Anlässlich der aktuellen Best Of-Scheibe war Gitarrist Phil Collen bei LEPPARDMANIA.COM unlängst im Chat zu Besuch und beantwortete für eine Stunde ausführlich Fragen.
Die wichtigsten Aussagen von Phil im Chat waren die nachfolgenden Statements:
- Die Band arbeitet im Moment an neuem Material
- Im Sommer 2005 gibt es eine US Tour
- Das Coveralbum kommt eventuell Ende 2005
- Auf dem nächsten Album werden weniger Balladen enthalten sein - es soll wieder rockiger werden und der Sound der neuen CD wird in die Richtung "High ´n´ Dry" gehen
Beim Familienunternehmen ATROCITY/LEAVES EYES hat es einen Wechsel am Schlagzeug gegeben. Moritz Neuner (u.a. Graveworm, Darkwell, Abigor) wird ab sofort diesen Posten in beiden Bands besetzen und arbeitet bereits an den Aufnahmen zum neuen LEAVES EYES Album mit.
Aus persönlichen Gründen wird Bassist Garvin in absehbarer Zeit die Band NAYLED verlassen. Bei den kommenden Livedates steht er jedoch nocht mit auf der Bühne. NAYLED suchen aber bereits einen Nachfolger. Interessierte Bassisten können sich ab sofort unter der Handynummer 017623201949 bei Jury oder über contact@nayled.de bei Andre um den Posten bewerben.
Leider können AFTER ALL nicht auf der Warm Up Show zum KEEP IT TRUE IV auftreten, da die Band mit AGENT STEEL für weitere Gigs unterwegs sein wird. Dafür werden jetzt aber die hoffnungsvollen deutschen Power Metaller von LANFEAR, die übrigends im Januar ihr neues Werk veröffentlichen werden, den Reigen eröffnen.
Endlich können wir auch den Headliner der Warm Up Show bestätigen. SHADOW KEEP aus England werden seit langer Zeit wieder mal in Deutschland auftreten und unseren FIST HELD HIGH Warm Up headlinen. Damit ist das Billing für die Warm Up Show am 01.April 2005 komplett und lautet wie folgt:
SHADOW KEEP (UK)
ADRAMELCH (ITA)
MARTYR (HOL)
LANFEAR (GER)
Für das Ticket werden 8 € fällig, die Karten sind limitiert alle weiteren Infos gibt´s auf www.keep-it-true.de.
Für die letzte noch offene Band für das KIT wird in den nächsten Tagen die Bestätigung erwartet.
Der Termin für KIT V steht auch bereits fest hier wurde der 5. November 2005 festgelegt.
Das 1999 gegründete Quartett SLAPSTIX kommt aus Olbernhau im sächsischen Erzgebirge, vermutlich also aus der tiefsten Provinz. Dass sie aber mit dörflicher Volkstümelei so gar nichts am Hut haben, zeigt ihr selbst aufgenommenes neues Demo, auf dem sie es ordentlich krachen lassen. "What The Hell..." steht zu Recht an erster Stelle der drei Songs, denn es ist ihr reifstes Stück und geht melodisch-punkrockig gut ab und sofort ins Ohr. Bei "Never" geht es dann etwas grooviger und alternative-rockender zur Sache, was alles in allem auch durchaus OK geht. Nur Sängerin Sandra jodelt hier stellenweise etwas zu operesk herum, was recht nervig ist. Der Old-School-Thrash-Metal-Part in der Mitte versöhnt einen dafür aber wieder etwas. Keine Ahnung, ob das ironisch oder ernst gemeint ist, aber egal - mir gefällt´s... Bei "Cya In The Pit" traut sich die Band dann noch an stampfenden Hardcore heran, und tatsächlich groovt der Song auch wirklich gut. Schwachpunkt ist hier allerdings wieder der Gesang - dieses Mal von Sänger/Bassist Jens, der sich an bösem Gegröle versucht, was ihm aber nicht wirklich gelingt und dadurch wie gewollt und nicht gekonnt rüberkommt. Der Sound der Aufnahmen beeinträchtigt dann auch etwas den Hörgenuss, denn besonders die dünnen Gitarren klingen extrem nach Proberaum. Aber andererseits ist ein Demo ja auch nur dazu da, einen allgemeinen Eindruck der Musik zu vermitteln, und das ist hier auf jeden Fall gelungen: Auch wenn an einigen Details noch gefeilt werden muss, besitzen die SLAPSTIX durchaus Potential.
Die Compilation "Zehn B" ist anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Hamburger Underground-Labels Fidel Bastro erschienen. Das "B" trägt sie im Titel, weil es bereits einen Vorgänger namens "Zehn" gab - eben die zehnte Veröffentlichung des Labels. 1992 gegründet, um die neue BASTRO-Platte herauszubringen, die dann aber nie erschien, weil die Band sich auflöste, treibt das sympathisch-anarchistische Label jetzt schon fast 13 Jahre sein Unwesen und hat bereits eine wilde Mischung unterschiedlichster und oft nicht zu kategorisierender Musik veröffentlicht. Tendenziell geht ein Großteil der Releases in die Richtung Noiserock, einiges geht aber auch darüber hinaus bzw. in ganz andere Richtungen, wie die vorliegende CD sehr schön zeigt. "Der" Hit auf ZEHN B ist wohl "Lehn Dich An Mich" von SUPERPUNK. Über diese Band groß Worte zu verlieren, ist wohl überflüssig, ist sie doch zur Zeit mit ihrem durch die Musikmedien ordentlich gehypten dritten Album ständig präsent. Das Stück erschien ursprünglich auf der zweiten und wohl besten SUPERPUNK-Platte "Wasser Marsch" und ist hier im Mega Mopel Mix zu hören - im Gegensatz zur Album-Version schneller, härter, dreckiger, also so, wie sie es live spielen. Das ist rau und rotzig, geht sofort ins Ohr, ist super zum Mitgrölen geeignet und macht einfach Spaß. Aber es gibt noch weitere Highlights, wie z. B. das äußerst gelungene JOY DIVISON-Cover "Warsaw" von VENUS VEGAS, das eingängige und rockig-melodische "Paint It Black" von SPORT in herrlich trashigem Schrebbel-Sound oder den Deutsch-Punk-Kracher "Das War Gestern" von OMA HANS. Zwischendurch gibt es dann aber auch einige Tracks zu hören, bei denen man zunächst überhaupt nicht weiß, was man mit ihnen anfangen soll. PFARRSTR. 18 ist so ein Fall: Ihr Stück "GER:GB" ist im Original 45 Minuten lang, wurde aber für diesen Sampler zum Glück auf gut 4 Minuten gekürzt. Das Label bezeichnet ihre Musik als "Free Noise", und das trifft es auch ganz gut - was einem hier an Lärm um die Ohren gehauen wird, ist nicht nur äußerst krass, sondern nahezu unhörbar. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Berliner HALB, dessen "Weiter Unten" eine Collage psychedelisch-sphärischer Sounds darstellt und ILSE LAUs "Amplom Blaum", dessen überdreht-hysterischer weiblicher Gesang in Verbindung mit den psychedelischen Harmonien und den hektischen Beats ziemlich anstrengend zu konsumieren ist. Dass es Fidel Bastro aber nicht unbedingt immer bierernst meinen, zeigen Tracks wie das grauenvoll trashige, aber urkomische CURE-Cover "Boys Don´t Cry" von BOY DIVISION und "Pisa Ha Ha" von HAPPY GRINDCORE, die über einen Instrumental-Track die Ansage eines Konzerts gemischt haben, in der sie dafür plädieren, sämtliche Bewohner Bayerns, Baden Württembergs und Sachsens zum Kühe melken und Schweine füttern abzustellen, um ihre Jobs dann Afrikanern zu geben, die dann endlich mal richtige Arbeit hätten und nicht U-Bahn-Schächte fegen müssten - äußerst amüsant. Zwischendurch gibt es in dem ganzen bunten Treiben aber auch zwei Verschnaufpausen, in Form von KÜNNECKE UND SMUKAL und David Grubbs, die beide wunderschöne, ruhige Singer/Songwriter-Stücke abgeliefert haben. "Zehn B" ist nicht nur ein schönes Zeitdokument des Labels, sondern sei auch all denen ans Herz gelegt, die mal über den Tellerrand herkömmlicher Höhrgewohnheiten hinausschauen möchten. Bei einem Preis von um die 7,- Euro für 79 Minuten Musik von außerordentlicher Bandbreite kann man ja wohl auch kaum etwas verkehrt machen.
Wenn dass mal nicht ein gelungenes "Zuckerl" für alle Fans bombastisch angehauchten (AOR) Rocks ist: Die 80er Jahre Kultformation ASIA bringen passend zur Ende Januar bei uns in Deutschland startenden Europatour (mit Barclay James Harvest feat. Les Holroyd) ihre erste Single "Long Way From Home" aus dem aktuellen Studiowerk "Silent Nation" raus.
Mit einem spitzenmäßigem Artwork, gefällt mir fast besser als das CD Cover, erscheint die Erstauflage im aufwendigen Digipak. Zwar sind auf dem Longplayer für meinen Geschmack einige bessere Songs (u.a. "Ghost In The Mirror" oder "I Will Be there For You") die auch als Single getaugt hätten enthalten, als dieser schon etwas bieder-einfach wirkende Song aber was soll man machen. Neben den normalen Radio Edits von "Long Way From Home" sowie "What About Love" enthält die Maxi als kleinen Bonus zwei bisher noch nicht erhältliche aber äußerst gelungene Akustik-Versionen von "Silent Nation" (besser als die Normalversion) und "Long Way From Home". Die wirklich hervorragende Gesangleistung von John Payne kommt bei den deutlich atmosphärischer und einfühlsam aufgebauten Arrangements als dem Original ganz besonders gut heraus. Ansonsten ist in Zeiten knapper Budgets auch bei den Musikkonsumenten diese Geschichte wahrscheinlich eher (nur) was für Fans. Wer in das hierzu gehörige recht solide Album noch nicht reingehört haben sollte, könnte dort vielleicht ein eher angemesseneres Preis/Leistungsverhältnis bekommen. Wir freuen uns aber auf jeden Fall schon mal auf die kommende Tour, wenn auch ASIA wohl leider nur die üblichen 45 Minuten im Vorprogramm spielen dürfen.
War ja klar, dass die drei Finnen mit den coolen Pseudonymen und den interessanten Nebenbands nach dem Erfolg mit der MCD ein Album nachreichen. "Utopia Sadistica" ist denn auch die logische Weiterführung der Mini, ich denke mal, die Songs wurden zur gleichen Zeit geschrieben. Kurze, heftige Eruptionen musikalischer Gewalt, verpackt in eine leicht dumpfe Produktion, die wie Arsch auf Eimer paßt. Ganz im Sinne alter CARCASS, NAPALM DEATH oder TERRORIZER liegt der Fokus aus Knüpplern, die besonders bei den Riffs bestechen können und super ins Ohr gehen. Eben ganz wie in alten Tagen… Da in den Songs zwischen richtig fiesem Geballer und Mid Tempo-Parts gewechselt wird, bleibt "Utopia Sadistica" über die ganze Dauer interessant, auch wenn sich bei 25 Songs natürlich ein oder zwei nicht so gelungene eingeschlichen haben. Aber die dauern ja eh’ höchstens eine Minute, lassen sich also verschmerzen. TSTFFTB merkt man den Spass an der Sache an, einfach mal drauflos prügeln zu können und sich nicht um irgendwelche Vorgaben scheren zu müssen. So haben CHAOSBREED auch angefangen und die gehen mittlerweile auf Tour. Vielleicht ist es bei diesem Trio auch bald soweit? Bis dahin bleibt ein feines Grind-Vergnügen mit "Utopia Sadistica".