Review:

Elysion

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ASCIAN haben Zeit… viel Zeit… und diese sollte sich der Hörer für das Debutalbum „Elysion“ auch nehmen. Die Riffs und Melodien sind zäh und dickflüssig, und die Band denkt gar nicht daran, den eingeschlagenen Weg sofort zu ändern. Man schlachtet jedes Riff aus und tritt mit Genuss auf der Stelle. Klingt langweilig? Nein, ist es überhaupt nicht! Wer Riffs der Marke MY DYING BRIDE aus dem Hemdsärmel schüttelt und damit fünf überlange Songs kreiert, die begeistern können, der muss richtig liegen. Der Gesang von Sänger S. kokettiert mit Death-Vocals, cleanen Einschüben und Ausflügen in den Black Metal-Bereich. Eine abwechslungsreiche Mischung, die besonders im Death Metal-Bereich in Verbindung mit herrlichen Doom-Parts überaus überzeugend wirkt. Gerne werden in den fünf überlangen Songs auch akustische Parts eingebaut, die die düstere Atmosphäre und die allgegenwärtige Melancholie gelungen einfangen. Auch die eingestreuten (Post) Black Metal-Parts wirken nie überhastet und planlos. Es wurde immer darauf geachtet, die bleierne Schwere der Songs nicht zu zerstören, und dies gelingt der Band wahrlich superb.

Die vier Musiker aus Braunschweig und Würzburg haben hier wirklich etwas Einzigartiges erschaffen, das hiermit besonders Fans der ersten (und unerreichten) MY DYING BRIDE-Scheiben ans Herz gelegt sein soll. Ein solches hochemotionales und begeisterndes Feuerwerk an Doom sollte man sich nicht entgehen lassen.

Natürlich ist „Elysion“ kein Album, welches man nebenher hören sollte. Hier sollte man Zeit, eine Flasche Rotwein und jede Menge Konzentration mitbringen. Tut man dies, wird man mit einem Doom-Meisterwerk belohnt, welches hoffentlich nicht in der Veröffentlichungsflut untergehen wird. Wenn ich mit meinem Review auch nur einen Leser zum Testen und Feiern von „Elysion“ bekomme, dann ist meine Mission erfolgreich gewesen. In diesem Debüt steckt so viel Liebe, Verzweiflung und Herzblut – bitte honoriert dies und unterstützt ASCIAN und dieses Meisterwerk! Ich verneige mich vor dieser Band, vielen Dank für die Musik und die großen Gefühle!

 

Elysion


Cover - Elysion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 37:55 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

ASCIAN

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Transitus

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Auf ein neues AYREON-Album freue ich mich immer wie Bolle – habe ich doch den ihm eigenen Sound, den Ideenreichtum und die Liebe fürs Detail bei Mastermind Arjen Lucassen schon immer bewundert. Beim neusten Werk des Niederländers habe ich aber zwiespältige Gefühle. Denn das schon mal vorneweg – der Fluss und die Faszination vergangener Alben will sich nicht einstellen. Klar – „Transitus“ war als etwas „Anderes“ angekündigt. Aber doch so weit weg von meinen Hoffnungen hatte ich das dann nicht erwartet. In der Vergangenheit hat Lucassen damit geworben, für „neue“ Sounds doch lieber auch mal einen anderen Band-/Projektnamen zu wählen – siehe STAR ONE, GUILT MACHINE, AMBEON, usw. Für mich ein Rätsel, warum der gute Arjen dies nicht auch für sein Musical – und als solches empfinde ich „Transitus“ – getan hat. Das wäre aus meiner Sicht folgerichtig gewesen.
Davon abgesehen, hat sich der Meister hier wohl selbst übertroffen und mit „Transitus“ ein neues Markenzeichen seines Schaffens in die Welt gesetzt. Die Story basiert auf einer mit Gothic- und Horror-Elementen angereichten, im Jahr 1884 spielenden Geschichte um Leben, Tod und allerlei übernatürliche Phänomene. Als Sprecher wurde der britische Schauspieler Tom Baker, der in den 1970er-Jahren als Star der von der BBC produzierten Kult-Fernsehserie „Dr. Who” Berühmtheit erlangte, engagiert. Die Hauptrollen haben Cammie Gilbert von OCEANS OF SLUMBER und Tommy Karevik von KAMELOT inne; weiter bekannte Sänger sind u.a. der gute alte Dee Snider (TWISTED SISTER), aber auch Simone Simons von EPICA oder die mit AVANTASIA bekannt gewordene Amanda Somerville.
Musikalische Highlights hat „Transitus“ natürlich zu bieten – das flotte „Dumb Piece Of Rock“ und das direkt danach platzierte „Get Out Now!“ rocken und machen echt Laune – beides aus dem ersten Teil des Werkes. Hinten raus wird es enger, da zu viele der Story dienende kleine Zwischenparts und Sprechpassagen (mich) stören. Hier hat es mir besonders das ruhige, an THE GATHERING erinnerte Duett „Hopelessly Slipping Away“ angetan. Wie zu erwarten, geht es hier weniger um die einzelnen Songs, sondern mehr um Atmosphäre und das musische Erzählen einer dramatischen Geschichte. Demzufolge überwiegen die bedächtigeren, weniger metallenen und weniger proggigen Parts. Dass musikalisch hier alles passt, dass an den Instrumenten Könner agieren, dass er wieder eine hervorragende Riege an Sängern aufgeboten hat – stimmt alles. Auch die Kompositionen an sich, die Refrains – super. Und das Alles arrangiert mit Bombast (und doch auch Kitsch), wie es sich für eine richtige Rock-Oper geziemt. Aber es ist mir dann doch an manchen Stellen zu viel des Guten (irgendwann nerven die „spoken parts“ mich halt einfach und ich spule nach vorne) - und ich werde da wohl nicht der Einzige sein. AYREON und „Transitus“ – das passt irgendwie nicht so richtig – und auch irgendwie doch zu Arjen Lucassen. Aber das sollte natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
 

CD 1 (38:57):

1. Fatum Horrificum (10:23)

2. Daniel's Descent Into Transitus (2:40)

3. Listen To My Story (4:03)

4. Two Worlds Now One (4:06)

5. Talk Of The Town (5:21)

6. Old Friend (1:41)

7. Dumb Piece Of Rock (4:13)

8. Get Out! Now! (5:03)

9. Seven Days, Seven Nights (1:27)

 

CD 2 (41:52):

1. Condemned Without A Trial (3:50)

2. Daniel's Funeral (4:58)

3. Hopelessly Slipping Away (4:28)

4. This Human Equation (4:19)

5. Henry's Plot (2:19)

6. Message From Beyond (5:21)

7. Daniel's Vision (1:45)

8. She Is Innocent (2:09)

9. Lavinia's Confession (1:53)

10. Inferno (2:17)

11. Your Story Is Over! (2:42)

12. Abby in Transitus (3:02)

13. The Great Beyond (2:49)

 

Transitus


Cover - Transitus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 80:49 ()
Label:
Vertrieb:
News:

THEM veröffentlichen neue Single und Video!

Die deutsch-amerikanische Power/Thrash Metal-Band THEM veröffentlicht heute mit "Battle Blood" die neue Single und das dazugehörige Video aus dem kommenden Album "Return To Hemmersmoor".
 


Review:

Justice Of Fire

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Wir schreiben das Jahr 1996. Der Autor dieser Zeilen ist zarte 18 Jahre alt und versucht sich immer tiefer in den Metal Underground zu wühlen. Was gar nicht so einfach ist. Das Internet spielt praktisch noch keine Rolle, und das Rock Hard titelt „Ist der Metal tot?“ und beerdigt auf dem Cover eine Kutte. Grunge ist schon am Abflauen, aber es kommt nichts Besseres nach, und ich bin am Verzweifeln. Da wurde ich auf eine neue New Yorker Formation und deren Debüt aufmerksam. Der Bandname: POWER. Das Album: „Justice Of Fire“. Das war genau der Sound, den ich suchte. Flotte Doublebassgewitter, virtuoses, pfeilschnelles Gitarrenshredding und eine Stimme, die in der Lage schien, gläserne Wolkenkratzer zum Einsturz bringen zu können. Selbige gehörte übrigens Alan Tecchio, welcher mit HADES, NON-FICTION und WATCHTOWER Metal-Geschichte schrieb. Allerdings waren POWER meine erste Berührung mit ihm.

Mastermind und Gitarrist Daniel Dalley konnte aber nicht nur über das Griffbrett sprinten, sondern mit „Hands Over Time“, „Rising Son (Through The Eyes Of God)“ oder „The Vision“ auch formidable US Metal-Pretiosen verfassen. Kommerziell erfolgreich wurde das Ganze zwar nicht, Liebhaber bekommen aber immer noch feuchte Augen. Leider kam dann auch nichts mehr nach.

Zeitsprung ins Jahr 2020. Dalley und Tecchio sind der Meinung, dass sie eine sensationelle Platte noch geiler machen können. Meist geht sowas ja in die Hose. Dass „Justice Of Fire“ 2020 mindestens so stark wie das Original ist, liegt vor Allem an Tecchio. Es ist unglaublich, aber der Mann klingt in seinen 50ern aggressiver und zugleich kraftvoller und voluminöser als jemals zuvor. Was er bei „Deceiver Of Truth“ aus seinen Lungen herausholt, jagt mir eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken hinunter. An den Songs selbst wurde glücklicherweise nur im Detail rumgeschraubt. So kommt mir z.B. das Intro „Prelude To The Apocalypse“ ein Tacken langsamer vor. Und natürlich klingt das Ganze nun etwas zeitgemäßer.

Sowohl für Neuentdecker als auch alte Fans macht „Justice Of Fire“ in der vorliegenden Version Sinn. Speediger US Power Metal mit Wunderstimme…dem kann man sich einfach nicht entziehen.

Aktuell gibt es das Album auf allen gängigen digitalen Plattformen. Ein physischer Release soll aber zeitnah folgen.

 

Justice Of Fire


Cover - Justice Of Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:30 ()
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Review:

Into The Night

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Erika Wallberg, bekannt von CULT OF THE FOX, VOID MOON und aus den Fotogräben dieser Welt hat die Corona bedingte Liveflaute dafür genutzt mit ihrer dritten Spielwiese WYSDOM GIVEN eine EP aufzunehmen. Zu hören gibt es SABATON-beeinflussten…Spaß...natürlich nicht.

In ein herrlich organisches und sehr passendes Soundgewand gehüllt, gibt es leicht okkulten, an die NWOBHM angelehnten, Traditionsstahl, der vor kauzigen Noten nicht zurückschreckt. Und auch doomige Einflüsse sind im Sound der SchwedInnen zu entdecken. Die Melodien sind in gleichem Maße eingängig wie auch schrullig. Was an sich schon ein großes Verständnis für erstklassisches Handwerk offenbart. Die unterschwellige Bedrohlichkeit erinnert manchmal an frühe MEMORY GARDEN, dann wieder kommt die Verzweiflung großer MORGANA LEFAY Momente durch. Sänger Daniel Myvall Hedman versteht es im richtigen Moment zu leiden und transportiert mit seiner Stimme große Emotionen.

Alles in Allem ist diese EP ein gefundenes Fressen für alles KIT- und HOA-Gänger und macht Appetit auf einen hoffentlich irgendwann erscheinenden Longplayer.   

 

Into The Night


Cover - Into The Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 14:54 ()
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A.M.S.S.P.A.

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Es wird mal wieder Zeit für melodisch, flotte Klänge aus Fernost. Das besondere an ASURA ist die Bandbesetzung: denn im Line-Up werden neben den üblichen Verdächtigen Bass, Drums, Gitarre und Gesang auch zwei Tänzerinnen geführt. Das ist auf Konserve naturgemäß wenig spannend, live dafür umso unterhaltsamer. Und was die beiden Ladies auf die Bretter bringen müssen, ist richtig Sport, denn ASURA geben Vollgas. Der melodische und mit technoiden Keyboards versehene Power Metal besticht nämlich durch viel Doublebass mit wenig Verschnaufpausen. Nach dem hymnisch, rasenden Auftakt „修羅の華” dauert es bis zur Mitte des Album bis mit “Moon” eine Ballade ertönt. Aber direkt danach wird mit “One” wieder richtig auf die Tube gedrückt. Etwas aus dem Rahmen fällt das poppige “Voice” welches aber mit einem dominanten und virtuos gespielten Bass überzeugen kann und die sehr positive Abschlussnummer “Wind”.

Technisch sind ASURA über jeden Zweifel erhaben und haben mit Akina eine charismatische Frontfrau, welche den Songs ihren eigenen Stempel aufdrückt.

Fans, die mit japanischem Girl Metal noch keine Berührung hatten, aber Acts wie RAGE OF LIGHT, METALITE oder FOLLOW THE CIPHER mögen, sollten ASURA eine Chance geben. Profis sei gesagt, dass ASURA perfekt zwischen IBUKI, UNLUCKY MORPHEUS oder OCTAVIAGRACE ins Regal passen.

 

A.M.S.S.P.A.


Cover - A.M.S.S.P.A. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:32 ()
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Band:

POWER (US)

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WYSDOM GIVEN

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ASURA

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