Review:

Now, Diabolical

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SATYRICON sind ein Phänomen! Jede andere Band der schwarzen Szene wäre nach modernen Soundeskapaden der Marke "Rebel Extravaganza" (immer noch eines der besten Black Metal - Werke der ausklingenden 90er Jahre) und sogar Remixes alter Hymnen durch die Elektrospezis APOPTYGMA BERZERK hochkant aus dem Verein geflogen. Mittlerweile habe ich den Eindruck, die beiden Nordlichter Satyr und Frost dürfen alles und werden dafür geliebt. Recht so! Das Duo hat die Grenzen einer sich stets selbst limitierenden Szene schon vor zig Jahren eingerissen und erntet heute die Früchte seines Schaffens - inklusive eines Majordeals (!) für das letzte, ebenfalls hochklassige Werk "Volcano". Zwar hat man mittlerweile in das auch nicht gerade kleine Haus Roadrunner gewechselt, aber der Stil des Vorgängers hat sich nicht grundlegend verändert. Noch immer bewegen sich die Norweger im Drehzahlkeller, lassen dreckigstem Rock´n´Roll freien Lauf und verzichten auf das Brechen der üblichen "höher, schneller, weiter" - Rekorde. Blastspeed - Orgien oder laute Kreischwettbewerbe hat man einfach nicht mehr nötig und konzentriert sich auf die Songs, die sogar noch einen Tick spartanischer herüberkommen als in der Vergangenheit. Aber genau dieses irgendwie Eintönige, Ruhige, Verstörende wirkt gleich doppelt böse und aggressiv! Hin und wieder werden auch Keyboards eingesetzt, die allerdings ebenfalls nicht gerade "bunt" klingen und den durchweg erstklassigen Songs mitunter Horrorsoundtrack - Atmosphäre verleihen. Man höre sich nur mal den abschließenden Übersong "To The Mountains" (Wahnsinn!) an, der fast schon BOLT THROWER - artige Riffs mit monotonem Bombast kombiniert und wie ein finsterer Gruselstreifen in "Dolby 5.1" tönt. Genial! Genau wie der Rest von "Now, Diabolical", der sieben weitere Schwarzwaldstampfer offenbart, von denen etwa "K.I.N.G" oder das fiese "The Rite Of Our Cross" ("… this is the coming of the Dark Lord - all tribes unite!") schlichtweg überragendes Songwriting - Potential beweisen. Man staunt immer wieder, wie mit so wenigen, spartanischen stilistischen Mitteln eine solch faszinierende Black Metal - Scheibe kreiert werden kann, die einfach süchtig macht. Ganz, ganz große Kunst!

Now, Diabolical


Cover - Now, Diabolical Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:56 ()
Label:
Vertrieb:
News:

Neuer Drummer bei PUMP

Markus Kullmann wird ab sofort als neuer Drummer bei den Hardrockern PUMP hinter den Fellen sitzen.

News:

FALLEN YGGDRASIL ändern Tourpläne

Die angekündigte Tour mit den Death Metallern DISBELIEF wurde abgesagt - und mit ihr natürlich auch der Supportslot für FALLEN YGGDRASIL. Derzeit arbeitet die Band nach eigenen Angaben an neuen Songs, die es ab Mai auch auf der Homepage zu Hören geben wird.

Konzert:

Close-Up Festival 06 - Samstag

Konzert vom Oslo hat den Black Metal und das Inferno - Stockholm eine nicht minder legendäre und (den Death Metal) stilprägende Musikszene und hielt dieses Jahr zu Ostern mit dem Close-Up Festival dagegen an. Das Line-Up war mit den Headlinern SATYRICON und OPETH erlesen und die Ryanairflüge billig, der Umtauschkurs Krone-Euro günstig - also nix wie hin! Auch wenn das Bier trotzdem noch teuer ist...

Das Indoor-Festival erstreckte sich über 2 1/2 Bühnen und für die nimmermüden zudem über 3 Clubs im Stadtteil Södermalm, die in maximal 15 Minuten Fußmarsch voneinandern entfernt lagen. Auf dem Weg von der "Main Stage" im Veranstaltungszentrum "München Bryggeriet" (einer ehemaligen Brauerei) zur kleineren Bühne im "Kolingsborg" in den Katakomben unter der U-Bahn konnte man den besten Ausblick über den Touri-Magneten "Gamla Stan" genießen. Die Organisation durch das Team um Close-Up Chefredakteur Robban Becirovic war rührig und reibungslos und das Booking ausnahmslos geschmackssicher.


Los ging es in der abgedunkelten München Bryggeriet mit CULT OF LUNA und ihrem trippigen Noisecore - also leicht angedrogtem Krach zwischen Psycho- und Träumfaktor und mit introvertiertem Schreihals am Mikrofon. Geile Band ohne Frage, und "Salvation", das dritte Album dieser unglaublich jungen Musiker aus Umea hat es auch ganz zu Recht in die Top 10 der Jahresbestenliste 2005 des Close-Up geschafft - aber so etwas möchte man lieber mit einer Flasche Rotwein im Arm spät in der Nacht hören als am frühen Nachmittag auf nüchternen Magen. Achtungapplaus gab es also, aber so richtig mitgehen konnte um diese Uhrzeit kaum einer.


Nach dem Newcomer stehen die alten Hasen auf der Bühne - und müssen eher noch mehr um ihr Publikum kämpfen. Die Göteborger EVERGREY legen eine technisch perfekte, routinierte Show mit bestem Sound aufs Parkett, die aber das verwöhnte Hauptstadtpublikum zunächst nicht im Geringsten zu kratzen scheint. Sei es die Abneigung der Stockholmer für Melodien oder gegen Power-Metal-Einschübe: Die zahlreichen Herren Musiker-Kollegen im Publikum wie etwa Olli und Ted von AMON AMARTH und Kristian und Johan Niemann von THERION klatschen zwar kollegial, aber Sven Normalkonzertbesucher machte einen auf Zuschauer-Denkmal. Da kann Sänger Tom Englund noch so sehr mit seinen beindruckenden Cowboy-Stiefeln mit extralanger Spitze auf der Monitorbox rumtreten. Dock mit den Krachern "The Masterplan" und "Touch of A Blessing" stecken EVERGREY ihr Publikum letztlich doch in den Sack.


Setlist EVERGREY:

Obedience

Recreation Day

Blinded

End Of Your Days

More Than Ever

I´m Sorry

Monday Morning Apocalypse

Still In The Water

Mark Of The Triangle

The Masterplan

Touch Of A Blessing


Während RENTOKILLER und RAISE HELL nacheinander den Kolingsborg angeheizt hatten, wird auf der Mainstage für KRUX umgebaut. Die alten Haudegen Leif Edling (CANDLEMASS), Jörgen Sandström (Ex-ENTOMBED, Ex-GRAVE) und Peter Stjärnvind (ENTOMBED) haben sich den weniger bekannten Mats Levén geschnappt, der als THERION-Backgroundsänger zu versauern drohte und stellen zusammen Songs auf die Bühne, bei denen Led Zeppelin- und Black Sabbath-Fans ganz anders wird. Fett, fett, fett - und fett besucht, bisher die Band mit den meisten Zuschauern und enthusiastischsten Zuschauer-Reaktionen.


Danach hieß es husch rüber ins Kolingsborg: Bei KHOMA standen fast dieselben Leute wie bei CULT OF LUNA auf der Bühne, dieselben Anzüge - klar, Johannes Persson ist bei beiden Bands für die Gitarren verantwortlich, Fredrik Kihlberg hatte sich eben noch hinter seinem Keyboard verschanzt, ein Teil der Hintermannschaft stimmt ebenso überein - aber Sänger Jan Jamte macht den Unterschied, denn der wirbelt um sein Mikrofon, rennt hin und her wie auf einer 30-Meter-Festivalbühne und singt und schreit alle zur Extase. Der eben noch so schüchterne Pianist Fredrik wechselt jetzt im Akkord die Instrumente und schlägt auf ein Tambourin ein, die Gitarristen, die eben noch auf ihre Fußspitzen gestarrt haben, feuern plötzlich das Publikum weiter an. KHOMA haben erst ihr Debüt veröffentlicht, aber das hier ist mehr als Emo: Großes Gefühlskino und großer Sport in einem, tighter Rock und sphärische Klänge passen zu moshen, ausrasten, abgehen - alles geht, und die Stockholmer feiern die Jungs aus dem wirklich hohen Norden ab.

... und rannten mit den Tönen des letzten Songs zurück in die Bryggeriet: KATATONIA geben ihr erstes Konzert seit Release des Albums "The Great Cold Distance" und spielen das erste Mal neue Songs wie "My Twin" live. Und da in Schweden nur übt, wer kein Talent hat und KATATONIA zudem zu weit auseinander wohnen für einen gemeinsamen Übungsraum, werden die ersten beiden Songs so zur öffentlichen Probe. Der Soundmann kämpft mit Rückkopplungen und die Band mit den richtigen Tönen, Songwriter und Gitarrengott Anders "Blackheim" Nyström post wie ein Truemetaller im Wind und Jonas Renske versteckt sich hinter seinen wieder sehr langen Haaren. Das hört sich nun schlimmer an, als es war, die Norrman-Brüder halten den Laden musikalisch und optisch zusammen und die Songs sind insgesamt über alle Zweifel erhaben. Zudem ist das Konzert ein "doppeltes Heimspiel", denn Fans sind aus der ganzen Welt für diesen Gig angereist und feiern ihre Band ab. Trotzdem, ein G´schmäckle bleibt: Die neuen Songs sind außer "My Twin" auf die erste Hörprobe eher langsam und schwer zugänglich, alte Deathmetal-Kracher aus der Zeit vor dem Wendepunkt "Last Fair Deal Gone Down" gibt es nicht. Immerhin: Blackheim und Fred Norrman versprechen, dass ab jetzt jeder Gig der Tour besser wird...


Während sich die Musiker diese Statements entlocken lassen, schmeißen NIFELHEIM schon längst stinkede Fleischstücke ins Kolingsborg. Ekelig, aber kult. Genau wie der ordentlich eingerostete Deathmetal, der ein bißchen nagelt wie ein alter Diesel. Aber eigentlich sind ja sowieso alle wegen der fast meterlangen Stachelnieten gekommen. Zurück in die Bryggeriet, dort gibt es die schöneren Männer...


... denn hier spielen die DEATHSTARS! Die Stockholmer gehen in den Fantasie-Uniformen aus dem Video zu "Cyanide" auf die Bühne und rocken wie ein Verschnitt aus SISTERS OF MERCY, MÖTLEY CRÜE und TURBONEGRO. Und hier gibt es endlich Schweden, die einem die witzigen Hintergrundinformationen geben können: Sänger Whiplasher Bernadotte hat "ganz zufällig" den gleichen Künstler-Nachnamen wie die königliche Familie Schwedens, die über diese Anspielung nicht sonderlich amused war. Doch mitten im schon reichlich witzigen Set, bei dem Whiplasher Männer für "nach der Show" ins Backstage einläd, fällt das Schlagzeugpodest von Showdrummer Bone W Machine auseinander und die Bühne vibriert, so dass die Techniker hinter den Kulissen rotieren. Die Pause wird lang und länger, Whiplasher charmiert und bittet Witzeerzähler aus dem Publikum auf die Bühne. Aber es läßt sich niemand zum Pausenclown machen, also treten seine Bandkollegen ihren Frontmann zum Strippen. Eine gute Entscheidung, denn Whiplasher macht den aufreizenden Tanz mit immer weniger Oberbekleidung und Federboa ganz zu seiner Sache und als er unter seinem Hemd das beeindruckende Sixpack freigelegt hat, funktioniert auch die Technik wieder, so dass die Brauerei zu den Tanzflächen-Abräumern "Cyanide" und "Synthetic Generation" die Hüften und Haare schwenkt. Vom Amüsement-Faktor ganz nah dran an der Turbonegro-Arschrakete.


Setlist DEATHSTARS:

New Dead Nation

Semi-Automatic

Blitzkrieg

Tongues

Modern Death

Motherzone

Little Angel

Last Ammunition

Damn Me

Trinity Fields

Play God

Cyanide

Synthetic Generation


Inzwischen hatte die Hauptbühne einen stattlichen Zeitverzug, so dass RAGING SPEEDHORN genau parallel die folgenden Knaller anfeuerten:

Different Shade

Hate Song

Redweed

How much?

Snatching

Super Scud

Voodoo Man

How The Great Have Fallen

Shitsuille

Scrapin

Deadman

Knives

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High Whore


Bis SATYRICON war aber entsprechend Zeit zum Aufholen eingeplant, so dass der Headliner pünktlich um 1 Uhr auf die Bühne gehen konnte. "Tysen Tak" - also höfliche bis überwältigte "Tausend Dank" sagte der arroganteste Mann Norwegens nach "A Moment Of Clarity", und der Zuschauer aus dem etwas südlicheren Europa wunderte sich. Satyr wirkte, als hätte er Sabbelwasser getrunken, und hielt zwischen den Songs lange, einnehmende Reden. Das hier war kein Vergleich mit den letzten Konzerten der Norweger in Deutschland, bei denen Herr Vongraven das Maul niemals weiter als zum Fauchen aufbekam. Der neue Song, nein, Hit "K.I.N.G." black´n´rollt wie ein alter Volvo, danach kommt die nächste Überraschung: Der Überhit "Mother North" wird in der Mitte des Sets verfeuert, die Ansage dazu richtet sich - jetzt wieder in der SATYRICON-typischen Arroganz - gegen Songs, in denen Melodie um der Melodie wegen und nicht wegen der Atmosphäre und Bedeutung des Songs eingesetzt wird. Als I-Tüpfelchen nehmen Band und Zuschauer den Mitsing-Part der Blackmetal-Hymne mit und es kommt fast Stadion-Atmosphäre auf - ein denkwürdiger Moment, erst Recht nach dieser vorangeganen Ansage. Die nächsten warmen Worte bellt er wieder raus, "Filthgrinder" wurde wie im Moment des Komponierens allen gewidmet, die ausgewhimpt sind (wieder die Geschichte mit den Melodien und den Synthies). Die Erklärung für den überraschenden Sympathie-Einbruch von Satyr liefert JB, der Frontmann von Grand Magus und den Spiritual Beggars: "Wenn er hier einfach nur den Blackmetal-Zirkus mit festgetackerten Mundwinkeln abgezogen hätte, hätte er hier in Schweden keinen Blumentopf gewonnen, und das weiß er." Die Schweden würden schließlich das Norwegische verstehen und wüßten, wovon Blackmetal handelt - jemand, der idiotisches Benehmen mit dem angeblichen "nicht lachen dürfen" des Blackmetal zu rechtfertigen versuche, werde schnell auf Granit beißen.


Setlist SATYRICON:

Du som hater gud

Repined Bastard Nation

The Pentagram Burns

A Moment Of Clarity

K.I.N.G.

Mother North

Filthgrinder

The Rite Of Our Cross

Fuel for Hatred

To The Mountains





Band:

Chris Thompson

KEINE BIO! www
Band:

Believe

KEINE BIO! www
News:

SOULFLY in WACKEN

Nachdem sie Anfang Juli das With Full Force headlinen, werden SOULFLY auch zum WOA kommen.

News:

ANGEL BLAKE-Video online

Bei Youtube.com kann man sich das erste ANGEL BLAKE-Video "The Forsaken" anschauen.

News:

IGNITE und HATESPHERE beim TRAFFIC JAM OA

IGNITE, CALIBAN und HATESPHERE werden das diesjährige Traffic Jam Open Air in Dieburg (nahe Darmstadt) headlinen.


Tickets fürs Wochenende kosten 11€, Tagestickets sind für 8€ zu haben - mehr Infos und Bestellmöglichkeit auf der Homepage des Festivals.

Interview:

Killing Machine

Band anzeigen
InterviewKILLING MACHINE haben für mich einen sehr starken Projekt - Charakter. In wie fern würdest Du sagen, dass es eine echte Band ist?



Warum siehst Du KILLING MACHINE als Projekt???



Euer Line - Up wurde seit dem letzten Album vollständig umgekrempelt! Es sind also anscheinend wechselnde Musiker um Dich herum. Daher sieht es aus wie Dein Projekt.



Ja, aber dieses neue Line - Up ist schon eine Band! Als ich das zweite Album von KILLING MACHINE geschrieben hatte, versuchte ich, Michael Vescera zu erreichen, aber er wollte keine Musik mehr machen. Und Mike Duda und Stet Howland waren gerade mit W.A.S.P. unterwegs; ich wollte aber nicht mehr so lange warten, da das erste Album bereits so lange zurückliegt. Irgendwann hatte ich die neuen Songs fertig und arbeitete gerade mit James Rivera zusammen... so ergab sich dieses Line - Up.



Es ist aber erstaunlich, wie Du all diese hochkarätigen Musiker wie Juan Garcia, Dave Ellefson oder eben James Rivera zusammen bekommen hast. Wie hast Du sie überzeugen können, bei KILLING MACHINE mitzuarbeiten?



Juan ist seit langer Zeit ein wirklich guter Freund von mir; wir kennen uns schon etwa zehn Jahre! Er ist aber erst am Ende der Aufnahmen eingestiegen, weil ich zuvor schon so viele Gitarrenparts eingespielt hatte und dann der Überzeugung war, dass wir noch eine zweite Gitarre brauchen. Ich dachte, er sei der Einzige, der dazu Lust habe und rief ihn an. Was James betrifft... ich habe mehrere Sänger ausprobiert, aber er ist mit dem besten Demo angekommen. Ich hatte ihm eine E - Mail geschrieben, ob er Interesse habe, und er meinte nur, ich solle ihm Demo - Aufnahmen zuschicken. Und zwei bis drei Tage später hatte er schon zwei Stücke aufgenommen. Er hat es in dieser Richtung total drauf! Und mit Dave arbeite ich zusammen bei TEMPLE OF BRUTALITY. Er hat mich dann auch gefragt, ob ich einen Drummer für KILLING MACHINE habe und hat mir dann Jimmy DeGrasso empfohlen. Ich liebe Jimmy DeGrasso, hahaha! Es war also alles einfacher, als die Leute denken!



Aber ist es nicht schwieriger, mit solch einem "zusammen gewürfelten" Haufen zu arbeiten, als mit einer "festen" Band?



Nein, das ist gar kein Problem! Ich werde oft gefragt, ob es nicht schwierig sei, mit diesen Leuten zu arbeiten. Es ist sogar einfach, weil jeder in der Band weiß, was er zu tun hat. Das ist der Vorteil einer solchen Zusammenstellung aus Musikern, die schon jahrelang in diesem Geschäft tätig sind. Sie wissen Bescheid; ich habe für meinen Teil die ganze Musik geschrieben und James die ganzen Texte und Gesangsmelodien. Jimmy und Dave waren auch perfekt drauf, wobei Dave total auf europäischen Metal steht. Er war ja vorher bei MEGADETH, die ich sehr geil finde, aber er steht total auf JUDAS PRIEST und wollte auch deswegen bei uns mitmachen.



Euer erstes Album "Killing Machine" erschien im Jahr 2000 und "Metalmorphosis" nun etwa 6 Jahre später. Was ist denn während dieser sechs Jahre alles passiert? Hattet Ihr Euch aufgelöst?



Haha, nein, aufgelöst hatten wir uns nicht, aber ich musste zwischendurch zurück nach Europa zu meiner Familie, weil es unter Anderem meinem Großvater sehr schlecht ging und ich mich drei Jahre um die Familie kümmern musste. Ich habe während dieser Zeit gar keine Musik gemacht! Das war eine lange Pause, aber danach bin ich wieder zurück nach Florida gekommen und habe mit Stet eine Zeit lang gespielt. Er musste dann aber mit W.A.S.P. auf Tour, und ich habe mich hingesetzt und eine Menge an Material geschrieben. Dort ist viel für TEMPLE OF BRUTALITY entstanden, aber es gab auch Riffs, die gar nicht so gut zu der Band passten. Da kam ich auf die Idee, dass diese Sachen richtig gut für ein weiteres KILLING MACHINE - Album geeignet seien. Es folgte ein Demo; ich habe viel Material eingespielt und viele Leute kontaktiert, zum Beispiel James.



Sicher denken viele Fans, dass KILLING MACHINE ein weiteres Projekt von James Rivera sei, da er ein sehr bekannter Musiker ist. Dass Du hinter der Band stehst, wissen viele Leute möglicherweise nicht, da Du nicht so einen großen Bekanntheitsgrad genießt. Was hast Du denn vor KILLING MACHINE alles gemacht?



Ich war bei BELLADONNA, der Band von Joey Belladonna, und dann habe ich zusammen mit Eric Singer und Bob Daisley bei STREAM gespielt. Danach folgte dann das erste KILLING MACHINE - Album. STREAM war für mich so etwas wie ein Soloprojekt, obwohl ich dort zusammen mit anderen Musikern arbeitete. Es war eine Art Traum von mir, und ich konnte mit tollen Musikern arbeiten, von denen ich schon lange Fan gewesen war. Zusammen mit Stet versuchte ich mich dann an KILLING MACHINE. Als wir irgendwann einige Stücke fertiggestellt hatten, brauchten wir noch einen Sänger und so weiter. So hat das Ganze angefangen!



Wird denn diese aktuelle Besetzung von KILLING MACHINE beibehalten, oder wirst Du Dir für das nächste Album vielleicht wieder neue Musiker suchen?



Nein, ich hoffe, dass es beim nächsten Album wieder dieselbe Besetzung sein wird! Und es wird nicht wieder sechs Jahre dauern, hahaha! Ich hoffe, es wird nächstes Jahr soweit sein; ich habe sogar bereits ein paar Stücke dafür geschrieben.



Haben denn schon alle Musiker zugesagt, dass sie beim nächsten Album dabei sein werden?



Mit James, Dave und Juan kann ich wohl rechnen, mit Jimmy wahrscheinlich auch! Jimmy ist ein gut beschäftigter Session - Musiker, er spielt unter Anderem mit David Lee Roth und Ronnie Montrose. Er ist aber ebenso von unserem neuen Album sehr angetan; wir werden auch auf jeden Fall damit auf Tour gehen. Es wird keine Probleme geben, diese Besetzung zu halten!



Seid Ihr denn mit "Metalmorphosis" insgesamt zufrieden?



Es ist im Grunde ein Album, mit dem wir den alten Zeiten Tribut zollen, und es soll den Leuten zusagen, die auf PRIEST und MAIDEN stehen. Wir hatten viel Spaß dabei, das Album einzuspielen. Als James sein erstes Demo eingesungen hatte und daraufhin nach Florida kam, hat er weiteres Material eingesungen, und ich habe mich dabei gefühlt, als sei ich wieder 16 Jahre alt! Wir wollten eine Old School - Platte aufnehmen, und das ist uns hoffentlich auch gelungen. Das nächste Album wird eine Ecke härter und moderner werden, aber grundsätzlich viel von PRIEST oder FIGHT haben.



Oder von HELSTAR!



Ja, stimmt, aber ich kenne HELSTAR gar nicht so gut, muss ich gestehen, hahaha! Ich habe James mit HELSTAR einmal live auf dem "Bang Your Head" - Festival gesehen, und dort habe ich auch seine andere Band DISTANT THUNDER gesehen. Ich kenne seine älteren Arbeiten fast gar nicht, nur ein paar Stücke von SEVEN WITCHES und vielleicht ein paar ältere Songs, aber ich bin kein HELSTAR - Fan. Ich kenne die Band fast gar nicht; ich kann nicht einmal sagen, dass ich kein Fan davon bin, weil ich echt kaum etwas von ihnen gehört habe, haha! James ist aber auf alle Fälle ein supercooler Typ mit einer supercoolen Stimme!



Gerade bei solchen Bands wie KILLING MACHINE, die aus vielen "Solisten" zusammengestellt werden, gibt es oft das Problem, dass es zwar alles hervorragende Einzelmusiker sind, aber eben keine Band, die gut zusammenspielen kann. War das bei Euch auch so, oder ward Ihr sofort auf einer gemeinsamen Wellenlänge?



Wir waren sofort eine Einheit, das war wirklich geil! Mit James lief das richtig klasse, denn er ist der ultimative Metalsänger! Und mit Juan bin ich ja sowieso schon lange befreundet. Richtig geil war auch Dave, während es für Jimmy eine etwas andere, neue Richtung war. Er konnte sich aber schnell damit arrangieren, und es war ebenfalls sehr gut, mit ihm zu arbeiten.



Bist Du eher ein Freund der härteren Gangart oder eher traditioneller Metaller?



Ich finde es im Moment total klasse, härteres Zeug zu spielen, aber ich bin außerdem auch ein Freund des traditionellen Metals. Ich bin mit den klassischen Sachen wie PRIEST etc. aufgewachsen, aber meine Ohren haben sich im Laufe der Jahre leicht verändert. Heute höre ich mehr härteres Material als Old School - Mucke; natürlich ausgenommen von PRIEST, haha!



Das sagt ja auch schon der Bandname KILLING MACHINE!



Nee, an das gleichnamige PRIEST - Album hatten wir gar nicht gedacht! Wir hatten nach einem passenden Bandnamen gesucht, den man gut mit dem Begriff "Killing" kombinieren konnte. Erst hinterher dachten wir: "Scheiße, den Namen gibt´s ja schon!". In Amerika ist dieses Album auch gar nicht unter dem Titel "Killing Machine" erschienen, sondern heißt "Hell Bent For Leather". Der Originaltitel wurde ja verboten, und so ist uns das erst später bewusst geworden. Ich hoffe, wir klingen dafür wenigstens ein Bisschen wie alte PRIEST, haha!



Hast Du die beiden KILLING MACHINE - Alben komplett alleine geschrieben, oder hatten die anderen Musiker in irgend einer Form Einfluss auf das Songwriting?



Nein, sie hatten keinen Einfluss, das muss ich schon sagen. Normalerweise mache ich alles selbst, auch bei meiner anderen Band TEMPLE OF BRUTALITY. Ich schreibe die gesamte Musik und der jeweilige Sänger dann die ganzen Texte. Das ist auch einer der Gründe, warum ich James als Sänger so schätze; er schreibt geile Texte!



Was wäre denn passiert, wenn einer der Musiker, die jetzt bei KILLING MACHINE spielen, nicht gekonnt oder keine Zeit gehabt hätte? Hättest Du noch andere Leute in der Hinterhand gehabt, auf die Du hättest zurückgreifen können?



Ja, hätte ich, aber ich möchte nichts weiter dazu sagen, weil das Line - Up jetzt komplett ist, haha! Es hätte aber mehrere Leute gegeben, die hätten einspringen können, ja.



War es denn geplant, dass James, gerade zu Beginn des Songs "Killing Machine", so hohe Töne anschlägt und den alten Halford macht?



Nein, ich habe selbst nur gedacht: "Wow, was ist denn jetzt passiert?!", als er damit loslegte, haha! Das erste Demo ist sogar noch schlimmer, dort ist er nur am Schreien. Das klingt absolut geil, ist aber auch etwas zuviel des Guten! Man muss auch etwas Anderes bringen, weil es sonst schnell langweilig wird, wenn er nur so hoch schreit. Das war aber echt wie "Halford next door", haha! Er hat das einfach drauf.



Gibt es denn bei geplanten Touren keine Probleme, dass die anderen Musiker gerade mit ihren anderen Bands unterwegs sein könnten?



Nein, es gibt diesbezüglich nur ein paar Probleme mit TEMPLE OF BRUTALITY, aber wir werden im Juli / August auf Tour gehen und sind am Planen, auch ein paar Festivals mit KILLING MACHINE zu spielen. Wenn das Timing stimmt, könnte man im September noch ein paar Konzerte dranhängen. Eine anschließende Tour würde sich anbieten, wenn man schon in Europa ist. Ich weiß sonst noch, dass James gerade mit VICIOUS RUMORS eine Platte aufnimmt, aber sie wird nicht vor Oktober oder November erscheinen. Darum haben wir viel Zeit, mit KILLING MACHINE zu touren!



Gibt es denn ein bestimmtes Festival, auf dem Ihr gerne auftreten würdet?



Ja, das "Bang Your Head" wäre perfekt für KILLING MACHINE! Auf jeden Fall wäre es von der stilistischen Ausrichtung her besser für die Band geeignet als beispielsweise das "With Full Force" oder "Wacken".




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