Konzert:

Raised Fist, Bridge To Solace - Hamburg, Molotow

Konzert vom

Matte Modin ist ein sehr wandlungsfähiger Drummer. Neben DEFLESHED und den evil-as-evil-can Schwarzwurzlern DARK FUNERAL ist er auch bei RAISED FIST aktiv, einer der dienstältestn HC-Bands Schwedens. In Hamburg war für die Band um Mr. "Ich übe nie" Modin Tourstart. Untersützt werden sie von BRIDGE TO SOLACE aus Ungarn - für 16€ ein recht schmales Package, was aber die Hamburger Community nicht davon abhielt, das Molotow verdammt voll zu machen.


Pünktlich um 21 Uhr betraten die Ungarn dann auch die kleine Bühne und legten ohne große Ansage los. Die Band spielte sowohl altes Material als auch Songs von im Sommer via GSR erscheinenden neuen Scheibe "Where Nightmares And Dreams Unite", sie sich nahtlos in das bekannte BRIDGE TO SOLACE-Gewand einfügen. Melodischer Hardcore, der dank seiner Eingängigkeit auch beim Hamburger Publikum auf Gegenliebe stieß und die ersten fünf Leute zu einem klinene Moshpit animierte. Dazu trug auch das sympathische Auftreten der Band bei, die allesamt mit Dauergrinsen und erkennbarem Spaß an der Show spielten. Am Drumkit saß ein Aushilfsdrummer, der sich die Songs der knapp 40-minütigen Show in nur drei Tagen raufgepackt hatte, was Bandkopf Adam zu Lobeshymnen verleitete - vollkommen zu Recht, der Trommler spielte wie ein routiniertes Mitglied der Band. Das Molotow heizte sich während des Sets ganz gut auf und als BRIDGE TO SOLACE die Bühne unter herzlichem Applaus verließen, war die Luftfeuchtigkeit schon tropisch.


Als um kurz nach 22 Uhr RAISED FIST auf die Bühne kamen, wurde es sofort eng im Pit und zu den ersten Tönen der Schweden wurde ein wahrer Orkan entfacht. Deutlich mehr Leute als beim Opener tummelten sich im Pit und schon beim zweiten Song kam der erste Crowdsurfer auf seine Kosten. RAISED FIST waren heiß auf die Tour, das merkte man ihnen an, soviel Energie wie sie an den Tag legten - besonders Sänger Alle beeindruckte mit Mega-Kondition (er kam nicht einmal ins Keuchen während seiner Ansagen) und einem sehr großen Bewegungsradius. Und Matte? Der saß hinter den Drums, ließ sein Können immer wieder mal aufblitzen und beschränkte sich ansonsten darauf, grinsend eine intensive HC-Show anzutreiben. Nicht nur RAISED FIST waren heiß, auch das Publikum war es. Viel zu lange hatten isch die Schweden nicht mehr im Norden Deutschlands gezeigt und so wurde jeder Song abgefeiert, sei es vom neuen Album "Sounds Of The Republic" (die echte Granaten sind) oder alte Sachen von z.B. "Dedication". Die Luftfeuchtigkeit errreichte beinahe BOLT THROWER-Niveau, der Pit wurde größer und größer, genau so wie eine HC-Show eben sein muss. Und wie das bei schönen Dingen nunmal so ist, waren RAISED FIST trotz zweier Zugabe-Songs viel zu schnell fertig. Laut Alle hätte man gerne noch mehr gespielt, aber mehr Songs nicht geprobt. So blieb es bei einer Stunde intensiven Hardcore und einem mehr als gelungenen Tourauftakt.



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First Daze Here Too

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Obwohl das erste Album der Stoner Rocker / Doomer PENTAGRAM aus Washington D.C. erst im Jahr 1985 erschien, gehen die Wurzeln der Band zurück zum Anfang der 70er Jahre! Auf rund 35 Jahre Bandgeschichte kann diese Kultformation also zurückblicken, was für das ansonsten auf Rüpeleien spezialisierte Label Relapse Records Grund genug war, gleich zwei Compilations auf den Markt zu bringen, die rare Perlen und unveröffentlichtes Material aus den 70ern beinhalten. Die erste dieser Raritätensammlungen erschien schon 2002 unter dem Titel "First Daze Here - The Vintage Collection", so dass sich nun mit "First Daze Here Too" das zweite Kapitel anschließt. Rund 75 Minuten Musik (auf zwei CDs - eine hätte vermutlich genügt?!) bekommt man geboten, wobei man schon stark Classic Rock - gefestigt sein sollte! PENTAGRAM waren in ihren Anfangstagen sehr vom Blues und diversen "Rauchwaren - Sounds" beeinflusst, wobei sich letztere vornehmlich auf der zweiten CD bemerkbar machen. CD 1 enthält mit der coolen Hymne "Teaser" oder den beiden Coverversionen "Under My Thumb" (ROLLING STONES) und "Little Games" (YARDBIRDS) eher straighteres Material, während auf Disc Nummer 2 mit etwa einer frühen Version von "Be Forwarned", "Frustration" oder "Target" (Hilfe!) eher Stücke zu finden sind, die die psychedelische Seite der Band nebst einem völlig "nostalgischen" (stellenweise sogar gruseligen) Soundgewand präsentieren. Der Unterschied zwischen diesen beiden "Ausrichtungen" könnte dann vielleicht auch das Trennen der CDs erklären. Egal, wie man es dreht und wendet: "First Daze Here Too" ist für Fans von PENTAGRAM absolutes Pflichtprogramm, für 70´s - Freunde und "krautige" Rocker eine sehr hörenswerte Empfehlung, aber für moderner orientierte Leute absolut unerträglich! Was ja nicht heißen soll, dass alles in schwarz - weiss schlecht sei, nur eben nicht für Jedermanns Ohren geeignet. Eine sehr gelungene Veröffentlichung, die zudem mit einem vorbildlich aufgemachten Booklet (sehr dick - mit allen Texten und massig Liner - Notes, sogar zu jedem Song!) punkten kann!

First Daze Here Too


Cover - First Daze Here Too Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7 + 15
Länge: 25:145003 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Lynch-Lawyers

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Estländische Bands sind auch heute noch immer leicht exotisch. HORRICANE sind eine der wenigen Death Metal-Truppen aus dem kleinen Land, die es sogar schon auf das Inferno- und Tuska-Festival geschafft haben. Nicht ganz zu Unrecht, wie ich nach dem Genuss von "The Lynch-Lawyers" meine. Die Esten haben einen modernen, recht kalten Sound und mischen unter ihre schweren Death Metal-Riffs immer wieder Keyboard-Passagen, womit sie sich vom Genre-Standard abheben. Das Ganze passiert überwiegend im schleppenden Mid Tempo ("Fraction In Your Eyes"), was "The Lynch-Lawyers" wie eine Dampfwalze wirken läßt. Nachteil bei der Sache ist die mehr und mehr einsetzende Gleichförmigkeit, die so ab Mitte der Scheibe einsetzt. Der ziemlich monoton keifende Gesang hilft auch nicht beim Ankämpfen gegen das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben. Für ihr Debütalbum haben HORRICANE ihre Sache aber ganz gut gemacht und ich bin sicher, dass die Jungs weiter auf sich aufmerksam machen werden.

The Lynch-Lawyers


Cover - The Lynch-Lawyers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:57 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Horricane

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Konzert:

Keith Caputo - Hamburg, Grünspan

Konzert vom KEITH CAPUTOs Solokonzerte sind wie Überraschungseier: Zu Spiel und Schokolade (gabs nicht, statt dessen Wasser für die ersten Reihen) kommen wir gleich, erst die Spannung: Denn spannend ist es, weil vorher nicht feststeht, wieviel Hardcore-Anteil Keith´ aktuelle Band dem Abend geben wird. Auch nicht, wieviele (ehemalige) LIFE OF AGONY Fans aufkreuzen werden und welche Stimmung im Publikum herrscht - oder besser, für welche Songs das Publikum kommt.


KEITH CAPUTO kam zunächst zu einem Lärmorkan auf die Bühne. Aus den Niederlanden kommen sein Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger, die ihn auf dieser Tour begleiten, und die legten mit einem krachigen Riffgewitter los, zu dem der kleine Mann dann auf der Bühne erschien und mit "Kill With God" einstieg. Die folgenden Songs sind ebenfalls vom aktuellen Album "Hearts Blood On Your Dawn", also zunächst den meisten im Saal unbekannt. Außer vom Herzschmerz, der unvermeidlichen Mutter/Vaterbeziehung und Weihnachten handeln die Songs ungewohnt deutlich von der politischen Situation der USA und ihrem Präsidenten. Genauso ungewohnt deutliche (und viele) Worte hat KEITH auch zu seiner eigenen aktuellen Situation: KEITH CAPUTO ist nicht nur im doppelten Sinne solo, sondern auch ohne Plattenvertrag unterwegs. Das Album "Hearts Blood On Your Dawn" hat Keith Caputo nicht nur im Alleingang komponiert, sondern er vertreibt es auch im Alleingang. In Ermangelung von Plattenfirma und Vertrieb im Rücken gibt es das nur auf den Konzerten der aktuellen Tour und via Mailorder auf der Homepage. Und er wird immer besser darin, sich selbst zu vermarkten: Am Ende des Konzertes gab es Küßchen und Autogramme zu den frischverkauften Alben. Aber noch sind wir mitten im Konzerte, mit "New York City" gibt es den ersten Hit von seinem ersten Solo-Album "Died Laughing" von 2000. Und erst eckig, aber begierig und immer harmonischer wird mitgesungen, mitgeklatscht, es gibt erste Momente für die Gänsehaut. Drei weitere, gute aktuelle Song folgen, bis Keith mit "Last Cigarette" den ersten Life Of Agony-Song aus dem Ärmel schüttelt (allerdings einen neuen, keinen Klassiker) und über den aktuellen Status seiner Hauptband plaudert. Nach über einer Stunde geht die Band das erste Mal von der Bühne und kommt mit einer Mitklatsch- und Mitsing-Version von "Selfish" wieder, Keith erzählt dazu, dass es keinen schöneren Orgasmus für einen Mann geben kann, als wenn die Leute seine Songs mitsängen. Den Gefallen hat das Hamburger Publikum Keith getan und wurde mit einer weiteren Zugabe belohnt: Keith´ Gitarrist spielt die U2/The Edge-Gitarre zu dem Song, den Keith "vor 17 Jahren komponiert hat, als (er) das erste Mal eine Akustik-Gitarre in der Hand hatte" und macht damit den Über-Hit "Let´s Pretend" zu einer ganz außergewöhnlichen Version. Das schreit nach noch mehr, mehr, mehr, und Keith und Band geben als Rausschmeißer noch einen ruhigen Song vom ebenfalls selbstvertriebenen "Paper Monsters" Album, und danach eine Menge Küßchen und Autogramme.


Setlist KEITH CAPUTO:

Kill With God

Monkey

Droomkleuren

New York City

Wicked Ways

Lamb To The Slaughter

Mother

Last Cigarette

Living The Blues

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Selfish

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Let´s Pretend

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Euer Kommentar

Review:

The Funeral March

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Bereits mit "Remote" haben GADGET ihren Anspruch deutlich gemacht, in die Königsklasse des gepflegten Grindcores vorzustoßen. Damals war die Welt noch in Ornung, NASUM waren noch quicklebendig und GADGET blieb so nur die Rolle als ambitionierter Anwärter auf den Pokal. Doch zwei Jahre später sind NASUM wohl Geschichte und ihre schwedischen Landsleute kommen genau zum richtigen Zeitpunkt mit "The Funeral March". Ein wütendes, gradliniges Grind-Album, dass in bester NASUM/ NAPALM DEATH-Tradition steht und auf unnötige technische Spielereien verzichtet. Hier gibt’s einfach nur musikalisch einen auf die Fresse, oder besser siebzhan mal einen. "Choked" ist die perfekte Einleitung, eine Eruption musikalischer Gewalt, wie sie besser nicht sein kann und kommt dank der erstklassigen Produktion hammermäßig aus den Boxen. Nur selten lassen GADGET dem Hörer danach Zeit zum Luftholen ("Everyday Ritual"), aber das erwartet man bei einer Grind-Platte ja auch nicht. Bei aller Brutalität haben GADGET bereits auf "Remote" ihr Gespür für Groove bewiesen (wie es eben auch NASUM konnten) und dieses wichtige Merkmal auf "The Funeral March" noch stärker herausgearbeitet. Blast-Parts und grooive Abschnitte gehen nahtlos ineinander über und zeigen so die hohe Kunst des Grindcores. Nach dem Inferno bleitb die Erkenntnis, dass Grindcore so schön sein kann - und GADGET die legitimen Nachfolger von NASUM sind!

The Funeral March


Cover - The Funeral March Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 29:49 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Moonville

KEINE BIO!
Band:

Fatal Force

KEINE BIO! www
News:

STONES mit GUNS N´ ROSES in Deutschland

Auf der anstehenden ROLLING STONES "A Bigger Bang Europa Tour" wird im kommenden Sommer Frontman Axel Rose mit seinen GUNS N´ ROSES für zwei Termine die Bühne für Jagger & Co. quasi vorwärmen und zwar am 10.07. in Nürnberg (Frankenstadion) und am 12.07 in Leipzig (Zentralstadion).


News:

PALLAS rudern zurück

Die Progies von PALLAS haben sich für ihren Auftritt beim US-amerikanischen "Rites of Spring"-Festival überraschend wieder mit ihrem Ur-Sänger Euan Lason verstärkt. Gerüchten zufolge wollen die Schotten mit diesem für Fans spektakulären Line-up auch im Herbst in Europa touren.



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