Der Urschleim des symphonischen, italienischen True Metal meldet sich zurück. Das Duo Luca Turilli (Songwriting) / Alex Staropoli (Orchestrierung) serviert uns die gewohnte Mischung aus kitschigem, pompigem, aber stets sehr melodiösem True Metal, die man als Metalhead entweder nur vergöttern oder mit großem Anlauf aus dem Fenster werfen kann. Als Bonbon konnte man exklusiv für diese EP niemand Geringeren als Christopher Lee persönlich gewinnen, der nach dem Verlust seines Wochenendhauses durch eine Horde randalierender Bäume nun ein neues Betätigungsfeld gesucht hat und bei den Songs "Unholy Warcry" und "Sacred Power Of Raging Winds" für die Spoken Word - Intros zuständig ist. Musikalisch geht’s wie gehabt zur Sache: der Opener "Unholy Warcry" (Edit Version) ist eine RHAPSODY - typische, ultrakitschige Hymne, die nicht sonderlich heraus sticht, dafür aber noch als netter Ohrwurm durchgeht. Es folgt mit "Thunder’s Mighty Roar" eine coole Uptempo - Hymne, die sogar ziemlich hart daherkommt und mit ihrem tollen Chorus den Höhepunkt der EP darstellt. "Guardians Of Destiny" (English Version) beinhaltet kaum metallische Elemente, dafür aber orchestrale, mittelalterliche Melodien und ist bis auf die theatralischen Chöre recht ruhig gehalten und schön anzuhören. "Sacred Power Of Raging Winds" ist bombastischer, gewohnter RHAPSODY - Standard, nicht sonderlich herausstechend und meiner Meinung nach eine typische "B - Seite", auch wenn dieser Song der einzige der EP ist, den man auf dem im September erscheinenden Album finden wird. Beim letzten Song, "Non Ho Sonno" (Remix), haben sich RHAPSODY eine Coverversion der Band GOBLIN vorgenommen. Das Resultat klingt aber eher fragwürdig, da außer "synthetischen" Spielereien und ein paar Chören nichts Besonderes an der Nummer zu entdecken ist und sie einfach im Sande verläuft… seltsam. Die limitierte Auflage dieser EP beinhaltet noch eine Bonus - DVD mit einem "Making Of" des kommenden Albums und einem 5.1 - Mix von "Unholy Warcry" (Short Version). Ob man für das gesamte Package aber über 10 Euro berappen muss, sollten die Fans selbst entscheiden; eine essentielle Geldanlage ist es meiner Meinung nach nicht…
"We Did Not Come to Heal" heißt der Track, für den Earache Kohle zum Videodreh lockermachte. Das Resultat kann man sich nun auf der Labelpage runterladen.
Die Veranstalter des KIT können leider noch nicht mit der letzten Band für das Festival aufwarten, haben aber trotzdem eine gute Nachrichten für True Metaller. Am Dienstag, den 07.09.2004 findet eine SLOUGH FEG/IRONSWORD Show im B-Hof in Würzburg statt(www.b-hof.de). Einlass 19:00, Ende 22:00 (!!!!), Eintritt 8 Euro.
Konzert vom Nanu, NEGATOR jetzt ooch Mainstream? Nicht nur, dass die Kopfschüttler-Hütte total proppe voll wurde. Die Hamburger Jungs hatten auch noch einen astreinen Sound. Und sie spielen sich immer besser aufeinander ein, kurz: Sie werden immer besser. Und natürlich kein Stück Mainstream. Die Bartberte und Drolfhelme knüppelten sich ohne Schminke und Kompromisse durch das Set, da wurde nicht wenigen ganz anders. Die allermeisten gingen ab, wie Satans Katze und vertrieben jegliche Sehnsucht nach Geborgenheit und Zuneigung. In Nord-Deutschland hängt die Schwarzwurzel, soviel ist höllenklar.
Setlist NEGATOR
Science Of Nihil
Free Bird
Vernunft 1.0
Flagellation (Samael-Cover)
Der Infantrist
In The Unholy Halls Of Eternal Forest
Renegation
Die "Metal-Kings” aus dem Osten hatten tagsüber schon Promo-Arbeit anlässlich ihrer neuen Scheibe "Demigod" zu verrichten. Ob es am Stress lag, dass sich die Umbaupause beinahe quälend lange hinzog? Wohl kaum. Doch als der getünchte Vierer dann endlich auf der Bühne stand, bewies er, wie hart polnischer Blumenkohl sein kann. Nergal raunzte und puperzte ins Mikro, der Rest hämmerte mit: Kurzum: Das hier sind die Besten aus Polen, forgert about Vader. Das allerschönste der Herren mit der gehörigen Death-Schwarte - und das haben sie ganz vielen Amis voraus: Bei aller technischer Finesse verstehen es Nergal und Co. richtig tolle Songs zu schreiben. Da kann der Untergrund motzen, was er will: BEHEMOTH haben ihren Platz im Death-Metal-Abteil eingültig gefunden. Dennoch präsentierten die Maestros auch ein paar alte Songs aus den frühen Neunzigern. Genau wie zwei Songs von der neuen Scheibe. Was aber letztlich alles keinen Unterschied machte. Sie verschwitzte, verschmolzene, verrückte Masse ging so was von ab, bis in die letzten Reihen feierten Hamburgs Härteste das antichristliche Phänomen. Diese Band müsste eigentlich größer sein….