News:

Neue Bands beim WAVE GOTIK TREFFEN

Für das WAVE GOTIK TREFFEN an Pfingsten in Leipzig wurden nochmals einige Bands nachgelegt: In Ewigkeit, 18 Summers (akustisch), Actus (H), Nebelung (D), More Machine Than Man (USA) und Disillusion (D).

Konzert:

Fuck The Commerce 2005 - Donnerstag

Konzert vom FUCK THE COMMERCE - eigentlich stand das Festival bisher für sein Motto ein. Dieses Jahr waren mit SUFFOCATION, ENTOMBED und DISSECTION drei Headliner am Start, die ebenso legendär wie kommerziell erfolgreich sind und für manch nachdenklichen Gedanken der Festivalbesucher sorgten.


Lange bevor die drei Größen das Festival beehren würden, ging es am Mittwoch vor Himmelfahrt auf in Richtung Luckau. Leider wird es das FTC niemals wieder auf dem kultigen Gelände in Torgau geben, mit dem "neuen" Zuhause in Luckau muss man sich abfinden. Mir gefällt es auf jeden Fall, das Gelände ist übersichtlich, hat kurze Wege und einen erstklassigen Zeltplatz - auch wenn der zu nah am erbarmungslos lauten Partyzelt stand und viele Leute bei dem Krach aus dem Zelt nicht recht schlafen konnten.



Nach dem üblichen Verfahren auf dem riesigen MZA-Gelände (zum Glück konnten wir zwei Polizeibussen folgen - entweder fahren die zum FTC oder zu einem geheimen Nazitreffen, waren so unsere Gedanken…) wurden wir flott von einer super-freundlichen Security kontrolliert. An dieser Stelle mal ein dickes fettes Lob an die Sicherheitskräfte: die waren beim FTC 2005 so entspannt wie ich es noch bei keinem Festival erlebt habe. Immer hilfsbereit, nicht auf ewig langes Abtasten aus und sogar mit einem Lächeln waren die Jungs und Mädels ein kleines Highlight des Festivals.



Durch das Zeltaufbauen und erste Bierchen verpassten wir leider INCANTATION, die im Zelt eine Warm-Up-Show spielten. Die anderen Bands haben wir dank eines grandiosen 40-Kilometer-Staus um Braunschweig herum abhaken dürfen. Drei Stunden für 100 Kilometer…




Donnerstag



Wie schön ist es doch, während eines Festivals seine Mitcamper besser und besser kennen zu lernen. Der Donnerstag begann mit einer kleinen Showeinlage eine Zeltnachbarn, der sich wie ein Reiher erbrach, bis nichts mehr ging und damit alle Leute im Umkreis von fünfzig Meter weckte. Kann ein Tag schöner anfangen? Immerhin war das Wetter einigermaßen annehmbar - was bedeutete, dass es nicht regnete. Von sommerlicher Hitze wollen wir gar nicht sprechen, die hat nach dem letztjährigen FTC eh’ niemand erwartet.



Den richtigen Auftakt des Festivals machte mit VENERAL DISEASE eine der hoffnungsvollsten Underground-Combos Deutschlands. Die Jungs ließen die Chance als Opener nicht ungenutzt und konnten mit ihrem amerikanisch-schwedischem Death Metal-Gemisch ziemlich viele Leute vor die Bühne ziehen, die die Band mit mehr als Höflichkeitsapplaus bedachten. Ein durchaus gelungener Gig von VENERAL DISEASE und ein viel versprechender Start für das FUCK THE COMMERCE 2005.



Die nachfolgenden DICKLESS TRACY aus Slowenien habe ich leider verpasst, da ich einen Rundgang über die Merch-Meile machte. Die im Anschluss spielenden GODHATE hatten mir schon auf Platte sowie auf Tour mit BENEDICTION ziemlich gut gefallen und auch an diesem Tag konnte der Schwedenhaufen überzeugen. Ziemlich brutaler Death Metal war das Gebot der Stunde und konnte auch unwissende Ohren überzeugen. Ebenso eingängig wie brutal, gab es schnell die ersten Mattenschüttler vor und auf der Bühne. GODHATE boten eine engagierte Show und hinterließen einen guten Eindruck.



Schweden, die zweite: nach den guten GODHATE kamen NOMINON auf die Bühne und machten da weiter, wo ihre Landsmänner aufgehört hatten. Zwar ist ihr Death Metal etwas thrashiger angehaucht und hat einen leichten Rumpel-Touch, live hat er diesmal aber gut funktioniert (im Gegensatz zur BENEDICTION-Tour). Perra gab hinterm Drumkit alles und entpuppte sich als Fels in der Brandung, während seine Mitstreiter ordentlich Show machten. Ich bin mir nicht sicher, ob NOMINON auch Songs ihres 99er Albums "Diabolical Bloodshed" spielten, gehe aber mal nicht davon aus, da die Band sich mittlerweile in eine etwas andere Richtung entwickelt hat. Wenn Songs von der Scheibe dabei waren, passten sie so gut in die Setlist, dass ich keinen Unterschied merkte. Auf jeden Fall merkte ich, dass NOMINON einen coolen Auftritt hinlegten.



PURGATORY verpasste ich dann leider, erst bei den nachfolgenden WACO JESUS war ich wieder vor der Bühne. Und was ich da sah, hat mich echt umgehauen! Die Leute gingen ab wie Schmidts Katze und nach kurzer Zeit waren Crowdsurfer ohne Ende vor der Bühne, wo sich mit den ersten Klängen bereits ein brodelnder Pit gebildet hatte. Ähnlich simpel wie der Bandname ist auch die Mucke, aber was soll’s, wenn sie live so heftig funktioniert? Dem simplen Groove und der Brutalität des Death/ Grind konnte man sich einfach nicht entziehen. Die Mucker gingen allesamt genauso gut ab wie die Fans vor der Bühne, wobei der Sänger es sich nicht nehmen liess, die meiste Zeit über direkt auf der Absperrung zu stehen und den Fans von dort aus seine kranken Texte ins Gesicht zu brüllen. Und wie gesagt, der Mob tobte und feierte die Amis nach Kräften ab. 45 Minuten später war der Orkan vorüber und WACO JESUS standen als Gewinner der heutigen Tages bereits fest.



CARNAL FORGE wirkten danach seltsam zahm und blutleer, auch wenn sich die Schweden alle Mühe gaben. Aber ihr Death/ Thrash wollte die Leute nicht so recht zum Mitmachen motivieren oder überhaupt vor die Bühne locken, wo es deutlich leerer war als bei WACO JESUS vorher.



Ganz anders bei CENTINEX. Der Schwedenhaufen kam schon deutlich angezecht auf die Bühne (besonders Sänger Martin war voll wie eine Haubitze) und gab vom Start weg Gas. Der eingängige typische CENTINEX-sound funktioniert auf einem solchen Festival ohne Ende und die Leute ließen sich von der Energie der besoffenen Schweden anstecken und feierten ordentlich mit. CENTINEX waren trotz des allgemeinen Promillepegels erstaunlich tight und zockten sich ohne große Fehler durch ihren Set. Zu der Show kann man nicht viel mehr sagen als: Hammer!



Eigentlich wollten OBSCENITY die Releaseparty ihres neuen Albums beim FUCK THE COMMERCE feiern, aber leider verschiebt sich der Release, so dass die Oldenburger ohne neue Scheibe nach Luckau kamen. Dafür wurde die Show für eine DVD mitgefilmt, was die Band zu Höchstleistungen antreiben sollte. Nach einem kleinem Pyroeffekt legten OBSCENITY dann auch ordentlich los und boten in der nächsten Stunde einen Querschnitt durch ihre Alben sowie zwei neue Songs. Vor der Bühne war es ganz gut voll, aber irgendwie wollte der Funke nicht so recht überspringen. Die ersten Reihen gingen zwar ordentlich ab, aber da standen entweder die die-hard-Fans oder die Besoffenen. Der Großteil der Leute wippte nur ein wenig mit dem Koipf oder dem Fuss und ließ die Jungs auf der Bühne mal machen. OBSCENITY verstanden es nicht, eine ähnlich fulminante Show wie vor ihnen CENTINEX oder WACO JESUS hinzulegen, wodurch ihr Auftritt gut, aber nicht legendär war. Mal abwarten, wie der auf DVD wirkt.



JUNGLE ROT hatten mich mit der Position des Co-Headliners doch ein wenig überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass die Amis so ein großes Following haben, ich wurde aber schnell eines Besseren belehrt. Deutlich voller als noch bei OBSCENITY war es vor der Bühne, so ziemlich jeder Festivalbesucher tummelte sich wohl vor der Bühne. Wo wir grad dabei sind: das FUCK THE COMMERCE wirkte dieses Jahr schlechter besucht als 2004. vom Gefühl her würde ich sagen, dass ungefähr ein Drittel Leute weniger da waren. Die Unwetterwarnung, die für die Region raus gegeben wurde und das allgemein schlechte Wetter trugen sicher ihren Teil dazu bei, aber auch der Bruch zwischen den Veranstaltern Cudgel und Bruchstein war nicht unschuldig daran (so jedenfalls die Stimmung auf dem Gelände). Hoffentlich hat es trotzdem gereicht, damit 2006 die nächste Auflage steigen kann. Zurück zu JUNGLE ROT: simpler, grooviger Old School-Death Metal wirkt abends um elf bei einem Festival mit fast tödlicher Sicherheit. So auch an diesem Abend. JUNGLE ROT groovten, die Menge tobte und niemand konnte sich dem Charme des Trios entziehen. Mit der Mucke gewinnen JUNGLE ROT keinen Originalitätspreis, aber was solls? Es hat gerockt, die Leute waren zufrieden und JUNGLE ROT-Merchandise am nächsten Tag ausverkauft.



CATASTROPHIC machten da weiter, wo OBITUARY letztes Jahr aufhörten, zockt doch Trevor Peres bei ihnen mit. Die Pause der Legende hat Trevor genutzt, um seiner Leidenschaft für groovigen Florida-Death mit CATASTROPHIC weiterhin frönen zu können. Beim FTC wurden u.a. Mitglieder von SUFFOCATION als Gastmucker verpflichtet, was sich natürlich in der tighten Bühnenshow spiegelte. Hier standen absolute Profis auf der Bühne, die wissen, wie sich ein Band auf der Bühne zu präsentieren hat. Einzig die Kommunikation mit den zahlreichen Fans kam ein wenig zu kurz, aber vielleicht wollten CATASTROPHIC nur ihre Musik sprechen lassen? Die war auf jeden Fall ziemlich cool, wenn auch die Abwechslung ein wenig zu kurz kommt. Grooviger, recht brutaler Florida-Death. Für einen Headliner waren CATASTROPHIC gerade noch ok.



Danach ging es für einen großen Teil der Festivalgäste entweder zum großen Lagerfeuer (wo man sich eine dringend benötigte Aufwärmung abholen konnte - die Temperaturen waren recht frisch) oder in’s Partyzelt, wo bis in die Morgenstunden DJ Painkiller auflegte. Und das in einer Lautstärke, die der Bühne in nichts nachstand, man konnte die Bässe auf dem ganzen Campingplatz hören. Wehe den armen Seelen, die direkt am Discozelt ihr Lager aufgeschlagen hatten. Weniger wäre hier mehr gewesen.


Bericht vom Freitag und Samstag lesen.



Review:

First Aid Kit

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Grade erst Ende letzten Jahres wurde das Debüt der Finnen DISCO ENSEMBLE in Deutschland re-released, und schon wird mit "First Aid Kit" das nächste Album nachgeschoben. Leider haben die vier Jungs aber nicht allzu viel dazu gelernt: Zwar ist alles nicht nur gut, sondern auch mit viel Druck und Energie gespielt, aber musikalisch versuchen sie sich immer noch an glattem Kinder-Emo-Pop-Punk, den wirklich niemand braucht. Zugegeben - Songs schreiben können sie: "Drop Dead Casanova" und "Human Canonball" beispielsweise sind absolute Ohrwürmer und könnten sich zu echten Hits entwickeln. Insgesamt klingt das Album aber zu beliebig und einfallslos und sind sich die Stücke zu ähnlich, so dass die Musik irgendwann nur noch dahin plätschert und dann auch ziemlich schnell nervt. Daran kann auch die fette Produktion von Jens Bogren (u. a. MILLENCOLIN und SOILWORK) nichts ändern...

First Aid Kit


Cover - First Aid Kit Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:9 ()
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All Good Cretins Go To Heaven! - A Tribute To The Ramones

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Und mal wieder ein RAMONES-Tribute - als wenn es davon nicht schon genug gäbe. Zugegeben: Verdient haben es die New Yorker Ur-Punkrocker allemal, aber an die Originale kam eben noch kein Cover heran. Dieses Mal kommen zu zwei Drittel deutsche Bands zum Zug, aber es sind auch Künstler aus diversen anderen Ländern dabei, wie Großbritannien, Italien, Finnland, Kanada und Kongo (!). Bis auf "Dee Dee" von der TERRORGRUPPE, das allerdings auch ein RAMONES-Song sein könnte, handelt es sich ausschließlich um Coverversionen. Gut die Hälfte davon ist fast originalgetreu nachgespielt, was mal besser funktioniert - so im Falle von GUTBUCKET und TEAM ROCKIT - und mal schlechter, wie bei OKLAHOMA BOMB SQUAD, die das wunderbare "Do You Wanna Dance" versauen, oder den POPZILLAS, die sich mit weiblichen Vocals an "Rockaway Beach" versuchen und dabei komplett saft- und kraftlos rüberkommen. Und dann gibt es auch noch einige mehr oder weniger interessante Versuche zu hören, den typischen RAMONES-Sound in andere musikalische Gefilde zu transportieren: ELECTRIC HIPPIE nerven mit einer Elektro-Version von "Blitzkrieg Bop", YA´HOO langweilgen mit "I Wanna Be Sedated" im Country-Gewand und IN A MILLION dudeln "Now I Wanna Sniff Some Glue" einfallslos im Reggae-Feeling. Aber es geht auch anders, wie z. B. JEREMIHA mit einer genialen 80er Wave-Pop-Version von "Poison Heart" beweisen, oder auch Hens Hensen, der "I Want You Around" als countryeske Singer/Songwriter-Ballade spielt. Und dann sind da noch die Schweden WAVER, die aus "Danny Says" eine melancholische Ballade im CARDIGANGS-Stil machen - zum Heulen schön! Der Großteil der CD bietet also nichts besonders Aufregendes oder Besitzenswertes. Aber zwischendrin findet man immer mal wieder ein paar Perlen, deshalb könnte es sich für den ein oder anderen (allerdings aufgeschlossenen) RAMONES-Fan eventuell doch lohnen, mal reinzuhören.

All Good Cretins Go To Heaven! - A Tribute To The Ramones


Cover - All Good Cretins Go To Heaven! - A Tribute To The Ramones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 77:41 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Sadako

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Band:

New Rain

(Underdog)
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HYPNÖS mit Behemoth

"Rabble Manifesto" lautet der Titel des neuen Albums der tschechischen Death-Metaller HYPNÖS, welches über Morbid Records am 20. Juni erscheinen wird. Die Erstauflage wird als Bonus zwei Videoclips beinhalten, welche auf der letztjährigen Tour mit Behemoth mitgeschnitten wurden.

News:

SCUM kommen raus

Im September erscheint das noch unbetitelte Album des Allstar-Projekt SCUM über Tuba Records. Hinter SCUM stehen folgende Musiker: Casey Chaos (Amen), Samoth (Zyklon, Ex-Emperor), Faust (Ex-Emperor), Happy Tom (Turbonegro),
Cosmocrator (MindGrinder). Wie der Background der Musiker schon vermuten lässt, besteht das Grundgerüst der Musik aus Extreme- und Black Metal - verbunden mit einer deftigen Prise Punkrock. Aufgenommen wurde die Platte im Crystal Canyon Studio, welches dem Turbonegro-Gitarristen Euroboy gehört. Mehr Infos unter www.scumband.com


Konzert:

Holy Moses, Illdisposed, Regicide, Suidakra - Hamburg, Markthalle

Konzert vom ”Wacken Open Air Road Show” hört sich prima an, war vor zwei Jahren mit Amon Amarth trotz schlechter Headliner-Auswahl ein Erfolg, im vergangenen Jahr getoppt vom reisenden Echt-Metal-Zirkus plus Dark Age. Der Auftakt in der Hafenstadt, also einem Heimspiel des Headliners, ging einigermaßen in die Hose. Einen Tag vor "Vaddertach" verirrten sich nur gut 100 Piepels in die Markthalle - logisch, dass die vier Bands den Tourauftakt im klitzekleinen MarX feierten. Und zu allem Überfluss begann die Chose schon um 19.30 Uhr - wodurch SUIDAKRA für viele Spätkommer ausfielen. Soll aber sehr prima gewesen sein, zumal die Band viele Klassiker spielte und die neue "etwas andere" Scheibe nur punktuell zitierte.


Aber es wurde noch schlimmer: REGICIDE bedienten an diesem Abend die Bombast-Rocker. Vielleicht hätten die beiden niedlichen Musikantinnen lieber, bedienen. Nein, aus. Das schwülstige Geseiere des Studenten-Klub-Vorsitzenden Timo am Mikro zusammen mit dem Gewinsel der wimmernden Kollegin Frauke zog einem sämtliches Zelluphan aus den Zähnen, die Songs verirrten sich zwischen gelungener Geigerei von Jonna und klippenhafter Genre-Hoppser. Nicht ganz so schlimm wie Haggard - aber eben auch kein Metal. Sorry, nicht mein Glas Cola. Warum hat dieses Orchester eigentlich nicht den Opener gemimt….


Alles ging anschließend. Alles und noch viel mehr. Wenn sich der kleine Bo vors Schlagzeug hockt, dann wird’s gleich ernst. Die dänischen Pölser-Primaten rocken wieder wie Röstzwiebeln mit gelber Remoulade - aber diesmal ist alles anders. Denn wie der nordische "Comedian of Death-Metal" Bo kundtut, sind die die "schwulen Nutten" nicht mehr schwul und Nutten schon gar nicht. Nein, Luden seien sie jetzt. Soso jaja. Diese und andere Stilblüten machen ILLDISPOSED-Gigs wirklich zu ganz besonderen. Und wenn ein Auftritt dann auch noch mit einem Song wie "Dark" finalisiert, dann bleibt nur eine Feststellung: Diese Band hat nach Bolt Thrower den allergrößten Groove des Death Metal, und zwar nicht nur "aus Nord" sondern auf der ganzen Welt. Jawoll! Sie hätten noch ewig weiter spielen können…


Zumal mit HOLY MOSES eine Band kam, die geteilte Meinungen heraufbeschwört. Irgendwie sind die energischen Thrasher der Band nicht übel, der Opener "Master of Disaster" rockt, die alten Songs von "Finished With The Dogs" oder der neuen Liechtenstein-Maschine mal wieder zu hören war auch ganz cool. Vom "Fans stürmen die Bühne" provozierenden "Too Drunk To Fuck" mal ganz abgesehen, selbst neue Songs wie "End of Time" nehmen die wenigen Fans wohlwollend auf. Aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Klar ist Sabinas ein ansehnliches Urgestein, klar gibt sich die Band alle Mühe. Aber irgendwie, und das scheint die Zuschauerzahl beim Heimspiel zu belegen, kommen HOLY MOSES nicht recht vom Fleck. Da hilft auch Sabinas Appell an den Vertriebsmann nix, die neue Platte käme gut an und alle würden die Scheibe kaufen. Und ich hab kein "Ich will euch moshen sehen gehört". Irgendwie schade, denn an sich müßte soviel Beharrlichkeit belohnt werden. In der ersten Liga gibt es nun mal nur ein Urgestein, das ist der HSV, Sabinas Alemannia bleibt eben nur zweite Liga. Aber vielleicht steigen die Gelb-Schwarzen auf - und auch HOLY MOSES schaffen die Rückkehr. Zweifel sind jedoch angebracht - genau wie in Bezug auf das Konzept der diesjährigen WOA-Roadshow.

Review:

Urban Legends

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Kaum zu glauben, dass es sich bei "Urban Legends", der aktuellen Scheibe von LIQUID HORIZON, tatsächlich um "Amateuraufnahmen" handeln soll, denn hier ist jeder Fan von hochwertigem melodischen Prog Metal absolut bestens aufgehoben. Auch die äußere "Verpackung" mit dem leicht futuristischen Frontcover mit einer sehr adretten, langbeinigen relativ spärlich bekleideten Lady, ist absolut gelungen. Die Heppenheimer Formation hat nach zwei EP's hier jetzt ihr erstes Full Length Album abgeliefert und hat sich, was die gebotene musikalische Qualität angeht, eindeutig für höhere Aufgaben empfohlen. Als kleine, wenn auch nicht zu 100 Prozent stimmige Orientierung (da der Proganteil hier doch etwas weniger stark ist) fallen mir spontan die Briten von THRESHOLD ein.

Schon die Vorgänger-EP "Zen Garden" war bereits nicht von schlechten Eltern, wenn auch vielleicht eine Ecke zu brav bzw. etwas zu zurückhaltend mit häufigen Wiederholungen. Aber auf "Urban Legends" zeigt sich der Vierer in allen Bereichen deutlich hörbar reifer und verbessert, der Sound mit diesen wuchtig, düsteren aber auch groovigen Riffs kommt fett aus den Boxen. Die stellenweise stark sphärischen Keyboards von Michael Heck passen hervorragend zu den melodischen Vocals, die von einer kraftvoller Stimme meistens in bester Shoutermanier vorgetragen werden. LIQUID HORIZON klingen im Vergleich zum Vorgänger jetzt viel mehr nach packendem Heavy Metal, technisch versiert aber ohne jede künstliche Komplexität. Die Tracks sind vielschichtig und regen trotz präsenter aber nicht dominierender Progeinflüsse gleichzeitig zum verstärkten Mattenkreisen an. Die immer mal wieder eingebauten virtuosen Tasteneinlagen sowie furiose Gitarrensolos verstärken dies sogar noch positiv. In Punkto Songwriting sowie Arrangements bietet die Band genügend Abwechslung, es gibt auch ruhigere Momente oder epische Passagen bestes Beispiel "Forever", hier zeigt Sänger Oliver Kilthau (ex-SAVAGE HEART), daß er auch gefühlvoll akzentuiert singen kann. Die grundsätzlich sehr eingängigen Hooks wirken zu keinem Zeitpunkt zu gewollt sondern bieten genügend Klasse, um einen Song sich noch weiter entfalten zu lassen. Die Band erzählt textlich recht unterhaltsam ihre "Urban Legends" eine Ansammlung moderner Großstadtmythen bzw. skurile Anekdoten wie z.B. die Story eines Typen, der fünf Tage tot an seinem Schreibtisch gesessen haben soll, ohne dass es seinen Kollegen auffiel. Die klare Produktion hat trotz aller klanglicher Vielfalt noch genügend Power, das bandeigene Profil wurde weiter verfeinert und der Mix aus härteren und eher getrageneren Songs ist stimmig. Hut ab Jungs, vor diesem in absoluter Eigenregie produzierten Werk, da können sich manche gesignten Bands noch was abschauen. Meine Highlights auf "Urban Legends" sind auf jeden Fall die beiden Kracher "All Cost" und "Walk On Water" oder die unheimlich catchige und heimliche Single des Albums "Superstar".

Also liebe Labels schenkt euch diese größtenteils überflüssigen 80er Jahre Re-Releases von beinahe allen Bands, die damals geradeaus laufen konnten und entscheidet euch stattdessen lieber für eine talentierte neue Formation wie LIQUID HORIZON.

Urban Legends


Cover - Urban Legends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:27 ()
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Vertrieb:

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