Kaum zu glauben: nachdem man von SAVATAGE jetzt über drei Jahre lang nichts mehr gehört hat, melden sich deren (ehemalige) Bandmitglieder nach und nach mit Hammeralben zurück, die aneinandergereiht erst aufzeigen, welch unglaubliches Potential in der Band steckt(e). Nach Zak Stevens ("Watching In Silence" - geil und zum Teil von Oliva geschrieben) und Chris Caffery ("Faces" - sehr geil!) erscheint nun auch Power Metal, - und Scheidbrennerstimmen - Gott Jon Oliva mit seiner neuen Band PAIN auf der Bildfläche. Bei der Formation handelt es sich, genauer gesagt, um die alte CIRCLE II CIRCLE - Band, die der gute Jon für seine Zwecke einspannen konnte. Das herausragendste Merkmal von "’Tage Mahal" ist die Tatsache, dass Mr. Oliva auf einmal wieder singen kann wie in alten Tagen. Die schwache, elektronisch gedoppelte Stimme von "Poets And Madmen" ist komplett verschwunden und man hat den Eindruck, "Sirens", "Streets" oder "Doctor Butcher" seien gerade erst drei Wochen alt. Super!!! Mal bluesig, mal hardrockig, mal metallisch und immer begleitet von seinem herrlichen, rauen, diabolischen Röhren lässt es Jon in ach so geliebter Manier krachen. Beim Opener "The Dark" läuft jedem Altfan eine Gänsehaut den Rücken herunter, das geniale "People Say - Gimme Some Hell" spielt gekonnt - witzig mit allen möglichen SAVATAGE - Songtiteln, während Songs wie "Guardian Of Forever" (überlang und komplex), "Walk Alone" oder "Fly Away" die gefühlvolle, balladeske Seite des Meisters zeigen und straighten Rockern wie "All The Time" (klasse!), "Nowhere To Run" oder "Pain" gegenüberstehen. Insgesamt ist "’Tage Mahal" ein Pflichtprogramm für jeden SAVATAGE - Fan, auch wenn der Härtegrad über weite Teile nicht am oberen Ende der Skala angesiedelt ist. Im Gegensatz zu "Watching In Silence" und "Faces" geht Jon Oliva eher den Weg des getragenen Songwriters und setzt kaum auf knallende Riff - Infernos oder stampfende Bangorgien, wobei man jedoch auf die seit zig Jahren typischen Chöre und mehrstimmigen Gesänge nicht verzichten muss. Aber auch ohne aufgesetzte SAVATAGE - Brille ist "’Tage Mahal" ein hervorragendes Album geworden, das den Titel "Power Metal" zwar nicht ganz verdient, aber trotzdem genug Feuer im Allerwertesten hat, die "Konkurrenz" (als ob es die für Jon Oliva je gegeben hätte…) einmal mehr blass aussehen zu lassen - verdammt blass!!!
Alle Jahre wieder kommen PAGANIZER mit einem vorzüglichen Album um die Ecke, so auch dieses Jahr. Angeblich soll’s das letzte Scheibchen sein, Bandkopf Rogga will sich mehr auf RIBSPREADER konzentrieren, da ihm mit PAGANIZER die Anerkennung immer verwehrt blieb. Was nur an mangelnder Unterstützung durch die Plattenfirmen gelegen haben kann, als an der Mucke, denn die war und ist erstklassig. Old School Death Metal, wie er Anfang der Neunziger in Stockholm gezockt wurde und momentan ein Revival erlebt, man denke nur an CHAOSBREED oder BLOODBATH. Kann man den Allstar-Projekten Trendreiterei vorwerfen, sind PAGANIZER über solche Vorwürfe erhaben - die zocken den rohen Schwedentod schon seit Ewigkeiten, ganz einfach. Roh, brutal, flott, schwedisch. Hier wird der Death Metal nicht neu erfunden, hier werden keine neuen Einflüsse auf Krampf mit Death Metal verbunden (remember IN FLAMES?): "No Divine Rapture" ist eine klassische Schweden Death-Scheibe - und das macht sie so verdammt gut!
Manchmal bin ich über meine Kollegen hier nur verwundert. Da ist so eine Perle wie "Volume One" schon seit langer Zeit erhältlich und hier wird es in keiner Weise gewürdigt. Umso erstaunlicher, da die Scheibe sicherlich nicht nur mir gefällt, sondern auch bei einigen anderen Leuten hier auf offene Ohren stoßen würde, klingt sie doch wie eine Hommage an BLACK SABBAT - was schon mal nicht die schlechteste Referenz ist. Sänger Andy wird sich wohl zeitlebens mit dem Vorwurf rumschlagen müssen, wie der junge Ozzy zu klingen, während sich die Gitarren so dermaßen nach Zakk Wylde anhören, dass man sich fragt, ob der gute Mann einen schwedischen Sohn hat. Vielleicht auf einer Tour in Stockholm gezeugt, mit einem schwedischen blonden Groupie… Die elf Songs auf "Volume One" rocken derweil so unverschämt gut und eingängig, dass HELLFUELED alle Plagiatsvorwürfe egal sein dürften. Wer so coole Rocksongs schreibt, dem kann das Gewäsch anderer Leute egal sein. Die Nummern sind eingängig, klauen bei allen Größen des amerikanischen Rocks (selbst KISS werden zitiert) und machen einfach Spaß. BLACK SABBATH waren ja nicht nur für Doombands ein Vorbild, sondern auch für die ganze Schweinerockband, angefangen bei KYUSS bis zu den HELLACOPTERS. Und in der rockigen Tradition stehen auch HELLFUELED - "Volume One" ist purer Rock’n’Roll!
Diesen Montag bringen die Guano Apes mit "Break The Line" ihre neuste Single raus. Der Silberling wird in zwei Versionen erhältlich sein: Eine enthält drei Tracks, die andere wartet mit zwei zusätzlichen, bislang unveröffentlichten Songs namens "Stay" und "Underwear" auf.
"Underwear" kann man sich alternativ aber auch von der Website der Band ziehen, während es das Video zu "Break The Line" auf der VIVA-Website gibt.
EINHERJER hatten das "bestmögliche" Album veröffentlicht, und eigentlich hörte sich das Abschieds-Statement an, als würden die Ex-Mitglieder nie wieder ein Instrument in die Hand nehmen, aber jetzt spielen Sänger/Gitarrist Frode Glesnes, Gitarrist Aksel Herløe und Schlagzeuger Gerhard Storesund wieder zusammen in einer Band und die heißt BATTERED. Komplettiert werden die Wikinger um Bassist Ole Moldesæther.
Century Media zollen einer ihrer ersten Bands Tribut, und bringen eine fette Best-Of von MORGOTH heraus. MORGOTH waren die erste (erfolgreiche) deutsche Death Metal Band, ihre Meilensteine im Genre heißen "Cursed" und "Odium". Seit 1997 sind MORGOTH nun Geschichte - und das Doppel-CD-Set "1987 - 1997 The Best Of Morgoth" erscheint am 24. Januar und ist fett aufgemacht, mit Raritäten, Videos, einer History von Sänger Marc Grewe und und und. Die komplette Tracklist gibt es auf der Homepage von Century Media.
Eigentlich wollten sie sich ja wieder auflösen... CANDLEMASS haben es sich anscheinend noch mal anders überlegt und für den 26. November 2004 das Polar Studio in Stockholm gebucht. Fast entschuldigend erklärt Bassist Leif Edling:
"Ich hatte ein paar richtig coole neue Songs und habe über den Sommer viel mit Mappe (Gitarrist Mats Björkman - laetti) geredet. Wir waren beide einer Meinung, dass es dumm wäre, nichts damit anzufangen. Auf Mappes Hochzeit haben wir dann auf einer provisorischen Bühne ´Samarithan´ und ´Solitude´ gespielt, auf pinken Gitarren und mit wirklich schlechtem Sound. Wir waren total betrunken, hatten Anzüge an - aber wir hatten den Spaß unseres Lebens. Ich glaube, das war der Punkt, an dem wir uns umentschlossen haben."
Rechtzeitig zum 20jährigen Bandjubiläum Anfang 2005 soll das neue Album in trockenen Tüchern sein.