Review: Fenriz Presents ...
Fenriz, der nie live auftreten mag, gewährt Einblick in sein Gefühlsleben. Denn Schwarzwurzel zu sein, ist für ihn ein Gefühl. Und das möchte er mit dieser Compilation auch all denen vermitteln, die es a) nicht verstehen, b) damals verpasst haben, c) keine Ahnung haben oder d) zuviel Geld haben. Ich persönlich würde mich für e) entscheiden. Mich erinnert die Scheibe an Zeiten, als ich Sodom für die ultimative Härte gehalten habe, Celtic Frost für die Ober-Ausprobierer oder Samael noch nicht mit Schlüsselbrett geklimpert haben. Welche Songs drauf sind, seht ihr unten. Fazit: Auch, wenn mich bei solchen Samplern immer ein leichtes Ripp-Off-Gefühl beschleicht, zeigt dieses Album der Cradle- und Dimmu-Jugend, warum heute also so ist, wie es ist und warum es früher so war, wie es mal gewesen ist. Eigentlich unvorstellbar, daß man mehr als drei der vertretenen Bands nicht kennt, als Einstieg scheint die Compact Disc deshalb vielleicht unausweichlich. Wenn "Fenriz Presents The Best Of Old-School Black Metal" fett aufgemacht daherkommt, ist er durchaus den ein oder anderen Euro wert. Ich persönlich stöbere heute mal ein bißchen in meiner Vinyl-Abteilung.
Blasphemy - Winds O The Black Godz
Sarcofago - Satanic Lust
Celtic Frost - Dawn Of Megiddo
Nattefrost - Sluts Of Hell
Mercyful Fate - Evil
Sodom Burst - Command Til War
Tormentor - Elisabeth Bathory
Aura Noir - Blood Unity
Destruction - Curse Of The Gods
Samael - Into The Pentagram
Bulldozer - Whisky Time
Mayhem - The Freezing Moon
Hellhammer - The Third Of The Storms
Burzum - Ea, Lord Of The Deeps
Venom - Warhead
Bathory - Dies Irae
Fenriz Presents ...
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
16
Länge:
71:29 ()
Label:
Vertrieb:
Konzert:
The Slackers - Hamburg, Knust
Konzert vom Am Dienstag Abend hatten die SLACKERS aus New York ins Knust geladen, um ihren warmen Roots-Ska-Sound im nass-kalten Hamburg zu verbreiten, der ganz in der Tradition der alten Ska-Größen wie Desmond Dekker, Laurel Aitken oder den Skatalites steht. Und man war positiv überrascht, wie viele - besonders junge - Leute sich eingefunden hatten, um den jamaikanischen Klängen zu lauschen. Ausverkauft war das Knust zwar nicht grade, aber doch immerhin zu ca. drei Viertel gefüllt, was insofern erstaunlich ist, als diese Art von Musik zur Zeit doch völlig unpopulär ist.
Anfangs tat sich die Band allerdings noch etwas schwer und wirkte etwas lahm, steif und einfach zu glatt. Zu letzterem hat sicherlich einer der Frontmänner, Posaunist und Sänger Glen Pine, einen Großteil beigetragen, dessen schleimiges Äußeres (rotes Rüschenhemd unter dem Sacko plus 08/15-Seitenscheitel) so gar nicht zum Rest der größtenteils "behüteten" und Koteletten-tragenden Mitmusiker passen wollte. Aber schlimmer waren noch sein Gesang und Stageacting: Beides erinnerte an eine Mischung aus Tom Jones und Howard Carpendale, was in diesem musikalischen Kontext unpassend und albern wirkte. Aber zum Glück übernahmen dann nach und nach Q-Max, Keyboarder und Hauptsongschreiber - und eindeutiger Koteletten-King der Band - Victor Ruggiero, immer mehr den Gesang, was den Stücken äußerst gut tat. Besonders Victor hat ganz einfach das nötige Quentchen Dreck in der Stimme und Q-Max glänzte mit seiner tiefen, schwarzen Stimme vor allem bei den Reggae-Stücken. Dazu kommt, dass Glen wirklich ein sehr guter Posaunist ist - technisch versiert und hier endlich mal richtig dreckig. Also Jungs, kauft dem Typen einen Hut und gebt ihm ja kein Mikro!
Überhaupt sind die SLACKERS hervorragende Musiker, besonders Victor holte Großartiges aus seiner Hammond-Orgel heraus und bewies eindrücklich, dass er außerdem auch noch wunderbar Mundharmonika spielen kann. Und Saxophonist David Hillyard rotzte einige Soli so dreckig hin, dass es nur so eine Freude war. Warum allerdings der Bassist seinen E-Bass auf einen Barhocker stellte und ihn wie einen Kontrabass spielte, wird für mich wohl immer unergründlich bleiben...
Leider gingen durch den z.T. etwas dumpfen Sound einige Details verloren und Keyboard und Bass waren ganz einfach zu leise. Doch das waren eigentlich nur Nebensächlichkeiten - der guten Stimmung des Publikums tat das keinen Abbruch. Von Anfang an war überall Bewegung: In der vorderen, gut gefüllten Hälfte des Knust wurde durchgehend getanzt und in der hinteren, wo das Publikum etwas spärlicher wurde, wurde zumindest überall mitgewippt. Langweilig wurde es auch nicht, denn immer wieder streute die Band Reggae- und Rhythm ´n Blues-Stücke ein, so dass man hier keinesfalls von einem monotonen Sound sprechen kann (was Ska-Hasser ja gerne zu tun pflegen...). Und die Stimmung wurde während des Konzerts immer besser: Mag es am gesteigerten Alkoholkonsum gelegen haben oder an der Tatsache, dass die Band tatsächlich lockerer und besser wurde - es wurde immer grooviger und immer mehr Leute tanzten.
Einzig die Pause nach dem ersten Set irritierte etwas, denn nach einer guten halben Stunde verließ die Band die Bühne schon wieder. Warum, ist nicht wirklich klar geworden, denn die Jungs scheinen weder so alt zu sein, dass sie nicht mehr konnten, noch hatten sie danach neue Klamotten an... Nach einer Viertelstunde kamen sie aber wieder, und im zweiten Set gab es u. a. noch ein schönes Skatalites-Cover und ein leider viel zu kitschiges Cover von Sam Cookes "Cupid". Nach Ende des zweiten Sets kam die Band dann noch mal für einen kurzen Zugabenblock wieder, so dass sie immerhin auf eine Spielzeit von eindreiviertel Stunden kam, was ja heutzutage schon ungewöhnlich lang ist.
Alles in allem waren Musik, Sound und Band vielleicht ein wenig zu glatt und es gab zu wenig wirkliche Höhepunkte, aber trotzdem war das ein sehr schöner Abend mit Gute-Laune-Musik (hier ausschließlich positiv gemeint), der einen den dunklen Hamburger Regen vergessen ließ. Was außerdem positiv zu vermerken ist: Der für diese altmodische Musik hohe Anteil an jungem Publikum, der einem zeigte, dass es neben Hip Hop und Casting-Bands eine echte alternative Teenie-Musik-Szene gibt, die weiß, was gute Musik ist. Das gibt Hoffnung! Mehr Ska-Konzerte in Hamburg!
Seiten