Alte Bekannte, ganz alte Bekannte. Sie kommen nicht nur aus Weil am Rhein, sie hören sich auch verdammt nach der Band an, die das Städtchen im Drei-Ländereck bekannt gemacht hat. NECRONOMICON klingen wie Destruction einmal geklungen haben. Die Stimme eben noch nicht ganz so hoch wie Schmier heutzutage, die Arrangements etwas direkter als die Referenz-Thrasher um den gelockten Pizza-Mann. NECRONOMICON hören sich eben genau soooo an, wie es Old-School-Thrash-Fans gerne haben: Flott, straight, cooles Stakkato-Riffing mit treibendem Drumming. Kleine Abstriche gibt es in Sachen Abwechslung, nur "Fireball", fast ein hitverdächtiger Rock-Song, macht eine Ausnahme. Aber was will ein Thrasher auch Abwechslung? In den knapp fünfzig Minuten (plus recht gelungenem Bonus-Video, das "Terrorist Attack" heißt und von DEM 9. November handelt) machen die Süddeutschen also keine Gefangenen. Im doppelten Sinne: Wer nicht bereits im Knast des Old-School-Thrashs sitzt, den bekommen NECRONOMICON auch nicht rein, Wer aber immer noch einsitzt - oder wenigstens zu den Ex-Häftlingen zählt, der wird rückfällig. Auf jeden Fall, man will doch alte Bekannte nicht im Stich lassen.
Construction Of Evil
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:14 plus Video Länge:49:52 () Label: Vertrieb:
SCENTERIA sind der nächste Haufen Langhaariger Schweden, die modernen Thrash Metal à la THE HAUNTED oder CARNAL FORGE machen. Damit könnte das Review hier schon beendet sein… Wenn "Art Of Aggression" eine weitere durchschnittliche Scheibe eines weiteren gesichtslosen Klons wären. Aber erstens würde Torben mich hauen und zweitens (und viel wichtiger) ist "Art Of Aggression" ein echter Hammer. SCENTERIA vermischen gute alte Thrash-Riffs mit der Brutalität des Death Metals, wobei sie aber (alte Göteborg-Schule, hört euch nur "Addicted" an!) immer arschmelodisch bleiben. Dabei wird die meiste Zeit ordentlich Gas gegeben, gleichzeitig aber Wert auf Wiedererkennungswert und Eingängigkeit gelegt, so dass man die Songs beim zweiten Hördurchgang nicht mehr aus dem Kopf bekommt - und genauso soll es sich bei einer Metal-Scheibe verhalten, oder? Wenn dann, wie bei bereits erwähntem "Addicted", auch noch moderne Keyboards zum Einsatz kommen und der Sänger cleane Passagen hat, dann wird’s ganz groß und SCENTERIA zeigen ihr ganzes Potential. Die Jungs können aber nicht nur gut ballern oder bei SOILWORK klauen, "Infected War" ist ein mitreißender Mid Tempo-Knaller, der vom Gitarrenfeeling an alte SLAYER erinnert und vor Mörderriffs nur so strotzt. Da sieht man schon die Leute beim Konzert durch die Luft fliegen! Bei "Dead Point Of View" wird dann mal ganz frech von SLAYER 1:1 geklaut, wobei die Jungs aber so gut zu Werke gehen, dass man ihnen das locker verzeiht hehe. SCENTERIA werden zu Recht als eine der vielversprechensten schwedischen Bands gesehen. "Art Of Aggression" ist eine hammerstarke Scheibe, die sich hinter den etablierten Bands aus dem eigenen Land nicht zu verstecken braucht und jeden Fan modernen schwedischen Metals gefallen wird!
Der langjährige KORODED Bassist Olaf hat aus privaten und beruflichen Gründen die Band verlassen. Einen neuen Mann für den Bass gibt es aber bereits: Rainer Classen (Ex-DAWN) wird ab September bereits bei den Liveshows zu sehen sein.
Für die Tour mit AMON AMARTH und IMPIOUS knobeln DISILLUSION noch um die beste, abgespeckte Version ihrer Songs, aber auf folgenden Daten werden die Leipziger sich um eine weitere Akustikgitarre, ein Keyboard, ein Bass und zwei Backgroundsänger verstärken und "Back To Times Of Splendor" in voller Pracht darbieten:
22.08. Summer Breeze Festival, Abstgmünd
03.09. Nebelmondparty, Wertherbruch
11.09. Zwickau, Gasthof Auerbach
und dann noch auf einem nicht näher bekannten Termin im Februar 2005 in Leipzig.