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Nymphetamine

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Wenige Sekunden dachte ich wirklich, Dani Filth ist eine Warze an der Backe gewachsen und der Geist MOTÖRHEADs wohnt jetzt in ihm. Die ersten Takte von "Filthy Little Secret" sind, wenn auch nur in maßen auf musikalische Art, bezeichnend für "Nymphetamine". CRADLE OF FILTH haben wieder hörbar Spaß an der Sache. Weg vom überarrangierten Stil früherer Alben, und auch weg von ausschließlich unheimlicher Atmosphäre. Auf "Nymphetamine" ist natürlich noch Platz für ausladende Orchesterparts und ein wimmerndes Mädel im Hintergrund, Danis Stimme erkennt man immer noch unter tausend anderen heraus. Der hörbare Unterschied aber liegt in der Offenheit des Albums, sich nicht nur noch auf düstere, selber etablierte, Klischees zu verlassen. "Medusa And Hemlock" mit Heavy Metal Riffs, erwähntes "Filthy Little Secret" mit Rock´n Roll Anfang und dann einer der coolsten Melodien der Bandgeschichte. "Gilded Cunt" mit Chorus zum mitbrüllen, "Nemesis" oder "Absinthe With Faust" recht langsam und mit vielen schön anzuhörenden Melodien. CRADLE OF FILTH machen noch weniger Black Metal als früher, extrem ist außer Danis Keifen ebenfalls wenig, gruselig nur noch einige Flüsterparts. Die extrem detailreiche Gitarrenarbeit, Spielwitz und viele, bisweilen auch ironische, Anleihen an andere Musikstile machten echt Spaß am Hären. Der Titelsong "Nymphetamine Fix" hat mit Liv Kristine auch erstmals eine Frau in einer gleichberechtigten Rolle, die über Frau Jezebl Deva Part hinausgeht, am Start. Und "Es ist Metal" wie Bassist David Pybus feststellte. Dem kann ich mich guten Gewissens anschließen.

Nymphetamine


Cover - Nymphetamine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 75:45 ()
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Barely Human

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Seit ihrem 1988er Debüt "Kill To Survive" krebst diese Bostoner Power Metal - Combo durch den Underground, ohne jemals zur Spitze aufgeschlossen zu haben. Als großen Einfluss gibt man jedoch die Bay Area Thrash - Größen an, die bei MELIAH RAGE immer wieder durchscheinen, allen voran natürlich METALLICA. Mit "Barely Human" schickt man nun seinen fünften Longplayer auf die Bahn, dem netterweise das vorherige Werk "Unfinished Business" als zweite CD beiliegt. Eigentlich stammt dieses Werk aus dem Jahre 2002 schon von 1992, wurde damals jedoch nicht offiziell veröffentlicht. Heute kann man damit aber noch ganz gut "Namedropping" betreiben, denn die Drums von "Unfinished Business" wurden von Sully Erna, dem heutigen GODSMACK - Drummer, eingespielt. Musikalisch geht das Werk in Ordnung, ist deutlich thrashiger ausgefallen als "Barely Human" und ist als Bonus eine essentielle Sache, der man noch ein Interview mit Gitarrist Tony Nichols angehängt hat. Besser produziert und mit den einprägsameren Songs ausgestattet ist aber das neue Album, das mit "Hate Machine" hart, melodisch und hymnisch durchstartet. Mit "Invincible" folgt dann eine speedige Thrash - Keule, bevor sich mit dem Titelsong und dem geilen "Ungodly" zwei etwas schleppendere Nummern anschließen, wovon letztere locker als Power - (Halb -) Ballade durchgeht, die wie eine muntere Mischung aus PANTERA’s "Cemetary Gates" und METALLICA - Werk der Marke "The Unforgiven" klingt. Klasse! "Wrong Place Right Time" rockt noch einmal gut drauf los, während die zweite Hälfte der Platte gegenüber der ersten merklich abfällt. Das zerfahrene Instrumental "Rigid", das durchschnittliche "Bloodbath", das psychedelisch - langatmige "Hell Song" und das banale "Motor Psycho" sind zwar alles gutklassige Songs, man merkt aber, dass hier noch Einiges gegangen wäre. So bleibt "Barely Human" ein gutes, engagiertes Comeback - Album, das aber nicht über die volle Spielzeit den kreativen Rahmen der Musiker ausschöpft. Hörenswert, aber nicht überragend.

Barely Human


Cover - Barely Human Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9 + 9
Länge: 44:25412 ()
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The Fuse Is Lit

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Vorwärts mit geballter Faust! Das ist ein Satz aus dem Info zur neuen BONEHOUSE-Scheibe, der die Attitüde und Mucke der Kieler Chaoten richtig geil beschreibt. Straighter HC mit ordentlich Punkattitüde, immer schön auf die zwölf, dem kann man sich kaum entziehen. BONEHOUSE haben schon mit "Onward To Mayhem" ihre Klasse unter Beweis gestellt und ein rotziges Stück HC/ Punk eingetrümmert, live waren sie ja eh immer über jeden Zweifel erhaben, und auch "The Fuse Is Lit" strotzt nur so vor Mitgröhl-Passagen, Rotzigkeit und vor allem geilen Songs. Sei es das im Duett mit Tati (TOURETTE SYNDROME) eingezimmerte "The Capitalists Are Fucking Our Mother That’s Why We’re Calling Them Motherfuckers" (Mörderrefrain), der treibende Titelsong oder der gnadenlos aggressive "Friendly Fuckin’ Fire", BONEHOUSE wissen einfach, wie man direkten, ehrlichen HC macht, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Besonders hoch rechne ich den Kielern an, dass sie es geschafft haben, ihre überwältigende Live-Präsenz auf dieser Scheibe zu bannen, das gelingt ja nicht jeder Combo. Hat sich ausgezahlt, dass "The Fuse Is Lit" live eingespielt und mit Analog-Equipment aufgenommen wurde. Inhaltlich dreht sich bei BONEHOUSE viel um Politik und die Missstände in der Gesellschaft, dämliche Fun Punk-Texte bleiben da außen vor, gottseidank. "The Fuse Is Lit" ist eine beinharte, gnadenlos treibende Scheibe geworden, die BONEHOUSE als eine der besten HC/ Punk-Bands bestätigt!

The Fuse Is Lit


Cover - The Fuse Is Lit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 44:1 ()
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Nightmares Made Flesh

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Groß war die Aufregung, als Mikael Akerfeld, seines Zeichens gottgleicher OPETH-Sänger, seinen Ausstieg bei BLOODBATH verkündete, hatte "Resurrection Through Carnage” einfach nur genial eingegrowlt. Seinen Platz nahm aber flugs Peter Tägtgren ein, was auch nicht so die schlechte Wahl ist. Man erinnere sich nur mal an die erste LOCK UP. "Nightmares Made Flesh" sieht dazu noch den Wechsel von Dan Swanö an die Gitarre, seinen freigewordenen Drumhocker wärmt jetzt WITCHERY- (und vor allem ex-SATANIC SLAUGHTER)-Mann Martin Axenrot. Ach ja, bei den göttlichen NIFELHEIM ist der ja auch noch. Und da wundern sich die Jungs bei BLOODBATH, wenn von einer All-Star-Truppe die Rede ist. Genau. Nun aber zur neuen Scheibe: "Nghtmares Made Flesh" kommt einen ganzen Zacken heftiger durch die Boxen geknallt, was auf Kosten der simplen Eingängigkeit des Vorgängers geht. Musikalisch natürlich Top, das war ja bei der Besetzung nicht anders zu erwarten, braucht "Nightmare Made Flesh" ein paar Durchläufe und knallt nicht direkt an die Großhirnrinde wie "Resurrection Through Carnage". Das ist für mich aber auch das größte Manko, roher Death Metal der schwedischen Schule soll und muss schon beim ersten Mal süchtig machen, was BLOODBATH mit der neuen Scheibe einfach nicht hinbekommen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, die Schweden stecken auch mit dem neuen Silberling einen sehr großen Teil der Konkurrenz locker in die Tasche und behaupten ihren Spitzenplatz. "Resurrection Through Carnage" war eben nur den entscheidenden Tick genialer. Das soll jetzt aber niemanden abschrecken, die neue Scheibe ist für Death Metal-Jünger und Old School-Junkies bestens geeignet und hervorragender Stoff!

Nightmares Made Flesh


Cover - Nightmares Made Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:19 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Glittertind

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News:

NINE now or never

Die Stockholmer Hardcore-Deather NINE kommen auf Deutschland-Tour und weisen darauf hin, dass sie so schnell nicht wieder kommen. Wer sich vorher noch das richtige Brett verpassen lassen möchte, sollte auf eine der drei Shows pilgern.

Das aktuelle Video zu "Anxiety Report" hat die Band auf der runderneuerten Page www.killingangels.com unter "Downloads" online gestellt.

Review:

Illusion´s Play

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Nachdem mir zuletzt das grausige, neue ESOTERIC - Album mit seiner ultralangsamen Death / Doom - Mischung die Tiefschlafphase schon am frühen Nachmittag bescherte, sind es nun die finnischen Düsterheimer von SHAPE OF DESPAIR, die den Fans schon beim Ansetzen der Rasierklinge die Augen auf halb Acht zufallen lassen. Ich für meinen Teil kann mir "Illusion’s Play" kaum komplett am Stück anhören, weil ich die zweite Hälfte aufgrund des lauten Schnarchens nicht mehr mitbekomme. In den Keller gestimmte Riffs, schleppende Drums, schwebende Keyboardteppiche, ein Vorgrunzer und eine holde Weiblichkeit verwöhnen den Hörer mit einer depressiv stimmenden Soundwand, die jedoch in Sachen Langatmigkeit weit über’s Ziel hinausschießt. Man erreicht weder die episch - geniale Attitüde "echter" Doom - Bands wie CANDLEMASS oder SOLITUDE AETURNUS, noch kann der Death Metal - Anteil die stumpfe Aggression der Vorbilder mitgehen. Zwar finden sich auf dem Album einige nette, verträumte Passgagen, die jedoch in dem Gros der eintönigen Melodien und einschläfernden Songstrukturen untergehen. "Illusion’s Play" wird vermutlich den einen oder anderen lahmen Doom - Deather (ein weiteres neues Hybrid…) begeistern, alle Anderen greifen besser auf die gute, alte Schlaftablette zurück, denn deren Wirkung dauert in der Regel keine Stunde. Aus meiner Sicht verzichtbar.

Illusion´s Play


Cover - Illusion´s Play Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 61:35 ()
Label:
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Band:

Jolie Holland

KEINE BIO!
News:

NIK PAGE Re-Release & Video

Auf Grund der starken Resonanz auf das Neue NIK PAGE-Album "Sinmachine" wird am 25.10. das erste Soloalbum des BLIND PASSENGERS-Masterminds auf Wannsee (Edel) wiederveröffentlicht. "Sacrifight" (recorded 2002) bietet
Electro-Gothic-Rock und jede Menge Gastauftritte von Szenegrößen wie Eric Fish (SUBWAY TO SALLY), Dirk Scheuber (PROJECT PITCHFORK), Joke Jay (ex-AND ONE) Sven Friedrich (ZERAPHINE), der LETZTEN INSTANZ und KRUPPS-Legende Jürgen Engler.

Am 02.10. wird in Hamburg für "Mysteryland", die zweite Single-Auskopplung aus dem gerade erschienenen "Sinmachine"-Album, ein Videoclip gedreht.

News:

BEHIND THE SCENERY wechselt Label

Das neue Album "Rétroviseur" der Melodic Deather BEHIND THE SCENERY wird am 13.10. via Supreme Chaos Records veröffentlicht. Die ersten beiden Alben der Jungs erschienen bei GSM/Nuclear Blast. Die Tracklist des knapp einstündigen Albums liest sich wie folgt:


1. Rétroviseur

2. Me and the sun

3. Journey

4. Silence within

5. No second silence

6. De-revelation

7. Human 2.0

8. Response to solitude

9. Elevation

10. Fassadenspiel

11. The architect

12. Late night


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