritt leider noch nicht geniesen aber es waren sowieso noch nicht so viele Fans auf dem Gelände angekommen aber laut unserer kurzen Spontanumfrage hatten die Jungs mit ihrem auf College Rock getrimmten Sound einen recht ordentlichen Opener Gig hingelegt.


Danach kommt die Nachwuchs-Alternative-Formation aus deutschen Landen mit dem weniger coolen Namen PINKOSTAR. Aber die Musik war dann andererseits recht cool, stellenweise ein wenig düster angehaucht (durch die Samples bzw. Keys leider nur vom Band). Aber abwechslungsreich bewegte man sich mit guten Melodien einmal quer durch Alternative-Sektor der Spaßkapellen. Da klingt es mal ein wenig nach Pyogenesis oder auch etwas nach Sub7; mal wird auf Punkbeat gemacht oder schlicht ordentlich abgerockt - machte insgesamt auch den Fans eine Menge Spaß. Der Sänger kann was, warten wir mal die nächste Scheibe ab. Technische Probleme wie der komplette Ausfall der Leadgitarre bei einem Track konnten PINKOSTAR ebenfalls nicht aus der Ruhe bringen.


Zwischendurch schauten wir dann auch im zu diesem Zeitpunkt noch etwas spärlich besetzten SOUND FOR NATURE Zelt vorbei, denn eine lokale Band, die aus Tauberbischofsheim stammenden MEGAKERLS, deren Video bereits auf VIVA recht erfolgreich läuft, standen auf dem Programm. Die Jungs, eine etwas härtere Ausgabe von ECHT, mit deutschen Texten, hatten ihre bereits zahlreichen eigenen Fans vor der Bühne versammelt und lieferten einen recht schweißtreibenden Auftritt ab.


Zurück auf der Hauptbühne zur LETZTEN INSTANZ, einer neunköpfigen Formation aus dem Sachsenland, die bei mir bisher noch nicht so sehr im Blickpunkt stand aber mit diesem Spitzenauftritt hat sich dies schlagartig geändert. Mittelalter-Crossover-Metal Rapp mit ein paar Hip Hop Einflüssen so einfach lässt sich die Mucke der Jungs beschreiben. Auch hier mit schönen teilweise recht anspruchsvollen deutschen Texten versehen, wobei optisch alle Jungs bis auf den mit einer schönen Stimme ausgestatteten Hauptsänger, mit einem Catweazleartigen Ziegenbärtchen aufwarteten, die Instrumentierung mit Violinen und einem rothaarigen Punkercellisten, der tranceartig auf einem Stuhl sitzend sein "Gerät" bearbeitete, war ebenfalls ungewöhnlich. Es wurde wild getanzt, crowdgesurft, gehüpft und mitgesungen - das Publikum ging das erste mal so richtig mit. Da konnte auch der kurze und heftige Regenschauer nichts daran ändern, der übrigends eine willkommene Erfrischung für alle Besucher darstellte.


Auf der Bühne wurden weiße Marmorsäulen mit romantischen Engeln sowie eine kleine Brücke in Stellung gebracht - die passende Rahmendeko für die beste holländische Band seit … o.k. mir fällt zwar jetzt gerade keine ein aber rückwirkend betrachtet waren die GOTHIC Metaller von WITHIN TEMPTATION so was wie der heimliche Headliner des Freitags, denn ihr mit fünfzig Minuten leider viel zu kurze Auftritt riß die Festivalbesucher so richtig mit. Durch die verstärkte Medienpräsenz des derzeitigen Clubhits "Ice Queen" sicher einigen schon ein Begriff haben die Jungs mit ihrer äußerst sympathischen Sängerin Sharon den Adel in ihrem ganz in weiß gehaltenen (Hochzeits-) Kleid mit einem energiegeladenen Auftritt eine Menge neuer Fans hinzugewonnen. WITHIN TEMPTATION erinnern mit der Art ihrer Musik zwar schon ein wenig an NIGHTWISH oder THEATER OF TRAGEDY (als die noch richtig gut waren) besitzen aber dennoch genügend eigenes Potential um in den nächsten Jahren zu den ganz Großen des Gothic Metals zu gehören. Ein wunderbar druckvoller aber trotzdem stets klar und kraftvolle rüberkommende Sound (der weitaus beste übrigends an diesem Tag, da konnte auch die übertriebene Einzeleinstellungsorgie des HIM-Mixers nichts daran ändern!). Diese tolle Stimme von Sharon, engelsgleich und facettenreich zugleich, in Verbindung mit den mächtigen, düsteren Keyboardklängen sowie fetten Gitarrenbreitwänden - live kommt dies noch wesentlich besser rüber (da nicht so glatt gebügelt!). Ein opulenter Sound zwischen Klassik, Metal & ein wenig Folkeinschlag (bei den Balladen). Die Songs haben epischer Breite, die Arrangements sind üppig filigran ausgearbeitet mit orchestralen sowie folkloristischen Ausprägungen. Positiv ist dabei besonders, daß die Sängerin auch richtig singen kann und nicht nur operettenhaft die Tonleitern hoch und runter jammert. Einer der Höhepunkte dann ganz sicher das Kate Bush Cover "Running Up That Hill" - einfach phantastisch! Rundum ein klasse Auftritt - WITHIN TEMPTATION haben es spielend geschafft Stimmungen bzw. dichte Atmosphären zu erzeugen ohne dabei aufgesetzt zu wirken oder allzu sehr auf die Deprischiene abzufahren. Gerade in dieser Richtung wirkte dann der nächste Act DEINE LAKEIEN schon etwas deplaziert, zumindest an dieser Stelle des Festivals.


Zwischendurch kamen wir auf der NATURE-Bühne noch in den kurzen Genuß von EXILIA, einer jungen Band die stilistisch als eine art New Rock/Crossover Ausgabe wie die GUANO APES zu besten Lords Of The Board Zeiten agierte, nur allein Lautstärke, Einsatz und Aggressivität reichen halt nicht aus, wenn die guten Melodien größtenteils fehlen.


Es war jetzt schon ziemlich dunkel und diese eigentlich als Zweimannband firmierenden DEINE LAKEIEN hatte sich neben ihren Keyboardtürmen noch zwei Streicherinnen sowie ein Cello mit auf die Bühne geholt um ihren romantik wavigen Elektro (Maschinen-Pop) an den Mann zu bringen. Leider war dieser Auftritt aber größtenteils ein Stimmungskiller, denn die meisten Besucher waren, aufgeheizt von WITHIN TEMPTATION jetzt viel mehr auf Partymusik eingestellt. Ohne den bekannten künstlerischen Qualitäten von DEINE LAKAIEN nahe zu treten; dieser stets düstere Sound mit den bildhaften, romantischen Texten entfaltet sich doch mehr an einsame Winterabende oder verhangen Herbsttage. Sicher die Songs hatten Tiefe - aber der doch etwas hüftsteife Sänger mit hervorragender Stimme hatte in seinem schwarzen Anzug (inklusive einstrahliger Rudolf Moßhammer Tolle) der Ausstrahlung der vorangegangenen Band recht wenig entgegen zu setzen. Außerdem hatte er es schwer mit dem Publikum eine Beziehung aufzubauen. Spannungen hin oder Pathos her, dem Großteil des Publikums, blickte man in die Gesichter jenseits der ersten (Fan)-Reihen, dachten viele ähnlich … "is ja nicht schlecht, aber doch zu viele langsame Tracks und daher auf die Dauer zu monoton für ein weniger in "schwarz" geprägtes Festival".


Mit zwanzigminütiger Verspätung kamen sie dann doch noch, die von den meisten Besuchern (insbesondere den weiblichen) bereits sehnlichst erwarteten H.I.M. Der Sound erwies sich fast während des ganzen Gigs leider als ziemlich dumpf bzw. basslastig, aber das hielt die Band um ihren charismatischen Frontman Ville Vallo nicht davon ab eine solide Vorstellung zu geben. Die restlichen Musiker wirken bei HIM sowieso nur wie eine notwendige Staffage. Letztlich geht es doch nur um den kleinen Sänger mit diesem tollen tiefen Organ, der seine Songs, die sich irgendwo zwischen triefendem Pathos, schwülstigen Balladen und ehrlichem (Gothic) Rock hin und her bewegen, stets mit voller Inbrunst aus den Boxen schmachtet .. sorry schmettert. Und überhaupt, nachdem er sich bei einem der Hauptsponsoren "Jägermeister" (es standen übrigends zwei große Flaschen als "Notversorgung" auf der Bühne) ausführlich für die gute Versorgung bedankt hatte, legte Vallo in seinem etwas genuschelten Englisch schon Wert auf die Tatsache, dass HIM nichts mit dieser Gothicschublade am Hut hätten sondern doch schlicht und einfach nur Rock’n Roll machten. Ansonsten gab es die erwartete volle Hitbedienung von "Greatest Lovesongs Vol. 666" aus dem Jahre 1998 bis hin zum aktuellen gut gelungenen Album "Love Metal", auf dem natürlich etwas der Schwerpunkt lag. Die Masse tobte, die Stimmung war hervorragend und bei Songs wie "The Funeral Of Hearts, "Join Me Into Death", "Fortress Of Tears", "Wicked Game", "Buried Alive By Love" oder "Your Sweet Six Six Six" wurden lauthals und begeistert mitgegrölt. Die Finnen scheinen mit dem neuen Album auch live die Kurve zum Rockact wieder gekriegt zu haben und haben eine gute Mischung aus melancholischen, leicht düsteren Songs mit den typischen Ohrwurmqualitäten ohne theatralischen Showeinlagen geboten. Einzig die relativ kurze Spieldauer von nur 85 Minuten, lies neben den Soundproblemen einen kleinen Wehmutstropfen zurück.


Bericht vom Samstag, 09.08.2003



Bericht vom Sonntag, 10.08.2003




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(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

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