Interview:

Dew Scented

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InterviewFangen wir doch mal mit eurem Auftritt in Wacken an. Den fand ich ja sehr cool. Überrascht hat mich, dass morgens um 10 schon so viele Leute da waren.


Wir waren auch ein wenig überrascht, mit der frühen Uhrzeit hatten wir nicht gerechnet. Ich war persönlich super erstaunt, dass so viele Leute vor Ort waren, da das Gelände auch gerade erst aufgemacht hatte. Wir haben im Endeffekt vor fünf- oder sechsmal so viele Leuten gespielt wie wir es uns für die Uhrzeit ausgerechnet hatten. Es waren viele Leute da, die uns zum ersten Mal gesehen hatten und den Namen nur kannten. Wir haben das von vielen Leuten gehört, mit denen wir danach gesprochen und zum Teil das ganze Wochenende abgehangen haben. Wacken ist ja ein sehr internationales Festival und das ist immer gut für die Aufmerksamkeit in anderen Ländern.


Ich hatte das Gefühl, dass viele Leute euch nur von der "Inwards"-Scheibe kannten. Die alten Songs, die ihr gespielt habt, kamen bei weitem nicht so gut an, die kannten wohl einfach weniger Leute.


Genau, ja. Es scheint, als hätte "Inwards" eine Halbzeit für die Band bedeutet hat, als wenn neues Interesse an der Band entstanden ist. Gerade weil auch in manchen Ländern unsere alten Sachen kaum oder gar nicht zu bekommen sind oder wenig beworben wurden. Für viele Leute war es halt so, als ob wir gerade unser Debüt gemacht haben. Wir stehen immer noch 100%ig hinter unseren alten Platten, aber im direkten Vergleicht sieht man halt, dass um "Inwards" herum viel mehr passiert ist und sich durch diese Platte ein neues Interesse für die Band gebildet hat.
Was ich richtig gelungen fand in Wacken, war euer Slayer-Cover ganz am Anfang. So lässig, eine Hand in der Hosentasche, "War Ensemble" runterzocken, war schon cool hehe
Das war eigentlich so auch gar nicht geplant. Wir waren auch erstaunt, dass die Leute das gehört haben, denn eigentlich sollte das nur auf der Bühne zu hörn gewesen sein. Sollte halt ein reiner Line-Check gewesen sein. Da hat uns wohl jemand reingepfuscht *lacht*


War aber trotzdem sehr geil.


Ja, wir haben die "War Ensemble"-Coverversion für die "Inwards" aufgenommen. Und wir schauen halt, wenn ein Konzert gut läuft und die Leute noch einen Song hören wollen, dass wir den halt spielen. Der Song ist halt eine sehr willkommene Wahl, da es ein sehr bekannter Song ist von unserem größten Einfluss als Musiker, insofern paßt das.


Welches sind denn die beiden Bonussongs auf "Impact"? Ich hab gehört, da gibt’s ein Digi mit zwei Songs mehr…


Ja, das Album hat an sich elf Songs. Es gab oder gibt immer noch eine kleine Auflage als Digi, auf der zusätzlich ein neuer Song drauf ist (Songtitel hab ich nicht verstanden - Anm. d. Verf.) und eine Coverversion von Turbonegro’s "Hobbit Motherfucker’s". Sind halt eine coole Band und das ist ein guter Song mit guter Aussage, "my generation sucks". Und wir hatten halt mit der Plattenfirma abgesprochen, dass wir eine Erstauflage mit besonderer Verpackung machen, ein Digipack mit rauem Papier und zwei Bonustracks drauf, um halt den Erstkäufern ein hochwertiges Produkt zu bieten.


Habt ihr nicht Lust, nicht mal ein ganzes Coveralbum zu machen? Ich mein’, das haben Entombed letztens ja auch gemacht, mit der "Sons Of Satan Praise Their Lords".


Weiß ich nicht. Unsere Covers sind meistens 1:1-Umsetzungen von Songs die wir halt cool finden, von Bands die wir respektieren und von Sachen die man halt bei Konzerten gut jammen kann. Ich weiß nicht, ob es notwendig ist, ein ganzes Coveralbum zu machen, aber wenn man unsere ganzen Coversongs zusammen nimmt, dann kommt man schon fast auf eine MCD, auf jeden Fall. Das waren ja Discharge, Overkill, Slayer, Metallica, Turbonegro… Ich denke aber nicht, dass wir die beste Coverband der Welt sind, insofern nutzen wir die Zeit wieder, um neue Songs zu schreiben.


Wie zufrieden seid ihr selber mit der neuen Scheibe, mit "Impact"?


Ich glaube, so zufrieden im Konsens waren wir alle noch nie. Sowohl in Sachen Produktion, wo wir das totale Maximum rausgeholt haben, der Andy Classen hat sich noch mal super gesteigert. Nicht dass wir unzufrieden mit "Inwards" wären, die Platte hat ja super geknallt, aber wir wussten, dass wir durch eine wiederholte Zusammenarbeit da ansetzen können, wo "Inwards" aufgehört hat. Die Produktion hat einen großen Schritt nach vorne gemacht, die Songs sind abwechslungsreicher und haben wieder mehr technische Elemente, was ich sehr cool finde. Die ist in Sachen Songwriting wieder mehr direkter und viel kompromissloser was die Eingängigkeit angeht und die Sons funktionieren live sehr gut. Wir haben das bei den letzten Konzerten gemerkt, dass sie sehr viel Spaß zu spielen machen und haben auch eine ziemlich direkte Wirkung. Mir gefällt die Verpackung sehr gut, mir gefallen die Reaktionen, die wir bisher bekommen und gesehen haben sehr gut, insofern wüsste ich nicht, was besser sein könnte.


Ihr spielt dieses Jahr sehr viel live, wart am Wochenende gerade in Holland, spielt nächstes Wochenende in Salzgitter, habt noch das Westfalenfestival, seit bei der X-Mass-Tour dabei… das ist mehr als letztes Jahr, oder?


Nee, eigentlich nicht, wir haben auch das letzte Jahr im Prinzip konstant durchgespielt. Wir waren 14 Tage mit Vader unterwegs in England und Irland, waren mit Cannibal Corpse fünf Wochen unterwegs, waren eine Woche in Frankreich mit No Return, waren eine Woche mit Sodom, Kreator und Destruction unterwegs, dann noch mal in den Staaten, bis wir irgendwann al gesagt haben: "Komm, aufhören, wir müssen langsam mal wieder neue Songs schreiben". *lacht* Letztes Jahr war’s also schon sehr sehr exzessiv, da sieht’s dieses Jahr sogar noch ein wenig humaner aus. Wir sind aber jetzt schon dabei, Tourangebote für 2004 zu sichten und machen jetzt noch die letzten Shows, die anstehen nach den Festivals. Wir haben dann noch die Tour mit Nile, Misery Index, Destruction und den anderen 5000 Bands und hoffen, noch für ein, zwei Shows in die USA rüberzukommen und da dann nächsten Jahr vielleicht noch eine zwei, drei Wochen-Tour dahinter zu schieben. Wir hoffen, dass wir noch mal nach Japan rüberkommen, wo wir seit 2001 nicht mehr waren. Mal schauen, was sich so anbietet, auf jeden Fall ist im Moment ein ganz gutes Interesse an der Band da.


Ihr habt also auch richtig Bock, live zu spielen?


Ja, ich finde, dass gehört dazu. Ein richtig gute Death/Thrash-Band knallt erst dann richtig, wenn man die Platte intus hat und die Band dann live sieht und uns macht das halt Spaß. Das Plattenaufnehmen ist halt die Pflicht und dann kommt halt so die Kür.
Bei euch ist es nicht so, dass ihr nach 200, 300 gespielten Shows sagt: "Ich hab jetzt keinen Bock mehr rauszugehen und immer den gleichen Song zu spielen."?
Nee, ganz sicher nicht. Wir sind ja zum Glück nicht drauf angewiesen, dass wir nur die Songs runternudeln, die wir auf unserer allerersten allerbesten Platte gemacht haben *lacht* Das kann ich nur ganz neutral sagen, dass wir ganz gut damit fahren, dass wir unsere beste Platte der beste Leistung nicht gleich am Anfang gemacht haben und spielen daher keine Songs, die älter sind als drei, vier Jahre, was die Sache natürlich auch frisch und interessant hält. Es macht immer wieder Spaß, egal wie klein der Rahmen ist. Die Mini-Tour in Holland jetzt z.B. war nicht besonders groß von den Zuschauermengen, aber es war halt eine selbstorganisierte Tour mit zwei holländischen Bands. Und das hat sehr viel Spaß gemacht, wenn man sieht dass Leute kommen, weil sie auf die Bands stehen und nicht kommen, weil sie ein Bier trinken wollen oder weil sie sowieso gekommen wären.


Wir haben für deutsche Verhältnisse schon extrem viel in Holland gespielt. Ich denke, dass waren bestimmt 50, 60 Shows da gespielt haben, weil es geographisch ja auch sehr günstig liegt. Letztes Jahr haben wir für unsere Verhältnisse extrem wenig da gespielt, nur sechs oder sieben Shows, von daher lag es nah, direkt nach dem Erscheinen eines neuen Albums mal wieder eine kleine Tour in Holland zu machen.
Wie ist das mit eurem Basser? Ist der nun ganz raus oder hilft euch noch aus? Oder wie?
Ja, schon bei der "Inwards" hat sich gezeigt, dass er mit seiner Zeit nicht mehr hinkommt, insofern hat er schon damals gesagt, dass er einen Gang zurückschalten muss. Er ist schon aus der Band raus, aber nicht im Streit, und spielt ab und zu noch Shows mit uns. So beim Summer Breeze dieses Jahr und spielt jetzt im Oktober ein paar Gigs mit, weil der Alex von Obscenity, der seit knapp einem Jahr unser Basser ist, keine Zeit hat. Wenn sich Termine von uns überschneiden, dann hat für ihn Obscenity Priorität und der Patrick, unser Gründungsmitglied, springt für ihn ein.


Wir suchen zwar einen Basser und haben auch schon mit einigen Leuten geprobt, aber der Richtige war halt noch nicht dabei. Wir hängen auch zwischen Hobby und Profi, da muss man halt mit Abstrichen menschlich damit klarkommen. Es frisst zuviel Zeit, als das es Hobby ist und es wirft zuwenig Geld ab, um davon leben zu können. Alex hat eine sehr gute Einstellung dazu und wird das auch weitermachen, wenn er sich das zeitlich erlauben kann.


Kommen wir doch jetzt mal zu dem neuen Gitarristen bei euch. Wer ist das?


Das ist Hendrik, unser zweiter Gitarrist neben Flo. Er ist direkt nach "Inwards" eingestiegen. Wir haben zwei Jahre lang gesucht und immer mal wieder wechselnde Gitarristen gehabt, was auf Dauer belastend war, denn wir sind nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich ein recht eingefahrenes Team, da müssen wir schon den passenden Deckel finden. Hendrik kam so aus dem Nix, nachdem die Band nach Braunschweig verlagert worden ist, hat mit uns geprobt und sehr schnell menschlich und musikalisch gepasst. Er hat seit der "Inwards" alle Konzerte mitgemacht und bei der neuen Scheibe maßgeblich mitkomponiert und bildet ein sehr gutes Team mit dem Flo zusammen. Wir haben jetzt zwei Songwriter und zwei Sologitarristen in der Hinterhand, die natürlich mehr machen können und auch abwechslungsreichere Sachen spielen. Die Sachen werden jetzt auch so komponiert, dass sie von zwei Gitarren ausgeführt werden können. Ich finde es eigentlich ganz cool, wir sind ein eingespieltes Team und die Platte hat mehr Tiefe und mehr Details. Im Songwriting mit vier offenen Augen an der Gitarre kann man natürlich mehr machen als mit zweien.


Kommen wir noch mal zur Platte zurück. Das Cover finde ich sehr komisch, da hätte ich ein Loch oder einen Bombenkrater erwartet, einen Einschlag eben. Und nicht zwei Typen mit Widderhörnern.


War uns ein bisschen zu platt *lacht* Der Titel stand als erstes halt fest, der Einschlag ist ja da durch diese Person in zweifacher Darstellung, die sich selber rammt und aufeinander einprallt. Wir denken schon, dass es sehr gut paßt und mir gefällt die Atmosphäre des Covers sehr gut, mit einem sehr knalligen Cover. Vor allem ist die komplette grafische Umsetzung des ganzen Inlays sehr schön.
Die Platte wird auch als Doppel-LP herauskommen, zusammen mit der "Inwards" im Gatefold-Klappcover. Das ist auf meinem Mist gewachsen und etwas, dass mein eigenes Fanherz höher schlagen lässt.
Das finde ich eine sehr coole Aktion, da die beiden Alben zusammen nicht mal zu einem erhöhten Preis zu haben sind, sondern soviel kosten wie eine CD.
Ja, ich hab halt mit NB geredet und gesagt, dass ich eine LP haben möchte, da haste einfach mehr in der Hand, ist einfach klassischer. Und als wir dann hin- und herüberlegt haben, wie wir das machen, ob wir noch einen Bonussong raufpacken, sind wir halt auf die Idee gekommen, die komplette "Inwards" mit reinzupacken. Soweit ich das verstanden habe, wird das in einer 500er Auflage gemacht und die wird relativ schnell weg sein. Wir haben da zwar keine Erfahrung, wir haben so was vorher noch nicht gemacht, können also nicht sagen, wie schnell die weg sein wird.


Die Texte sind wieder recht düster. Kannst du nur über so was schreiben oder gehört das für dich zusammen, mit der Musik?


Nicht zwingendermaßen, aber ich denke mir fällt es auf jeden Fall leichter über schlechte Sachen zu schreiben als über gute. Wenn ich mir vorstelle, dass man eine bestimme Energie und bestimmte Angepisstheit aufbauen sollte, um die Songs so rauszubrüllen, dann wäre es nicht förderlich, wenn ich keine Ahnung, über Schokokekse oder über Liebesfilme schreiben würde. Wenn ich solche Sachen singen sollte, komme ich wahrscheinlich nicht auf die richtige Spur, was das Energielevel angeht. Das macht schon Sinn, dass es um Aggressionen geht.


Was hältst du von politischen Texten? Im Metal gibt’s ja noch viele Leute, die das getrennt halten und das nicht machen wollen…


Wir sind jetzt keine Partei oder so oder parteiergreifend, was die Richtung der Texte angeht. Wir äußern aber durchaus unsere Meinung, da sind viele kritische Sachen drin, vor allem soziale Sachen. Wobei sozial natürlich politisch heißt. So ist z.B. "Cities Of The Dead" ein suggerierter Pazifistensong, sehr brutal und negativ geschrieben. Der Song handelt eigentlich davon, dass wir als Menschen ganz schön schizophrene Charaktere haben, dafür, dass wir unsere Zeit, Energie und Geld reinstecken, unsere Zivilisation aufzubauen und Technologie zu entwickeln, um dann doch wieder alles in ein paar Sekunden zu zerstören. Wenn man sich die Kriegsführung der letzten Jahre anguckt, ist das schon erschreckend. Da wird über menschliche Leben und Schicksale entschieden, nur um ein sozioökonomisches System neu zu erfrischen. Das das so funktionieren muss, ist schon eine schräge Sache. Ich glaube nicht, dass wir uns das vor ein paar tausend Jahren so gedacht haben.
Wenn man die Augen aufhält, sieht man als interessierter Mensch genug, über das man Texte schreiben kann. Und Pegasus, Schwerter und Drachen sind nichts, was mich in meinem privaten Leben berührt.


Stichwort Internet: Was hältst du von der ganzen Raubkopierdiskussion? Die ganzen Plattenfirmen jammern, dass ihre Umsätze verloren gehen und sie keine Bands mehr produzieren können, weil sie keine Kohle mehr haben…


Das ist eine Tatsache, ich meine, dass sieht man auch, es gibt z.B. immer weniger spezialisierte Plattenläden. Und Labels, die einfach weniger Material haben. Hat aber auch damit zu tun, dass es immer mehr Veröffentlichungen gibt. Das ist einfach eine Verkettung unglücklicher Umstände. Ich sehe das Internet eher als Promo-Plattform, wenn man es schlau benutzt. Vielleicht entdecken Leute dadurch erst unsere Band. Mich persönlich stört es bisher nur am Rande, was Dew-Scented angeht. Ich merke im direkten Gespräch mit den Leuten, dass sie erst übers Internet von unserer Band was mitbekommen haben, über freien MP3-Download merken, dass ihnen die Mucke gefällt und sie sich die Platte kaufen. Was mich stört sind Leute, die die Arbeit nicht sehen, die hinter einer guten Produktion und guter Verpackung steckt, die einfach nur aus Lust am Zerstören von Kunst komplette Alben ins Internet stellen.


Ich denke, es liegt auch daran, dass soviel auf die Leute eingeschwemmt, dass es so viele One-Hit-Wonder gibt, wodurch Musik nur noch als Nebenbeiprodukt wahrgenommen wird.


Ja, ich denke, dass der Gedanke, dass Musik etwas Exklusives ist, verloren gegangen ist bei vielen Leuten. Jeder kann Musik mit einfachen Mitteln machen und veröffentlichen. Das sollte aber nichts an der Einstellung der Fans ändern, Bands zu unterstützen, die sie mögen. Ich würde es sehr schade finden, wenn mir 100 000 Leute eine Email schicken, wie toll unsere Platte ist und wir nur 1000 verkaufen. Ich bin nicht auf das Geld aus, ich will nur, dass die Kette weiterhin funktioniert. Ich hab vor 10 Jahren angefangen Musik zu machen und wenn das noch zehn Jahre funktioniert, wäre es echt klasse. Und wenn es irgendwann des Geldes wegen nicht mehr klappt, wäre das sehr traurig.

(hier gab leider mein Band den Geist auf, was ich während des Interviews nicht bemerkte. So bleibt leider der Rest des Gesprächs über die Geschichte Dew-Scented und Tourleben verschollen. Wird aber nachgeholt - Anm. des Verf.)

Review:

Rainbowride

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Gorefest’s "Soul Survivor” meets Lake Of Tears "A Crimson Cosmos” - wenn man die Mucke der einen und das Layout der anderen Band nimmt. Kaptain Sun überraschen mit einem 70er-Jahre-LSD-Cover, welches so manche Band aus der Zeit nicht schöner hinbekommen hätte. Da rechnet man mit Black Sabbath-Mucke, aber nix da! Feiner Death’n’Roll dröhnt aus den Boxen, der vor allem durch den Gesang Andy Wongs an selige Gorefest-Tage erinnert. Deren Fronter hatte ein ähnliche eingängig-growlende Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Kaptain Sun orientieren sich aber nicht nur beim Gesang an der verblichenen holländischen Truppe, sondern haben auch im Songwriting Parallelen aufzuweisen. Gerade die letzten beiden Gorefest-Alben haben die Schweden wohl öfter gehört. Und rocken sich auf "Rainbowride" richtig schön-brachial den Arsch ab. Dürfte allen Anhängern von Entombed, Crack Up oder halt Gorefest gefallen - auch wenn Kaptain Sun noch nicht ganz die Eingängigkeit der Vorbilder erreicht haben. Aber dafür ist das Promo-Foto cooler.

Rainbowride


Cover - Rainbowride Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:44 ()
Label:
Vertrieb:
News:

Behemoth

"Conjuration" lautet der Titel der EP der polnischen Death-Metaller BEHEMOTH, welche im November erscheinen wird. Diese EP ist die erste Veröffentlichung der Band auf ihrem neuen Label Regain Records (Schweden). Auf der CD zu finden sind drei neue Stücke, darunter eine Coverversion von Venom´s "Welcome To Hell" und ein Cover von "Wish" von N.I.N., sowie vier Live-Aufnahmen der Stücke "Christians To The Lions", "Decade Ov Therion", "Antichristian Phenomenon" sowie "Chant For Eskaton 2000".
Die CD-Version von "Conjuration" ist limitiert auf 5000 Einheiten, ferner gibt es 500 Picture Vinyl und 500 MLPs.

News:

Skyclad

SKYCLAD arbeiten derzeit an den Aufnahmen zu ihrem neuen Studioalbum. Einige der Songs werden gemeinsam mit dem London Royal Philharmonic Orchestra aufgenommen. Der Titel des Albums lautet "A Semblance of Normality", die VÖ ist für Februar 2004 geplant. Der Mix findet im Eden Studios" UK (U2, Oasis, Bon Jovi) und im "Damage Inc. Studios" in Italien (Anathema, Cradle of Filth, Glenn Hughes) statt.

Band:

More Than Fear

(Underdog)
KEINE BIO!Underdog
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Band:

Kaptain Sun

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Konzert:

Just Went Black, Paint The Town Red, Bridges To Solace, Razor Crusade - Bremen, Magazinkeller

Konzert vom

Was macht man an einem regnerischen Sonntagnachmittag? Zu Hause abhängen, Glotze an? Soweit der Plan meiner Mitbewohnerin. Nee, man kann ja auch zur Hardcore-Matinee nach Bremen fahren. Nette Sache, das: fängt um 17 Uhr und ist gegen 21:30 Uhr zu Ende. Also kann man locker mit dem Zug hin und her, keiner muss fahren, alle können dem Alkohol frönen….. Perfekt! Also um kurz vor fünf in den Zug geschmissen und los.



Nach einer Stunde Wartezeit legten um 18.30 dann RAZOR CRUSADE aus Holland los. Und legten die Meßlatte für die nachfolgenden Bands verdammt hoch an! Die Kreuzzügler boten eine Mischung aus Punk und Hardcore, die mit fett bratenden, leicht schwedisch angehauchten, Gitarren und einem gnadenlosen Drummer zu überzeugen wusste. Dazu noch ein sehr aktiver und sympathischer Sänger, da war es keine Frage, dass die ersten Leute durch die Luft sprangen. Was Hardcorler halt so machen…



BRIDGES TO SOLACE aus Ungarn mussten dann die hohe Meßlatte nehmen. Die Jungs, die mal als Newborn eine sehr Split mit Catharsis rausgebracht haben, scheiterten anfangs aber kläglich. Der Sound war um einiges beschissener als bei den Holländern, gerade der Bass wummerte sehr unangenehm laut und dröhnig. Dazu kamen Anfangs einige Songs, die weder aggressiv noch eingängig waren und sich recht ähnelten. Erst nach dem die Ungarn in der Mitte des Sets eine Coverversion zockten (fragt mich nicht, hab nix von dem verstanden, was der Sänger in den Pausen gelabert hat, der war einfach zu leise) besserte sich die Mucke und Bridges To Solace machten ihren Ruf als legitime Erben Newborns alle Ehre. Eingängig, groovend und brutal kamen die Songs aus den Boxen und gerade der Sänger zeigte endlich mal, was er kann. Anfangs noch zu leise und recht schief, ging’s in der zweiten Halbzeit bergauf und die Ungarn konnten sich doch noch das Prädiat "gut" erspielen.



Die Münchener JUST WENT BLACK waren dann an der Reihe und boten typischen NYC-Hardcore Marke Madball. Nix Neues, aber gut rübergebracht, gerade der Sänger war eine Bank. Heiser bellend rotzte er die Songs runter und war immer in Bewegung. Der eine Gitarrist und der Basser sahen zwar noch verdammt jung aus, so 15, aber waren einigermaßen gut dabei. Wenn aber der beste Song eine Fugazi-Coverversion ist, sagt das schon alles, ok? Durchschnitt, aber wenigstens eine gute Show.



PAINT THE TOWN RED hatten Record-Release-Party und waren dementsprechend motiviert, das merkte man den Hamburgern an. Gerade der kleine spiddelige Sänger war aktiv wie ein Flummi und zog die Blicke auf sich. Nachdem sich bei den Münchenern eine kleiner Pit gebildet hatte, waren die Leute bei PAINT THE TOWN RED wieder etwas zurückhaltender, was den Sänger aber nicht davon abhielt, den Großteil des Sets im Publikum zu verbringen und von dort aus seinen Teil der Musik abzuliefern. PAINT THE TOWN RED zocken eine Mischung aus Hardcore und Punk, die Razor Crusade ähnlich, aber besser, abgeliefert hatten. Die Hamburger sind nichts Neues. Gute Mucke, gerade live, aber nicht sehr abwechslungsreich oder originell. Naja, live geht’s halt, auch dank der guten Show, die sie liefern.
Gegen 21 Uhr war der Drops dann gelutscht, keine Band hat länger als 35 Minuten gespielt. Alles in Allem war der Abend ok, kann man öfter hin. Auch wenn der Opener alle an die Wand gespielt hat.



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3 H Vorm K

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Wer den Opener seines Albums "Sneuarg Sed Lemmestorb", oder alternativ "Brotsemmel Des Grauens" nennt, kann nicht alle Tassen im Schrank haben. Und richtig, man ist das ein ums andere Mal kurz davor zu meinen, KNORKATOR hätten sich umbenannt. Das bereits 2000 erschienene Album "3 H Vorm K", verwurstet also sozusagen eine Band, die ihrer Seite Stile anderer Bands verwurstet. Womit ihr Schaffen in der Schnittmenge von RAMMSTEIN und fäkalhumoristischen bis banal-platten Texten definiert wäre. "Götz Eckrug" oder "Hab Scheiße Geredet" klingen bei den Vocals und der Intonation der Worte sehr ähnlich wie KNORKATORS Alf Ator. Teilweise kann man Schmunzeln, teilweise strengen die plumpen Verse auch reichlich an, zumal immer mit dem größten Löffel serviert wird. An einigen Stellen sind die harten und direkten Texte wenig massenkompatibel. Wirklich gefallen tun die schönen Melodien und der Anspruch das ganze mal nicht zu verbissen zu sehen. Was nicht gefällt, ist die Eintönigkeit der Stilmittel, hier gibt’s definitiv Nachholbedarf! Noch ein paar Nachhilfestunden beim erwähntem Lehrmeister und Vorbild dürften den Klassenerhalt aber sichern. Wirklich rocken tut solche Musik ohnehin nur live.

3 H Vorm K


Cover - 3 H Vorm K Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 53:17 ()
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Sickening Soresight

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Legacy aus dem Odenwald (die nichts mit dem großen Print-Mag zu tun haben) sind eine der Bands, bei denen man sich wundert, warum die noch bei keinem Label gelandet sind? Da wird so viel Schrott auf diversen Labels rausgebracht und gepusht, aber eine talentierte Band wie Legacy steht immer noch ohne Plattendeal da. Ätzend! Legacy existieren seit zehn Jahren und haben bisher zwei Alben auf die Leute losgelassen - sind mir zwar unbekannt, sollen aber dem aktuellen Output in Sachen Qualität in nichts nachstehen. "Sickening Soresight" ist also das dritte Release des Quintetts und bietet groovigen Death Metal voller frischer Ideen und Brutalität. Vom Grundding sind Legacy an amerikanischen Bands angelehnt, aber oft schimmern Göteborg-Anleihen durch (gerade bei den Saitenzupfern) und dezente Thrash-Anleihen durch. Man merkt den Jungs ihre Dekade Erfahrung an, alle sind fit und haben mit Sam einen erstklassigen Grunzer, der in seinen besten Momenten mit Chris Barnes locker mithalten kann. Die Jungs können dazu noch groovende, abwechslungsreiche Songs schreiben, die immer richtig aufs Mett hauen. S muss es sein! Wäre die Produktion nicht so dumpf, wäre die Mini ein richtiger Knaller, so leidet der Hörgenuss ein wenig. Aber mit Label-Unterstützung wird’s besser werden. Bis dahin macht nen Fünfer locker und zieht euch die MCD, ihr werdet’s nicht bereuen!

Sickening Soresight


Cover - Sickening Soresight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 21:0 ()
Label:
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The Antidote

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Es ihren Anhängern einfach zu machen, haben sich MOONSPELL nie auf die Kappe geschrieben. Es scheint eher Programm zu sein, mit jedem Album zu verwirren und einen Schritt in eine bislang unbekannte Richtung zu machen. Eine für MOONSPELL unbekannte Richtung versteht sich. Nachdem "The Butterfly Effect" mit reichlich elektronischen Ausflügen und "Darkness And Hope" mit doch sehr schmusig poppigen Allüren wirkten ein bisschen wie das Schwimmen mit dem Strom. "The Antidote" ist anders. Man kann eine Art Best Of dessen darin entdecken, was die Portugiesen in ihrer nunmehr zehnjährigen Kariere erarbeitet haben. Das Songwriting hat etwas vom bis dato originellsten Album "Sin/Pecado" abbekommen. Ließ dieses aber den roten Faden vermissen, so liegt der beim Konzeptalbum "The Antidote" auf der Hand, nicht nur weil die Themen auf den Novellen eines einzigen Autors basieren. Bei allem Anspruch, fehlt eines den Songs aber gänzlich, womit wir beim "Darkness And Hope" Eindruck wären: Eine einzige, unerwartete Wendung, die den Hörer aufhorchen lässt. Mit unglaublicher Präzision frickeln die Gitarren, werden Melodien aufgebaut und Spannungen aus dem Nichts erschaffen. Aber sie schaffen es nicht, Überraschungen aufkommen zu lassen. Und so ist die düstere Atmosphäre zwar einmal mehr erdrückend dicht und die Strukturen abwechslungsreich, aber alles bleibt vorhersehbar. "Irreligious" schließlich stand Pate für die wieder zu vernehmende Härte, die grade beim Opener "In And Above Men" fast Back To The Roots Euphorie aufkommen lässt. Ein zweites "Opium", "Mephisto" oder "Vampiria" gibt es bei "The Antidote" aber auch nach langem Suchen nicht zu entdecken. Der Gesang Ribeiros klang nie vielseitiger als hier, einige unterschiedliche Effekte und Tonlagen, Flüstern und Brüllen lassen es wie mehrere Sänger erscheinen. Den ohnehin nicht für ihre Livequalitäten bekannten Protugiesen wird dies live Kopfschmerzen bereiten, durch die gute Produktion macht es hier aber Spaß. Leider gibt es gegen Ende des Albums auch Titel, die durch plätschernde, nennen wir es im Vergleich mal Belanglosigkeit, auffallen und nicht gegen die starken Anfangstitel ankommen können. Und wie manches südländisches Obst wird dieses MOONSPELL Album sicher nachreifen, blutleer sind sie auch nach 10 Jahren nicht. Die den Texten zugrunde liegenden Novellen von José Luís Peixoto liegen dem limitierten Digipack als Buch bei.

The Antidote


Cover - The Antidote Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:33 ()
Label:
Vertrieb:

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