Konzert:
X-Mas Metal Meeting - Göttingen, Musa
Konzert vom Die Enttäuschung im Vorfeld des X-Mas Metal Meetings 2004, das die Kollegen von Burning Ambition in diesem Jahr zum ersten Mal veranstalteten, war doch recht groß, als die Hamburger Dark Age Stunden vor ihrem Gig eben diesen absagen mussten. Die Enttäuschung wurde auch nicht kleiner, als Metal Inquisitor ihren Auftritt ebenfalls in den Wind schrieben. Da konnte auch die Ankündigung, dass die Paderborner Power / Thrash Maniacs Torian, deren Auftritt im Vorfeld gecancelt worden ist, nun doch spielen würden, wenig für Aufheiterung sorgen. Doch trotz aller Probleme und der Tatsache, dass nur ca. 200 Fans den Weg in die Göttinger Musa gefunden hatten, kann man das "X-Mas Metal Meeting" als sehr gelungene Veranstaltung bezeichnen. Die Organisation lief reibungslos, der Eintrittspreis war mit 13 EUR im Vorverkauf und 15 EUR an der Abendkasse mehr als fair kalkuliert worden und auch die Getränkepreise waren wohltuend günstig. Schade nur, dass des den ganzen Tag über, immerhin war ja schon ab 15.00 Uhr Einlass, nichts zu essen gab. Ein kleiner Verbesserungsvorschlag also, den man vielleicht für die zweite Auflage in 2005 berücksichtigen könnte.(lk)
Dark Age spielten übrigens wegen Fiebers des Gitarristen nicht, beschränkten sich auf den Gig beim Hamburger "Fuck Christmas" - und entschuldigen sich bei Fans und Veranstaltern.(memme)
Die Niederländer METHUSALEM eröffneten gegen 16:20 Uhr das X-Mas Metal meeting und boten den leider noch nicht so zahlreich erschienenen Fans eine schöne Portion traditionellen Stahls mit ein wenig US Metal Einschlag. Die bühnentechnische Performance der Band ließ zwar etwas zu wünschen übrig und auch gesanglich lag der Herr am Mikro, der wohl gerne so singen könnte wie Tim Owens, ein ums andere mal daneben, dennoch kann man hier von einer soliden Vorstellung sprechen. Nur das Judas Priest Cover "Hell Patrol" hätte man sich klemmen können. Es ist zwar schön und gut, wenn mal ein Song einer Legende anders interpretiert wird, zumal "Hell Patrol" nun wirklich nicht allzu oft gecovert wird, aber wenn das Ergebnis dann schief und krumm ist und auch textlich nicht alles hin haut, sollte man es lieber lassen.(lk)
Das Heppenheimer Trio ist zwar noch nicht reich an Releases (es existiert erst eine einzige Demo - CD), da die Band in ihrer jetzigen Formation erst seit 2003 besteht, dennoch gaben sich die Herren bei ihrem Auftritt nicht gerade unprofessionell. CAST AWAY machten den Eindruck, als seien sie in erster Linie eine Band für die Bühne, was sich darin äußerte, dass die Jungs, trotz der nicht gerade vielen Zuschauer, eine Performance mit viel Spaß an den Tag legten. Musikalisch gab es eine Mischung aus traditionellem Heavy Metal, der mit zahlreichen Thrash - Parts angereichert war, nur leider erschienen mir die Songs ein wenig austauschbar und wenig einprägsam. CAST AWAY waren mit Sicherheit keine schlechte Wahl für den Abend, aber richtig mitreißen konnten sie auch nicht. (do)
STEELPREACHER waren das zweite Trio an diesem Abend und wirkten rein äußerlich wie eine Mischung aus METALUCIFER (auch stark von der Musik her) und DESASTER (musikalisch eher weniger). Drei langhaarige Kuttenträger, die sehr geilen traditionellen, harten Metal ohne Pomp und Schnörkel herunterrissen und dabei eine sehr aufgeheizte Stimmung verbreiteten. Es schien, als seien viele Banger nur für dieses Geschwader angereist und so wurden Preacher (!), Hendrik Beerkiller (!!) und Muskel (!!!) mit viel Gerstensaft abgefeiert. Eine Band, für die anscheinend selbst MANOWAR noch "false Metal" zocken und die an diesem Abend so etwas wie der heimliche Headliner waren. Die Jungs erwiderten die euphorischen Reaktionen der Fans und lieferten eine musikalisch, soundtechnisch und auch von der Bewegungsfreude her sehr überzeugende Vorstellung ab, von der sich manch "größere" Band gerne eine Scheibe abschneiden durfte. Besonders putzig war ein Uralt - Fan des Trios, der nicht nur bereits alle Lampen leuchten hatte, sondern nach fast jedem Song (!!!!) die Bühne enterte, um die letzte Zugabe "Metal Hangover" anzukündigen. In dieser Form dürfen STEELPREACHER gerne wiederkommen! (do)
In Schweinfurt gab’s nicht nur das sagenumwobene Monsters, sondern damals auch die coolen Thrasher von VENDETTA. Da Monsters is’ heut’ nich’ mehr, die Schweinfurt-Klopper dafür schon. Nur Daxx hat, wie seine Kollegen verlauten ließen, die "Musikerkrankheit". Nun gut. Frank Schölch sprang nach dem UFTG auf in Göttingen ein. Und die Musa - sonst eher Blockflötenkurse, Häkelgruppen und Gesprächsrunden studentischer Kräfte gewohnt, erzitterte. Naja. Vielleicht auch nur, weil die Fans zu VENDETTA in größeren Gruppen den Raum verließen. Vielleicht waren die Herren nicht kuttig genuch? Zum einen gab’s auf diesem Festival die höchste prozentuale Alt-Kutten-Dichte in der südniedersächsischen Geschichte, zum anderen wirkten die Franken outfitmäßig einfach nicht retro genug. Musikalisch war es gut: Alt-Thrasher wie "Go Live… Stay Die" kommen halt immer gut, das neue Material allerdings zündet nicht unbedingt nach. Und das Stage-Acting wirkt etwas unausgegoren, zusammengewürfelt - vielleicht wird’s besser, wenn die Jungs wieder ein komplett stabiles Line-Up am Start haben. Was bleibt, ist ein zwiespältiger Eindruck - vielleicht dennoch mal in die mit fünf Euro günstige 2003er-Produktion "Dead People Are Cool People" reinhören. (memme)
Die Paderborner TORIAN hatte ich im Sommer schon einmal im Vorprogramm von Stormwarrior sehen können, wo mich die Jungs zwar nicht restlos begeistern konnten, aber zumindest auf sich aufmerksam machten. Heute war das ganz anders, denn die Band feuerte aus allen Rohren, mit allem, was sie hatte. Angetrieben von Wirbelwind Marc Hohlweck, der mal wieder Hummel im Arsch zu haben schein, setze es ein gewaltiges Stahlgewitter, das sich treffend als Mischung zwischen Iron Maiden, einer ganzen Menge Annihilator und Nevermore beschreiben lässt. Auch wenn sich die Bangerschaft in der Musa nicht auf Anhieb von TORIAN fangen ließ und einige Probleme am Drumkit einen reibungslosen Ablauf des Gigs nicht ganz ermöglichten, bleibt zumindest für mich festzuhalten, dass nur Stormwarrior an diesem Abend ein wenig besser gewesen sind. Ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, wie das Debüt-Album "Dreams Under Ice", das im Januar das Licht der Welt erblickt, ausfallen wird.(lk)
Die Hamburger True Metaller STORMWARRIOR waren an diesem Abend ein würdiger Headliner, der die (mittlerweile zahlreicheren) Metalkrieger für eine letzte Schlacht mobilisieren konnte. Äxte raus, eingestöpselt und unter dem "Signe Of The Warlorde" ab die Post! Lars Ramcke und Co. waren gut aufgelegt und hämmerten ihre fast schon partykompatiblen Echtstahl - Hymnen (allen voran das obergeile "The Axewielder") in die Meute, die, zumeist mit einem Fläschchen Zaubertrank ausgestattet, sich berauschte und lauschte. Gespielt wurde eine gelungene Mischung aus Songs der mittlerweile drei offiziellen Releases der Band, sei es "Heroic Deathe", "Defenders Of Metal" (als letzte Zugabe) oder auch der Ausflug ins "Heavy Metal Fire". Die Stimmung war gut, der Alkoholpegel ebenso und so wurde man nach leider nur etwa 70 Minuten, inklusive Zugaben, vom Schlachtfeld entlassen. Sicher hätte kaum jemand zu einer angehängten Runde "Iron Prayers" oder dem genialen "Lindisfarne" nein gesagt. Da war es fast schon verwunderlich, dass die nicht mal als Co - Headliner aufgelaufenen STEELPREACHER eine mindestens gleichlange Spielzeit hatten… na ja, was soll’s?! (do)
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