Konzert:

Crowbar, Hatesphere, Torment, Undertow, Undercroft - Hamburg, Marx

Konzert vom In der letzten U-Bahn, da erlebste was. Hamburg, Hauptbahnhof-Nord, U2, kurz vor eins. Ein Haufen chilenischer Metaller steigen lauthals gemeinsam mit ihren weiblichen Aufpassern in ebendiese U-Bahn. Ein Haufen Flöhe hüten ist leichter als die chaotischen Jungs zu bändigen, sagen ihre Mädels und sie mögen damit Recht haben. Gute fünf Stunden vorher im MarX, kleiner Bruder der Markthalle, in den das Konzert kurzfristig verlegt wurde.



Vier Chilenen, Wahl-Hamburger und spanische Muttersprachler aus Santiego betreten die Bühne. UNDERCROFT sind beileibe keine Unbekannten mehr auf diesem Parkett, man könnte vielleicht sogar von alten Bekannten sprechen. Undercroooooooooft, sind bitterböse auf der einen Seite, finsterer Death, Texte von Tod und Teufel. Sie sind aber auch abartig groovy, so was von fett und haben auf der Bühne dermaßen Pfeffer im Arsch, dass ein Liveauftritt von ihnen nicht zum Satanismus für Biertrinker wird, sondern heftig nach vorne geht und mitreißt. Besonders originell zwar nicht, aber sie machen Spaß. In Kürze wird ihr neues Album "Evilution" via Tiefdruckmusik veröffentlicht. Have No Mercy! (dod)



Dampfwalzen-Bässe, die erste: UNDERTOW gehen mit "Fire Walk With Me" auf die Bühne, und statt den Lava-doomigen Songs der alten Alben konzentrieren sie sich in ihren etwas mehr als dreißig Minuten auf ihr neuestes Album "34CE". UNDERTOW haben mit Rainer Pflanz einen neuen, agilen Schlagzeuger, der wie ein Uhrwerk seine beiden Bandkollegen in der ersten Reihe antreibt. Und obwohl die drei aus Schwaben schon seit 2001 nicht mehr in der schönen Hansestadt gespielt haben, scheint es ein Heimspiel zu werden, jedenfalls kennen die beiden Mädels und der eine Kerl in der ersten Reihe jede Zeile aus "34CE". Und so quatscht Sänger Joschi in den Pausen auch gut gelaunt lustige Dönekes vor sich hin - um wenige Akkorde später mit geschlossenen Augen in den intensiven, nachdenklichen Texten zu verschwinden. Nach dem anfänglichen Gegroove wird das bei "34CE", also dem Titelsong zur aktuellsten Platte, zur Gänsehautveranstaltung. (laetti)



Hamburger Lokalmatadore, die zweite. Die Urgesteine TORMENT um Remedy Chef Rüter passten nur sehr bedingt in das Line Up aus aufstrebendem Neo Metal und düsterem Doom. Die alte Schule aus Motörhead und Thrash zog aber ihr eigenes Klientel an diesem Abend und rockte wie gewohnt. Diesmal ohne Klimbim an der Gitarre, mit einem eigentlich gar nicht mehr so neuen Drummer den die meisten aber immer noch nicht wirklich kennen und natürlich aufgrund der Enge ohne Pyros. Etwas weniger Party dadurch, aber auch etwas mehr oldschool. Kult mit nem falschen Publikum, oder umgekehrt. (dod)



Das sage und schreibe dritte mal innerhalb dreier Monate stehen HATESPHERE erneut im Hamburger Marx. Nach drei Wochen Mördertour in einem kleinen Bus, nach Konzerten in ganz Europa mit EXODUS und jetzt CROWBAR, mit einem Hammeralbum im Gepäck, mit der gleichen guten Laune wie das letzte Mal. Ihr eigener Bassist Ehlert hält wieder den Bass nachdem sein Posten während der EXODUS Tour teilweise aushilfsweise besetzt war, sein Grinsen steckt an. "Deathtrip" oder "What I See I Dispise" vom aktuellen Album rutschen genauso routiniert aus dem Ärmel wie Songs der älteren Outpus, "Bloodsoil” fehlt natürlich genauso wenig wie "Release The Pain". Jacob ist aufgedreht wie gewohnt, verlässt die Bühne um sich unters Volk zu mischen, brüllt seinen Hass ins Gesicht der ersten Reihe und lässt zu keiner Sekunde die Strapazen der letzten Wochen anmerken. Wenn andere Bands auch nur Ansatzweise diese Power kanalisieren könnten wie er, wären Konzerte wieder voller. HATESPHERE spielen live definitiv in der ersten Liga, und auch da ganz vorne. (dod)



Und dann kamen CROWBAR. Wie lange waren sie weg? Vier Jahre? Egal. Mit leuchtenden Augen wird Kirk Windstein empfangen. Euphorisch jeder Song mitgefeiert, ekstatisch die Hüften geschwenkt. Mit den leuchtenden Augen hat es Herr Windstein heute selbst ein bisschen schwer, seine Augenringe laufen selbst denen von Peter Tägtgren den Rang ab, der Rest vom schütteren Haar ist gemäht, dafür darf ein grau gesprenkelter Bart ums Gesicht wuchern. Aber die Stimme sitzt, nölt, gröhlt, winselt. Herrlich. Und plötzlich ist jeder Fan. UNDERTOW sitzen gebannt am Bühnenrand, daneben kauert Jacob von HATESPERE und hängt Kirk an den Lippen. Magische Momente. Zu "Planets Collide" sang Joschi von UNDERTOW im Duett mit Kirk. Auch wenn der Kultfaktor von Sexy T und Jimmy Bower schon extrem hoch war, es scheint gut, dass Kirk jetzt so vergleichsweise junge Leute in der Band hat wie Steve Gibb und Tommy Buckley. Tommy, sonst Schlagzeuger bei SOILENT GREEN, ist ein quirliger Kerl, von dem man sich fragt, wie ausgerechnet dieser sonst-nicht-stillsitzen-Könner die doomigen Parts hinbekommt, Patrick Bruders (GOAT WHORE) spielt seinen Bass nicht, sondern zelebriert ihn, wiegt ihn in den Händen, lässt ihn tanzen. Und dort in der Mitte dieses Orkans steht Kirk, zupft seine Gitarre und singt - ein Best-Off-Programm von der "Obedience Through Suffering" bis zum aktuellen, noch nicht erschienenen Album. (laetti)



Setlist CROWBAR:

Self-Inflicted

I Am Forever

Burn Your World

New Dawn

Lasting Dose

…And Suffer As One

Thru The Ashes

Coming Down

Scattered Pieces Lay

Planets Collide

High Rate Extinction

All I Had (I Gave)

---

Fixation


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Interview:

Distant Thunder

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InterviewErzähl doch bitte etwas über die Entstehung der Band DISTANT THUNDER. Was geschah, nachdem sich DESTINY’S END aufgelöst hatten?



Nun, Eric Halpern kam zu DESTINY’S END, nachdem "Transition" aufgenommen wurde. Als wir bemerkten, dass die Band auf der Stelle trat und keine Bewegung mehr stattfand, entschlossen wir uns, das vorhandene Material einzufrieren, aber er schrieb weiterhin für die Band. Wir entschieden uns dann, uns etwas Zeit zu geben, abzuwarten und die Sache zu einem späteren Zeitpunkt neu anzugehen. Das ist der Ablauf und es dauerte etwa zwei Jahre, bis aus dem Plan etwas wurde, weil ich in der Zwischenzeit aus Houston weggezogen war und ihn in der Zeit aus den Augen verlor. Ich bin dann ja auch noch bei SEVEN WITCHES eingestiegen, aber letztendlich bin ich wieder zurück nach Houston gezogen und wir haben wieder eine echte Band gegründet. Und dann hatte ich auch schon das Angebot von "Massacre"… so hat alles begonnen.



Warum wurde die neue Band ausgerechnet nach dem dritten HELSTAR - Album benannt?



Nun, zuerst IST diese Band wieder ganz und gar HELSTAR! Ich wollte nur einen neuen Anfang mit einem frischen Namen haben, weil ich der einzige bin, der von HELSTAR noch übrig ist. Eine Menge alter Bands starten ein Comeback, aber sie haben immerhin wenigstens zwei oder drei Mitglieder der Originalformation dabei, wenn auch nicht die komplette alte Band. In unserem Fall bin es aber nur ich, darum habe ich mich entschlossen, einen neuen Namen für die Band zu wählen, der jedoch vertraut klingt und den Leuten automatisch sagt: "Das muss seine Wiedergeburt von HELSTAR sein!". Die Band heißt aus dem Grund jetzt DISTANT THUNDER, weil es mein Lieblingsalbum ist.



Ah, dann wird auch letztendlich klar, warum HELSTAR hier in Deutschland das "Keep It True" - Festival headlinen werden. Man kann demnach sagen, dass DISTANT THUNDER gleich HELSTAR sind?!



Ja, das sind wir, es ist DISTANT THUNDER! Aber ein Großteil unseres Materials werden alte HELSTAR - Songs sein. Wir werden auch eine Menge DISTANT THUNDER - Songs spielen, aber diese Show ist primär eine HELSTAR - Show. Es werden aber zusätzlich noch DESTINY’S END - Songs zu hören sein.



Wäre es nicht vielleicht einfacher und übersichtlicher gewesen, einfach unter dem Namen HELSTAR weiterzumachen?



Nein, wie ich schon sagte, wollte ich den alten Namen nicht aufwärmen. Es könnte für mich auch ein schlechter Schritt in Bezug auf die neueren Metal - Hörer sein. Gerade die jüngeren Leute würden dann denken: "Oh, sind HELSTAR nicht eine dieser alten Bands…?" oder: "Sie haben außer dem Sänger keinen mehr aus dem Original - Line - Up dabei….". Diese Dinge würden sich insgesamt negativ gegen mich auswirken. Wenn ich wenigstens einen oder zwei alte Mitglieder von HELSTAR dabei hätte, würde ich unter dem alten Namen weitermachen, keine Frage. Aber das ist nicht der Fall. Hinzu kommt noch, dass die Musik von DISTANT THUNDER nicht nur sehr ähnlich mit der von HELSTAR ist, sondern sogar darin verwurzelt. Es gibt heutzutage so viele frische Elemente in der Metal - Welt und der alte Name würde mich darin einsperren, Material zu schreiben, das ich eigentlich schon vor 20 Jahren geschrieben habe und das ich heute nicht mehr als "neu" verkaufen kann.



Dem neuen Album liegt ja eine Konzept - Story zu Grunde. Kannst Du mit eigenen Worten zusammenfassen, wovon sie im Einzelnen handelt?



Sie beschreibt die genaue Bedeutung von HELSTAR. Es ist die Science Fiction - Story, die ich über den "Helstar" geschrieben habe. Er erwacht nun zum Leben und stellt den apokalyptischen Reiter dar. Die Story handelt grundsätzlich vom Ende der Welt. Gott, beziehungsweise ein höhergestelltes Wesen; manche Leute sind religiös und ich wollte nicht zu religiös werden; lässt sich vom "Helstar" die Nachricht überbringen, dass die Dinge auf der Erde sehr schlimm geworden sind. Es sind kaum noch Menschen übrig und die einzigen, die es noch sind, sind die guten Menschen. Der größte Teil der Menschen ist zu Klonen geworden, zu Maschinen. Das ist der Punkt, an dem die Welt das finale Stadium erreicht hat, das Ende ist nah. Gott oder eben das "Superwesen" entscheidet, dass es nun alles ein für alle Mal vernichten muss. Und "Helstar" bestärkt ihn darin, dass es diesmal endgültig sein soll, denn sie haben der Welt schon so viele Male ein Ende gesetzt und haben sie immer wieder neu gestartet. Es hat aber niemals funktioniert. Das ist die Story; es gibt keinen Planeten Erde mehr. Der Song "Black Field Of Stars" beschreibt, wie die wenigen guten Menschen, die noch übrig sind, nach oben zu dem Superwesen geholt werden, wo auch immer es leben mag. Es gibt die Erde nicht mehr und das Leben geht in einer anderen Atmosphäre, einem anderen Sonnensystem oder auf einem anderen Planeten weiter.



Neben der Story offenbart die CD auch noch zwei Coverversionen. Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf die Classics "Run With The Pack" (alter HELSTAR - Song vom Debüt "Burning Star" - Anm. d. Verf.) und "Restless And Wild" (im Original von ACCEPT - Anm. d. Verf.)?



"Run With The Pack" ist DIE HELSTAR - Hymne!!! Ich denke, es ist der Song, den einfach jeder liebt und wenn wir einen alten HELSTAR - Song bringen, dann denken die Leute sofort: "Wir sehen, DISTANT THUNDER ist im Grunde sein wiedergeborener HELSTAR! Langsam aber sicher bringt er HELSTAR wieder zum Leben.". Außerdem denke ich, dass es alle Songs dieses Albums ("Burning Star" - Anm. d. Verf.) verdient haben, neu aufgenommen zu werden, weil die Produktion damals so schlecht war. Heute versuche ich, die Songs so klingen zu lassen, wie sie in Wirklichkeit klingen sollten! Das ACCEPT - Cover haben wir aufgenommen, weil es eine meiner absoluten Lieblings - Power Metal - Bands ist. Es ist mein Tribut an sie, weil ich glaube, dass es ohne ACCEPT keine GRAVE DIGGER, keine HAMMERFALL, keine HELLOWEEN und viele Andere nicht gäbe. Sie sind die wahren Gründer, von dem, was sich Speed Power Metal nennt. Es ist außerdem ein Tribut an ein großartiges Land, für das Metal nicht einfach nur ein Trend ist, sondern ein "Way Of Life". Und Deutschland ist eines der größten davon, darum habe ich eine deutsche Band gewählt.



Wie sieht es zurzeit mit Deinen anderen Projekten aus? Demnächst soll auch ein neues SEVEN WITCHES - Album erscheinen.



Ja, im September. Ich singe jetzt gerade die Vocals dafür ein und das Album wird noch in dieser Woche fertig werden. Es wird definitiv heavier sein als das vorherige und "Passage To The Other Side" wegblasen. Es ist ein großer Schritt und viele Leute wird es umhauen. Es ist unglaublich! Das Album wird "Year Of The Witch" heißen; einige Songtitel, außer dem Titelsong, kann ich auch schon sagen: "Fires Down Below", "Cries Of The Living" und "If I were God".



Warum konntest Du nicht vielleicht Joey Vera und Jack Frost für DISTANT THUNDER gewinnen?



Oh nein, das wären zu viele Leute von derselben Band, denke ich!



Was sagst Du eigentlich zur JUDAS PRIEST - Reunion? Immerhin hast Du ja mit dem Song "Mental Messiah" (vom aktuellen SEVEN WITCHES - Album "Passage To The Other Side" - Anm. d. Verf.) ein PRIEST -, beziehungsweise Halford - Tribut abgeliefert, indem Du wie der "Metal God" gesungen hast.



Oh, es ist nicht unbedingt ein Tribut an Halford. Der Song kam am Ende so heraus und jeder hat ihn als Tribut an ihn aufgefasst, weil er nach Halford klingt. Aber natürlich ist er eines meiner Idole und darum sehe ich es mit Wohlwollen, haha! Die Reunion - Show habe ich noch nicht gesehen, aber ich habe es nächste Woche vor.



Mal etwas Anderes: Gehst Du einem normalen Beruf nach oder kannst Du von Deiner Musik leben?



Es wird schon besser mit der Musik, aber ich habe immer noch einen normalen Job. Ich arbeite von zu Hause aus, also nicht wie ein Hund in einer Fabrik oder Ähnliches. Ich betreibe Marketing, es ist ein Job, der vom Telefon oder Computer aus gemacht wird. Es ist eine sehr respektable Arbeit, ich liebe sie. Ich sitze zu Hause in meiner Unterwäsche, verdiene mein Geld und am Nachmittag mache ich mich frisch, binde meine Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und habe Meetings mit Geschäftsleuten. Mein Arbeitstag endet normalerweise um etwa 15 Uhr, so dass ich meine "Happy Hour" mit einem Bier schon um 16 Uhr habe, haha. Ich kann mich nicht beschweren.



Ist es denn Dein Wunsch, einmal von Deiner Musik leben zu können?



Ich bin in gewissem Sinne im Moment nicht zu weit davon weg. Es sollte für meinen Lebensunterhalt reichen, so dass ich meine Rechnungen bezahlen kann, ein Dach über dem Kopf und genug zu essen habe. Das wäre fein, aber reicher Millionär zu sein, ist eine andere Geschichte. Wenn ich jedoch nur durch meine Musik dasselbe Einkommen hätte, wie durch meinen normalen Job, wäre das schon klasse!



Arbeitest Du im Moment noch in anderen Bands außer DISTANT THUNDER und SEVEN WITCHES?



Nein, die einzige Sache, die ich nebenbei noch habe, ist meine Tribute - Band, aber man kann sie nicht als richtige Band betrachten. Es ist mehr ein Tribut an mich selbst: "James Rivera - A Tribute To Metal History". In dieser Band konzentriere ich mich auf PRIEST, MAIDEN, DIO, SCORPIONS, SAXON und auf HELSTAR, DESTINY’S END, SEVEN WITCHES, eben alles.



Hast Du schon ein Angebot einer größeren Metal - Band, wie damals etwa JUDAS PRIEST, bekommen?



Nein, derartige Angebote habe ich nie bekommen. Aber wer weiß???



Bist Du eigentlich ein professionell ausgebildeter Sänger und wie trainierst Du Deine Stimme?



Ich würde sagen, ja und nein. Ich habe ein paar Stunden gehabt, als ich jünger war, das ist jedoch schon sehr lange her. Bei mir ist es mehr eine natürliche Sache, ein Geschenk. Ich kann es nicht erklären. Ich stehe jeden Tag auf und mache es.



Plant Ihr außer dem "Keep It True" - Festival noch andere Gigs in Europa?



Wir spielen das "Keep It True" - Festival und außerdem noch ein paar Dates in Italien und Griechenland. Auf dem Festival werden wir jedoch vorwiegend HELSTAR - Songs spielen und vielleicht noch ein paar von DISTANT THUNDER und ein paar von DESTINY’S END.



Hast Du noch ein paar Worte an die Fans?



Ja, vielen Dank dafür, dass Ihr mir so lange Zeit gefolgt seid. Falls jemand wirklich die Bedeutung von "Helstar" und die Science Fiction - Story, die erklärt, was der Name bedeutet und wer er nun ist, ergründen möchte, dem kann ich nur die neue DISTANT THUNDER - Platte empfehlen. Ihr werdet nicht enttäuscht sein! Öffnet das Booklet und lest die Story von eins bis sieben, dann werden die Songs richtig lebendig werden und Ihr werdet die Story fühlen! Das ist es, was ich mit dem Album erreichen wollte.




Review:

Reborn In Sickness

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Death Metal der brutalen amerikanischen Sorte ballern uns INCISE aus dem Land der tausend Seen um die Ohren. Nach einer zweijährigen Zwangspause (der Wehrpflicht in Finnland sei Dank), haben sich INCISE nach Ableistung der vaterländischen Pflichten sieben Monate Zeit genommen und diese fünf Songs geschrieben und aufgenommen. Herausgekommen ist ein gutes Stück brutalen Death Metal, dem es noch ein wenig an Eigenständigkeit mangelt, die Band aber auf dem richtigen Weg zeigt. Shouter Tomi hat mich mit seinen Growls voll überzeugen können, er ist nicht zu gurglig-tief oder zu weich unterwegs, genau richtig eben. Die beiden Gitarren rattern im Stile alter CANNIBAL CORPSE daher und geben dem Begriff "sägen" eine weitere Variante hehe. Einziger Schwachpunkt ist für mich Drummer Jussi, der mir zuwenig Abwechslung in seinem Spiel hat und (noch) nicht mehr als nur durchschnittliche Ideen hat. Aber das kann ja noch werden. Am Songwriting müssen INCISE ebenfalls noch ein wenig feilen, damit die Songs nicht weiterhin so ziemlich gleich klingen. Aber schön zu wissen, dass aus Finnland mehr und mehr brutale Metalbands kommen. INCISE brauchen etwas Zeit und Erfahrung und dann wird das. Dann könnten sie ein Finnish Assault Tour-Package mit TORTURE KILLER bilden, das wär’ fett!

Reborn In Sickness


Cover - Reborn In Sickness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 16:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Promo 2003

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DEGENERATE heißt der neueste Hoffnungsträger im melodischen Schwedentod, der aber diesmal nicht aus Ikea-Land selbst, sondern aus Finnland kommt. Auf der im Oktober und November letzten Jahres eingespielten Promo gibt es vier Songs zu hören, die das Potential der Band aufblitzen lassen, vor allem wenn man bedenkt, dass die fünf Finnen erst seit kurzer Zeit zusammenspielen. Aber wie die meisten skandinavischen Mucker sind auch bei DEGENERATE echte Könner am Werk, die vier vorzügliche Songs eingespielt haben. Gut produziert und mit jeder Drang nach vorne sind die Tracks schöne Beispiele für gelungenen Swedish Death Metal, wobei DEGENERATE ihre Vorliebe für AT THE GATES ("Displacement") nicht verhehlen können. Die Vocals sind schön rauh und dreckig und heben sich dadurch vom Genre-Einheitskreischen ab, was der Mucke gut zu Gesicht steht. DEGENERATE konnten mich mit dieser Promo überzeugen und haben hoffentlich schon neues Material fertig, das sie bald auf die Menschheit loslassen - wäre klasse. Bis dahin müssen die vier Songs ausreichen. Die sind wie gesagt sehr geil, aber trotzdem: Ich will mehr!

Promo 2003


Cover - Promo 2003 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 16:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Erzgebirge

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Die große Liebe zum Erzgebirge drückt Steffen, auch Frontmann bei Andras und Persecution (siehe unter Interviews) mit diesem Album aus. Das ist schön. Ganz gelungen kommen auch die ersten beiden Stücke aus den Boxen, vor allem "Isenburg" verbindet viele gelungene Fragmente des Black Metals. Dabei klingt der Sound ursprünglich, die Songs sind nun nicht gerade große Tonkunst, aber durchaus im grünen Bereich. Das doomige "The Return" jedoch bietet nichts - nur Langeweile. Ähnlich überflüssig folgt dann das bessere Intro/Outro mit grauseligen Bass-Linien. Und ganz putzelig wird’s dann bei den Volksmusik-Abschnitten zu Beginn des Stücks "Erzgebirge", das nach überstandenem Trachten-Gesang in einem anfangs recht amtlichen Double-Bass-Treiber übergeht. Doch schnell lässt es wieder nach, das Stück, das ein wenig an Viking-Metal-Bands erinnern könnte, wenn der Song nicht auch ziemlich daher geramscht käme. Schreckliche Gitarren-Soli, blubbernde Bass-Parts und buckeliges Drumming verhindern auch hier Größeres. Ganz zu schweigen vom integrierten Nuss-Knacker-Bergsteiger-Chor. Aller Ehren Wert, aber die Black-Metal-Pagan-Hommage an das lustige Holzmichel-Gebirge ist nicht so gelungen wie der Zweitliga-Einstand des FCE Aue. Lange nicht. Glück Auf!

Erzgebirge


Cover - Erzgebirge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 39:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stab Wounds

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Und es geht doch: Black-Metal-Bands können sich einerseits mit der Aura des Wahrheit, des Untergrunds umgeben und dennoch Alben machen, die über einen Sound verfügen, der einen doch einzelne Instrumente erkennen lässt - und eben nicht nur Snare und herum-sausende hohe Riffschwärme. Die Jungs aus dem niederen Bayern jedenfalls finden ausgezeichnet die Balance zwischen bombastischem Black-Metal, für den sogar in U-Bahnhöfen geworben wird und den fiesen Bands, über die sich immer wieder Vernunft-Banausen echauffieren. Hier gibt es tolle Melodien, sogar Keyboards und jede Menge Melancholie - nur mainstreamig, das wird es trotzdem nie. Sie mischen Celtic-Frost-Einfluss (wie bei "Self Mutilation") mit neuen Vorbildern wie Satyricon, Shining, Dissection oder auch Dark Funeral. Gelungen. Oder eindrucksvollen Sprechgesang und C.-Manson-Zitate. Auch fein. Die meist längeren Stücke beeindrucken mit Tempo-Varianz, mit Energie und Tiefe. Mehr als gelungen! DARK FORTRESS wollen vielleicht menschenfeindlich sein, sie fühlen sich vielleicht nicht geliebt und hassen sich selbst - wie es der Titel der CD andeutet und was die Musik auch wirklich beeindruckend rüberbringt. Ich aber, ich liebe "Stab Wounds". Und ich schätze, ich bleibe nicht der einzige. Klasse-Black-Metal-Album aus Deutschland. Wie ich las, mischen namhafte Kollegen wie Morbid von Forgotten Tomb, oder mighty Jens Ryden von Naglfar gästetechnisch auf dem Album mit. Nötig hätten das die Black-Seppel aber nie und nimmer gehabt.

Stab Wounds


Cover - Stab Wounds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 1
Länge: 69:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Seventh Sign

()

Melodic (Hard)-Rock aus good old Germany - dieses Genre hat bereits seit den 80er Jahren eine sehr lange Tradition und wartet zwangsläufig auch immer wieder mit hochklassigen Alben auf wie zuletzt u.a. von JADED HEART, PINK CREAM 69 oder auch die Alpenländer von SHAKRA auf. An diese marktführenden Bands kommen FRONTLINE aus Nürnberg zwar (noch) nicht ganz heran aber die Jungs beweisen auf ihrem aktuellen Werk "The Seventh Sign", daß sie ganz knapp auf dem Sprung unter die Top Five stehen. Bereits die letzte reguläre CD "Against The World" hat mich durchaus überzeugen können, die leichten klanglichen JOURNEY Anleinen sind nun komplett verschwunden, es geht etwas mehr in die Hardrock Richtung. Was vielen gar nicht so bewußt sein wird - FRONTLINE gehören rein datumstechnisch (Gegründet bereits 1989) zu den ältesten Bands in hiesigen Landen aber es dauerte satte fünf Jahre, bis man letztendlich 1994 dass Debütalbum "The State Of Rock" im Kasten hatte und welches heute noch als Klassiker der Band bezeichnet wird. Es folgten Auftritte im Vorprogramm von u.a. GOTTHARD, CRASH TEST DUMMIES, BONFIRE, TYKETTO oder CASANOVA. Nach einem Line-up Wechsel Thomas "Hutch" Bauer (Bass) und Rami Ali (Drums; EVIDENCE ONE, SHYLOCK) kamen neu hinzu und nach einigen Problemen mit Labels nie veröffentlichtem Material usw. wurde es relativ still um die Band, so daß erst im Jahr 2000 mit AOR HEAVEN der Deal für "Right Attitude" folgte. Im Jahr 2002 starteten die Aufnahmen zu "Against The World" mit dem sich FRONTLINE zu Recht einige alte sowie neue Fans zurück eroberten. Wirklich bestechend gut und herausragend neben der tollen Stimme von Stephan Kämmerer sind die tollen zwei bzw. mehrstimmigen Gitarrensolos, die fast nahezu bei jedem Song mehr oder weniger stark betont eingestreut werden. Die Produktion ist mit einem klaren und relativ satten Sound ausgestattet (daran könnten sich einige Weichspülerbands in diesem Bereich mal ein Beispiel nehmen!), einprägsame Hooks gibt’s ebenfalls zu Hauf, wenn auch nicht immer auf durchgängig hohem Niveau. Vor allem gegen Schluß mangelt es ein bisschen an der Originalität, bei "Where Is The Love" erinnert der Anfang doch irgendwie stark an einige RICK SPRINGFIELD Songs aus der "Hard To Hold" Phase. Schwamm drüber "The Seventh Sign" überzeugt zusammenfassend gesehen doch mit solidem Handwerk und der ein oder anderen Songperle z.B. "Getaway", wobei ich weiterhin nicht gerade die Balladen (!) meine und dürften bei ihren Fans durchaus zu begeistern wissen. Alle übrigen Hardrockfans können ebenfalls problemlos ohne Zeitverschwendungsgefahr mal reinschnuppern. Ach ja, die limitierte Erstauflage im Digipack (die mir leider nicht vorlag) enthält noch den Bonustrack "Separate Ways" einem der geilsten Songs von JOURNEY überhaupt, schade hätte euch gerne gesagt, ob diese neue Version was kann, so halt eben nicht.

The Seventh Sign


Cover - The Seventh Sign Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:22 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Tides Of Tragedy

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Die Gefahr eines Ruins ist groß. Ruin im Zeitalter des Überfluss. Die eigene Bankrott-Erklärung ist aber auch nah, wenn man sich auf Grund der Veröffentlichungsflut in Sachen "Neuer Welle des Amerikanischen Hard-Death-Heavy-Metal" bereits abwendet, ohne sich mit dem Output ordentlich zu beschäftigen. Dann nämlich gehen an einem so anständige Scheiben vorbei wie die Der Jungs hier aus Washington DC. Die fünf Mann mischen auf der Basis von melodischem Death Metal schwedischer Ausrichtung viele Hardcore-Elemente, Thrash-Teile und Metal-Mosaiksteinchen zusammen. Heraus kommen echte Ohrwürmer wie "Elapse", die den eigentlich-flammenden Urvätern zeigen, was eine harte Harke ist. Schön auch, dass die ständigen Wechsel zwischen den - immer noch verwandten - Stilrichtungen hier nicht stören, sondern die Scheibe sehr interessant machen. Obendrauf macht der Sound diese Scheibe so richtig fett. Einziger echter Wermutstropfen in meinem Freudenbecher: Der neue Sänger Ben Swan (vorher bei den mir nicht bekannten Samadhi) kreischt nicht selten in einer Art und Weise, die mir beizeiten auf die Nerven geht. Und das akustisch-tribalistische Stück "Serengeti" hätte ich nun genauso wenig gebraucht, wie den versteckten Krempel beim Schluss-Stück. Aber das sorgt auf keinsten Fall dafür, dass ich die Scheibe nicht mehr mag. Wem also In Flames aus irgendwelchen Gründen nicht mehr gefallen und wer jetzt doch endlich mal eine der tausenden Ami-New-HC-Death-weiß-ich-Kapellen antesten will, der liegt bei diesen Jungs richtig. Die sind nämlich noch lange nicht ruiniert.

The Tides Of Tragedy


Cover - The Tides Of Tragedy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:56 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Breed Hate : Steer Fate

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Früher, damals - da waren CDs noch aus Vinyl und hießen Schallplatten, Festival für 100 Mark hätten wir nie besucht und Musiker waren allesamt langhaarige Kerle in evil Bandshirts. Vorbei. Bands wie PERFECT CHAOS bestehen zu drei Fünfteln aus kahl rasierten Typen, die mit Hatebreed-Shirt und jede Menge Tattoos bestens in eine Hardcore-Band passen würden. Aber nix da, PERFECT CHAOS sind kein neuer Ami-Hatebreed-Klon, sondern eine finnische Band, die modernen Thrash Metal spielt. Jaja, die Zeiten ändern sich, alles nicht mehr so einfach und eindeutig hehe. PERFECT CHAOS müssen sich natürlich an den Größen des Genres messen, THE HAUNTED, DIMENSION ZERO oder DEW-SCENTED halten als Vergleich her und werfen ihren großen Schatten auf die finnische Nachwuchscrew. Die kann zwar streckenweise mithalten, aber unterm Strich reicht es nur für einen Platz im Mittelfeld. Das liegt einmal an Sänger Aki, dessen Stimme viel sehr nach vorne gemischt wurde, dafür aber nicht variabel genug ist. Manchmal erinnert seine Leistung an MESHUGGAH, manchmal an SLAYER, manchmal an THE HAUNTED, aber mithalten kann er nicht. Die Riffs seiner Kumpane sind ganz cool und gehen teilweise gut ins Ohr ("Knife For An Eye"), haben aber noch die Konstanz der Konkurrenz. PERFECT CHAOS können in vielen Bereichen überzeugen und hinterlassen eine gute Visitenkarte, aber mit dem Erstling können sich noch nicht in die Reihen der Großen aufschließen. Wenn sie so weiter machen, wird das aber noch, da bin ich mir sicher.

Breed Hate : Steer Fate


Cover - Breed Hate : Steer Fate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bon Scott hab ich noch live gesehn

()

Achtung, vorneweg: Dies ist eine CD-Single plus DVD!

Zugegeben, die Idee für den Titelsong dieser EP (plus DVD) ist très charmant. Da hat mir der Kollege aus dem Bergwerk vor allen Dingen was voraus, denn ich feierte meine AC-DC-Premiere erst auf der folgenden Back-In-Black-Tour. Musikalisch hingegen geht Rippchen mit seinen Kumpels weit weniger charmant zur Sache. Es gibt vielmehr, wie man’s von Ruhrpotts Vorzeige-Assel gewohnt ist, Sauflieder mit Schaum (siehe unten). Die Videos sind schlicht, die Live-Aufnahmen hochgradig professionell und gelegentlich hüpft an einem auf der Wacken-Bühne außer den Musikern auch der ein oder andere Headbanger vorbei. Stellvertretend möchte ich Herrn Malskies aus dieser Redaktion hervorheben, der seine Scham-Untergrenze jedes Jahr gegen Ende des großen Musik-Spektakels so weit nach unten dreht (oder trinkt), dass er seine Luftgitarre rausholt und auf den bedeutenden Brettern Kopf und Haar schüttelt. Man muss das Metal-Schützenplatz-Charisma, das Tom umgibt allerdings schon mögen …. Mir gefällt der Thomas besser, wenn er bei Sodom sein Unwesen treibt, aber nun gut. Das richtig Schlimme aber an dieser Veröffentlichung ist aber die Umfunktionierung zum Werbeträger. So finden sich neben dem Schmackofatzer für die angekündigte komplette Angelripper-DVD im Sommer auch ein Wacken-Trailer auf der DVD, genauso wie an gleicher Stelle für Erzeugnisse andere Armageddon-Bands geworben wird (wie die unsäglichen Metalium). Letztlich verbleibe ich mit zwiespältigen Gefühlen mit einem zünftigen "Prost" und der Titel-Liste.

Bon Scott hab´ ich noch live gesehen

Bon Scott hab´ ich noch live gesehen (Karaoke-Version)

Im tiefen Keller (Wacken-Live 2003)

Trink, Brüderlein trink (Wacken-Live 2003)

Es gibt kein Bier auf Hawaii (Wacken-Live 2003)

Bon Scott hab´ ich noch live gesehen

Trink, Brüderlein trink

Lieder die das Leben schreibte (DVD-Trailer)

Trailer-Show


Bon Scott hab ich noch live gesehn


Cover - Bon Scott hab ich noch live gesehn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:

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