News:

METALMANIA FESTIVAL 2007 sucht Bands

Die Veranstalter des am 24.03.2007 in der polnischen "Spodek Hall" in Katowiz stattfindenden METALMANIA FESTIVAL 2007 suchen noch Bands. Wer auf der kleineren der ingesamt zwei Bühnen auftreten möchte, kann sich bis zum 08.01. (Nachmittags) bewerben - schickt eine Email mit eurer Bewerbung an sidestage@metalmind.com.pl. Headliner des Festivals mit insgesamt etwa 25 Bands sind u.a.
TESTAMENT (US) und PARADISE LOST (UK).

Konzert:

Doro, Winterborn, Benedictum - Colos-Saal, Aschaffenburg

Konzert vom So direkt nach Weihnachten und noch vor dem Silvesterabsturz gab sich die deutsche Metal-Queen DORO zusammen mit BENDICTUM und WINTERBORN im Aschaffenburger Colos-Saal die Ehre - Stoff genug für die altersmäßig überraschend gemischte Fanschar - von 20 bis 50 war da alles vertreten.



Den Anfang machten die Amis von BENDICTUM. Die kannte kaum jemand der Anwesenden, dementsprechend zurückhaltend waren die ersten Reaktionen auf den doch recht harten, powervollen Sound der Band. Ab dem dritten Song, dem fetzigen "Ashes To Ashes" hatte aber Frontfrau Veronica Freeman und ihre Mannen das Publikum im sich zusehend füllenden Colos-Saal auf ihrer Seite. Mit dem folgenden Black Sabbath Cover "Heaven And Hell" - Frau Freeman geht nicht nur als Rasseweib durch, sie hat auch ein Mordsorgan und intoniert Meister Ronnie James Dio erstklassig - war das Eis dann endgültig gebrochen. BENEDICTUM zeigten mit Songs wie dem eher unkonventionellen "Uncreation" und dem eingängigen "Valkyrie Rising" warum ihr Debütalbum allseits gute Reviews einheimste. Klasse Liveleistung der Dame samt Bekleidung, auch wenn beim Gesang zum Teil mit etwas Halleffekten nachgeholfen wurde - und dafür nach knapp 30 Minuten verdienter Applaus.


WINTERBORN war dann für die meisten ein ebenso unbeschriebenes Blatt wie BENEDICTUM zuvor, kam aber nicht so gut rüber wie der erste Einheizer des Tages. Dafür war aber der Colos-Saal mittlerweile proppevoll - nicht umsonst klebte das Ausverkauft-Schild am Eingang. WINTERBORN lieferten eine halbe Stunde lang melodischen Metal der Marke Sonata Arctica mit leichter Achtziger-Schlagseite - allerdings einen Tick ruhiger als ihre finnischen Landsmänner. Trotz der fraglos guten Songs (vor allem des aktuellen Albums "Cold Reality"), eines ausgezeichneten Sängers und guter Gitarrenarbeit sprang der Funke leider nie so richtig über. Live mit der Zeit doch eher etwas langatmig im Vergleich zur Vorgängerband " und dementsprechend ein eher teilnahmsloses Publikum. Auf Grund der qualitativ guten Performance wäre mehr Beifall durchaus gerechtfertigt gewesen.


DORO wurde schon vor Beginn des Sets frenetisch gefeiert. Und Frau Pesch erfüllte, wie eigentlich schon seit 20 Jahren, die Erwartungen ihrer Fans. Zum Start gab es erst mal einige richtig alte Gassenhauer aus WARLOCK-Tagen: "Burning The Witches" und "True As Steel". Dann "Above The Ashes" " die Halbballade des aktuellen Albums "Warrior Soul", gefolgt von "Out Of Control" und dem nächsten Warlock-Klassiker "Metal Racer" vom "Burning The Witches?-Album und "East Meets West?" die Ansage war Programm - "für alle Headbanger". DORO und Band hatte sichtlich Spaß auf der Bühne. Sympathisch wie eh und je suchte die agile Frontfrau im gewohnten Outfit die Kommunikation und die Nähe der Fans. Nach einem Drumsolo der besseren Sorte folgten "Strangers Yesterday", der Gänsehautsong "Für Immer" und "Burn It Up", der Song der Footballmannschaft von Düsseldorf Rhine Fire. DORO forderte das Publikum auch nochmals zum Beifall für BENEDICTUM und WINTERBORN auf, vor allem da letztere am Tag zuvor krankheitsbedingt nicht auftreten konnten. Dann ging es mit "Hellbound" wieder voll zur Sache und beim Priest-Cover "Breaking The Law" (vom orchestralen Album "Classic Diamonds") fiel manchem Fan die Kinnlade nach unten - nicht nur stimmlich passte das, es ging auch ohne Teleprompter. Gewohnt endete der reguläre Set mit dem hundertfach mitgegröltem "All We Are" nach fast 90 Minuten.



Zur Zugabe stand dann erst mal eine Art Monster auf der Bühne - passte aber nicht so recht. Mit "Always Live To Win", "Evil?, "Metal Tango", "Warrior Soul" (dem gelungenen Titeltrack der aktuellen Scheibe)," Love Me In Black" und "You´re My Family" endete das Konzert mit einem mehr als Überlangen Zugabeteil. Viel Applaus und allseits zufriedene Gesichter wurden ins neue Jahr entlassen - so soll es ja auch sein.

Review:

Cold Reality

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Eine weitere finnische Melodic Metal Kapelle Namens WINTERBORN beehrt uns aus den Weiten ihrer tiefen Wälder. Aber braucht man so ein Album wie "Cold Reality" angesichts bereits vorhandener (zahlloser) guter Landsmänner wie z.B. SONATA ARCTICA oder auch ASTRAL DOORS oder europäischer Nachbarn (MASTERPLAN) tatsächlich (um glücklich zu werden)? Die Frage ist berechtigt, denn die Scheibe ist sicher kein Alltime Favorite, trotzdem kommt Musik einfach zu gut rüber, wer sie nicht angehört hat und Fan der genannten Bands ist, hat was verpasst. Wenn auch beiliegende Verkaufsprospekt mit den üblichen Absichten/Fertigkeiten der Band zunächst keine große Lust auf das knapp 55-minütige Werk macht, diesen Jungs solltet ihr eine Chance geben, das meiste im Werbetext stimmt diesmal sogar. Der erfahrene Fünfer, entstanden in 2004 wie so viele andere Acts aus einer ehemaligen Coverband MEAN MACHINE, hat tatsächlich was ganz eigenes zu bieten, nicht was sie machen sondern die geschickte und unterhaltsame Umsetzung stellt hier die Leistung dar. Man vermengt packenden Power Metal mit mehr oder weniger opulent aufgemotzten Bombastarrangements sowie einer nicht gerade geringen Prise progressive "Twists", wie sie es selber nennen, und fertig ist die Laube. Sischer dat, gab es alles schon mal irgendwie aber selten zuletzt so mitreißend präsentiert mit frischen sowie forschen Drang nach vorne. Mit den stellenweise etwas zu kehligen Vibes im Stile von BLIND GUARDIAN ("Wildheart") meets DIO von Vokalist Teemu Koskela tat ich mich zunächst etwas schwer aber mit zunehmender Dauer schwimmt er sich besser frei und verpasst WINTERBORN seinen eigenen Stempel ohne mit zu hohem Quäkgesang zu nerven. Die Keyboards inkl. cooler Hammmondsounds sind hier (meistens) mehr als nur schmückendes Beiwerk, es gibt zwar auch die schnörkellosen Rocksachen "Last Train to Hell" aber die Tasten verstärken ansonsten bei den etwas üppigeren Nummern wie dem kleinen Epos "On The Edge Of Eternity" einfach gekonnt den dramatischen Songaufbau und sorgen für einen opulent-theatralischen Klang ohne aber zu dick aufzutragen. Hier sind musikalisch bereits fertige Könner am Werk mit genügend Routine, ungestüme Jugendwut sucht man hier vergeblich. Kein Song kommt ohne seine meist episch vorgetragene Hook aus, stets bedacht auf viel Melodie mit Anspruch und knalligen Gitarrenduellen (des gekonnten Soli und Tempoläufe von Saitenhexer Pasi Vapola sind großes Kino) aber auch vor tiefergehenden instrumentalen Passagen scheut man sich nicht und integriert diese gekonnt in das Gesamtkonzept. Daher hört man sich einfach nicht so schnell an dieser Mucke ab wie bei Kollegen des Genres. Egal ob schnelle Hymnen über getragene Stampfer bis hin zur schönen Bombastpowerballade ("Coming Home") hier gibt es alles was der Melodic Metaller gerne hört - für einen Newcomer absolut hochwertig. Weitere herausragende Tracks sind das rein instrumentale "In My Dreams" mit fast schon SATRIANI-ähnlichen Vibes sowie dass mit einem wunderbaren SCORPIONS Dejavuriff versehene "Lovehunter?, einfach klasse gemacht! Bin schon sehr gespannt wie das Liveurteil von Kollege Hardy von der aktuellen DORO-Tour ausfällt, denn da geben WINTERBORN den Support.

Cold Reality


Cover - Cold Reality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Who Killed That Bird Out Of Your Window Sill

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Diese DVD ist ein Neuveröffentlichung der 1992 unter identischem Namen erschienene Videokassette. "Who Killed That Bird Out Of Your Window Sill" ist eine Art Geschichte der Band, ein Film, der anlässlich der Aufnahmen zum zwei Album entstand und durch Videoclips, Live-Mitschnitte Backstage-Szenen, Interviews sowie vieles mehr aufgelockert ist. Die Band, die ich als Vorband von AC/DC seinerzeit vollkommen degoutierte, beweist mit dieser DVD einmal mehr, dass sie coole, erdige Rock ’n’ Roll-Nummern zuhauf geschrieben hat - und dass sie das Klischee auch gerne zu leben scheint. Es ist das erste Mal, dass THE BLACK CROWES sich auf DVD die Ehre geben, eine Live-DVD ist inzwischen auch auf dem Markt - ob da mit dem für 2007 angekündigten noch mehr Tolles nachkommt, ist abzuwarten. Aber als kleine Zeitreise taugt diese DVD allemal.

Trackliste:

01.Black Moon Creeping

02.Thick ‘n´ Thin

03.Jealous Again

04.You´re Wrong (Unplugged)

05.Sometimes Salvation

06.Twice As Hard

07.Hard To Handle

08.Jealous Guy (Live In Atlanta)

09.Hotel Illness

10.She Talks To Angels

11.Sister Luck

12.Thorn In My Pride

13.My Morning Song

14.Stare It Cold (Live In Moskau)

15.Remedy

16.Thick ’n´ Thin

17.No speak No Slave

18.Sting Me

Who Killed That Bird Out Of Your Window Sill


Cover - Who Killed That Bird Out Of Your Window Sill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 83:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Quadrophenia Live - With Special Guests

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Das gleiche Problem wie mit "Tommy”: Auch diese DVD ist, wenn auch zum "günstigen" Preis, bereits in der Dreifach-Ausgabe enthalten, auch hier gibt es außer einer 82-minütigen Quadrophenia-History und diesem interaktiven Audio-Kommentar (auf Tastendruck ist der Kommentar in zwei Eckchen des Bildschirms zuschaltbar) keine Extras. Das ist dünne und steht damit ganz im Gegensatz zum schlicht aber gut fotografierten US-Konzert aus dem Jahre 1996. Denn wie bei Tommy steht hier eine Biband Instrument bei Fuß, Bläsereinsätze und Chorstimmen versüßen das Konzept der Mischung aus Live-Konzert, Theater und Filmschnipseln aus der Vergangenheit (z.B. bislang unveröffentlichtes Filmmaterial der "Quadrophenia"-Originaltour von 1964Außerdem wirken Billy Idol, P.J. Proby und der Townsend-Sohnemann mit. Okay, ich plädiere für die Dreier-Box. Hier trotzdem die
Trackliste

01 I Am The Sea
02 The Real Me
03 Quadrophenia
04 Cut My Hair
05 The Punk And The Godfather
06 I´m One
07 The Dirty Jobs
08 Helpless Dancer
09 Is It In My Head?
10 I´ve Had Enough
11 5:15
12 Sea And Sand
13 Drowned
14 Bell Boy
15 Doctor Jimmy
16 The Rock
17 Love Reign O´er Me

Quadrophenia Live - With Special Guests


Cover - Quadrophenia Live - With Special Guests Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 92:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tommy Live - With Special Guests

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Tommy kann gut flippern. Das wird an so einem Gerät gemacht, das auf vier Füßen steht und auf dessen Schräge eine silberne Kugel herunterrollt - was es zu verhindern gilt (Nur für die, die ein solches Gerät länger nicht gesehen haben). THE WOHO können gut musizieren, Tommy ist blind, die Band alt. Was beide nicht stört, ihren Job hochprofessionell auszuüben. Wie auch diese DVD hochklassiges Material bietet. Zum einen tolle Songs, zum anderen gute Bild- und Schnittqualität. Gut, Herr Daltrey sieht in seiner komischen hellblauen Kutte mit Postertapeten-Motiv irgendwie merkwürdig aus, hat sicherlich nicht die Street-Credibility wie Lemmy, aber gut. Auch der Armpropeller wirkt nicht mehr wie früher, aber die Songs, die wirken immer noch. Auf "Live at Universal Amphitheatre, Los Angeles 1989" machen mit Phil Collins, Billy Idol, Elton John, Paati LaBelle und Steve Winwood hochkarätige Gäste in sehenswerten Rollen mit. Was bleibt, ist der schale Beigeschmack der mäßigen Ausstattung der DVD, denn außer einer Photo-Galerie und einem "MX DVD Interactive Visual Commentary von Herrn D." bietet das Ding nix weiter, zumal die DVD bereits auf dem Dreier-Pack Quadrophenia & Tommy Live" enthalten ist.


Trackliste

01 Overture
02 It´s A Boy
03 1921
04 Amazing Journey
05 Sparks
06 Eyesight To The Blind
07 Christmas
08 Cousin Kevin
09 The Acid Queen
10 Pinball Wizard
11 Do You Think It´s Alright?
12 Fiddle About
13 There´s A Doctor
14 Go To The Mirror!
15 Smash The Mirror
16 Tommy Can You Hear Me?
17 I´m Free
18 Extra Extra/ Miracle Cure
19 Sally Simpson
20 Sensation
21 Tommy´s Holiday Camp
22 We´re Not Gonna Take It

Tommy Live - With Special Guests


Cover - Tommy Live - With Special Guests Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 62:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Imminent Useless Soul

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Eigentlich komisch, dass die Normannen nicht schon viel früher im extremen Metal mitmischen, wo doch die Normandie eine derart raue Schönheit verkörpert, Städte wie Rouen für gesunde Härte stehen. Nun denn, HYADNINGAR debütieren auf Ewiger Hass (aus dem Elsass) mit epischem Black Metal. Nein, keine Angst, es gibt kein Brimborium der Marke Cradle meets Dimmu. Vielmehr suchen sich die Franzosen die guten Seiten der wirklich bösen Musik heraus. Da grüßt sogar mal das Doomeltier (der Opener "Cross Destitution" erinnert an die vollverzweifelten Krohm), Sänger Marquis deckt die Breite zwischen verzweifeltem Schreien und deathigen Grunzen vollqualifiziert ab. Doch nicht nur in langsamen Gefilden fühlen sich die Jungs wohl, auch, wenn sie auf die Tube drücken, kommt eine anständige BM-Pasta heraus. Die depressive Stimmung wird zudem nicht selten von extrem eingängigen Melodien abgelöst, so dass die junge Band eine erstaunliche Varianz und Komplexität entwickelt - auch, wenn die geblasteten Parts manchmal ein wenig höppelig klingen. Dann sind da ein paar akustische Intros, die noch nicht ganz so überzeugen, letztlich aber haben HYADNINGAR eine erstaunliche Klischee-freie Zone geschaffen. Die Nordmänner aus dem Hexagon sind noch lange nicht so suizidal wie früher Shining, sind nicht so extrem wie von mir aus Endstille und nicht so dooomig wie Krohm. Aber sie haben bei ansprechendem Sound viele gute Elemente dieser extremen Bands verarbeitet - und sie verzichten auf den Schnick-Schnack der kommerziell erfolgreicheren Bands mit Bombast-Key und Co. Sehr gelungenes Debüt, das es übrigens sogar als Limited Box mit Shirt, Aufnäher und Sticker gibt. Befasst euch mit HYADNINGAR!

Imminent Useless Soul


Cover - Imminent Useless Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 45:37 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

The Black Crowes

www
Band:

Hyadningar

www
Interview:

Moonsorrow

Band anzeigen
InterviewWieso seid Ihr denn mit dem neuen Album so schnell fertig geworden?



Ville: Schnell? Na ja, "Verisäkeet" wurde Anfang 2005 veröffentlicht, und das neue Album Anfang 2007. Wir sind in dieser Zeit nicht so viel getourt wie die meisten anderen Bands, daher hatten wir mehr Zeit, neue Songs zu schreiben. Erst jetzt kommen wir dazu, ein wenig zu touren, und wir hatten dieses Jahr erst unsere erste Europatour.




Warum erst so spät? Immerhin gibt es die Band bereits seit 1995.



Ville: Vielleicht liegt es daran, dass wir in der Vergangenheit so viele schlechte Angebote für Touren bekamen. Wir kennen sehr viele Bands aus der Helsinkier Szene und so weiter, und es ist so, dass wir sehr viel von ihnen gelernt haben. Diese Bands haben Fehler gemacht und setzen sich heute dafür ein, dass jüngere Bands diese Fehler nicht wiederholen.



Marko: Das stimmt! Wir lernen von den Alten!



Ville: Sie haben diese Touren durchgezogen, mussten alles selbst bezahlen und hatten üble Konditionen. Wir haben uns das zu Herzen genommen und entschieden, nicht so zu handeln. Es ist eine gute Szene, wir halten mehr oder weniger alle zusammen. Die Älteren geben den Jüngeren Ratschläge!



Marko: Das war für uns deswegen eine ganz klare Entscheidung.




Aber jetzt seid Ihr ja die Älteren!



Ville: Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass es auch jüngere Bands gibt, die aus unseren Fehlern lernen und so was vermeiden.



Marko: Es soll sich aber nicht so anhören, dass jeder nur Fehler macht, weil auch wir gute Entscheidungen treffen, etc.. Das ist die andere Seite.




Auf Eurem wieder veröffentlichten Debüt "Suden Uni" sind acht Songs zu hören, auf "Voimasta Ja Kunniasta" und "Kivenkantaja" jeweils sechs Songs, auf "Verisäkeet" vier Stücke und auf "V:Hävitetty" nur zwei Stücke. Wird es dann auf dem nächsten Album nur noch einen Song geben? Ist das also ein Muster?



Ville: Nein, darin steckt kein Schema! Es ist einfach so passiert, dass das Album weniger Songs hat als die letzten. Wir verfolgen da echt keinen bestimmten Weg.




Ja, aber dann fragt man sich, wie bei Euch das Songwriting funktioniert. Jedes der zwei neuen Stücke könnte auch in mehrere Songs unterteilt werden.



Ville: Ja, aber es könnte auch nur ein einziger Song sein, haha!



Marko: Das Songwriting bei uns kann so aussehen, dass wir zuerst das Ende eines Stückes schreiben, nicht den Anfang. Beim ersten Song auf dem neuen Album etwa stand das Ende zuerst, und dann erst folgten die anderen Parts. Wir arbeiten nicht nach dem Schema, dass wir zuerst das Intro schreiben, dann die Verse, dann den Chorus… wir wollten mit der üblichen Songstruktur, wie es sie etwa in der Popmusik gibt, brechen.



Ville: Ja dieses "ABABABCAB" - Ding!



Marko: Sowas haben wir aber noch nie gemacht! Irgendwie sind diese neuen Stücke am Ende so lang heraus gekommen, aber das war nicht unsere Absicht. Wir wollten nicht bewusst so lange Songs haben. Unser Hauptsongwriter Henri (- Sorvali - Gitarrist und Keyboarder und nebenbei Ville´s Cousin) sagt immer: "Ein Song ist fertig, wenn er fertig ist!". Es gibt wirklich keinen expliziten Grund, warum die Stücke so lang sind.



Ville: Wir sagen das in jedem Interview, wenn wir danach gefragt werden. Wenn wir zum Beispiel acht Minuten an Material haben, aber denken, dass noch irgendetwas fehlt, dann schreiben wir einfach weiter. In diesem Fall hatten wir zwanzig Minuten, aber es fehlte immer noch was. Darum haben wir noch weiter gemacht, so lange, bis alles fertig war.




Das Problem dabei kann nur werden, dass die Stücke vielen Leuten einfach zu lang sind, das war etwa beim letztjährigen "Metal Bash" der Fall, nach dem Motto: "Ey, geile Band, aber viel zu lange Songs und so langweilig…!"



Ville: Hahaha! Dann ist es aber keine Musik für diese Leute, sorry!



Marko: Wir nehmen dieses Risiko gerne in Kauf, aber zuerst einmal machen wir diese Musik für uns selbst, nicht für die Fans. Natürlich schon für die Fans, aber erstmal müssen wir selbst zufrieden sein. Das bedeutet ja nicht, dass wir nicht an unsere Fans denken, aber wenn sie nicht bereit sind für 30 Minuten lange Songs, dann ist es deren Problem!



Ville: Dann müssen sie einfach andere Alben hören! Ich bin selbst etwas verärgert, wenn ich mir die typischen Musikhörer heutzutage anschaue; sie sind kaum noch in der Lage, sich für vier Minuten zu konzentrieren. Wir möchten die Leute, die die Welt für die einen längeren Moment loslassen können, gerne belohnen. Sei es für fünf Minuten, 20 Minuten oder eine Stunde. Es ist wie mit diesen Kaffeebechern aus Plastik, aus denen man trinkt und sie dann wegwirft. Genau diese Welt meinen wir!



Marko: Einmalprodukte, Fastfood! Sowas wollen wir nicht in unserer Musik haben, sondern dass sich die Hörer immer und immer wieder auf die Songs einlassen, seien es unsere älteren oder neueren Stücke.



Ville: Es ist für den Hörer auch viel aufregender, kein "Easy Listening" zu haben. Man muss unserer Musik Zeit geben, sie wieder und wieder hören, und jedes Mal wird man auf neue Themen aufmerksam, weil es einfach sehr viele Ebenen gibt.




Wie sieht es denn dann umgekehrt mit kommerziellen Aspekten aus?



Ville: Wir kennen dieses Wort überhaupt nicht, hahaha! Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir als Band jemals daran gedacht hätten, kommerziell zu werden.




Das Wort klingt erstmal scheiße, aber es geht ja im Endeffekt darum, dass Ihr Platten verkauft.



Ville: Ich bin wirklich glücklich damit, dass wir mit unserem kompromisslosen Stil, den wir schon immer hatten, dort hingekommen sind, wo wir jetzt stehen. Wir haben nie darauf geachtet, möglichst viele Platten zu verkaufen, sondern einfach nur unsere Musik gemacht. Trotz unserer zunehmenden Komplexität bin ich froh, dass es bisher so gut geklappt hat.



Marko: Wir sind auch sehr glücklich damit, dass unsere Plattenfirma versteht, was wir da tun und uns bei unserer Sache unterstützt und respektiert. Das klappt alles sehr gut.




Aber wie wollt Ihr diese Stücke live umsetzen?



Ville: Wir haben vor, sie live zu spielen, aber immer nur eins pro Gig, haha! Keine Ahnung, wir haben das bislang noch nicht versucht.



Marko: Einen Song von dem neuen Album müssen wir in Zukunft live spielen, aber wir werden ihn ein wenig kürzen. Es werden dann aber immer noch ca. 20 Minuten sein. Immerhin müssen wir auch noch die alten Songs spielen. Bei einem Gig haben wir 60 oder 70 Minuten, wenn es gut geht, und da müssen wir einfach Kompromisse machen. Normal bräuchten wir bei jeder Gelegenheit zwei Abende, an denen wir spielen; an einem Abend die neuen Stücke, am anderen die älteren. Aber wir sind leider noch keine so große Band, haha!




Wovon handeln die Stücke denn genau, also die Texte und die tiefere Bedeutung?



Ville: Hui, die tiefere Bedeutung… also ich schreibe die Texte… und das Album ist eher traurig, es handelt vom Untergang des Menschen und der Welt, also diesem Zeug. Wie detailliert soll ich denn werden?




Es hieß auch irgendwann mal, die Texte seien gegen Bush?!



Ville: Sie sind nicht gegen Bush, aber es gibt ein paar Andeutungen, die sich auf die heutige Welt übertragen lassen. An ein paar Stellen können die Leute es politisch sehen, wenn sie es so wollen.




Ihr habt auch gesagt, dass Englisch eine schöne Sprache sei. Wieso schreibt Ihr die Texte dann nicht in Englisch, damit sie mehr Leuten zugänglich sind?



Ville: Nun, ganz einfach, weil Finnisch eine noch viel schönere Sprache ist, hahaha! Auf Finnisch kann ich ausdrücken, was immer ich möchte und alles sagen. Was ich meine, kann ich auf Englisch natürlich schwerer umsetzen. Es wird aber englische Übersetzungen der Texte im Booklet geben, ich habe etwa einen Monat lang daran gearbeitet.




Auffällig ist auch, dass der erste Song von "V: Hävitetty" noch mal in zwei Teile aufgespalten wurde. Warum das?



Ville: Das war auch eine textliche Entscheidung. Es ist zwar immer noch derselbe Song, aber die Texte im Intro erzählen eine ganz andere Story als der Rest. Das Intro ist der skandinavischen Mythologie entliehen und der Entstehung der Welt. Der zweite Teil mündet in das Ende der Welt, und alles beginnt wieder von vorne. Dann muss man den Song wieder auf Anfang stellen…



Marko: … ja, weil er so geil ist, hahaha!



Ville: Wenn die alte Welt zu Ende ist, wird eine neue Welt entstehen. Das ist eher mythologischer Kram.




Die Texte und der Inhalt des Albums sind also sehr düster. Aber wenn man Euch so sieht, dann macht Ihr nicht den Eindruck, als seiet Ihr depressive Typen, sondern eher lustig drauf!



Ville: Haha, ja, sehr lustige Typen! Jeder Mensch auf der Welt hat eine positive und eine negative Seite. Es kann sein, dass uns die Musik dazu dient, die negativen Gefühle auszudrücken. Was mich betrifft, ich muss diese Gedanken nicht mehr in meinem normalen Alltag ausleben. Die ganzen schlechten Dinge kann ich durch die Musik transportieren.



Marko: Und dadurch können wir die Freuden des Lebens viel besser genießen.



Ville: In den nächsten Jahren kann ich mir auch nichts anderes vorstellen, als Musik zu machen!




Aber Eure Musik könnte auch "fröhlicher" werden, denn selbst die Viking Metal - Szene ist ja in zwei Lager gespalten: die eher "happy" aufspielenden Bands wie KORPIKLAANI oder FINNTROLL und die eher epischen, düsteren Vertreter wie Ihr, ENSLAVED oder die alten BATHORY…



Marko: Wir sind nicht lustig, nicht mal im Ansatz! Wir hatten ein paar dieser "fröhlichen" Parts in der Vergangenheit, aber wir bewegen uns davon weg. Dieser Folk Metal ist bei uns kaum noch vorhanden und auch auf dem neuen Album kaum noch zu hören. Ein paar dieser Melodien sind zwar noch vorhanden, aber sie stammen mehr aus der melancholischeren Folklore. Die finnische Folklore ist in zwei oder drei Arten unterteilt. Zum einen ist da der skandinavische Einfluss aus Schweden, Norwegen, etc. und zum anderen der Einfluss aus Russland und den slawischen Gebieten. Es ist ein Mix aus beidem, aber auf dem neuen Album verarbeiten wir eher diese… ich hasse das Wort "slawisch"…



Ville: Haha!



Marko:Ja, aber das trifft es am besten. Wahrscheinlich kommen unsere Folk - Melodien daher. Finnland war ganz früher geteilt, und wir gehörten zu verschiedenen anderen Ländern, wie Schweden oder davor Russland. Aber mittlerweile sind wir unabhängig, und diese musikalischen Einflüsse sind Schatten aus der Vergangenheit, haha!



Ville: Wenn Du über "fröhliche" Musik sprichst, dann musst Du auch bedenken, dass das eine nicht gerade gewöhnliche Sache war, als wir damals anfingen. Wir mochten es aber einfach, diese Folk - Melodien in unserer Musik zu haben. Nur ein paar Jahre, nachdem wir damit begonnen hatten, fingen zig Bands an, diese Musik zu spielen. Wir haben jetzt schon alles in dieser Richtung gehört und wollen nun etwas anderes machen. Ich sage ja gar nicht, dass wir durch unser Ding populärer geworden sind, ich sage nur, dass wir uns von der anderen Richtung wegbewegen möchten. Das wurde einfach zu langweilig!




Man kann auf dem Album sogar orchestrale Parts hören. Hattet Ihr denn ein Orchester zur Verfügung?!



Ville: Nein, wir haben ein Ein - Mann - Orchester!



Marko: Henri ist einfach sehr gut, was solche Orchestrierungen betrifft, auch Arrangements und alles mit dem Keyboard kann er hervorragend! Er hat ein eigenes Homestudio, in dem Ville und ich öfter vorbeischauen um zu hören, was er hat. Alles, was wir anderen ausarbeiten, geht durch seinen Filter, und er entscheidet, was am Ende in welcher Form genommen wird.



Ville: Wir haben nicht mal einen Rehearsal - Room. Er schreibt das meiste, und wenn er etwas hat, das seiner Meinung nach fertig ist, dann schickt er es uns per E-Mail. Wir hören es uns dann an und machen Verbesserungsvorschläge. Dann geht es so weiter.



Marko: Und alleine wegen Henri werden wir auch immer wieder mit FINNTROLL verglichen, weil er dort auch spielt. Das ist echt eine Sache, die ich nicht verstehe!! Definitiv nicht!!!




Hey, aber das wäre doch vielleicht eine Option für die Zukunft - ein Album, mit einem Orchester aufgenommen…



Ville und Marko: Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein! So viel Geld haben wir nicht, und so was wollen wir auch gar nicht machen!



Ville: Wir sind in erster Linie eine Rockband und sehen die Dinge viel erdiger. Wir klingen vielleicht manchmal bombastisch, wir arbeiten auch darauf hin. Aber wir wollen bodenständig bleiben und möglichst viel ohne Orchester, etc. durchziehen.




Ihr seid ja auch nächstes Jahr für das "Wacken Open Air" bestätigt. Ward Ihr schon mal dort? Es ist immerhin das größte Metal - Festival der Welt…



Marko: Nee, noch nicht! Wir sollten schon seit vielen Jahren dort spielen, aber es hat nie geklappt. Ich weiß auch gar nicht, warum das so lange gedauert hat, aber sie haben ihre Gründe, wir haben unsere. Jetzt ist es aber endlich soweit!



Ville: Der Hauptgrund, warum es nicht eher geklappt hat, ist der, den wir schon vorhin besprochen haben. Wir haben aus den Fehlern anderer Bands gelernt, die dort ungünstige Konditionen hatten und alles selbst tragen mussten. Jetzt freuen wir uns aber, da auftreten zu können, und es wird sicher ein sehr cooler Event werden! Unser größtes Festival war bisher das "Party.San".



Marko: Es ist definitiv eine riesige Chance für uns!




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