Über zweieinhalb Jahre nach ihrem "Auswärtsspiel" kommt der TOTE HOSEN-Zug so langsam wieder ins Rollen. "Friss Oder Stirb" kündete im Februar schon davon, dass sich die Düsseldorfer wieder ins Studio begeben haben, jetzt erscheint dieser Tage mit "Ich Bin Die Sehnsucht In Dir" der Vorbote des kommenden Albums. Den Clip zur Single setzte Philipp Stölzl in Szene, der bereits mit Bands wie FAITH NO MORE, GARBAGE oder den ÄRZTEN zusammen arbeitete.
Die neue Single enthält mit "Es Geht Auch Ohne", "Niemandslied" und "Fallen" wieder drei Non-Album-Tracks.
Das aktuelle kommende Album wird am 11.10.2004 in die Läden kommen und heißt "Zurück zum Glück". Die Tracks stehen inzwischen auch schon fest:
Ende der Siebziger veröffentlichten die Amerikaner HAPPY THE MAN zwei Progrock-Alben auf dem Arista-Label, jetzt sind sie (beinahe) in Originalbesetzung wieder da. Die Band um HTM-Hauptinitiator, -Gitarrist und -Gründungsmitglied Stan Whitaker will sich auf die Stärken ihrer beiden Alben konzentrieren.
Zwei Alben aus dem Gesamtwerk des Niederländers Arjen Anthony Lucassen alias AYREON liegen in der Gunst der Fans ganz weit vorne: Neben der im Mai erschienenen Rockoper "The Human Equation" ist das deren stilististisch und konzeptionell ähnlich gelagerte Vorgängerin "Into The Electric Castle" von 1998. Hier wie dort verschmilzt Lucassen gemeinsam mit einer Schar Gastmusiker Progressive Rock, Folk und Metal-Elemente. Als zweite Veröffentlichung seiner Reihe mit Reissues aller AYREON-Alben legt InsideOut Music das Doppelalbum "Into The Electric Castle" in einer Special Edition zum Preis einer Einzel-CD neu auf.
Die Mittelalter-Rocker ADARO legen eine vergriffene ältere EP von 1999 neu auf: "Words Never Spoken" wird um im Juli entstandenen Liveaufnahmen ergänzt, darunter eine ganze Reihe bislang unveröffentlichter Stücke. In dieser "Extended Edition" kommt "Words Never Spoken" auf volle Albumlänge.
"Semidevilish", das nunmehr vierte Album der polnischen DARZAMAT ist fertig. Gemixt im Mamut Studio sind die 10 Tracks bereit auf die Hörer losgelassen zu werden. Ein Video von "Era Aggression" wird ebenfalls zu sehen sein. Auf der Homepage der Band kann man in viele der neuen Songs bereits reinhören.
Thilo Wolff (LACRIMOSA) hat ein neues Projekt, und es hört auf den Namen SNAKESKIN. Dass eine Band dieses Namens ihr Debüt "Music For The Lost" demnächst auf Tilos Label Hall Of Sermon veröffentlichen würde, stand schon länger fest, bisher war allerdings unklar, wer dahinter steckt. Die Bonus-Tracks auf genanntem Album wunter erden Remixe durch KIEW und COMBICHRIST sein.
Neben dem sehr guten Album "The Warrior" (siehe Review) veröffentlicht unser aller "Behämmerter" nun auch noch dessen Nachfolgewerk "Burning Ambition", das stilistisch in dieselbe Kerbe haut, allerdings nicht ganz so hitverdächtig ausgefallen ist. Auch hier dominieren NWOBHM - Hymnen, die mit viel Spielfreude aufgefahren werden und insgesamt ist das Album sogar einen Zacken schneller ausgefallen als das Vorgängerwerk. Nur leider beißen sich die Songs nicht ganz so fest, obwohl sie auch 20 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung meilenweit davon entfernt sind, als Durchschnittsware abgetan zu werden. Besonders hervorheben muss man den famosen Opener "Screams The Night", den Midtempo - Stampfer "Play To Win", das dynamische "Cradle To The Grave", die epische Halbballade "So Blind" und den Abschlussbanger "Heartless", die zwar allesamt nicht unbedingt zur absoluten Oberliga des Genres gehören, aber immer noch einen schön rohen, authentischen Charme versprühen. Wie auch der Re - Release von "The Warrior" kommt "Burning Ambition" ohne Bonustracks und zeitgemäß remasterten Sound aus (das wäre auch nicht im Sinne des Erfinders), dafür gibt es abermals interessante Liner - Notes zu lesen. Für NWOBHM - Raritätenjäger und gleichzeitige Liebhaber der guten, alten Zeit ist das Album nichtsdestotrotz ein Pflichtkauf, Ottonormalbanger tasten sich hier bitte vorsichtig heran und seien im Zweifelsfall, bei Unsicherheit, auf das doch stärkere Vorgängerwerk verwiesen. Nette Sache, das!
Einmal mehr fordern L´ÂME IMMORTELLE zum selektiven Hören auf. Denn einmal mehr ist der Gesang von Herrn Rainer mehr als ersetzbar ausgefallen. Ein ganz klares und deutlich hörbares Novum auf "Gezeiten" sind aber die deutlich rockigeren Songs und der vermehrte Einsatz von Gitarren, der sich auch bei der Maxi "5 Jahre" bereits ankündigte. Hier wird jedoch mitnichten Gothic Metal gezockt, das Duo ist mit süßeren Melodien am Start als jemals zuvor, die Härte spielt sich subversiv im Hintergrund ab. Die PARADISE LOST Gastmusiker dürften davon darüber hinaus jedoch kaum überfordert worden sein. Wie sich ohnehin die meisten interessanten Details nicht in den Gitarren sondern in coolen Keyboardsounds oder wabernden Basslines im Hintergrund verstecken - einige, darunter ganz klar das sicherlich ebenfalls singletaugliche "Rain", tragen die düster-dichte Handschrift ihres Programmers Rhys Fulber. Von Balladen, über beinahe seicht poppiges bis zu rockigeren und straighten Nummern beackern die Beiden ein abwechslungsreiches Feld, und doch wird diese Abwechslung primär den Fans der Band gefallen. Den anderen werden die Gitarren zu einfach, die Melodien zu vorhersehbar oder das gothische zu kalkuliert sein. Die perfekte Inszenierung und gekonnt arrangierten Songs beeindrucken ganz klar, Sonja Krausfelder ist eine Idealbesetzung für dunkle Balladen ("Gezeiten") , die Liste der Gastmusiker klingt exquisit. Die Schwächen der Band sind aber immer noch die gleichen: Der männliche Gesang und der fehlende Mut die Spannung eines Songs nicht immer in einem schönen Chorus verenden zu lassen. Wer damit kein Problem hat, wird "Gezeiten" lieben.
"Wir ham’ noch lange nicht genug!"… die Band, die diesen Slogan einst in die Welt hinaus schrie, hat sich just (vorerst?) von der Bildfläche verabschiedet. Die Formation jedoch, auf die der Spruch wie auf kaum eine andere zutrifft, nennt sich SAXON und bereitet ihren Anhängern seit 25 Jahren fast ausnahmslos schöne Stunden. Immer, wenn man denkt, es gehe nix mehr, überraschen uns die Briten mit einem neuen Hammer, den ihnen niemand mehr zugetraut hat. Zuletzt geschah das 1997, als man plötzlich mit "Unleash The Beast" ein Killeralbum am Start hatte, das auch heute noch locker zu den besten Releases der Band überhaupt zählt. Die regulären Nachfolgewerke "Metalhead" und "Killing Ground" konnten die Vorlage zwar mitgehen, aber keine neuen Akzente in Sachen Originalität und Songwriting setzen. Und genau das holen die Sachsen nun mit "Lionheart" nach, das die beiden Vorgänger zu übertreffen vermag und an den 97er Oberhammer anknüpft. Zwar sind die Songs qualitativ nicht allzu viel besser als auf den Vorgängerwerken, die Mischung ist jedoch ausgewogener und Abwechselung wird wieder riesengroß geschrieben. Startet das Album mit "Witchfinder General" noch brachial und aggressiv durch (zweifellos einer der härtesten Tracks der Bandgeschichte), stampft "Man And Machine" SAXON - like in gewohntem Midtempo durch die Botanik, bevor der saugeile Titelsong (plus Intro "The Return"), in der Tradition von "Crusader" stehend, eine epische Breitwandhymne präsentiert, die sicher zu den Highlights der Band gehört und demnächst vermutlich tausende von Sachsenjüngern in den Wahnsinn treiben wird, besonders live. "Beyond The Grave" ist ungewohnt düster, dabei aber immer unterschwellig hart und überrascht mit extrem gefühlvollen, melodischen Vocals und tollen Riffs. In eine ähnliche Kerbe haut "Justice", dessen Doublebase - Orgien (von Bandneuzugang Jörg Michael, der seine Arbeit brillant erledigt!) den durchweg melodischen Song perfekt unterstützen. Mit der Hymne "To Live By The Sword", einem der besten Songs des Albums, legen die Jungs in Sachen Geschwindigkeit wieder einen Zacken zu, bevor das akustische, ruhige "Jack Tars" den Banger "English Man ´O’ War" einleitet, eine erneut geile Midtempo - Granate. Das philosophisch angehauchte und sehr getragene "Searching For Atlantis" zeigt noch einmal die gefühlvolle Seite der Band auf und mit dem etwas sperrigen, breaklastigen "Flying On The Edge" wird der Hörer mit dem Gefühl entlassen, das beste und abwechselungsreichste SAXON - Werk seit sieben Jahren vor sich zu haben. Hoffentlich ham’ die Herren wirklich noch lange, lange nicht genug!!!
Eyh, Uffe Cederlund hat ne neue Band am Start! Der Uffe, der bei ENTOMBED rockt und bei DISFEAR lärmt, genau der. ALPHA SAFARI, kann ja dann auch nur schönes Geprügel sein. Schätzungsweise ein üblicher Gedankengang, wenn man von ALPHA SAFARI in Verbindung mit Uffe das erste Mal liest. Aber wie so oft liegt der Hase im Detail begraben, wird die Band doch als Mischung aus NO MEANS NO und SONIC YOUTH beschrieben. Also schon mal nix Geprügel, eher Emocore. Ich würde noch Bands wie FOO FIGHTERS, RADIOHEAD (vor allem beim Gesang vom ex- MISERY LOVES CO.-Schreier) und PEARL JAM aufzählen, um dem Spektrum gerecht zu werden, dass auf "Commercial Suicide" abgedeckt wird. Ganz dem Albumtitel entsprechend, sind die Songs auf dem Silberling keine seichten Rock-Nummern mit Weiner-Attitüde, sondern kleine sperrige Widerborste, die einiges an Zeit brauchen. Klar, eingängig sind ALPHA SAFARI auch mal, aber oft auch mit komischen Beats gesegnet und strange gesetzten Breaks verfallen ("Borderline"). Wenn man sich damit abgefunden hat, dass weder Tompa noch L.G. Petrov einen Gastauftritt haben und der Crust-Anteil mit der Lupe zu suchen ist (nicht, dass man fündig werden würde…), dann kann man sich auf "Commercial Suicide" einlassen - und feststellen, dass ALPHA SAFARI eine coole Emo-Scheibe gemacht haben, die gerade so weit unkommerziell ist, dass die Emo-Weiner sie lieben werden hehe. Geht schon in Ordnung und zeigt das überraschend breite Spektrum des Herrn Uffe und der Mannen von MISERY LOVES CO.